MARKT USA/Starke Zahlen von Meta und Microsoft schieben Wall Street an
Starke Quartalsergebnisse von Meta Platforms und Microsoft dürften am Donnerstag die Wall Street deutlich steigen lassen. Für den Nasdaq-Future geht es um 1,3 Prozent nach oben, der Future auf den S&P-500 steigt um 1,0 Prozent. Die Berichtssaison verdrängt die eher falkenhaften Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell vom Vortag. Die Blicke sind aber schon auf die Apple-Quartalszahlen nach der Schlussglocke gerichtet. Die Hürde für eine Zinssenkung durch die Fed im September sei nach der Entscheidung vom Mittwoch, die Zinsen trotz zweier abweichender Stimmen für eine Senkung um 25 Basispunkte unverändert zu lassen, höher gelegt worden, urteilt Marktstratege Joost van Leenders von Van Lanschot Kempen. Die Fed werde noch zwei Runden von Inflations- und Beschäftigungsdaten erhalten, aber es sei unwahrscheinlich, dass sich die Daten ausreichend veränderten, um eine Zinssenkung zu rechtfertigen, meint der Senior Investmentstratege. Für einen Impuls könnten auch die vor der Startglocke anstehenden US-Konjunkturdaten sorgen. Hier werden unter anderem die wöchentlichen Erstanträge sowie die persönlichen Einnahmen und Ausgaben für den Juni veröffentlicht.
Bei den Einzelwerten steigen Meta Platforms vorbörslich um 11,6 Prozent. Der Konzern hat im zweiten Quartal die Erwartungen klar übertroffen. Dazu gab Meta eine starke Umsatzprognose für das dritte Quartal ab. Microsoft (+8,4%) hat in ihrem vierten Quartal vom Cloud Computing und einer massiven Nachfrage nach künstlicher Intelligenz profitiert. Der Konzern meldete einen Umsatz von 76,4 Milliarden Dollar, welcher die Erwartungen der Wall Street übertraf. Die viel beachtete Cloud-Services-Sparte, zu der auch das Azure-Geschäft gehört, wuchs um 39 Prozent und übertraf ebenso die Erwartungen. Qualcomm hat den Gewinn im dritten Geschäftsquartal stärker gesteigert als erwartet. Der US-Chipkonzern profitierte von einem starken Wachstum in den Bereichen Automobile und Internet der Dinge. Der Ausblick für das laufende Quartal liegt im Rahmen der Erwartungen. Die Aktie fällt allerdings um 6 Prozent. Die Erwartungen der Investoren seien aufgrund der Rally seit April höher gewesen, heißt es zur Begründung. Ebay hat im zweiten Quartal einen Anstieg von Bruttowarenwert, Umsatz und Gewinn verzeichnet. Der Online-Marktplatz übertraf damit die Markterprognosen. Die Aktie steigt um 14,1 Prozent. Ford hat dagegen mit den Zöllen der US-Regierung zu kämpfen. Im zweiten Quartal hat der Autobauer über 800 Millionen US-Dollar für Zölle ausgegeben, obwohl er die meisten seiner Autos in den USA produziert. Dadurch verbuchte der Konzern den ersten Quartalsverlust seit 2023. Die Aktie fällt um 1,8 Prozent.