MARKT-AUSBLICK/Aus MAGA wird MEGA - DAX im Höhenrausch
DOW JONES--Make Europe great again. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man glauben, dass dies die Strategie von US-Präsident Donald Trump ist. Seit seinem Amtsantritt gehen die US-Konjunkturdaten auf Talfahrt, die Rolle des Dollars als Reservewährung wird angezweifelt und die US-Investoren verlassen fluchtartig das eigene Land. Trump hat es geschafft, Europa aus seiner jahrzehntelangen selbstverschuldeten Lethargie zu reißen. CDU/CSU und SPD sind dabei, das größte Fiskalpaket seit der deutschen Wiedervereinigung auf den Weg zu bringen. Die Erwartung eines deutlich höheren Wirtschaftswachstums in den kommenden Jahren lässt den DAX fliegen. Alt sehen die US-Börsen aus - aus MAGA wird MEGA.
Der DAX liegt seit Jahresbeginn mehr als 15 Prozent vorne, der S&P-500 leicht im Minus. Zwar besteht die berechtigte Sorge vor einem Handelskrieg mit den USA weiter, sie wird aber zunehmend von der Hoffnung überlagert, dass sich Europa erfolgreich von den USA wird abkoppeln könnte. Analysten sprechen mit Blick auf das gigantische Finanzpaket von einem "Game Changer". In den kommenden zehn Jahren sollen zusätzlich 500 Milliarden Euro in Infrastruktur investiert werden. Daneben sind massive Investitionen in die deutsche Verteidigungsfähigkeit geplant. Laut Schätzungen der Commerzbank würde allein durch das Infrastrukturprogramm eine zusätzliche Nachfrage von 50 Milliarden Euro geschaffen, was derzeit gut 1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Hinzu kommen die zusätzlichen Investitionen für die Verteidigung. "Geht man davon aus, dass Deutschland in Zukunft 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausgeben wird, ergäbe sich hierdurch für die kommenden Jahre eine zusätzliche Nachfrage von etwa 1,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Zusammen mit den potenzielle zusätzlichen Ausgaben für die Infrastruktur ergäbe sich damit ein sehr starker Impuls von 2,5 Prozent des BIP", schätzen die Analysten.
Konjunkturprogramme solchen Ausmaßes haben natürlich ihren Preis. Ökonomen schätzen, dass die vergleichsweise moderate deutsche Verschuldung von derzeit rund 60 Prozent des BIP in den kommenden Jahren bis in den Bereich von 100 Prozent steigen wird. Die Anleihemärkte haben diese Erwartung eines künftig viel höheren Finanzierungsbedarfs bereits zum Teil vorweggenommen. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen ist stark gestiegen. Die daraus resultierende Einengung der Zinsdifferenz zum Dollar hat dem Euro Flügel verliehen. Die Einheitswährung notiert am Freitag klar über 1,08 Dollar. Im Handel heißt es, dass die Marke von 1,20 dieses Jahr noch fallen könnte.
Stagflationsgefahren in den USA nehmen zu
Die erratische "Shock and Awe"-Politik von Trump lässt sich nicht nur den Devisenmärkten ablesen. Seit Trump das Ruder übernommen hat, ist dem Verbrauchervertrauen in den USA ein herber Schlag versetzt worden. Auch sind erste Arbeitsmarktdaten für Februar weit schlechter als erwartet ausgefallen. Überhaupt dürfte die Zollpolitik von Trump vor allem in den USA inflationstreibend wirken. Die weit über den Erwartungen ausgefallenen Preisdaten für Januar könnten hier einen Vorgeschmack darstellen. Analysten sprachen von einem "Paukenschlag". Das macht die Arbeit der US-Notenbank nicht leichter. Diese dürfte mit Zinssenkungen sehr vorsichtig agieren.
Wie geht es nun an den hiesigen Börsen weiter? Das geplante Fiskalpaket sollte die Unternehmensgewinne treiben, vor allem in den Sektoren Rüstung und Infrastruktur, aber nicht nur. Derzeit gehen die Factset-Analystenerwartungen laut der Commerzbank davon aus, dass die DAX-Unternehmen ihre Gewinne 2025 um 10 und 2026 um 14 Prozent steigern werden. Mit einem KGV von derzeit 15 sei der DAX nicht gerade günstig, allerdings weit entfernt von den Bewertungsniveaus von Wall Street. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis des DAX ist in dieser Woche mit 1,84 erstmals in den Bereich 1,8 bis 2,0 vorgerückt, welches der DAX in der Vergangenheit regelmäßig in Phasen mit einem starken globalen Wachstum erreicht hat, führt die Commerzbank weiter aus. Ein DAX-Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,8 bis 2,0 entspreche aktuell einem DAX-Niveau zwischen 22.900 und 25.400 Indexpunkten.
DOW JONES--Make Europe great again. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man glauben, dass dies die Strategie von US-Präsident Donald Trump ist. Seit seinem Amtsantritt gehen die US-Konjunkturdaten auf Talfahrt, die Rolle des Dollars als Reservewährung wird angezweifelt und die US-Investoren verlassen fluchtartig das eigene Land. Trump hat es geschafft, Europa aus seiner jahrzehntelangen selbstverschuldeten Lethargie zu reißen. CDU/CSU und SPD sind dabei, das größte Fiskalpaket seit der deutschen Wiedervereinigung auf den Weg zu bringen. Die Erwartung eines deutlich höheren Wirtschaftswachstums in den kommenden Jahren lässt den DAX fliegen. Alt sehen die US-Börsen aus - aus MAGA wird MEGA.
Der DAX liegt seit Jahresbeginn mehr als 15 Prozent vorne, der S&P-500 leicht im Minus. Zwar besteht die berechtigte Sorge vor einem Handelskrieg mit den USA weiter, sie wird aber zunehmend von der Hoffnung überlagert, dass sich Europa erfolgreich von den USA wird abkoppeln könnte. Analysten sprechen mit Blick auf das gigantische Finanzpaket von einem "Game Changer". In den kommenden zehn Jahren sollen zusätzlich 500 Milliarden Euro in Infrastruktur investiert werden. Daneben sind massive Investitionen in die deutsche Verteidigungsfähigkeit geplant. Laut Schätzungen der Commerzbank würde allein durch das Infrastrukturprogramm eine zusätzliche Nachfrage von 50 Milliarden Euro geschaffen, was derzeit gut 1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Hinzu kommen die zusätzlichen Investitionen für die Verteidigung. "Geht man davon aus, dass Deutschland in Zukunft 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausgeben wird, ergäbe sich hierdurch für die kommenden Jahre eine zusätzliche Nachfrage von etwa 1,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Zusammen mit den potenzielle zusätzlichen Ausgaben für die Infrastruktur ergäbe sich damit ein sehr starker Impuls von 2,5 Prozent des BIP", schätzen die Analysten.
Konjunkturprogramme solchen Ausmaßes haben natürlich ihren Preis. Ökonomen schätzen, dass die vergleichsweise moderate deutsche Verschuldung von derzeit rund 60 Prozent des BIP in den kommenden Jahren bis in den Bereich von 100 Prozent steigen wird. Die Anleihemärkte haben diese Erwartung eines künftig viel höheren Finanzierungsbedarfs bereits zum Teil vorweggenommen. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen ist stark gestiegen. Die daraus resultierende Einengung der Zinsdifferenz zum Dollar hat dem Euro Flügel verliehen. Die Einheitswährung notiert am Freitag klar über 1,08 Dollar. Im Handel heißt es, dass die Marke von 1,20 dieses Jahr noch fallen könnte.
Stagflationsgefahren in den USA nehmen zu
Die erratische "Shock and Awe"-Politik von Trump lässt sich nicht nur den Devisenmärkten ablesen. Seit Trump das Ruder übernommen hat, ist dem Verbrauchervertrauen in den USA ein herber Schlag versetzt worden. Auch sind erste Arbeitsmarktdaten für Februar weit schlechter als erwartet ausgefallen. Überhaupt dürfte die Zollpolitik von Trump vor allem in den USA inflationstreibend wirken. Die weit über den Erwartungen ausgefallenen Preisdaten für Januar könnten hier einen Vorgeschmack darstellen. Analysten sprachen von einem "Paukenschlag". Das macht die Arbeit der US-Notenbank nicht leichter. Diese dürfte mit Zinssenkungen sehr vorsichtig agieren.
Wie geht es nun an den hiesigen Börsen weiter? Das geplante Fiskalpaket sollte die Unternehmensgewinne treiben, vor allem in den Sektoren Rüstung und Infrastruktur, aber nicht nur. Derzeit gehen die Factset-Analystenerwartungen laut der Commerzbank davon aus, dass die DAX-Unternehmen ihre Gewinne 2025 um 10 und 2026 um 14 Prozent steigern werden. Mit einem KGV von derzeit 15 sei der DAX nicht gerade günstig, allerdings weit entfernt von den Bewertungsniveaus von Wall Street. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis des DAX ist in dieser Woche mit 1,84 erstmals in den Bereich 1,8 bis 2,0 vorgerückt, welches der DAX in der Vergangenheit regelmäßig in Phasen mit einem starken globalen Wachstum erreicht hat, führt die Commerzbank weiter aus. Ein DAX-Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,8 bis 2,0 entspreche aktuell einem DAX-Niveau zwischen 22.900 und 25.400 Indexpunkten.