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Struppek Research & Trading

Newsletter Januar 2015 - Tagesschwankungen nehmen zu

Donnerstag, 15.01.2015, 08:37 Uhr

Volatile Schaukelbörse nervt Börsianer

Die Volatilität ist zurück! Seit Anfang Dezember und damit kurz nach Erscheinen des letzten Newsletters ist die Schwankungsbreiten an den Börsen spürbar gestiegen. Für eine klare Richtung, also rauf oder runter, konnte sich der Markt hingegen noch nicht entscheiden. Doch das Hin und Her im Tagesverlauf nimmt deutlich zu und belastet das Nervenkostüm einiger Marktteilnehmer.

Deutlich wird die gestiegene Nervosität am V-DAX. Dieser misst die Unsicherheit der Investoren und bildet die erwartete Schwankungsbreite des Aktienmarktes als Preiskomponente bei Optionen ab. Anfang Januar kletterte der auch als „Angsbarometer“ bezeichnete Index mit 24 Punkten auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Zum Vergleich: etwa einen Monat zuvor notierte der Index bei 14 Punkten. Über den Jahreswechsel sind die Zitterprämien für DAX-Optionen also rund 70 Prozent gestiegen.

Mit einer derartigen Zunahme der Kursschwankungen kurz vor Jahresende hatten wohl die wenigsten Anleger gerechnet. Viele hatten sich auf ein ruhiges Jahresendgeschäft mit dem üblichen Window-Dressing, also dem „Aufhübschen“ der Aktienkurse kurz vor Toresschluss, eingestellt.

Doch daraus wurde nichts. Nach dem OPEC-Treffen im Dezember fiel vor allem der Ölpreis rasant und deutlich. Dies drückte auch den Kurs des russischen Rubel und belastete vor allem die Aktienkurse an der Moskauer Börse. Plötzlich stieg die Unsicherheit unter den Aktienanlegern und die Notierungen der wichtigsten Börsen gerieten ins Taumeln. Binnen weniger Tage verlor die russische Währung gegenüber dem Euro rund 40 Prozent an Wert. Bereits im gesamten Jahr zeigte der Rubel deutliche Schwäche.

Erst das massive Eingreifen der russischen Notenbank konnte den Rubelverfall stoppen und eine größere Panik verhindern. Diese Marktverwerfungen gingen jedoch auch am deutschen Leitindex nicht spurlos vorüber. Binnen weniger Tage verlor der DAX rund 8,5 Prozent und kam mit einem Tiefstkurs von 9.216 Zählern der angesprochenen 9.000-Punkte-Marke gefährlich nahe.

Kurz vor Weihnachten entspannte sich das erneute Krisenszenario jedoch und die Kurse kletterten wieder zügig in Richtung 9.900 Zähler. Doch schon der Jahresauftakt verlief für Aktienbullen alles andere als erfreulich. Denn der Preisverfall beim Öl konnte auch in den ersten Tagen des neuen Jahres nicht gestoppt werden.

Weitere Belastungsproben stehen den Märkten in diesem Jahr noch bevor. So wird beispielsweise in einigen wichtigen Eurostaaten ein neues Parlament gewählt. Den Auftakt im Wahlreigen macht Griechenland, es folgen mit Italien, Großbritannien und Spanien weitere bedeutende Länder. Vor allem beim Thema Griechenland flammen derzeit die Sorgen vor einem erneuten Aufleben der Euro-Schuldenkrise wieder auf. Sollte hier die linke Syriza das Rennen machen und das von der EU auferlegte Sparprogramm aufkündigen, könnte dies die Märkte erneut durcheinander wirbeln.

Die Unsicherheit hinsichtlich der künftigen Entwicklung in Europa zeigt sich bereits am Kurs der Gemeinschaftswährung. Seit Mitte Dezember hat der Euro gegenüber dem US-Dollar um rund 6,5 Prozent abgewertet. Mit Kursen um 1,18 USD notiert der Euro so tief wie seit neun Jahren nicht mehr. Dies mag zwar der europäischen Exportwirtschaft helfen, zeigt jedoch auch, dass beim Thema Euro- und Staatsschuldenkrise das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

Wie kann es also weiter gehen?

Aus charttechnischer Sicht hat sich die Situation seit dem letzten Newsletter Anfang Dezember nicht wesentlich verändert. Der DAX ist weiterhin gefangen in seiner im letzten Jahr etablierten Seitwärtsbewegung zwischen 9.000 und 10.000 Punkten (mit kleinen Ausreissern nach oben und unten). Derzeit spricht wenig dafür, dass diese volatile Seitwärtsphase in Kürze der Vergangen-heit angehört. Zwar stützt die Hoffnung auf ein breit angelegtes QE-Programm der EZB nach US-amerikanischem Vorbild den DAX, jedoch könnte der Markt auch schnell in sich zusammen fallen, wenn Mario Draghi die bereits hoch gesteckten Erwartungen hinsichtlich QE enttäuscht.

Was ist also zu tun?

Solange der DAX nicht nachhaltig aus der angesprochenen Seitwärtsrange ausbricht, bleiben antizyklische Trading-Strategien die erste Wahl. In der Nähe der 52-Wochenhochs bieten sich also Shortpositionen an, fällt der DAX in Richtung seiner großen Unterstützung bei 9.000 Zählern, können Long-Positionen eingegangen werden. Angesichts der momentan erhöhten Tagesvolatilität sind zudem Fehlausbrüche zu erwarten. Aggressive Trader nutzen also Spikes (extreme Bewegungen nach oben oder unten) und agieren antizyklisch. Die relativ hohe Volatilität wird uns wohl noch einige Zeit erhalten bleiben. Wer die Märkte zeitnah verfolgen kann, sollte immer auch schnelle Gewinne mitnehmen. Für Trader ist dieses Umfeld ideal(er) als die langweilige Sommerphase.

Rückschau Tradingidee

Meine letzte Tradingidee (Deutsche Börse AG short) lief deutlich besser als die beiden voran gegangenen. Nach zehn Handelstagen wurde der Short mit 4,7 Prozent Gewinn geschlossen. So sollte es öfter laufen.


Aixtron SE – Reboundchance nach Abverkauf - long

Die Aktie des LED-Maschinenbauers Aixtron SE ist für das langfristige Investieren seit Jahren ungeeignet, für`s kurzfristige Trading bleibt der Titel jedoch interessant. Denn langfristig bewegt sich die Aktie von Aixtron in einem intakten Abwärtstrend. Seit dem 52-Wochen-Hoch im Februar letzten Jahres hat der Aktienkurs von Aixtron rund 40 Prozent verloren. Auch zu Jahresbeginn macht der Titel Buy-and-Hold Investoren wenig Freude. In dem noch kurzen Jahr verlor die Aktie bereits rund 20 Prozent an Wert und hält damit die Schlusslaterne im ansonsten gut laufenden TecDAX.

Ende letzter Woche meldete der Konzern, rund 60 von 800 Arbeitsplätzen einsparen zu wollen. Seit dieser Meldung fiel der Kurs der Aixtron-Aktie um rund 15 Prozent. Damit hat das Unternehmen binnen weniger Tage etwa 135 Mio. Euro an Marktwert eingebüßt.

Rechnet man dies auf die zu kündigenden Mitarbeiter um, wird jeder dieser Mitarbeiter mit 2,25 Mio. Euro Börsenwert bewertet. Damit wird jedem zu kündigenden Mitarbeiter ein fast doppelt so hoher Wert, wie den noch im Unternehmen befindlichen Kollegen zugesprochen. Dies stellt meiner Meinung nach eine krasse Übertreibung dar. Aus charttechnischer Sicht zeigt sich im heutigen Kursverlauf eine kurzfristige Trendumkehrformation – ein so genannter Hammer. Sollte sich der am Nachmittag begonnene Kursanstieg am morgigen Handelstag fortsetzen, stehen die Chancen recht gut, dass Aixtron noch einmal den alten Unterstützungsbereich bei etwa 8,50 anläuft.

Klettert die Aktie zur Börseneröffnung also über den Höchstkurs von heute (8,03 €) kaufe ich die Aktie mit einem anfänglichen Kursziel im Bereich von 8,55 Euro.
Der Stoppkurs für diesen Trade liegt unterhalb des Tief des heutigen Handelstages bei 7,543 Euro.


kolumenteam-Struppek-Research-Trading

Thomas Struppek ist Trader, freiberuflicher Referent, Autor und Analyst und hat 20 Jahre Handelserfahrung. Seine Karriere startete er als gelernter Bankkaufmann. Er war langjähriger Mitarbeiter im Handelsbereich bei verschiedenen Brokerfirmen und Banken. Seit 2011 ist er freiberuflicher Autor für den Verlag Fuchsbriefe in Berlin. Seit 2012 bietet er zudem regelmäßige Livetrading-Webinare bei Termintrader.com und schreibt als freier Autor für verschiedene Fachpublikationen, unter anderem auch für das Derivate Magazin und den Verlag Fuchsbriefe.

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