Nintendo übertrifft Erwartungen dank eigener Spiele und schwachem Yen NTO
OSAKA--Der japanische Videospielekonzern Nintendo hat in der ersten Jahreshälfte vom Erfolg seiner selbst entwickelten Titel und vor allem vom schwachen Yen profitiert. Für eine Rückkehr in die Gewinnzone im laufenden Geschäftsjahr sieht es für die Japaner gut aus.
In den ersten sechs Monaten per Ende September erzielte Nintendo einen Nettogewinn von 14,3 Milliarden Yen, umgerechnet knapp 104 Millionen Euro. Analysten hatten lediglich mit 1,39 Milliarden Yen gerechnet.
Ob der Konzern damit jedoch sein Ziel erreicht, den Verlust des vergangenen Geschäftsjahres hinter sich zu lassen, ist noch nicht gesagt. Analysten sagten, das laufende Quartal von Oktober bis Dezember, welches das wichtige Weihnachtsgeschäft beinhaltet, sei entscheidend.
Der Kern des Geschäftsmodells von Nintendo ist immer noch der Verkauf von Hardware. Hier hat das Unternehmen seinen Absatzziele unverändert gelassen. Nintendo plant, im laufenden Jahr von der Konsole Wii U 3,6 Millionen Stück abzusetzen nach 2,72 Millionen im vergangenen Jahr. Die beliebtere tragbare Konsole 3DS soll 12 Millionen Mal verkauft werden, was nur geringfügig unter dem Absatz des Vorjahres von 12,24 Millionen Stück liegen würde.
Da aber mehr und mehr Leute Zeit und Geld für Smartphone-Spiele aufwenden, sagen Analysten, es sei wichtig für das Unternehmen, auch über das traditionelle konsolenbasierte Geschäft hinaus zu expandieren. Bislang sträubt sich Nintendo dagegen, seine Spiele über Smartphones zu verkaufen. Ein weiteres Geschäftsfeld, mit dem Nintendo jedoch liebäugelt, ist der Bereich Gesundheitsdienstleistungen. Unternehmenschef Satoru Iwata sagte, Details für einen neuen Service würden bis Ende des Jahres bekanntgegeben.
In der ersten Jahreshälfte fiel der Umsatz des Konzerns um 13 Prozent auf 171 Milliarden Yen. Der operative Verlust wurde auf 215 Millionen Yen von 23,3 Milliarden im Vorjahr eingegrenzt.
Für das laufende Jahr erwartet Nintendo nach wie vor einen Nettogewinn von 20 Milliarden und Erlöse von 590 Milliarden Yen. Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.