Welche Stornoregeln gelten an welchem Handelsplatz?
Bitte beachten ... wir vervollständigen diese Seite noch und sammeln alle nötigen Infos.
Es gibt keine Garantie auf Vollständigkeit!
Faustregel
- generell versuchen eher über LASW als über LSX zu handeln.
- LASW hat 2 Stunden Zeit für Storno - LSX als regulierter Handelsplatz bis zum nächsten Tag
- wenn man unsicher ist, zumindest wenn irgendwie möglich, die 2 stunden im Blick behalten für das Gegengeschäft
1. Regeln für das Stornieren von Trades an deutschen Börsen
In Deutschland unterliegen Handelsaktivitäten an Börsen wie Xetra, Frankfurter Wertpapierbörse (FWB), Tradegate Exchange und Stuttgart Stock Exchange bestimmten allgemeinen Regeln und Vorschriften, die auch das Stornieren von Trades betreffen. Es gibt jedoch Unterschiede zwischen den verschiedenen Handelsplätzen. Grundsätzlich sind die Regeln für das Stornieren von Trades in den folgenden Punkten zusammengefasst:
- 1.1. Fehlerhafte Aufträge oder Trades
Fehlbuchungen oder Systemfehler: Wenn ein Fehler auf Seiten der Börse, des Brokers oder durch ein technisches Problem auftritt, kann ein Trade grundsätzlich vom Markt zurückgenommen oder storniert werden. Dies kann auch in Fällen geschehen, in denen der Fehler zu einem ungewollten Preis oder einer falschen Orderausführung geführt hat.
Korrektur von Fehlern: Ein Stornieren eines Trades ist nur in begrenzten Fällen möglich, wenn nachgewiesen werden kann, dass der Trade aufgrund eines Fehlers in der Auftragserteilung (z.B. durch den Broker oder durch technische Probleme) zustande kam. Hierfür ist oft eine Fehlerüberprüfung erforderlich.
- 1.2. Stornierung von Aufträgen
Stornierung von Limitaufträgen: Limitaufträge können in der Regel vor Ausführung durch den Trader oder Broker storniert werden. Dies bedeutet, dass die Order, die noch nicht ausgeführt wurde, zurückgenommen werden kann. Dies geschieht üblicherweise direkt über die Handelsplattform des Brokers.
Marktaufträge: Ein Marktauftrag, der bereits ausgeführt wurde (d.h. der Trade ist abgeschlossen), kann grundsätzlich nicht mehr storniert werden, es sei denn, es gibt außergewöhnliche Umstände (z.B. Systemfehler oder Preisfehler).
- 1.3. Börse Xetra
Xetra ist der elektronische Handelssystem der Frankfurter Wertpapierbörse, auf dem die meisten großen deutschen Aktien gehandelt werden. Ein Auftrag kann, solange er noch nicht ausgeführt wurde, storniert werden. Sobald jedoch die Ausführung erfolgt ist, gibt es keine Möglichkeit, den Trade zu stornieren, es sei denn, es liegt ein Fehler vor, der in einem spezifischen Zeitraum nach dem Handel festgestellt wird.
- 1.4. Tradegate Exchange
Die Tradegate Exchange bietet eine einfache Möglichkeit, Limitaufträge zu stornieren, bevor sie ausgeführt wurden. Ein bereits ausgeführter Handel kann jedoch nicht mehr rückgängig gemacht werden. Auch hier gelten die allgemeinen Prinzipien: Trades, die durch technische Fehler oder auf Grundlage falscher Marktinformationen ausgeführt wurden, könnten in Ausnahmefällen annulliert werden.
- 1.5. Börse Stuttgart
Auch an der Börse Stuttgart ist die Stornierung von Limitaufträgen möglich, solange sie noch nicht ausgeführt wurden. Ein nachträgliches Stornieren von ausgeführten Trades ist nur in Ausnahmefällen möglich und hängt vom spezifischen Fehler ab.
2. Regeln der BaFin und anderer Aufsichtsbehörden
Die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) und andere Aufsichtsbehörden setzen Standards für faire Marktpraktiken und verhindern Marktmissbrauch. Eine Stornierung von Trades, die nachträglich den Markt beeinflussen könnten (z.B. durch Manipulation), ist in den meisten Fällen nicht zulässig, außer es gibt einen technischen Fehler oder es handelt sich um einen offensichtlichen Irrtum.
3. Verschiedene Handelsplattformen
Wenn du über eine Handelsplattform eines Online-Brokers handelst, bieten diese meist spezifische Regeln und Mechanismen für die Stornierung von Aufträgen, z.B. das Abbrechen von Limit- oder Stop-Loss-Aufträgen. Die Möglichkeit, einen Auftrag zu stornieren, hängt davon ab, ob er bereits zur Ausführung gekommen ist.
4. Möglichkeiten für die Stornierung von Aufträgen
Vor Ausführung des Auftrags: Du kannst einen Auftrag jederzeit stornieren, solange er noch nicht ausgeführt wurde. Dies gilt sowohl für Limit- als auch für Stop-Aufträge.
Nach Ausführung des Auftrags: Ein einmal ausgeführter Auftrag (Trade) kann nicht mehr storniert werden. Hier bleibt nur die Möglichkeit, den Trade durch einen Gegentrade (Verkauf eines Wertpapiers, das du gerade gekauft hast oder Kauf eines Wertes, den du gerade verkauft hast) zu korrigieren, was jedoch zu zusätzlichen Kosten und möglicherweise Verlusten führen kann.
5. Fehler und Annullierungen
In besonderen Fällen, wie z.B. bei technischen Fehlern oder offensichtlichen Preisfehlern (z.B. ein Aktienpreis wird deutlich unter Wert gehandelt), haben einige Börsen und Handelsplätze die Möglichkeit, Trades nachträglich zu überprüfen und unter Umständen zu annullieren.