aus wo rübergeholt zu WPC Resources - WPQ
Das Kursfeuerwerk war Atemberaubend und dass ohne News seitens WPC! Was mich optimistisch stimmt ist das hohe Volumen am gestrigen Tag, spannend wird es, wenn WPC den Vollzug der PP meldet.
Auch auf die Gefahr dass ich mich wiederhole, möchte ich meinen Beitrag von 15.03.2015 in Erinnerung bringen.
Alles Große beginnt irgendwann klein. Gestern Nacht wurden in Kanada 5,5 Mio. Aktien von WPC Resources Ltd. (Kürzel: WPQ) gehandelt – Handel in Frankfurt praktisch noch nicht vorhanden (WKN A12ELX). Von außen sieht der Titel erst einmal aus wie viele andere 0,05 CAD Stocks in diesen Tagen der Ressourcen-Depression. Aber nicht überall, wo 0,05 CAD drauf steht, stecken auch nur 0,05 CAD drin. WPC hat Großes vor und das lohnt auf jeden Fall einen genaueren Blick: Endlich mal keine kleine Explorationsbude, sondern ein realistisches großes Projekt, mit soliden Leuten im Management (u.a. Verkauf Northern Orion an Yamana). Ich behaupte, diese Gold-Story hat das Zeug, spätestens 2016 „talk of the town“ in Toronto zu werden. Den Deal, von dem gleich die Rede sein wird, gibt es erst seit dem 19. Januar 2015. Er ist also noch taufrisch und genau genommen noch nicht einmal ganz abgeschlossen! Bis Mitte Mai befindet sich WPC noch in einer Art Übergangszeit, erst dann wird die nachstehende Transaktion vollzogen sein – immer vorausgesetzt, das Unternehmen kann bis dahin den Kaufpreis aufbringen, wovon allerdings auszugehen ist, denn ein Herr namens Ned Goodman (Dundee Securities) hält schon 10% von WPC.
Und das ist der Deal: WPC Resources Ltd. (geplanter Name: Lupin Gold Corp. ab Mai) kauft für 3 Mio. cash und cheap paper (in Summe 36 Mio. Aktien) die Lupin Mine im hohen Norden von Kanada samt dem Ulu-Satelliten Deposit mit heute je 400.000 Unzen measured&indicated high grade Gold (11 Gramm pro Tonne) Resources. Da Infrastruktur (und was für eine! – geschätzter Wiederbeschaffungswert mehrere hundert Millionen Dollar) und Permits vorhanden sind, ist ein Neustart der 2004/05 von Kinross stillgelegten Lupin Mine bereits 2017 möglich. Das größte Risiko ist neben den üblichen technischen Fragen die Finanzierung selbst. Am Ende wird WPC wohl >40 Mio. CAD für den Re-Start benötigen. Die Due Diligence läuft noch. Erste Schätzungen liegen derzeit bei 25 Mio. CAD Kapitalbedarf. Aber selbst, wenn es am Ende 50 Mio. CAD werden, wäre das verkraftbar bei einem Projekt, das schon 2017 >100.000 Unzen produzieren könnte. Bei den erwarteten total cost von 900 CAD! pro Unze (man achte auf die Währung) würde das Projekt schon beim derzeitigen Goldpreis von 1450 CAD! die Investitionen innerhalb eines Jahres zurückverdienen.
Ned Goodman ist schon mit 10 Mio. Aktien investiert
Der oben erwähnte Ned Goodman hat übrigens in WPC investiert, bevor feststand, dass WPC die Lupin Mine überhaupt würde kaufen können. Ende vergangenen Jahres besaß WPC nur einige Explorationsprojekte in der Region und hatte eine Option auf ein Earn-In für das Ulu Satelliten-Deposit. Ned kennt die Projekte, die für viele Kanadier einen besonderen Klang haben. Die Lupin Mine (gebaut und betrieben von Echo Bay ist fast schon so etwas wie eine Legende, denn sie war ein echtes Pionierprojekt im Norden Kanadas. Mehr als 30 Jahre lang wurde dort erfolgreich Gold produziert, allen Widrigkeiten des Klimas zum Trotz. (Übrigens hat der Bau der Mine schon seinerzeit mehr als 200 Mio. CAD gekostet). Man darf vermuten, dass Dundee wohl erwartet hat, dass der Erwerb von Lupin wesentlich mehr Geld kosten würde als in dem nun vorliegenden Deal. Immerhin hatte der Vorbesitzer von Lupin, die „Elgin Mining Inc.“ , 2009 rund 40 Mio. CAD für diesen Past-Producer bezahlt und weitere 12 Mio. in Bohrungen investiert. Das zu Lupin gehörige Satelliten-Deposit Ulu enthält wie gesagt ebenfalls 400.000 Unzen measured&indicated Resources, dazu noch eine 1,6 km Decline, Permits und Camp. Ulu hatte kurzzeitig einmal Wolfden Resources gehört, die 2004 immerhin 18 Mio. CAD dafür bezahlt haben. Und jetzt wird es spannend: Wolfden hat damals schon öffentlich von 1 Mio. Unzen auf Ulu gesprochen. Kurzum: wer die Geschichte von Lupin und Ulu verfolgt, wird feststellen, dass die beiden Assets stets als Anhängsel in wesentlich größeren Projektportfolios von Unternehmen gehalten wurden. Wolfden wurde von Zinifex übernommen, die dann mit Oxiana gemergt zu OzMinerals wurde, bevor die chinesische MMG die meisten Assets übernommen hat. MMG hatte an Gold bekanntlich kein Interesse. Tja, manchmal sind die Geschichten von Assets ziemlich kompliziert, aber aufschlussreich.
Der letzte Besitzer von Lupin und Ulu, Elgin Mining, hatte sich hoch verschuldet. Ende vergangenen Jahres musste Elgin an Mandalay Resources verkauft werden - für 60 Mio. CAD. Man kann vermuten, dass der Elgin-Gläubiger Sprott die Reißleine gezogen hat. Allerdings war Mandalay weniger an der Lupin Mine, sondern an der produzierenden schwedischen Björkdal Mine interessiert, die sich ebenfalls im Elgin Besitz befand. Mandalay hat deshalb Ende vergangenen Jahres Raymond James beauftragt, einen Bieterwettbewerb für den Verkauf von Lupin zu organisieren. Es sagt viel über die Verfassung des gegenwärtigen Marktes aus, dass WPC das einzige Unternehmen war, das Interesse signalisiert hat – es gab keinen anderen Bieter! Warum? Ist die Lupin Mine vielleicht doch nicht so attraktiv, oder gibt es irgendwo Leichen im Keller (Stichwort: Umweltlasten etc.?)
WPC war der einzige Bieter für die Lupin Mine
Die fehlende Konkurrenz dürfte wohl vor allem damit zu tun haben, dass WCP nur wenige Tage vor dem Verkauf von Elgin an Mandalay seinerseits einen Deal mit Elgin eingefädelt hatte: eine Option für das Ulu-Satelliten Deposit. Mit anderen Worten: Die Zukunft von Lupin gehörte schon WPC! Ohne Ulu war Lupin – zumindest aus Sicht der großen Produzenten – wohl zu klein und ohne dauerhaft gesicherten Feedstock für die Mühle. Dazu kommt, dass die letzte Produktion auf Lupin aus einer Tiefe von 1200 m stammt – je tiefer man kommt, desto teurer wird es. Doch die rund 400.000 Unzen measured&indicated Resources, die WPC jetzt miterwirbt, befinden sich im oberen Teil der Mine nur rund 250 Meter tief und sind über eine Decline zugänglich. Nach dem Erwerb der Mine will WCP einen neuen Abbauplan entwickeln, der statt der 2000 tpd Tagesproduktion, die Kinross und die Vorbesitzer gefahren haben, nur 1000 Tonnen vorsieht. 1000 Tonnen am Tag reichen für die geplanten 100.000 Unzen pro Jahr. Weniger Millfeed bedeutet, dass man Unzen abbauen kann, die Kinross übrig gelassen hat, weil man auch geringere Mächtigkeiten von nur 2,5 Meter ausbauen kann, statt der von Kinross seinerzeit geforderten 5 Meter. Operativ will man durch das Downsizing (Vorbild Klondex Mines Ltd.) die Qualität des Betriebs erhöhen: Weniger Unzen aus weniger Erz mit weniger taubem Gestein, aber mit höheren Gehalten.
Ein 27 Mio. CAD Umweltbond ist Bestandteil des Deals
Das Satelliten Deposit Ulu hat u.a. eine 1,6 Kilometer Decline und ist wie die Lupin Mine ebenfalls fully permitted einschließlich Agreement mit den Natives. Mit der Akquisition von Lupin verbunden ist übrigens ein 27 Mio. CAD Umweltbond (federal bond, der Zinsen abwirft!) und 2,1 Mio. Liter Diesel on site – im geschätzten Gegenwert von rund 3 Mio. CAD. WCP kauft also 100% an beiden Projekten – genau genommen wird im Falle von Lupin sogar die ganze Firma übernommen, was den Vorteil hat, dass der oben genannten federal bond mit übernommen werden kann.
Und jetzt zur Bewertung: WPC kostet heute an der Börse rund 3 Mio. CAD. Soviel ist allein der Diesel wert, der miterworben wird. In gewisser Weise ist diese niedrige Bewertung aber verständlich, denn erstens kennt noch kaum jemand das Unternehmen und zweitens dürfte es im „Markt“ Zweifel geben, ob WPC die erforderliche Finanzierung zusammenbekommt. Einen Markt in Deutschland gibt es selbstverständlich noch nicht, wird aber kommen, wenn sich diese Geschichte herumspricht, da bin ich sicher.
Im Erfolgsfall ist eine Verzwanzigfachung möglich
Man kann leicht selbst ausrechnen, was Lupin Gold Corporation für ein Potenzial hat. Geplant sind >100.000 Unzen Gold Produktion pro Jahr bei <900 CAD! total cost. Das würde bei heutigen Goldpreisen eine 50% Marge von rund 600 CAD pro Unze bedeuten – also 60 Mio. CAD free Cash Flow per annum. Wenn die Firma dieses Ziel erreicht, bedeutet das ohne weiteres eine Bewertung von plus-minus 200 Mio. CAD im Markt. Es ist ja gerade das Schöne, dass es für produzierende Goldminen soviele Vergleichsmöglichkeiten gibt. Bei 2017 dann wohl 250 Mio. Aktien ergäbe sich also ein Aktienpreis von rund 1 CAD – von heute aus eine Verzwanzigfachung.
Der Weg zum Erfolg „wird kein leichter sein“, das sind unternehmerische Erfolge nie. Der kanadische Norden ist nicht einfach, das Material muss auf Eisstraßen transportiert werden etc., etc. Immerhin sind es „ehrliche“ Risiken – zuallererst der Markt selbst (es gibt derzeit kaum einen) und vor allem die riesige Diskrepanz zwischen der heutigen Bewertung von WPC und der gestellten Aufgabe. Das wirkt zugegeben wenig noch vertrauenserweckend. Es wird darauf hinaus laufen, ob das Management ausreichend Unterstützung bei Investoren mobilisieren kann und schließlich die Finanzierung hinbekommt. Am 15. Mai sind 3 Mio. CAD fällig, bis September müsste die Gesamtfinanzierung stehen, um noch rechtzeitig für den kommenden Winter das benötigte Equipment zu beschaffen.
Wer möchte, kann sich den alten 43-101 Report von Elgin (aus www.sedar.com, Elgin, 29. März 2012) zu Gemüte führen.