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M. Koch ClosingBell (mit Patrick D.): Ölpreise brechen ein | USA waren vor Angriff informiert | Israel will Krieg beenden
Am Montag haben die Märkte mit Erleichterung auf die moderatere Reaktion des Iran auf die US-Angriffe vom Wochenende reagiert. Die US-Börsen legten deutlich zu, während die Rohölpreise stark unter Druck gerieten.Der Dow Jones Industrial Average stieg um 380 Punkte oder 0,9 Prozent. Der S&P 500 legte 1,0 Prozent zu und die Nasdaq Composite verzeichnete ein Plus von 1,0 Prozent.Auslöser war die Nachricht, dass Irans Streitkräfte am Montag einen US-Luftwaffenstützpunkt in Katar mit Raketen angriffen – offenbar als Vergeltung für die US-Angriffe auf Irans Atomanlagen in Fordow, Isfahan und Natanz. Der Angriff wurde jedoch von Katars Luftabwehr abgefangen. Es gab keine Verletzten oder Todesopfer.Die Märkte werteten dies als Zeichen, dass der Konflikt vorerst nicht weiter eskaliert – insbesondere nicht in einer Weise, die die Ölversorgung bedrohen würde. Die Folge: Ein massiver Rückgang der Ölpreise.Die Futures auf West Texas Intermediate – das US-Referenzöl – fielen um über 7 Prozent auf 68,51 US-Dollar pro Barrel. In der Nacht zuvor hatten sie mit über 78 Dollar den höchsten Stand seit Januar erreicht.Verstärkt wurde der Preisverfall durch Aussagen von Präsident Donald Trump. Auf seiner Plattform Truth Social schrieb er, Zitat: "Jeder sollte die Ölpreise niedrig halten – sonst spielt man dem Feind in die Hände."Fazit: Die Märkte hoffen auf Deeskalation, aber die Lage bleibt fragil – insbesondere mit Blick auf mögliche Reaktionen Irans in den kommenden Tagen und das geopolitische Risiko rund um die Straße von Hormus.
PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
SELTENE ERDEN - China nutzt seine marktbeherrschende Stellung bei seltenen Erden, um Europas Industrie unter Druck zu setzen. Jetzt zieht die EU-Kommission Konsequenzen: Industriekommissar Stéphane Séjourné fordert den Aufbau gemeinsamer strategischer Rohstoffreserven, um Lieferausfälle abzufedern und wirtschaftlicher Erpressung durch Peking vorzubeugen. "Alle europäischen Staaten haben heutzutage strategische Reserven für Öl und Gas. Dasselbe sollten wir für strategische Rohstoffe tun", sagte Séjourné dem Handelsblatt. Er habe seine Abteilung angewiesen, den Aufbau einer solchen Reserve vorzubereiten. (Handelsblatt)
MITTELSTAND - Die Lage der kleinen und mittleren Unternehmen verbessert sich: Der Umsatz schrumpft nicht mehr. Das zeigt der Datev-Mittelstandsindex Juni, den die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) exklusiv vorab veröffentlicht. Zum ersten Mal nach zwei Jahren der fast durchgängigen Schrumpfung scheint danach der Abwärtstrend im deutschen Mittelstand gebrochen. Im Mai stieg der Umsatz in den kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) nach einem sehr schwachen Vorjahresmonat um 2,8 Prozent. Die Zeichen stehen auf Stabilisierung, kommentieren die Volkswirte von Datev. Es gebe Hoffnung auf eine wirtschaftliche Trendwende. (FAZ)
HAUSHALT - Bundesfinanzminister Lars Klingbeil plant mit einer deutlichen Ausweitung der Neuverschuldung. Seine Haushaltsplanung für dieses Jahr, die das Bundeskabinett an diesem Dienstag beschließen will, sieht eine Nettokreditaufnahme in Höhe von 143,1 Milliarden Euro vor. Bis 2029 soll sie nach seiner Kalkulation weiter auf 185 Milliarden Euro steigen. Diese Zahlen enthalten nicht nur den Kernhaushalt, sondern auch die Neuverschuldung über die Sondervermögen für die Bundeswehr sowie die Investitionen in Infrastruktur und Klimaneutralität. Es heißt, die Wünsche der Minister hätten den Rahmen um rund 50 Milliarden Euro gesprengt. (FAZ)
DIGITALSTEUER - Die privatwirtschaftlich betriebenen Medienhäuser sprechen sich für eine Digitalsteuer für US-Technologiekonzerne aus und fordern die Bundesregierung zu Schritten bei der im Koalitionsvertrag festgehaltenen Presseförderung auf. Der Vorstandsvorsitzende des "Medienverband der freien Presse", Burda-Vorstand Philipp Welte, beklagte in einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe die Marktverzerrung durch große US-Player wie Meta, Google und Amazon. Welte wörtlich: "Eine Handvoll US-amerikanischer Technologiekonzerne und ihre von der chinesischen Diktatur ins Leben gerufenen Klone drücken dem freien Internet die Luft ab. Dabei rauben sie dem unabhängigen Journalismus der Verlage sukzessive die Lebensgrundlage im Netz." Die sei ein "gigantischer Kollateralschaden für Staat, Gesellschaft, für Wirtschaft wie Wissenschaft, und die Milliardengewinne der Plattformen sind dann auch noch weitgehend steuerfrei." (Funke Mediengruppe)