Rettung der Finanzmärkte

Kesso

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peketec.de möchte, als Sprachrohr der Trader und Börseninteressierten,
sinnvolle Ansätze für eine angemessene Regulierung der Finanzmärkte sammeln und in Diskussion mit der Politik treten.

Um nicht im Sumpf des gefährlichen Halbwissens der Politik unterzugehen,
sucht peketec.de nach sinnvollen und wirklich umsetzbaren Vorschlägen, um die internationalen Finanzmärkte zu retten.
Wir bitten alle sich rege zu beteiligen und ihre Ideen zu veröffentlichen.
Hier wollen wir einschreiten und Aufklärungsarbeit leisten.

Die mediengesteuerte Abneigung gegen die Finanzmärkte entspricht nicht immer den realen Bedingungen.
Nicht immer ist der Shortie der Böse als welcher er in den Medien dargestellt wird.
Wer kann hier bessere Aufklärungsarbeit leisten als die Menschen,
die täglich in diesem Segment arbeiten und über Jahre hinweg am Markt aktiv sind?

In "guten Zeiten" waren diese Personen schließlich auch aktiv und haben den Markt gestützt.
Das allerdings will niemand anerkennen.

Die eigentlichen Auslöser sitzen an anderen Stellen. Hier sollte man eingreifen!

Wir möchten alle dazu aufrufen, aktiv an unserem Aufklärungsvorhaben teilzunehmen und die Finanzmärkte zu retten.

Nur mit dem umfassenden Wissen der Marktteilnehmer selbst ist es möglich, die Arbeitsplätze im Finanzsektor
und die Attraktivität der internationalen Märkte zu schützen und das Ansehen in der Öffentlichkeit wieder zu stärken.
Zu oft werden Marktteilnehmer pauschal für die derzeitige Situation zum Sündenbock gemacht.
Nun heißt es die wahren Schuldigen zu finden und der Politik hilfreich unter die Arme zu greifen.
Schließlich wissen wir am besten wie die Märkte funktionieren.

Helft uns das gefährliche Halbwissen der Politik in den Griff zu bekommen!!

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Banken verstaatlichen oder Banken verbieten hochriskante Produkte anzubieten die keiner versteht !

Banken dürfen keine Zweckgesellschaften gründen die hochriskante Termin und Optionsgeschäfte betreiben von dessen Gewinnen keiner der normalen profitiert aber bei Verlusten alle halften !

Banken dürfen nur solide Kredit und Spargeschäfte betreiben !

Hedgefonds nur mit Eigenkapital handeln - KEINE Linie oder Kredit ... usw. usw. !
Überhaupt gehört es verboten Hebel oder Kredite für Wertpapier oder Optionsgeschäfte anzubieten ... :cry: !

Wer Pleite ist ist Pleite und darf nicht noch hundert andere mit Pleite machen ... so passiert es aber bei unendlichen Hebeln ! :cry:
 
Zerberus sein Vorschlag:

Lasst Sie alle Pleite gehen! Wer Angst vor der Pleite hat, agiert vorsichtiger.....


P.S: Stellt Asmussen, Geithner, Hank Paulson und andere vor Gericht und lasst sie nie wieder frei!
 
Zuerst muss der gesamte Markt kollabieren und die Staaten, wie auch Firmen und Privatpersonen komplett entschuldet werden, sodass wieder alle bei Null beginnen.
Es wird ein Gold/Silbergedecktes Geld eingeführt, das von einer Weltorganisation verwaltet wird.
Jeder Bürger auf der Welt erhält etwas dieses Geldes und beginnt von neu anzufangen.
Hädschfonds werden abgeschafft und es zählt nur noch die ehrliche Arbeit als wirkliche Leistung und somit sind wirkliche Leistungsbringer auch die Stützen unserer Gesellschaft, nicht egoistische Banken und Hädschfonds.
Nicht Lebensvers. ... sondern wieder eine Vielzahl von Kindern sind als Altersvorsorge bestimmt. Somit sollte jede Familie mind. 3 Kinder bekommen. Leute, die keine Kinder haben (Ausnahme, natürlich kranke od. unfruchtbare) müssen höhere Steuern zahlen, da sie keine "Altersvorsorge" zur Welt gebracht haben.
Alle dummen und langen Gesetze werden abgeschafft und es gibt wieder einen normalen "Sachverstand" unter den Leuten sowie Hilfsbereitschaft und Anstand in der Gesellschaft. :punk:
 
Mal ein sehr informierter Artikel - lediglich bei den Hedge-Fonds ist die Analyse suboptimal: es sind gerade Hedge-Fonds, weil sie eben keine normalen Fonds sind, was ja so gewollt ist!
Sie unterliegen einer umfassenden Registrierung und dürfen dann erst frei selbst entscheiden, wo und wie sie ihre Kundengelder anlegen. Dabei tragen sie das volle unternehmerische Risiko - d.h. arbeiten sie schlecht, gehen sie Pleite. Das ist fair und transparent.
Insofern stellen sie auch keine gesellschaftliche Gefahr da (im Gegenteil: sie sind eine sinnvolle Ergänzung des Finanzmarktes), solange sie keine kritische (systembedrohende) Größe erreichen.
Für Hedge-Fonds ab einer Milliarde Anlagevermögen sollten Leverage Geschäfte, welche über ihr Eigenkaptial in einer Assetklasse hinausgehen einer Aufsichtsbehörde anzeigen müssen.



Diese Regeln könnten die Finanzmärkte bändigen

(128)
Von Frank Stocker 16. Mai 2010, 12:48 Uhr

Die wildgewordenen Aktien- und Devisenmärkte sind zur Gefahr für sich selbst und die Staaten geworden. Selbst Profis können ihre Produkte und die daraus entstehenden Bedrohungen nicht mehr kontrollieren. Mit sechs neuen Regeln könnte der Handel für alle erheblich sicherer werden.
Wall Street Begins Recovery After Dow Takes Wild Plunge
Foto: AFP

Händler auf dem Parkett der New Yorker Börse NYSE am 7 Mai. Einen Tag davor hatte der Dow Jones einen Ritt von mehr als 1000 Punkten hingelegt und die Märkte weltweit in Aufregung versetzt
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Schon zwei Monate nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers trafen sich die Regierungschefs der G20-Staaten und berieten, wie das Finanzsystem reformiert werden muss. Sie einigten sich damals, Mitte November 2008, auf rund 50 Maßnahmen.
Weiterführende Links

Doch je mehr Zeit ins Land ging, je mehr sich die Börsen und die Wirtschaft erholten, desto schwächer wurde die Position der Verfechter umfassender Reformen. Paul Volcker, der ehemalige US-Notenbankchef, scheiterte ebenso mit seinen radikalen Vorschlägen für eine Aufspaltung der großen Banken wie die deutsche Regierung mit ihrem Wunsch nach einer stärkeren Kontrolle von Hedgefonds.

Die Griechenlandkrise der vergangenen Wochen hat nun jedoch deutlich gemacht, dass der Finanzmarkt nach wie vor anfällig ist - auch wenn in diesem Fall die Ursache der Krise ganz klar nicht im System lag, sondern in den Versäumnissen der griechischen Regierungen in der Vergangenheit. Dennoch zeigte sich hier erneut, dass das Finanzsystem immer noch so verfasst ist, dass es die Weltwirtschaft in den Abgrund reißen kann.

Um dies zu verhindern und einige der Auswüchse zu beschneiden, sind umfassende Reformen notwendig. Das meiste liegt dabei schon auf dem Tisch, vieles scheint inzwischen auch in Bewegung zu kommen. So wollen die EU-Staaten offenbar in der kommenden Woche eine stärkere Kontrolle der Hedgefonds beschließen. Diese sind jedoch im Vergleich zu Banken, Notenbanken und Pensionsfonds die kleineren Marktteilnehmer.

Die gewichtigen Reformvorschläge drohen weiter zu versanden, wie beispielsweise die Trennung des Eigenhandels von den Banken. "Das wäre ein sichereres Bankensystem", sagte vor wenigen Tagen der ehemalige Premierminister von Singapur, Lee Kuan Yew, dessen Staat sich anschickt zum neuen Finanzzentrum Asiens aufzusteigen. Doch die USA und Großbritannien fürchteten, dass dann Banken in andere Länder abwandern könnten. Das wollten sie verhindern.

1. Eigenhandel der Banken vom übrigen Geschäft abtrennen

Das Geschäft der großen Banken hat nur noch wenig mit dem zu tun, wie sich Otto Normalverbraucher ein Geldinstitut vorstellt. Den Großteil ihrer Gewinne erzielen sie nicht mit Tagesgeldkonten oder Krediten an Kleinunternehmer, sondern damit, dass sie an den Finanzmärkten Wetten eingehen, und zwar längst nicht mehr nur im Auftrag ihrer Kunden, sondern auch auf eigene Rechnung. Im Prinzip sind die großen Banken damit riesige Hedgefonds, und dies ist auch ein Grund, warum die Pleite einer solchen Bank solch enorme Folgen für das Finanzsystem hätte und sie vom Staat gerettet werden müssen.

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Die größten Kurstürze an der Wall Street (Dow Jones) gemessen am Tagestief
Die Börse hat schon viele schlimme Tage gesehen. Die Verluste am 6. Mai 2010 waren die schlimmsten seit 1987 - eine Übersicht der schlimmsten Tagesverluste in den USA...


Als Vorteil des Eigenhandels wird angeführt, dass auf diese Weise der Handel mit vielen Papieren liquider wird, diese damit erst auch für Privatanleger minütlich handelbar werden. Der ehemalige US-Notenbankchef und heutige Obama-Berater Paul Volcker wollte den Eigenhandel von den Banken trennen. Diese sollten sich wieder auf ihr eigentliches Geschäft beschränken, der Eigenhandel ausgelagert werden in eigene Unternehmen, die dann eigenständige Hedgefonds wären. Doch diese Pläne wurden schon für den entsprechenden Gesetzentwurf abgeschwächt. Der Eigenhandel sollte nur noch verboten sein, wenn die Bank dabei zu große Risiken eingeht. Dieser Entwurf wurde jedoch vom US-Senat kürzlich abgelehnt.

Fazit: Banken müssen wieder konkursfähig werden, indem ihre Größe so gestutzt wird, dass ein Bankrott nicht das gesamte System in den Abgrund reißt. Die Abtrennung des Eigenhandels vom Kerngeschäft wäre dafür die richtige Maßnahme.

2. Ungedeckte Leerverkäufe verbieten, plus Meldepflichten

Leerverkäufe geben Anlegern die Möglichkeit, auf sinkende Kurse zu setzen. Das Prinzip ist einfach: Man leiht sich beispielsweise bei einem Fonds die Aktien eines Unternehmens aus, verkauft sie und kauft sie später günstiger wieder zurück, um sie zurückzugeben. So hat man aus dem Kursverlust einer Aktie Profit geschlagen. Ganz genau so funktioniert dies auch bei Staatsanleihen oder anderen Wertpapieren.

Diese Art der Spekulation hat den Geruch des Bösartigen, weil sie aus der Malaise eines Unternehmens - oder auch von Staaten wie im Falle Griechenlands - noch Gewinn schlägt. Dabei hat sie durchaus eine heilsame Funktion, denn Leerverkäufer werden nur dann aktiv, wenn sie wittern, dass irgendwo etwas schiefläuft. Sie sind somit eine Art Frühwarnsystem.

Leerverkäufe werden dann zum Problem, wenn sie ungedeckt sind, wenn also jemand eine Aktie verkauft, ohne diese vorher geliehen zu haben. Denn auch das ist heute möglich. Dadurch können theoretisch sogar mehr Aktien verkauft werden, als es überhaupt gibt. Dies kann zu erheblichen Verwerfungen führen. Ein Vorteil ist, dass durch zusätzliche, ungedeckte Leerverkäufe der Handel liquider und effizienter wird.

Fazit: Weltweit müssen ungedeckte Leerverkäufe verboten werden, so wie es die Bundesregierung in einem Gesetzentwurf plant. Die Gefahr, dass die Liquidität darunter etwas leidet, ist hinnehmbar. Das Gesetz sieht auch Meldepflichten vor, wenn mehr als 0,2 Prozent des Aktienkapitals leer verkauft werden. Dieser Weg ist richtig.

3. Versicherung von Krediten beschränken

Das Kürzel kennen inzwischen sogar viele, die sich selten mit Finanzmärkten befassen: CDS. Diese Kreditausfallversicherungen machten gerade in der Griechenlandkrise Furore. Denn mit ihnen können sich Investoren gegen den Ausfall eines Schuldners versichern, auch gegen die Pleite eines Staates. Dies klingt auf den ersten Blick sinnvoll, so wie es auch sinnvoll sein kann, sich gegen ein Abbrennen des eigenen Hauses zu versichern.
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Allerdings wurde das Instrument in den vergangenen Jahren zunehmend zweckentfremdet. Immer häufiger kauften Investoren CDS, ohne dass sie überhaupt einen Kredit vergeben hatten, den sie absichern mussten. Sie nutzten die CDS schlicht für Wetten, so wie beim Fußball-Toto wetteten sie darauf, dass ein Schuldner pleitegeht, und andere hielten dagegen. So wurden Mitte 2008 CDS im Wert von rund 60 Billionen Dollar zwischen den Banken gehandelt - so viel wie das Bruttoinlandsprodukt der gesamten Welt.

Man kann den Sinn der CDS grundsätzlich bezweifeln. Warum sollte sich ein Gläubiger gegen den Ausfall eines Kredites versichern? Als Kreditgeber gleicht er das Risiko schließlich über den Zins aus - das ist das Grundprinzip der Arbeit von Banken, dafür sind sie da. Die Pleite eines Schuldners ist eingerechnet, das heißt sie sollte es sein.

Den Banken bieten die Papiere jedoch einen bilanztechnischen Vorteil. Denn wenn sie den Kredit mit einem CDS absichern, dann wirkt das in der Bilanz so, als würde der Kredit gar nicht existieren - und sie können anschließend mit dem gleichen Eigenkapital weitere Kredite vergeben. Auf diese Weise können sie wesentlich mehr Kredite vergeben, ohne das eigene Risiko zu erhöhen - scheinbar. Denn letzten Endes ist das Risiko ja nicht verschwunden, es wurde nur im weltweiten Finanzsystem weitergegeben. Wohin, ist angesichts des schwunghaften CDS-Handels allerdings nicht mehr festzustellen.

Verteidiger der CDS-Papiere führen an, dass ihre Kurse frühzeitige Signale geben. So hätten die Kreditausfallversicherungen auf Griechenland beispielsweise schon in einem sehr frühen Stadium gezeigt, dass es dort große Probleme gebe. Allerdings: Die gleichen CDS signalisierten auch jahrelang, dass griechische Anleihen kein wesentlich höheres Risiko darstellen als deutsche. Und dies war offensichtlich ein völlig falsches Signal.

Fazit: In jedem Fall muss der Markt transparent gemacht werden, indem der CDS-Handel nicht mehr unbeobachtet zwischen den Banken stattfindet, sondern auf einer öffentlichen Börse, damit stets klar ist, wo das Risiko liegt. Zudem sollten nur noch jene CDS kaufen dürfen, die damit eigene Kredite absichern, um reine Wetten zu verhindern. Schließlich sollte überlegt werden, ob die Bilanzierung der Banken verändert wird, sodass sie auch dann Eigenkapital für einen Kredit hinterlegen müssen, wenn sie ihn über ein CDS abgesichert haben, um eine Kreditaufblähung zu vermeiden.

4. Hedgefonds mit anderen Fonds gleichstellen

Wer als normaler Sparer sein Geld einem Fonds anvertraut, bekommt umfassende Informationen - wo der Fonds das Geld anlegt, in welche Papiere, welche Strategie er verfolgt, alles zusammengefasst in regelmäßigen Geschäftsberichten. Der Staat legt zudem fest, was die Fonds dürfen und was nicht.

Für Hedgefonds gilt all das nicht - sie sagen nicht, wo und wie sie investieren, und unterliegen keiner Kontrolle. Ihren Sitz haben sie meist auf den Cayman Islands oder Bermudas, die Manager sitzen in London oder New York. Keiner weiß, was sie eigentlich machen, oft nicht einmal ihre Anleger. Sie verwalten rund 1,5 Billionen Dollar, sie spekulieren aber zusätzlich mit einem Mehrfachen an Kredit. Deutschland und andere EU-Staaten wollen diese Fonds schon lange an die Kandare nehmen. Die USA und Großbritannien zeigen sich jedoch störrisch. Zum einen, weil dort die meisten der Fondsmanager sitzen und New York und London zu Finanzzentren der Welt gemacht haben. Zum anderen, weil die Vermögenden dieser Länder ihr Geld oft in solchen Fonds liegen haben.

Das Risiko, das die Fonds für die Stabilität des Finanzmarkts darstellen, ist umstritten. Einerseits waren sie weder treibende Kräfte bei den Turbulenzen Ende 2008 noch rund um die aktuelle Krise. Andererseits führt ihre Spekulation oft zu extremen Verzerrungen am Markt, wie während der Ölpreis-Hausse Mitte 2008 und bei den Kurskapriolen der VW-Aktie im Oktober 2008. Hedgefonds wehren sich gegen stärkere Transparenz, da so ihre Strategien öffentlich und sie um Gewinnmöglichkeiten gebracht würden. Genau dies spricht jedoch für die Transparenz.

Fazit: Es gibt keinen Grund, warum Hedgefonds anders behandelt werden sollten als Fonds für Privatanleger. Für eine effektive Aufsicht ist es zudem wichtig zu wissen, wer wo spekuliert und mit welchem Kreditanteil, um eventuelle Risiken erkennen zu können.

5. Derivatehandel beschränken über Finanztransaktionssteuer

Der Begriff "Derivat" geht auf das lateinische Wort "derivare" = ableiten zurück. Diese Finanzinstrumente wurden also von einer Basis abgeleitet. Der Käufer kann so auf Marktbewegungen spekulieren, ohne das zugrunde liegende Basisinvestment selbst zu besitzen, also beispielsweise auf eine Aufwertung des Dollar, ohne selbst Dollar zu kaufen.
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Grundsätzlich helfen Derivate, den Finanzmarkt effizienter und flexibler zu machen. Das Problem ist allerdings ihr Volumen. Ihr Wert wird heute auf etwa 600 Billionen Dollar geschätzt - das ist das Zehnfache des Bruttoinlandsprodukts der gesamten Welt. Wenn hier etwas schiefgeht, kann das Konsequenzen haben, die nicht mehr zu kontrollieren sind. Der US-Investor Warren Buffet bezeichnete daher Derivate als "Massenvernichtungswaffen".

Verteidiger der Instrumente werfen ein, dass die wirklichen Verbindlichkeiten nur bei rund vier Billionen Dollar lägen. Dazu rechnen sie beispielsweise Risiken heraus, die sich gegenseitig neutralisieren. Dies ist korrekt, allerdings nur so lange die Märkte funktionieren. Genau dies war jedoch nach der Pleite von Lehman Brothers nicht mehr der Fall und brachte den Finanzmarkt an den Rand des Abgrunds.

Fazit: Das Volumen der Derivate ist auf ein kontrollierbares Maß zurückzuführen. Dazu beitragen kann eine Finanztransaktionssteuer, da viele Derivate nur kleinste Gewinne abwerfen. Sie lohnen sich nur bei millionenfachen Transaktionen. Selbst eine geringe Steuer auf jede Transaktion macht den Handel daher schon unattraktiv.

6. Unkontrollierten Handel zwischen Computern unterbinden

Menschen spielen an den Börsen heute kaum noch eine Rolle. Rund die Hälfte der Aktienkäufe und -verkäufe werden inzwischen von Computern ausgelöst und mit Computern ausgeführt. Dies wird auch Hochfrequenzhandel genannt. Die Systeme analysieren permanent Millionen von Börsendaten. Erkennen sie ein Muster, das eingespeicherten Algorithmen entspricht, lösen sie automatisch eine Order aus. Es geht nicht um die Unternehmen, was sie produzieren, wie sich ihre Lage entwickelt. Es ist ein reiner programmtechnischer Vorgang.
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Verteidiger der Systeme führen die Liquidität als Argument an, die so entstehe. Aktien würden häufiger gehandelt, Anleger könnten schneller reagieren. Kritiker wenden ein, dass dies einen hohen Preis habe. Denn in den USA erfassen beispielsweise Computer Kaufaufträge und nutzen die etwa 30 Millisekunden, die die Übermittlung des Auftrages dauert. Innerhalb dieser extrem kurzen Zeitkaufen sie die jeweiligen Aktien dem Investor vor der Nase weg und bieten sie ihm gleich wieder an - zu einem leicht höheren Preis. Dies ist nach Auffassung von Experten eigentlich Insider-Handel. Hinzu kommt, dass Computersysteme Abstürze auslösen können, wie am 6. Mai, als diverse US-Aktien in wenigen Minuten um bis zu 90 Prozent abstürzten, ohne echten Grund, nur aufgrund automatischer Verkäufe durch Computer.

Fazit: Der volkswirtschaftliche Nutzen der Hochgeschwindigkeits-Systeme ist nicht erkennbar, sie können dem Markt sogar schaden. Daher sollte automatisierter Computerhandel, der keiner menschlichen Kontrolle unterliegt, unterbunden werden.

http://www.welt.de/finanzen/article7652499/Diese-Regeln-koennten-die-Finanzmaerkte-baendigen.html
 
Der Kern der Problematik: jeder Spekulant verantwortet sein Risiko - wird bisher von der Politik nicht angegangen.
Jeder Hedge-Fonds trägt sein unternehmerisches Risiko - macht er kapitale Fehler, geht er Pleite. Da muß man nichts dran ändern.
Die Banken können systemgefährdende Fehler machen und gehen nicht nur nicht Pleite - nein, sie bekommen von der Politik noch hunderte Milliarden zusätzlich..!! - ..und machen munter weiter. Die gleichen Leute, mit noch mehr Geld, noch mehr systemrelevanter Größe.
[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=861353#861353 schrieb:
Felix schrieb am 18.05.2010, 13:30 Uhr[/url]"]:clap: :clap: :clap:

Absolut richtig. Der Wohlstand der letzen 50 Jahre ist ein Verdienst marktwirtschaftlicher Strukturen. Niemals zuvor ging es so vielen Menschen so schnell so gut.

Wenn Kapital sich bewegen kann, wird es investiert - schafft Innovation, Produktivität, Arbeitsplätze und Wohlstand.
Wer Liquidität bzw den Liquiditätsfluß einschränken will, schränkt damit auch den Wohlstand seiner Mitmenschen ein.
Der Kern bleibt: Jeder Spekulant muß verantwortlich sein, für das Risiko, welches er eingeht. Wenn das gewährleistet ist, gibt es keine Exzesse, wie wir sie heute sehen.
[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=861316#861316 schrieb:
µ schrieb am 18.05.2010, 13:07 Uhr[/url]"]es geht doch darum... alle meckern und kritisieren, wohl auch zu Recht. Aber nur selten liest man etwas über Lösungsansätze oder über Vorschläge, die eine andere Richtung einschlagen, ohne sich negativ auf den Aktienmarkt auszuwirken.

Und zugegeben nur wenige haben nach den ganzen Berichten vorallen in den letzten Tagen den Durchblick.

In diesem Thread können auch nicht angemeldete User schreiben. Wir werden das auch über Twitter verbreiten. Mal schauen was bei rauskommt.
[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=861305#861305 schrieb:
Angevol schrieb am 18.05.2010, 13:00 Uhr[/url]"]Vielleicht hätte ich es anders ausdrücken sollen.

Rettet unseren Aktienmarkt :cry:
[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=861304#861304 schrieb:
LÖCK schrieb am 18.05.2010, 12:58 Uhr[/url]"]
[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=861301#861301 schrieb:
Angevol schrieb am 18.05.2010, 12:55 Uhr[/url]"]Da es ja heute besonders aktuell ist rufen wir euch jetzt mal dazu auf, konstruktive Vorschläge zur Rettung der Finanzmärkte zu bringen.

Wir haben extra einen Bereich dafür eingerichtet und freuen uns auf eure Vorschläge.

Bitte nur ernst gemeinte Texte verfassen.

Vielleicht ist mit den gegebenen Vorschlägen ja sogar einiges machbar 8)

Hier gehts zum Rettungsthread.

es muss doch niemand die finanzmärkte retten :scratch:
 
Die FTD hat noch die smartesten Kommentatoren..
Die Finanztransaktionssteuer ist eine Farce, da sie das Kernproblem (Spekulation ohne das Risiko tragen zu müßen) völlig außer acht läßt. Sie wirkt eher wie eine Mehrwertsteuer u.a. auf (Lebens-)Versicherungen und Altersvorsorge, welche alle Menschen zahlen läßt und die Banker wieder einmal ungeschoren davon kommen läßt. Ein klassisches Ablenkungsmanöver.

Wie die Politik den Banken das Paradies erschafft
Kommentar In der Finanzkrise haben die Staaten geschworen, sich nicht mehr erpressbar zu machen. Doch vom guten Vorsatz ist nichts geblieben. von Stefan Kaiser
Angela Merkel war zufrieden. "Das ist ein wirklicher Schritt nach vorn, damit Staaten nicht mehr erpressbar sind", kommentierte die Kanzlerin stolz die Ergebnisse des G20-Gipfels in Pittsburgh. Die führenden Industriestaaten und Schwellenländer hatten sich in ihrer Abschlusserklärung darauf geeinigt, die "Ära der Verantwortungslosigkeit zu beenden" und die Banken "haftbar zu machen für die Risiken, die sie eingehen". Damals, im September 2009, saß der Schock noch tief, den ein Jahr zuvor das Platzen der Subprime-Blase verursacht hatte. Nie wieder, hieß es, sollten die Staaten für die Risiken der Banken einspringen müssen.
Die guten Vorsätze hielten nicht einmal acht Monate. Das Anfang vergangener Woche zusammengeschnürte 750-Mrd.-Euro-Paket ist nur vordergründig eine Hilfe für die Euro-Staaten. Im Kern ist es die zweite gigantische Bankenrettung innerhalb von zwei Jahren. Wäre es nur um Griechenland gegangen, wäre eine Insolvenz wohl die beste Lösung gewesen. Doch die Folgen für das Finanzsystem waren unabsehbar. Allein deutsche Banken haben in Griechenland mehr als 30 Mrd. Euro im Feuer. Deshalb mussten Europas Regierungen eingreifen. Damit haben sie aber auch gezeigt, dass sie immer noch erpressbar sind. Und sie machen derzeit nicht den Eindruck, als wollten sie daran etwas ändern. Im Gegenteil.
Die Finanzlobby diktiert die Agenda
Was in Europa und weltweit bisher in Sachen Bankenregulierung umgesetzt wurde, fällt unter die Kategorie "Peanuts". Die großen Probleme sind nach wie vor ungelöst und haben sich teilweise sogar noch verschlimmert. So agieren die Banken heute mit einer Rundum-sorglos-Garantie der Staaten, die nach jeder Rettung selbstverständlicher zu werden scheint. Ob Hypothekenkredite oder Staatsanleihen - es gibt kaum ein Risiko, das die Staaten den Instituten nicht abnehmen würden. Zugleich bleibt es den Banken erlaubt, hochriskante Geschäfte mit großen Renditehebeln einzugehen. Das Geld dafür bekommen sie billig und massenhaft von den Zentralbanken. Maximale Gewinnchance bei minimalem Risiko: ein Paradies für Banker. Und ein Albtraum für jeden Steuerzahler.
Politiker nutzen diese Zustände gern dazu, die Banker zu gierigen Spekulanten zu stilisieren. Dabei bewegen diese sich in einem staatlich gesetzten System, das so aber offensichtlich nicht funktioniert. Es ist nicht die Aufgabe der Banken, dies zu ändern, sondern die der Politik. Doch statt notwendige Reformen durchzusetzen, lassen sich Politiker in Europa und den USA bei den entscheidenden Themen immer wieder von den Lobbyisten der Finanzindustrie einseifen.
Beispiel Eigenkapitalregeln: Wenn Banken künftig ihre Risiken endlich wieder selbst tragen sollen, dann müssen sie dringend deutlich höhere Kapitalpolster vorhalten als bisher. Nur so können sie im Ernstfall für ihre Verluste aufkommen. Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht hat dazu vernünftige Reformvorschläge gemacht, die in Europa eigentlich Anfang 2011 in Kraft treten sollten. Doch weil die Interessenvertreter der Banken in Brüssel Sturm liefen, wollen EU-Parlament und -Kommission entsprechende Beschlüsse erst einmal verschieben. Man werde warten, bis die USA mitziehen, heißt es. Doch das kann lange dauern. Denn die Amerikaner wollen von Eigenkapitalreformen bisher am liebsten gar nichts wissen.
Ein zweiter wichtiger Baustein einer neuen Finanzarchitektur müsste die Beschränkung der Bankengröße und die Abspaltung riskanter Geschäfte sein. Doch auch hier gibt es bisher keine Beschlüsse, sondern nur Vorschläge. Der prominenteste kommt von Paul Volcker. Der Berater des US-Präsidenten will den Großbanken vorschreiben, ihren riskanten Eigenhandel vom normalen Bankgeschäft zu trennen. Diese sogenannte Volcker-Regel ist Teil einer großen Finanzmarktreform, die derzeit im US-Kongress debattiert wird. Doch ob und in welchem Zustand die Regel die Beratungen überleben wird, ist ungewiss: Die Bankenlobbyisten der Wall Street bekämpfen die Pläne nach Kräften - und haben bereits viele Republikaner auf ihrer Seite. Noch weniger Chancen als die Volcker-Regel haben Vorschläge von US-Senatoren, die etwa eine Abtrennung des Derivategeschäfts oder eine generelle Größenbegrenzung für Banken vorsehen.
Letzte Chance G20-Gipfel
In Europa stehen solche Themen nicht einmal zur Debatte. Statt von vornherein zu verhindern, dass die Banken nicht immer wieder vom Staat aufgefangen werden müssen, kümmert man sich hier lieber um die Frage, wie der Staat das Geld für ihre Rettung zusammenbekommt. Dabei wird stillschweigend vorausgesetzt, dass die nächste Hilfsaktion sowieso ansteht. So sinnvoll Vorschläge wie eine Bankenabgabe oder eine Finanzmarktsteuer sein mögen: Sie taugen kaum dazu, künftige Krisen zu verhindern.
Ende Juni treffen sich die G20-Staaten erneut zu einem Gipfel, diesmal in Toronto. Wenn sie ihre guten Vorsätze von Pittsburgh mit der Realität abgleichen, werden sie feststellen, dass sie versagt haben. Toronto ist vielleicht die letzte Chance umzusteuern. Für eine dritte Bankenrettung wird das Geld nämlich nicht mehr reichen.
11:05
© 2010 Financial Times Deutschland
 
Man sollte mal den Kern der Krisen benennen: Die eine Krise wurde dadurch ausgelöst, dass Banken und andere Firmen mit geliehenem Geld in Produkte investiert haben, die sie nicht verstanden haben. Die zweite Krise wurde dadurch ausgelöst, dass Staaten seit Jahrzehnten über ihre Verhältnisse leben, dafür aber keine nennenswerte Steuerfahndung betreiben, so dass eigentlich jeder Steuern hinterziehen kann, wie ihm gefällt.

Nichts davon lässt sich mit Steuern auf Börsentransaktionen, Verbot von Leerverkäufen etc. pp. auch nur tangieren. Ich frage mich wirklich, wie man hier einen Zusammenhang konstruieren kann.

Die Lösung für Problem 1: Verbot kreditfinanzierter Spekulationsgeschäfte.

Die Lösung für Problem 2: Verbot von Schuldenmachen für Staaten, außer in Notfällen. Jetzt wäre so einer, aber der Notfall ist ja grad die Überschuldung.

Die griechischen Politiker, die das zu verantworten haben, sollte man wegen Betrug (zum Nachteil der Anleihekäufer) und Beihilfe zur Steuerhinterziehung im Multimilliardenbereich jahrelang wegsperren.
 
In Bezug auf Leerverkäufe bin ich – vollkommen unabhängig von der aktuellen Krise – dafür, dass man wenigstens die Leerverkäufe erfassen sollte. Denn prinzipiell besteht hier ein Risiko für den Markt und Marktteilnehmer, da das Verlustrisiko unbeschränkt ist.
 
Sowas in der Art habe ich mir gewünscht 8)
Jetzt kommen wir dem eigentlichen Problem nämlich näher :up:
[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=861407#861407 schrieb:
blafasel schrieb am 18.05.2010, 14:10 Uhr[/url]"]Man sollte mal den Kern der Krisen benennen: Die eine Krise wurde dadurch ausgelöst, dass Banken und andere Firmen mit geliehenem Geld in Produkte investiert haben, die sie nicht verstanden haben. Die zweite Krise wurde dadurch ausgelöst, dass Staaten seit Jahrzehnten über ihre Verhältnisse leben, dafür aber keine nennenswerte Steuerfahndung betreiben, so dass eigentlich jeder Steuern hinterziehen kann, wie ihm gefällt.

Nichts davon lässt sich mit Steuern auf Börsentransaktionen, Verbot von Leerverkäufen etc. pp. auch nur tangieren. Ich frage mich wirklich, wie man hier einen Zusammenhang konstruieren kann.

Die Lösung für Problem 1: Verbot kreditfinanzierter Spekulationsgeschäfte.

Die Lösung für Problem 2: Verbot von Schuldenmachen für Staaten, außer in Notfällen. Jetzt wäre so einer, aber der Notfall ist ja grad die Überschuldung.

Die griechischen Politiker, die das zu verantworten haben, sollte man wegen Betrug (zum Nachteil der Anleihekäufer) und Beihilfe zur Steuerhinterziehung im Multimilliardenbereich jahrelang wegsperren.
 
..ist nicht jede Unternehmensgründung ein "kreditfinanziertes Spekulationsgeschäft"?

Marktwirtschaft ohne Spekulation ist nicht vorstellbar - sie ist sogar wünschenswert.
 
Ich meine ein kreditfinanziertes Wertpapiergeschäft. Man darf Wertpapiere nur auf Guthaben-Basis handeln.
[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=861825#861825 schrieb:
Felix schrieb am 18.05.2010, 20:26 Uhr[/url]"]..ist nicht jede Unternehmensgründung ein "kreditfinanziertes Spekulationsgeschäft"?

Marktwirtschaft ohne Spekulation ist nicht vorstellbar - sie ist sogar wünschenswert.
 
[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=862358#862358 schrieb:
LÖCK schrieb am 19.05.2010, 12:30 Uhr[/url]"]maßnahmenpakete mit der die probleme in den griff zu kriegen wären:

- konsequente trennung von investment- & geschäftsbanken
- investmentbanken bekommen grundsätzlich keine staatsgarantien
- benötigen geschäftsbanken staatsgarantien werden diese verstaatlicht
- investmentbanken dürfen nur noch einen geringen hebel benutzen, eigenkapitalvorschriften verschärfen
- gesamtjahresgewinn der banken wird nachträglich mit 20% besteuert, da diese nur durch den staat & die EZB ermöglicht wurden
- abschaffung immer weiterer, intransparenter finanzprodukte
- persönliche haftung von vorständen & politikern
- shortselling als notwendiges regulativ erhalten
- finanztransaktionssteuer verwerfen
- verzweigung banken & poliker aufbrechen
- EZB darf keinerlei staatsanleihen ankaufen
- schwache staaten werden aus dem euroverbund ausgeschlossen
- antipropaganda-ministerium wird eingerichtet & überwacht ab sofort banken + politiker

etc. etc. etc.
 
[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=862856#862856 schrieb:
Felix schrieb am 19.05.2010, 21:57 Uhr[/url]"]nur draufhauen, ohne merkel und co zuzugestehen, dass es dabei auch was positives geben könnte, ist weder journalistisch korrekt noch fair

ich versuch es mal:
das die Maßnahmen real jetzt nicht viel bringt, wissen die (hoffentlich ;-)) auch.
Das ist ein Symbol = einer muß anfangen was zu tun.

15 Monate ist nichts passiert, auch weil die Finanzbranche die "Deutungshoheit" besitzt und mit dem Totschlagargument "wenn, dann, nützt nur, wenn alle" alles ins Leere laufen läßt.
Warum soll das in Zukunft eigentlich so bleiben?

Es kann durchaus positiv sein, wenn ein wichtiges Land wie D das nun durchbricht. Das kann Führung zeigen und beanspruchen
Den zuständigen EU Kommisar hat es schon unter Druck gesetzt, alle anderen nationalen Parlamente werden sich gefragt sehen auch zu handeln, und nicht immer wieder aufzuschieben

Auch Kinderarbeit hat mal der erste Staat verboten, andere sind gefolgt - trotz wirtschaftlicher Nachteile; one man - one vote, Verbot gesundheitgefährdender Produktion, etc - die Liste ist lang: einer ist immer vorangegangen.

Die Verhinderungstaktik in diesem von Lobbyismus durchträngten Politikfeld kann möglicherweise dadurch aufgebrochen werden: erst D, die EU, USA etc. Und alleine diese Möglichkeit wird nun eingepreist werden müssen von den "großen, agressiven Spekulanten"

[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=862830#862830 schrieb:
az-maja schrieb am 19.05.2010, 21:08 Uhr[/url]"]:clap: :up:

super geschrieben Miriam
[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=862825#862825 schrieb:
kareca schrieb am 19.05.2010, 21:03 Uhr[/url]"]Merkel gegen den Rest der Welt!
von Miriam Kraus

Liebe Leserin, lieber Leser,


Angie, oh Angie, when will those clouds all disappear? Heute ist es wieder einmal an der Zeit, den guten alten Stones-Song auszupacken und ein wenig darin zu schwelgen.


Genug geschwelgt...herrje, wenn das seit Mitternacht geltende deutsche Leerverkaufsverbot tatsächlich zur Beruhigung der Märkte dienen, oder gar den Druck vom Euro nehmen sollte - dann ist das Ganze aber gründlich nach hinten losgegangen!


Zur Sache:


Leerverkaufsverbot

Ganz überraschend kam gestern Abend die Nachricht, dass ab Mitternacht ein Verbot für Leerverkäufe auf die Aktien der 10 größten deutschen Finanzunternehmen gelten wird. Darüber hinaus ist in Deutschland ab sofort auch der Handel mit bestimmten (ich sage einmal ungedeckten) Kreditausfallversicherungen auf Staatsanleihen der Euro-Zone untersagt.

So weit, so na ja! Leerverkaufsverbote gab es auch während der letzten Banken- und Finanzmarktkrise. Und solche Verbote halten in der Regel sowieso nicht ewig lange. Das CDS-Verbot...na ja, kann man irgendwie nachvollziehen, obwohl es den Finanzmarktakteuren gar nicht schmeckt.

Finanzmarkt-Transaktionssteuer

Aber der Hammer ist natürlich das Gerede über eine Finanzmarkt-Transaktionssteuer. Das einzige was damit erreicht würde, wäre am Ende ein eingeschränkter und extrem dünner Handel, ein Heer von Arbeitslosen aus der Finanzbranche oder schlichtweg ein Abwandern der Damen, Herren (und jetzt wirklich schlimm) des Geldes ins Ausland. An einen Standort oder Währungsraum, in dem einem nicht bei jedem Trade eine Steuer abgezogen wird.

Dementsprechend gehe ich davon aus, dass eine solche Steuer auf globaler Ebene nicht durchführbar sein wird. Vor allem nicht mit den Amerikanern!

Europäische Lösung?

Nun spricht man hierzulande aber über eine europäische Lösung. Jetzt mal ernsthaft, ist das wirklich euer Ernst, liebe Politiker? Klar, wenn ihr wollt, dass die europäische Finanzindustrie im globalen Wettbewerb künftig den Löffel abgibt, dann könnt ihr das gerne durchführen. Jedenfalls wäre Europa damit so gut wie raus aus dem weltweiten Handel. Wenn europäische Finanzunternehmen tatsächlich für jeden einzelnen Trade eine Steuer abdrücken müssen, dann gute Nacht für Europas Finanzindustrie.

Wird Europa sich diesen wirtschaftlichen Schaden wirklich zumuten wollen? Ja, genau, wirtschaftlicher Schaden. Denn dieser entsteht, wenn Europa sich hier wirklich zu einem Alleingang entscheiden sollte. Schließlich leben wir in einer auf gewisse Weise freien Welt - und in dieser sucht sich das Kapital den Markt, der am attraktivsten ist. Das wäre dann im tatsächlichen Falle der Zerstörung der Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Kapitalmarkts, wohl die USA. Schon jetzt flüchten sie wieder in die Kraken-Arme der Treasuries. Aber was bleibt einem schon übrig, wenn die Europäer die pure Verzweiflung abgeben und schon mit dem Selbstzerstörungsknopf liebäugeln?!

Aber was sagen eigentlich die anderen zum Leerverkaufs-Alleingang der Deutschen?

Ich würde sagen, die Reaktionen gehen von leicht geschockt bis ziemlich überrascht. Die Franzosen fühlen sich offenbar vor den Kopf gestoßen (und ich muss jetzt ehrlich zugeben, ich kann denen das sogar nachempfinden). Aber dafür unterstützt uns Spanien! (die finden es wahrscheinlich ganz super, dass heute mal wir den Euro unter Druck gesetzt haben und nicht sie selbst).

Was sagen eigentlich die Briten, mit ihrem Finanzstandort London, dazu? Überraschend war ja schon, dass die Cameron-Regierung sich in Punkto Hedge-Fonds breit schlagen ließ. Aber machen die Briten auch bei dieser Sache mit? Wahrscheinlich nicht...

Angie, where will it lead us from here?


Um die Frage der Stones mal zu beantworten: vermutlich nirgendwohin! Der deutsche Alleingang in Sachen Leerverkaufsverbot bewirkt im Grunde gar nichts. Deutsche Händler weichen einfach auf andere Finanzplätze aus - und fertig!

Ein europäisches Leerverkaufsverbot? Ob das wirklich kommt? Wenn ja, dann weichen die Händler eben aus. Außerdem zeigt die Geschichte der Leerverkaufsverbote, dass sie sowieso früher oder später wieder aufgehoben werden.

Finanzmarkt-Transaktionssteuer? Nur, wenn sich Deutschland oder Europa hier wirklich selbst ins Aus stellen will. Aber so verzweifelt kann doch keiner sein...

Was am Ende also bleibt ist ein Euro, der gegenüber dem USD heute ein Jahrestief bei 1,2145 aufs Parkett legte und eine Kanzlerin, die den Eindruck von großer Panik erweckt und damit die Glaubwürdigkeit Deutschlands und damit auch Europas noch weiter aufs Spiel setzt
 
Der IWF bringt seit der Krise immer wieder rational nachvollziehbare Expertise ein. Für mich eine der besten Quellen, um die Lage zu beurteilen.
Auch Bundespräsident Köhlers Ausführungen (Ex-IWF-Chef) zur Thematik gehören zum hochwertigsten, was man an Einschätzungen bekommen kann.

So soll der Fiskus Spekulanten stoppen
Die Idee einer Steuer auf sämtliche Börsengeschäfte hat eine treue Fangemeinde. In der Euro-Krise bekommt sie wieder Gehör, doch Kritik an dem Konzept bleibt bestehen. FTD.de zeigt, wie die Transaktionssteuer funktionieren soll und welche Alternative diskutiert wird. von David Böcking
Seit Monaten diskutiert die Politik weltweit über geeignete Schritte zur Regulierung der Finanzmärkte. Immer wieder taucht dabei ein Instrument auf: die Finanztransaktionssteuer, eine Abgabe auf sämtliche an und über Börsen erzielte Umsätze. Die Befürworter halten sie für die geeignete Waffe, Spekulanten das Handwerk zu legen. Ihre Gegner betrachten sie als Teufelswerk, das den Markt behindere und international sowieso nicht durchzusetzen sei.
Nicht weniger als 38 Experten erschienen am Montag vor dem Finanzauschuss des Bundestages, um ihre Meinung zu dem Thema kundzutun. Die Bandbreite reichte dabei vom Bundesverband der Deutschen Indudstrie (BDI) bis hin zum globalisierungskritischen Bündnis Attac.
Sämtliche Oppositionsparteien sind für die Steuer. Die SPD will dem Euro-Rettungspaket nur zustimmen, wenn sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) für die Einführung der Abgabe stark macht. Merkel wird mittlerweile auch von ihrer eigenen Partei bedrängt: Die Unionsfraktion fordert als Gegenleistung für ein Ja zum Rettungspaket eine Transaktionssteuer auf europäischer Ebene.
Auch außerhalb Deutschlands ist das Modell angesichts der Euro-Krise Thema. "Die Europäische Union will im Grundsatz eine Finanztransaktionssteuer", sagt Österreichs Finanzminister Josef Pröll. Merkel, die das Projekt noch vor wenigen Monaten unterstützt hatte, forderte der Wiener Vizekanzler auf, den Widerstand aufzugeben. Das Konzept bleibt umstritten - zumal es ein Alternativmodell gibt.
Was ist die Transaktionssteuer?
Die Idee, Finanztransaktionen zu besteuern, wird seit den 70er-Jahren diskutiert. Damals machte der spätere Nobelpreisträger James Tobin den Vorschlag, Devisengeschäfte mit einer Abgabe von 0,5 bis 1,0 Prozent zu belegen. Dadurch sollten kurzfristige Spekulationsgeschäfte auf Währungsschwankungen verhindert werden. In anderen Modellen werden sämtliche Börsengeschäfte besteuert.
Tobins Idee wurde Ende der 90-Jahre von Globalisierungskritikern wie dem Netzwerk Attac wieder aufgegriffen. Diese sehen die Steuer nicht nur als Mittel gegen Spekulation, sondern auch als Einnahmequelle für Umwetlschutz oder Entwicklungshilfe. Der 2002 verstorbene Tobin distanzierte sich deutlich von solchen Forderungen und der Anti-Globalisierungsbewegung.
Gibt es die Steuer bereits?
Es gibt zwar keine umfassende Steuer, doch viele Länder erheben bereits auf bestimmte Transaktionen eine Abgabe. Als besonders umfangreich gilt die Steuer, die Argentinien auf Ein- und Auszahlungen von Konten erhebt sowie die türkische Steuer auf alle Transaktionen von Banken und Versicherungen. Die eingenommenen Beträge machen lediglich ein bis zwei Prozent des gesamten Steueraufkommens aus.
Ähnlich hoch ist der Anteil der sogenannten Stamp Duty, die auf Geschäfte mit britischen Aktien erhoben wird. Sie ist eine Form von Börsenumsatzsteuer, die früher auch in anderen europäischen Staaten inklusive Deutschland erhoben wurde.
Zuletzt versuchte Brasilien Ende 2009 mit einer Transaktionssteuer auf festverzinsliche Wertpapiere in lokaler Währung und Aktien, Spekulationen auf den aufgewerteten Real zu unterbinden. Die Währung hat seitdem weiter aufgewertet, auch der Leitindex Bovespa legte jedoch weiter zu.
Wieviel Geld würde die Steuer einbringen?
Würden weltweit Aktien, Anleihen und Derivate mit einem Basispunkt besteuert, so könnten nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) Einnahmen von jährlich 200 Mrd. $ generiert werden. Schon eine Tobin-Steuer auf Spot- und Derivategeschäfte in den vier wichtigsten Handelswährungen könnte 20 bis 40 Mrd. $ bringen. Würde in Deutschland die 1991 abgeschaffte Börsenumsatzsteuer wiedereingeführt, so könnte dies laut einer Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) zu Einnahmen von 35 Mrd. Euro führen.
Was spricht für eine Transaktionssteuer?
Aus Sicht der Befürworter würden die Zahlungen vorwiegend Spekulanten treffen, die auf kurzfirstige Kursschwankungen wetten. Da sie auf besonders viele Handelsbewegungen kommen, müssten solche Händler deutlich mehr Transaktionssteuern bezahlen als andere Anleger. Auf diese Weise sollen langfristige Anlagestrategien gefördert und die Volatilität der Märkte verringert werden.
Ein zusätzliches Argument ist durch die milliardenschweren Rettungspakete entstanden, mit denen Länder weltweit zuletzt angeschlagene Banken und anschließend ihre Wirtschaft stützen mussten. Anhänger einer Transaktionssteuer argumentieren, dass für diese Kosten die Finanzbranche aufkommen sollte und diese über eine Abgabe am ehesten zur Rechenschaft gezogen werden kann. Infolge der Wirtschaftskrise hat sich neben Globalisierungskritikern zuletzt eine wachsende Zahl von Politikern grundsätzlich für eine Transaktionssteuer ausgesprochen. Zu ihnen gehörte der britische Ex-Premier Gordon Brown, dessen Forderung vom Chairmann der britischen Finanzaufsicht, Adair Turner, unterstützt wurde. Auch der amerikanische Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman ist für dieses Modell.
Was spricht dagegen?
Auf theoretischer Ebene hat zuletzt der IWF die Steuer in einem Bericht für die G20 verworfen. Er argumentierte, die Abgabe bekämpfe nicht - wie von Befürwortern erhofft - die Ursachen finanzieller Ungleichgewichte, da das Volumen von Transaktionen kein geeigenter Indikator für das zu erwartende Risiko sei.
Zudem besteht aus IWF-Sicht die Gefahr, dass das Modell nicht nur Spekulanten, sondern auch andere Akteure treffe und dadurch den Handel insgesamt beeinträchtige. Zudem sprächen sowohl theoretische als auch praktische Untersuchungen gegen die Annahme, dass eine Transaktionssteuer Volatilität grundsätzlich verringere. Außerdem könne die Transaktionssteuer mittels bestehender Marktinstrumente umgangen werden.
Unter praktischen Gesichtspunkten spricht gegen die Steuer aus Sicht der Gegner vor allem, dass sie nur bei einer internationalen Umsetzung sinnvoll wäre. Trotz Appellen von Bundeskanzlerin Merkel (CDU) und dem britischen Ex-Premier Brown lehnte US-Finanzminister Timothy Geithner beim G20-Gipfel in London eine Transaktionssteuer ab. Inzwischen lehnt auch die Bundesregierung mit Verweis auf die Empfehlungen des IWF (siehe folgenden Punkt) das Projekt ab.
Der Wifo-Ökonom Stephan Schulmeister hält eine globale Umsetung der Steuer jedoch nicht für eine zwingende Voraussetzung. Nach seinen Angaben fallen fast 99 Prozent aller Spot- und Derivatetransaktionen der EU in Deutschland und Großbritannien an. Für eine europäische Steuer sei deshalb entscheidend, diese beiden Ländern mit ins Boot zu holen.
Was könnte die Alternative sein?
Der IWF plädiert in anstelle der Transaktionssteuer für eine "Financial Activities Tax" (FAT), die auf Gewinne und Gehälter von Banken erhoben werden soll. Damit könnten aus Sicht des Währungsfonds Faktoren beeinflusst werden, die Einfluss auf die Risikobereitschaft der Akteure haben. Zugleich würde eine FAT "die Größe des Sektors reudzieren, ohne seine Aktivitäten zu verändern".
Für das Modell spricht aus Sicht des IWF auch, dass die FAT einer Mehrwertsteuer gleicht. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen unterliegen Finanzleister bislang meist keiner Umsatzsteuer. Allerdings müsse die Höhe der FAT unter gängigen Mehrwertsteuersätzen liegen, um Verzerrungen zu vermeiden.
Israel, Italien, Frankreich und die kanadische Provinz Quebec habe schon vergleichbare Steuern.
18.05.2010
© 2010 Financial Times Deutschland
 
[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=864366#864366 schrieb:
kareca schrieb am 21.05.2010, 13:45 Uhr[/url]"]Brot und Spiele will das europäische Volk

und beides wird es jetzt wohl bekommen.

Das Brot sind riesige Umverteilungen in der Euro-Zone, die die nötigen Strukturanpassungen und nackten Wahrheiten (z.B. dass man auch in Südeuropa in Zukunft generell nicht mehr unter 65 oder gar 60 in Pension wird gehen können) weiter hinauszögern.

Und die Spiele kommen noch; in der Arena steht das internationale Finanzspekulantentum. Die Gladiatorenschar rekrutiert sich aus unpatriotischen Verkäufern von Staatsanleihen, Shorties jeder Couleur, CDS-Spekulanten und als Auffangtatbestand einfach alle restlichen Spekulanten.


Die derzeitige Diskussion um die Einführung einer Finanzmarkttransaktionssteuer ist zum Heulen. Selbst die Stimmen, die sich dagegen erheben sind, nur deswegen dagegen, weil die Steuer nicht international durchgesetzt werden und damit umgangen kann.

Der entscheidende Punkt ist doch aber, dass Spekulanten an den derzeitigen Problemen wenig bis gar keine Schuld tragen. Weder das chronische Schuldenmachen aller Staaten weltweit geht aufs Konto der Spekulanten, und auch nicht die Immobilienkrise in den USA, die die Finanzkrise überhaupt erst ausgelöst hat.

Die Rahmenbedingungen, die dafür nötig waren, dass es überhaupt so weit kam – z.B. über 100%ige Beleihungen von Immobilien, die Möglichkeit, riesige Kreditportfolien in Wertpapiere zu packen etc. – haben nicht den geringsten Berührungspunkt mit Aktivitäten an der Börse, die man mit einer Steuer tangieren könnte.

Hätten sich die ruhmreichen deutschen Landesbanken die Depots mit den US-Schrottpapieren etwa nicht vollgeladen, wenn es eine Finanzmarkttransaktionssteuer gegeben hätte? Das ist doch lächerlich!

Wenn sich die Politik befähigt fühlt, die Ursachen der Krise genau zu identifizieren, dann soll sie die Punkte genau benennen und abstellen. Sind CDS schuld? Dann seid doch so mutig sie zu verbieten! Sind hohe Beleihungen schuld? Dann begrenzt die Höhen gesetzlich auf ein verträgliches Maß! Der größte Witz ist die Behauptung, mit dieser unnützen Steuer sollen »diejenigen an den Krisenkosten beteiligt werden«, die sie verursacht haben. Als wenn nicht schon jetzt Spekulationsgewinne steuerpflichtig wären, als wenn nicht schon jetzt Banken und Versicherungen Steuern zahlen müssten.

Die Finanzmarkttransaktionssteuer ist nicht mehr und nicht weniger als ein weiterer Geldtopf, den sich der Steuersäckel erschließen will. Punkt. Bei ein wenig Anstand und Moral würde man es so offen aussprechen und nicht wieder Sündenböcke suchen. Aber so laufen nun mal die Spiele.



Engelbert Hörmannsdorfer
 
dpa-AFX: STICHWORT: Die Regierungspläne zur Finanzmarktregulierung
BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung will schärfere Regeln für die
Finanzmärkte umsetzen. Dazu sind sieben Maßnahmen auf nationaler Ebene geplant
sowie mehrere europäische Vorhaben. Ein Überblick:

BANKENABGABE: Das Kabinett hat bereits Ende März Eckpunkte für
das Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag beschlossen. Geplant ist eine
Kabinettsberatung am 14. Juli. Die Regeln zur Beteiligung der Banken an den
Krisenkosten sollen im Februar 2011 unter Dach und Fach sein. Ein schnelleres
Verfahren ist aber möglich.

VERBOT UNGEDECKTER LEERVERKÄUFE: Der Stopp hoch spekulativer
Wetten mit Finanzaktien und Euro-Staatsanleihen durch die Finanzaufsicht BaFin
soll gesetzlich untermauert werden.

FINANZAUFSICHT: Die Finanzmarktaufsicht in Deutschland soll neu
ausgerichtet werden - darüber will das Kabinett im Sommer 2010 beraten.

ANLEGERSCHUTZ: Die Regierung plant mehr Schutz für Verbraucher
bei Geldanlagen, darunter Sanktionen bei Falschberatung und Infoblätter. Datum
der Kabinettsberatung: 23. Juni. Das parlamentarische Verfahren könnte Februar
2011 abgeschlossen sein.

EU-EBENE: Dazu kommen auf europäischer Ebene Pläne zur Reform der
Finanzaufsicht in der EU, schärfere Anforderungen für Manager von Hedge-Fonds
und Änderungen für Eigenkapitalanforderungen./vr/bk/DP/stw
 
Skandal sondergleichen - ..aber mit peanuts rausgekauft.

Kern des Problems: Keine persönliche Verantwortung/ Haftung der Manager.
Die gleichen Leute machen immer weiter und schießen einen Bock nach dem anderen.
Die Politik muß dafür sorgen, daß diese egoman-verantwortungslose Bankergeneration komplett ausgetauscht wird. Siehe Fabel vom Frosch und Skorpion, die über den Fluß schwimmen.. Paßt hier offensichtlich zu gut.



JP Morgan bekommt Rekordstrafe aufgebrummt

Schlechte Nachrichten aus Großbritannien für JP Morgan: Die britische Finanzaufsicht hat der Investmentbank eine Rekordstrafe aufgebrummt. Das US-Geldhaus habe das Geld von Kunden jahrelang nicht klar genug von ihrem eigenen getrennt.

HB LONDON. JP Morgan muss 33,3 Mio. Pfund (39,3 Mill. Euro) an die Behörde zahlen, wie die Financial Services Authority (FSA) am Donnerstag in London mitteilte. Das sei die höchste Strafe, die die FSA jemals verhängt hat.

Eine britische Sparte der Bank, JP Morgan Securities, hatte laut FSA sieben Jahre lang das Geld von Klienten nicht ausreichend auf einzelnen Konten von ihrem eigenen getrennt. Wäre sie in dieser Zeit in die Insolvenz geraten, hätten "beträchtliche Mengen" der Kunden-Mrd. verloren gehen können. JP Morgan hatte den Fehler selber angezeigt und die Strafe damit um 30 Prozent reduzieren können. Niemand verlor Geld. Dennoch wollte die FSA nach eigenen Angaben ein Zeichen setzen.

Die Strafe sende eine "starke Warnung" an Firmen und Banken aus, Kundengelder sauber getrennt zu halten, sagte FSA-Direktorin Margaret Cole. Die Regel zum Schutz von Kundengeldern ist seit dem Kollaps der US-Bank Lehman Brothers während der Finanzkrise wieder stärker in den Vordergrund getreten. Die FSA kündigte an, man habe noch weitere ähnliche Fälle entdeckt und werde diese in naher Zukunft behandeln.

Laut FSA macht die Strafsumme nur rund 1 Prozent der durchschnittlichen Geldmenge aus, die von der Bank ohne Trennung gelassen worden war. JP Morgan wollte sich nicht äußern.
 
[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=871665#871665 schrieb:
Der_Dude schrieb am 07.06.2010, 16:36 Uhr[/url]"]http://www.bundesregierung.de/Conte...kpunkte-kabinett,property=publicationFile.pdf

8. Angemessene Haftung der Finanzmarktbranche
Um Finanzmarktkrisen, wie wir sie derzeit erfahren, zukünftig zu vermeiden, müssen grundlegende
Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft - Haftung und Verantwortung - wieder stärker
das Handeln der Finanzmarktakteure bestimmen. Die Finanzmarktbranche ist angemessen
an den Kosten der Krise zu beteiligen; dabei hat sie auch Vorsorge für etwaige zukünftige
Krisen zu treffen. Die Bundesregierung wird zügig die gesetzlichen Voraussetzungen für eine
Bankenabgabe schaffen, die in einen Restrukturierungsfonds einfließen soll.
Daneben werden weitere Maßnahmen zur Kostenbeteiligung auf den Weg gebracht. Die Bundesregierung
hält hierbei eine internationale oder europäische Vorgehensweise für sinnvoll. In
den kommenden Monaten werden die Arbeiten auf internationaler und europäischer Ebene
zur Erarbeitung einer gemeinsamen Lösung intensiviert werden. Die Bundesregierung strebt
die Umsetzung einer Lösung bis 01. Januar 2012 an.
 
dpa-AFX: Schäuble begrüßt Derivate-Regelung in US-Reform
BERLIN (dpa-AFX) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) schließt
eine Regulierung der Derivate nach dem Vorbild der neuen US- Finanzreform nicht
aus. Den US-Vorschlag, diese hochkomplexen und risikoreichen Finanzprodukte
generell zu standardisieren und für Firmen der Realwirtschaft spezifische
Absicherungslösungen zu schaffen, bezeichnete Schäuble als interessant.

'Das ist ja die Hauptsorge in der deutschen Industrie und
auch in der europäischen Industrie. Dafür enthält dieses Paket einen ganz
interessanten Ansatz', sagte Schäuble der 'Financial Times Deutschland' vom
Montag. 'Da können wir voneinander lernen.'

Auch Unions-Finanzexperte Leo Dautzenberg begrüßte die US-Reform
als einen ersten Schritt. Weitere Maßnahmen wie die Umsetzung der strengeren
Eigenkapitalregeln ('Basel II') müssten folgen. Die ablehnende Haltung einiger
G20-Länder zu einer wirkungsvollen Finanzmarktregulierung nannte der
CDU-Politiker enttäuschend.

Die USA hatten am Freitag eine historische Reform ihrer
Banken- Branche auf den Weg gebracht. US-Präsident Barack Obama will das Gesetz
noch vor dem 4. Juli in Kraft setzen. Unter anderem soll es mehr Transparenz im
milliardenschweren Derivate-Handel geben. Ein Großteil des Geschäfts mit den
komplexen Finanzprodukten muss künftig über Börsen oder Clearing-Stellen
abgewickelt werden.

Die Bundesregierung tritt seit längerem dafür ein, den Handel mit
Derivaten transparenter zu gestalten. Zuletzt hatte Berlin in einem nationalen
Alleingang die Verbote für riskante Börsenwetten ausgeweitet. Finanzakteure
dürfen nur noch mit Aktien, Staatsanleihen und Kreditversicherungen handeln, die
sie selbst besitzen.

Das entsprechende Gesetz dazu billigte der Finanzausschuss des
Bundestages am Montag - mit gewissen Änderungen am Gesetzentwurf. Grundsätzlich
werden künftig ungedeckte Leerverkäufe von deutschen Aktien und von
Staatspapieren der Eurozone ebenso verboten wie ungedeckte
Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swap/CDS) auf Staatsschuldtitel der
Eurozone, die nicht Absicherungszwecken dienen. Zudem kann die deutsche
Finanzaufsicht Bafin Verbote von Leerverkäufen und Derivaten kurzfristig einführen.

Der Bundestag soll am 9. Juli endgültig über das 'Gesetz zur
Vorbeugung gegen missbräuchliche Wertpapier- und Derivatemärkte' abstimmen. Am
selben Tag - nach entsprechender Fristverkürzung - soll auch der Bundesrat
entscheiden. Eine Zustimmung der Länderkammer gilt als wahrscheinlich.

So hat die Koalition dem Wunsch des Bundesrates nach
Korrekturen, speziell Hessens, entsprochen:
Die Verordnungsermächtigung des
Bundesfinanzministeriums für weitere Verbote wird gestrichen.
Auch soll der
'Intraday-Handel' mit den Finanzprodukten ermöglicht werden
./sl/DP/bgf
 
[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=1307404#1307404 schrieb:
chinchilla schrieb am 08.10.2012, 12:56 Uhr[/url]"]Im Verhör bei Günther Jauch - Steinbrücks Steuerhammer!
Der Spitzensteuersatz sollte von derzeit 42 Prozent (für Zahler von Reichensteuer 45 Prozent) auf dann 49 Prozent erhöht werden. Auch die Kapitaleinkünfte will Steinbrück stärker besteuern, die Abgeltungssteuer von 25 auf 30 bis 32 Prozent anheben.
http://www.bild.de/politik/inland/peer-steinbrueck/zu-gast-bei-guentherjauch-26597420.bild.html
 
[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=1357023#1357023 schrieb:
armani schrieb am 28.02.2013, 11:00 Uhr[/url]"]Bundestag billigt Regulierung des Hochfrequenzhandels

Von Andreas Kißler

BERLIN--Der Deutsche Bundestag hat Regelungen zur Beschränkung des
Hochfrequenzhandels gebilligt, mit denen der superschnelle Computerhandel unter
die Bankenaufsicht gestellt werden soll. Entgegen Forderungen der Opposition
ist jedoch keine Mindesthaltedauer für die Orders vorgesehen. Der Bundesrat
kann das Gesetz aber noch blockieren.

Mit dem Gesetz soll den besonderen Risiken des allein auf Computer gestützten
Hochfrequenzhandels an den deutschen Börsen entgegengewirkt werden. Nach den
Plänen, mit denen Berlin einer EU-Regelung vorgreift, sollen die
Hochfrequenzhändler unter die Kontrolle der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) fallen, und es sollen strengere
Anforderungen an den Hochfrequenzhandel gestellt werden.

Mit dem computergestützten Hochfrequenzhandel nutzen Investmentgesellschaften
und Hedgefonds Kursunterschiede von Wertpapieren an verschiedenen Börsenplätzen
in Sekundenbruchteilen.

Nach einer kontroversen Debatte beschloss der Bundestag den Gesetzentwurf mit
den Stimmen der Koalition und gegen diejenigen der Opposition und lehnte einen
Antrag der SPD ab, der für Orders eine Haltedauer von mindestens 500
Millisekunden forderte.

Der Bundesrat wird sich nun voraussichtlich am 22. März mit dem Gesetz
befassen. Die Länderkammer muss zwar nicht zustimmen. Mit ihrer Mehrheit
könnten SPD und Grüne aber den Vermittlungsausschuss anrufen und das Gesetz bis
zur Bundestagswahl verzögern.

Der SPD-Finanzexperte Carsten Sieling bekräftigte die Kritik der SPD in der
Debatte. "Sie fassen nicht die Computer an, sie wechseln die Monitore aus",
sagte er. "Sie wollen den Handel gar nicht durchgreifend beschränken."

Die in dem Marktsegment tätigen Wertpapierhändler und Fondsgesellschaften
müssen nach dem Plan ihre Handelssysteme so ausgestalten, dass Störungen des
Marktes unterbleiben. Nicht auf einen Geschäftsabschluss gerichtete
Handelsaktivitäten sollen als Marktmanipulation bestraft werden können.

Geplant ist auch die Möglichkeit der Börsenbetreiber, von ihren
Handelsteilnehmern für die exzessive Nutzung der Systeme eine Gebühr zu
kassieren. Auch darf das Verhältnis von Orderanfragen zu Abschlüssen nicht zu
weit auseinanderklaffen, und eine Mindestpreisunterschied soll dem Trend zu
immer mehr Abschlüssen entgegenwirken.

Die genauen Regelungen dazu sollen die Börsen aber selbst festlegen können,
was die Opposition heftig kritisiert. "Sind wir denn verrückt, dass der
Gesetzgeber die Frösche fragt, wenn der Sumpf trocken gelegt werden soll?",
fragte der finanzpolitische Sprecher der SPD, Lothar Binding. Redner der
Koalition verteidigten hingegen die Pläne und warfen der Opposition
Verweigerung vor. "Sie beschränken sich aufs Nölen und Rumkritteln",
kritisierte der CDU-Finanzexperte Ralph Brinkhaus.

Die Bundesregierung schreibt dem Hochfrequenzhandel mögliche verstärkende
Wirkungen in der Schuldenkrise zu. Er soll auch zu dem drastischen Kurssturz an
der New Yorker Börse am 6. Mai 2010 beigetragen haben.
 
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