Indien will jährlich zehn Gigawatt Windkraft zubauen
Das wäre fünfmal so viel wie bisher.
..Nach Angaben der Indischen Windturbinenherstellervereinigung IWTMA sei das ambitionierte neue Ziel erreichbar, da das Land Herstellungskapazitäten von fast 9,5 Gigawatt hat und diese kurzfristig ausweiten kann. Ein größerer Absatz werde zudem dazu beitragen, die durchschnittlichen Installations- und Turbinenkosten zu senken. Dadurch werden diue Windkraft noch attraktiver.
Räumlich ist es noch naheliegender als in Europa: Indische Hersteller machen sich nun Sorgen, chinesische Turbinenschmieden könnten ihnen das Geschäft durch günstigere Finanzierungsangebote an die Investoren ruinieren. IWTMA-Chef Madhsudan Khemka sagte, indische Produzenten seien mit ihren Turbinen global wettbewerbsfähig, sie seien aber nicht in der Lage, eine günstigere Finanzierung anzubieten als die Chinesen. Die globalen Windmärkte sind brutal. Indien selbst kämpft ebenfalls mit harten Bandagen. Hat doch der deutsche Marktführer miterleben müssen, dass seine Tochterfirma Enercon India sich alles geistige Eigentum unter den Nagel riss, zunächst sogar samt gutem Namen der Auricher. Von der indischen Regierung durfte Enercon damals keine Unterstützung erwarten. Nun also könnten die Inder das Nachsehen haben, wenn die Chinesen kommen.
Gleichwohl sind die Ausbaupläne eine gute Nachricht für die Windbranche und den Klimaschutz. Insgesamt will die Regierung in der 12. Planperiode knapp 30 Gigawatt Erneuerbare installieren. 15 Gigawatt Windkraft, 10 GW Sonne, 2,1 kleine Wasserkraft, 2,7 Bioenergie.
http://www.erneuerbareenergien.de/i....ft-zubauen/150/434/81012/
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Windenergie in China mit neuem Rückenwind
Die internationale und chinesische Windenergiebranche hat ihr Interesse längst von Europa und den USA auf neue Märkte, wie die Volksrepublik selbst verlagert. Gründe sind der enorme Energiebedarf des Landes, das hohe Windpotenzial, die günstigen Produktionskosten, aber allen voran die Unterstützung der Idee einer regenerativen Energieerzeugung, durch die chinesische Regierung.
Anfänglich galt die Vorgabe, dass die Anlagen chinesischer Windparks zu 70% aus Komponenten bestehen müssen, die in China selbst gefertigt wurden. Dies führte dazu, dass sich alle großen internationalen Hersteller direkt oder über Joint Ventures im Land ansiedelten. Inzwischen ist die Local-Content-Klausel wieder abgeschafft. Dies ändert an der Marktsituation jedoch nichts, da mittlerweile ohnehin für landesweit neu installierte Anlagen hauptsächlich inländisch produzierte Komponenten zum Einsatz kommen.
Gegenüber den ausländischen Unternehmen, haben darüber hinaus inländische Firmen technologisch deutlich aufgeholt: Chinesische Anlagenhersteller wie Goldwind, Dongfang und Sinovel, die zu den zehn Unternehmen mit größtem, globalen Marktanteil gehören, dominieren den chinesischen Markt und produzieren rund 25% der Rotorblätter weltweit.
..Zwischen 2006 und 2011 verdoppelte das Land jährlich seine installierte Leistung, die Ende 2013 rund 90GW erreichte. Damit entfiel 2013 nahezu die Hälfte der weltweit neu installierten Leistung auf die Volksrepublik.
..Neben ihrem nationalen Fokus, richten Unternehmen der chinesischen Windenergiebranche ihren Blick auch international aus. Im Vergleich zu den bereits ausgereiften Märkten in Europa, bieten allen voran Thailand und Länder in Afrika sowie Südamerika neue Chancen. Während für chinesische Unternehmen also ausländische Märkte immer interessanter werden, kann das aufkommende chinesische Bewusstsein für Qualität, im Hinblick auf die vollständigen Lebenszyklen von Windkraftanlagen, deutschen Unternehmen Chancen in der Volksrepublik eröffnen. Für die meisten Projektierer zählen zwar bislang noch immer Anlagenoder Komponentenpreise zu den ausschlaggebendsten Auswahlkriterien. Die zunehmende Unzuverlässigkeit der chinesischen Turbinen trägt jedoch dazu bei, dass mehr und mehr Projektentwickler verstärkt auch die Qualität der Produkte ins Auge fassen. Inwieweit diese Entwicklung es auch deutschen Unternehmen möglich macht, ihre Geschäfte in China auszubauen, wird künftig stark davon abhängen, ob sie innovative, auf chinesische Anforderungen angepasste Lösungen anbieten und wie geschickt sie ihre Projektpartner auswählen.
http://www.china-observer.de/index.....ina-mit-neuem-ruckenwind/