MÄRKTE EUROPA/Aufwärts - aber kein Ausbruch aus der Spanne
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit kleineren Anschlusskäufen rechnen Händler nach der Erholungswelle vom Dienstagnachmittag an den europäischen Börsen. Der XDAX
startet mit 11.596 Punkten und damit ein halbes Prozent über dem DAX-Xetra-Schluss. Der Euro-Stoxx-50 wird mit 3.299 Punkten erwartet, das sind 19 Punkte mehr als am Dienstag. "Vom Umfeld kommt kein Störfeuer, und die Vorlagen sollten eher stützen", sagt ein Händler. In Tokio, Hongkong und Shanghai streben die Kurse nach oben.
Mit einem Ausbruch des DAX aus seiner Seitwärtsspanne zwischen gut 11.400 Punkten und knapp 11.700 Punkten rechnen Händler aber erst einmal nicht. "Vor dem Amtsantritt von Donald Trump am Freitag ist eine neue Rally-Runde eher unwahrscheinlich", sagt ein Marktteilnehmer; zumal angesichts der Aussagen Trumps zu Schutzzöllen und seiner Einschätzung, dass der Dollar zu fest sei, Ernüchterung eingekehrt ist.
Positiv gesehen wird die Yuan-Stärke, die chinesische Währung wurde gegen den Dollar auf dem höchsten Stand seit zwei Monaten gefixt. In der jüngsten Fondsmanager-Umfrage von Merrill Lynch war eine Yuan-Abwertung noch als eines der großen Marktrisiken genannt worden. Das britische Pfund kommt derweil nach seiner Rally am Dienstagnachmittag zum Dollar etwas zurück, auch sonst stabilisiert sich der Dollar wieder etwas.
FTSE-100 mit Erholungschance
Das wieder etwas nachgebende Pfund könnte dem Londoner Börsenindex FTSE-100 eine Erholungschance bieten. Der Index hatte am Dienstag ausgelöst vor allem durch die Pfund-Erholung um 1,5 Prozent nachgegeben und war damit klar das Schlusslicht in Europa. "Die Bewegungen waren etwas überzogen", sagt ein Händler. Möglicherweise sei die Pfund-Stärke schon wieder vorbei. Aus den Aussagen von Premierministerin May lasse sich jedenfalls nichts längerfristig Positives für das Pfund herauslesen. May strebt einen harten Brexit an und gleichzeitig ein Freihandelsabkommen mit der EU.
Bei den Branchen stehen mit den Zahlen von Citigroup und Goldman die Banken weiter im Blick. Die beiden Institute öffnen am Nachmittag ihre Bücher. Nach dem Bericht von Morgan Stanley waren die Bankenaktien am Dienstag deutlich zurückgekommen und hatten die Verliererliste angeführt. Auf die Stimmung für die Banken drückten auch die wieder gesunkenen Renditen.
Kaufempfehlung von Barclays für Eon
Auf der anderen Seite könnten die wieder fallenden Renditen zinsreagiblen Branchen wie beispielsweise den Versorgern Rückenwind verleihen. Besonders bei Eon sehen Händler Kurschancen, nachdem Barclays die Aktie auf die Kaufliste genommen hat. Vorbörslich ziehen Eon um über 1 und RWE um 0,5 Prozent an. Der Kurs der Eon-Tochter Uniper verliert dagegen 1,4 Prozent, weil Barclays hier seine Kaufempfehlung zurückgezogen hat.
Positiv werden die Quartalszahlen von ASML
ASME (A1J4U4)

162,68-163,06
kommentiert. Der niederländische Technologie-Konzern hat Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Die Margenentwicklung dürfte den Kurs stützen, so Händler in ersten Einschätzungen. Die Bruttomarge soll im laufenden Quartal bei rund 47 Prozent liegen.
Neue Impulse für die Märkte könnten am Nachmittag von der US-Industrieproduktion und den US-Verbraucherpreisen kommen. Der Konjunkturbericht "Beige Book" der US-Notenbank kommt erst am Abend und damit zu spät für die europäischen Börsen.
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