7 TERMINE, die in der Woche wichtig werden
1. G20-Gipfel in Rio im Schatten von Biden-Abschied und Trump-Wiederkehr
Nach den Regierungsturbulenzen in Berlin reist Bundeskanzler Olaf Scholz zum Treffen der Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer nach Brasilien. Das Gastgeberland hat Themen in den Mittelpunkt gestellt, die für Entwicklungsländer wichtig sind - der Abbau von Ungleichheiten, der Klimawandel sowie die Reform von internationalen Institutionen wie des Internationalen Währungsfonds (IMF) oder der Welthandelsorganisation WTO. Aus deutscher Sicht wird das Gespräch von Scholz mit Chinas Staatschef Xi Jinping spannend. Hier will Scholz faire Wettbewerbsbedingungen und den Ukraine-Krieg thematisieren. Das Treffen in Rio de Janeiro wird zudem das letzte mit dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden sein, der ein bekennender Unterstützer von globalen Gesprächsforen ist. Mit der Übernahme des Weißen Hauses durch Donald Trump dürfte ein neuer Wind wehen.
>>> Montag, 18. November bis Dienstag, 19. November 2024
2. Wie weiter bei Thyssenkrupp - Zahlen spielen zweite Geige
Thyssenkrupp sollte die im Juli gekappte Prognose überwiegend geschafft haben, sagt der Analystenkonsens, allerdings nur gerade eben und beim Free Cashflow auch nicht. Als größte Belastung werde sich einmal mehr das Stahlgeschäft erweisen, heißt es bei Citi. Deshalb stehen bei der Bilanzvorlage auch nicht die Zahlen im Vordergrund, sondern die Zukunft des Konzerns. Die wesentlichen Ziele - Verselbstständigung der Tochter Steel Europe und Teilverkauf des Marineschiffbau - sind eigentlich klar, allein das Wie ist weitgehend offen. Große Neuigkeiten sind hier nicht zu erwarten. Im Stahlgeschäft wäre es schon eine gute Nachricht, wenn der tschechische Investor Daniel Kretinsky an Bord bliebe und es bei der geplanten Umrüstung auf Grünstahl weiterginge. Und dann ist da noch die Frage, ob es wieder eine Dividende gibt.
>>> Dienstag, 19. November 2024; 07:00
3. Euroraum-Tariflöhne, Arbeitskosten und offene Stellen für 3. Quartal
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre geldpolitische Lockerung im Oktober beschleunigt. Anstatt wie zunächst signalisiert bis Dezember zu warten, senkte sie ihre Zinsen schon im Oktober. Ursache war eine größere Zuversicht, dass das Inflationsziel von 2 Prozent wie geplant 2025 erreicht werden kann. Von Interesse ist in diesem Zusammenhang unter anderem die Entwicklung am Arbeitsmarkt, denn die Lohnentwicklung beeinflusst stark die Inflation, vor allem in Dienstleistungssektor. Zwei Veröffentlichungen sind in der Woche diesbezüglich von Interesse: Eurostat veröffentlicht Daten für das dritte Quartal zur Entwicklung von Tariflöhnen, Arbeitskosten und der Zahl der offenen Stellen.
>>> Dienstag, 19. November 2024; 11:00
4. Symrise dürfte auf Kapitalmarkttag Mittelfristprognose bestätigen
Das bisher letzte Investorentreffen hat der Duft- und Aromenhersteller im Oktober vergangenen Jahres abgehalten, damals noch unter dem alten Vorstandschef. Sein Nachfolger Jean-Yves Parisot nutzt nun am Stammsitz in Holzminden die Gelegenheit, seine Zukunftsagenda zu präsentieren. Die Analysten von Davy glauben nicht, dass der Franzose dabei die gültigen Mittelfristziele bis 2028 anpassen wird. Er könnte sich aber im Detail zur Margenfähigkeit der kleineren Sparte für Düfte und Pflegezusätze äußern, heißt es bei Davy. Symrise sei bekanntermaßen wachstumsstark, die Profitabilität aber eine Achillesferse. Jefferies hält es für denkbar, dass Symrise Sparmaßnahmen ankündigen wird, fürchtet aber, dass dies zu Lasten des Wachstums gehen könnte.
>>> Mittwoch, 20. November 2024; 08:30
5. Nvidia mit starkem Umsatz- und Gewinnplus - Blackwell im Fokus
Der Geschäftsausweis von Nvidia dürfte das Highlight der Woche bei den Unternehmensergebnisssen sein. Mit etwa 3,5 Billionen Dollar Marktkapitalisierung hat der Anbieter von Spezialprozessoren für Künstliche Intelligenz erheblichen Einfluss auf den Technologiebereich - und weit darüber hinaus. Klar ist: Nvidia wird sowohl den Umsatz als auch den Gewinn angesichts der enormen Nachfrage erheblich gesteigert haben. Doch von Euphorie scheint keine Spur zu sein. Während der Markt normalerweise sehr optimistisch sei, dass Nividia den Konsens deutlich schlage, sei die Stimmung dieses Mal verhaltener, heißt es von Pepperstone. Zudem gibt es einige Stolpersteine für den US-Konzern, wie ein möglicher schärferer Wettbewerb oder eine strengere Regulierung. Im Fokus bei Investoren steht auch die Situation um den neuen KI-Prozessor Blackwell, bei denen es zuletzt Lieferengpässe gegeben hat.
>>> Mittwoch, 20. November 2024; 22:20
6. EZB und Bundesbank veröffentlichen Finanzstabilitätsberichte
Europäische Zentralbank (EZB) und Bundesbank veröffentlichen ihre aktuellen Finanzstabilitätsberichte. Bestimmendes Thema der Berichte dürften die Auswirkungen und Risiken für die verschiedenen Finanzmärkte sein, die sich aus der Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) ergeben. Ein wichtiger Transmissionsriemen der geldpolitischen Straffung sind neben den Kreditzinsen die Märkte für Immobilien, Aktien und Anleihen. Der Wert dieser Assets hat sich infolge der höheren Leitzinsen teilweise deutlich verringert, teilweise ist er aber auch höher geblieben, als Analysten für angemessen halten. Hier drohen Korrekturen. Zentralbanken und andere Aufseher nehmen diese Risiken regelmäßig in den Blick, wobei der Fokus häufig auf Bereichen liegt, in den es gerade Turbulenzen gegeben hat.
>>> EZB: Mittwoch, 20. November 2024; 10:00
>>> Bundesbank: Donnerstag, 21. November 2024; 11:00
7. Destatis bestätigt deutschen BIP-Anstieg im 3. Quartal
Lange hatten Analysten gehofft, dass der Privatkonsum der deutschen Wirtschaft Schwung verleihen würde. Die meisten hatten diese Hoffnung schon abgeschrieben, als das Statistische Bundesamt mit einiger Verzögerung positive Einzelhandelsdaten für den Sommer zu veröffentlichen begann. Dass der Privatkonsum zum wichtigsten Wachstumstreiber des dritten Quartals werden würde, haben wohl die wenigsten vermutet. Aber so ist es gekommen. Anstatt wie erwartet um 0,1 Prozent zu sinken, ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut einer ersten Schätzung um 0,2 Prozent gestiegen. Analysten warten nun auf Details und prognostizieren ansonsten eine Bestätigung der Wachstumsrate in zweiter Veröffentlichung.
Freitag, 22. November 2024; 08:00