Gute Aussichten.
First Solar erwartet Sonnenstromboom.
(Dossier) First Solar erwartet ein Rekordjahr für sich selbst und die gesamte Solarbranche. Der weltgrößte Fotovoltaikkonzern rechnet für 2010 mit einem weltweiten Nachfrageschub für die angeschlagenen Unternehmen.
"Wir glauben, dass der Markt 2010 stärker wird als 2009", sagte Unternehmenschef Robert Gillette am Mittwochabend. 2010 würden Solaranlagen mit einer Leistung von 7,5 Gigawatt installiert. Für 2009 rechnen Experten nur mit 5,5 bis 6,5 Gigawatt. In den nächsten drei Jahren werde der Markt jährlich um 35 Prozent wachsen, sagte Gillette.
Damit macht der Marktführer der Branche wieder etwas Hoffnung. 2009 war ein schwieriges Jahr: Ein Subventionsstopp brachte den einst wachsenden, wichtigen Markt in Spanien zum Erliegen. Die Wirtschaftskrise erschwerte neue Projekte. Der harte Winter drosselte die Nachfrage. Zudem hat sich der Wettbewerb verschärft. Vor allem chinesische Anbieter drängen mit Billigpreisen in den Markt. Durch Kapazitätserweiterungen gibt es ein Überangebot an Solarmodulen. Vor allem deutsche Hersteller mussten herbe Einbrüche bei Marktanteilen und Margen verkraften.
Auch First Solar spürt die Krise: Der Konzern aus Arizona fuhr im dritten Quartal mit 481 Mio. $ deutlich weniger Umsatz ein als erwartet, die Bruttomarge sank von 56,1 auf 50,9 Prozent. 2010 sollen dennoch Erlöse von 2,7 bis 2,9 Mrd. $ und ein Gewinn von 6,05 bis 6,85 $ je Aktie in der Bilanz stehen. Analysten hatten vor allem beim Umsatz mit erheblich weniger gerechnet, halten die Einschätzung aber für plausibel. First Solar sei der Konzern mit der besten Zukunftsperspektive, schrieben die Analysten der Bank Sarasin in einer Studie. Das Unternehmen profitiere von niedrigen Produktionskosten, internationaler Ausrichtung und der Dünnschichttechnik, sagte UBS-Analyst Patrick Hummel. "Die Branche insgesamt wird aber im nächsten Jahr vor ähnlichen Problemen stehen wie 2009."
Bei der Nachfrage sind viele Analysten sogar optimistischer als First Solar, sie rechnen mit einem Zubau von bis zu 10,6 Gigawatt. Hauptthema bliebe aber der Preisverfall, sagte Hummel. "2010 wird ein Wachstumsjahr, aber für viele Player ein gewinnloses." Er erwartet eine Pleitewelle. Bis 2015 sinke die Zahl der Zellen- und Modulbauer weltweit um 40 Prozent, erwartet auch die Unternehmensberatung Goetzpartners.Vor allem deutsche Hersteller stehen unter Druck. Ihre höheren Produktionskosten konnten sie bisher zum Teil kompensieren, weil deutsche Kunden bereit waren, für heimische Produkte mehr zu zahlen. Nun verschiebt sich das Geschäft - vor allem in die USA und China wegen der dortigen Konjunkturprogramme. "Die Premiumstrategie deutscher Hersteller funktioniert aber nur in Deutschland gut", sagte Hummel.
2010 bleibe die Nachfrage hierzulande zwar noch stark, weil die Kunden Solaranlagen kaufen, bevor die staatliche Förderung gekürzt wird, sagte Ruxandra Haradau-Döser, Analystin beim Bankhaus Metzler. "Langfristig werden die USA aber Wachstumstreiber des Sektors." Optimistisch sei sie nur für deutsche Hersteller, die auch in den USA vertreten sind, etwa den Modulbauer Solarworld, der 2006 das US-Solargeschäft von Shell übernommen hatte. Viele andere, unter anderem der Solarzellenhersteller Q-Cells , seien dort hingegen schwach. Bis 2012 werden die USA Deutschland als größten Markt ablösen, erwartet die Nord/LB. Der chinesische Markt steckt zwar in den Kinderschuhen, bislang wurden erst wenige Hundert Megawatt installiert. Bis 2020 werden aber 20 Gigawatt errichtet, erwarten Experten.
First Solar ist in den USA und China stark, vor allem bei großen Solarparks. Der Konzern baut Dünnschicht-Solarmodule, die zwar weniger effizient sind als Siliziummodule, dafür aber weitaus günstiger. Die Technik eignet sich, wenn es auf Kosten stärker ankommt als auf Platz. Die Fabrik in Malaysia baut First Solar dafür für 365 Mio. $ aus, kündigte der Konzern an. In China baut First Solar ab 2010 das mit Abstand größte Solarkraftwerk der Welt. Mit den geplanten Zwei-Gigawatt-Anlagen ließen sich drei Millionen chinesische Haushalte mit Strom versorgen. Deutsche Solarkonzerne verkaufen in China bislang kein einziges Watt.
First Solar erwartet Sonnenstromboom.
(Dossier) First Solar erwartet ein Rekordjahr für sich selbst und die gesamte Solarbranche. Der weltgrößte Fotovoltaikkonzern rechnet für 2010 mit einem weltweiten Nachfrageschub für die angeschlagenen Unternehmen.
"Wir glauben, dass der Markt 2010 stärker wird als 2009", sagte Unternehmenschef Robert Gillette am Mittwochabend. 2010 würden Solaranlagen mit einer Leistung von 7,5 Gigawatt installiert. Für 2009 rechnen Experten nur mit 5,5 bis 6,5 Gigawatt. In den nächsten drei Jahren werde der Markt jährlich um 35 Prozent wachsen, sagte Gillette.
Damit macht der Marktführer der Branche wieder etwas Hoffnung. 2009 war ein schwieriges Jahr: Ein Subventionsstopp brachte den einst wachsenden, wichtigen Markt in Spanien zum Erliegen. Die Wirtschaftskrise erschwerte neue Projekte. Der harte Winter drosselte die Nachfrage. Zudem hat sich der Wettbewerb verschärft. Vor allem chinesische Anbieter drängen mit Billigpreisen in den Markt. Durch Kapazitätserweiterungen gibt es ein Überangebot an Solarmodulen. Vor allem deutsche Hersteller mussten herbe Einbrüche bei Marktanteilen und Margen verkraften.
Auch First Solar spürt die Krise: Der Konzern aus Arizona fuhr im dritten Quartal mit 481 Mio. $ deutlich weniger Umsatz ein als erwartet, die Bruttomarge sank von 56,1 auf 50,9 Prozent. 2010 sollen dennoch Erlöse von 2,7 bis 2,9 Mrd. $ und ein Gewinn von 6,05 bis 6,85 $ je Aktie in der Bilanz stehen. Analysten hatten vor allem beim Umsatz mit erheblich weniger gerechnet, halten die Einschätzung aber für plausibel. First Solar sei der Konzern mit der besten Zukunftsperspektive, schrieben die Analysten der Bank Sarasin in einer Studie. Das Unternehmen profitiere von niedrigen Produktionskosten, internationaler Ausrichtung und der Dünnschichttechnik, sagte UBS-Analyst Patrick Hummel. "Die Branche insgesamt wird aber im nächsten Jahr vor ähnlichen Problemen stehen wie 2009."
Bei der Nachfrage sind viele Analysten sogar optimistischer als First Solar, sie rechnen mit einem Zubau von bis zu 10,6 Gigawatt. Hauptthema bliebe aber der Preisverfall, sagte Hummel. "2010 wird ein Wachstumsjahr, aber für viele Player ein gewinnloses." Er erwartet eine Pleitewelle. Bis 2015 sinke die Zahl der Zellen- und Modulbauer weltweit um 40 Prozent, erwartet auch die Unternehmensberatung Goetzpartners.Vor allem deutsche Hersteller stehen unter Druck. Ihre höheren Produktionskosten konnten sie bisher zum Teil kompensieren, weil deutsche Kunden bereit waren, für heimische Produkte mehr zu zahlen. Nun verschiebt sich das Geschäft - vor allem in die USA und China wegen der dortigen Konjunkturprogramme. "Die Premiumstrategie deutscher Hersteller funktioniert aber nur in Deutschland gut", sagte Hummel.
2010 bleibe die Nachfrage hierzulande zwar noch stark, weil die Kunden Solaranlagen kaufen, bevor die staatliche Förderung gekürzt wird, sagte Ruxandra Haradau-Döser, Analystin beim Bankhaus Metzler. "Langfristig werden die USA aber Wachstumstreiber des Sektors." Optimistisch sei sie nur für deutsche Hersteller, die auch in den USA vertreten sind, etwa den Modulbauer Solarworld, der 2006 das US-Solargeschäft von Shell übernommen hatte. Viele andere, unter anderem der Solarzellenhersteller Q-Cells , seien dort hingegen schwach. Bis 2012 werden die USA Deutschland als größten Markt ablösen, erwartet die Nord/LB. Der chinesische Markt steckt zwar in den Kinderschuhen, bislang wurden erst wenige Hundert Megawatt installiert. Bis 2020 werden aber 20 Gigawatt errichtet, erwarten Experten.
First Solar ist in den USA und China stark, vor allem bei großen Solarparks. Der Konzern baut Dünnschicht-Solarmodule, die zwar weniger effizient sind als Siliziummodule, dafür aber weitaus günstiger. Die Technik eignet sich, wenn es auf Kosten stärker ankommt als auf Platz. Die Fabrik in Malaysia baut First Solar dafür für 365 Mio. $ aus, kündigte der Konzern an. In China baut First Solar ab 2010 das mit Abstand größte Solarkraftwerk der Welt. Mit den geplanten Zwei-Gigawatt-Anlagen ließen sich drei Millionen chinesische Haushalte mit Strom versorgen. Deutsche Solarkonzerne verkaufen in China bislang kein einziges Watt.