18 TERMINE, die in der Woche wichtig werden
1. Mercedes-Benz auch von Zollthematik überschattet
Die massiven Belastungen aus den Importzöllen in den USA werden auch den Zahlenausweis zum zweiten Quartal bei Mercedes-Benz überschatten. Große Überraschungen erwarten Analysten zwar nicht für die bereits in Aussicht gestellten Summen: Der Stuttgarter DAX-Konzern hat die Margen-Belastung aus Zöllen bei Cars für das Gesamtjahr mit bis zu 300 Basispunkten angegeben. Alleine im zweiten Quartal könnten das 700 Millionen Euro sein, die das EBIT belasten könnten. Etwas spannender dürfte es werden, wenn sich das Management um CEO Ola Källenius zum chinesischen Markt äußert, wo ausländische Premiumautohersteller zuletzt teils erhebliche Schwierigkeiten hatten.
>>> Mittwoch, 30. Juli 2025; 07:00
2. Siemens Healthineers, die Zölle und der schwache Dollar
Schon vor gut drei Monaten hat die Siemens-Medizintechniktochter wegen der trumpschen Zollpolitik ihre Gewinnprognose am unteren Ende verlängert und dies mit Negativeffekten von 200 bis 300 Millionen Euro im zweiten Geschäftshalbjahr begründet. Die Analysten von Equita glauben, dass man in Erlangen angesichts der starken Dollarschwäche inzwischen noch etwas vorsichtiger geworden sein könnte und bei Vorlage der Drittquartalszahlen nur noch das untere Ende des Jahreszielkorridors von 2,20 bis 2,50 Euro Gewinn je Aktie in Aussicht stellen wird. Im Schnitt gehen die Experten aber von 2,29 Euro aus. Das organische Wachstum sehen sie mit 5,8 Prozent sogar am oberen Ende der Prognosespanne.
>>> Mittwoch, 30. Juli 2025; 07:00
3. Reicht der Adidas-Lauf nun für eine höhere Prognose 2025?
Adidas hat gerade einen Lauf. Das spiegelt sich in den Konsens-Gewinnerwartungen für das zweite Quartal wider, die im Schnitt Zuwächse zwischen 50 und 72 Prozent einkalkulieren. Die Yeezy-Bestände sind Geschichte, das Kanye-West-Kapital abgeschlossen, und so kann der Sneaker-Hersteller entspannt angreifen, während die Wettbewerber Nike und Puma mit sich selbst beschäftigt sind. Neuerdings muss auch Puma erstmal seine Krallen einziehen, der neue CEO hat als Fitnessprogramm einen "Reset" für 2025 und ein "Übergangsjahr" für 2026 verordnet. Ab da will Adidas-Chef Björn Gulden bereits eine zweistellige EBIT-Marge und zweistelliges Umsatzwachstum im Hause haben. Aber reichts angesichts der US-Importzölle nun auch schon für eine höhere Prognose für 2025?
>>> Mittwoch, 30. Juli 2025; 07:30
4. Bei Symrise wackelt das organische Wachstumsziel
Hält sie oder hält sie nicht? Das ist mit Blick auf die Wachstumsprognose von Symrise die entscheidende Frage, wenn der Duft- und Aromenhersteller am Mittwoch die Halbjahresbilanz vorlegt. Analysten sind sich trotz eines Pre-Close-Calls nicht einig. Während Morgan Stanley das untere Ende des Symrise-Zielkorridors von 5 bis 7 Prozent organischem Wachstum für erreichbar hält und dafür auf starkes Schlussquartal setzt, weist Jefferies darauf hin, dass das Management im Pre-Close-Call anders als die Margenprognose das Wachstumsziel nicht explizit bestätigt hat. Und UBS rechnet damit, dass Symrise das Ziel auf "etwa 5 Prozent" eingrenzen wird. Klar ist, die US-Nachfrage schwächelt derzeit bei allem, was mit Düften zu tun hat.
>>> Mittwoch, 30. Juli 2025; 11:00
5. Deutsches BIP sinkt im 2. Quartal
Deutschlands Wirtschaft dürfte im zweiten Quartal leicht gesunken sein. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte rechnen damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent zurückgegangen ist, nachdem es im ersten Jahresviertel um 0,4 Prozent gestiegen war. Wie üblich liegen bei der ersten BIP-Schätzung noch keine Daten für den letzten Monat des Quartals vor. Die Produktion im produzierenden Sektor hat im April/Mai um 0,2 Prozent über dem Niveau des Vorquartals gelegen, die Einzelhandelsumsätze sanken um 0,3 Prozent. Die Deutsche Bundesbank prognostizierte in ihrem jüngsten Monatsbericht ein "mehr oder weniger unverändertes" BIP.
>>> Mittwoch, 30. Juli 2025; 10:00
6. Euroraum-BIP sinkt im 2. Quartal leicht
Die Wirtschaftsleistung des Euroraums dürfte im zweiten Quartal ebenfalls leicht gesunken sein. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen erwarten, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal gleichfalls um 0,1 Prozent zurückgegangen ist, nachdem es im ersten Quartal um 0,6 Prozent zugelegt hatte. Zu dieser Prognose passt allerdings nicht ganz die Erwartung, dass mit Ausnahme der deutschen die anderen drei großen Volkswirtschaften gewachsen sein sollen - Spanien sogar um 0,6 Prozent.
>>> Mittwoch, 30. Juli 2025; 11:00
7. Zollpolitik bremst US-Wirtschaft
Die US-Wirtschaft dürfte im zweiten Quartal zwar ein kräftiges Wachstum verzeichnet haben, aber dies wäre nur eine Gegenbewegung auf die Schrumpfung im Vorquartal. Die Ökonomen der Commerzbank erwarten für das zweite Quartal ein Wachstum von annualisiert 2,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Im ersten Quartal war die Wirtschaft um 0,5 Prozent geschrumpft. Grundsätzlich sei die Zollpolitik schuld daran, dass die US-Wirtschaft nach mehreren Jahren kräftigen Wachstums nicht mehr ganz so gut laufe, hieß es von der Commerzbank. Die Zölle sorgten für Unsicherheit und Zurückhaltung bei Verbrauchern und Unternehmen. Die Stärke der Abschwächung sei aber schwer abzuschätzen, da die Statistikbehörde offensichtlich Probleme habe, die Auswirkungen der US-Zollpolitik vollständig zu erfassen.
>>> Mittwoch, 30. Juli 2025; 14:30
8. Bei Airbus stehen Aussagen zum zweiten Halbjahr im Fokus
Airbus dürfte sein Ergebnis im zweiten Quartal trotz schwächerer Umsätze kräftig gesteigert haben. Bei der Zahlenvorlage stehen Aussagen des Managements zur Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr im Fokus. Im Rüstungsgeschäft profitiert der DAX-Konzern unter anderem von Eurofighter-Bestellungen, bei der Auslieferung von Verkehrsflugzeugen liegt er zur Jahresmitte allerdings hinter dem Vorjahr zurück. Dennoch wurde die Jahresprognose im Juni bestätigt und dürfte am Mittwoch erneut bekräftigt werden. Anleger interessieren sich auch für Hedginggeschäfte: Da Airbus erhebliche Kosten in Euro hat und den Umsatz überwiegend in US-Dollar erzielt, ist der Konzern einem erheblichen Wechselkursrisiko ausgesetzt.
>>> Mittwoch, 30. Juli 2025; 17:45
9. Fed hält die Linie - Powell unter Druck
Ökonomen und Börsianer erwarten, dass die Federal Reserve ihren Leitzins bei der kommenden Sitzung in der Spanne von 4,25 bis 4,50 konstant halten wird. Die Zinstermingeschäfte preisen eine Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent für stabile Zinsen ein. Die Märkte werden vor allem auf drei Aspekte achten: Erstens die Reaktion von Fed-Chef Jerome Powell auf die beständige Kritik von US-Präsident Donald Trump, der Zinssenkungen fordert, um die Kosten der Staatsverschuldung zu senken und die Wirtschaft anzutreiben. Zweitens werden die Anleger im Statement der Fed oder in Powells Pressekonferenz nach Hinweisen suchen, ob es möglicherweise eine Zinssenkung im September geben wird. Drittens stehen abweichende Meinungen innerhalb der Fed im Fokus. Einige Ratsmitglieder haben sich als potenzielle Nachfolger von Powell in Position gebracht und unterstützen die Forderungen von Trump nach Zinssenkungen. Ein Mangel an Konsens könnte als Signal für eine bevorstehende Zinssenkung im September gewertet werden.
>>> Mittwoch, 30. Juli 2025; 20:00
10. Microsofts Cloud Azure im Fokus
Microsoft hat sich in Sachen Künstlicher Intelligenz als Gewinner herausgestellt. Deswegen richtet sich der Blick der Anleger bei der Veröffentlichung der Viertquartalszahlen auf Microsofts Cloud-Angebot Azure, das Infrastruktur für KI-Anwendungen bereitstellt. Im Vorquartal hatte Azure ein Wachstum von 35 Prozent verzeichnet und damit besser abgeschnitten als erwartet. Für das vierte Quartal hat Microsoft ein Wachstum von 34 bis 35 Prozent in Aussicht gestellt.
>>> Mittwoch, 30. Juli 2025; 22:05
11. Bank of Japan bleibt vorsichtig bei Zinserhöhungen
Die Bank of Japan (BoJ) wird ihre Zinserhöhungen voraussichtlich fortsetzen, dabei aber einen sehr behutsamen Ansatz verfolgen. Bei der bevorstehenden Sitzung dürfte die BoJ ihren Leitzins stabil halten. Die Notenbank beendete im vergangenen Jahr ihre massiven Konjunkturmaßnahmen und hob im Januar den Leitzins auf 0,50 Prozent an. Obwohl die BoJ ihre Bereitschaft zu weiteren Zinserhöhungen signalisiert hat, zwangen sie die erwarteten Auswirkungen der US-Zölle dazu, ihre Wachstums- und Preisprognosen am 1. Mai nach unten zu korrigieren. Inzwischen haben Japan und die USA ein Handelsabkommen geschlossen, das die Aktienmärkte mit starken Kursgewinnen quittierten. Wegen der Preissteigerungen auf breiter Basis - insbesondere für Reis und andere Lebensmittel - dürfte die BoJ ihre Inflationsprognose erhöhen.
>>> Donnerstag, 31. Juli 2025
12. Lufthansa setzt Wachstum fort - Einstieg bei der Airline TAP?
Der Lufthansa-Konzern dürfte im zweiten Quartal sein Ergebnis mehr als doppelt so stark gesteigert haben wie den Umsatz. Analysten rechnen im Konsens mit einem Umsatzanstieg um 7 Prozent und einem Plus von 17 Prozent beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Die Investoren werden sich vor allem für die Fortschritte des Turnaround-Programms der Kernairline, das Transatlantikgeschäft und den Ausblick für das Frachtgeschäft interessieren. Auch die Frage, ob der Airline-Konzern weiterhin Interesse an einem Einstieg bei der portugiesischen Fluggesellschaft TAP hat, dürfte im Fokus stehen. Die Regierung in Lissabon will knapp die Hälfte der Anteile an TAP Air Portugal veräußern.
>>> Donnerstag, 31. Juli 2025; 07:00
13. Heidelberg Materials sollte die Markterwartungen erfüllen
Baustoffhersteller profitieren derzeit von Infrastrukturprogrammen und hohen Investitionen in Rechenzentren oder Energietechnik. Da das Geschäft sehr regional aufgestellt ist, spielen Zölle eine untergeordnete Rolle. Analysten erwarten, dass der deutsche Baustoffriese Heidelberg Materials die Konsenserwartungen für das zweite Quartal erfüllt. Das habe jüngst auch eine Gesprächsrunde des Unternehmens mit einer Gruppe von Analysten ergeben. Auch für 2025 sehen die Experten den DAX-Konzern auf Kurs: Mit einer Steigerung von 8 Prozent beim Ergebnis des laufenden Geschäfts auf 3,45 Mrd Euro liegt ihr Konsens über der Mitte des Zielkorridors von 3,25 und 3,55 Milliarden Euro, den das Unternehmen ausgegeben hat.
>>> Donnerstag, 31. Juli 2025; 07:00
14. BMW mit Margeneinbruch - steht aber besser da
Im Gegensatz zu anderen Premiumautohersteller dürfte BMW angesichts der Produktion in den USA die Belastungen aus US-Importzöllen deutlich besser abfedern können. Analysten gehen teilweise sogar davon aus, dass der Münchener Hersteller seine Gewinnprognose - ganz unabhängig von einem bestimmten Zoll-Szenario - bei den Zöllen bekräftigen kann. Doch das schärfere Wettbewerbsumfeld in China geht auch an BMW nicht spurlos vorbei: Wie bei anderen Unternehmen der Branche dürfte der Umsatz im zweiten Quartal nur leicht gesunken sein, der Gewinn dagegen um mindestens ein Drittel signifikant. Die entsprechende Marge im Auto-Geschäft könnte aber nun ihren Tiefpunkt erreicht haben.
>>> Donnerstag, 31. Juli 2025; 07:30
15. Deutsche HVPI-Inflation sinkt im Juli etwas
Der Inflationsdruck in Deutschland dürfte im Juli etwas abgenommen haben. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent gestiegen ist und um 1,9 (Juni: 2,0) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lag. Für den nationalen Verbraucherpreisindex werden Raten von 0,2 und ebenfalls 1,9 (2,0) Prozent prognostiziert. Um 10.00 Uhr werden Verbraucherpreisdaten für sechs Bundesländer veröffentlicht.
>>> Donnerstag, 31. Juli 2025; 14:00
16. Apple hat aktuell nicht viel zu bieten
Das dritte Geschäftsquartal von Apple dürfte nicht ausreichen, um die Stimmung der Anleger zu heben. Bei Umsatz und Gewinn erwarten die Analysten keine großen Sprünge. Ohnehin hat Apple im KI-Hype derzeit das Nachsehen, weil das Unternehmen bislang keine überzeugenden Produkte geliefert hat. Die nächsten größeren Neuigkeiten dürften erst im September kommen, wenn der Konzern seine neuen iPhones vorstellt. Aber auch hier werden nur kleine Neuerungen erwartet.
>>> Donnerstag, 31. Juli 2025; 22:30
17. Euroraum-Inflation sinkt im Juli leicht
Die Inflation im Euroraum dürfte um Juli leicht zurückgegangen sein. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent gesunken sind und um 1,9 (Juni: 2,0) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen. Auslöser dürften Energie- und Dienstleistungspreise gewesen sein. Für die Kernteuerung wird eine unveränderte Rate von 2,3 Prozent prognostiziert.
>>> Freitag, 1. August 2025; 11:00
18. US-Jobwachstum lässt im Juli nach
Das US-Stellenwachstum dürfte sich im Juli abgeschwächt haben. Ökonomen erwarten ein Jobwachstum von rund 110.000 (Vormonat: 147.000) und einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 4,2 (4,1) Prozent. Für die Stundenlöhne wird ein Zuwachs um 0,3 (0,2) Prozent gegenüber dem Vormonat und von 3,9 (4,0) Prozent auf Jahressicht vorhergesagt. Die Commerzbank weist darauf hin, dass die US-Wirtschaft nach mehreren Jahren kräftigen Wachstums nicht mehr ganz so gut läuft. Dies liege zum einen an den Zöllen, die für Unsicherheit und Zurückhaltung sorgten. Zudem habe die rigide Immigrationspolitik den Zuzug deutlich verringert, was die Nachfrage dämpfe. Die US-Notenbank dürfte diese Schwächesignale aufmerksam verfolgen. "Die Zahlen wären dann zwar vermutlich nicht so schlecht, dass eine Zinssenkung im September eine ausgemachte Sache ist", erklärt die Commerzbank. "Wir gehen aber weiter davon aus, dass sie dann handelt, nicht zuletzt unter dem Eindruck der zunehmenden Pressionen seitens der Politik."
>>> Freitag, 1. August 2025; 14:30