Artikel und Diskussionen zu Wirtschaftsprognosen & Wirtschaftlichen Zusammenhängen

VW macht erstmals mehr Umsatz als Daimler

Volkswagen hängt alle ab: Die Wolfsburger haben ihren Konkurrenten Daimler in einem Ranking vom Spitzenplatz der umsatzstärksten deutschen Unternehmen verdrängt. Die Konjunktur-Abkühlung zeigt ihre Wirkung: Die deutschen Unternehmen wachsen nicht mehr so stark wie im Vorjahr.

Berlin - Seinen Spitzenplatz verlor Daimler zeigen durch den Verkauf von Chrysler. In dem Ranking der "Welt" listete das Blatt die 500 umsatzstärksten deutschen Unternehmen auf. Volkswagen ist demzufolge erstmals die Nummer eins in Deutschland.

Als einzige Firma kommt VW auf einen dreistelligen Milliardenumsatz - nämlich auf rund 109 Milliarden Euro. Mit 99,4 Milliarden liegt Daimler im Ranking knapp dahinter. Auf Platz drei folgt der Münchner Technologiekonzern Siemens zeigen mit 72,4 Milliarden Euro.

Größter Arbeitgeber ist dem Ranking zufolge die Deutsche Post zeigen mit gut 470.000 Mitarbeitern vor Siemens (398.000) und VW (329.000).

Im vergangenen Jahr sind die 500 größten Unternehmen allerdings nicht mehr so stark gewachsen wie 2006. Ihre Umsätze legten nur noch um 5,3 Prozent zu, ein Jahr zuvor waren es noch mehr als 11 Prozent.

Im Jahr 2006 bescherten die steigenden Energiepreise den Energieversorgern traumhafte Gewinnmargen, schreibt das Blatt. 2007 stehe dagegen nur noch eine "schwarze Null". Nur die Milliardenkonzerne im Maschinenbau und in der Metallindustrie hatten im vergangen Jahr mehr als zehn Prozent zugelegt.
cvk/Reuters
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,561322,00.html
 
Kampf gegen Ölpreishoch
US-Kongress geißelt Spekulanten
von Tobias Bayer (Frankfurt)

Ist der Ölmarkt ein hemmungsloses Kasino für Glücksritter? Das behauptet zumindest ein demokratischer Kongressabgeordneter. Und er hat sehr gute Argumente. Laut einer Studie des Energieausschusses haben Finanzinvestoren ihr Engagement an den Terminmärkten massiv ausgebaut.

Die Zahl ist beeindruckend: Spekulanten halten inzwischen 71 Prozent aller Ölkontrakte an der New York Mercantile Exchange (Nymex). Vor acht Jahren waren es nur 37 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Montag veröffentlichte Studie des Energieausschusses des US-Repräsentantenhauses.

"Das wirft natürlich Fragen auf, ob sich die Ölpreise von Angebot und Nachfrage entfernt haben und der Ölmarkt zu einem hemmungslosen Kasino für die Spekulanten geworden ist", sagte der demokratische Abgeordnete John Dingell, der gemeinsam mit seinem Kollegen aus Michigan, Bart Stupak, die Analyse in Auftrag gegeben hat. Am Montag findet dazu eine Anhörung statt. Eingeladen sind unter anderem Vertreter der Energiebörsen Nymex, Intercontinental Exchange und der US-Terminbörsenaufsicht CFTC.

Seit Monaten wird debattiert, ob der Anstieg des Ölpreises auf zeitweise knapp 140 $ je Fass fundamental gerechtfertigt ist oder nicht. Experten, die von steigenden Preisen ausgehen, begründen das mit der anhaltend hohen Nachfrage aus Schwellenländern wie China und Indien und einem gleichzeitig sinkenden Angebot aus der Nordsee und Mexiko. Kritiker der Ölpreisrally verweisen auf den großen Ausstoß der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und der wegbrechenden Nachfrage in Industrieländern wie den Vereinigten Staaten.

Auf dem Krisengipfel am Wochenende in Dschidda schob Gastgeber Saudi-Arabien die Verantwortung für die Rekordjagd des Ölpreises der Finanzwelt zu. Die Konzession der Saudis, die Förderung im Juli um täglich 200.000 auf 9,7 Millionen Barrel (ein Barrel entspricht 159 Litern) zu erhöhen, verpuffte am Montag: Erstens war damit fest gerechnet worden, zweitens wird das Förderplus durch Ausfälle in Nigeria kompensiert. Am Montag kostete Rohöl der Sorte West Texas Intermediate 136,76 $ - 1,40 $ mehr als am Freitag.

Die Untersuchung des Energieausschusses steht in Widerspruch zu Stellungnahmen der Aufsichtsbehörde CFTC. Deren Chefökonom Jeffrey Harris hatte wiederholt betont, dass das Engagement der Finanzinvestoren in den vergangenen Jahren nicht zugenommen und sich die Anzahl der Marktteilnehmer nicht entscheidend verändert habe.

Das Überraschende daran: Die von Dingell und Stupak in Auftrag gegebene Analyse stützt sich allein auf Daten der CFTC. "Die Ergebnisse verdeutlichen den grundlegenden Wandel, der auf dem Ölmarkt stattgefunden hat. Früher diente der Terminmarkt Käufern und Verkäufern, die sich absichern wollten. Jetzt sind die meisten Handelsteilnehmer Spekulanten", heißt es in einem Memorandum des Energieausschusses.

Schärfere Kontrolle gefordert
Dingell und Stupak verfolgen mit ihrer Analyse politische Ziele. So wirbt der ehemalige Polizist Stupak aus Michigan seit April 2006 schon für seine Gesetzesinitiative "Prevent Unfair Manipulation of Prices", kurz Pump. Ziel der Initiative ist es, die Spekulation auf den Energiemärkten einzudämmen. Am Freitag vergangene Woche stellte Stupak eine überarbeitete Fassung vor. Diese sieht folgende Verschärfungen vor: Veröffentlichungspflichten für außerbörsliche, bilaterale Handelsgeschäfte, Regulierung von ausländischen Börsenplätzen wie der ICE Futures in London, eine stärkere Kontrolle von Swap-Händlern und eine Abschaffung aller Ausnahmen für Positionslimits von Spekulanten.

Erste Erfolge konnte Stupak bereits verbuchen: Auf sein Drängen - und in enger Zusammenarbeit mit den demokratischen Senatoren Dianne Feinstein und Carl Levin - wurde in der verabschiedeten Farm Bill ein Passus zu den Energiemärkten aufgenommen. Dieser sieht vor, elektronische Handelsplätze der Aufsicht der CTFC zu unterstellen. Diese waren zuvor von der Kontrolle ausgenommen, was im Fachjargon als "Enron-Lücke" bezeichnet wurde. Der Hintergrund: Der insolvente texanische Energiehändler Enron hatte Washington dazu gedrängt, solche Plattformen ausnehmen. 2006 hatte der Hedge-Fonds Amaranth die "Enron-Lücke" ausgenutzt - und mit großen Wetten auf der nicht regulierten Intercontinental Exchange auch den börslichen Gaspreis beeinflusst.

Auch die CFTC reagiert auf den politischen Druck. Seit ihrer Gründung 1974 gilt sie als Wall-Street-freundlich und gerät immer stärker in Zugzwang. Jetzt hat sie die Transparenzvorschriften für Indexinvestoren erweitert. Ab sofort werden deren Positionen auch bei Energiefutures im wöchentlichen Bericht "Commitment of Traders" veröffentlicht, bisher war das nur bei Agrarrohstoffen der Fall. Als weitere Maßnahme hat die CFTC die Zusammenarbeit mit der britischen Aufsichtsbehörde FSA ausgebaut. Zudem wird es Positionsgrenzen an der ICE Futures geben.
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http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/marktberichte/:Kampf%20%D6lpreishoch%20US%20Kongress%20Spekulanten/376693.html
 
Konsumfrust statt Konsumlust

Die rasch steigenden Preise für Lebensmittel und Energie haben die Kauflaune der Deutschen erneut gedrückt. Der GfK-Konsumklimaindex sank unerwartet deutlich von 4,7 auf 3,9 Punkte, wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Dienstag zu ihrer monatlichen Umfrage unter 2.000 Verbrauchern mitteilte. 30 von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem leichten Rückgang auf 4,6 Punkte gerechnet.

Die Verbraucher schätzten im Juni zum zweiten Mal in Folge sowohl die Aussichten für die Konjunktur als auch für ihr persönliches Einkommen schlechter ein. Die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen ließ ebenfalls weiter nach. „Die wiederkehrenden Meldungen über neue Rekordwerte bei Benzin und Diesel verstärken die Furcht der Konsumenten vor dem Verlust ihrer Kaufkraft“, sagte GfK-Forscher Rolf Bürkl.

Einkommenserwartungen niedrig wie lange nicht mehr

Die GfK senkte wegen der hohen Inflation zum zweiten Mal in diesem Jahr ihre Prognose für das Wachstum des privaten Konsums. Sie wurde von 1,0 auf 0,5 Prozent halbiert. Zu Jahresbeginn hatten die Forscher noch ein Plus von rund 1,5 Prozent erwartet.

Die Einkommenserwartungen sind inzwischen so niedrig wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Die GfK führt dies auf die hartnäckig hohe Teuerung zurück, die sich bei drei Prozent hält. „Damit werden mögliche reale Einkommenszuwächse durch die guten Tarifabschlüsse in einigen Branchen größtenteils zunichte gemacht“, sagte Bürkl. Auch die positiven Effekte durch die steigende Beschäftigung verlören „deutlich an Wirkung“.

Bereitschaft für größere Anschaffungen gedämpft

Das dämpft die Bereitschaft für größere Anschaffungen. „Die Verbraucher gehen davon aus, dass sie künftig mehr für ihre Energiekosten aufwenden müssen“, sagte Bürkl. „Diese Mittel stehen dann für andere Anschaffungen nicht mehr zur Verfügung.“

Auch die Konjunkturaussichten malen die Verbraucher nicht mehr so rosig wie noch vor wenigen Monaten. Die noch immer nicht ausgestandene Finanzkrise und die absehbare Abkühlung der Weltkonjunktur ließen die Deutschen ihren Optimismus verlieren. „Zudem dürfte sich die Exportdynamik aufgrund des anhaltend starken Euro abschwächen“, sagte Bürkl.
http://www.faz.net/s/Rub050436A85B3A4C64819D7E1B05B60928/Doc~EE6D21338F3FE45319EA52B11AE69C525~ATpl~Ecommon~Scontent.html
 
HILFLOSER NOTENBANKCHEF
Währungsfonds durchleuchtet US-Finanzsystem
Von Gabor Steingart, Washington

Demütigung für Mr. Dollar: US-Notenbankchef Ben Bernanke muss sich eine Generaluntersuchung durch den Internationalen Währungsfonds gefallen lassen. Das gesamte Finanzsystem des Landes wird auf seine Tauglichkeit überprüft - ein für die USA einmaliger Vorgang.

Hamburg - Die US-Notenbank gehört zu Amerika wie Coca-Cola und Pizza Hut, sollte man meinen. Doch in diesen Tagen wird zumindest ein Unterschied augenfällig: Pizza und braune Brause konnten im Zuge der Globalisierung ihren Einflussbereich ausdehnen. Die Macht der US-Notenbank aber schrumpft.

Kein Notenbankchef der amerikanischen Geschichte musste sich derart demütigen lassen wie Ben Bernanke.

Zum Teil liegt das an den Umständen: Die Inflation steigt und steigt, wird im Jahresdurchschnitt wohl über vier Prozent liegen. Aber Mr. Dollar ist dieses Mal auch Mr. Machtlos. Er kann die Zinsen im Herbst zwar anheben, er kann aber auch beten, was wahrscheinlich besser wäre. Denn durch Beten wird wenigstens das Wachstum der US-Wirtschaft nicht abgewürgt, was im Falle höherer Zinsen sehr wahrscheinlich ist.

Nach Jahren des Aufschwungs befinden sich die USA am Beginn einer Rezession, die durch eine staatlich verfügte Geldverknappung eher vertieft denn gemildert würde. Investitionen verteuern sich dann automatisch, die Konsumlust wird gedämpft, die Wirtschaft verlangsamt ihr Wachstum, was sofort auf Arbeitslosenzahlen und Löhne durchschlägt.

Laut Lehrbuch steigt dann zwar die Geldwertstabilität, weil sich niemand mehr traut, höhere Löhne oder höhere Preise zu verlangen. Aber im Zeitalter der Globalisierung ist das Lehrbuch der Nationalökonomie nicht mehr viel wert. Die moderne Inflation wird getrieben von der globalen Knappheit der Ressourcen. Es gibt mehr Kaufkraft als Kaufgelegenheiten. Es gibt vor allem zu wenig Öl, zu wenig Rohstoffe und zu wenig Nahrungsmittel, und um dieses Zuwenig streiten viele Akteure und das mit Billionen von Dollar.

Deshalb ist der Preis für ein Barrel Rohöl (159 Liter) von 25 Dollar im Jahr 2002 auf 135 Dollar im Jahr 2008 gestiegen. Deshalb haben sich die Preise für Mais im gleichen Zeitraum verdreifacht und die für Kupfer nahezu verfünffacht.

Rechnet man die in die USA eingeführte Inflation heraus, steht unterm Strich ein kleines Wunder, nämlich annähernde Preisstabilität. Berechnet auf Jahresbasis, steigen die hausgemachten Preise derzeit nur um 2,3 Prozent. Wenn das alles wäre, müsste der Notenbankpräsident nur schläfrig blinzeln wie ein Hofhund. So aber schlägt er wütend an. Er bellt, was seine Aufgabe ist, aber er kann nicht mehr beißen. Denn die Zinspolitik der USA kann an der Güterknappheit nichts ändern.

Peinliche Untersuchungen, Interviews, Stress-Tests

Persönliche Widersacher Bernankes tragen zu seiner Demütigung noch erheblich bei. Früher war der Präsident der Notenbank der Papst unter den Priestern der Geldelite. Doch anders als unter Vorgänger Alan Greenspan stößt Bernankes Politik auf Widerstand, auch innerhalb der Zentralbank.

In dem für die Zinspolitik entscheidenden Gremium der Fed waren die letzten sieben Entscheidungen von einer wachsenden Zahl von Minderheitenvoten begleitet. Bernanke habe mit seiner Politik des billigen Geldes - sprich dauernden Zinssenkungen - das Inflationsproblem erst befördert, das er nun bekämpfen will, sagen seine Gegner.

Ein weiteres Ungemach für Mr. Dollar kommt hinzu, das seine Wirkung erst in einigen Monaten entfalten wird. Offizielle des Internationalen Währungsfonds (IWF) haben sich bei ihm gemeldet, die etwas Ungeheuerliches im Schilde führen: eine Generaluntersuchung des US-Finanzsystems. Sie können einen Beschluss im Vorstand des IWF vorzeigen, auf dem schwarz auf weiß steht, dass in den USA ein sogenanntes Financial Sector Assessment Program (FSAP) durchgeführt wird. Das ist nichts Geringeres als eine Röntgenaufnahme des gesamten US-Finanzsystems.

Die Notenbank, aber auch die Börsenaufsicht, die großen Investmentbanken, die Immobilienfinanzierer und die Hedgefonds müssen dazu vertrauliche Unterlagen an das IWF-Team herausreichen. In Interviews haben sie Rede und Antwort zu stehen. Ihre Datenbanken will man sogenannten Stress-Tests unterziehen: Es werden Worst-Case-Szenarien durchgespielt, um herauszufinden, wie weitere Milliardenpleiten oder ein fortschreitender Dollarverfall sich auswirken könnten.

Der IWF ist per Satzung verantwortlich für die Überwachung des internationalen Währungssystems. Rund zwei Drittel der IWF-Mitglieder haben diese schmerzhafte Prozedur bereits über sich ergehen lassen – die USA noch nie.

George W. Bush weigerte sich sieben Jahre lang. Auch jetzt war seine Zustimmung im Vorstand des IWF nur mit einer trickreichen Bedingung zu erhalten. Die Untersuchung darf im letzten Amtsjahr von Bush begonnen, aber erst nach seinem Auszug aus dem Weißen Haus beendet werden. Das ist unschön für den Notenbankpräsidenten.

Wenn der Abschlussbericht über die Risiken des US-Finanzsystems vorliegt und weltweit für Aufsehen sorgen dürfte, wird von den heutigen Verantwortlichen nur noch einer im Amt sein: Ben Bernanke.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,561904,00.html
 
:lol:
[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=424376#424376 schrieb:
zerberus schrieb am 18.06.2008, 17:59 Uhr[/url]"]:lol:



Entwarnung ist angesagt!
N. Lohrke
0 Up
Lohrke – 23. August 2007 – 8:19

Eingestellt in:

* N. Lohrke

Obwohl man derzeit in den Gazetten immer noch Überschriften wie „Angekündigte Übernahmen wackeln“ oder „Liquiditätskrise erreicht britische Banken“ liest, kann man heute mit gutem Gewissen feststellen, dass der Höhepunkt der Hypothekenkrise überschritten ist, wir uns also diesbezüglich auf dem Weg der Besserung befinden.

Dass heute die Bank of Amerika 2 Mrd. US-Dollar in die größte Hypothekenbank Amerikas Countrywide Financial Corp. investiert, ist nur ein Indiz von vielen, die darauf hinweisen. Obwohl Euphorie sicherlich noch verfrüht ist, zeigen die Worte des CEO der Bank of America Kenneth D. Lewis, wohin die Reise geht: „"We believe that in the current turmoil the stock market has been underestimating the value in Countrywide's operations and assets,". Oder einfach ausgedrückt: Countrywide, das fast jeden sechsten Hypothekenkredit in den USA vergibt, ist unterbewertet. Das Ergebnis? Ein Kursanstieg von satten 19 %.

Bereits gestern war Präsident Bush auf den Plan getreten und brachte die Federal Housing Administration ins Gespräch. Diese soll Häuslebauer, die in der Gefahr sind, ihre Raten nicht mehr bedienen zu können, finanziell unterstützen.

Und neben Investorgrößen wie Warren Buffett, sondieren auch andere Investoren den Markt. Ich berichtete gestern z.B. über die Genworth Financial Aktie, die - obwohl nur 7 % des Ertrags aus dem Hypothekengeschäft stammen – einen über 20 %-igen Kursverlust hinnehmen musste. Was bei Lichte betrachtet, in keinster Weise berechtigt ist und nur mit der enormen Nervosität der letzten Tage und Wochen - in der zwischen Freund und Feind nicht mehr unterschieden wurde - zu erklären ist.

Dass die US-Beteiligungsgesellschaft Kravis Roberts & Co. weiterhin an ihren Plänen eines Börsengangs festhält, zeigt auch, dass der Markt derzeit – zumindest für einige wenige – in einem neuen Licht erscheint.

Und mal ganz ehrlich. Obwohl es nicht ganz so heftig hätte sein müssen, eine Korrektur war mehr als überfällig. Und sein Gutes hatte der Crash auch. Die faulen Eier, ob z.B. IKB oder Sachsenbank in Deutschland oder die Sentinel Management Group oder Bear Stearns in den USA und andere, sind geplatzt und haben eine reinigende Wirkung. Und die Diskussion, für was wir eigentlich Ratingagenturen brauchen, wenn diese die Risiken erst anzeigen, wenn sie schon eingetreten sind, ist mehr als überfällig und wird uns wohl auch noch eine zeitlang begleiten.

Mein persönlicher Sieger in diesem Drunter und Drüber steht heute schon fest. Es ist der Chef der amerikanischen Notenbank FED Mr. Ben Bernanke. Mit welcher Souveränität er die Krise gemeistert hat, verdient Respekt und Anerkennung!
Damit hat er die erste große Feuertaufe mit Bravour bestanden.

Und lassen Sie uns nun langsam wieder zum Tagesgeschäft übergehen. Herz und Nerven wurden in den letzten Tagen und Wochen genug getestet und belastet. Das reicht erst mal für den Rest des Jahres.

Einen schönen Tag und hohe Renditen wünscht Ihnen

Ihr Norbert Lohrke

[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=424362#424362 schrieb:
zerberus schrieb am 18.06.2008, 17:49 Uhr[/url]"]
[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=423863#423863 schrieb:
Azul Real schrieb am 18.06.2008, 11:52 Uhr[/url]"]Sehr interessanter Kommentar von N. Lohrke

http://www.globalyze.de/liste/notizen.m?news_id=4360
Rohölpreis bei 70 Dollar
News vom 18.06.2008, 10:06

„I think the price will fall to 70 dollars a barrel“, sind die Worte von einem, der es wissen muss. Einem der bereis zwei Ölkrisen miterlebt hat und von 1962 bis 1986 Ölminister von Saudi Arabien war. Die Rede ist von keinem geringeren als Sheik Ahmed Zaki Yamani. Yamani gab der japanischen Nikkei in Genf ein Interview, in dem er eine Einschätzung des derzeitigen Rohölmarktes gab.

Lohrke ist ne riesen Pfeife! Habe schon viel Müll von dem gelesen.Kannst Du auch die Börsenbravo lesen..WIe ist die nochmal..Ach ja Börse-online
 
Industriepräsident Thumann fordert mehr Investitionen

Zürich (dpa) - Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen
Industrie (BDI), Jürgen Thumann, fordert mehr Investitionen in die
deutsche Infrastruktur und kritisiert die hohe Belastung der
Mittelschicht durch Steuern und Sozialabgaben. In einem Interview mit
der «Neuen Zürcher Zeitung» (NZZ/Donnerstagausgabe) verwies er
darauf, dass bei der Infrastruktur ein erheblicher Nachholbedarf in
Deutschland bestehe. «Wir leben von der Substanz und verschleissen
unsere Infrastruktur. Wir müssen in alle Netze mehr investieren, ob
Straßen, Schiene, Breitbandkabel, Stromnetze», sagte Thumann.
Der Ausbau erneuerbarer Energien sei sicher gut, aber die
Subventionen dafür müssten dringend gebremst werden. «Da stimmen die
Checks and Balances überhaupt nicht mehr», wenn Bürgern Milliarden
aufgebürdet würden, sagte der BDI-Präsident.
Auch in der deutschen Abgaben- und Steuerpolitik stimme es nicht.
«Ich fordere deshalb dringend "mehr Netto vom Brutto", gerade für die
arbeitende Mittelschicht», sagte Thumann. Die Fälle von
Steuerhinterziehung, Korruption, Abhören von Mitarbeitern kritisierte
der BDI-Präsident. «Da entsteht das Gefühl, es gebe da oben einige
Menschen, für die ein anderes Recht gelte.» Mitarbeiter sprächen
ihrem eigenen Unternehmensleiter zu über 75 Prozent das Vertrauen
aus. Dem Leiter des Nachbarbetriebs vertraue man schon weniger, beim
Manager im Allgemeinen seien es dann weniger als 20 Prozent.
dpa hpd xx n1 pi
http://www.capital.de/unternehmen/meldungen/866830.html
 
Dramatisches Krisenszenario
Ölpreis unter Spannung

Nach einem deutlichen Preisrückgang am Mittwoch hat der Ölpreis am Donnerstag etwas zugelegt. "Auf kurze Sicht dürfte der Ölpreis auf hohem Niveau weiter volatil bleiben", prognostizierte Rohstoff-Analyst Eugen Weinberg von der Commerzbank. Der Streik bei Chevron in Nigeria "hält die Spannung am Markt, zumal die Nähe zur 150-Dollar-Marke ebenfalls nach oben zieht".

Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete 135,04 Dollar und war damit 0,4 Prozent teurer als am Vorabend. Am Mittwoch hatte US-Leichtöl noch bis zu 137,58 Dollar gekostet, ehe ein überraschender Anstieg der US-Ölvorräte den Preis um bis zu fünf Dollar drückte. Die Nordseesorte Brent lag mit 134,87 Dollar ebenfalls 0,4 Prozent im Plus.

Der Markt sei noch dabei, die enttäuschend ausgefallenen Lagerbestandsdaten zu verarbeiten, sagte ein Marktteilnehmer. Hätte der Dollar nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank zugelegt, hätte Öl noch deutlich mehr an Wert verloren, merkten die Analysten von MF Global an. Doch am Rohstoffmarkt wurden die Äußerungen von Ben Bernanke als Indiz dafür gewertet, dass eine Zinserhöhung noch nicht ausgemachte Sache ist. Das drückte den Dollar und verhalf den Rohstoffen zu Aufschlägen.

Opec-Präsident skizziert Krisenszenario

Nach Einschätzung des Präsidenten der Organisation Erdöl exortierender Länder (Opec), Chakib Khelil, wird der Ölpreis zwar noch weiter zulegen, aber unterhalb der Marke von 200 US-Dollar je Barrel bleiben. "Ich sehe einen Ölpreis von vermutlich 150 Dollar bis 170 Dollar im Sommer", sagte Khelil dem Sender "France 24". Zum Jahresende hin dürfte der Preis für das schwarze Gold dann wieder etwas zurückkommen, erwartet der Opec-Präsident. Auf die Frage, ob die Marke von 200 Dollar je Barrel Rohöl erreicht werde, sagte Khelil: "Ich denke nicht".

Verschärfe sich allerdings der Konflikt um das iranische Atomprogramm, werde dies die Ölpreise noch stärker hochtreiben. Schlimmstenfalls - wenn etwa die Ölproduktion im Opec-Mitgliedstaat Iran stillliege - könnte der Ölpreis sogar "auf 200, 300, 400 Dollar" steigen, sagte der Opec-Präsident.

Kurzfristig hänge "alles" von der Europäischen Zentralbank (EZB) und ihrer Entscheidung über eine mögliche Zinserhöhung ab. "Dann, glaube ich, wird der Ölpreis steigen", sagte Khelil. Experten erwarten, dass die EZB bei ihrer am kommenden Donnerstag anstehenden Ratssitzung ihre Zinsen anheben wird, um die hohe Inflation im Euroraum unter Kontrolle zu halten.

Gold knapp unter 900 Dollar

Auch Gold profitierte: Eine Feinunze des gelben Edelmetalls kostete 892 Dollar und damit 0,8 Prozent mehr als am Vorabend. Investoren sichern sich mit Gold gegen Inflationsrisiken durch einen schwachen Dollar ab. Deswegen bewegen sich Gold und Dollar oft gegenläufig zueinander.

Auch bei den Basismetallen steckte vor allem der Dollar hinter den Preisveränderungen, sagten Händler. Der Preis für das vor allem in der Elektroindustrie verwendete Kupfer stieg um 0,9 Prozent auf 8375 Dollar die Tonne.

Industrie bleibt skeptisch

Der hohe Ölpreis wird nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) nicht ohne Auswirkung auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland bleiben. "Es ist keine Frage, dass der hohe Ölpreis seinen Tribut in der deutschen Konjunktur einfordern wird", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben beim Deutsch-Arabischen Wirtschaftsforum in Berlin.

Es stehe außer Zweifel, dass mit den steigenen Rohstoffpreisen - es seien nicht nur Öl oder Gas - einhergehenden Preissteigerungen Kaufkraft abschöpften. Es müsse deswegen davon ausgegangen werden, dass der Konsum nicht wie erwartet anspringe. "Wir müssen damit rechnen, dass wir im kommenden Jahr eine Eins vor dem Komma haben werden", sagte der DIHK-Hauptgeschäftsführer.

Im laufenden Jahr werde die deutsche Wirtschaft aus DIHK-Sicht noch gut laufen. "Wir werden eher noch hochgehen auf plus 2,4 Prozent", sagte Wansleben im Hinblick auf das Wirtschaftswachstum. Es gebe einfach noch einen guten Überhang aus dem vergangenen Jahr. Im kommenden Jahr werde das Wachstum aber "deutlich geringer" ausfallen.

Für Wansleben steht es außer Frage, dass sich die hohen Preise auf Dauer weltweit niederschlügen. "Das führt einfach zu Anpassungen", sagte Wansleben. Die Wirtschaft müsse sich darauf einstellen, dass der Rohölpreis auf Dauer "nicht mehr beliebig sinken" werde, sagte Wansleben. Er könne zwar noch ein wenig sinken, aber angesichts der großen Nachfrage werde es keine nachhaltige Verringerung des Preises geben.

Im Moment lebe Deutschland davon, dass es ein bevorzugter, wirtschaftlicher Partner gerade der Länder sei, die vom hohen Ölpreis profitierten. "Ein gerütteltes Maß dessen, was wir mehr an Dollars für Öl ausgeben, fließt auf diese Art und Weise nach Deutschland zurück", sagte der DIHK-Hauptgeschäftsführer.
http://www.n-tv.de/Dramatisches_Krisenszenario_Oelpreis_unter_Spannung/260620081416/985220.html
 
EMFIS.COM - Tokio 27.06.08 Japans Industrieproduktion konnte im Mai stärker als erwartet zulegen. So konnte die Industrieproduktion, geleitet von der Automobilindustrie sowie der Produktion von Mobiltelefonen, im Mai um 2,9 Prozent gegenüber dem Vormonat anwachsen. Im Vorjahresvergleich legte sie um 1,2 Prozent zu.

Experten erwarteten eine Steigerung von 2,5 Prozent um konnte somit in ihren Erwartungen übertroffen werden.

Der Industrieproduktionsindex legte im Mai einen Rebound hin und notierte bei 109,4 Punkten, konnte jedoch sein Allzeithoch von Februar bei 110,2 Punkten nicht erreichen.

Für Juni erwarten Regierungsstellen jedoch wieder eine leichte Eintrübung der Industrieproduktion um 0,9 Prozent, gegenüber dem Mai. Erst im Juli wird mit einer erneuten Steigerung gerechnet.
 
EMFIS.COM - Tokio 27.06.08 Die japanische Automobilindustrie konnte im Mai eine Steigerung der Produktion zu Vorjahr um 6,8 Prozent auf 924.897 Fahrzeuge verzeichnen. Ausschlaggeben hierfür war die ungebrochen hohe Nachfrage im Exportgeschäft.

So konnte die Produktion bereits den 34. Monat in Folge eine Steigerung verzeichnen.

Die Produktion von Personenwägen legte um 7,3 Prozent auf 792.639 Einheiten zu, die LKW-Produktion wuchs um 1,8 Prozent auf 122.097 Fahrzeuge an.

Auch wurden eine Steigerung von 29,7 Prozent im Bau von Omnibussen erreicht und somit 10.161 Fahrzeuge gebaut.

Einzig die Produktion von Motorrädern musste einen Rückgang um 44,1 Prozent auf 69.626 Maschinen verzeichnen.
 
Kapitalmarkt vor der Kernschmelze?
Die Börsenwoche beginnt mit argem Rumoren in der Finanzbranche. Die Schweizer Großbank UBS steht offenbar kurz davor, ihr Tafelsilber zu verkaufen. Und der Finanzkonzern Fortis beschafft sich Frischgeld und malt anschließend den Teufel an die Wand.

Man wolle mit der Kapitalmaßnahme einem massiven Abschwung in der US-Wirtschaft zuvor kommen, so Fortis-Verwaltungsratschef Maurice Lippens gegenüber der niederländischen Tageszeitung „De Telegraf“. Lippens nimmt im Interview kein Blatt vor den Mund: „Die Entwicklung in den USA ist deutlich schlimmer, als man denkt“. Und weiter: „Die USA laufen auf eine totale Kernschmelze zu“. Damit meint Lippens offenbar auch eine Serie von Insolvenzen bei US-Banken.

Acht Milliarden mobilisiert
Fortis selbst hatte in der vergangenen Woche eine Kapitalerhöhung um 1,5 Milliarden Euro gestemmt. Dabei hatte der britisch-niederländische Finanzkonzern nach Angaben des „Wall Street Journal“ auch auf Mittel zurück gegriffen, die der russische Milliardär Sulejman Kerimov zur Verfügung gestellt hatte. Kerimovs Investment-Vehikel Millennium Group habe 400 Millionen Euro zu der Kapitalspritze beigesteuert, so die Zeitung.

Forits will insgesamt seine Kapitaldecke um mehr als acht Milliarden Euro aufstocken. Dabei sollen auch Geschäftsteile verkauft werden, die nicht zum Kerngeschäft gehören.

Angst um UBS im Markt
Nicht mehr zum Kerngeschäft gehörig könnte aus Sicht der angeschlagenen Schweizer Großbank UBS auch der Vermögensverwalter Payne Webber zu sein. Als wahrscheinlicher gilt aber, dass das Bankhaus die Tochtergesellschaft kaum freiwillig verkaufen würde, wenn sie nicht müsste. Das Marktgerücht, UBS könne einen Verkauf von Payne Webber oder aber einen ungünstigen Vorabbericht für das zweite Quartal am Dienstag präsentieren, ließ die Aktie zwischenzeitlich vier Prozent verlieren.

Nach Aussage von Bankanalysten gilt der US-Arm des größten Vermögensverwalters der Welt als wichtiger Teil der Wachstumsstrategie bei UBS. Ein Verkauf würde an der Börse nicht gut ankommen.

Teuerung im Euroraum steigt rasant...
Die internationalen Notenbanken dürften den angeschlagenen Finanzinstituten in den kommenden Wochen kaum hilfreich zur Seite stehen. Wegen der grassierenden Inflation im Euro-Raum wird inzwischen sogar mit weitern Leitzinsanhebungen nach dem erwarteten Zinsschritt am Donnerstag gerechnet. Am Montag wurde bekannt, dass die Teuerung in der Eurozone im Juni bei 4,0 Prozent gelegen hat. „Das Thema Inflation wird in den kommenden Monaten noch an Brisanz gewinnen“, kommentiere ein Commerzbank-Analyst.

...BIZ fordert straffere Geldpolitik
Dieser Ansicht scheint auch die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, BIZ, zu sein. Die „Bank der Notenbanken“ hat sich angesichts der aktuellen Inflationsgefahr für eine „Straffung der Geldpolitik auf globaler Ebene“ ausgesprochen. Dass sich die Notenbanken in der Schwächephase der Weltkonjunktur in einem „Dilemma“ befinden, räumte die Bank in ihrem Jahresbericht allerdings ein.

Stagflation ante portas?
Mit einer schwächelnden Konjunktur in den USA und Euroland scheint das Gespenst der „Stagflation“ aus Sicht vieler Experten immer konkreter zu werden. Bei einer Stagflation treffen eine wirtschaftliche Flaute und anhaltender Preisauftrieb zusammen – und stürzen die Notenbanken in ein Dilemma.
AB
http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_298678
 
US-Automarkt: Für die Hausherren wird das Eis dünn
von Matthias Eberle und Mark C. Schneider

Die amerikanische Autoindustrie gerät immer tiefer in den Abwärtsstrudel. Für die dortigen Unternehmen wird es auf dem heimischen Markt immer enger. Gepunktet wird in den USA fast nur noch mit Kleinwagen – und da kommen auch die deutschen Hersteller ins Spiel.

NEW YORK/DÜSSELDORF. „Die Kernprobleme Kreditklemme, Zusammenbruch der Bauwirtschaft und hoher Benzinpreis verstärken sich. Die Fähigkeit der Kunden, ein Fahrzeug zu kaufen, nimmt krass ab“, sagt Branchenexperte Christoph Stürmer vom Marktforschungsunternehmen Global Insight.

Den drei amerikanischen Autokonzernen General Motors (GM), Ford und Chrysler fehlt bisher eine aussichtsreiche Gegenstrategie. „Die US-Hersteller hinken beim Verbrauch der Konkurrenz hinterher. Wer sich noch ein Auto leisten kann, greift bei den Deutschen, Japanern oder auch Koreanern zu“, ergänzt Stürmer. Besonders gefährdet ist Chrysler, das nach der Trennung von Daimler dem Private-Equity-Unternehmen Cerberus gehört. Der drittgrößte Autohersteller der USA versucht, durch einen harten Sparkurs zu überleben. Stürmer bleibt skeptisch: „Chrysler hat die größten Schwierigkeiten.“

Chrysler will noch einmal 2 400 Stellen abbauen: Aufgrund der Absatzflaute soll ein Werk für Minivans in St. Louis geschlossen werden, die Produktion von großen Pick-up-Fahrzeugen wird reduziert, teilte Vizechef Tom LaSorda mit.

Die Rekordpreise für Benzin haben in den USA die Nachfrage nach den für die lokalen Autobauer lange lukrativen Pick-up-Trucks und Geländewagen einbrechen lassen. „Obwohl diese Segmente seit einiger Zeit schwächeln, beschleunigt sich der Rückgang weiter. Schuld sind die steigenden Benzinpreise und der Kundenwunsch nach kleineren Fahrzeugen“, sagt Branchenspezialistin Maria Bissinger von der Ratingagentur Standard & Poor's.

Chrysler hat in diesem Jahr auf dem Heimatmarkt 19 Prozent weniger Autos verkauft, allein im Juni sackte der Absatz nun im Vergleich zum Vorjahr ganze 36 Prozent ab. „Wir werden künftig verstärkt kleinere Fahrzeuge produzieren“, kündigte Chrysler-Manager Jim Press an. Ford und GM haben die Produktion spritschluckender Fahrzeuge bereits deutlich heruntergefahren. So schauten Branchenexperten mit Spannung auf die Absatzdaten für das erste Halbjahr.

Die US-Hersteller leiden unter ihren antiquierten Motoren und Getrieben. Mittelfristig müssen sie Technologien und Produktion neu aufstellen, um den Verbrauch zu senken. „Das wird aber den Preis nach oben treiben“, glaubt Marktforscher Stürmer.

Die Geschäfte bei GM sind allerdings im Juni trotz eines Absatzrückgangs besser gelaufen als erwartet. Der Konzern konnte sogar seine Position als Nummer eins in den USA von Toyota Motor zurückerobern. Grund für die erfreulichen Zahlen war vor allem eine Sonderaktion zum Monatsende, bei der GM Autos zu zinslosen Krediten anbot.

Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer glaubt jedoch nicht, dass GM und Ford mit ihren eilig versuchten Rettungsaktionen dauerhaft Erfolg haben werden. Beide Konzerne wollen verbrauchsgünstige Modelle ihrer europäischen Töchter in die USA importieren. „Die Hersteller hätten diese Modelle frühzeitig selbst in den USA produzieren müssen“, sagt er.

Gemischt bis durchwachsen sehen die Halbjahresbilanzen der deutschen Autobauer in den USA aus. Während Volkswagen seine Rekordfahrt fortsetzt, sind die Nordamerika-Verkaufszahlen von Porsche im vergangenen Monat um fast ein Fünftel eingebrochen. Im Juni seien in den USA und Kanada nur noch 2 810 Sport- und Geländewagen verkauft worden, 19 Prozent weniger als vor einem Jahr, teilte Porsche am Dienstag in Stuttgart mit.

Das Unternehmen machte dafür den Modellwechsel beim 911-Spitzenmodell Carrera verantwortlich, der zu einem Absatzminus von 40 Prozent in der Baureihe geführt habe. Im September und Oktober sei hier mit besseren Zahlen zu rechnen.

Beim Daimler-Konzern hat der US-Absatz der Kernmarke Mercedes-Benz im Juni stagniert. Insgesamt habe die Marke in dem Monat in den USA 19 576 Fahrzeuge verkauft, das waren 0,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, teilte Daimler am Dienstag in Montvale mit. Dank des in den USA neu eingeführten Kleinwagens smart legte der Absatz beider Marken zusammen aber um 12,9 Prozent auf 22 121 Fahrzeuge zu. Davon entfielen 2 545 auf den smart, der seit Januar in den USA verkauft wird.

Ebenfalls von seinen Kleinwagen profitiert hat BMW. Allerdings konnte die Zuwächse der Sparte Mini nicht verhindern, dass insgesamt deutlich weniger Autos abgesetzt wurden als im Vorjahreszeitraum. 26 155 Pkw der Marken seien verkauft worden, elf Prozent weniger als im letzten Jahr, teilte das Unternehmen am Dienstag in Woodcliff Lake (New Jersey) mit. Die Marke BMW selbst verkaufte mit 20 944 Autos sogar 17 Prozent weniger als zuvor. Der Kleinwagen Mini hingegen legte um ein Viertel auf 5 211 Auslieferungen zu.

Unterdessen hat Volkswagen die US-Verkaufszahlen im Juni leicht gesteigert. Der Absatz sei um 0,3 Prozent auf 23 208 Fahrzeuge gestiegen, teilte der Wolfsburger Autobauer am Dienstag mit. Die Verkaufszahlen seien damit die höchsten seit August 2006 gewesen.

Das Unternehmen machte dafür auch den Erfolg des Passat Kombi verantwortlich, von dem 26 Prozent mehr verkauft wurden. Insgesamt liege VW nach dem ersten Halbjahr mit 115 524 verkauften Fahrzeugen in den USA 0,6 Prozent über Vorjahr.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/fuer-die-hausherren-wird-das-eis-duenn;2006704
 
Der Abschwung ist da, oder?
Experten sind uneins

Nach Einschätzung von Wirtschaftsexperten kommt die Konjunktur in Deutschland zunehmend in schwieriges Fahrwasser. Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, rechnet für das kommende Jahr nur noch mit einem Wachstum von ein Prozent, nach zwei Prozent im laufenden Jahr.

Auch der Wissenschaftliche Direktor des Düsseldorfer Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Adolf Horn, erwartet für 2009 nur noch ein Plus von 0,9 Prozent. Horn geht auch von einem Ende des Job-Booms aus. Das Institut zur Zukunft der Arbeit sieht den Zenit beim Beschäftigungsaufbau ebenfalls überschritten.

"Der Abschwung ist da. Er ist nur noch nicht ausgeprägt", sagte Walter der "Saarbrücker Zeitung". Nach einem Wachstum von zwei Prozent in diesem Jahr erwarte er nur noch ein Plus von ein Prozent im kommenden Jahr. "Das ist so nah an Stagnation, dass man kaum mehr behaupten kann, sie wäre vermieden", merkte der Chefvolkswirt an.

DIW bleibt optimistisch

Walter widersprach damit auch der jüngsten Prognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die von einem weiter anhaltenden Aufschwung ausgeht. "Das halte ich für eine falsche Beschreibung der Lage", erklärte der Wirtschaftsexperte. Statt bislang 2,0 Prozent rechnen die DIW-Forscher nun mit einer Steigerung des Bruttoinlandsprodukts 2008 von 2,7 Prozent. Für 2009 reduzierten die Experten ihre Schätzung von bislang 1,6 Prozent auf 1,2 Prozent.

Zum privaten Konsumverhalten äußerte sich Walter ebenfalls pessimistisch. Alle Experten hätten darauf gesetzt, dass der Beschäftigungszuwachs in Verbindung mit kräftigen Lohnsteigerungen zu einem spürbar stärkeren Konsum führe. Nun würden die Verbraucher zwar mehr ausgeben, aber in erster Linie, um damit höhere Sprit-, Energie- und Nahrungsmittelkosten zu begleichen. "Fazit: Der erhoffte Aufschwung durch mehr Konsum fällt erst einmal aus", erklärte Walter.

Horn: Höhere Zinsen bremsen Wachstum

Horn befürchtet eine weitere Konjunkturabschwächung, sollte die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen zu stark erhöhen. "Wenn es bei einer Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte bliebe, wäre das noch gerade erträglich. Wird die Zinsschraube fester angezogen, könnte das für Europa eine Katastrophe bedeuten, ein Abgleiten in die Rezession", sagte Horn der "Passauer Neuen Presse" (Mittwochausgabe).

Für den weiteren Jahresverlauf 2008 erwartet Horn eine stagnative Entwicklung bei einer weiterhin hohen Inflationsrate. Ursache seien die hohen Energiepreise, sagte er der in Hannover erscheinenden "Neuen Presse". In diesem Zusammenhang fordert Horn staatliche Zinssenkungen. Außerdem müssten Investitionsprogramme aufgelegt werden, um Energie einzusparen.

Zugleich prognostizierte der IMK-Chef ein Ende des Job-Booms. "Wir sehen inzwischen ein Auslaufen des Aufschwungs, und das schlägt sich dann allmählich in einer nachlassenden Beschäftigungsdynamik nieder", sagte er. Ähnlich sieht es der Arbeitsmarktexperte des Instituts zur Zukunft der Arbeit, Werner Eichhorst. "Wir haben den Zenit beim Aufbau von Beschäftigung überschritten", sagte er der "Berliner Zeitung". Mit einer deutlichen Reduzierung der Arbeitslosenquote sei im kommenden Jahr nicht zu rechnen.
http://www.n-tv.de/Der_Abschwung_ist_da_oder_Experten_sind_uneins/020720085006/987905.html
 
Hohe Spritpreise zehren
Viele Jobs akut bedroht

Die hohen Kraftstoffpreise bedrohen in der deutschen Wirtschaft einer Umfrage zufolge bis zu 140.000 Arbeitsplätze. Vor allem Beschäftigte im Taxi- und Transportgewerbe müssten bangen, weil viele Firmen die hohen Benzinpreise nicht mehr bezahlen könnten und beim Personal einsparen müssten, hieß in einer Umfrage der "Bild"-Zeitung unter zahlreichen Branchenverbänden. Nach Angaben des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbands seien im Taxigewerbe bis zu 50.000 der rund 200.000 Arbeitsplätze bedroht.

In der Transportbranche könnten laut Bundesverband Güterkraftverkehr und Logistik (BGL) bereits nach der Sommerpause rund 30.000 der knapp 600.000 Arbeitsplätze wegfallen, hieß es in dem Bericht weiter. Betroffen wären Lkw-Fahrer sowie Angestellte im kaufmännischen Bereich.

Auch in Bus-Unternehmen, Fahrschulen, der Fischerei-Branche und in Kfz-Betrieben drohten Entlassungen wegen des hohen Kostendrucks. Darüber hinaus sei auch bei Kurier- und Postdiensten mit dem Abbau von Arbeitsplätzen zu rechnen.
http://www.n-tv.de/Hohe_Spritpreise_zehren_Viele_Jobs_akut_bedroht/040720084610/989085.html
 
Ist ja nicht so das ich mir meine Befürchtung eines Japanszenarios immer aus den Fingern gesaugt habe...


US-Studie beziffert Verluste der Finanzinstitute auf 1600 Milliarden Dollar

von MARCO ZANCHI

Wer annimmt, die Misere finde bald ein Ende, der irrt. Geht es um Abschreibungen, Verluste und frisches Eigenkapital, hat die Krise für Banken erst begonnen. Die zu erwartenden Verluste werden sich auf 1600 Milliarden Dollar summieren. Davon sei erst ein Bruchteil an die Oberfläche gekommen. Zu diesem Schluss kommt eine vertrauliche Studie, die der SonntagsZeitung vorliegt.

Das ist aber noch nicht alles. Während Banken ihr Ehrenwort abgeben, kein weiteres Kapital zu benötigen, heisst es im Papier von Bridgewater Associates: «Wir haben grosse Zweifel, dass es den Finanzinstituten gelingen wird, genügend neues Eigenkapital aufzunehmen, um die Verluste zu decken. Das wird die Kreditklemme verschlimmern.»

«Wenn das alles stimmt», sagt Charles Wyplosz, Professor an der Universität Genf, «werden etliche Finanzinstitute Pleite gehen.» Das Analysepapier gilt in Fachkreisen nicht nur wegen seines Inhalts als «hot», sondern auch wegen des Absenders: Bridgewater Associates ist der zweitgrösste Hedge Fund der Welt. Die Köpfe dahinter gelten als brillant, allen voran Ray Dalio, der die Firma vor über dreissig Jahren gegründet hat.

26 600 Milliarden Dollar Schulden gelten als riskant

Die Firma gehört zu den grossen Namen in der Branche. Gewicht haben ihre Makro-Analysen vor allem auch bei Notenbankern - einige Notenbanken sind Kunden von Bridgewater. Die Schweizerische Nationalbank sagt auf Anfrage, sie kommentiere solche Studien grundsätzlich nicht.

Was steht für die Banken auf dem Spiel? Um die Dimension der Krise für Finanzinstitute zu ermitteln, hat Bridgewater berechnet, wie hoch die zu erwartenden Verluste auf einer breiten Palette risikobehafteter schuldenbasierter US-Vermögenswerte wie Hypotheken-, Kredit- oder Kreditkartenforderungen ausfallen werden. Denn man wisse grundsätzlich, wer wie viel wovon in den Büchern halte. Der Bestand dieser risikobehafteten Vermögenswerte beläuft sich wertmässig auf 26 600 Milliarden Dollar. Die Verluste darauf werden sich auf 1600 Milliarden Dollar summieren, wenn alle Vermögenswerte zu Marktpreisen bewertet werden und nicht nur die in verbriefter Form gehaltenen, schreibt Ray Dalio.

Ein klassischer Kredit ist nicht zu Marktpreisen bilanziert, denn er wird nicht gehandelt. Bezogen auf die 26 600 Milliarden Dollar entsprechen die Verluste einer Wertminderung von 6 Prozent. Wenn die Marktpreise steigen, reduziert sich der Verlust; wenn die Kurse fallen, steigen die Verluste.

Die grössten Verluste stehen den US-Kreditbanken bevor

Bisher haben Finanzinstitute erst Verluste von 400 Milliarden Dollar eingeräumt, rechnet Bridgewater vor. Nicht-US-Banken - allen voran die UBS - lieferten mit 238 Milliarden Dollar den grössten «Beitrag» daran. Die höchsten Verluste stünden den US-Kreditbanken bevor. Das sind Namen wie Citigroup, Bank of America und J.P. Morgan Chase und viele kleinere, hier zu Lande unbekannte Institute.

Warum? Weil die Vergabe von Krediten ihr Kerngeschäft ist und sie den Hauptteil der betroffenen Vermögenswerte halten. Aber auch, weil ein grosser Teil davon aus klassischen Kreditforderungen besteht, die anders als verbriefte Hypotheken nicht gehandelt werden und deren Wert in der Bilanz noch nicht berichtigt worden ist. «Wenn wir zu heutigen Marktpreisen bewerten, haben wir einen weiten Weg vor uns, denn diese Institute haben erst einen Sechstel der erwarteten Verluste eingestanden, die sie als Folge der Kreditkrise erleiden», schreibt Bridgewater. Fünf Sechstel entsprechen knapp 500 Milliarden Dollar.

Die grosse Frage lautet: Schaffen es die Banken, die Verlustlöcher mit neuem Eigenkapital zu stopfen? Allein bei den genannten US-Kreditinstituten geht es um über 400 Milliarden Dollar, schätzt Bridgewater. Die Bankindustrie habe nicht genug gesunde Institute, um die kranken zu absorbieren, während sich Bankaktien in freiem Fall befinden. Und die Staatsfonds aus dem mittleren Osten haben den Appetit verloren.

Die internationale Verflechtung macht alles viel komplizierter

Falls es den Banken, wie Dalio befürchtet, nicht gelingen wird, genügend frisches Eigenkapital zu mobilisieren, wären sie gezwungen, Vermögenswerte zu veräussern - und zwar in einem Konjunkturabschwung. Das könnte eine klassische Todesspirale nach unten auslösen, da Verkäufe von Vermögenswerten deren Kurse drücken, was wiederum die Bankbilanzen schwächt und weitere Verkäufe nach sich ziehen würde. «Wir stehen wieder vor einer Lawine Not leidender Vermögenswerte, die enorm ist im Vergleich mit jeder denkbaren Nachfrage danach», sagt Dalio.

Erschwerend komme hinzu, dass «clevere» Investoren im Frühjahr grosse Mengen verbriefter Kredite gekauft hätten, als deren Preise sanken - in der Hoffnung, ein Schnäppchen zu machen. Sollten die Preise weiter fallen, gerieten diese Investoren massiv unter Druck, vor allem die vielen, die mit gepumptem Geld unterwegs sind.

Was stimmt Dalio so pessimistisch? Die USA stecken in einem grossen Entschuldungsprozess; einem «classic deleveraging», so wie Japan in den Neunzigerjahren oder viele Länder während der Weltwirtschaftskrise in den Dreissigerjahren oder die Entwicklungsländer während ihren </SIZE><SIZE size="150">Schuldenkrisen. Nur sei diesmal alles viel komplexer, vor allem wegen der enormen internationalen Verflechtung des Finanzgeschäftes. Erschwerend kommt hinzu, dass die US-Konsumenten überschuldet sind, der Zugang zu billigem Geld nun aber versperrt ist.

Zudem sind die USA von ausländischem Kapital abhängig, um einen Lebensstil zu finanzieren, der über ihren Verhältnissen liegt. «Die Aussichten für den Dollar sind düster. Sehr, sehr düster», sagt ein ehemaliger Notenbanker der SonntagsZeitung.

Der wirkliche Abschwung wird in den USA erst beginnen

Bisher seien die finanziellen Probleme als Folge der Finanzkrise gross und die wirtschaftlichen klein gewesen, weil die wirtschaftlichen den finanziellen jeweils mit zeitlicher Verzögerung folgen. Nach einem durch Liquiditätsspritzen der US-Zentralbank induzierten kurzen Aufbäumen zwischen März und Juni stünden Wirtschaft und Finanzsystem der USA nun an der Schwelle zum wirklichen Abschwung, sagt er. Das als Folge der Krise schlechtere Kreditumfeld in der Realwirtschaft werde nun negativ auf den Finanzsektor rückkoppeln.

Phase eins der Kreditkrise war geprägt durch den Kollaps des Immobilienmarkts in den USA und den Crash im Markt für Subprime-Hypotheken. Phase zwei - eine Art Atempause - fing mit der Rettung der US-Investmentbank Bear Stearns Mitte März an. Diese lief im Juni aus, als der Optimismus an den Finanzmärkten sich wieder verflüchtigte. Nun beginnt Phase drei. «Bridgewater ist auf der pessimistischen Seite, keine Frage», sagt George Magnus, Senior Economic Adviser der UBS in London, «aber Bridgewater hat absolut Recht.»
 
Automarkt 2008
Russland überholt

Russland wird einer Studie zufolge Deutschland als größten Automarkt in Europa noch in diesem Jahr überholen. Gemessen an den Absatzzahlen werde Russland das Ziel damit drei Jahre früher erreichen als prognostiziert, hieß es in einer am Mittwoch von der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers veröffentlichten Studie. "Russland hat einen langen Weg hinter sich und bewegt sich sehr schnell," sagte Autor Stanley Root der Nachrichtenagentur Reuters.

"Wenn der derzeitige Markttrend im zweiten Halbjahr anhält, könnten die Automobil-Verkäufe in Russland höher ausfallen als in Deutschland und 3,6 bis 3,8 Mio. erreichen", hieß es weiter. Im ersten Halbjahr 2008 wurden in Russland 1,645 Mio. Fahrzeuge abgesetzt. Das entspricht einem Anstieg von 41 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In Deutschland belief sich der Absatz im ersten Halbjahr 2008 auf 1,63 Mio. Pkw.

Der russische Automarkt wachse weiterhin im Gleichschritt mit der starken wirtschaftlichen Entwicklung des Landes - im Gegensatz zu dem trüben Ausblick in vielen westlichen Staaten, lautete das Fazit der Studie.
http://www.n-tv.de/Automarkt_2008_Russland_ueberholt/100720085806/991726.html
 
DIW: langsames Wachstum
Wir fallen in den Trott

Die deutsche Wirtschaft ist nach Einschätzung des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) im zweiten Quartal gewachsen und bleibt auch im dritten Quartal auf moderatem Expansionskurs. "Die Wirtschaft kriecht ins dritte Quartal", heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten aktuellen DIW-Konjunkturbarometer. Dieses signalisiere für das laufende dritte Quartal ein ähnlich schwaches Wachstum, wie es auch schon für das Vorquartal erwartet werde.

"Gemessen am saison- und kalenderbereinigten Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) beträgt der Zuwachs knapp 0,3 Prozent", heißt es im DIW-Konjunkturbarometer. Damit bestätige sich die DIW-Einschätzung, dass dem kräftigen Anstieg zum Jahresauftakt zunächst eine deutlich langsamere Gangart der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung folge.

Für das zweite Quartal hat das DIW seine bisherige Prognose eines BIP-Anstieges von 0,2 Prozent bestätigt. Im ersten Quartal hatte das Wachstum bei 1,5 Prozent gelegen.

Im dritten Quartal zeichne sich für das Produzierende Gewerbe (ohne Bauwirtschaft) auf der Basis der zuletzt insgesamt schwächeren Produktions- und Auftragseingangszahlen erstmals seit fast vier Jahren ein Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität ab. "Dieser fällt mit 0,3 Prozent jedoch vor dem Hintergrund der recht kräftigen Expansion im ersten Halbjahr moderat aus", heißt es vom DIW.

Die Bauwirtschaft dürfte aus DIW-Sicht nach dem Auf und Ab in den beiden Vorquartalen einen ruhigen Sommer erleben, in dem die Wirtschaftsleistung praktisch stagniere.

Demgegenüber nimmt der Bereich Handel, Gaststätten und Verkehr laut DIW im dritten Quartal wieder etwas Fahrt auf und dürfte um 0,6 Prozent steigen. "Gut zwei Drittel des Wachstums im dritten Quartal steuern die anderen Dienstleistungssektoren bei", heißt es vom DIW. Die unternehmensnahen Dienstleistungen werden im dritten Quartal nach DIW-Einschätzung um 0,6 Prozent und die öffentlichen und privaten Dienstleistungen um knapp 0,3 Prozent wachsen.

Für das Gesamtjahr prognostiziert das DIW eine Steigerung des Wirtschaftswachstums um 2,7 Prozent. Die Prognose für das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im kommenden Jahr lautet 1,2 Prozent.
http://www.n-tv.de/DIW_langsames_Wachstum_Wir_fallen_in_den_Trott/100720081511/991913.html
 
Kenneth Rogoff - Auf die Bremse


Der historische Zustrom von Neueinsteigern in die globale Arbeitskraft, die alle konsumieren wollen wie der Westen, lässt das Wachstum einfach über den sicheren Bereich auf dem Tacho hinausschnellen. Dadurch stehen wir jetzt bei den Rohstoffressourcen einer Zwangslage gegenüber, die wir erst für die Mitte des 21. Jahrhunderts erwartet hatten.

Moment mal, werden Sie sagen. Warum soll sich unsere wunderbar flexible Marktwirtschaft nicht an diese Lage anpassen können? Werden die hohen Preise nicht einfach dazu führen, dass die Menschen beim Verbrauch sparen und neue Versorgungsquellen suchen?

Das stimmt, und mit der Energieversorgung in den 80ern ist es schließlich so gekommen. Doch braucht dieser Prozess Zeit, und aufgrund des wachsenden Anteils relativ unflexibler aufstrebender Marktwirtschaften am globalen Verbrauch - wie die Ölexporteure und China - wird die Anpassung wahrscheinlich länger dauern als noch vor ein paar Jahrzehnten.

Die Verbraucher reicher Länder reagieren auf die höheren Energiepreise, und das hilft. Der Verkehrsinfarkt in New York City etwa hat sich gelöst. Doch ist die Reaktion anderswo langsamer. Aus verschiedenen Gründen, die meistens mit staatlichen Interventionen zusammenhängen, kann man von wenigen Schwellenländern sagen, sie hätten einen flexiblen Ressourcenbedarf. Die Spitzen bei den Rohstoffpreisen wirken sich somit nicht stark auf die Nachfrage aus.

Zentralbanker, die uns beruhigen wollen, weisen auf die relative Lohnstabilität hin: Expansionen brechen normalerweise dann zusammen, wenn Arbeitskraft zu knapp und zu teuer wird. Doch bei der aktuellen Expansion ist nicht Arbeitskräftemangel das Problem. Im Gegenteil, die effektiv global verfügbare Menge an Arbeitskraft schwillt weiter an.

Nein, dieses Mal stellen die Rohstoffressourcen den wichtigsten Engpass dar. Die Preise werden einfach weiter in die Höhe schnellen, bis das Weltwirtschaftswachstum lange genug langsamer wird, damit neue Versorgungs- und Einsparmöglichkeiten den Bedarf einholen können.

Der außer Kontrolle geratene Zug der Weltwirtschaft zeigt alle Merkmale einer gewaltigen sich zusammenbrauenden Krise. Werden die politischen Entscheidungsträger die internationale Koordination hinkriegen, die jetzt nötig ist? Die richtige Diagnose zu stellen ist schon einmal ein Anfang. Die Welt als Ganzes braucht eine strengere Geld- und Finanzpolitik. Es ist an der Zeit, in diesem außer Kontrolle geratenen Zug auf die Bremse zu treten, bevor es zu spät ist.
 
ZEW noch schlimmer als erwartet

Angesichts des hohen Ölpreises und der Finanzkrise war klar, dass der ZEW-Index nur eine trübere Stimmung unter den Finanzexperten zeigen kann als noch vor einem Monat. Er fiel zwar noch schlimmer aus, das konnte aber nicht schocken.

Die mittelfristigen Konjunkturerwartungen der Anleger und Analysten für Deutschland sind im Juli denkbar schlecht. Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte, sank das ZEW-Barometer auf ein Rekordtief. Es sackte auf minus 63,9 Punkte von minus 52,4 Punkten im Vormonat. Von Reuters befragte Volkswirte hatten im Schnitt lediglich mit einem Rückgang auf minus 55,0 Zähler gerechnet.

"Die Abwärtsbewegung hält an", kommentierte das ZEW die monatliche Umfrage unter rund 300 Börsianern. "Der hohe Ölpreis, der starke Euro, die Krise in den USA, die Leitzinserhöhung der EZB und eine schwache inländische Konsumnachfrage dürften die deutschen Unternehmen in den kommenden sechs Monaten belasten."

Finanzkrise noch nicht ausgestanden
"Die aktuellen Vorfälle bei den US-Hypothekenfinanzierern zeigen, dass die Finanzkrise noch lange nicht ausgestanden ist", sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz. Verständlicherweise verstärke dies die Sorgen der Finanzmarktexperten um die konjunkturelle Entwicklung für das nächste Jahr in Deutschland. "Presseberichte, nach denen die Quartalswachstumrate im zweiten Quartal negativ ausfällt, mögen die
Stimmung zusätzlich belastet haben", sagte Franz.

Die aktuelle Lage bewerteten die Experten ebenfalls schlechter als im Mai. Der Teilindikator brach auf 17,0 Zähler ein von zuvor 37,6. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 32,7 Punkte gerechnet.

Börse unbeeindruckt
An der Börse regte der schlechter als erwartete ZEW-Indikator kaum auf. Der Dax, der zuvor mehr als zwei Prozent im Minus dümpelte, gewann nur kurz ein paar Pünktchen hinzu.
bs
http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_301036
 
Höchste US-Teuerung seit 1982
Die Konjunkturdaten aus den USA machen die Börsianer perplex. Besser als erwartet ausgefallenen Industriedaten steht eine ungewöhnlich hohe Teuerungsrate gegenüber. Eine ungemütliche Situation für die Notenbank Fed.

Die Inflation ist in den USA auf den höchsten Stand seit 26 Jahren gestiegen. Binnen eines Monats seien die Preise im Juni um 1,1 Prozent gestiegen, die Teuerung im Vergleich zum Juni des Vorjahres habe sogar bei fünf Prozent gelegen, teilte das US-Arbeitsministerium am Nachmittag mit. Der monatliche Preisauftrieb war der stärkste seit Mai 1982. Auch die Kernrate (ohne Energie- und Lebensmittelpreise) lag mit plus 0,3 Prozent höher als gedacht. Damit wird es unwahrscheinlicher, dass die amerikanische Notenbank der Wirtschaft mit weiteren Zinssenkungen unter die Arme greifen wird.

Hauptursache für den Teuerungsschub ist der Anstieg der Energiepreise. Sie haben allein im Juni um 6,6 Prozent zugelegt. In der Folge sind die Preise für Verkehrsmittel um 3,8 Prozent und die der Flugtickets um 4,5 Prozent teurer geworden. Lebensmittel verteuerten sich in dem Monat um 0,8 Prozent.

Lichtblicke aus der Industrie
Deutlich besser sieht es bei den Konjunkturzahlen aus. Immerhin stieg die US-Industrieproduktion im Juni um 0,5 Prozent, während Volkswirte mit einem Nullwachstum gerechnet hatten. Auch die Kapazitätsauslastung lag mit 79,9 Prozent über den Erwartungen.Im gesamten zweiten Quartal schrumpfte die Industrieproduktion aber mit 3,1 Prozent so deutlich wie zuletzt nach den Anschlägen vom 11. September 2001. Offenbar wiegt aber derzeit die Sorge um die Geldentwertung höher.

Fed in der Zwickmühle
Die Fed hat ihren Leitzins wegen der Finanzkrise schrittweise von 5,25 auf 2,0 Prozent gesenkt, um mit billigem Geld Konsum und Investitionen anzuschieben. Ökonomen sehen die Notenbank nun in der Zwickmühle. "Mit dem Inflationsanstieg wächst die Sorge, dass die Fed ihre Zinsen nicht noch weiter senken kann, selbst wenn die Wirtschaft weiter schwächeln sollte", sagte Wachovia-Chefvolkswirt Gary Thayer. "Und so lange die Wirtschaft darniederliegt, kann sie die Inflation nicht mit höheren Zinsen bekämpfen."
lg
http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_301366
 
Keine US-Rezession
18. Juli 2008 09:45

4ikiwords (klicken)
Banken
Rezession
USA
Liquidität


Sehr geehrter Anleger,

soeben hat der Internationale Währungsfonds seine Konjunkturprognose für die Welt, die USA und Deutschland veröffentlicht. Das Ergebnis erstaunt und überrascht zugleich.

Im Gegensatz zu seiner vorherigen Prognose hat das IWF in seinem jetzigen Bericht die Prognose für das Weltwirtschaftswachstum in 2008 um +0,4 Prozentpunkte auf 4,1 % angehoben und für das deutsche Wirtschaftswachstum um +0,6 Prozentpunkte auf 2,0. Außerdem wies es darauf hin, dass sich die Finanzkrise weit weniger schnell ausbreiten würde als ursprünglich erwartet.

Für die USA wird das Wachstum in diesem Jahr von 0,5 % auf 1,3 % angehoben. Dabei wird darauf hingewiesen, dass die Immobilienmärkte voraussichtlich in den nächsten Quartalen ihren Boden finden werden. Für das Jahr 2009 erwarte man einen Rückgang auf +0,8 % bevor es wieder aufwärts gehen soll. Die Welt soll dann angabegemäß um +3,9 % und Deutschland um + 1% wachsen.

Außerdem wies die internationale Behörde darauf hin, dass die hohen Rohölpreise die Schwellenländer härter treffen wird, als die Industrieländer.

Jetzt wird hoffentlich auch dem letzten Skeptiker klar, dass sich die negativen Vorhersagen so wie ursprünglich erwartet nicht eintreffen werden. Der fundamentale Horizont hellt sich weiter auf. Nach dieser Veröffentlichung kann man ungescholten feststellen, dass die USA in den letzten Monaten niemals in einer Rezession war und auch nicht sein wird. Punkt.

D.h., dass fundamental gesehen, die Welt wieder in Ordnung ist. Und die Finanzkrise wird sich – nach allem was man da liest – auch beruhigen.

Derzeit kommt auch von der Rohölpreisfront Entwarnung. Und nehmen wir nur einmal kurz an, dass die Immobilienmärkte sich in den USA sich früher beruhigen als erwartet. Was durchaus so sein könnte, da bisher die Hiobsbotschaften so nicht eingetroffen sind. Und nehmen wir ferner an, dass die ersten Banken zeigen, dass die Abschreibungen zurückgehen bzw. erste Zuschreibungen wieder möglich sind. Ich brauche wohl nicht extra darauf hinzuweisen, was dann an den Börsen mit der weltweit nach wie vor vorhandenen Liquidität los wäre.

Die Stimmung bessert sich. Zeit zu investieren.

Einen schönen Tag und hohe Renditen wünscht Ihnen.

Ihr Norbert Lohrke
 
Vertrauen in den Aufschwung schwindet
Unternehmen streichen mehr Stellen als sie schaffen
Von Sven Astheimer und Hanno Mußler

Die Unternehmen in Deutschland setzen auf eine vorsichtige Personalpolitik. Dies geht aus einer Auswertung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hervor, für die öffentlich angekündigte Personalveränderungen von mehr als 100 Unternehmen im ersten Halbjahr berücksichtigt wurden. Demnach sollen 45.000 Arbeitsplätze wegfallen, während etwas mehr als 38.000 neue Stellen geschaffen werden. Allerdings fällt der Saldo nach sechs Monaten mit minus 7000 Stellen deutlich niedriger aus als noch nach dem ersten Quartal (minus 17.000). Große Restrukturierungsprogramme der Telekom, der Pin-Group und von BMW hatten die Statistik in den ersten drei Monaten in die Höhe getrieben.

Während sich viele Abbauprogramme über die kommenden Jahre strecken, sollen die Einstellungen fast alle noch in diesem Jahr erfolgen. Arbeitsmarktfachleute werten dies als Zeichen dafür, dass in den Unternehmenszentralen das Vertrauen in den Aufschwung schwindet. Besetzt werden demnach zwar aktuelle Vakanzen, damit vorhandene Aufträge abgearbeitet werden können. Für den Fall eines heraufziehenden Abschwungs sollen die Personalkosten jedoch nicht stärker erhöht werden als unbedingt nötig. So will Siemens noch bis zum Jahresende 4200 Jobs in der Elektrotechnik besetzen. DHL sucht für das neues Frachtdrehkreuz in Leipzig 1500 neue Mitarbeiter, der Automobilhersteller Porsche plant die gleiche Anzahl neuer Arbeitsplätze.

Banken haben nach wie vor auch offene Stellen

In einer besonderen Situation ist die Bankbranche. Sie ist von Konjunkturabschwächung und Finanzkrise betroffen. Auf Bankmitarbeiter in Deutschland hat die verschärfte Lage bislang noch eher geringe Auswirkungen. In der zum Unicredit-Konzern gehörenden Hypo-Vereinsbank in München werden bis zum Jahr 2011 rund 2500 Stellen gestrichen. Die Italiener wollen insgesamt im Konzern rund 9000 Stellen abbauen, im Gegenzug jedoch 1500 neue Arbeitsplätze im wachsenden Osteuropageschäft schaffen. Die West LB in Düsseldorf, die nur durch eine staatliche Rettungsbeihilfe der Insolvenz entgangen ist, muss 1500 Mitarbeiter abbauen. Die Deutsche Bank, die im ersten Quartal 2008 zum ersten Mal seit fünf Jahren eine Verlust erlitt, will 450 Stellen streichen. Und die Bayern LB in München hat sich auch wegen der Finanzkrise vorgenommen, 430 Arbeitsplätze abzubauen.

Allerdings haben die Banken nach wie vor auch offene Stellen. Nach Auskunft der Pressesprecher gibt es zum Beispiel in der Landesbank Hessen-Thüringen derzeit 150 offene Stellen, in der Dekabank 100. Die Deutsche Bank will nach Angaben von Georg Johann Bachmaier, dem Leiter Nachwuchsrekrutierung für Deutschland und Kontinentaleuropa, in diesem Jahr 1100 Hochschulabsolventen, davon rund 200 in Deutschland, einstellen. Auch die Commerzbank plant die Einstellung von mehr als 1000 Nachwuchskräften.

Weitreichende Personalkürzungen bei ausländischen Banken
Auffällig ist allerdings, dass ausländische Banken, die im Zuge der Finanzkrise unter milliardenschweren Belastungen leiden, schon sehr viel weiter reichende Personalkürzungen angekündigt haben als die deutschen Institute. Seit Beginn der Kreditkrise waren es mehr als 100.000. Spitzenreiter ist die Citigroup mit 15.500 vor der Bank of America mit mehr als 11.000 Stellen, die zusammen für rund ein Viertel der Kürzungen stehen. JP Morgan plant 8000 Streichungen, allein 6000 davon entfallen auf den übernommenen Wettbewerber Bear Stearns, der im Zuge der Krise in eine existenzbedrohende Schieflage geraten war. Auch in europäischen Geldhäusern wie der UBS (8000) und der Royal Bank of Scotland (7000) drohen Einschnitte.

Auch in den deutschen Banken dürften daher in den kommenden Monaten noch weitere Stellenstreichungen angekündigt werden – vor allem dann, wenn es wie erwartet zu Fusionen kommt. Falls die Dresdner Bank von der Commerzbank gekauft wird, sind nach Angaben der Gewerkschaft Verdi 16.000 Arbeitsplätze in Gefahr. Einen Stellenabbau in diesem Ausmaß hatten im Jahr 2001 Deutsche Bank und Dresdner Bank für ihr Zusammengehen vereinbart, das aber schließlich nicht zustande kam. Die für 2009 geplante Fusion der genossenschaftlichen Zentralbanken DZ und WGZ wird dem Vernehmen nach rund 500 Arbeitsplätze in Frankfurt und Düsseldorf kosten. Und Fusionen unter den Landesbanken, auf die die Sparkassen als Eigner mit Vehemenz dringen, haben nicht zuletzt das Ziel, Mitarbeiter einzusparen.
http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~E5DDF33EC89CE4AC39281D80BF2869E14~ATpl~Ecommon~SMed.html
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US-Daten mies, aber nicht so mies
Die Arbeitslosenquote in den USA ist auf den höchsten Stand seit vier Jahren gestiegen. Und doch können die Aktienmärkte dieser Hiobsbotschaft noch etwas Positives abgewinnen.

Denn außerhalb der Landwirtschaft ist die Zahl der Beschäftigten weniger stark gesunken als erwartet. Hier fielen im Juli 51.000 Jobs weg, wie das Arbeitsministerium am Freitag mitteilte. Analysten hatten dagegen mit einem weitaus stärkeren Rückgang um 72.000 bis 75.000 Jobs gerechnet.

Unverhoffter Impulsgeber
Der Beschäftigungsabbau für die Vormonate Mai und Juni wurde um insgesamt 26.000 Stellen niedriger als bislang ermittelt ausgewiesen. Damit betrug der Beschäftigungsrückgang in den beiden Monaten insgesamt 98.000 Stellen.

Die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist entscheidend für die Konsumausgaben, die wiederum gut zwei Drittel der Wirtschaftsleistung in den USA ausmachen. Daher war die Freude über die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen an den Aktienmärkten dies- und jenseits des Atlantiks groß.

Aktienmärkte top, Euro
Der Future auf den marktbreiten S&P-500-Index zog um fünf Punkte an und signalisierte so eine freundliche Eröffnung der Wall Street. Der Dax konnte seine vorherigen Verluste deutlich eingrenzen und schaffte es schließlich sogar leicht ins Plus. Unmittelbar vor Veröffentlichung der Daten hatte der deutsche Leitindex noch 0,9 Prozent im Minus gestanden.

Der Euro gab zum Dollar auf 1,5530 Dollar von 1,5581 Dollar nach. Der Bund-Future fand zunächst keine klare Richtung und pendelte um seinen Vortagesschluss. Nun warten die Märkte gespannt auf die Veröffentlichung des ISM-Index, der für 16 Uhr ansteht.
ag
http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_304096
 
Hunderte Banken bedroht
Experte fürchtet Pleiten

In den USA werden nach Ansicht eines einflussreichen Wirtschaftsexperten aufgrund der Rezession mittelfristig noch hunderte von Banken pleite gehen. Zur Rettung der angeschlagenen Finanzdienstleistungsbranche dürften die Steuerzahler mit mindestens einer Billion Dollar zur Kasse gebeten werden, sagte der New Yorker Universitätsprofessor und Ökonom Nouriel Roubini dem US-Finanzblatt "Barron's". Eher könnten es aber zwei Billionen Dollar werden.

Die Banken hätten im Zuge der Hypothekenkrise bislang nur ihre Subprime-Kredite abgeschrieben. Vor ihnen lägen aber noch Verluste aus dem Konsumentenkreditgeschäft, für die sie keine Reserven hätten.

Die Versuche der US-Notenbank, die Krise zu bewältigen, seinen bislang schwach gewesen, fügte der Experte hinzu. Die Zentralbank habe die Probleme noch nicht richtig erkannt.

Die USA befänden sich in der zweiten Phase einer Rezession, die mindestens 18 Monate dauern werde. Die Kredit- und Hypothekenkrise hat in den USA hat seit Jahresbeginn bereits acht Banken in den Ruin getrieben. Der folgenschwerste Zusammenbruch war die Insolvenz des größten unabhängigen börsennotierten US-Baufinanzierers IndyMac.
http://www.n-tv.de/Hunderte_Banken_bedroht_Experte_fuerchtet_Pleiten/040820083706/1003501.html
 
Experten befürchten Auftragsmangel in der Industrie

München/Berlin (dpa) - In der deutschen Industrie droht nach
Ansicht von Experten ein gravierender Auftragsmangel in der zweiten
Jahreshälfte. «Viele Firmen werden nach und nach Kapazitäten abbauen,
auch Personal entlassen», sagte der Leiter der Konjunkturabteilung
des Münchner ifo-Instituts, Kai Carstensen, der «Bild»-Zeitung
(Montag). Es fehle den Firmen an neuen Aufträgen. «Die Erwartungen
der Unternehmen sind grottenschlecht.» Die Bundesregierung erwartet
trotz warnender Expertenstimmen keinen abrupten Rückschlag für die
Konjunktur. Es gebe derzeit keinen Grund, die Wachstumsprognosen für
dieses und nächstes Jahr zu verändern, sagte Vize-Regierungssprecher
Thomas Steg am Montag in Berlin.
Der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Martin
Kannegiesser, warnte indes in der Zeitung: «In vielen Firmen reichen
die Aufträge nur noch bis Jahresende.» Die weltweite
Konjunkturabkühlung treffe die Metall- und Elektroindustrie zunehmend
stärker. Bislang hatte die deutsche Industrie von ihrem dicken
Polster an Bestellungen profitiert. Gerade in Branchen mit einem
langen zeitlichen Vorlauf wie der Metall- und Elektroindustrie gilt
ein sinkender Auftragseingang als Warnzeichen.
Steg verwies dagegen auf die positive Entwicklung in einigen
Wirtschaftsbereichen und den Export. Die Wachstumsprognosen von
1,7 Prozent für 2008 und 1,2 Prozent für 2009 seien «schon verhalten»
angesetzt worden, um keine überzogenen Hoffnungen zu wecken. Fragen
nach neuen Konjunkturprogrammen wies er zurück. Nach einem bereits
vereinbarten 25-Milliarden-Euro-Programm und zwei Klimaschutzpaketen
gelte es die Entwicklung zu verstetigen, «aber nicht mit neuen
Programmen».
Das ifo Institut hatte in seiner monatlichen Befragung von 7000
Unternehmen im Juli bereits einen wachsenden Pessimismus registriert.
Der ifo-Geschäftsklimaindex brach von 101,2 auf 97,5 Punkte ein. Vor
allem bei den Erwartungen für die kommenden Monate äußerten sich die
Firmen so skeptisch wie seit fast sechs Jahren nicht mehr.
«Wir müssen uns warm anziehen für die zweite Jahreshälfte», warnte
der Chefvolkswirt der DekaBank, Ulrich Kater. Die jüngsten Zahlen zum
Auftragseingang seien beunruhigend, denn sowohl aus Übersee wie aus
Europa selbst gehe die Nachfrage zurück. Der Volkswirt schließt nicht
aus, dass die deutsche Wirtschaft in eine Rezession fällt und zwei
Quartale hintereinander schrumpfen wird. «Das ist aber nicht so
schlimm, wie es sich anhört. Es handelt sich dabei zunächst vor allem
um einen Rückschlag nach dem ersten Quartal, das wegen Sondereffekten
sehr gut ausgefallen war.» Zu Jahresbeginn war die Wirtschaft um 1,5
Prozent gewachsen. Der Arbeitsmarkt sei ein Spiegel der Konjunktur
und schwäche sich ebenfalls ab.
Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, hatte am
Wochenende vor allem die Aussichten der deutschen Exportwirtschaft
skeptisch beurteilt. Die hohe Nachfrage aus Schwellenländern werde
die Nachfrageausfälle aus den USA, Japan und dem Euro-Raum nicht
kompensieren können, sagte Walter dem «Tagesspiegel am Sonntag». Auf
dem Arbeitsmarkt werde es während des gesamten Jahres 2009 schlechte
Nachrichten geben.
Im Juli war die Zahl der offenen Stellen in der freien Wirtschaft
nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit um 38 000 auf 424 000
gesunken. Das deutete nach Ansicht von Arbeitsmarkt-Experten bereits
auf eine leicht sinkende Nachfrage nach Arbeitskräften in vielen
Unternehmen hin.

dpa dw bb yyby z2 bb
http://www.capital.de/unternehmen/meldungen/878975.html
 
Deutsche Börse
Privatanleger handeln kaum noch

Die Zeiten rasanten Umsatz- und Gewinnwachstums bei der Deutschen Börse AG sind vorerst vorbei. Als der Frankfurter Börsenbetreiber am Donnerstagabend seinen Geschäftsbericht für das zweite Quartal vorlegte, konnte gerade mal noch von einem Umsatzplus von 8 Prozent auf 586 Millionen Euro berichtet werden.

Der Umsatz lag zwar höher als jemals zuvor in einem zweiten Quartal, gleichwohl enttäuschte er die Erwartungen der meisten Analysten. Der Reingewinn legte um 18 Prozent auf 249 Millionen Euro zu und lag damit im Rahmen der Erwartungen.

Auf dem Parkett geht weniger um

Insbesondere im Segment Xetra steht nach dicken Pluszeichen in den vergangenen Jahren nun erstmals wieder ein Minus bei der Umsatz- und Gewinnentwicklung. Besonders kräftig war der Rückgang im Parketthandel, der in erster Linie von den Privatanlegern genutzt wird. Das Handelsvolumen ging hier um mehr als 40 Prozent zurück. Die Umsatzerlöse für die Deutsche Börse halbierten sich. Aber auch im wesentlich bedeutenderen elektronischen Handelssystem Xetra wurden 21 Prozent weniger Handelsumsätze generiert. Der operative Gewinn der Unternehmenssparte fiel mit 51 Millionen Euro 17 Prozent niedriger aus als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Dass die Unternehmenssparte Xetra die größten Probleme bereiten würde, war allgemein erwartet worden und hatte den Aktienkurs schon länger unter Druck gesetzt. Zunächst hatte die Finanzkrise seit dem Sommer 2007 zu erhöhter Nervosität an den Börsen geführt und die Handelsumsätze stark steigen lassen. Mittlerweile üben sich die Anleger aber offenkundig in Zurückhaltung. Zudem sorgen die gesunkenen Kurse auch für geringere Handelsumsätze. Wer zum Beispiel 50 Deutsche-Bank-Aktien vor einem Jahr verkaufte, sorgte damit für Handelsumsätze von fast 6000 Euro, heute sind es nicht einmal mehr 3000 Euro.

Gleichzeitig gibt es für die Deutsche Börse vermehrt Konkurrenz im Aktienhandel durch alternative Handelsplattformen. Mit einer Vorsteuerrendite von 56 Prozent erzielt der Frankfurter Börsenbetreiber im Segment Xetra immer noch Margen, die nicht gerade auf eine harte Wettbewerbssituation schließen lassen. Mit Chi-X ist in London bereits eine Plattform entstanden, die den etablierten Börsenplätzen Umsätze streitig machen will. Mit Turquoise kommt im August ein weiteres ambitioniertes Projekt hinzu - initiiert von den größten Investmentbanken dieser Welt. "Welche Auswirkungen die neue Konkurrenz haben wird, sieht man wohl erst im weiteren Jahresverlauf und im Jahr 2009", sagt Konrad Becker, Analyst bei Merck Finck & Co. „Der jetzige Rückgang der Handelsumsätze liegt wohl eher an der Zurückhaltung vieler Privatanleger angesichts der Finanzkrise."

Zurückhaltung vieler Privatanleger angesichts der Finanzkrise

Auch auf den Geschäftsbereich Clearstream hatte der Rückgang der Handelsaktivität im zweiten Quartal Auswirkungen. Die Deutsche Börse berichtete von 13 Prozent weniger Wertpapiergeschäftsabwicklungen. Das Volumen der verwahrten Wertpapiere konnte hingegen leicht zulegen, so dass der Geschäftsbereich nur ein leichtes Umsatzminus von einem Prozent auf 251 Millionen Euro hinnehmen musste. Der operative Gewinn stieg hingegen um 27 Prozent auf 134 Millionen Euro. Dies war vor allem auf geringere Kosten zurückzuführen. Auch die Terminbörse Eurex konnte den Gewinn deutlich um 30 Prozent auf 139 Millionen Euro steigern. Erstmals trug die amerikanische Aktienoptionsbörse ISE mit 20 Millionen Euro zu diesem Ergebnis bei.

„Positiv ist, dass die Deutsche Börse die Kosten insgesamt etwas zurückfahren konnte", sagt Analyst Becker. „Ein nicht unerheblicher Teil davon ist jedoch auf den stark gesunkenen Aktienkurs und die deswegen niedrigeren Rückstellungen für die Aktienoptionsprogramme zurückzuführen."

Am Freitag hielt sich der Aktienkurs der Deutschen Börse zunächst besser als der Markt und pendelte um seinen Vortagesschlussstand. Die meisten Analysten bekräftigten nach den allgemein als „solide" eingeschätzten Quartalszahlen ihre Kaufempfehlungen. Die bestätigte Prognose der Deutschen Börse, in diesem Jahr die Rekordwerte des Vorjahres bei Umsatz und Gewinn zu übertreffen, halten alle für realistisch.
http://www.faz.net/s/Rub48D1CBFB8D984684AF5F46CE28AC585D/Doc~EE5B89C34B3364BEF98B2BDAB85F83299~ATpl~Ecommon~Scontent.html
 
Die Erdölreserven steigen :eek:

Auf absehbare Zeit mangelt es nicht an Öl und Gas. Zu diesem Schluss kommt die jüngste Studie „Oeldorado 2008“ von ExxonMobil. Die gesicherten Erdölreserven betrugen demnach im vergangenen Jahr knapp 181 Milliarden Tonnen und lagen damit trotz gestiegener Förderung zwei Milliarden Tonnen über dem Wert des Jahres 2006. Während vor 50 Jahren die Erdölreserven das 41-fache des Verbrauchs deckten, überstiegen sie 2007 das 46-fache. Absolut betrugen die Zuwächse der Reserven das 50-fache des Verbrauchsanstiegs um 42 Millionen Tonnen auf 3,94 Milliarden Tonnen.

Der Ölpreis lag 2007 im Jahresdurchschnitt 72 US-Dollar pro Barrel und damit sieben US-Dollar über dem Vorjahreswert. Die von einigen Gruppen prognostizierte 100-Dollar-Schwelle wurde nicht überschritten. Die Rekordmarke von 93 Dollar pro Barrel wurde im November 2007 gesetzt und spiegelt laut ExxonMobil eine „große Spekulationsblase auf dem preislich verzerrten Ölmarkt“ wider. Den Preis in die Höhe trieben auch Anhänger der Peak-Oil-Theorie, die das Öl endgültig zur Neige gehen sahen, ohne den Reservenzuwachs zur Kenntnis zu nehmen, heißt es in der Studie. Vergessen werde zudem, dass ein Preisanstieg die Förderung aus weniger leicht zugänglichen oder bereits abgeschriebenen Quellen wirtschaftlich wieder interessanter werden lässt. So dürften die Reserven noch weit höher sein als bislang feststeht.

Die Opec habe diese Situation erkannt und 2007 beschlossen, ihre Fördermengen nicht zu erhöhen, weil Öl ausreichend am Markt vorhanden war, „der zunehmend durch psychologische Faktoren geprägt
wurde“.

Beim Erdgas stellt die Studie eine ähnliche Entwicklung fest wie beimErdöl. Die Reserven blieben 2007 im Vergleich zum Vorjahr auf dem hohen Niveau von 175 Billionen Kubikmetern, während sich der Verbrauch um 112 Milliarden Kubikmeter auf drei Billionen Kubikmeter steigerte. Die weltweiten Reserven übersteigen den aktuellen Verbrauch um das 57-fache. In den vergangen 50 Jahren haben sich demnach die Reserven um mehr als das 17-fache vergrößert, während sowohl der weltweite Bedarf als auch die Fördermengen jeweils lediglich auf das Achtfache stiegen.

Sowohl beim Erdgas als auch beim Erdöl gibt es laut „Oeldorado 2008“ zahlreiche und große Ressourcen, die der Branche zwar bekannt sind, aber nicht als Reserve ausgewiesen werden dürfen, weil noch nicht alle Kriterien erfüllt sind, die von der amerikanischen Börsenaufsicht SEC verlangt werden. (ar/jri)
http://www.auto-reporter.net/artikel.las?artikel=26521
 
Deutsche Industrie schwächelt - zum fünften Mal in Folge Umsatzminus

Wiesbaden (dpa) - Die deutsche Industrie schwächelt. Im Juni
sanken die Umsätze der Branche, die als Pfeiler der Wirtschaft gilt,
zum fünften Mal in Folge. Gegenüber dem Vormonat ergab sich
saison- und arbeitstäglich bereinigt ein Minus von 0,7 Prozent,
teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit. Vor
allem das Geschäft mit den wichtigsten Abnehmern, den europäischen
Nachbarn, läuft schlecht. Der Auslandsumsatz sank insgesamt um 0,9
Prozent, wobei der Absatz in die 15 Länder des Euro-Raums um 5,2
Prozent schrumpfte. Der Umsatz im Inland gab um 0,7 Prozent nach.
Dank des guten Starts ins neue Jahr ist die Bilanz im ersten
Halbjahr noch positiv. Arbeitstäglich bereinigt lagen die Erlöse in
den ersten sechs Monaten um 4,3 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.
Die Industrie kämpft seit einigen Monaten mit Problemen, weil die
Konjunktur in mehreren europäischen Ländern vor einer Rezession
steht. Die Folgen der Finanzmarktkrise, der starke Euro und der hohe
Ölpreis bremsen die Volkswirtschaften Europas.
Die jüngsten Daten aus der Industrie sind schlechter ausgefallen
als erwartet und haben Konjunkturängste ausgelöst. Das verarbeitende
Gewerbe hatte im Juni 2,9 Prozent weniger Aufträge als im Mai
erhalten - das war der siebte Rückgang in Folge. Vor allem aus dem
Ausland sackten die Aufträge ab. Auch die Produktion stieg im Juni
nur noch minimal. Volkswirte rechnen damit, dass die deutsche
Wirtschaft - auch wegen des Abschwungs in der Industrie - im zweiten
Quartal um 0,5 bis 1,0 Prozent geschrumpft ist.
dpa mt yyhe n1 gö
http://www.capital.de/unternehmen/meldungen/880629.html
 
Erfolgreiche Probebohrung
Neues Gasfeld vor Norwegen

Der Energie-Konzern StatoilHydro hat ein Gasfeld in der norwegischen See entdeckt. Bei einer Probebohrung westlich des Luva-Feldes sei das norwegische Unternehmen auf den schätzungsweise vier Mrd. Kubikmeter großen Gasvorrat gestoßen, teilte die zuständige Regierungsbehörde in Oslo mit.

Das neue Gasfeld soll zusammen mit dem Luva-Feld erschlossen werden. Außerdem habe das norwegische Unternehmen weitere Ölvorräte in der Nordsee gefunden, die auf 15 bis 20 Mio. Kubikmeter Öläquivalente geschätzt würden.
http://www.n-tv.de/Erfolgreiche_Probebohrung_Neues_Gasfeld_vor_Norwegen/250820080016/1013792.html
 
Deutschland in „schwierigem Fahrwasser“
Ifo-Index rutscht überraschend stark ab

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im August abermals deutlich eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sei von 97,5 Punkten im Vormonat auf 94,8 Punkte gesunken, teilte das Ifo Institut am Dienstag in München mit. Das war der dritte Rückgang in Folge. Volkswirte hatten mit einem wesentlich moderateren Absinken auf 97,2 Punkte gerechnet.

„Die deutsche Wirtschaft gerät zunehmend in konjunkturell schwieriges Fahrwasser“, sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Bis auf den Großhandel habe sich das Geschäftsklima in allen anderen Bereichen abgekühlt.

Keine „echte Rezession“
Das Ifo-Institut befürchtet aber trotz des unerwartet starken Rückgangs keine „echte Rezession“ in den kommenden Monaten. „Auf eine echte, tiefe Rezession deuten die Zahlen nicht hin, dafür ist einfach die Lageeinschätzung der Unternehmen gerade im Verarbeitenden Gewerbe noch viel zu gut,“ sagte Ifo-Chefvolkswirt Kai Carstensen.

Laut Carstensen könnte es jedoch im zweiten und dritten Quartal einen Rückgang geben. Viele Volkswirte definieren eine Schrumpfung in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen als technische Rezession. Eine solche technische Rezession ist demnach im Bereich des Möglichen.

„Das Minus im zweiten Quartal gehört mit dem enormen Plus im ersten zusammen“, betonte der Fachmann aber. „Wir intern sagen, man muss die ersten beiden zusammennehmen, dann entsteht da kein Minus.“ Es bestehe eine Wahrscheinlichkeit von vielleicht rund einem Drittel, dass es auch im dritten Quartal zu einer Schrumpfung des Bruttoinlandsproduktes komme. „Alle unsere Modelle sagen, wenn überhaupt, dann nur ganz leicht unter Null, vielleicht minus 0,1 Prozent oder minus 0,2 Prozent“, erklärte Carstensen. „Insofern ist das zusammengenommen nicht dramatisch.“

Manager pessimistisch für die kommenden sechs Monate
Die Aussichten für die kommenden sechs Monate schätzten die für das Ifo-Geschäftsklima befragten Manager pessimistischer ein. Der entsprechende Teilindex sank von 89,9 Zählern auf 87,0 Punkte. Der Index für die Lage fiel auf 103,2 Punkte von 105,6 Zählern. Im Verarbeitenden Gewerbe und im Bauhauptgewerbe beurteilten die Unternehmen sowohl ihre aktuelle Lage als auch die Entwicklungen für die nächsten sechs Monaten ungünstiger. Im Einzelhandel konnten zumindest die Erwartungen leicht zulegen, während die Lage auch hier ungünstiger beurteilt wurde.

Das Ifo-Geschäftsklima basiert auf rund 7000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Großhandels und des Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Der Ifo-Geschäftsklimaindex gilt als wichtigster Frühindikator für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft.

Düstere Zahlen auch von Statistikern und Konsumforschern
Zuvor hatte schon das Statistische Bundesamt düstere Zahlen geliefert und erste Angaben über die Entwicklung der deutschen Wirtschaft im zweiten Quartal 2008 bestätigt. Die Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2008 erstmals seit knapp vier Jahren wieder geschrumpft. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, sank das reale Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorquartal um 0,5 Prozent (siehe dazu auch: Deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal geschrumpft).

Die Sorge vor einer Konjunkturflaute hat zudem die Kauflaune der Konsumenten getrübt. Für September prognostizierten die Marktforscher der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) das kühlste Konsumklima seit fünf Jahren. Der GfK-Index sank nach Angaben von Dienstag von 1,9 auf 1,5 Punkte und damit stärker als erwartet (siehe dazu auch: GfK-Index: Kühlstes Konsumklima seit fünf Jahren).
http://www.faz.net/s/Rub050436A85B3A4C64819D7E1B05B60928/Doc~EE50D6F77EBA240198C9F0A5F5B9F1741~ATpl~Ecommon~Scontent.html
 
Die Verluste sind nicht das Hauptproblem

Es ist noch keine zwei Jahre her, da setzten Analysten auf einen schwachen Emissionsmarkt im Investment-Grade-Bereich, der die Kurse von Anleihen guter Bonität wieder auf Vordermann bringen sollte. Die waren seinerzeit wenig gefragt, weil es in der Welt vor der Finanzkrise nur gute Emittenten gab: Die einen waren gut und langweilig, die anderen gut und interessant, weil sie höhere Zinsen boten.

Heute sind die ersteren diejenigen, die man mit Vorsicht betrachtet, letztere will niemand mehr gerne haben. Demgegenüber ist in den Emissionsmarkt für Investment-Grade-Papiere Leben zurückgekehrt, und das wollten viele vor zwei Jahren nicht für möglich halten.

Interbanken-Kredite werden teurer

Besonders Banken waren in den vergangenen Monaten eifrig vertreten - und zum Jahresende dürften sie auch wieder vermehrt die Hand aufhalten. Denn im Dezember werden hohe Summen refinanziert werden müssen. Stuart Thomson, Vermögensverwalter bei Resolution Investment Management beziffert das Volumen auf 88 Milliarden Dollar.

Und die Finanzierungsbrunnen sind trocken. Der Markt für Zinstermin-Kontrakte signalisiert, dass die Banken die Konditionen bei der Vergabe von Darlehen erneut anziehen werden. Die Renditeaufschläge, die Kreditinstitute untereinander für kurzfristige Kredite verlangen, dürfte sich wieder dem 2007 aufgestellten Rekord annähern.

Aktuell verlangen Banken eine Renditeprämie von 81 Basispunkten auf den Satz der amerikanischen Notenbank Fed. Im Februar lag der Aufschlag noch bei rund 24 Basispunkten, und dem Terminmarkt zufolge dürfte er sich bis Mitte Dezember auf 85 Basispunkte ausweiten.

Die Geldquelle Verbriefungsmarkt ist versiegt

Vielfach wird kolportiert, dass die Banken einander misstrauen und dass sie fürchten, ihr Geld an einen vor dem Zusammenbruch stehenden Wettbewerber zu verlieren. Roger Doig, Kreditanalyst bei der britischen Fondsgesellschaft Schroder sieht die Zusammenhänge simpler: Banken horteten ihr Geld, weil sie befürchten, selbst keinen Zugang zu Finanzierungsquellen mehr zu erhalten.

Das Kernproblem ist, dass Banken die Verbriefung nicht mehr zur Finanzierung nutzen können. Das Marktsegment hatte im laufenden Jahrzehnt immens an Bedeutung gewonnen, so dass es sogar in den Basel-II-Eigenkapitalvorschriften berücksichtigt wurde. Im Jahr 2007 seien laut Doig mehr als 40 Prozent der britischen Hypothekenkredite auf diese Weise refinanziert worden, ebenso viele Kreditkarten-, Handels- oder Autokredite.

Die von den Zentralbanken zur Verfügung gestellte Liquidität sei dagegen nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn durch die strikten Auflagen bei der Finanzierung im großen Stil seien den Geldinstituten die Hände gebunden.In Europa sei der Ausfall des Verbriefungsmarktes ein viel größeres Problem für mittelsuchende Banken als die Anlagenqualität oder die Bonität des Hauses.

Patt am Markt für Bankanleihen

Hinzu kommt, dass das Einlagengeschäft in Ländern wie Spanien oder Großbritannien gleichfalls umkämpft ist, weil daran ein Mangel herrscht. Am Markt für Bankenanleihen herrsche daher eine Pattsituation: die Banken hofften auf niedrigere Zinsen, die Gläubiger warteten auf höhere. Die Folge seien steigende Kreditzinsen und sinkende Kreditsummen.

Das erklärt, warum auch in den Vereinigten Staaten auch Kreditnehmer bester Bonität immer tiefer in die Tasche greifen müssen, um ihre Immobilien zu finanzieren. Die Zinssätze für festverzinsliche Hypotheken mit dreißigjähriger Laufzeit sind mittlerweile auf ein Sechs-Jahres-Hoch von 6,37 Prozent geklettert.

In der Folge sind die Anträge auf Hypothekendarlehen Mitte August im Vorjahresvergleich um 34 Prozent auf den tiefsten Wert seit 2000 gesunken. Die Entwicklung drückt zugleich auf die Verkaufpreise der Häuser.

Es fehlen die unbelasteten Kreditgeber

Damit scheint sich der größte Einbruch am amerikanischen Häusermarkt seit der Weltwirtschaftskrise weiter zu verschärfen. „Was wir wirklich bräuchten, sind Leute, die von all diesen Verlusten unbelastet sind und Kredite vergeben“, sagt Christopher Mayer, Professor für Immobilienwirtschaft an der Columbia University in New York. „Das Problem ist, dass es diese Leute nicht gibt, zumindest heute nicht.“

Derweil nehmen die Zwangsvollstreckungen bei Eigenheimen weiter zu. Im Juli ist die Zahl im Vergleich zum Vormonat 55 Prozent gestiegen, auf Vorjahresbasis waren im Juli knapp drei Mal so viele Zwangsvollstreckungen von Banken durchgesetzt worden.

Während sich also am Markt für Bankenanleihen die Teilnehmer Auge in Auge gegenüber stehen und darauf warten, wer zuerst blinzelt, rechnet Thomson mit einer Rally bei amerikanischen Staatsanleihen.

Nicht die Verluste sind das Problem

Diese Situation umreißt das wahre Problem der Kreditkrise recht deutlich: Es sind nicht die Verluste - wes ist das Fehlen frischen Geldes, das den Banken Schwierigkeiten macht. Der aufblühende Verbriefungsmarkt und niedrige Zinsen ermöglichten eine üppige Aufblähung der Kreditmenge. Jetzt konsolidiert das Volumen - mit entsprechenden Folgen für das Wachstum.

Der ehemalige Fed-Chef Alan Greenspan nannte einen Rückgang des so genannten Libor-OIS-Spread, der die Differenz zwischen dem Interbankensatz und dem indizierten Swapsatz für Tagesgeld misst, auf 25 Basispunkte ein Zeichen für eine Normalisierung. In den zehn Jahren bis August 2007 lag die Renditespanne im Durchschnitt bei 11 Basispunkten. Der Terminmarkt signalisiert derzeit, dass dies nicht vor Juni 2010 geschehen wird. Keine guten Aussichten für 2009.
http://www.faz.net/s/Rub48D1CBFB8D984684AF5F46CE28AC585D/Doc~EF1FFAE5A13B940C0946972E2DD3AF8E0~ATpl~Ecommon~Scontent.html
 
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