Artikel und Diskussionen zu Wirtschaftsprognosen & Wirtschaftlichen Zusammenhängen

Verbraucherpreise
Teuerungswelle in Deutschland ebbt ab

Den Bundesbürgern ist im August ein weiterer Teuerungsschub erspart geblieben: Ersten Daten zufolge gingen die Lebenshaltungskosten wegen gesunkener Energiepreise leicht zurück. Auch auf Jahressicht erwarten Experten Entspannung - unter Vorbehalt.

Die Abnahme bei den Lebenshaltungskosten betrug rund im Vergleich zum Juli 0,3 bis 0,4 Prozent. Auf Jahressicht lag die Teuerung jedoch immer noch zwischen 3,1 und 3,4 Prozent, nachdem sie im Juli noch mit 3,3 Prozent auf dem höchsten Niveau seit 15 Jahren verharrte. Im Verlauf des Mittwochs wollte das Statistische Bundesamt seine Schätzung für Deutschland vorlegen, wenn auch die Daten aus Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen vorliegen. Experten gehen davon aus, dass die Teuerungsrate bei 3,2 Prozent liegen dürfte.

Vor allem Mineralölprodukte wurden günstiger: So verbilligten sich Kraftstoffe binnen eines Monats zwischen 5,9 und 6,3 Prozent, bei Heizöl lag der Rückgang zwischen 8,6 und 10,7 Prozent. Auf Jahressicht kosteten Kraftstoffe jedoch immer noch 11 bis 13,1 Prozent mehr, bei Heizöl mussten 39 bis 49,4 Prozent mehr bezahlt werden.

In den vergangenen Wochen gab der Ölpreis wieder deutlich nach. Erreichte er Mitte Juli noch ein Hoch von mehr als 147 $ je Fass, sind es inzwischen etwa 30 $ weniger. Allerdings schlug Gas stärker zu Buche, nachdem mehrere Versorger ihre Preise erhöht hatten. Auch Lebensmittel wurden unter dem Strich billiger: So kosteten Obst und Gemüse weniger. Für Fleisch mussten die Verbraucher dagegen mehr ausgeben.

"Gipfel der Inflation erreicht"

Trotz des jüngsten Rückgangs liegt die Inflationsrate deutlich über dem Ziel der EZB, die bei knapp zwei Prozent Preisstabilität gewährleistet sieht. Nach Einschätzung von Analysten dürften die Teuerungsraten aber ab Herbst zurückgehen, wenn sich Basiseffekte bemerkbar machten. "Die Wahrscheinlichkeit, dass wir den Gipfel bei der Inflation jetzt gesehen haben, ist relativ hoch", sagte Stefan Schilbe von HSBC Trinkaus. "Das gilt aber nur unter der Prämisse, dass der Ölpreis nicht wieder signifikant steigt."

Eine Zinssenkung der EZB stehe derzeit aber wohl nicht zur Debatte, sagte Gregor Eder von der Dresdner Bank: "Ich will aber nicht ausschließen, dass sich im kommenden Monat die Zinssenkungsdiskussion weiter verschärft, wenn sich die Konjunkturdaten weiter verschlechtern und die Inflation sinkt."
http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Verbraucherpreise_Teuerungswelle_in_Deutschland_ebbt_ab/406122.html
 
Auch die Bahn setzt auf Namensaktien
Namensaktien stehen derzeit hoch im Kurs. Münchener Rück und Eon haben eine entsprechende Umwandlung ihrer Papiere bereits vollzogen. Damit erhoffen sich die Unternehmen mehr Klarheit über die Aktionärsstruktur.

Diesem Trend will sich auch die Deutsche Bahn im Rahmen ihres für Ende Oktober geplanten Börsengangs anschließen. "Wir wollen Namensaktien ausgeben, um besser nachvollziehen zu können, wer bei uns einsteigt", sagte Bahn-Chef Hartmut Mehdorn der "Bild" Investoren aus der ganzen Welt warteten darauf, bei der Bahn zu investieren, sagte er auf die Frage, ob es gut sei, dass - wie es heiße - vor allem Investoren aus Russland und Saudi-Arabien Bahn-Aktien kaufen wollten.

Andere große Unternehmen wie der Energieversorger Eon, die Münchener Rück oder Daimler haben die Umwandlung ihrer Papiere von Inhaber- auf Namensaktien bereits vollzogen. Mit Hilfe der dadurch verbesserten Transparenz erhoffen sich die Unternehmen sowohl eine bessere Kenntnis ihrer Aktionäre als auch deren Absichten. Experten betrachten die Umstellung auf Namensaktien daher als eine erste Maßnahme zum Schutz vor feindlichen Übernahmen. Tatsächlich sind sowohl die Münchener Rück als auch Eon in der Vergangenenheit immer wieder ins Visier von Hedgefonds und anderen Finanzinvestoiren geraten. Auch Continental war vom Einstieg des fränkischen Konkurrenten Schaeffler völlig überrascht worden.

Bei der zu hundert Prozent in Streubesitz befindlichen Eon liegt der Anteil der nicht identifizierten institutionellen und privaten Investoren laut Finanzchef Marcus Schenck derzeit bei 25 Prozent. Eon hofft, diesen Anteil auf etwa 15 Prozent reduzieren zu können. Bisher sei der Finanzinvestor Capital Group mit etwas unter fünf Prozent der größte Eon-Aktionär.

Verweigerung möglich
Allerdings können die Aktionäre nicht gezwungen werden, sich im Zuge der Umwandlung in das Aktienregister der Gesellschaft einzutragen. In diesem Fall muss die depotführende Bank im Aktienregister eingetragen werden. Gegenüber der Gesellschaft gilt dann die depotführende Bank als Aktionär. Das hat zur Folge, dass der Aktionär, der seiner Eintragung widersprochen hat, keine direkten Informationen von der Gesellschaft mehr bekommt. Besonders die Einladung zur Hauptversammlung geht ihm nicht mehr direkt zu.

Denn laut Aktiengesetz gilt als Aktionär nur, wer im Aktienregister eingetragen ist. Dort ist bei Namensaktien sowohl der Name des Anlegers als auch sein Geburtsdatum, seine Adresse sowie die Stückzahl der gehaltenen Aktien vermerkt. Für den Aktionär ändert die Umstellung auf Namensaktien wenig. Statt über seine Depotbank bekommen die im Aktienregister eingetragenen Anleger Informationen wie die Einladung zur Hauptversammlung direkt von der Gesellschaft zugesandt. Zur Teilnahme an der Hauptversammlung kann der Aktionär sich damit selbst anmelden. Die Dividende wird aber wie bisher über die Depotbank gezahlt.
lg
http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_308362
 
ECONOMICS/US: Wirtschaft wächst stark - "Keine Spur von Rezession"

WASHINGTON - Die US-Wirtschaft hat sich im 2.Quartal überraschend robust entwickelt und zeigt nach Einschätzung von Volkswirten keine Anzeichen für eine Rezession. Das Wirtschaftswachstum der USA ist im zweiten Quartal stärker als erwartet nach oben revidiert worden. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei annualisiert um 3,3 Prozent gestiegen, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington in einer zweiten Schätzung mit. In der Erstschätzung war ein Wachstum von lediglich 1,9 Prozent ermittelt worden. Volkswirte hatten mit einer Aufwärtsrevision auf nur 2,7 Prozent gerechnet.

Am Aktienmarkt drehte der DAX nach den Daten deutlich ins Plus. Am Nachmittag gewann der Leitindex 1,26 Prozent auf 6,402,40 Punkte. Der für den Anleihemarkt richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel indes um 0,24 Prozent auf 113,85 Punkte. Der Eurokurs gab hingegen nur kurzzeitig nach und notierte zuletzt bei 1,4770 US-Dollar.

Vor allem höher als zunächst ermittelte Exporte und Lagerbestände haben laut Handelsministerium zu der Aufwärtsrevision beigetragen. Im ersten Quartal war die US-Wirtschaft noch um lediglich 0,9 Prozent gewachsen. Die annualisierte Kernrate des Preisindex PCE sank im zweiten Quartal von 2,3 Prozent im Vorquartal auf 2,1 Prozent. Damit wurde die Erstschätzung bestätigt.

KEINE SPUR VON REZESSION

Angesichts der überraschend robusten Wachstumszahlen ist von einer Rezession in den USA laut der DekaBank keine Spur. "Zwar wurde das Wachstum von Sonderfaktoren wie dem sehr starken Aussenhandel begünstigt, von einer gesamtwirtschaftlichen Rezession kann aber keine Rede sein", sagte DekaBank-Expertin Gabriele Widmann. Darüber hinaus stelle der vergleichsweise schwache Lageraufbau ein positives Vorzeichen für das Wachstum im dritten Quartal dar. "Für das dritte und vierte Quartale rechnen wir mit Wachstumsraten von je 1,5 bis 2,0 Prozent."

Nach Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) sind die Daten kein Anzeichen eines nachhaltigen Aufschwung. Das schwierige Umfeld für die US-Konjunktur sei nach wie vor intakt. Bereits das dritte Quartal werde wohl wieder schwächer ausfallen. Vor allem industrielle Stimmungsindikatoren hätten sich zuletzt per Saldo getrübt, und auch das Verbrauchervertrauen habe sich trotz sinkender Energiepreise nicht deutlich erholen können. Laut UniCredit wird sich der private Konsum nach dem Auslaufen des staatlichen Konjunkturprogramms merklich abschwächen. "Es gibt keine Zweifel, dass das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte deutlich geringer ausfallen wird."
 
Die Zahlen sind in meinen Augen Bollocks.

Die Lagerbestände (Halde)sind gestiegen und die Regierung hat mehr Geld ausgegeben (Ruestung). Ausserdem wurde eine Inflationsrate von 1,2 % impliziert...

[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=468735#468735 schrieb:
dukezero schrieb am 28.08.2008, 16:40 Uhr[/url]"]ECONOMICS/US: Wirtschaft wächst stark - "Keine Spur von Rezession"

WASHINGTON - Die US-Wirtschaft hat sich im 2.Quartal überraschend robust entwickelt und zeigt nach Einschätzung von Volkswirten keine Anzeichen für eine Rezession. Das Wirtschaftswachstum der USA ist im zweiten Quartal stärker als erwartet nach oben revidiert worden. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei annualisiert um 3,3 Prozent gestiegen, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington in einer zweiten Schätzung mit. In der Erstschätzung war ein Wachstum von lediglich 1,9 Prozent ermittelt worden. Volkswirte hatten mit einer Aufwärtsrevision auf nur 2,7 Prozent gerechnet.

Am Aktienmarkt drehte der DAX nach den Daten deutlich ins Plus. Am Nachmittag gewann der Leitindex 1,26 Prozent auf 6,402,40 Punkte. Der für den Anleihemarkt richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel indes um 0,24 Prozent auf 113,85 Punkte. Der Eurokurs gab hingegen nur kurzzeitig nach und notierte zuletzt bei 1,4770 US-Dollar.

Vor allem höher als zunächst ermittelte Exporte und Lagerbestände haben laut Handelsministerium zu der Aufwärtsrevision beigetragen. Im ersten Quartal war die US-Wirtschaft noch um lediglich 0,9 Prozent gewachsen. Die annualisierte Kernrate des Preisindex PCE sank im zweiten Quartal von 2,3 Prozent im Vorquartal auf 2,1 Prozent. Damit wurde die Erstschätzung bestätigt.

KEINE SPUR VON REZESSION

Angesichts der überraschend robusten Wachstumszahlen ist von einer Rezession in den USA laut der DekaBank keine Spur. "Zwar wurde das Wachstum von Sonderfaktoren wie dem sehr starken Aussenhandel begünstigt, von einer gesamtwirtschaftlichen Rezession kann aber keine Rede sein", sagte DekaBank-Expertin Gabriele Widmann. Darüber hinaus stelle der vergleichsweise schwache Lageraufbau ein positives Vorzeichen für das Wachstum im dritten Quartal dar. "Für das dritte und vierte Quartale rechnen wir mit Wachstumsraten von je 1,5 bis 2,0 Prozent."

Nach Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) sind die Daten kein Anzeichen eines nachhaltigen Aufschwung. Das schwierige Umfeld für die US-Konjunktur sei nach wie vor intakt. Bereits das dritte Quartal werde wohl wieder schwächer ausfallen. Vor allem industrielle Stimmungsindikatoren hätten sich zuletzt per Saldo getrübt, und auch das Verbrauchervertrauen habe sich trotz sinkender Energiepreise nicht deutlich erholen können. Laut UniCredit wird sich der private Konsum nach dem Auslaufen des staatlichen Konjunkturprogramms merklich abschwächen. "Es gibt keine Zweifel, dass das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte deutlich geringer ausfallen wird."
 
Sie wollen es immer noch glauben
Die US-Makro-Zahlen werden immer sonderbarer. Aber die Anleger wollen sie glauben – und zahlen einen hohen Preis.


Wie machen die USA das bloß? Der Arbeitsmarktstatistik zufolge ist die nichtagrarische Beschäftigung im zweiten Quartal mit einer Jahresrate von 0,6 Prozent gefallen - trotz hehrer Annahmen bezüglich des Stellenaufbaus durch Firmenneugründungen. Die Baubeginne haben neuerlich um knapp elf Prozent nachgelassen, und der Autoabsatz ist im Vergleich zum Vorquartal sogar mit einer annualisierten Rate von einem Viertel eingebrochen. Der US-Ölverbrauch ist im ersten Halbjahr so stark gesunken wie seit 26 Jahren nicht mehr. Kurzum: So ziemlich alles, was man mengenmäßig zählen kann, deutet auf ein wirtschaftliches Drama hin und bestätigt damit die Klagen über das US-Geschäft der Firmen rund um die Welt. Aber nein, laut offizieller Lesart sind die USA im zweiten Quartal um 3,3 Prozent gewachsen. Dass der Außenbeitrag (Exporte plus 13,2 Prozent, Importe minus 7,6 Prozent) 3,1 Prozentpunkte dazu beigesteuert hat, lässt die Sache zunächst plausibel anmuten, ist angesichts des vermeldeten Rückgangs der Industrieproduktion um 3,2 Prozent dennoch irgendwie ein starkes Stück.

Aber die Anleger glauben es (genauer gesagt: wollen es glauben). Deshalb schauen sie in den USA auch nur auf das Budgetdefizit des Bundes, das sich heuer auf nicht mal drei Prozent des BIP belaufen soll, während die OECD ein gesamtstaatliches (wie bei allen anderen) Defizit von 5,5 Prozent des BIP wähnt. Stattdessen freuen sich die Anleger darüber, dass der US-Konsumdeflator für Gebrauchsgüter seit 1995 inzwischen um gut 22 Prozent gefallen ist und damit gerade noch doppelt so hoch sein soll wie in den 50ern. Überhaupt beflügelt jegliches Geldmengenwachstum höchstens noch die Vermögenspreise, nicht aber die Verbraucherpreise, deren Hauptbestandteil zum Glück aus geschätzten kalkulatorischen Mieten besteht. Keine Zweifel daher auch daran, dass Lehrer, Schauspieler, Friseure, Altenpfleger, Hausangestellte, Rechtsanwälte, Agenten oder Taxifahrer ihre Produktivität Jahr für Jahr um mehr als zwei Prozent steigern können.

Zum Dank an alle jene, die ihnen das abnehmen, haben die USA noch ein ganz besonderes Schmankerl parat: die liquidesten und damit attraktivsten Finanzmärkte der Welt. Daher war es für sie auch kein Problem, über die vergangenen zehn Jahre ein Leistungsbilanzdefizit von kumuliert 5 177 Mrd. $ zu stopfen. Was die Liebhaber von US-Aktiva davon hatten, sieht man vermutlich am besten daran, dass sich die Nettovermögensposition der USA gegenüber dem Ausland in dieser Zeit aber nur um 1 662 Mrd. $ verschlechtert hat. Da müssen die Finanziers der USA also ein richtig gutes Geschäft gemacht haben. Im zweiten Quartal haben sich die nominalen Nettoexporte der USA übrigens auf einen annualisierten Wert von minus 710 Mrd $ belaufen, dem höchsten Defizit seit vier Quartalen. Nicht zu fassen, dass der Dax auf die US-BIP-Zahlen um 1,6 Prozent gesprungen ist
 
Demografischer Wandel
Ifo warnt vor Vergreisung deutscher Firmen

Angesichts alternder Belegschaften hat der Ifo-Forscher Martin Werding vor einem Innovationsverlust für Unternehmen gewarnt. Warum sollten 50-Jährige nicht studieren?, fragt der Wissenschaftler.

"Gerade Unternehmen, für die Innovationen überlebenswichtig sind, sollten ein Auge darauf haben", sagte Werding der Nachrichtenagentur AP. Der Volkswirtschaftler kritisierte, es werde zu wenig in Weiterbildung für Ältere investiert. "Die Unternehmen rechnen nicht damit, dass sich das noch lohnt", sagte der Ifo-Forscher. "In dem Maße wie das frische Wissen nicht mehr über neu eingestellte Junge ins Unternehmen kommt, muss man überlegen, wie man bei den älteren Mitarbeitern noch mal einen echten Qualifikationsschub auslöst", forderte er. So müsse etwa auch 50-Jährigen noch die Möglichkeit für ein Studium gegeben werden.

Das Problem der alternden Belegschaften ist eine Folge der Bevölkerungsentwicklung in Deutschland. Die sinkende Zahl der Kinder führt dazu, dass in den kommenden Jahrzehnten die deutsche Wirtschaft nicht mehr damit rechnen kann, genügend junge Arbeitskräfte zur Verfügung zu haben, um frei werdende Stellen zu besetzen. In dieser Situation rücken ältere Arbeitnehmer zwangsläufig in den Fokus. Sie an ein Unternehmen zu binden und sie fit zu halten, wird für die Personalpolitik der Unternehmen zu einer wichtigen Aufgabe.

Ende 2007 hatte Deutschland rund 82,2 Millionen Einwohner. In den kommenden Jahrzehnten wird die Bevölkerungszahl deutlich zurückgehen. Verharrt die Zuwanderung nach Deutschland auf dem derzeitigen niedrigen Niveau, dürften nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts 2030 rund 77,2 Millionen Menschen in Deutschland leben. 2050 wären es nur noch 68,7 Millionen.

Mit der schrumpfenden Bevölkerung sinkt auch die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter. Derzeit sind rund 50,1 Millionen Menschen bundesweit im Erwerbsalter, das die Statistiker im Augenblick noch auf das 20. bis 64. Lebensjahr begrenzen. Sollten nicht deutlich mehr Menschen nach Deutschland einwandern als derzeit, wird diese Personengruppe bis 2030 auf 42,4 Millionen und bis 2050 auf 35,5 Millionen Menschen schrumpfen.

Dieser Rückgang trifft alle Altersgruppen, mit besonderer Wucht aber die unteren und mittleren Jahrgänge. So wird die Zahl der Männer und Frauen im Alter zwischen 20 und 30 bis 2030 voraussichtlich um rund 2,5 Millionen auf nur noch 7,4 Millionen zurückgehen. Der Anteil dieser Jungen an der Gesamtzahl aller Erwerbsfähigen sinkt zeitgleich auf nur noch 17,7 Prozent.

Dieser Gruppe der jungen Erwerbsfähigen werden 2030 voraussichtlich rund 15,9 Millionen Personen im Alter zwischen 50 und 65 Jahren gegenüber stehen. Ihr Anteil an allen Personen im erwerbsfähigen Alter steigt auf 37,4 Prozent. Die Rente mit 67 wird diesen Trend noch einmal deutlich verstärken. Verlängert sich die Lebensarbeitszeit um zwei Jahre, wird die Gruppe der älteren Arbeitskräfte nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes nochmals um 2,5 Millionen Menschen anwachsen.

An diesem Reservoir von zumeist gut ausgebildeten und erfahrenen Arbeitskräften wird künftig kaum ein Unternehmen vorbeigehen können. Bereits heute seien einzelne Branchen und Regionen in Deutschland vom Fachkräftemangel betroffen, betonen die Autoren einer im Mai veröffentlichten Studie der Prognos AG: "Unternehmen werden künftig ihren Bedarf an gut qualifizierten Arbeitskräften nur noch decken können, wenn es ihnen weit mehr als heute gelingt, Beschäftigte über 55 Jahren produktiv einzusetzen."

Bislang wird das Potenzial der älteren Menschen in Deutschland allerdings kaum genutzt. Die Prognos-Studie verweist darauf, dass von den Männern im Alter zwischen 50 und 54 Jahren rund 82 Prozent einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Bei den 60- bis 65-Jährigen sind es nur noch 37,6 Prozent, bei den Frauen dieser Altersgruppe sogar nur noch 21,8 Prozent. Arbeiten bis zur Rente sei in Deutschland derzeit eher die Ausnahme, stellten die Autoren der Studie fest.
http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Demografischer_Wandel_Ifo_warnt_vor_Vergreisung_deutscher_Firmen/407966.html?p=2
 
Enttäuschende Zahlen
Hohe Preise - der Einzelhandel leidet

Der deutsche Einzelhandel hat auch im Juli eine enttäuschende Entwicklung verzeichnet und die Trendwende nicht geschafft. Wie das Statistische Bundesamt am Montag auf Grundlage erster vorläufiger Ergebnisse mitteilte, sanken die Umsätze saison-, kalender- und preisbereinigt um 1,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Volkswirte hatten hingegen nur einen Umsatzrückgang um 0,4 Prozent erwartet, nachdem es im Juni ein Minus von 1,4 Prozent gegeben hatte. Die meisten Experten gehen derzeit davon aus, dass die Schwäche des privaten Verbrauchs noch von längerer Dauer sein wird.

Auf Jahressicht lagen die Umsätze im Juli auf unverändertem Niveau, nachdem im Juni ein Rückgang um 3,9 Prozent registriert worden war. Allerdings hatte der Juli 2008 mit 27 Verkaufstagen einen Verkaufstag mehr als der Juli 2007.

Supermärkte spürten die Zurückhaltung der Verbraucher

Vor allem Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte spürten im Jahresvergleich die Zurückhaltung der Verbraucher, aber auch im Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren kam es zu schwachen Umsätzen. Am besten lief es im Facheinzelhandel, wozu etwa Buchläden und Schmuckgeschäfte gehören. Er steigerte den Umsatz um 4,5 und real um 6,0 Prozent im Vergleich zum Juli 2007. Der Versandhandel kam auf ein Plus von 4,7 und real von 4,4 Prozent.

Nominal lagen die Umsätze im Juli im Vergleich zum Vormonat zudem um 1,3 Prozent (Juni: minus 1,4 Prozent) niedriger, während auf Jahressicht ein Zuwachs von 3,1 Prozent (minus 1,2 Prozent) ausgewiesen wurde.

Analysten enttäuscht

Bankvolkswirte zeigten sich insgesamt enttäuscht vom anhaltend schwachen Privatkonsum. Sie äußerten aber auch die Hoffnung, dass im Zuge der fallenden Energiepreise etwas Rückwind für die Verbraucherausgaben entstehen könnte. Einen Konjunkturschub durch den Konsum erwarten aber die wenigsten Experten, auch weil im kommenden Jahr per saldo wieder Arbeitsplätze abgebaut werden könnten.

„Das schwache Konsumklima schlägt sich in den Einzelhandelsumsätzen nieder. Es hat sich wenig geändert - die Inflation ist das beherrschende Thema für die Konsumenten, und deswegen sind sie sehr preissensibel und halten sich in der Tendenz einfach zurück“, sagte Ulrike Kastens von Sal. Oppenheim. „Damit starten wir schlecht in das dritte Quartal. Es bleibt dabei - der Sommer wird keine Trendwende beim Konsum zeigen wird.“

Matthias Huth von der LBBW sagte: „Das sieht nicht so wirklich prickelnd aus.“ Die Zahlen bestätigten die Gesamtsituation, in der wir uns in Deutschland befinden - eine rapide Abschwächung. „Das Risiko einer Rezession nimmt zu.“ Die Zahlen passten in das Bild, dass der Konsum in diesem Aufschwung nie richtig Tritt gefasst habe, trotz des Beschäftigungsaufbaus, sagte der Analyst. „Ich würde davon ausgehen, dass vom Konsum nicht mehr viel zu erwarten ist.“
http://www.faz.net/s/Rub050436A85B3A4C64819D7E1B05B60928/Doc~EDB1C7E38EF1C49E79A6E1211D6481D11~ATpl~Ecommon~Scontent.html
 
Konjunktursorgen
Ölpreis fällt kräftig

Aus Angst vor einer globalen Konjunkturschwäche sind die Anleger in großen Scharen aus den internationalen Rohstoffmärkten geflohen. Vor allem der Ölpreis geriet massiv unter Druck, nachdem sich am Markt die Erwartung von Versorgungsengpässen durch den Hurrikan "Gustav" abgeschwächt hatte. Das Fass (159 Liter) US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich bis zum Mittag in der Spitze um zehn US-Dollar auf 105,46 US-Dollar und kostete damit so wenig sie seit Anfang April nicht mehr. Der Preis für das Fass Nordseeöl fiel zeitweise um über sechs US-Dollar auf 104,14 US-Dollar.

Auch der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) war zum Wochenbeginn wieder gesunken. Ein Barrel (159 Liter) aus den Fördergebieten der Organisation kostete am Montag 110,32 US-Dollar im Vergleich zu 111,23 US-Dollar am vergangenen Freitag. Das teilte das Opec-Sekretariat am Dienstag in Wien mit. Energieexperte Michael Wittner von der Societe Generale hält eine grundsätzliche Entwarnung aber für verfrüht: "Die Hurrikan- Saison dauert noch einen Monat, weitere Schläge sind zu befürchten."

Nachdem "Gustav" an Kraft verloren habe, sei die Sorge um die Konjunkturentwicklung zunächst wieder in den Vordergrund gerückt, sagten Händler. "Gustav" hatte an der US-Golfküste weniger Schaden angerichtet als befürchtet. Insgesamt fallen derzeit 1,3 Mio. Barrel pro Tag an Förderung vor der Golfküste aus. Auch die Raffinerie-Kapazitäten sind um 2,7 Mio. Barrel pro Tag geringer.

Dollar wird stärker

Die massive Erholung des Dollarkurses belastete Analysten zufolge den Ölpreis zusätzlich. Viele Anleger hatten sich in diesem Jahr über die Rohstoffmärkte gegen den Kursverfall der US-Währung abgesichert. Schwache Konjunkturdaten aus Großbritannien und der Euro-Zone beendeten aber in den letzten Wochen den Höheflug von Pfund Sterling und Euro. Daher lösen viele Anleger ihre Positionen an den Rohstoffmärkten nun auf.

Dies brachte auch die Preise für Basismetalle auf breiter Front unter Druck. Der Preis für Kupfer fiel um über zwei Prozent auf 7150 US-Dollar je Tonne. "Hier herrscht Weltuntergangsstimmung", sagte Sean Corrigan, Chefstratege bei Diapason Commodities Management. "Die Welt hat gemerkt, dass rund um den Globus die Konjunktur sich ziemlich abschwächt." Die Lagerbestände an Kupfer sind derzeit so hoch wie zuletzt im Januar. Dies zeige, dass die Nachfrage nach den Metallen deutlich nachlässt, erklärten Händler. Laut Corrigan ist die 7000-Dollar-Marke charttechnisch wie psychologisch entscheidend. Sollte der Kupfer-Preis darunter fallen, sei der Weg bis auf 5800 US-Dollar frei.

Der Zinkpreis fiel um bis zu drei Prozent, nachdem die Angst vor dem Tropensturm "Gustav" ihn zuletzt deutlich nach oben getrieben hatte. Rund 40 Prozent der Vorräte der Londoner Metallbörse (LME) sind in New Orleans gelagert. Der Goldpreis sank in der Spitze um fast zwei Prozent auf 801,70 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).
http://www.n-tv.de/Konjunktursorgen_Oelpreis_faellt_kraeftig/020920080714/1016947.html
 
Inflation "beängstigend"
EZB tastet Zinsen nicht an

Trotz der Konjunkturflaute hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins nicht angetastet und auch keine Lockerung der Geldpolitik in Aussicht gestellt. Die Währungshüter beließen den Zinssatz wie von Experten und Finanzmärkten erwartet bei 4,25 Prozent. Präsident Jean-Claude Trichet sprach nach dem Entscheid des EZB-Rats von einem "beängstigenden Inflationsniveau". Zudem gebe es die sehr große Sorge, dass eine Lohn-Preis-Spirale die Teuerung noch anheizen könne. Die EZB rechnet nur mit einer vorübergehenden Konjunkturabkühlung, was nach Ansicht von Experten gegen eine baldige Zinssenkung spricht.

Zugleich verschärft die Zentralbank ihre Konditionen für die Vergabe von Krediten an Geschäftsbanken und Sparkassen. Die Institute müssen ab Februar 2009 höhere Sicherheiten für Geldmarktgeschäfte bei der EZB hinterlegen. Damit steigen ihre Refinanzierungskosten.

Die Sorge der Währungshüter wegen des im Sommer auf Rekordniveau gestiegenen Preisdrucks spiegelt sich auch in den neuen EZB-Projektionen zur Entwicklung der Inflation wider: Die Verbraucherpreise werden demnach weiter kräftig steigen. Für 2009 schraubten die Ökonomen der Zentralbank ihre Vorhersage von 2,4 auf 2,6 Prozent nach oben. Die EZB sieht stabile Preise mittelfristig nur bei Werten von knapp unter zwei Prozent gewährleistet.

Ob die Notenbank in diesem Jahr noch einmal an der Zinsschraube drehen wird, ließ Trichet offen: "Wir sind niemals vorab festgelegt. Wir tun, was für die Preisstabilität nötig ist." Hierzu habe die Notenbank die Zinsen ja erst vor kurzem erhöht, fügte er an. Die Notenbanker hatten den Leitzins im Juli erstmals seit mehr als einem Jahr angehoben, um die Inflation in Schach zu halten. Die Ökonomen der EZB rechnen mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von 3,5 Prozent in diesem Jahr.

Die Warnungen Trichets vor den anhaltenden Inflationsgefahren ließen bei Experten kaum Hoffnung keimen, dass es bald zu einer geldpolitischen Lockerung kommen wird. "Wir bewegen uns allenfalls im Schneckentempo Richtung Zinssenkung", sagte Carsten Klude von MM Warburg. Auch Anleger reagierten enttäuscht, dass die EZB keine Zinssenkung andeutete: Der Dax gab nach der Entscheidung kräftig nach.

EZB-Ökonomen erwarten schwächeres Wachstum

Die EZB steckt derzeit in einem Dilemma: Sie will mit ihrer Zinspolitik an der Preisfront für Entspannung sorgen, darf jedoch zugleich die Auswirkungen auf das schwächelnde Wachstum nicht außer Acht lassen. Die Notenbanker sehen sich mit einer Wirtschaftsflaute in der Euro-Zone konfrontiert, die sich Kritikern zufolge durch die Zinserhöhung vom Juli zu verstärken droht. Trichet sieht die derzeitige Wachstumsschwäche indes teilweise als "technische Reaktion" auf den starken Jahresauftakt. "Wir glauben, dass es nach der aktuellen Phase zu einer leichten Erholung kommt", sagte Trichet.

Die Finanzkrise und die hohen Ölpreise belasten die Wirtschaft im Euro-Raum nach Einschätzung der EZB jedoch stärker als bislang angenommen. Die Wachstumsprognose für dieses Jahr senkten die EZB-Ökonomen nun von 1,8 auf 1,4 Prozent. Für 2009 schraubten sie ihre Schätzungen auf 1,2 Prozent herunter. Bislang hatten sie mit 1,5 Prozent gerechnet.

Das Bruttoinlandsprodukt sank im Frühjahr um 0,2 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal - das erste Minus überhaupt seit Einführung der Statistik 1995. Großen Anteil an der Flaute hatte Deutschland, dessen Wirtschaft mit 0,5 Prozent noch stärker schrumpfte als die des Euro-Raums.
http://www.n-tv.de/Inflation_beaengstigend_EZB_tastet_Zinsen_nicht_an/040920084913/1018877.html
 
EZB-Ökonomen erwarten schwächeres Wachstum

Die EZB steckt derzeit in einem Dilemma: Sie will mit ihrer Zinspolitik an der Preisfront für Entspannung sorgen, darf jedoch zugleich die Auswirkungen auf das schwächelnde Wachstum nicht außer Acht lassen. Die Notenbanker sehen sich mit einer Wirtschaftsflaute in der Euro-Zone konfrontiert, die sich Kritikern zufolge durch die Zinserhöhung vom Juli zu verstärken droht. Trichet sieht die derzeitige Wachstumsschwäche indes teilweise als "technische Reaktion" auf den starken Jahresauftakt. "Wir glauben, dass es nach der aktuellen Phase zu einer leichten Erholung kommt", sagte Trichet.


Fassen wir das kurz zusammen: EZB steckt im BOJ (Japan)Dilemma
 
Druck auf Schweden
USA wollen Ostseepipeline stoppen
von Helmut Steuer

Die Ostseepipeline soll ab 2011 russisches Gas nach Deutschland transportieren - doch erst muss das Transitland Schweden grünes Licht geben. Der US-Botschafter appelliert an die schwedische Regierung, nein zu "Russlands unsicherer Energie" zu sagen.

STOCKHOLM. Die USA heizen den Streit über die Ostseepipeline an, die ab 2011 russisches Gas nach Deutschland transportieren soll. Der US-Botschafter in Schweden, Michael M. Wood, forderte die Regierung in Stockholm gestern in einem ganzseitigen Artikel in der Tageszeitung "Svenska Dagbladet" auf, den Bau der Pipeline zu verhindern. Die Krise im Kaukasus zeige, dass sich Europa und die USA nicht von dem unzuverlässigen Energielieferanten Russland abhängig machen dürften, heißt es in dem Artikel unter der Überschrift "Sagt Nein zu Russlands unsicherer Energie".

Schweden sollte ernsthaft die geplante Nord-Stream-Pipeline überprüfen, schreibt Wood. Das vom russischen Gasriesen Gazprom geführte Betreiberkonsortium, dem auch die deutschen Unternehmen BASF/Wintershall und Eon Ruhrgas sowie die niederländische Gasunie angehören, plane einen Streckenverlauf vorbei an potenziellen Abnehmern wie den baltischen Staaten und Polen. Das gesamte Projekt sei ein Spezialabkommen zwischen Deutschland und Russland, schreibt der Diplomat und fordert die EU zu einer gemeinsamen Linie auf. Man dürfe nicht zulassen, dass Russland einen Keil zwischen die Länder in Europa treibe: "Uns ist sehr bewusst, dass Russland nicht zögert und Energie als Druckmittel benutzt."

Nach Polens Regierungschef Donald Tusk, der am vergangenen Wochenende wegen der Kaukasus-Krise erneut die Pipeline infrage gestellt hatte, ist der US-Botschafter nun der zweite prominente Gegner, der in jüngster Zeit das 7,4 Mrd. Euro schwere Projekt scharf kritisiert hat. Sein Adressat, die schwedische Regierung, ist ein überaus wichtiger Teil im komplizierten Genehmigungsverfahren: Denn die geplante Pipeline verläuft zu einem großen Teil durch die schwedische Wirtschaftszone. Deshalb kann sie nur gebaut werden, wenn Stockholm grünes Licht gibt. Schweden selbst braucht kein Erdgas, das Land verlässt sich ganz auf die eigenen zehn Atomreaktoren und Wasserkraft.

In Schweden ist das Pipelineprojekt innerhalb der bürgerlichen Regierungskoalition und der Opposition wegen Umweltbedenken äußerst umstritten. Ein erster Genehmigungsantrag im Februar dieses Jahres wurde vom zuständigen schwedischen Minister umgehend an das Gaskonsortium mit der Bemerkung "unvollständig" zurückgeschickt. Ein neuer soll in diesem Herbst eingereicht werden.

Erst vor zwei Wochen sagte der schwedische Premier Fredrik Reinfeldt während eines Besuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Stockholm zu, einen neuen Antrag entsprechend international geltender Regeln zu prüfen. Da allerdings in einem Jahr Parlamentswahlen sind, kann es durchaus zu weiteren Verzögerungen bei der Behandlung der Baugenehmigung und der Umweltprüfungsverfahren kommen. Das Konsortium hat bereits einmal seinen Zeitplan nach hinten revidiert und auch die Kosten für das Gesamtprojekt nach oben korrigiert.

Durch die 1 200 Kilometer lange Pipeline sollen nach den jetzigen Planungen des Konsortiums ab 2011 zunächst jährlich 27,5 Mrd. Kubikmeter Erdgas vom russischen Wyborg ins deutsche Greifswald geschickt werden. Polen und die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen fühlen sich bei dem vom ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder und dem damaligen russischen Präsidenten Wladimir Putin ausgehandelten Projekt übergangen. Sie hatten eine Überlandpipeline durch ihre Staaten bevorzugt, weil sie durch die Ostsee-Pipeline vom europäischen Energienetz weitestgehend ausgeschlossen werden.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/usa-wollen-ostseepipeline-stoppen;2036172
 
Konjunkturkrise
Deutschland muss mit Rezession rechnen

Forscher malen ein düsteres Szenario für die deutsche Wirtschaft: Das IfW hat seine Prognose für 2009 gesenkt. Besonders für den Arbeitsmarkt sieht es laut einer weiteren Studie im kommenden Jahr schlecht aus.

Das Wachstum der deutschen Wirtschaft kommt nach einer Prognose des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) im folgenden Jahr fast zum Erliegen. Das Bruttoinlandsprodukt werde dann nur noch um 0,2 Prozent zulegen, teilte das Institut mit. Dadurch werde die Arbeitslosigkeit wieder zunehmen.

Im Juni war das Institut noch von 1,0 Prozent ausgegangen. Für 2008 wurde die Prognose von 2,1 auf 1,9 Prozent gesenkt. "Die deutsche Wirtschaft bekommt die Auswirkungen der krisenhaften Entwicklungen im Rest der Welt zu spüren", hieß es. Sie stehe vor einer längeren Schwächephase. Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession sei "deutlich gestiegen".

Auch für den Arbeitsmarkt ist das IfW pessimistisch. In diesem Jahr werde die Zahl der Arbeitslosen noch um 500.000 auf durchschnittlich rund 3,25 Millionen sinken. Für 2009 wird aber ein Anstieg um fast 200.000 auf knapp 3,5 Millionen vorhergesagt.
Nachfrage nach qualifizierten Personen

Nach Prognosen des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wird die Entspannung auf dem Arbeitsplatz 2009 nachlassen. Zwar werde die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt noch einmal zurückgehen. Dies sei aber nur auf die niedrigere Arbeitslosigkeit zum Jahresbeginn zurückzuführen. Im Verlauf des kommenden Jahres dürften die monatlichen Arbeitslosenzahlen indes stagnieren, hieß es in einer Studie.

Insgesamt rechnet das IAB aber noch mit einem Rückgang der durchschnittlichen Arbeitslosigkeit im Jahr 2009 auf 3,16 Millionen. 2008 sollten es 3,26 Millionen sein.

Angesichts der abflauenden Konjunktur wird der Studie zufolge die Arbeitsnachfrage abnehmen und sich wieder mehr als bisher auf gut qualifizierte und leistungsstarke Personen konzentrieren. Entsprechend dürften sich dann die Chancen von Langzeitarbeitslosen auf einen neuen Job wieder verschlechtern. Das IAB sagt für 2009 einen Anstieg der Zahl von Hartz-IV-Empfängern an der Zahl der Arbeitslosen von derzeit bereits 69,6 Prozent auf 70,5 Prozent voraus. "Hier besteht Bedarf an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik, beispielsweise an Weiterbildung, um einer Verfestigung der Langzeitarbeitslosigkeit entgegenzuwirken", schreiben die Arbeitsmarktforscher.

Entlastung erfährt der Arbeitsmarkt im kommenden Jahr von der demografischen Entwicklung: Das IAB rechnet mit einem Rückgang der Zahl der Menschen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, um 130.000. Dabei werde es erstmals auch in Westdeutschland eine demografisch bedingte Abnahme geben.
http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Konjunkturkrise-Deutschland-muss-mit-Rezession-rechnen/412294.html
 
Deutsche Börse sucht Investor als Schutz vor Zerschlagung

Frankfurt/Main (AFP) - Die Deutsche Börse sucht einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zufolge nach einem stabilen Ankerinvestor als Schutz vor Zerschlagung. Mit der Suche habe die Deutsche Börse die Deutsche Bank betraut, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Unternehmenskreise. Hintergrund sei die aggressive Politik der Anteilseigner TCI und Atticus, die zusammen 19 Prozent der Aktien halten und darauf drängen, das Unternehmen zu zerschlagen. Die Deutsche Bank werbe vorrangig bei ausländischen Staatsfonds, die als passive Aktionäre in Frage kämen - etwa Singapurs Staatsfonds Temasek.

Am Freitag hatte es laut "FAS" eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung gegeben, auf der eine Zerschlagung abgelehnt wurde. 17 Aufsichtsräte stimmten laut Zeitung für das von Börsenchef Reto Francioni vertretene "integrierte Gesamtmodell", vier Aufsichtsräte enthielten sich.

Der britische Fonds TCI (The Children's Investment) mit seinem Manager Christopher Hohn hatte 2005 die Übernahme der Londoner Börse durch die Deutsche Börse verhindert und Francionis Vorgänger Werner Seifert aus dem Amt gedrängt.
http://de.news.yahoo.com/afp/20080914/tbs-d-boersen-unternehmen-f41e315.html
 
"Ein regelrechter Absturz"
Ifo malt schwarz

Die deutsche Wirtschaft dürfte im kommenden Jahr noch schwächer wachsen als bislang angenommen. "Wir hatten schon des längeren prognostiziert, dass die Wachstumsrate bis zum nächsten Jahr nur noch 1,0 Prozent sein wird. Möglicherweise ist auch das zu hoch", sagte der Präsident des Ifo Instituts, Hans-Werner Sinn, im Gespräch mit dem "Handelsblatt". Die letzten Werte des Ifo-Konjunkturtests hätten doch sehr stark nach unten gewiesen, sagte er.

"Ein regelrechter Absturz." Nach drei sehr guten Jahren kämen jetzt wieder schwächere Jahre. "Der Abschwung hat begonnen", sagte Sinn. Er werde "im nächsten Jahr an Kraft gewinnen"

Von einer Rezession wollte der Institutsleiter dennoch nicht sprechen. Es sei zwar gut möglich, dass das dritte Quartal auch negativ ausfallen werde und damit die Definition streng genommen erfüllt wäre. "Von einer Rezession zu sprechen, halte ich dennoch für völlig falsch." Dass die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal geschrumpft sei, lasse sich schließlich vor allem mit einer statistischen Gegenreaktion auf das wachstumsstarke erste Vierteljahr begründen - und das sei nach dem warmen Winter und den Sondereffekten wegen des Auslaufens der Abschreibungsvergünstigungen schlicht überzeichnet gewesen.
http://www.n-tv.de/Ein_regelrechter_Absturz_Ifo_malt_schwarz/150920082107/1023327.html
 
Größte Krise seit 1930
IWF sagt Neuordnung des Weltfinanzsystems voraus
von Mark Schrörs (Frankfurt)

Der Internationale Währungsfonds erwartet als Folge der Finanzkrise einen enormen Umbruch im Finanzsektor. "Die Finanzmärkte werden am Ende sowohl mit Blick auf die Strukturen der Märkte als auch auf die Institutionen selbst nicht mehr so sein, wie sie einmal waren", sagte IWF-Vizechef John Lipsky.

"Es gibt keinen Zweifel, dass die Krise - und die Antwort der Politik - das Tempo der Konsolidierung im Finanzsektor beschleunigt hat", sagte der ehemalige Vize-Präsident der US-Großbank JP Morgan der FTD. Lipsky sprach davon, dass dies "vielleicht die größte Finanzkrise seit Jahrzehnten, womöglich seit den 1930er-Jahren" sei: "Wenn überhaupt haben sich die Probleme als noch etwas größer als erwartet erwiesen", sagte er. Dennoch betonte er, dass es derzeit auch einige Hoffnungsschimmer gebe. So gebe es Signale für eine künftige Stabilisierung des US-Häusermarkts. Zugleich sieht er aktuell bei einigen Vermögenswerten ein "Unterschießen der Preise".

Die Aussagen Lipskys sind die bislang klarsten Belege von offizieller Stelle oder einer führenden internationalen Organisationen dafür, dass die Krise eine grundlegende Neuordnung des Finanzsystems nach sich ziehen kann. Am Montag hatte die Krise mit der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers neue Dramatik erhalten. Das Gespräch mit Lipsky fand vergangene Woche statt.

Im Mittelpunkt der "erheblichen Veränderungen und Restrukturierungen" im Finanzsektor sieht Lipsky, dass die Finanzinstitute ihre Verschuldung senken. Das werde die Institute selbst wie die Märkte erheblich prägen. "Weder der Appetit auf Finanzrisiken noch der frühere Risikograd werden zu den Rekordständen von 2006 bis Mitte 2007 zurückkehren", sagte Lipsky.

Deutliche Konsequenzen bei Finanzprodukten

Der Bankenexperte prognostiziert auch deutliche Konsequenzen bei Finanzprodukten. In der "Phase starken Wachstums bei niedriger Inflation" und der deswegen hohen Risikobereitschaft vieler Marktakteure habe es viele Innovationen gegeben. "Sie alle werden früher oder später einem Test durch die Märkte unterzogen, und nicht alle bestehen den Test", sagte Lipsky. Die Praxis der Verbriefungen und des so genannten Originate-to-Distribute-Modells verteidigte er: "Man muss sehen, dass jene Institutionen, die die größten Verluste zu beklagen haben, zwar Kredite abgeschlossen, sie aber nicht weitergegeben haben." Deswegen sei es "nicht unbedingt richtig, diesem Modell so viel Schuld zuzuweisen".

Lipsky erwartet, dass die Finanzmärkte "noch einige Zeit" unter dem Druck zur Anpassung bleiben. "Wenn dieser Prozess gut gehandhabt wird, wird er die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unterstützen, nicht schwächen", so der IWF-Vize.

Angesichts des Ursprungs der Krise sieht Lipsky das US-Finanzsystem als besonders gefährdet an. "In den USA ist der Häusermarkt viel stärker direkt mit dem Finanzsektor verbunden als in Europa, weil er hoch verschuldet ist. Eine Abschwächung am Häusermarkt kann daher den Finanzsektor dramatisch belasten."

Vorsichtig zeigte sich Lipsky aber zur Einschätzung, dass Erschütterungen in Europa ausgeschlossen sind. "Ich hoffe, dass wir keine große Bankenpleite in Europa erleben werden. Aber Regulierer und Fiskalbehörden sollten immer nach dem Prinzip handeln: Sag niemals nie." Die Verantwortlichen in der Euro-Zone forderte er auf, sich Gedanken zu machen, was passiert, wenn ein großes, grenzüberschreitend tätiges Institut Probleme hat: "Es ist für die politischen Entscheider angebracht, angesichts möglicher Risiken auf der Hut zu sein und gründlich darüber nachzudenken, wie sie im Fall der Fälle reagieren würden." Und dafür sei die Euro-Zone unzureichend vorbereitet, so die Meinung vieler.

Bei allen Gefahren für das Finanzsystem verwies Lipsky aber auch auf positive Signale. "Wir gehen davon aus, dass nächstes Jahr ein Ende des Rückgangs bei den Vermögenspreisen zu sehen ist", sagte er. Von zentraler Bedeutung sei dabei der US-Häusermarkt. "Wir erwarten, dass dieser im Laufe der ersten Jahreshälfte 2009 die Talsohle überwinden wird", sagte Lipsky: "Der erhebliche Rückgang bei US-Häuserpreisen führt langsam dazu, dass Indizes für die Bezahlbarkeit von Häusern auf Niveaus zurückkehren, die einigermaßen normal sind."

Seiner Einschätzung nach sind die Preise vieler Vermögenswerte stärker gefallen, als es fundamental gerechtfertigt ist: "Nach Jahren des Überschießens von Vermögenspreisen und zu geringer Risikowahrnehmung sehen wir nun womöglich eine Art Unterschießen der Preise und eine zu starke Risikoaversion."

Zunehmende Spekulationen auf eine globale Wirtschaftsrezession wies er zurück: "Obwohl die Risiken eines Abwärtstrends offenkundig sind, sehen wir keine klare Berechtigung für eine solche Vorhersage." Die Konjunktur in Industrieländern sieht er in der zweiten Jahreshälfte in einer "sehr schleppenden oder nahezu stagnierenden Phase". Für 2009 erwartet er aber eine "allmähliche Erholung". "Diese wird aber die finanziellen Spannungen nicht schnell beseitigen können", sagte Lipsky.

Dass sich die Wirtschaft trotz der enormen Finanzverwerfungen recht robust hält, liegt laut Lipsky zum Teil an einer "besseren makroökonomischen Reaktion auf die Probleme". Möglicherweise habe sich aber auch das Zusammenspiel zwischen Finanzsektor und Realwirtschaft verändert. Lipsky kündigte an, dass der IWF derzeit eine neue Arbeitsgruppe zusammenstellt, die diese Zusammenhänge genau analysieren soll.


Lipsky über ...

... die Euro-Inflation "Wir gehen davon aus, dass die Inflation in der Euro-Zone bis Ende 2009 unter 2,0 Prozent fällt." Die EZB hatte die Märkte unlängst mit der Prognose überrascht, ihr Preisziel von knapp 2,0 Prozent erst 2010 zu erreichen.

... Konjunkturpakete "Die deutsche Fiskalpolitik hat bereits moderat stimulierend gewirkt. Wir sehen derzeit keinen Grund für den Schluss, dass darüber hinausgehende fiskalische Maßnahmen eindeutig erforderlich wären - weder in Deutschland noch in der Euro-Zone."

... Deutschland und Staatsfonds "Deutschland hat enorm profitiert von der Schaffung offener Märkte für Güter, Dienstleistungen und Kapital. Ich bin sicher, dass Deutschland auch weiterhin jene Politik unterstützen wird, die diese offenen Märkte möglich gemacht hat." Deutschland hat das Außenwirtschaftsgesetz geändert, um mehr Einspruch bei Investoren zu haben.
http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/marktberichte/:Gr%F6%DFte-Krise-seit-1930-IWF-sagt-Neuordnung-des-Weltfinanzsystems-voraus/414234.html
 
Finanzkrisen & Bankensturm
Den Letzten beißen die Hunde
Von Hanno Beck

Wer verstehen will, warum derzeit reihenweise amerikanische Banken umfallen und die Finanzmärkte so viel Angst davor haben, der sollte sich eine Folge der amerikanischen Zeichentrickserie "Die Simpsons" ansehen.

Dort geht der zehn Jahre alte Serienheld Bart Simpson in eine Bank und erlaubt sich einen üblen Scherz. Hinter dem Rücken der Kunden sagt er Sätze wie: „Was soll das heißen, mein Geld ist weg?" Oder: „Sie können mich also nicht mehr auszahlen?" Die Folgen dieses Streichs sind verheerend. Als die Kunden fälschlicherweise vermuten, dass die Bank nicht mehr genügend Geld hat, stürzen sie alle zum Schalter, um noch rechtzeitig ihr Geld abzuziehen - und bringen die Bank damit zu Fall.

Bankensturm: Wenn alle Kunden einer Bank gleichzeitig ihr Geld zurück wollen

Genau nach diesem Muster funktioniert ein sogenannter Bank Run. Die Ursache dieses Problems liegt im Geschäftsmodell begründet: Eine Bank nimmt Geld von ihren Kunden entgegen und verleiht dieses an andere Kunden. Deshalb sind nicht alle Einlagen der Kunden zu jedem Zeitpunkt in der Bank. Solange aber nur ein Teil der Kunden einen Teil des Geldes zurückfordert, ist das kein Problem, da die Banken ja nur einen Teil des Kundengeldes verleihen - den anderen Teil halten sie als Liquiditätsreserve vorrätig, um die alltäglichen Abbuchungen leisten zu können.

Sobald aber zu viele Kunden mehr Geld von der Bank abziehen wollen, als die Sicherheitsreserve hergibt, kann die Bank das Geld nicht mehr auszahlen und der Bank Run beginnt. Das Fatale daran ist, dass die individuelle Reaktion des Kunden - "Ich will mein Geld zurück, solange noch etwas davon in der Bank ist" - nachvollziehbar ist. Aber die Summe dieser Einzelentscheidungen führt zu einem Zusammenbruch der Bank. Würden alle Kunden sich gedulden und einen geordneten Rückzug ihrer Gelder akzeptieren, so würde die Bank nicht zusammenbrechen - das Geld der Kunden ist ja nicht weg, es ist eben nur zeitweise an andere Kunden ausgeliehen. Und sobald diese ihren Kredit zurückgezahlt haben, können die anderen Kunden ihre Einlagen wiederbekommen. Eine Bank kann also zusammenbrechen, ohne dass die von ihr vergebenen Kredite platzen.

Faule Kredite sind aber das Problem in der gegenwärtigen Krise. Viele Banken haben das Geld ihrer Kunden in Geschäfte gesteckt, die sich jetzt als unrentabel erweisen - die Rückzahlung der Gelder ist damit gefährdet. Wenn dem aber so ist und die Öffentlichkeit das so wahrnimmt, dann gibt es einen doppelten Grund, sein Geld so rasch wie möglich abzuziehen: Wer zuerst kommt, hat noch eine Chance, sein Geld wiederzubekommen; den Letzten jedoch beißen die Hunde. Und das Wissen um dieses Rennen löst schon fast automatisch den Bank Run aus.

Was kann man gegen einen Dominoeffekt tun? Die erste und wohl wichtigste Maßnahme ist ein System der Einlagensicherung, das den Kunden zumindest einen Teil ihres Geldes garantiert. Ganz unproblematisch ist ein solcher Schutz aber auch nicht, da er finanziert werden muss - das bedeutet, dass die guten Banken für die Risiken der schlechten Banken mitzahlen müssen. Es müssen also Regeln gefunden werden, wer nach welchen Kriterien welchen Beitrag für einen solchen Sicherungsfonds zahlt. Zudem kann die Existenz einer Einlagensicherung dazu führen, dass die Kunden ohne Blick auf das eigene Risiko ihr Geld den Banken mit den größten Risiken - und damit auch den höchsten Zinsen - zuwerfen.

Die unmittelbare Lösung besteht natürlich darin, den Banken ausreichend Liquidität zuzuführen, damit diese eventuelle Abzüge von Kundengeldern verkraften können. In Zeiten, in denen die Kunden ihr Geld wiederhaben wollen, ist Liquidität Trumpf. Genau das ist die Idee zehn internationaler Bankkonzerne, die am Montag einen Fonds mit 70 Milliarden Dollar bereitgestellt haben, um sich gegenseitig bei möglichen Liquiditätsengpässen zu helfen. Doch das kann nur eine vorübergehende Lösung sein.

Letztlich muss die Liquidität an der Quelle beschafft werden - und damit kommt die Notenbank ins Spiel. Sie kann die Banken mit ihren üblichen Instrumenten mit zusätzlicher Liquidität versorgen; so wie beispielsweise die Europäische Zentralbank, die am Montag angekündigt hat, dass sie die Märkte über einen Schnelltender mit Liquidität versorgen will. Das Problem an dieser Lösung ist, dass dies letztlich nur über sinkende Zinsen funktioniert und damit die Inflationsgefahr ansteigen lässt.

Die Lösung: Genügend Liquidität

Der zweite Weg, Banken mit mehr Liquidität zu versorgen, besteht darin, dass sie ihre Vermögenspositionen in Liquidität umwandeln können. In letzter Instanz ist das auch eine Aufgabe der Notenbank. Das geschieht, indem sie von den Geschäftsbanken alle möglichen Arten von Wertpapieren als Sicherheit für die Bereitstellung von Zentralbankgeld akzeptiert - die Wertpapiere wandern dann von der Bilanz der Banken in die Bilanz der Notenbank. Im Gegenzug wird die Bank von der Notenbank mit Liquidität versorgt.

Die Ankündigung der amerikanischen Notenbank (Fed) vom Montag, auch Aktien als Sicherheit für Rettungsdarlehen zu akzeptieren, macht deutlich, wohin das führen kann. Das Problem dieses Ansatzes liegt auf der Hand: Je breiter die Palette der Wertpapiere ist, welche die Notenbank als Sicherheit akzeptiert, um so mehr muss sie damit rechnen, vom "lender of the last resort", der letzten Instanz für Liquidität, zur "litterbin of the last resort", dem letztinstanzlichen Mülleimer, zu werden. Zugespitzt heißt das, dass die Banken sich mit faulen Wertpapieren verheben, diese dann als Sicherheit an die Notenbank weiterreichen und die Notenbank - will heißen: die Allgemeinheit - damit das Verlustrisiko trägt.

An diesem Punkt setzt auch die Kritik an den verschiedenen Rettungsmaßnahmen an, stellen sie doch in der Interpretation der Kritiker eine Sozialisierung der Verluste dar, während die Gewinne privatisiert wurden. Aus dieser Perspektive ist eine Bankenpleite notwendiger und essentieller Bestandteil eines marktwirtschaftlichen Systems. Die Weigerung der amerikanischen Regierung, Lehman Brothers vor diesem Schicksal zu bewahren, dürfte aber weniger dieser ordnungspolitischen Ratio entsprungen sein, sondern der pragmatischen Erkenntnis, dass man nicht das gesamte Bankenwesen am Tropf des Staates halten kann.

Mit Blick auf die Stabilität des Finanzsystems und die mögliche Gefahr eines Dominoeffektes allerdings ist verständlich, warum man eine solche Pleite vermeiden will. Zumindest aber braucht man klare, konsistente Regeln für den Zusammenbruch einer Finanzinstitution - und hierin besteht das eigentliche Problem. Deshalb liegt noch ein weiter Weg vor dem Gesetzgeber.
http://www.faz.net/s/RubBD6B20C3D01A48D58DA92331B0A80BC3/Doc~E0594E062027B426697AE92A30010C250~ATpl~Ecommon~Scontent.html
 
Verschärfte Handelsregeln
Brüssel prüft Maßnahmen

Die Regulierungsbehörden der Europäischen Union erwägen derzeit Schritte zur Beruhigung der Finanzmärkte. Der Ausschuss der europäischen Wertpapierregulierungsbehörden CESR teilte am Freitag mit, er koordiniere Maßnahmen, die sich gegen Leerverkäufe richteten.

Einige Behörden der 27 EU-Mitglieder hätten die Handelspraxis bereits eingeschränkt oder die Voraussetzungen für Leerverkäufe verschärft. Andere Mitgliedsstaaten dächten über zusätzliche Bedingungen nach. Dabei hätten sie die Entwicklung des Marktumfelds und die Eigenschaften ihres eigenen Marktes im Blick.

Bei einem Leerverkauf spekulieren Investoren auf fallende Kurse: Sie verkaufen geliehene Aktien, um diese wieder zurückzuerwerben, wenn ihr Wert gesunken ist. Die US-Börsenbehörde SEC erließ am Freitag ein vorübergehendes Verbot von Leerverkäufen für Finanzwerte.
http://www.n-tv.de/Verschaerfte_Handelsregeln_Bruessel_prueft_Massnahmen/190920081620/1026265.html
 
Ringen um Rettungsplan
Bernanke drängt Kongress zur Eile

Die ganze Welt schaut hin: Wann einigt sich der Kongress auf das 700 Mrd. $ schwere Rettungspaket für die Wall Street? Notenbankchef Ben Bernanke mahnte die Abgeordneten, sich schnell zu entscheiden. Ansonsten drohten der Wirtschaft schwerwiegende Folgen.

Notenbankpräsident Ben Bernanke und US-Finanzminister Henry Paulson warnten den Kongress am Dienstag vor Verzögerungen. Das 700 Mrd. $ schwere Rettungspaket der Regierung müsste möglichst schnell verabschiedet werden, sagte Bernanke: "Die Finanzmärkte stehen unter erheblichem Stress. Der Kongress muss dringend handeln, damit sich die Situation stabilisiert. Ansonsten wären die Konsequenzen nicht für die Finanzmärkte, sondern auch für die Wirtschaft sehr schwerwiegend". Auch Paulson appellierte an die Gesetzgeber. Dabei betonte er, dass das Rettungspaket für den Steuerzahler langfristig billiger sei als das anhaltende Versagen der Finanzmärkte.

Von Dienstag an wollen US-Finanzminister Paulson und Notenbankchef Bernanke die Kongressabgeordneten in einer zweitägigen Anhörung zu einer schnellen Zustimmung bewegen. Trotz der Warnungen rechnete kaum noch jemand mit einer Einigung in dieser Woche, so dass die Ungewissheit über den Rettungsplan weiter auf der Finanzwelt lasten dürfte. Die Wall Street hatte am Montag kräftige Verluste verbucht, auch der Dax notierte deshalb am Dienstag rund 0,7 Prozent schwächer.

Präsidentschaftswahl verzögert Entscheidung
Der Streit zwischen US-Regierung und Kongress um Details des Rettungspakets steht nicht zuletzt im Zeichen der Präsidentschaftswahl in den USA in rund sechs Wochen. Mit der Wirtschaft als dominierendem Wahlkampfthema streben die Politiker in Washington zwar eine schnelle Rettung der Finanzbranche an, um weitere Marktturbulenzen zu verhindern. Zugleich wollen die Kongressabgeordneten den Plan der scheidenden Regierung George W. Bushs aber nicht einfach durchwinken, weil sich viele von ihnen am 4. November ebenfalls zur Wahl stellen müssen.

"Wir stellen der Wall Street keinen Blanko-Scheck aus", sagte die demokratische Präsidentin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi. Die Demokraten, die im Repräsentantenhaus und Senat die Mehrheit haben, erklärten, sie hätten bei der Bush-Regierung eine ihrer Hauptforderungen durchgesetzt: die Schaffung einer Kontrollbehörde für den Rettungsplan. Erbittert gerungen wurde jedoch noch um Höchstgrenzen für die Abfindungen für Manager der geretteten Unternehmen. Aus dem Finanzministerium verlautete zudem, dass die Regierung entgegen dem Vorschlag der Demokraten keine Anteile der Unternehmen übernehmen wolle.

Auch der einflussreiche Republikaner im Bankenausschuss des Senats, Richard Shelby, lehnte die erste Fassung des Plans ab und forderte die Prüfung von Alternativen. "Ich fürchte, dass der Vorschlag des Finanzministeriums weder durchführbar noch umfassend genug ist", teilte Shelby mit. "Meiner Meinung nach wäre es dumm, riesige Summen an Steuergeldern an einer Idee zu verschwenden, die hastig zusammengeschustert wurde."

Die US-Regierung will jene faulen Kredite aufkaufen, die den Finanzinstituten in der jüngsten Krise zum Verhängnis geworden sind. Die Bundesregierung hatte einem vergleichbaren Plan für die deutsche Bankenbranche am Montag eine Absage erteilt. Auch die anderen G7-Staaten planten keine ähnlichen Maßnahmen. Gemeinsam sicherten die sieben führenden Industrienationen (G7) aber zu, angesichts der Krise verstärkt zum Schutz der Weltwirtschaft zusammenzuarbeiten.
http://www.ftd.de/politik/international/:Ringen-um-Rettungsplan-Bernanke-dr%E4ngt-Kongress-zur-Eile/417104.html
 
Finanzkrise
So viel ist sicher...

Lehmann Brothers ist pleite! Merrill Lynch und der größte US-Versicherer AIG sind knapp an der Insolvenz vorbeigeschrammt. Ist das Geld bei Banken und Versicherungen noch sicher? Capital analysiert die Situation für die wichtigsten Anlageformen:

Tages- und Festgeld, Spareinlagen
Zur Sorge besteht derzeit kein Anlass. Nahezu alle Banken in Deutschland gehören Einlagensicherungssystemen an. Damit sind Spar- und Termingelder nahezu vollständig abgedeckt, wenn eine Bank Konkurs anmeldet. Guthaben bei kleineren und ausländi­schen Geldhäusern, die dem Einlagensicherungsfonds hiesiger Privatbanken nicht angehören, sind bis 20000 Euro zu 90 Prozent geschützt. Mögliche Folge der Finanzkrise: Der Tagesgeldzins könnte sinken, wenn die Leitzinsen nach unten geschraubt werden.

Lebens- und Rentenversicherungen
Deutsche Lebensversicherer unterliegen bei der Anlage strikten Beschränkungen. Gemäß Vorgaben der staatlichen Aufsicht dürfen sie anders als angelsächsische Konkurrenten nur geringe Teile ihrer Gelder an der Börse anlegen. Aktuell beträgt der Aktienanteil in den Portfolios im Schnitt unter zehn Prozent. Das Gros der Anlagen ist in schwankungsarmen Staatsanleihen und Immobilien investiert. Ertragseinbußen müssen derzeit nur Besitzer fondsgebundener Renten- und Lebenspolicen mit hohem Aktienanteil hinnehmen.

Bundeswertpapiere, Anleihen, Rentenfonds
Bundesschatzbriefe und Finanzierungsschätze sind krisenresistent. Schuldner ist die Bundesrepublik Deutschland – der Staat garantiert also die Rückzahlung der Anlagegelder. Staatsanleihen bester Qualität sind die relativen Gewinner der aktuellen Finanzkrise. Weil viele Anleger in sichere Rentenwerte flüchten, steigen die Notierungen. Vom Run profitieren auch Rentenfonds, die ausschließlich sichere Staatsanleihen enthalten.

Unternehmensanleihen
Konzerne finanzieren sich über Ausgabe von Schuldverschreibungen am Kapitalmarkt. Es gilt: Je höher die Kupons, desto größer das Ausfallrisiko. Gerät ein Unternehmen in die Insolvenz, ist das eingesetzte Kapital zwar nicht zwangsläufig komplett verloren, aber die Verluste sind hoch. In einem langwierigen Verfahren wird zunächst der verbleibende Unternehmenswert ermittelt und dann anteilig an die Gläubiger ausbezahlt. Wer Ansprüche geltend machen will, sollte sich nach Absprache mit seinem Bankberater an einen Fachanwalt wenden. Ein Sonderfall sind soge­nannte Cobold-Anleihen, deren Tilgung hängt von mehreren Unternehmen ab. Fällt eins aus, erhalten Anleger statt Geld Bonds des Pleitekandidaten. Wer auf einen Cobold mit Lehman gesetzt hatte, bekommt also einen Lehman-Bond ins ­Depot gebucht. Experten schätzen den Restwert des Papiers auf 30 bis 60 Prozent.

Aktien, Aktienfonds und ETF
Mit solchen Titeln haben Anleger seit Jahresbeginn oft hohe Verluste eingefahren. Totalverluste durch Insolvenz sind zwar bei einzelnen Aktien, nicht aber bei klassischen Aktienfonds oder ETF möglich. Die Guthaben sind als Sondervermögen geschützt. Allein bei ETF, die ihre Basisindizes mit Swaps nachbilden, besteht ein Risiko von maximal zehn Prozent.

Zertifikate
Sicherheit in jeder Börsenphase? Denkste. Zwar sind Anleger etwa mit Garantietiteln nicht von Kursentwicklungen abhängig – zum Laufzeitende ist die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals voll oder zumindest teilweise garantiert. Dennoch ist ein Totalverlust bei Zertifikaten immer möglich: Denn es handelt sich nicht um geschützte Sondervermögen, sondern um Inhaberschuldverschreibungen. Geht der Emittent – wie jüngst Lehman Brothers – bankrott, ist das investierte Geld unter Umständen verloren.

von Heinz-Peter Arndt, Birgit Wetjen
http://www.capital.de/finanzen/geldanlage/100014789.html
 
RUN AUF EDELMETALL
Ausnahmezustand auf dem Goldmarkt
Von Anne Seith, Frankfurt am Main

Kleinsparer im Goldrausch: Verunsicherte Anleger stürzen sich auf Münzen und Barren, Fonds und Minenaktien. Münzprägeanstalten ackern sieben Tage die Woche - und kommen trotzdem mit der Produktion nicht hinterher.

Frankfurt am Main - Atemlos klingt Robert Hartmann, als er ans Telefon geht. "Das ist schon Ausnahmezustand", sagt der Geschäftsführer des Münchner Goldhändlers Pro Aurum SPIEGEL ONLINE. Seit zwei Wochen kommt das Unternehmen mit der Auslieferung kaum hinterher, die Kunden stürmen den Online-Shop. Die Banken, die Pro Aurum betreut, bestellen und bestellen. Im Logistikzentrum werden die Päckchen im Akkord verschickt - sieben Tage die Woche. "Ich bin froh, dass die Mannschaft da mitzieht."

Seit die US-Investmentbank Lehman Brothers kollabierte und damit die Finanzkrise mit voller Wucht wieder ausbrach, stürmen verunsicherte Sparer und Anleger den Goldmarkt. Allein der gestrige Dienstag sei ein Tag gewesen, wie er ihn noch nie erlebt habe, sagt Hartmann. "Es könnte gut sein, dass weltweit ein hoher zweistelliger Tonnenbetrag Gold gekauft wurde", fügt er hinzu und klingt so, als könne er es selbst nicht so ganz glauben. Auch Roger Breitkopf, Edelmetallhändler bei der Deutschen Bank, sagt: "Die Umsätze haben sich im Vergleich zum August verzehnfacht."

Dabei wird alles gekauft was glänzt - Münzen, wie der Krügerrand, der American Eagle, der Maple Leaf oder der Philharmoniker, aber auch Goldbarren in allen Größen und Gewichten. So kletterte der Preis für eine Feinunze Gold seit dem 11. September von 730 auf über 880 Dollar am heutigen Mittwoch - "und angesichts des Runs auf den Markt wird es bald noch mehr sein", sagt Eugen Weinberg, Analyst bei der Commerzbank. Auch Gold-Fonds sind stark gefragt - und Goldminenaktien, die vor kurzem noch auf Talfahrt waren.

Die Gier nach dem sicheren Gold "ergreift jetzt die breite Masse", glaubt Weinberg. Es sei auch nicht mehr nur der Kleinsparer, der sich in das glänzende Edelmetall flüchtet, sagt Goldhändler Hartmann. Großanleger schichteten vermehrt um: "Das merkt man daran, dass die Ordervolumen viel stärker steigen, als die Zahl." Ein klares Zeichen, dass sich die Sparer auf eine Krise vorbereitet. Breitkopf fasst das Phänomen mit wenigen Worten zusammen: "Viele denken: Wer weiß, was da noch kommt." Wenn es hart auf hart geht, "kann man mit Gold immer noch etwas kaufen."

Der Glaube an das Goldinvestment in unsicheren Zeiten ist nicht nur Aberglaube: Kaum ein anderes Edelmetall ist derart resistent gegen allgemeine Wirtschaftskrisen. 70 Prozent allen Goldes werden laut Weinberg zu Schmuck verarbeitet - so ist der Preis auch nicht so eng an die Entwicklung der Industrie gekoppelt wie der anderer Edelmetalle. "Der Platinpreis hat sich seit Juli halbiert", sagt Weinberg zum Vergleich.

Noch dazu ist Gold steuerfrei. "Für sogenannte weiße Metalle wie Silber und Platin müssen 19 Prozent Mehrwertsteuer gezahlt werden, auf Gold nicht", erklärt Deutsche-Bank-Experte Breitkopf. Ein weiterer Grund, auf Gold statt auf andere Metalle zu setzen.

"Wie ein Versicherungsbeitrag"

Der aktuelle Nachfrageboom stellt Pro Aurum genau wie viele Banken vor eine kaum zu bewältigende Aufgabe. "Mehr als 300 bis 400 Päckchen am Tag zu versenden, geht einfach nicht", sagt Hartmann. Noch dazu sind viele Münzen und Barren ausverkauft. Nicht, weil es zu wenig Gold auf der Welt gäbe - "allein das Gold, das bereits gefördert wurde, reicht für Jahrzehnte", versichert Weinberg. Das Problem ist: Die Hersteller kommen mit der Münz- und Barrenproduktion nicht hinterher.

Die beliebteste aller Münzen - der südafrikanische Krügerrand - ist etwa kaum noch zu bekommen. Obwohl die Rand Refinery, wo das genau eine Feinunze (31,1 Gramm) schwere Goldstück hergestellt wird, mit voller Kapazitätsauslastung arbeitet - sieben Tage pro Woche. Bei anderen Münzen sieht es nicht viel besser aus. "Für den American Eagle und den American Buffalo gilt ein Bestellstopp", berichtet Hartmann. Und auch Goldbarren-Hersteller brauchen inzwischen manchmal mehrere Wochen, bis sie liefern, wie Deutsche-Bank-Händler Breitkopf sagt.

Entspannung auf dem Markt oder gar ein Preiseinbruch, weil die Finanz- und Aktienmärkte sich unerwartet schnell erholen, erwartet kaum jemand. Im Gegenteil: Die meisten Analysten gehen davon aus, dass der Unzen-Preis weiter steigen wird - und vielleicht schon dies Jahr die 1000-Dollar-Marke noch einmal knacken wird. "Das vierte Quartal ist traditionell ein gutes", sagt Weinberg. "In westlichen Ländern steht Weihnachten vor der Tür, in Indien die Hochzeitssaison, auch viele islamische Feiertage stehen an."

Und selbst, wenn der Preis wider erwarten doch ein paar Prozent nachlassen sollte, sei Gold eine gute Anlage, versichert Händler Hartmann. "Der Verlust ist dann wie ein Versicherungsbeitrag", erklärt er. Im Gegenzug habe man für den Krisenfall sein Geld in Sicherheit.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,581719,00.html
 
Scheint ne Milchmädchenhausse zu sein bzw. zu werden

[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=493835#493835 schrieb:
Viper schrieb am 01.10.2008, 22:42 Uhr[/url]"]RUN AUF EDELMETALL
Ausnahmezustand auf dem Goldmarkt
Von Anne Seith, Frankfurt am Main

Kleinsparer im Goldrausch: Verunsicherte Anleger stürzen sich auf Münzen und Barren, Fonds und Minenaktien. Münzprägeanstalten ackern sieben Tage die Woche - und kommen trotzdem mit der Produktion nicht hinterher.
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Extreme Unsicherheit an den Börsen

Nach leichten Kursgewinnen zu Handelsbeginn drehte der Deutsche Aktienindex bald ins Minus. Es folgte eine Phase der Erholung. Momentan pendelt der Dax um den gestrigen Schlusskurs.

Banken-Titel befanden sich am Dienstag teilweise im freien Fall. Starke Verluste an der Wall Street in New
York vom Vortag schickten vor allem die Indizes in Asien abermals auf Talfahrt.

Gerüchte heizen die Panik an

„Es gibt diverse Gerüchte, die die Panik im Sektor anheizen. So soll die Deutsche Bank eine neue Kapitalerhöhung planen, in Großbritannien soll Royal Bank of Scotland verstaatlicht werden und angeblich stecken HBOS, Lloyds TSB Group und Barclays in Liquiditätsschwierigkeiten“, sagten Händler. Damit würde das gesamte europäische Bankensystem ins Wanken geraten. Unterdessen wurde Kreisen zufolge das Gerücht um eine Kapitalerhöhung der Deutschen Bank als „Unsinn“ bezeichnet.

Zudem soll einem Börsenbrief zufolge die Deutsche Bank „zu groß sein, als dass sie in einer Schieflage aufgefangen werden könne“, sagte ein weiterer Börsianer. Auch habe der Branchenprimus zu viel für die Postbank bezahlt.

Gefahr aus Island

Weiterer Grund für die Bankenschwäche sei der drohenden Bankenzusammenbruch in Island. Die isländischen Finanzinstitute hielten Beteiligungen an Banken und Versicherungen in ganz Europa, im „Handelsblatt“ werde explizit auch die Commerzbank genannt. „Wenn die Banken zahlungsunfähig werden, droht die Liquidation der Bestände.“ Ein Sprecher der Commerzbank sagte indes auf Anfrage: „Wir haben keine isländischen Investoren“. Vage Spekulationen um unter Druck geratene Anleihen der Tochter Eurohypo wollte er nicht kommentieren.

„Das einzige was dem Markt jetzt noch Stabilität und Vertrauen zurückgeben kann, ist eine zeitweise Verstaatlichung - bei der Hypo Real Estate führt kein Weg mehr an dieser Option vorbei“, sagte Kapitalmarktexperte Robert Halver von der Baader Bank. „Mit wem werden wohl in Zukunft Geschäfte abgewickelt, wenn die Wahl zwischen Banken mit Staatsgarantie und Banken ohne diese Absicherung besteht?“ Das wichtigste sei nun, dass Ruhe in den Pfandbriefmarkt gebracht werde, und dies so schnell wie möglich. Derzeit bekomme der Staat die Banken zu einem sehr günstigen Preis. Wenn nach einer gewissen Zeit dann Ruhe eingekehrt sei, könne das Engagement mit Gewinn verkauft werden.

Nikkei-Index deutlich im Minus

Auch in Asien hat sich die Talfahrt der Aktienkurse fortgesetzt. In Japan fiel der Leitindex Nikkei eine halbe Stunde nach Handelsbeginn um 5,3 Prozent unter die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten. Mit 9918,33 Punkten erreichte er das niedrigste Niveau seit Dezember 2003, erholte sich aber später zur Handelsmitte auf 10.148,46 Punkte. Das war immer noch ein Minus von rund drei Prozent.

Die japanische Zentralbank beschloss am Dienstag, ihren Leitzins nicht zu ändern. Der Satz für die kurzfristige Geldbeschaffung der Geschäftsbanken liegt damit schon seit 20 Monaten bei 0,5 Prozent. Die Notenbank unterstützte den Geldmarkt den 15. Tag in Folge und stellte eine Billion Yen (7,3 Milliarden Euro) bereit.

Australische Notenbank senkt Leitzins

Positiv kam an vielen asiatischen Handelsplätzen jedoch an, dass die australische Notenbank ihre Leitzinsen am Dienstag überraschend kräftig um einen Prozentpunkt senkte. Der Zinssatz, zu dem sie Banken Geld leiht, liegt jetzt bei sechs Prozent. Analysten hatten höchstens mit einer Senkung um einen halben Prozentpunkt gerechnet, zumal die Inflationsrate über dem von der Notenbank angepeilten Wert von drei Prozent liegt. Rezessionsgefahr habe Sorgen über die Inflationsgefahr in den Hintergrund gedrängt hieß es. „Wir waren überrascht“, sagte ein Analyst. „Das sollte die Märkte positiv beeinflussen.“ Tatsächlich notierten die Börsenindizes beispielsweise in Australien und Singapur deutlich im Plus. In Frankfurt hatten Marktauguren auch deshalb mit einer klaren Erholung des Deutschen Aktienindexes gerechnet.

Europäer wollen große Bankenpleiten unbedingt verhindern

In der zugespitzten Finanzkrise will Europa unterdessen große Bankenpleiten unbedingt verhindern. „Wir sind einig, dass wir vermeiden, dass systemrelevante Finanzinstitute den Konkurs anmelden müssen“, sagte der Vorsitzende der Euro-Finanzminister, Jean-Claude Juncker, am späten Montagabend in Luxemburg nach mehrstündigen Beratungen. „Die Mitgliedstaaten verbürgen sich dafür.“

Die deutsche Ankündigung einer gigantischen Garantie für Spareinlagen und ähnliche Maßnahmen in anderen Mitgliedstaaten führten zu einer Debatte über die Einlagensicherung. EU-Währungskommissar Joaquín Almunia kündigte an, das EU-Gesetz aus den 90er Jahren über Haftungsgrenzen solle rasch überarbeitet werden. Der EU-Mindeststandard, wonach nationale Einlagen bis 20.000 Euro geschützt sind, solle angehoben werden.
http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B149538ABC24D0E82A6266/Doc~E6245C1CD4F6143E98696A88EC59312F3~ATpl~Ecommon~Scontent.html
 
Börsengang der Bahn droht zu entgleisen

Von allen Seiten wächst die Kritik am geplanten Börsengang zum 27. Oktober. Gewerkschaften und Länderpolitiker befürchten einen «ruinösen Ausverkauf von Volksvermögen». Bahnchef Mehdorn müsse aufgehalten werden.

Angesichts weltweit fallender Aktienkurse gerät die Unterstützung des Börsengangs der Deutschen Bahn AG immer mehr ins Wanken. Nachdem Bundesfinanzminister Peer Steinbrück am Dienstag bezweifelt hatte, ob jetzt der richtige Zeitpunkt sei, forderten hochrangige Länderpolitiker und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) eine Verschiebung. Der Börsengang zum 27. Oktober tritt mit Beginn der Zeichnungsfrist am Montag in die entscheidende Phase.

Ein Börsengang jetzt «käme einem ruinösen Ausverkauf von Volksvermögen gleich», erklärte der Bremer Verkehrssenator Reinhard Loske (Grüne) am Dienstag. «Der geplante Börsengang der Deutschen Bahn muss angesichts der internationalen Finanzkrise auf unbestimmte Zeit ausgesetzt werden.» Loske kündigte an, er werde diese Position bei der Verkehrsministerkonferenz in Dessau vertreten. Sein Kollege Karl-Heinz Daehre aus Sachsen-Anhalt, dem federführenden Bundesland bei diesem Treffen, setzte ebenfalls «Fragezeichen» hinter einen Börsengang des Staatsunternehmens zum jetzigen Zeitpunkt. Wenn es mehr Geld gebe über die Börse, was im Moment mit einem großen Fragezeichen versehen sei, dann sei der Börsengang «in Ordnung», sagte er im ZDF-Morgenmagazin.

Der Berliner Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) schloss sich Loske an. Die Verschiebung sei «dringend angeraten», sagte Wowereit der «Süddeutschen Zeitung». Für den Teilverkauf der Bahn an Privatinvestoren müsse ein möglichst guter Preis erzielt werden. «Dafür stimmt angesichts der Finanzkrise derzeit das finanz- und wirtschaftspolitische Umfeld nicht», sagte Wowereit.

GDL fordert: Mehdorn stoppen

Als «Verschleuderung des Volksvermögens» bezeichnete auch GDL-Chef Claus Weselsky eine Teilprivatisierung zum jetzigen Zeitpunkt. Die GDL habe zwar die Entscheidung des Bundestages zum Börsengang respektiert. Der Hauptvorstand der Gewerkschaft forderte «aufgrund der Turbulenzen am Aktienmarkt» dennoch jetzt die Parlamentarier auf, ihn auf Eis zu legen. Der Eigentümer sei gefordert, «einen Vorstandsvorsitzenden zu stoppen, der mit brachialer Gewalt und dem Außerachtlassen jeglicher Einflussfaktoren immer noch am Börsengang festhält».

Steinbrück hatte am Montag erklärt, man müsse überlegen, «ob jetzt der richtige Zeitpunkt ist». Zwar laufe das Verfahren momentan nach Plan und es gebe auch Interessenten. Es werde aber «der Zeitpunkt kommen zu entscheiden, ob man das Verfahren jetzt zum Abschluss bringt oder einen Plan B zieht», sagte der Minister.

Verschleuderung von öffentlichem Eigentum

Vor dem Verkehrsministerium in Berlin protestierten Aktivisten des globalisierungskritischen Netzwerkes Attac gegen den Börsengang. Ihn «mitten in einer Jahrhundertkrise der Finanzmärkte durchzuziehen, hieße nichts anderes, als die Bahn zu verzocken. Diese gigantische Verschleuderung von öffentlichem Eigentum darf es nicht geben», sagte Stephan Schilling, Finanzmarktexperte im bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. «Nicht genug, dass der Staat mit dem Geld der Steuerzahler Banken retten muss - jetzt will die Bundesregierung auch noch die Bahn in dieses bodenlose Loch werfen.»

An die Börse gebracht werden sollen am 27. Oktober 24,9 Prozent der Verkehrs- und Logistiksparte DB Mobility Logistics AG. Die Infrastruktur soll zu 100 Prozent in Staatsbesitz bleiben. Erwartet wird ein Erlös von etwa 4,5 Milliarden Euro. Die Politik hatte im Frühjahr noch von acht Milliarden gesprochen. (AP)
http://www.netzeitung.de/wirtschaft/wirtschaftspolitik/1179498.html
 
Chronologie der Finanzmarktkrise
Von Bear Stearns bis zum Rettungspaket

Die Aktienkurse rauschen in den Keller, ein großes Finanzhaus nach dem anderen meldet Milliardenabschreibungen oder muss direkt Insolvenz anmelden. Fast täglich erreichen neue Hiobsbotschaften die Finanzmärkte. Doch wie hat die Krise eigentlich begonnen? Eine Chronologie.

Juni 2007: Alarmglocken an der Wall Street: Zwei Hedgefonds der New Yorker Investmentbank Bear Stearns straucheln, weil sie in großem Stil in mit Immobilien besicherten Papieren engagiert sind.

Juli/August 2007: In Deutschland geraten Banken wegen Fehlspekulationen am US-Immobilienmarkt in die Krise - etwa die Mittelstandsbank IKB, die SachsenLB, die WestLB und die BayernLB.

September 2007: Besorgte Kunden stürmen die Schalter der britischen Bank Northern Rock. Die Regierung und die Bank von England garantieren die Einlagen, Northern Rock wird vom Staat übernommen.

Oktober 2007: Ein großes Finanzhaus nach dem anderen meldet Milliardenabschreibungen und hohe Verluste.

Februar 2008: Der US-Kongress billigt ein Konjunkturprogramm im Umfang von 150 Milliarden Dollar.

März 2008: Das Investmenthaus Bear Stearns wird auf Druck der US-Notenbank kurz vor dem Zusammenbruch an die Großbank J.P. Morgan Chase verkauft. Die US-Regierung springt mit Garantien ein.

6. September 2008: Die US-Regierung übernimmt die Kontrolle bei den US-Hypothekengiganten Fannie Mae und Freddie Mac.

15. September 2008: Der "schwarze Montag": Lehman Brothers muss Insolvenz anmelden, Konkurrent Merrill Lynch wird von der Bank of America aufgekauft. Der US-Leitindex Dow Jones erleidet den stärksten Tagesverlust seit den Terrorattacken am 11. September 2001.

16. September 2008: Der Versicherungsriese AIG gerät durch Milliardenverluste in akute Kapitalnot. Die Weltbörsen setzen ihre Talfahrt fort. Die Notenbanken pumpen fast 150 Milliarden Euro in den Geldmarkt.

17. September 2008: Die US-Notenbank rettet AIG mit einem Kredit von 85 Milliarden Dollar.

18. September 2008: Weltweit fluten Zentralbanken die Märkte erneut mit frischen Milliarden. Die britische Großbank Lloyds TSB übernimmt die kriselnde HBOS. Die angeschlagene zweitgrößte US- Investmentbank Morgan Stanley nimmt laut Rundfunkberichten Fusionsverhandlungen mit dem US-Finanzkonzern Wachovia auf.

19. September 2008: Die US-Regierung kündigt ein Rettungspaket für die Finanzbranche an und löst damit ein Kursfeuerwerk an den Börsen aus. Die USA und Großbritannien verhängen ein weitreichendes Verbot für sogenannte Leerverkäufe, also Wetten auf sinkende Aktienkurse.

20. September 2008: Das Rettungspaket der USA soll mit 700 Milliarden Dollar ausgestattet werden. Damit will der Staat faule Kredite aufkaufen. Deutschland untersagt Leerverkäufe von elf im DAX- und MDAX gelisteten Finanz-Aktien, weitere Länder folgen.

22. September 2008: Das 75 Jahre alte Modell der unabhängigen US-Investmentbanken kippt. Die letzten verbliebenen Institute, Goldman Sachs und Morgan Stanley, geben ihren Sonderstatus auf und werden gewöhnliche Geschäftsbanken.

24.September 2008: Im Bankenausschuss des US-Senats wird der Rettungsplan über 700 Milliarden Dollar für die Banken scharf kritisiert. Während die Demokraten monieren, es gebe "keinen Plan B", nennt der Republikaner Bunning das Paket "unamerikanisch". In Deutschland will die Union die KfW der Bankenaufsicht unterstellen.

25. September 2008: US-Präsident George W.Bush lädt die Präsidentschaftskandidaten Barack Obama und John McCain zu einem Krisentreffen ins Weiße Haus - es bleibt jedoch ergebnislos. In Deutschland gibt Finanzminister Peer Steinbrück eine Regierungserklärung zur Finanzkrise ab.

26. September 2008: Die größte Sparkasse der USA, die Washington Mutual, fällt der Finanzkrise zum Opfer. Sie wird von JPMorgan Chase übernommen. Europas größte Bank, die HSBC, streicht angesichts der Finanzkrise 1100 Stellen.

28. September 2008: Demokraten und Republikaner im US-Kongress erzielen einen Durchbruch bei den Verhandlungen über den Rettungsplan. Der US-Kongress bewilligt zudem 25 Milliarden Dollar für die kriselnden US-Autobauer.

29. September 2008: Bei der Abstimmung im US-Repräsentantenhaus wird der Kompromiss zum 700-Milliarden-Rettungsplan überraschend abgelehnt. In Deutschland gewährt die Bundesregierung dem DAX-Unternehmen Hypo Real Estate umfangreiche Kreditbürgschaften.

01. Oktober 2008: Der US-Senat stimmt dem überarbeiteten Rettungsplan für die Banken zu, der zusätzliche 100 Milliarden Dollar für Hausbesitzer und Unternehmen vorsieht. Die EU-Kommission legt Pläne für eine Beschränkung von Kreditverkäufen und eine stärkere Bankenregulierung vor.

03. Oktober 2008: Nach dem Senat stimmt auch das US-Repräsentantenhaus dem geänderten Rettungsplan für die Banken zu. US-Präsident George W. Bush macht kurz darauf mit seiner Unterschrift den Weg für das Inkrafttreten frei. Die Niederlande übernehmen Teile des Finanzkonzerns Fortis für 16,8 Milliarden Euro.

04. Oktober 2008: Das DAX-Unternehmen Hypo Real Estate gibt bekannt, dass an dem mit der Bundesregierung ausgehandelten Rettungspaket ausgehandelten Banken ihre Zusagen zurückgezogen haben. Das Unternehmen kämpfe ums Überleben.

05. Oktober 2008: Die Bundesregierung und die Finanzbranche einigen sich auf ein erweitertes Rettungspaket für die Hypo Real Estate, wonach zusätzlich zum vereinbarten Bürgschaftsrahmen von 35 Milliarden Euro die Banken einen Kredit in Höhe von 15 Milliarden Euro gewähren. Zudem stellt die Bundesregierung eine staatliche Garantie für alle privaten Spareinlagen in Aussicht.

06. Oktober 2008: Der Deutsche Aktienindex DAX stürzt um mehr als sieben Prozent ab, der Dow Jones Index verliert zwischenzeitlich mehr als 800 Punkte - so viel wie nie zuvor. Trotz späterer Erholung schließt der Leitindex unter 10.000 Punkten. Island stellt aus Angst vor einem Staatsbankrott das Bankenwesen unter staatliche Kontrolle.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/chronologiefinanzmarktkrise100.html
 
Mehr wert als Daimler+BMW
VW-Aktie im Höhenflug

Inmitten all der Trauer an den weltweiten Aktienmärkten gibt es seit Tagen ein strahlendes Gesicht: Volkswagen. Die Aktie des Autobauers setzte auch am Dienstag ihren Rekordkurs fort und verzeichnete massive Kurssprünge. Das Papier legte zeitweise um fast 55 Prozent auf 452 Euro zu. Auf diesem Niveau lag die Marktkapitalisierung des Wolfsburger Autobauers bei knapp 132 Mrd. Euro. Dies ist mehr als drei Mal so viel wie der Börsenwert der Konkurrenten Daimler und BMW zusammen. "Mit fundamentaler Bewertung hat das nichts mehr zu tun", sagte ein Händler.

Im Tagesverlauf verlor die Aktie dann aber wieder und rutschte bis zum Xetra-Schluss 1,8 Prozent im Minus bei 287 Euro. Damit bewegt sich der Titel aber immer noch in schwindelerregenden Höhen. Im Juli notierten die Papiere noch bei 180 Euro und galten bereits damals als hoffnungslos überbewertet.

Porsche im Hintergrund?

Zusammen mit dem märchenhaften Anstieg der Aktie schießen die Thesen für die Ursache ins Kraut. Die meisten Marktteilnehmer vermuten als Grund vor allem Derivate-Geschäfte im Zusammenhang mit der Rolle des VW-Großaktionärs Porsche. So denkt Nord/LB-Analyst Frank Schwope an Käufe zur Deckung von Optionen, die VW-Großaktionär Porsche VW-Papiere zusichern. "Ich glaube jedoch nicht, dass Porsche selbst hinter den Käufen steckt." Das wäre auch nicht nötig, da Porsche die Optionsgeschäfte mit Banken getätigt hat, die nun wiederum unter Zugzwang sind, VW-Aktien zu kaufen, um diese zum vereinbarten Termin an Porsche weiterreichen zu können.

Porsche erklärte denn auch inzwischen, man habe zwar den Anteil an Volkswagen weiter aufgestockt, mit den Umsätzen an der Börse habe Porsche aber nichts zu tun. "Wir haben heute außerbörslich ein kleineres Aktienpaket erworben", sagte ein Porsche-Sprecher. Der Kaufpreis liege deutlich unter den Tageshöchstständen der VW-Aktie.

Porsche hatte seine Anteile an VW Mitte September um rund fünf Prozent auf 35 Prozent aufgestockt. Bis zum November will der Stuttgarter Sportwagenbauer mehr als 50 Prozent der VW-Aktien halten. Porsche hatte sich nach eigenen Angaben bereits Optionen auf den Kauf weiterer Aktien gesichert. Zweitgrößter VW-Aktionär ist das Land Niedersachsen, das etwas mehr als 20 Prozent der Anteile hält.

Piech als Strippenzieher?

Ein weiteres beliebtes Gerücht ist die Vision, dass Ferdinand Piech, Aufsichtsratchef von Volkswagen und derzeit im Clinch mit der Porsche-Familie, Aktien einsammelt, um seine Macht bei VW weiter zu stärken. Bei einem geschätzten Privatvermögen Piechs von mehr als vier Mrd. Euro zumindest rechnerisch eine mögliche Alternative. Bei einem Anteil von mehr als fünf Prozent der VW-Aktien könnte Piech zusammen mit dem Stimmanteil des Landes Niedersachsen, das 20 Prozent an VW hält, eine Sperrminorität bei VW erreichen.

Lehman-Pleite schuld?

Dauerbrenner unter den Gerüchten ist zudem die Begründung, dass Spekulanten auf fallende Kurse gesetzt, sich aber verschätzt hätten und daher nun trotz steigender Kurse kaufen müssten. "Wir sehen hier einen klassischen 'Short Squeeze'", meint ein Händler. Dabei sind Anleger, die auf fallende Kurse gesetzt hatten, gezwungen, zur Verlustbegrenzung sich um jeden Preis mit den jeweiligen Aktien einzudecken. "Auslöser hierfür scheint der Lehman-Zusammenbruch zu sein, denn die Aktienumsätze haben ab diesem Zeitpunkt deutlich zugelegt. Offenbar hatten Anleger mit Lehman VW-Aktiengeschäfte gemacht. Da sie an diese Papiere derzeit nicht rankommen, müssen sie sich am Markt eindecken."

Unbekannter Joker?

Als letzte, wenn auch unwahrscheinlichste, Option gilt, dass auf die Anleger noch eine dicke Überraschung wartet. Möglicherweise agiere ein Unternehmen unerkannt auf den Markt und sichere sich einen dicken Batzen an VW. Spätestens seit das nicht börsennotierte Familienunternehmen Schaeffler sich Continental geschnappt hat, gelten selbst Dax-Unternehmen nicht mehr als unantastbar.

Audi-Zahlen vorgelegt

Die heute veröffentlichten Absatzzahlen von Audi würden einen solchen Kursanstieg nicht rechtfertigen, hieß es unterdessen von Expertenseite. Die VW-Tochter hatte im September in den Regionen Europa und Asien-Pazifik zweistellige Wachstumsraten und damit das beste Septemberergebnis der Unternehmensgeschichte verzeichnen können. So steigerte die Marke ihre Verkaufszahlen im Berichtsmonat weltweit um 12,3 Prozent auf 95.137 Fahrzeuge.
http://www.n-tv.de/Mehr_wert_als_DaimlerBMW_VWAktie_im_Hoehenflug/071020081817/1034398.html
 
Schwarzbuch 2008 zeigt
Wieder Milliarden verschwendet

Bund, Länder und Gemeinden setzen nach Darstellung des Bundes der Steuerzahler (BdSt) durch Fehlplanungen und sinnlose Projekte weiterhin Milliardenbeträge in den Sand. 119 Beispiele von verschwendeten Steuergeldern listet der Verein in seinem neuen Schwarzbuch auf, das Präsident Karl Heinz Däke in Berlin vorgestellt hat.

In einem eigenen Kapitel werden Fälle der aktuellen Finanzkrise wie unsichere Geld- und Währungsgeschäfte von staatlichen Banken, Städten und Gemeinden angeprangert. Rund 700 Städten und Gemeinden drohten hohe Millionenausfälle durch die Finanzkrise, weil sie sich in großem Stil verspekuliert haben. So seien der Stadt Hagen mehr als 50 Millionen Euro, Remscheid 13 Millionen, Neuss zehn Millionen und der Stadt Mühlheim sechs Millionen Euro verloren gegangen, weil sie Steuergelder für Zinsspekulationen - sogenannte Swap-Geschäfte - eingesetzt hätten, erläuterte Däke. Damit sei die Liste noch längst nicht abgeschlossen.

Kleinvieh macht auch Mist

Natürlich seien die Swap-Geschäfte, wo Millionen verzockt wurden, besonders ärgerlich. Aber es gehe auch um kleinere Fälle, sagte Däke bei n-tv. Man nennt sie gemeinhin Schildbürgerstreiche: "Wenn zum Beispiel ein Mehlschwalbenturm errichtet werden muss, um den Neubau einer Schule zu ermöglichen – dieser Mehlschwalbenturm aber von den Schwalben gar nicht angenommen wird, oder wenn ein drehbarer Kur-Pavillon gebaut wird – es aber keine Gäste dafür gibt, die sich dort 'reinsetzen, das ist schon ärgerlich."

Hohe Kosten durch Finanzkrise

Durch die Finanzkrise entstünden den Steuerzahlen finanzielle Lasten auf allen staatlichen Ebenen. Das Ausmaß sei noch nicht absehbar. Däke kritisierte, dass die Rettung der Mittelstandsbank IKB den Steuerzahlern direkt und indirekt 9,2 Milliarden Euro gekostet habe. Obwohl die Bundesregierung im Aufsichtsrat der IKB vertreten sei, habe sie sich über die Verluste ahnungslos und desinformiert gezeigt. "Für die Steuerzahler ist das ein weiterer Schlag ins Gesicht, denn wozu gibt es denn überhaupt Aufsichtsräte", sagte Däke. Diese Frage stelle sich auch für viele Landesbanken.

Der Verbandschef forderte für staatseigene oder teilstaatliche Banken ein Verbot hochspekulativer, risikoreicher Geschäfte. Die Bundesregierung dürfe angesichts der Krise nicht von ihrem Ziel der Haushaltskonsolidierung abweichen. Vielmehr räche sich, dass sie das Ziel nicht früher realisiert habe. Die für das kommende Jahr geplanten Mehrausgaben in Milliardenhöhe "verbieten sich in der jetzigen Situation".

Die Bundesregierung müsse außerdem sicherstellen, "dass weder Bürgschaften noch Steuergelder in Abfindungen für Manager fließen". Däke forderte zudem, die Verantwortlichen der Bankenkrise in Haftung zu nehmen. Den Politikern wiederum müsse bewusst sein, dass sie nur Treuhänder der ihnen anvertrauten Steuergelder seien. "Der Staat wird von seinen Bürgern finanziert und von niemandem anderen."

Mischfinanzierungen im Visier

Nach Däkes Worten sind "auffällig" viele Beispiele auf sogenannte Mischfinanzierungen zurückzuführen. "Maßnahmen, die aus verschiedenen Töpfen finanziert werden, zum Beispiel von der EU, dem Bund, den Ländern oder den Kommunen, bergen ein besonderes Risiko", heißt es in dem Schwarzbuch. Mischfinanzierungen "scheinen erhebliche Fehlanreize zu setzen und führen zu sehr großzügigem Ausgabeverhalten". Offenbar sei in diesen Fällen die Versuchung besonders groß, Projekte anzugehen, "die bei alleiniger Finanzierung" überhaupt nicht geplant worden oder bescheidener ausgefallen wären. Gerade auf Kommunal- und Landesebene scheine die Politik sich noch immer die Frage zu stellen: "Warum sollten wir auf etwas verzichten, was doch sowieso - zumindest in großen Teilen - ein anderer bezahlt?" Die dann oft höheren Folgekosten blieben dabei unberücksichtigt.

Die Sensibilität der Bevölkerung sei stark gestiegen, sagte Däke bei n-tv weiter, "denn die Zahl der Beispiele, die uns genannt werden, der Fälle, die uns genannt werden und denen wir dann auch nachgehen, nimmt immer mehr zu".

Däke nannte keine konkrete Summe zur alljährlichen Verschwendung von Behörden und staatlichen Organisationen. Seit Mitte der 1990er Jahre hatte der Steuerzahlerbund die jährliche Misswirtschaft immer auf ein und denselben Betrag von je 60 Milliarden D-Mark beziehungsweise 30 Milliarden Euro beziffert. Kritiker warfen Däke daher Populismus und mangelnde Seriosität vor. Däke ging aber weiter davon aus, dass etwa fünf Prozent der öffentlichen Ausgaben für überflüssige Projekte und teure Fehlplanungen ausgegeben würden.
http://www.n-tv.de/Schwarzbuch_2008_zeigt_Wieder_Milliarden_verschwendet/091020080814/1035276.html
 
Historische Dimensionen
Die Finanzkrise und die Folgen
Von Holger Steltzner

Das Krisenmanagement ist global, komplex und kurzatmig. Niemand kann sagen, wann und wie die Finanzmarktkrise enden wird. Die Unsicherheit wächst, eine überstürzte Rettungsaktion in einem Land jagt die nächste in einem anderen. Doch der ersehnte Erfolg will sich einfach nicht einstellen. Langsam dringt die historische Dimension dieser Krise in das Bewusstsein von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Auch wenn ein Ende noch nicht absehbar ist, so beginnen alle zu ahnen: Die gesellschaftspolitischen Folgen dieser Krise werden langfristig und einschneidend sein.

Selbst bis vor kurzem undenkbare Rettungseinsätze wie die Verstaatlichung von Banken in Großbritannien, das Aufsammeln von Schrottpapieren zum Preis von 700 Milliarden Dollar in den Vereinigten Staaten oder überraschende Zinssenkungsrunden aller wichtigen Notenbanken der Welt zeigen kaum Wirkung. Auf den nervösen Märkten verpuffen bislang alle staatlichen Nothilfen. Keiner weiß, wie das verspielte Vertrauen zurückgewonnen werden kann. Schon seit mehr als einem Jahr fluten die Zentralbanken die Geldmärkte mit Liquidität. Doch das Misstrauen unter Banken wuchert weiter. Sie geben sich gegenseitig keinen Kredit mehr und knausern nun auch mit Darlehen für gewöhnliche Unternehmen. Um eine Kreditklemme zu verhindern, schlüpft Amerikas Notenbank sogar in die Rolle der Banken und versorgt Unternehmen direkt mit Krediten.

Zum Schluss kann nur noch der Staat Vertrauen stiften...

Mit diesen und vielen anderen Notmaßnahmen soll das Finanzsystem gerettet und eine Weltwirtschaftskrise verhindert werden. Dazu zählen auch Bilanzierungshilfen für Banken. Die europäischen Regeln sollten den Vorgaben der amerikanischen Börsenaufsicht folgen, die ihren Banken nun erlaubt, fragwürdige Papiere nicht nur mit kaum vorhandenen Marktwerten, sondern zu hohen Anschaffungspreisen zu bilanzieren.

Wenn alle anderen Akteure ausfallen, kann zum Schluss nur noch der Staat Vertrauen stiften. In einem Meer der Unsicherheit ist der Staat der letzte Rettungsanker. Die Garantie von Bundeskanzlerin Merkel für das Geld deutscher Sparer hat geholfen, einen Sturm der Anleger auf die Banken zu verhindern. Wenn in Deutschland das Geld der Sparer nicht mehr sicher wäre, dann bräche das Fundament des Staates. Die Garantie der Bundesregierung gilt für die Ersparnisse von Privatleuten, die etwa 1000 Milliarden Euro auf Bankkonten liegen haben. Es handelt sich um Guthaben, nicht um Kredite, Wert- oder Schrottpapiere. Ein funktionierender Zahlungsverkehr ist ein öffentliches Gut; das Einstehen des Staates für das von ihm ausgegebene Geld ist im Zweifel selbstverständlich. Außerdem würfe es den Bund nicht um, wenn der Garantiefall einträte.

...aber er sollte sich hüten, jedes Risiko zu übernehmen

Weil der Staat in einer weltweiten Vertrauenskrise der letzte Garant ist, muss er sich davor hüten, jedes Risiko zu übernehmen, das ihm die Banken andienen. Der Staatsbankrott von Island ist Warnung genug. Bettelnde Banker, die sich von Politikern auf Kosten der Allgemeinheit raushauen lassen wollen, machen geltend, dass ihre Institute zu groß oder zu vernetzt seien, als dass man sie untergehen lassen dürfte.

Man kann den Spieß auch umdrehen und fragen, ob sie nicht zu groß sind, um gerettet zu werden, ob sie zu groß sind, um sicher zu sein. Wenn sich der Sturm an den Märkten gelegt hat, wird über Anreize für Bankmanager, strenge Regeln, die Aufsicht und über wettbewerbsverträgliche Größen zu reden sein, die einzelne Banken nicht überschreiten sollten. Großbanken dürfen nicht noch einmal das Weltfinanzsystem an den Abgrund führen.

Der Abgesang auf die marktwirtschaftliche Ordnung ist verfrüht

Diese Finanzmarktkrise wird die weltpolitische Landkarte verändern. Dies jedoch nicht im Sinne deutscher Kapitalismuskritiker, die schon den Abgesang auf die marktwirtschaftliche Ordnung anstimmen. Marktwirtschaft und Demokratie sind krisenerprobt, sie werden auch durch dieses Finanzbeben nicht untergehen. Für die nahende Bundestagswahl steigt allerdings mit jedem Nachbeben das Verhetzungspotential.

Das Epizentrum der Krise liegt in der Wall Street; dort könnte das Ende der finanziellen Vorherrschaft der Vereinigten Staaten eingeläutet werden. Amerika ist militärisch geschwächt und geopolitisch ermüdet. Die Welt befindet sich im Übergang vom amerikanischen Hegemon zu einer multipolaren Ordnung. Die Rechnung für diese Krise wird nicht an einem Tag, sondern über Jahre beglichen.

Für Europa eröffnen sich Risiken, aber auch Chancen

Es wird eine globale Lastenverteilung geben. Amerikas Gläubiger haften mit. Das kommunistische China hat geschätzt 500 bis 600 Milliarden Dollar in der Krise verloren. Die Devisenreserven der Volksrepublik schrumpfen täglich. Kaum besser ergeht es Russland und den Golfstaaten, die ihre Erlöse aus Öl- und Gasgeschäften künftig nicht nur in Dollar anlegen wollen. Diese und viele andere Länder sind der Wall Street gefolgt und enttäuscht worden.

Das bevorstehende Gipfeltreffen der G-7-Staaten könnte das letzte seiner Art sein. Es ist an der Zeit, Russland, China und andere Länder einzubinden. Das Beben an den Finanzmärkten führt zu einer tektonischen Verschiebung der politischen Machtverhältnisse der Welt. Darin liegen Risiken, aber auch Chancen für Europa.
http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B149538ABC24D0E82A6266/Doc~E07477F4A0B7447D28B4D20E66254044C~ATpl~Ecommon~Scontent.html
 
Globales Finanzsystem
Ban fordert umfassende Reform

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat eine umfassende Reform des globalen Finanzsystems gefordert. Diese sei notwendig, um den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden, erklärte Ban. Die am Wochenende beschlossenen Rettungspakete der führenden Industrienationen seien zwar lobenswert aber unzureichend.

Weitere abgestimmte Schritte im Kampf gegen die Finanzkrise seien nötig, um das Bankensystem wieder ausreichend mit Geld zu versorgen und die Ersparnisse der Menschen zu schützen. Dazu zählten auch direkte staatliche Eingriffe der großen Volkswirtschaften.

Die UN müssten vor allem den ärmsten Länder im Kampf gegen die Folgen der Krise helfen, betonte Ban. Die Notfallhilfen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank reichten nicht aus. Die internationalen Hilfszusagen zur Bekämpfung der Armut in der Welt dürften nicht unter der Finanzkrise leiden. Dies müsse auf einer Entwicklungshilfekonferenz in Katar im kommenden Monat sichergestellt werden.
http://www.n-tv.de/Globales_Finanzsystem_Ban_fordert_umfassende_Reform/141020085807/1037402.html
 
Rettungspakete in der Übersicht
http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~E3BD4D78400BA41EEA8F011722B499305~ATpl~Ecommon~SMed.html
 
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