Der ehemalige Verfassungsrichter Andreas Voßkuhle warnt
eindringlich vor einem Abstieg Deutschlands zu einem Zweite- oder sogar
Dritte-Welt-Land
. "Alle sehen, dass wir unglaublich unter Druck stehen. Und
wenn wir jetzt nicht in die Puschen kommen, dann wird das ein dramatisches
Ergebnis werden", sagte Voßkuhle.
"Das geht unter den augenblicklichen Umständen relativ schnell"
"Wenn wir uns weltpolitisch umschauen, haben wir eine Vorstellung davon,
was es heißen könnte, wenn wir als Bundesrepublik abrutschen und zu einem
Zweite-Welt-Land werden oder irgendwann sogar zu einem Dritte-Welt-Land. Das
geht unter den augenblicklichen Umständen relativ schnell", warnte Voßkuhle.
Nötig sei eine grundlegende Staatsreform für einen handlungsfähigen Staat.
Dafür legte der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts unter anderem
mit den beiden früheren Bundesministern Thomas de Maizière (CDU) und Peer
Steinbrück (SPD) in Berlin 30 konkrete Vorschläge vor.
"Die behandeln Sie, als wenn sie ein Zweite-Welt-Land sind"
"
Ich war jetzt drei Monate in den USA in New York an der NYU, wenn Sie da
mit Kollegen sprechen, die behandeln Sie, als wenn Sie ein Zweite-Welt-Land
sind. Die haben Sie schon abgeschrieben. Die halten Deutschland und Europa
nicht mehr für handlungsfähig." In vielen Bereichen sei Deutschland
"hinterher". Der Staat müsse jetzt handlungsfähig werden - jenseits alter
ideologischer Machtkämpfe.
Börse Frankfurt-News: Marktstimmung: "Abgekoppelt"
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Zwar halten sich deutsche Aktien recht
stabil. Allerdings sieht Joachim Goldberg dahinter weniger die heimische
Nachfrage. Das könnte problematisch werden.
12. März 2025. Auch während der abgelaufenen Sentiment-Woche hat sich der DAX im
Vergleich besser geschlagen als die großen US-Indizes S&P 500 und Nasdaq. Nicht
nur, weil der DAX noch zu Beginn mit einem neuen Allzeithoch glänzen konnte.
Letzteres wahrscheinlich auch begünstigt durch die Wachstumshoffnungen, die von
dem hierzulande angepeilten Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro für
Instandsetzung und Infrastruktur sowie der Lockerung der Schuldenbremse für
Verteidigungsausgaben bei den Investoren geweckt wurden. Auch den sich
anschließenden Absturz der Aktienkurse, der primär von den USA und dem Wirrwarr
um die Handelszölle ausging, hat der DAX vergleichsweise gut überstanden:
Während wir hierzulande (nach einem Einbruch von rund 5,2 Prozent)
stichtagsbezogen lediglich ein Minus von 1,5 Prozent verbuchen müssen, verloren
vorgenannte Indizes im vergleichbaren Zeitraum ein Mehrfaches an Wert - der DAX
hat sich also von den US-Aktien abgekoppelt.