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Struppek Research & Trading

Newsletter November 2015 - Atemlos durch den Herbst

Freitag, 06.11.2015, 08:59 Uhr

Was für eine Rally...

Kaum war der letzte Newsletter geschrieben und verteilt, drehte der DAX in den Rally-Modus. Rund 1.700 Punkte oder knapp 18 Prozent Kursgewinn stehen seit Anfang Oktober auf der Uhr. Nennenswerte Verschnaufpausen hat sich der deutsche Leitindex nicht geleistet. Vielmehr erinnert der aktuelle Kursanstieg in Dynamik und Heftigkeit doch stark an den sich beschleunigenden Abverkauf aus dem August – mit umgekehrtem Vorzeichen.

An die Krisenszenarien, die noch vor wenigen Wochen die Märkte in Schach hielten, denkt momentan keiner mehr. Dieser Eindruck drängt sich jedenfalls auf, betrachtet man die aktuell laufende Kursdynamik. Die Begründungen für die wiederentdeckte Lust am Risiko sind vielfältig. Haupttreiber der Hausse ist erneut die lockere Geldpolitik der Notenbanken.

EZB-Chef Mario Draghi hat auf der letzten Notenbank-Sitzung im Oktober durchblicken lassen, dass er das laufende QE-Programm ausweiten könne. Der nicht vorhandenen Inflation und dem schwächere Wachstum in Europa will Draghi also mittels weiterer Geldspritzen auf die Sprünge helfen. Ob dies gelingt muss erst noch bewiesen werden. Die Märkte bejubeln seine Worte zunächst einmal.

Sicherlich hat auch die Saisonalität Einfluss auf das Verhalten der Anleger und Investoren. Traditionell sind die letzten Monate eines Jahres eher starke Monate an den Börsen. Viele setzen auf eine Jahresend-Rally und positionieren sich frühzeitig. Dies birgt Gefahren, denn nur weil etwas 100 Mal funktioniert hat, heißt das nicht, dass es auch beim 101. Mal funktionieren muss – vor allem nicht an der Börse.

Die Aussicht auf noch billigeres Geld und das Ausbleiben weiterer Hiobsbotschaften haben meines Erachtens zu kurzfristig massiven Shorteindeckungen geführt. Hier wurden sicherlich einige Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt und haben erst einmal die Notbremse gezogen. Das deutlich gestiegene Handelsvolumen am Tag der EZB-Sitzung und dem folgenden Freitag lassen jedenfalls auf ein solches Szenario schließen.

Noch scheint dieser Prozess nicht abgeschlossen. Kleinere Kursrücksetzer werden regelmäßig wieder zu Käufen genutzt. Im Bereich von rund 11.000 DAX-Punkten lässt jedoch die Dynamik der Rally langsam nach. In den letzten zehn Handelstagen kam der Markt jedenfalls nicht mehr wirklich voran. Charttechnisch bedeutsam ist die runde Marke von 11.000 Zählern übrigens nicht. Erst im Bereich von etwa 11.200 Punkten finden sich die nächsten charttechnischen Widerstände. Zudem findet sich bei 11.200 bis 11.300 Zählern noch ein offenes Gap welches eventuell zunächst geschlossen werden will, bevor ein erneuter Dreh gen Süden einsetzt.

Wie kann es also weiter gehen?

Noch läuft die Rally, wenn auch mit abnehmender Dynamik. Im Bereich um 11.000 Zähler scheint der Markt vorerst gedeckelt. Möglich, dass das offene Gap (11.250) zunächst angehandelt wird, viel mehr Luft nach oben sehe ich kurzfristig nicht. Für „uneingeschränkt“ short ist es jedoch noch zu früh. Bislang werden Rücksetzer regelmäßig wieder aufgefangen. Nach dem starken Anstieg im Oktober ist zumindest eine Konsolidierung eigentlich überfällig. Während einer solchen sollte mindestens die 10.500 Punkte im DAX noch einmal erreicht werden. Ein Test der Marke von 10.000 Punkten wäre ebenfalls kein Beinbruch und würde die Rally auf stabilere Füße stellen.

Was ist also zu tun?

Anleger und Investoren, die Anfang Oktober den Mut für Investments hatten und weiterhin dabei sind, können in der Nähe der aktuellen Widerstände bereits Teilgewinne realisieren. Restpositionen können mit einem Stopp bei unter 10.500 DAX-Punkten abgesichert werden. Antizyklische Trader halten die Augen bereits nach Short-Chancen offen und nutzen den Bereich von 11.000 bis 11.200 Punkten zum Aufbau von Leerverkaufspositionen. Ziel ist mindestens ein DAX um 10.500 besser noch um 10.000 Punkte.

Rückschau Tradingidee

Meine letzte Tradingidee (Deutsche Börse AG long) hat zwar etwas gebraucht, bevor sie ins Laufen kam, erreichte aber schlussendlich das anvisierte Kursziel um 84 Euro. Der Trade wurde bei 78,91 Euro eröffnet und nach 16 Handelstagen bei 84 Euro und einem Kursgewinn von rund 6,45 Prozent geschlossen. Der Widerstand um 82 Euro erwies sich als äußerst hartnäckig. Erst nach der EZB-Pressekonferenz und im Zuge eines dann deutlich steigenden Gesamtmarkts kletterte die Aktie der Deutsche Börse AG über diese Hürde. Das letzte Hoch markierte der Titel bei 85,50 Euro – inzwischen notiert DB1 erneut unter dem Widerstand.

Daimler AG – Trendfortsetzung wahrscheinlich - short

Seit Mitte März bewegt sich die Aktie des Automobilkonzerns Daimler AG in einem intakten mittelfristigen Abwärtstrend. Im Frühjahr notierte die Aktie mit Kursen um 96 Euro auf dem höchsten Stand seit 16 Jahren. Inzwischen ist der Titel rund 20 Prozent günstiger zu haben. In der Spitze betrug der Kursverlust vom diesjährigen Hoch zum Tief gut 35 Prozent.

In den letzten fünf Wochen hat sich der Kurs des Stuttgarter Autobauers kräftig erholt. Von 64 Euro Ende September stiegen die Notierungen bis Anfang November um mehr als 28 Prozent bis auf Kurse um 80 Euro. Dieser kräftige Kursanstieg schreit geradezu nach einer Korrektur.

Zudem trifft die Aktie im Bereich um 80 Euro auf die fallende Trendlinie des seit März bestehenden Abwärtstrends. Ich rechne zunächst nicht mit einer Trendwende, sondern gehe eher davon aus, dass sich der Abwärtstrend bei Daimler weiter fortsetzt. Zumindest sollte der kräftige Anstieg der letzten Wochen korrigiert werden.

Ich shorte Daimler bis max. 76,76 Euro mit einem anfänglichen Kursziel bei rund 72 Euro. Der Stopp (Katastrophen-Stopp) liegt mit 85,85 € über dem letzten Hoch von Anfang August. Läuft der Trade wie geplant an, werde ich den Stopp auf Tagesschlusskursbasis nachziehen. Das CRV ist zwar suboptimal, hält mich jedoch nicht davon ab, auf eine Fortsetzung des Abwärtstrends zu spekulieren.


kolumenteam-Struppek-Research-Trading

Thomas Struppek ist Trader, freiberuflicher Referent, Autor und Analyst und hat 20 Jahre Handelserfahrung. Seine Karriere startete er als gelernter Bankkaufmann. Er war langjähriger Mitarbeiter im Handelsbereich bei verschiedenen Brokerfirmen und Banken. Seit 2011 ist er freiberuflicher Autor für den Verlag Fuchsbriefe in Berlin. Seit 2012 bietet er zudem regelmäßige Livetrading-Webinare bei Termintrader.com und schreibt als freier Autor für verschiedene Fachpublikationen, unter anderem auch für das Derivate Magazin und den Verlag Fuchsbriefe.

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