Artikel und Diskussionen zu Wirtschaftsprognosen & Wirtschaftlichen Zusammenhängen

Herbstgutachten
Eiszeit für die Konjunktur

Deutschland steht am Rande einer Rezession. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen in ihrem Herbstgutachten im kommenden Jahr nur noch mit einem Wachstum von 0,2 Prozent. In ihrem Frühjahrsgutachten waren sie noch von einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,4 Prozent ausgegangen.

In einem "Risikoszenario" warnen die Experten davor, dass die Wirtschaftsleistung 2009 im Jahresschnitt sogar um 0,8 Prozent schrumpfen könnte. Dies sei zwar unwahrscheinlich. "Das Risiko, dass die geschilderte ungünstigere Entwicklung eintritt, hat sich in den vergangenen Wochen aber vergrößert", schreiben die Experten.

"Eine schwarze Null"
Unionsfraktionsvize Michael Meister betonte dagegen bei n-tv, das Herbstgutachten prognostiziere keine Rezession, sondern "eine schwarze Null". "Das bedeutet, dass wir eine Abschwächung des Wachstums haben, dass wir nicht weiter eine Aufwärtsentwicklung in der Beschäftigung und am Arbeitsmarkt haben werden. Aber das ist noch keine Rezession und wir sollten auch keine herbeireden."

Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger sagte bei n-tv, positiv sei, "dass wir ja doch mit der Finanzmarktkrise den Boden erreicht haben, dass das Rettungspaket hier auch greift, dass das auch an den Börsen als positiv angesehen wird". Insofern sei "eine Bodenbildung da, die uns auch wieder etwas zuversichtlicher stimmen sollte".

Laut Gutachten läuft der Job-Boom im nächsten Jahr aus. Die schwächere Weltwirtschaft dürfte gerade den Exportweltmeister Deutschland treffen. "Am Jahresende werden rund 350.000 Menschen weniger beschäftigt sein als zu Jahresbeginn", heißt es im Herbstgutachten. Die Arbeitslosenquote werde 2008 und 2009 aber konstant bei 7,5 Prozent liegen.

Experten erwarten Banken-Stabilisierung
Für das laufende Jahr bleiben die Institute angesichts des starken ersten Halbjahrs bei ihrer Voraussage von 1,8 Prozent Wachstum. Die Prognosen beruhen auf der Annahme, dass es in den kommenden Monaten zu einer allmählichen Stabilisierung des Bankensektors kommen wird.

"Die Politik ist derzeit zu Recht darauf konzentriert, die Gefahren für die Stabilität des Finanzsystems abzuwenden", heißt es im Gutachten. Diese Aufgabe sei extrem schwierig. Einerseits müsse eine systemische Krise verhindert, die Belastungen für die Steuerzahler aber möglichst gering gehalten werden.

Staat muss an Gewinnen partizipieren
Zu einem Gesamtkonzept würde aus Sicht der Experten auch gehören, dass der Staat an den möglichen Gewinnen partizipiere, die aus der Überwindung der Krise entstünden. "Deutschland ist von der Abschwächung der internationalen Konjunktur im besonderen Maße betroffen, weil vor allem die Nachfrage nach Investitionsgütern zurückging, die im deutschen Exportsortiment eine überragende Rolle spielen", heißt es weiter in dem Herbstgutachten.

Die Belastungen durch die Finanzkrise würden immer spürbarer. Die Finanzierungskosten der Unternehmen seien gestiegen. Die Finanzkrise drücke zunehmend die Erwartungen der Unternehmen.

Die Experten schätzen, dass sich der Export zunächst deutlich abschwächen wird, zumal die Auftragseingänge aus dem Ausland schon seit Dezember 2007 fielen. In ihrem Basisszenario rechnen sie mit einem Exportanstieg von 4,4 Prozent in diesem und von nur noch 0,3 Prozent im kommenden Jahr.

Inflation rückläufig
Ferner gehen die Konjunkturexperten in ihrem Basisszenario davon aus, dass die Inflation im Prognosezeitraum zurückgehen wird. Für 2009 sagen sie einen Anstieg der Verbraucherpreise von jahresdurchschnittlich 2,3 Prozent voraus, nach einer Teuerung von 2,8 Prozent in diesem Jahr.

Negative Auswirkungen der Finanzkrise auf dem Arbeitsmarkt erwarten die Experten vorerst noch nicht. Sie rechnen im Durchschnitt der Jahre 2008 und 2009 mit jeweils 3,263 Mio. Personen, die arbeitslos gemeldet sind. Die Zahl der Erwerbstätigen wird den Instituten zufolge 2008 bei 40,303 Mio. Personen und 2009 bei 40,223 Mio. Personen liegen. Die privaten Konsumausgaben werden laut Prognose im laufenden Jahr um 0,4 Prozent zurückgehen, im kommenden Jahr steigen sie dann um 0,4 Prozent.

Der Finanzierungssaldo wird nach Einschätzung der Institute in diesem Jahr bei plus 0,2 Prozent des BIP liegen, für 2009 wird immer noch ein ausgeglichener Haushalt erwartet.

Absage an Konjunkturprogramme
Ein Konjunkturprogramm lehnen die Institute ab. Sie halten es "auch aus praktischen Gründen nicht für Erfolg versprechend". Stattdessen schlagen sie vor, rasch Steuer- und Abgabensenkungen umzusetzen, um auf diese Weise die Konjunktur anzukurbeln. Zudem könne erwogen werden, "ohnehin geplante, das Wachstum fördernde Investitionen in Bildung, Forschung und Infrastruktur zeitlich vorzuziehen". Das alles bedeute nicht, dass der Konsolidierungskurs grundsätzlich verlassen werden dürfe.

Erstellt wird das diesjährige Herbstgutachten vom Institut für Weltwirtschaft (IfW), dem Ifo Institut für Wirtschaftsforschung mit der Konjunkturforschungsstelle der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH), dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IHW) mit dem Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) und dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO), sowie dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) mit dem Institut für Höhere Studien (IHS).
http://www.n-tv.de/1037534.html
 
EU fördert Brennstoffzellen-Entwicklung mit Millionen-Paket

Mit einer groß angelegten gemeinschaftlichen Technologie-Initiative von Forschung und Wirtschaft will die EU in den kommenden sechs Jahren die Entwicklung von Brennstoffzellen voranbringen. Das gab das EU-Generaldirektorat für Energie und Verkehr am Mittwoch bekannt. Die EU-Kommission wird das Vorhaben mit 470 Millionen Euro fördern. Die Industrie soll ebenfalls 470 Millionen Euro beisteuern.

Primäres Ziel des Projektes ist die Markteinführung der Technik während des kommenden Jahrzehnts. Bereits seit dem 8. Oktober 2008 läuft die erste Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen im Bereich Transport, Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Wasserstoff. Zwar hatte Honda im Juni offiziell die Produktion des ersten Brennstoffzellen-Serienfahrzeugs gestartet, aber dies wird nur an ausgewählte Kunden verleast.

Obwohl die Zahl der prototypischen Brennstoffzellen-Fahrzeuge beständig wächst, gilt die Technik in der Branche noch immer nicht als ausgereift. Die meisten Probleme haben die Hersteller noch immer damit, dass Brennstoffzellen nur in einem limitierten Temperaturfenster arbeiten. Hauptsächlich verantwortlich dafür ist das sogenannte Produktwasser. Es entsteht während des Betriebes in der Membran. Kristallisiert es aus, weil die Zelle zu kalt wird, zerstört es die empfindliche Folie. Wird die Zelle zu heiß, trocknet die Membran aus und verliert zu viel ihrer ionischen Leitfähigkeit. (wst/Technology Review)
http://www.heise.de/newsticker/EU-foerdert-Brennstoffzellen-Entwicklung-mit-Millionen-Paket--/meldung/117438
 
Amerikanische Wirtschaft
Bernanke fordert neue Konjunkturspritze

Der amerikanische Notenbankchef Ben Bernanke sieht die Gefahr eines langwierigen Wirtschaftsabschwungs und befürwortet deshalb ein weiteres Konjunkturprogramm für die Vereinigten Staaten. „Wir erleben einen ernsthaften Abschwung“, sagte Bernanke am Montag vor dem Haushaltsausschuss des amerikanischen Repräsentantenhauses. Ob man dies Rezession nenne oder nicht, sei „ohne Konsequenz“, erwiderte der Fed-Chef auf die entsprechende Frage einer Abgeordneten. Der Kongress hatte Anfang des Jahres ein erstes Konjunkturprogramm mit einem Gesamtvolumen von 168 Milliarden Dollar (125 Milliarden Euro) verabschiedet, das vor allem Steuergeschenke beinhaltete.

Bernanke erklärte: „Da die Wirtschaft wahrscheinlich über mehrere Quartale hinweg schwach bleibt und angesichts eines gewissen Risikos eines ausgedehnten Abschwungs, scheint es angemessen, dass der Kongress ein Konjunkturpaket erwägt.“

Ein derartiges Konjunkturprogramm wird von den oppositionellen Demokraten gefordert, während die Republikaner von Präsident George W. Bush dieser Idee bislang kühl gegenüberstanden. Nach Bernankes Rede hieß es allerdings, der amerikanische Präsident sei nun doch offen für die Idee eines weiteren Konjunkturprogramms, sagte eine Sprecherin des Weißen Hauses am Montag. Wie dies im Detail aussehen könne, sei aber noch offen. Es sei zunächst Sache des von den Demokraten dominierten Kongresses, akzeptable Vorschläge zu machen.

Die demokratische Präsidentin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hat erklärt, das Konjunkturprogramm könne bis zu 150 Milliarden Dollar umfassen. Volkswirtschaftler haben führenden Demokraten sogar erklärt, das Paket solle doppelt so groß werden.

Euro unter Druck

Nach Bernankes Äußerungen geriet der Euro noch stärker unter Druck und rutschte an die Marke von 1,33 Dollar. Am Morgen hatte die Gemeinschaftswährung noch 1,35 Dollar gekostet, am späten Nachmittag europäischer Zeit nur noch 1,3311 Dollar.

Eine Erholung der Konjunktur werde in einem großen Maß davon abhängen, wie schnell die Finanz- und Kreditmärkte wieder zu einer normalen Funktionsweise zurückkehrten, sagte Bernanke. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass das unlängst verabschiedete Rettungspaket der amerikanischen Regierung für die Bankenbranche und die zahlreichen anderen Maßnahmen im Kampf gegen die Finanzkrise Wirkung zeigen werden. Alle Schritte zusammengenommen würden helfen, „das Vertrauen in unser Finanzsystem wiederherzustellen und zu einer Normalisierung des Kreditflusses an Haushalte und Firmen beizutragen“, sagte er.

Der Fed-Chef äußerte zudem die Erwartung, dass der Inflationsdruck angesichts fallender Preise für Öl und andere Rohstoffe sinke. Zusammen mit anderen Faktoren werde dies dazu beitragen, dass sich mit der Zeit wieder „solide Zuwächse bei Beschäftigung wie auch Wirtschaftsaktivität einstellen“, betonte Bernanke.

Amerikanisches Konjunkturbarometer steigt wieder

Unterdessen stieg das amerikanische Konjunkturbarometer im September erstmals seit fünf Monaten wieder. Der Index, der auf zehn wichtigen Wirtschaftsdaten beruht, stieg im September um 0,3 Prozent, teilte das Conference Board, ein Institut der Privatwirtschaft, am Dienstag mit. Noch im August war der Index um 0,5 Prozent gefallen.

Das Institut führt die positive Entwicklung auf ein gestiegenes Geldangebot sowie Verbrauchererwartungen zur Entwicklung der Zinsen zurück. Zuvor sei der Index seit März um 1,3 Prozent abgesackt, berichtet das Institut. Der Index soll einen Hinweis auf die Entwicklung in den kommenden drei bis sechs Monaten geben.
http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B149538ABC24D0E82A6266/Doc~EADAB5D9DDD95413E8030CEF868DB9A31~ATpl~Ecommon~Scontent.html
 
Krise folgt der Krise
Zwei Jahre Rezession

Von Markus Mechnich

Die Banken streifen um das Rettungspaket wie die Katze um den heißen Speck. Niemand traut sich bisher so richtig ran und dennoch scheinen viele sehr hungrig zu sein, sprich dringend Geld zu brauchen. Viele Institute scheuen den möglicherweise dramatischen Imageverlust und die wahrscheinliche Abstrafung an der Börse. Deshalb trifft man sich, um gemeinsam vorzugehen. Unerwartete Kooperationsbereitschaft in einer Branche, die sonst eher von Geheimniskrämerei geprägt ist. Unter den Landesbanken hat bisher nur die BayernLB ihren Finanzierungsbedarf angemeldet und fünf Milliarden reklamiert. Doch die Schwierigkeiten der bayerischen Landesbank waren bereits hinlänglich bekannt. Zu verlieren hatte sie schon länger nichts mehr.

Die Details des Rettungsplans offenbaren hingegen, dass es für die Geldhäuser durchaus interessant sein könnte sich an dem Paket zu beteiligen. Oder umgekehrt könnte es gefährlich sein, nicht teilzunehmen. Rund 100 Milliarden der insgesamt knapp 480 Milliarden Euro fließen in einen "Finanzmarktstabilisierungsfonds". Daraus kommen 80 Milliarden direkt den Banken zugute um deren Eigenkapital zu stärken. Ein einfacher Weg, freilich nicht kostenlos. Die Politik wird mit diesen Geldern harte Auflagen verbinden. Eine Deckelung der Vorstandsbezüge zum Beispiel. Ob das allerdings als Bedingung ausreicht, ist fraglich. "Die Politik hat sich über den Tisch ziehen lassen", meint zumindest der renommierte Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Max Otte. Die Bundeskanzlerin solle sich lieber "von Mittelständlern und mittelständischen Banken" beraten lassen, als von Herrn Ackermann, sagt der Autor des Buches "Der Crash kommt".

Deutsche Bank stolz, Commerzbank einsichtig

So etwas wie Gehaltsverzicht will sich der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, ganz bestimmt nicht vorschreiben lassen. Zwar hat er in einer pr-trächtigen Aktion Ende vergangener Woche auf seine Boni verzichtet. Doch wenn, dann nur freiwillig. Um sich Einkommensgrenzen vorschrieben zu lassen ist der Stolz zu groß. Daher auch am Wochenende der markige Spruch, Ackermann "würde sich schämen", Geld vom Staat zu nehmen. Da ist er wieder, der Hasardeur unter Deutschlands Bankern. Von Konkurrent Martin Blessing, Vorstand der Commerzbank, sind ungleich weichere Töne zu hören. Die Branche habe sich "nicht mit Ruhm bekleckert" und "Fehler gemacht", sagt er nicht weniger pr-trächtig in einem "Bild"-Interview.

Dabei ist aus internen Quellen der Deutschen Bank zu hören, dass der Ton auf Ackermanns auf Konferenzen gar nicht so entspannt ist. "Deleverageing", also der Aufbau von Eigenkapital, habe oberste Priorität. Der Kreditbestand des Hauses, der wohl auch einiger faule Darlehen aus den USA beinhaltet, müsse schnell und deutlich zurückgefahren werden. "Es geht nicht um Rendite, sondern ums Überleben", wird Ackermann von einigen Top-Bankern in der "FAZ" zitiert. Selbstbewusst hört sich anders an.

Von den Superhirnen zu den Deppen der Nation

Die Banker haben es nicht leicht in diesen Tagen. Einst die Sunnyboys und verehrte Superhirne der Wirtschaft sind aus ihnen in wenigen Tagen die Deppen der Nation geworden. Nur wenige, so der Eindruck in der Bevölkerung, haben ihren Laden wirklich im Griff. Noch weit länger als ein Jahr seit den ersten Verwerfungen, die mit der Immobilienkrise in den USA begannen, decken Banken Löcher in ihren Bilanzen auf und kommen in eine Liquiditätsklemme. In der Bevölkerung sind diese Vorgänge schon lange nicht mehr zu vermitteln. Ein Unternehmer, der mit solche Unwägbarkeiten bei einer Bank um Kredit bitten würde, würde bestenfalls Hohn ernten. Dennoch hat das mittlerweile einsetzende Bashing von Bankern mit Fairness nichts zu tun.

Besonders hart hat es den Bereich des Investmentbankings getroffen. Dort war bis vor kurzem das große Geld zu machen und jede Bank wollte mitspielen. Sogar halbstaatliche Häuser wie die Landesbanken oder die gemeinnützige IKB ließen dazu hinreißen und haben sich mit am meisten verzockt. Unwissenheit schützt eben vor Strafe nicht.

Als einen Auslöser der Krise macht Wirtschaftsexperte Otte denn auch die "Gier an der Wall Street" verantwortlich. Wer seinem Hause dort ordentliche Gewinne verschaffen konnte war zu Hause der Star. Den anderen Grund sieht Otte in der fehlenden Regulierung. 1929 sei nach der Krise gehandelt worden, allen voran die Amerikaner. Damals wurden die "Finanzmärkte in gewisse Regeln gezwängt". Seit 1980 habe es im internationalen Finanzsystem keine Regulierung mehr gegeben. Die Politik habe ihr Übriges dazu getan, indem sie dem Ideal "des supersmarten Investmentbankers noch hinterhergelaufen" sei.

Zwei Jahre Rezession

Deshalb fordert Otte auch ein radikales Umdenken in Politik und Wirtschaft. In Deutschland gebe es "eine Kaste von Technokraten und Bürokraten, die sich gegenseitig stützen." Daher kämen Gehaltsexzesse und fehlende Aufsicht. Deshalb möchte er das Vergütungssystem verändern. Statt Jahres-Boni sollen Managern Aktienpakete mit einer Verkaufssperre von fünf bis zehn Jahren als Prämie vermacht werden. "Damit würde sich das Wirtschaften vieler Manager radikal verändern", glaubt Otte. Es wäre ein erster Schritt für Manager wieder unternehmerisch zu denken und nicht bis zur nächsten Jahresbilanz. Gleichzeitig solle sich die Politik auf den Mittelstand konzentrieren. Das sei der Sektor, "der die Arbeitsplätze schafft und immer noch für die Konjunktur da ist".

Gleichwohl sind die Folgen jetzt erst mal nicht abzuwenden. Von "sechs bis acht Quartalen" negativem Wachstum geht der Wirtschaftswissenschaftler aus. Der Aufbau von Eigenkapital sei zwar richtig, treffe unsere Wirtschaft aber zu einem falschen Zeitpunkt. Daher werde es im Maschinenbau und der Autobranche Arbeitsplätze kosten. Das setze sich dann auch in anderen Branchen fort. Keine schönen Aussichten, auch wenn Prof. Otte sagt, "eine Rezession sei normal." Wie die Krankheit bei einem Menschen. Dennoch nichts was man sich wünschen würde.
http://www.n-tv.de/1040380.html
 
Rezessionssorgen
Helmut Schmidts Konjunkturpakete waren besser als ihr heutiger Ruf
von Hubert Beyerle (Berlin)

Der Verweis auf die 70er-Jahre fällt in der Diskussion um Konjunkturprogramme fast zwangsläufig. Angeblich seien die Versuche damals gescheitert, heißt es oft. Tatsächlich hatte es antizyklische Finanzpolitik in Deutschland traditionell immer schwer.

"Während keynesianische Politik in vielen westlichen Ländern weit verbreitet war, ist ihr Fehlen in Deutschland ein erklärungsbedürftiges Phänomen", schreibt Christopher Allen, Professor für Deutsche Geschichte an der University of Georgia.

Dennoch gab es in geringem Ausmaß durchaus Konjunkturpolitik, meistens in Form von begrenzten Bau- und Energiesparprogrammen sowie als Steuersenkungen. In den 15 Jahren seit dem Stabilitäts- und Wachstumsgesetz von 1967 zählten Fachleute insgesamt 36 befristete wirtschaftspolitische Aktionen mit primär konjunkturpolitischer Absicht.

So gelang es der Regierung unter Bundeskanzler Helmut Schmidt, die Rezession 1974/75 tatsächlich einzudämmen: Dazu legte sie zwei größere Konjunkturprogramme in Höhe von 1,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um umfangreiche öffentliche Investitionen, befristete Investitionszulagen, die Förderung der Energieeinsparung und Beschäftigungshilfen wie Lohnzuschüsse. Hinzu kam eine schon vorher geplante, zeitlich genau richtige Steuersenkung 1975 in Höhe von 1,4 Prozent des BIP. Der Erfolg war nicht zu leugnen: Das Wachstum kletterte im Jahr 1976 auf 5,3 Prozent. Allerdings reagierte die Regierung Schmidt auf den deutlichen Anstieg der Staatsverschuldung sofort mit Ausgabenkürzungen - für Kritiker kam das aber viel zu früh.

1977 legte die Regierung ein langjähriges öffentliches Investitionsprogramm auf, 1978 kam ein Nachfragestärkungsprogramm über 1,2 Prozent des BIP hinzu: Steuerentlastungen, Erhöhung des Kindergeldes - allerdings bei Anhebung der Mehrwertsteuer.

"Die These, Konjunkturpolitik bringt nichts, ist Unsinn", sagt Ullrich Heilemann, Professor an der Uni Leipzig. In den 70er-Jahren wurden allerdings einige Fehler gemacht, so die Umetikettierung ohnehin geplanter Programme, womit kein Impuls zu erwarten war. Außerdem hätten die Beteiligten oft nicht an einem Strang gezogen: Zu hohe Lohnabschlüsse und die Gegenreaktion der Bundesbank hätten die Wirkung höherer Staatsausgaben zunichtegemacht.
http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Rezessionssorgen-Helmut-Schmidts-Konjunkturpakete-waren-besser-als-ihr-heutiger-Ruf/430176.html
 
Appell an Bankmanager
Steinbrück bleibt auf Rettungspaket sitzen

In den Äußerungen des Bundesfinanzministers schwingt Verzweiflung mit: Manager, die ihr Institut aus Angst vor Gehaltskürzungen an die Wand führen, würden "öffentlich ans Brett genagelt". Der Grund für die drastischen Worte: Steinbrück wird seine Milliarden nicht los.

Sollten Banken die Finanzspritzen des Bundes nicht akzeptieren und so "vorsätzlich einen Zusammenbruch in Kauf nehmen, wäre ein ziemliches Ding", sagte Steinbrück der "Bild am Sonntag". Angst vor möglichen Gehaltskürzungen darf in Steinbrücks Augen kein Handlungsmotiv für die Manager sein. "Das würde bedeuten, dass ein Banker sein Institut lieber untergehen ließe als dass er für die Laufzeit des Schirmes bis Ende 2009 für 'nur' noch 500.000 Euro pro Jahr arbeitet. Das sollte er dann mal der Öffentlichkeit erklären", sagte der Minister und fügte hinzu: "Das ist für mich absolut unvorstellbar. Dann würde ich langsam verzweifeln an der Verantwortungsbereitschaft dieser Berufsklasse." Er möchte den Banker sehen, der die Rettung seiner Bank an seinem eigenen Gehalt scheitern lasse, sagte Steinbrück. "Der würde doch öffentlich ans Brett genagelt." Allerdings warnte er auch vor Pauschalkritik. "Ich halte überhaupt nichts von Kollektivschelte."

Mit scharfen Worten wies der Bundesfinanzminister die Pläne des französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy für eine staatliche Beteiligung an Schlüsselindustrien zurück. "Wollen wir Teile der deutschen Wirtschaft verstaatlichen? Der Staat soll von Medienkonzernen, Stahlfirmen, Autobauern Anteile erwerben? Können wir mal bitte die Tassen im Schrank lassen. Und in einem europäischen Fonds zahlen die Deutschen doch nur drauf".

Steinbrück erwartet Zustimmung bei Erbschaftsteuer

Mit Blick auf die umstrittene Reform der Erbschaftsteuer erwartet Steinbrück eine Zustimmung der CSU: "Horst Seehofer hat als Landwirtschaftsminister im Bundeskabinett der Reform der Erbschaftsteuer zugestimmt. Ich bin sehr zuversichtlich, dass er auch als bayerischer Ministerpräsident im Bundesrat zustimmen wird. Denn anderenfalls fehlen ihm 800 Mio. Euro im bayerischen Haushalt."

Nach Informationen der "Bild am Sonntag" soll das Thema Sonntag bei einem Treffen von Seehofer mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntag in Berlin eine Rolle spielen. Seehofer hatte am Samstag beim CSU-Parteitag auf die Wiedereinführung der alten Erbschaftsteuer gepocht. "Da sind wir Überzeugungstäter", sagte er. Die Wähler würden scharf beobachten, wie die Union mit dem Eigentum der Menschen umgehe und ob sie eine "überzogene Kompromissbereitschaft mit der SPD" an den Tag lege.
http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Appell-an-Bankmanager-Steinbr%FCck-bleibt-auf-Rettungspaket-sitzen/430612.html
 
Tiefster Stand seit 2003
Ifo-Index fällt erneut

Die wachsenden Sorgen vor einer Rezession haben die Stimmung in der deutschen Wirtschaft auf den tiefsten Stand seit fast fünfeinhalb Jahren gedrückt. Der Geschäftsklimaindex des Münchner ifo Instituts für Wirtschaftsforschung fiel im Oktober überraschend deutlich von 92,9 Punkten im Vormonat auf 90,2 Punkte. Die meisten Experten hatten mit einem geringeren Rückgang des Konjunktur-Barometers gerechnet. Während die Einschätzungen zur gegenwärtigen Geschäftslage nahezu gleich blieben, blicken die befragten Firmen deutlich pessimistischer in die Zukunft. "Die deutschen Unternehmen stellen sich auf eine rückläufige Geschäftstätigkeit ein", erklärte ifo-Präsident Hans-Werner Sinn laut Mitteilung in München.

Der ifo-Index, der im Oktober zum fünften Mal in Folge nachgab, gilt als wichtigster Frühindikator der deutschen Wirtschaft. Monatlich befragt das ifo Institut rund 7000 Firmen aus Industrie, Bauwirtschaft, Groß- und Einzelhandel nach ihren Einschätzungen zur derzeitigen Geschäftslage und nach den Zukunftsperspektiven. Im Oktober verbesserte sich der Lage-Index leicht von 99,8 auf 99,9 Punkte. Der Erwartungs-Index dagegen fiel deutlich von 86,5 Punkten im Vormonat auf 81,4 Punkte.

Vor allem in der Industrie kühlte sich das Klima im Oktober weiter ab. Angesichts einer zunehmenden weltweiten Nachfrageschwäche stellten sich die Unternehmen auf rückläufige Exporte ein, sagte der ifo-Konjunkturexperte Gernot Nerb. Die Produktionskapazitäten der Unternehmen seien spürbar weniger ausgelastet. Deshalb planten die Industrie-Firmen auch nicht mehr mit zusätzlichem Personal.

Aber auch im Baugewerbe sowie im Einzel- und - noch deutlicher - im Großhandel trübte sich die Stimmung ein. Zwar hätten sich die Einzelhandels-Umsätze im Oktober der Befragung zufolge positiv entwickelt, sagte Nerb. Offenbar fürchteten aber viele Einzelhändler, dass die Verbraucher im bevorstehenden Weihnachtsgeschäft ihr Geld angesichts der Finanzkrise lieber zusammenhalten.

Folgen für den Arbeitsmarkt

Am Arbeitsmarkt dürften sich die trüben Konjunkturaussichten vor allem bei den Zeitarbeitsfirmen bemerkbar machen, erwartet Nerb. "Das ist der Preis der Flexibilisierung." Viele Leiharbeit-Unternehmen müssten sich derzeit für ihre Beschäftigten nach anderen Einsatzmöglichkeiten umschauen.

ifo-Chef Sinn, der zurzeit wegen seines Vergleichs der Judenverfolgung mit der aktuellen Diskussion um die Verantwortung von Managern in der Finanzkrise in der Kritik steht, hatte bereits in der vergangenen Wochen erklärt, Deutschland stehe am Rande einer Rezession, die Konjunktur sei "im Keller".

Zwar sei dank weltweiter staatlicher Rettungspakete mit einem Gesamtvolumen von 2,4 Billionen Euro eine "Kernschmelze des Finanzwesens" und der Zusammenbruch weiterer Banken abgewendet. Nicht überwunden sei aber das Problem der Wirtschaftskrise. "Für das kommende Jahr kann man sicherlich noch keinerlei Entwarnung im konjunkturellen Geschehen ankündigen", hatte Sinn erklärt.
http://www.n-tv.de/1043841.html
 
die gehaltsobergrenze zu beschränken auf 500.000 € mag vielleicht einen landesbankchef nicht interessieren! manager der privaten banken werden alles tun irgendwie nicht auf diese staatshilfe zurückzugreifen! erst direkt vor einer pleite oder wenn es nicht mehr anders es weiter geht (wenn das kind also in den brunnen gefallen ist) werden die privaten banken auf dieses rettungspaket zurückgreifen! denn welcher "spitzen" manager der bank verzichtet schonmal gerne auf teilweise 50% + x seines gehaltes???

also nicht beschweren politiker und medien :danke:
kleines rechenbeispiel hierzu:
manager z.b. 55 Jahre verdient gehalt + boni 5 mio euro
wenn die bank noch 1 jahr überlebt hat er in der gleichen zeit das selbe verdient als wenn er in der bank noch 10 jahre arbeiten würde und dann in seinen wohlverdienten ruhestand gehen würde ... :gruebel:
mich stimmt dieses witzpaket nicht nur an dieser stelle ein wenig nachdenklich :boss:
[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=516686#516686 schrieb:
Viper schrieb am 26.10.2008, 13:43 Uhr[/url]"]Appell an Bankmanager
Steinbrück bleibt auf Rettungspaket sitzen
 
Korrekt! Die Bankenchefs werden lieber die Kreidte etc. runterfahrten und die Bilanz "säubern" als auf die Kohle zu verzichten.

Also muss Steinbrück denen mehr geld zugestehen...Macht sich aber schlecht im kommenden Wahljahr oder er muss die Banken zwingen bzw. zwangsverstaatlichen....
[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=517648#517648 schrieb:
Kaschper schrieb am 27.10.2008, 15:36 Uhr[/url]"]die gehaltsobergrenze zu beschränken auf 500.000 € mag vielleicht einen landesbankchef nicht interessieren! manager der privaten banken werden alles tun irgendwie nicht auf diese staatshilfe zurückzugreifen! erst direkt vor einer pleite oder wenn es nicht mehr anders es weiter geht (wenn das kind also in den brunnen gefallen ist) werden die privaten banken auf dieses rettungspaket zurückgreifen! denn welcher "spitzen" manager der bank verzichtet schonmal gerne auf teilweise 50% + x seines gehaltes???

also nicht beschweren politiker und medien :danke:
kleines rechenbeispiel hierzu:
manager z.b. 55 Jahre verdient gehalt + boni 5 mio euro
wenn die bank noch 1 jahr überlebt hat er in der gleichen zeit das selbe verdient als wenn er in der bank noch 10 jahre arbeiten würde und dann in seinen wohlverdienten ruhestand gehen würde ... :gruebel:
mich stimmt dieses witzpaket nicht nur an dieser stelle ein wenig nachdenklich :boss:
[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=516686#516686 schrieb:
Viper schrieb am 26.10.2008, 13:43 Uhr[/url]"]Appell an Bankmanager
Steinbrück bleibt auf Rettungspaket sitzen
 
Energieversorger stellen niedrigere Gaspreise 2009 in Aussicht

Berlin (dpa) - Die deutschen Energieversorger stellen für 2009
angesichts der kräftig gesunkenen Ölpreise niedrigere Gaspreise in
Aussicht. «Auch die Unternehmen sind bestrebt, die Belastungen für
die Verbraucher so gering wie möglich zu halten», heißt es in einer
Mitteilung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft vom
Dienstag in Berlin. «Die jetzt sinkenden Ölpreise werden sich bei den
Beschaffungskosten der Unternehmen niederschlagen, so dass
Preissenkungen im nächsten Jahr wahrscheinlich sind.» In welchem
Ausmaß Verbraucher mit einer Verringerung ihrer Gaskosten rechnen
können, teilte der Verband nicht mit.
Der Verband reagierte damit auf einen Appell der Bundesregierung,
die Gaspreise rasch zu reduzieren. Bereits angekündigte
Preissenkungen nannte Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Homann einen
«ersten kleinen Schritt, dem bald größere folgen müssen».
dpa kf yyzz n1 kf
http://www.capital.de/unternehmen/meldungen/907288.html
 
SteuerschätzungPlus von 8,3 Mrd Euro

Die Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden fallen in diesem und im nächsten Jahr um insgesamt rund 8,3 Milliarden Euro höher aus als bisher erwartet. Das teilte das Bundesfinanzministerium in Berlin nach den Beratungen des Steuerschätzer-Kreises mit.

Im kommenden Jahr sei mit einem Plus für den Gesamtstaat von rund 0,9 Milliarden Euro gegenüber der Mai-Steuerschätzung zu rechnen. In diesem Jahr werden Mehreinnahmen in Höhe von insgesamt 7,4 Milliarden Euro erwartet.

Die Steuerschätzung war in diesem Jahr wegen der Unwägbarkeiten durch die weltweite Finanz- und Konjunkturkrise besonders schwierig. Dem Vernehmen nach waren die Steuerschätzer etwas optimistischer als der Bund. Die Ergebnisse der Expertenberatungen lägen leicht über dem Schätzvorschlag des Bundesfinanzministeriums.
http://www.n-tv.de/1048746.html
 
Millionen in Island versenkt
KfW lässt nichts aus

Die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat nach einem Zeitungsbericht 288 Mio. Euro in Wertpapiere unter anderem bei der inzwischen verstaatlichten Kaupthing-Bank in Island angelegt. Die Staatsbank habe "im Rahmen ihrer Fördertätigkeit und der Liquiditätsanlage" Millionen in Island angelegt, berichtet die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" unter Berufung auf ein ihr vorliegendes Schreiben des Finanzministeriums an die FDP-Bundestagsfraktion.

Das Geld werde die Staatsbank voraussichtlich nicht wiederbekommen. Island wird derzeit wegen der Finanzkrise durch Milliardenkredite des Weltwährungsfonds IWF gestützt.

In den vergangenen Monaten hatte das Institut bereits wegen der Milliardenverluste der einstigen Düsseldorfer Tochterbank IKB sowie der fehlerhaften Überweisung von 320 Mio. Euro an die insolvente US-Bank Lehman Brothers negative Schlagzeilen gemacht.

Die KfW lasse in der Finanzkrise keinen Fettnapf aus, kritisierte der FDP-Finanzpolitiker Frank Schäffler gegenüber der "Rheinischen Post". Auftrag der KfW sei es nicht, den Mittelstand in Island zu fördern, sondern in Deutschland. "Jetzt muss der Steuerzahler leider wieder blechen." Die KfW wolle nach Angaben einer Sprecherin versuchen, die Forderungen gegenüber den isländischen Banken gerichtlich durchzusetzen, heißt es in dem Bericht.
http://www.n-tv.de/1049133.html
 
08 Nov 2008 10:45
Wirtschaftsweise rechnen mit Stagnation 2009

Berlin, 08. Nov (Reuters) - Anders als die Bundesregierung rechnet deren Sachverständigenrat einem Magazinbericht zufolge für das kommende Jahr mit einer Stagnation in Deutschland. Die deutsche Wirtschaft werde 2009 auf der Stelle treten und nicht wachsen, heißt es nach einem Vorabbericht des "Spiegel" vom Samstag im Jahresgutachten, das die sogenannten fünf Wirtschaftsweisen am Mittwoch vorstellen wollen. Ursache für den Abschwung seien die abnehmende Industrieproduktion und die schrumpfenden Auftragseingänge, in deren Folge auch die Zahl der Arbeitslosen nach jahrelangem Rückgang wieder etwas steigen werde. Im September etwa hat das produzierende Gewerbe seine Produktion so stark gedrosselt wie seit Anfang 1995 nicht mehr. Nach vorläufigen Berechnungen des Wirtschaftsministeriums von Freitag ging der Ausstoß um 3,6 Prozent zurück.

Die Bundesregierung und Wirtschaftsforschungsinstitute haben jeweils ein Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent für das nächste Jahr vorausgesagt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte kürzlich seine Prognose für Deutschland gesenkt und erwartet nun 2009 ein Minus von 0,8 Prozent.

Die Wirtschaftsweisen kritisieren dem Magazinbericht zufolge zudem das Konjunkturpaket der Bundesregierung. Die Maßnahmen seien nicht zielgenau genug. Auf besonderes Unverständnis treffe die Befreiung von der Kraftfahrzeugsteuer beim Kauf eines neuen Autos. Die Kfz-Steuer-Befreiung ist eine von 15 Maßnahmen, die die Bundesregierung am Mittwoch beschlossen hat, um einem Konjunktureinbruch infolge der Finanzkrise entgegenzuwirken.
 
Verdirbt der Kapitalismus den Charakter?

Die Finanzkrise hat die Idee der freien Marktwirtschaft in Verruf gebracht. Dies bestätigt eine Umfrage der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung unter Prominenten.

„Ein Kapitalismus ohne Rahmenordnung schädigt das Gemeinwohl“, sagt der Münchner Erzbischof Reinhard Marx. Es sei „naiv und unverantwortlich“ zu glauben, dass eine Liberalisierung aller Märkte zum Sieg des Guten führe. (Bischof Marx: „Der Kapitalismus schon, die Marktwirtschaft nicht“)

Marx erhält vehementen Widerspruch von Wendelin Wiedeking. Die Gier sei älter als der Kapitalismus, sagt der Porsche-Chef und zitiert ausführlich aus der Bibel: „Seit dem Sündenfall im Paradies ist der menschliche Charakter ein zweifelhafter.“ Die Gier stecke der ganzen Spezies Mensch in allen Poren. Der Kapitalismus bietet dagegen den Menschen die Chance, ihre Talente zu mehren, meint Wiedeking. „Er ist nicht schuld am schlechten Charakter des Menschen.“ Ganz im Gegenteil seien es „verdorbene Charaktere“, die ihre Freiheit missbrauchten und den Kapitalismus in Verruf brächten. (Wiedeking: „Die Gier ist älter als der Kapitalismus“)

Auch der Wirtschaftswissenschaflter Bert Rürup, Chef des Sachverständigenrats („Fünf Weise“) will den Kapitalismus vor seiner Verdammung bewahren. „Der Kapitalismus beruht auf der individuellen Entscheidungsfreiheit und natürlich wird diese Entscheidungsfreiheit bisweilen auf Kosten anderer ausgenutzt.“ Aber alle Versuche der Geschichte, den Kapitalismus zu beseitigen, hätten die Gesellschaft nicht gerechter und die Menschen nicht moralischer gemacht. (Bert Rürup: „Nein, Politik gestaltet“)

Einer Überwindung des Kapitalismus redet hingegen die Schriftstellerin Kathin Röggla („Wir schlafen nicht“) das Wort. Der Kapitalismus beruhe auf Ausbeutung und die „neoliberale“ Lehre sei ein Phantom. Röggla hofft darauf, man werde bald über das „grundlegende Nachdenken über die Verhältnisse“ hinaus kommen. (Kathrin Röggla: „Ja, und nicht nur den“)
http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~E32BC8DFB8D80446B9E779426BB7D2584~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
 
Beschleunigter Abschwung
Rezession ist da

Der Abschwung der deutschen Wirtschaft hat sich als Folge der Finanzmarktkrise und der weltweiten Konjunkturflaute im Sommer beschleunigt. Zum zweiten Mal in Folge schrumpfte wegen sinkender Exporte und einer schwachen Inlandsnachfrage die Wirtschaftsleistung. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank kalender- und saisonbereinigt gegenüber dem Vorquartal real um 0,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das war deutlich mehr als von den meisten Ökonomen erwartet. Nach einer engen Definition sprechen Fachleute bei zwei Minus-Quartalen in Folge bereits von einer Rezession. die hatte es zuletzt 2003 gegeben.

Von Juli bis Ende September brachen die Ausfuhren als wichtiger Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft weg. Da die Importe zugleich stark zulegten, trug der Außenhandel nicht zum Wachstum bei. Aus dem Inland verzeichneten die Statistiker zwar einige positive Impulse: Die privaten und öffentlichen Konsumausgaben stiegen leicht und die Firmen bauten ihre Lager auf. Dies konnte aber den Exporteinbruch nicht ausgleichen.

Im Frühjahr war die Wirtschaft um 0,4 Prozent geschrumpft - etwas weniger als das Amt zunächst mit minus 0,5 Prozent berechnet hatte. Auch das erste Quartal fiel mit plus 1,4 statt 1,3 Prozent Wachstum besser aus als erwartet. Damit schlug sich die Wirtschaft im ersten Halbjahr insgesamt besser als die ersten Zahlen ausgewiesen hatten.

Jetzt ist es amtlich

Die negativen Nachrichten stießen bei Fachleuten auf wenig Überraschung. "Wir haben es schwarz auf weiß, die Rezession ist da", sagte Sebastian Wanke von der DekaBank. Im dritten Quartal habe es Rekorde bei Ölpreis und Euro gegeben und zudem "die vierte Welle" der Finanzkrise. Das habe der Wirtschaft ein Bein gestellt. Zum Jahresende werde es auch noch weiter bergab gehen.

Im Vergleich zu den Boomjahren 2006 und 2007 mit Wachstumsraten von bis zu drei Prozent befindet sich die deutsche Wirtschaft längst auf Talfahrt. Die meisten Experten erwarten, dass sich die Konjunktur auch in den kommenden Monaten nicht aus ihrem Tief befreien kann. Die deutsche Wirtschaft dürfte als Exportweltmeister immer stärker die Abkühlung der globalen Nachfrage zu spüren bekommen.

Die fünf Wirtschaftsweisen sagen für das nächste Jahr eine Rezession voraus, aus der sich die Wirtschaft erst ab Mitte 2009 langsam lösen werde. Ein besonders düsteres Bild hatte zuletzt der Internationale Währungsfonds (IWF) gemalt: Demnach wird Deutschlands Wirtschaft im kommenden Jahr sogar um 0,8 Prozent schrumpfen.
http://www.n-tv.de/1052676.html
 
Historischer Kraftakt
Regeln für Finanzmärkte

Unter dem Eindruck der schwersten Finanzkrise aller Zeiten wollen die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) eine neue globale Finanzarchitektur entwerfen. Die Grundpfeiler sollen bereits innerhalb weniger Monate stehen, beschlossen die Staats- und Regierungschefs der G20 in Washington. Erklärtes Ziel: Eine derartige Krise soll sich auf keinen Fall wiederholen, wie die Gipfelteilnehmer in ihrer Abschlusserklärung unterstreichen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) will als Folge der Beschlüsse des Weltfinanzgipfels die Überwachung der Finanzmärkte ausweiten.

"Wir haben wichtige Schritte zu einer globalen Wirtschaftsordnung gemacht", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel und bezeichnete den Weltfinanzgipfel als "vernünftige und angemessene Antwort" auf die Finanzkrise. Mit dem verabschiedeten Dokument werde man in den nächsten 100 Tagen zahlreiche Maßnahmen umsetzen, die verhindern sollten, dass sich eine solche Krise wiederhole. Frankreichs Staatschef, der amtierende EU-Ratspräsident Nicolas Sarkozy sagte: "Wir betreten eine neue Welt." Der scheidende US-Präsident George W. Bush verlangte, die Regulierung der Finanzmärkte müsse den Anforderungen des 21. Jahrhunderts entsprechen. "Unser Regulierungssystem stammt noch aus dem 20. Jahrhundert."

Keine Überwachungslücken mehr

Im Kern wollen die G20-Teilnehmer jegliche Überwachungslücken auf den Finanzmärkten schließen. Merkel sagte, künftig werden "alle Marktteilnehmer, alle Produkte und alle Märkte wirklich überwacht und reguliert werden". Rund 50 konkrete Maßnahmen eines Aktionsplans sollen bis Ende März nächsten Jahres ausgearbeitet werden. Spätestens im April soll es eine Folgekonferenz geben - möglicherweise in London. Dann wird auch der künftige US-Präsident Barack Obama dabei sein, der bei dem Treffen in Washington nur am Rande durch hochkarätige Berater vertreten war. Obama tritt sein Amt am 20. Januar an.

Die fünfseitige Abschlusserklärung stellt zu den Ursachen der Krise fest: "Politiker und Überwachungsinstanzen in einigen entwickelten Ländern haben nicht richtig die Risiken eingeschätzt, die in den Finanzmärkten entstanden sind." Gefordert werden neue globale Kontrollgremien (supervisory colleges). Sie sollen allen grenzüberschreitend tätigen Instituten zur Seite gestellt werden. Mehr Überwachung ist auch für die umstrittenen Ratingagenturen und für die spekulativen Hedge-Fonds geplant. Organisationen wie der Internationale Währungsfonds sollen modernisiert werden.

IWF weitet Überwachung aus

Als Folge der Beschlüsse des Weltfinanzgipfels will der IWF die Überwachung der Finanzmärkte ausweiten. Bislang durchleuchte das entsprechende Programm des Fonds die Finanzsysteme lediglich von etwas mehr als 40 Ländern, sagte IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn in Washington. "Wir sind sehr glücklich, dies jetzt auszubauen." Selbst unter den in der G20-Gruppe zusammengeschlossenen Ländern gebe es sieben Staaten, die noch keine Vereinbarung mit dem Weltwährungsfonds über eine regelmäßige Finanzsektor-Analyse hätten. Der Fonds stehe auch zur Verfügung, weltweit Konjunkturprogramme der einzelnen Staaten aufeinander abzustimmen, sagte Strauss-Kahn. Dem Weltwährungsfonds gehören 185 Mitgliedsstaaten an.

Bekenntnis zur freien Marktwirtschaft

Die Gipfelteilnehmer bekennen sich ausdrücklich zu den Prinzipien eines freien Marktes. Gerade Bush hatte dies immer wieder gefordert. Sie seien der beste Weg zu Wohlstand rund um den Globus, so sein Credo. Nach Einschätzung der Bundesregierung haben aber auch die Amerikaner inzwischen ein elementares Interesse an einer stärkeren Regulierung. Wegen der gigantischen Defizite in Haushalt und Leistungsbilanz sowie des stark auf Kapitalanlagen basierenden US-Rentensystems seien sie auf funktionierende Finanzmärkte angewiesen.

Nicolas Sarkozy lobte Europas Geschlossenheit bei dem Gipfel: "Europa stand geeint wie ein Mann." Zugleich hob er hervor, viele Zugeständnisse der USA seien noch vor kurzem undenkbar gewesen. Bush sei ein "fairer loyaler Partner gewesen, nicht immer ein einfacher". EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sprach von einem historischen Gipfel, betonte aber: "Dies ist der Beginn eines Prozesses, das ist nicht das Ende."

Auch von Doha-Runde Fortschritte erwartet

Weiteres Ziel der Runde zur Unterstützung der Weltwirtschaft: Noch bis Ende 2008 soll es bei den seit Jahren erfolglosen Verhandlungen über ein neues Welthandelsabkommen doch noch zumindest eine Grundsatzeinigung geben. Dies sei ein "wichtiges, wenn auch nicht ganz einfaches Vorhaben", sagte Merkel dazu. Die Doha-Runde verhandelt über eine weitere Liberalisierung des Welthandels. In den nach Katars Hauptstadt Doha benannten Gesprächen geht es vor allem um eine Senkung der Zölle und Agrarsubventionen. Einige Länder forderten überdies ein weltweites Konjunkturprogramm gegen die wirtschaftliche Talfahrt.

Schwellenländer wollen mehr Mitsprache

Die Schwellenländer pochten auf mehr Mitsprache. "Die aufstrebende Volkswirtschaften haben diese Krise nicht verursacht, aber sie gehören zu den größten Opfern", mahnte Indiens Premierminister Manmohan Singh. Der amtierende G20-Vorsitzende, Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, verlangte, die Staats- und Regierungschefs der G20 sollten sich nach der Premiere in Washington künftig regelmäßig treffen. Bislang kommen die G20-Mitglieder lediglich auf Ebene von Fachministern zusammen. Sie repräsentiert rund 85 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung.

Merkel trifft sich mit Opel-Spitze

Am Montag will sich Merkel mit der Führung des deutschen Auto-Bauers Opel treffen. Am Rande des G20-Gipfels hatte Merkel die grundsätzliche Bereitschaft erklärt, Opel erbetene Bürgschaften zu gewähren. Dem Vernehmen nach geht es um eine Milliarde Euro. Der Mutterkonzern General Motors, dessen dramatische Lage die Zukunft von Opel bedroht, kämpft in den USA um dringend benötigte Milliardenkredite.
http://www.n-tv.de/1054197.html
 
Bankenverband senkt deutsche BIP-Prognose 2009 auf Stagnation

BERLIN (Dow Jones)--Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hat am Donnerstag seine Prognose für das Wachstum des deutschen Bruttoinlandsproduktes (BIP) im kommenden Jahr erneut gesenkt und erwartet nun bestenfalls eine "schwarze Null". "Nur wenn es gelingt, Konsum und Investitionen zu steigern, kann 2009 eine 'schwarze Null' erreicht werden", erklärte der BdB in seinem Konjunkturbericht. "Die jüngsten Wachstumsdaten belegen, dass sich die deutsche Wirtschaft im Herbst 2008 früher in einer Rezession befindet als erwartet", stellte Manfred Weber, Geschäftsführender Vorstand des Bankenverbandes, fest.

Derzeit müssten "die Risiken einer weiteren Verschlechterung höher eingeschätzt werden als die Chancen einer zügigen Erholung". Deutschland sei es in den letzten Jahren nicht gelungen, durch nachhaltige Senkung der Steuer- und Abgabenlast bei gleichzeitiger Konsolidierung der öffentlichen Haushalte die Binnennachfrage ausreichend zu stärken, erklärte der BdB in dem Bericht. Daher fehle nun ein Gegengewicht zum schwächer werdenden Export. Der Rückgang der Auslandsnachfrage treffe die deutsche Wirtschaft stärker als andere. "Auch bei günstiger Entwicklung dürfte im Jahresdurchschnitt 2008 nur noch ein Wachstum von 1,6% erreichbar sein", betonte der Bankenverband.

Weber erklärte, das Maßnahmenpaket 'Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstärkung' sei nicht entschieden genug auf direkte Effekte für Wachstum und Beschäftigung ausgelegt und insgesamt zu klein. "Ein rasches Vorziehen zusätzlicher öffentlicher Investitionen und deutliche Abgabenentlastungen sind jetzt notwendig", verlangte er.

Die kräftige Erholung am Arbeitsmarkt sei ein klarer Beleg dafür, dass sich die beschäftigungsorientierte Politik der letzten Jahre auszahle, hob der BdB in dem Bericht weiter hervor. Diese Erfolge dürften nun durch eine Lohnpolitik, die der konjunkturellen Entwicklung nicht Rechnung trage, nicht gefährdet werden, zumal die zu erwartende Unterauslastung der Produktionskapazitäten schon für sich alleine zu einem scharfen Anstieg der Lohnstückkosten führen werde.

Die Inflation sei "in Deutschland und im Euroraum auf dem Rückzug". Die ungünstigen Perspektiven für das Wachstum der Weltwirtschaft würden weiterhin Druck auf die Rohstoffpreise und auch die Frachtkosten im internationalen Handel ausüben. "Das wird die Verbraucherpreise in Deutschland und im Euroraum weiter stabilisieren", erwartete der Bankenverband.

Die Zinsschritte der Europäischen Zentralbank seien sowohl vom Zeitpunkt her als auch der Höhe nach angemessen gewesen. Sie korrespondierten mit der allgemein expansiven Geldpolitik auf globaler Ebene, die dazu beitragen solle, die Verspannungen an den Geldmärkten zu lösen, realwirtschaftliche Konsequenzen der Finanzmarktkrise abzumildern und den Abwärtstrend rasch zu stoppen.

"Angesichts der konjunkturellen Aussichten und der aktuellen Preisperspektiven wird allgemein mit einem weiteren Zinsschritt im Dezember gerechnet", konstatierte der BdB. "Ob die hierfür notwendigen Spielräume bestehen, bleibt einer Analyse der dann tatsächlich gegebenen monetären Situation vorbehalten."
 
Rezession ist da
Wirtschaft schrumpft

Der sinkende Export hat die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal in die Rezession gedrückt. Das Bruttoinlandsprodukt sank von Juli bis September um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, bestätigte das Statistische Bundesamt seine erste Prognose. Es schrumpfte damit das zweite Mal in Folge, was nach gängiger Definition als Rezession gilt. Dies hatte es zuletzt 2003 gegeben. Im Frühjahr war die Wirtschaftsleistung bereits um 0,4 Prozent zurückgegangen. In den kommenden Quartalen dürfte es weiter bergab gehen: Experten rechnen frühestens im Sommer 2009 wieder mit Wachstum.

Von der Konjunkturlokomotive zur -Bremse entwickelte sich der Export. Er schrumpfte um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, während die Importe um 3,8 Prozent zulegten. Dagegen stützten die Verbraucher mit ihren Ausgaben die Konjunktur: Der private Konsum legte um 0,3 Prozent zu. Der Staat fuhr seine Konsumausgaben sogar um 0,8 Prozent nach oben. Auch die Bauinvestitionen zogen mit 0,3 Prozent leicht an. Die Unternehmen investierten allerdings erstmals seit knapp zwei Jahren weniger in Maschinen, Anlagen und andere Ausrüstungen. Hier gab es ein Minus von 0,5 Prozent.

Dauerrezession droht

Ökonomen rechnen frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2009 mit einer Erholung. "Wir werden eine Dauerrezession bekommen - mindestens bis zur Jahresmitte und mit dem Risiko, dass sie noch länger dauert", sagte UniCredit-Analyst Andreas Rees. Der Export falle vorerst als Konjunkturstütze weg. Die weltweite Konjunkturflaute werde die Nachfrage nach deutschen Produkten stark drücken. Die deutsche Autoindustrie meldete bereits massive Absatzeinbrüche.

Einziger Lichtblick ist der private Konsum, der im Sommer stieg und einen größeren Absturz der Wirtschaft verhinderte. Er dürfte auch am Jahresende die Konjunktur stabilisieren. Darauf deutet das Konsumklima hin, für das die GfK-Marktforscher im Dezember der zweite Anstieg in Folge prognostizieren. "Die Finanzkrise ist zwar inzwischen in der Realwirtschaft angekommen, schlägt sich insgesamt aber nicht auf die Konsumlaune der Verbraucher nieder", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Das könne sich aber schnell ändern, sollte die Zahl der Arbeitslosen wie erwartet wieder spürbar steigen.

Für 2008 rechnen die meisten Experten wegen des starken Jahresbeginns noch mit einem Wachstum von etwa 1,7 Prozent. Für das kommende Jahr erwarten die Experten bestenfalls eine Stagnation, viele befürchten sogar ein deutliches Minus.
http://www.n-tv.de/1058597.html
 
EU-Kommission beschließt:
200 Milliarden für die europäische Konjunktur

Der nächste Milliarden-Betrag gegen den Abschwung: Die EU-Kommission macht eine Menge Geld locker, um die Rezession abzuwenden. Auch eine heilige Kuh der EU soll angetastet werden.

Im Kampf gegen die Wirtschaftskrise hat die EU-Kommission am Mittwoch ein Konjunkturpaket mit einem Umfang von rund 200 Milliarden Euro beschlossen. Das entspricht 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der EU, sagte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso in Brüssel.

«Wir haben es mit einer außergewöhnlichen Krise zu tun», sagte Barroso. 170 Milliarden Euro des Programms sollen von den 27 Mitgliedstaaten gestemmt werden. 30 Milliarden Euro entfallen auf die EU, davon rund die Hälfte auf die Europäische Investitionsbank in Luxemburg.

Die Kommission verlangt nicht von den Mitgliedstaaten, identische Maßnahmen gegen die Wirtschaftskrise zu ergreifen. «Wir wollen Koordination, keine Einförmigkeit», sagte Barroso.

Stabilitätspakt wird aufgeweicht
Im Kampf gegen die drohende Wirtschaftskrise will die EU-Kommission überdies auch auch Verstöße gegen den Stabilitätspakt hinnehmen. Wenn ein Mitgliedstaat das Kriterium einer Neuverschuldung von maximal drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nur geringfügig und kurzzeitig überschreite, könne auf ein Defizitverfahren verzichtet werden, sagte EU-Währungskommissar Joaquín Almunia am Mittwoch in Brüssel.

Unter «geringfügig» verstehe er «wenige Dezimalstellen», unter «kurzzeitig» ein Jahr, sagte Almunia. Demnach könnte etwa bei einer Neuverschuldung von 3,1 Prozent des BIP für 2009 auf ein Defizitverfahren verzichtet werden, sofern für das darauffolgende Jahr wieder ein Haushaltsdefizit von weniger als drei Prozent zu erwarten ist. (dpa)
http://www.netzeitung.de/wirtschaft/wirtschaftspolitik/1220518.html
 
"Wir werden gestärkt aus dieser Krise herausgehen"

"2009 wird ein Jahr schlechter Nachrichten sein", hat Bundeskanzlerin Angela Merkel in der in der Generalaussprache zum Haushalt 2009 im Bundestag angekündigt. Aber weil Deutschland stark ist, wird es diese Krise meistern. Und die Bundesregierung hilft, damit es 2010 wieder besser wird.

Die aktuellen Prognosen sagen nur ein geringes Wachstum für 2009 voraus. Das Bruttoinlandsprodukt wird im kommenden Jahr um mindestens 27 Milliarden Euro niedriger ausfallen.

Aber: "Deutschland ist sehr stark", ist sich die Kanzlerin sicher. Die Arbeitslosigkeit ist auf dem niedrigsten Stand seit 16 Jahren. Die Haushalte sind trotz höherer Schulden als geplant solide aufgestellt. Deutschland hat wettbewerbsfähige Produkte und sehr gut ausgebildete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

"Außergewöhnliche Umstände erfordern besondere Maßnahmen", sagte die Kanzlerin und wies auf das Konjunkturpaket der Regierung hin.

Banken nehmen Staatshilfen "Schritt für Schritt" an
Bisher haben die Banken Anträge auf Garantien in Höhe von 100 Milliarden Euro gestellt. Damit ist etwa ein Viertel der 400 Milliarden Euro ausgeschöpft. Zudem beantragten die Finanzierungsinstitute Rekapitalisierungshilfen im Volumen von 10 Milliarden Euro. Insgesamt stehen hier 80 Milliarden Euro zur Verfügung.

Es sei falsch, wenn die Finanzinstitute aus Prestigedenken auf die Hilfen verzichteten, sagte Merkel. Die Banken seien in der Pflicht, die Unternehmen ausreichend mit Krediten zu versorgen.

Bundesregierung leistet Hilfe zur Selbsthilfe
Merkel sagte der Wirtschaft Unterstützung zu, lehnte aber langfristige Hilfen ab. Die Wirtschaft erhält von der Bundesregierung "Hilfe zur Selbsthilfe". Dauerhafte Produktsubvention werde es nicht geben, betonte die Kanzlerin. Anderenfalls würde der notwendige Strukturwandel verhindert.

Trotz der zusätzlichen Staatsverschuldung hält die Bundeskanzlerin einen ausgeglichenen Haushalt in absehbarer Zeit weiterhin für möglich. "Das Ziel eines ausgeglichenen Haushaltes sollte in der nächsten Legislaturperiode geschafft werden", sagte sie .

Merkel forderte, "dass wir jetzt nicht in einen Wettlauf von Milliarden verfallen, sondern vielleicht ab und zu auch noch mal darüber nachdenken, dass man ohne Geld auch manches machen kann."

"Unregulierte Märkte führen ins Unglück"
Die Bundeskanzlerin warb für einen fairen Handel mit den Entwicklungsländern. Sie verwies auf die Verhandlungen der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer in der so genannten Doha-Runde. Noch in diesem Jahr sollten Handelshürden fallen, forderte Merkel.

Merkel sprach sich zudem für eine stärkere weltweite Regulierung im Finanzbereich aus. Dafür werde sich die Bundesregierung einsetzen: national, europaweit und weltweit.

An diesem Freitag beginnt in Doha, der Hauptstadt des Golf-Emirates Katar, eine mehrtägige Konferenz der Vereinten Nationen. Dabei geht es um die künftige Finanzierung von Entwicklungshilfe. Deutschland wird von Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul vertreten.

Familien entlasten statt Mehrwertsteuer senken
Eine Absenkung der Mehrwertsteuer werde es in Deutschland derzeit nicht geben, sagte Merkel. Es werde generell "keine Entlastungen" geben, "die das Zeichen der nächsten Steuererhöhung schon auf der Stirn tragen". In Krisenzeiten muss Politik "klare Grundsätze und Leitsätze" haben und für Verlässlichkeit sorgen.

Trotzdem setzt die Bundesregierung auf Entlastungen. So gibt es im kommenden Jahr mehr Kindergeld und höhere Kinderfreibeträge.

Ab 2010 sollen die Beiträge zur Krankenversicherung steuerlich absetzbar sein. Allein dies wird für Entlastungen von insgesamt 14 Milliarden Euro sorgen. Die Kanzlerin erinnerte auch an die sinkenden Energiepreise. Die dürften Mittel für den privaten Konsum in Höhe von etwa sechs Milliarden Euro bereits 2009 freisetzen.
http://www.bundeskanzlerin.de/nn_4894/Content/DE/Artikel/2008/11/2008-11-26-generaldebatte-kanzlerhaushalt.html
 
Stirnrunzeln in Europa
Island will den Euro

Das von der Finanzkrise stark gebeutelte Island erwägt zur Lösung seiner Währungsprobleme die Einführung des Euro ohne Beitritt in die Europäische Union. Die globale Finanzkrise habe die Probleme aufgezeigt, die es für eine kleine, offene Wirtschaft wie Island mit eigener Währung gebe, sagte Islands Regierungschef Geir Haarde in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Finanzkrise habe das Bankensystem des Landes und die isländische Krone ins Schlingern gebracht. "Die Leute schauen nun nach der Möglichkeit einer "Dollarisation" oder einseitigen Einführung des Euro - was in der Europäischen Union sicher für Stirnrunzeln sorgen wird." Eine dritte Möglichkeit sei ein Währungsboard, also eine Anbindung der isländischen Krone an eine andere Währung. "Im Moment ist die Frage offen", sagte der Regierungschef. Aktuell habe aber erst einmal die Stützung der Krone Vorrang.

"Die Frage ist offen"
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich wiederholt gegen jegliche Vorstöße von Ländern zur Einführung des Euro ohne einen vorherigen Beitritt in die Gemeinschaft ausgesprochen. Für Haarde ist das aber mit Blick auf die lange Wartezeit keine Lösung. Sollte sich Island tatsächlich für einen Beitritt in die EU entscheiden, werde es zwei Jahre bis zur Aufnahme und weitere drei Jahre bis zur Einführung des Euro dauern, sagte er. "Diese Debatte ist sicher nicht die Antwort auf die aktuelle Krise."

Viele Bürger und Politiker Islands hatten sich schon in den vergangenen Jahren für den Euro ausgesprochen. Gegen den dafür notwendigen Beitritt in die EU sträubte sich aber vor allem die für die Insel extrem wichtige Fischerei-Industrie. Sie fürchtet, bei einem EU-Beitritt Zugeständnisse machen zu müssen. Umfragen hatten zuletzt aber gezeigt, dass sich angesichts der Krise des Landes immer mehr Bürger auch mit einem EU-Beitritt anfreunden könnten.

Spontane Nordwest-Erweiterung
Island ist wie kein anderes Land von der Finanzkrise betroffen. Durch die Verstaatlichung von Banken und mit Hilfe ausländischer Darlehen versucht die Regierung eine Staatspleite zu verhindern. Vor wenigen Tagen hatte das Land Finanzhilfen über 10,2 Mrd. Dollar erhalten, die vom Internationalen Währungsfonds und zahlreichen Ländern gewährt wurden.

Angesichts der Lage wird in Island 2009 mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von zehn Prozent und deutlich mehr Arbeitslosen gerechnet. Daher wächst der Druck auf Haarde. Auch am Samstag forderten wieder rund 5000 der insgesamt 320.000 Isländer den Rücktritt seiner Regierung. Haarde bekräftigte aber erneut, er werde keine vorgezogenen Neuwahlen ausrufen.
http://www.n-tv.de/1061351.html
 
Na Herr Lohrke, ham wir uns wiedermal geirrt?


hahahaha



19.17 Die US-Wirtschaft steckt offiziellen Angaben zufolge bereits seit einem ganzen Jahr in der Rezession. Wie das zuständige "National Bureau of Economic Research" (NBER) am Montag mitteilte, ging im Dezember 2007 ein rund sechsjähriger Aufschwung der weltgrößten Volkswirtschaft zu Ende. Das NBER ist in den USA dafür zuständig, eine Rezession festzustellen.

[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=445962#445962 schrieb:
dukezero schrieb am 18.07.2008, 11:58 Uhr[/url]"]Keine US-Rezession
18. Juli 2008 09:45

4ikiwords (klicken)
Banken
Rezession
USA
Liquidität


Sehr geehrter Anleger,

soeben hat der Internationale Währungsfonds seine Konjunkturprognose für die Welt, die USA und Deutschland veröffentlicht. Das Ergebnis erstaunt und überrascht zugleich.

Im Gegensatz zu seiner vorherigen Prognose hat das IWF in seinem jetzigen Bericht die Prognose für das Weltwirtschaftswachstum in 2008 um +0,4 Prozentpunkte auf 4,1 % angehoben und für das deutsche Wirtschaftswachstum um +0,6 Prozentpunkte auf 2,0. Außerdem wies es darauf hin, dass sich die Finanzkrise weit weniger schnell ausbreiten würde als ursprünglich erwartet.

Für die USA wird das Wachstum in diesem Jahr von 0,5 % auf 1,3 % angehoben. Dabei wird darauf hingewiesen, dass die Immobilienmärkte voraussichtlich in den nächsten Quartalen ihren Boden finden werden. Für das Jahr 2009 erwarte man einen Rückgang auf +0,8 % bevor es wieder aufwärts gehen soll. Die Welt soll dann angabegemäß um +3,9 % und Deutschland um + 1% wachsen.

Außerdem wies die internationale Behörde darauf hin, dass die hohen Rohölpreise die Schwellenländer härter treffen wird, als die Industrieländer.

Jetzt wird hoffentlich auch dem letzten Skeptiker klar, dass sich die negativen Vorhersagen so wie ursprünglich erwartet nicht eintreffen werden. Der fundamentale Horizont hellt sich weiter auf. Nach dieser Veröffentlichung kann man ungescholten feststellen, dass die USA in den letzten Monaten niemals in einer Rezession war und auch nicht sein wird. Punkt.

D.h., dass fundamental gesehen, die Welt wieder in Ordnung ist. Und die Finanzkrise wird sich – nach allem was man da liest – auch beruhigen.

Derzeit kommt auch von der Rohölpreisfront Entwarnung. Und nehmen wir nur einmal kurz an, dass die Immobilienmärkte sich in den USA sich früher beruhigen als erwartet. Was durchaus so sein könnte, da bisher die Hiobsbotschaften so nicht eingetroffen sind. Und nehmen wir ferner an, dass die ersten Banken zeigen, dass die Abschreibungen zurückgehen bzw. erste Zuschreibungen wieder möglich sind. Ich brauche wohl nicht extra darauf hinzuweisen, was dann an den Börsen mit der weltweit nach wie vor vorhandenen Liquidität los wäre.

Die Stimmung bessert sich. Zeit zu investieren.

Einen schönen Tag und hohe Renditen wünscht Ihnen.

Ihr Norbert Lohrke
 
folgendes hab ich gefunden

Quelle: http://forum.infokrieg.tv/viewtopic.php?t=6368&highlight=ezb


ZITAT:

Die FED laß ich mal raus und betrachte nur die EZB und die Deutsche Bundesbank. ( LZB= Landes-Zentral-Bank. Die Landeszentralbanken in Deutschland sind Filialen der Bundesbank und dieser unterstellt)

Wem gehört die EZB ?
Das Kapital haben die nationalen Zentralbanken eingezahlt, insofern "gehört" die EZB diesen nationalen Zentralbanken.
Kapitalzeichnung der EZB

Normalerweise müßten die Kapitaleigner entsprechend ihres prozentualen Anteils bestimmen, was Sache ist.

Das ist jedoch bei der EZB nicht der Fall.
Dort bestimmt der EZB-Rat als höchste Instanz.

Wie setzt sich der EZB-Rat zusammen und wer bestimmt seine Zusammensetzung ?
Da sitzen zum einen 15 Präsidenten der nationalen Zentralbanken plus 6 Mitglieder des Direktoriums, also 21 Leute.

Sie bestimmen die Geldpolitik und die Leitlinien der EZB.

Die 6 Mitglieder des Direktoriums werden von den Staats- und Regierungschefs der Länder des Euroraums einvernehmlich ernannt.

Die EZB ist eine supranationale Institution mit eigener Rechtspersönlichkeit und wird als "Behörde" der EU bezeichnet.
Der EZB-Rat

Der Laie denkt: "Ach so, alles klar. Der Euro wird also von einer Behörde herausgegeben. Die Euro-Währung ist also eine Sache des Staates."
Das ist aber falsch, denn im Maastricht-Vertrag wurde festgelegt, daß die EZB unabhängig ist.
Sie ist völlig frei von Weisungen anderer öffentlicher Stellen, vor allem der Regierungen.

Hoppla.

Was ist das für eine sonderbare Konstruktion ?
Die Regierungschefs ernennen 6 Direktoriumsmitglieder, welche dann "völlig unabhängig" von Weisungen dieser Regierungen sein sollen ?

Dann sind da noch 15 Präsidenten der nationalen Zentralbanken.
Von wem sind diese ernannt und wem gehören denn diese nationalen Zentralbanken ?

Bei der Deutschen Bundesbank sieht es folgendermaßen aus:
Die Mitglieder des Vorstands werden vom Bundespräsidenten bestellt.
Die Bestellung des Präsidenten und Vizepräsidenten sowie eines weiteren Mitglieds erfolgt auf Vorschlag der Bundesregierung,
die der drei übrigen Mitglieder auf Vorschlag des Bundesrates im Einvernehmen mit der Bundesregierung.

Die Mitglieder des Vorstandes stehen in einem öffentlich-rechtlichen Amtsverhältnis.

Das Kapital der Bundesbank "gehört" dem Staat.
Der Reingewinn wird an den Bund abgeführt.

Der Laie denkt: "Alles klar. Die Bundesbank ist eine Behörde, welcher der Regierung unterstellt ist."

Doch das ist falsch, denn in §12 des Bundesbankgesetzes steht, daß die Deutsche Bundesbank bei der Ausübung der Befugnisse, die ihr nach diesem Gesetz zustehen, von Weisungen der Bundesregierung unabhängig ist.
Bundesbankgesetz

Für die Bundesbank gilt also:
Der Staat ist der Eigentümer.
Die Bundesbank macht erhebliche Gewinne und führt sie an den Bund ab.
Der Bund hat nichts zu melden.

Für die EZB gilt:
Die nationalen Zentralbanken sind die Eigentümer.
Die Gewinne werden an die Eigentümer verteilt.
Die EU hat nichts zu melden.

Die Bundesbank ist jeder demokratischen Kontrolle entzogen.
Das Volk hat überhaupt nichts zu melden.

Die EZB ist jeder demokratischen Kontrolle entzogen.
Die EU hat nichts zu melden und die Bürger schon gar nicht.

Die nationalen Zentralbanken sind quasi Filialen der EZB.

Unser Geldsystem steht völlig außerhalb jeglicher Kontrolle durch die Bürger, obwohl Geld ein öffentliches Gut ist und zu den zentralsten Dingen unserer Existenz gehört.

Wo bleibt da der Aufschrei des Bürgers, dem ständig eingeredet wird, daß er in einer "Demokratie" lebt ?

Das "große Geschäft" in dieser Geldordnung machen jedoch nicht die Zentralbanken, sondern die Geschäftsbanken, weil den Zentralbanken verboten wurde, dem Staat Kredite zu geben.
Der Staat ist deshalb bei privaten Banken und Privatleuten verschuldet.
Dort gehen die Milliarden an Zinsen hin.

Alleine der Bund zahlt jährlich etwa 40 Milliarden Zinsen an die Banken. Dagegen ist der Bundesbankgewinn von 4 Milliarden nur ein kleiner Trost, den sie am Ende des Jahres geschenkt bekommt.

Der Parasit ist die Geldordnung, welche durch den Zinseszins die Mehrheit beraubt und eine kleine Minderheit immer reicher macht.

Die Zentralbanken (inklusive der EZB) sind der Kopf des Parasiten, welcher den Parasitenkörper steuern möchte , dies aber aufgrund der Giralgeldschöpfung der Banken nicht wirklich schafft.

Es ist grotesk, daß der Kopf des Parasiten dem Staat "gehört" und dem Staat einen kleinen Krümel (Bundesbankgewinn) der riesigen Beute des Zinseszins-Systems als Trostpreis hinwirft.

/ZITAT
 
Globale WirtschaftsentwicklungWeltbank erwartet Vollbremsung

Die Weltbank erwartet für 2009 eine Vollbremsung der globalen Wirtschaftsentwicklung. Erstmals seit 26 Jahren werde das Volumen des weltweiten Handels zurückgehen, hieß es in der in Washington vorgelegten aktuellen Konjunkturprognose der internationalen Entwicklungsinstitution. Die Wirtschaft werde global nur um 0,9 Prozent wachsen, wobei vor allem die Schwellenländer mit einem Plus von 4,5 Prozent eine weltweite Wachstumslokomotive seien. Die Wirtschaft der Industriestaaten werde hingegen leicht um 0,1 Prozent schrumpfen.

Durch die weltweite Finanzkrise sei der seltene Fall eingetreten, dass eine Rezession in den Industrieländern mit einer akuten Bremsung der Konjunktur in den sich entwickelnden Ländern zusammenfalle, heißt es in dem Gutachten. "Die Weltwirtschaft ist an einem Scheideweg", sagte Weltbank-Chefökonom Justin Lin. "Sie befindet sich im Übergang von einer Phase sehr starken Wachstums in eine Phase beträchtlicher Ungewissheit." In ihrer letzten Prognose im Juni hatte die Weltbank noch ein weltweites Konjunkturplus von 3 Prozent im Jahr 2009 prognostiziert.
http://www.n-tv.de/1066081.html
 
DIW erwartet für viertes Quartal BIP-Rückgang um 0,3%

BERLIN (Dow Jones)--Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat seine Erwartung für die Entwicklung des deutschen Bruttoinlandsproduktes (BIP) im vierten Quartal deutlich zurückgenommen und erwartet nun einen BIP-Rückgang um 0,3%. Im November hatten die Berliner Ökonomen noch einen BIP-Zuwachs von 0,2% vorhergesagt.

"Das DIW-Konjunkturbarometer signalisiert für das laufende Quartal ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung um 0,3%", erklärte das Institut am Mittwoch in Berlin. Für das Gesamtjahr ergebe sich daraus eine Wachstumsrate von 1,7% bzw. kalenderbereinigt von 1,4%.

"Die Abwärtskorrektur gegenüber der Novemberschätzung folgt der deutlich ungünstigeren Entwicklung bei der industriellen Produktion und in der Bauwirtschaft", erklärte das DIW. Für das Produzierende Gewerbe sei nach dem Rückgang im Vorquartal um 1,9% mit einer erneuten deutlichen Abschwächung der Wertschöpfung um nunmehr 2,5% zu rechnen. Auch im Baugewerbe setze sich die Kontraktion fort: Dem Rückgang um 1% im dritten Quartal folge eine weitere Schrumpfung um 1,5% zum Jahresende.

Der ausgeprägten Abschwächung im gesamten produzierenden Gewerbe stehe stabilisierend eine nach wie vor expansive Entwicklung im tertiären Sektor gegenüber. Für den Bereich Handel, Gaststätten und Verkehr rechnet das DIW mit einem Zuwachs von 0,4%, während die unternehmensnahen Dienstleistungen um 0,7% und die übrigen Dienstleistungen voraussichtlich um 0,3% zulegen könnten.

In gesamtwirtschaftlicher Betrachtung schließe sich mit dem Rückgang der Wirtschaftsleistung im Schlussquartal die Produktionslücke zum Jahreswechsel 2008/2009. "Die deutsche Volkswirtschaft steht damit an der Übergangsschwelle von einer Über- zur Unterauslastung der gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten, sodass nunmehr auch im eigentlichen Sinne von einer Rezession gesprochen werden kann", konstatierte DIW-Konjunkturexperte Stefan Kooths.

Bei der Beurteilung möglicher Abwehrstrategien müssten aber die Ursachen der gegenwärtigen Abschwächung und deren Auswirkungen auf die sektorale Produktion beachtet werden. Die rückläufige Produktion in der Industrie sei Folge der weltweiten Abschwächung, die die deutschen Exportmöglichkeiten unter Druck setze.

"Einer maßgeblich auf Investitionsgüter ausgerichteten Ausfuhrschwäche ist durch das Anfachen von Strohfeuereffekten beim privaten Verbrauch im Inland jedoch kaum beizukommen", warnte Kooths. "Weihnachtsmannaktionen wie das Verteilen von Konsumgutscheinen sollte man sich daher lieber schenken," meinte er.
 
RWI sieht Deutschland 2009 in tiefer Rezession

BERLIN (Dow Jones)--Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) hat seine Prognose für die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im kommenden Jahr drastisch reduziert und erwartet nun nach eigenen Angaben eine "tiefe Rezession".

Die Essener Wirtschaftsforscher erwarten für 2009 einen Rückgang des BIP um 2,0%, nachdem sie im September noch einen Zuwachs von 0,7% prognostiziert hatten. "Grund hierfür ist, dass sich die Finanzmarktkrise weitaus stärker auf die Weltwirtschaft auswirkt als zuvor absehbar", erklärte das RWI am Mittwoch in Essen.

Vor allem dürfte sich der deutsche Export 2009 deutlich abschwächen, zugleich würden Beschäftigung und Staatseinnahmen sinken. Jedoch werde erwartet, dass der private Konsum zumindest bis Mitte 2009 stabil bleibe, insbesondere, weil die Inflationsrate auf 0,9% im Jahresdurchschnitt zurückgehen werde.

Insgesamt sieht das RWI einen Rückgang der privaten Konsumausgaben um 0,1% in diesem und 0,3% im kommenden Jahr. Die privaten und staatlichen Konsumausgaben zusammen sollen hingegen nach der Prognose 2008 um 0,5% und 2009 um 0,3% steigen. Für 2008 erwartet das RWI insgesamt einen BIP-Zuwachs um 1,5% und eine Jahresteuerung von 2,7%.

Um den drohenden Abschwung im kommenden Jahr zu dämpfen, riet das RWI, "die Steuerbelastung der Bundesbürger durch eine Reform des Einkommensteuertarifs zu senken". Dadurch könne bereits in der zweiten Jahreshälfte 2009 wieder ein positives BIP-Wachstum erreicht werden.

Das Institut betonte, es habe seine Deutschland-Prognose für das Jahr 2009 bereits zum zweiten Mal in Folge kräftig nach unten revidiert. Seit der Prognose vom September hätten "sich inzwischen alle Konjunkturindikatoren in einem Maße verschlechtert", dass man von dem nun veranschlagten deutlichen Rückgang ausgehen müsse. Dies wäre laut RWI der höchste jährliche BIP-Rückgang, der in der Bundesrepublik jemals registriert wurde.

Erst gegen Jahresende 2009 deute sich eine leichte Belebung an, weil die Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzmärkte wohl greifen und die in vielen Ländern beschlossenen expansiven finanz- und geldpolitischen Maßnahmen die Oberhand gewinnen dürften.

Der Abschwung werde wesentlich durch die Abschwächung der Weltwirtschaft und den daher rückläufigen Exporten geprägt. "Da in immer mehr Ländern wirtschaftliche Probleme sichtbar werden, dürfte der Exportrückgang vorerst anhalten", erklärte das RWI. Das Institut erwartete einen Rückgang der Exporte um 1,6% im Jahr 2009 nach einem Plus von 4,7% im Jahr 2008 und einen Zuwachs der Importe um 1,0% im kommenden nach 4,8% im laufenden Jahr.

Solange sich die Absatz- und Ertragserwartungen nicht verbessern, dürften nach Einschätzung der Essener Ökonomen auch die günstigeren Abschreibungsbedingungen, die die Bundesregierung zur Stabilisierung der Konjunktur beschlossen hat, wenig bewirken.

Alles in allem erwarten sie, dass die Ausrüstungsinvestitionen im Durchschnitt des kommenden Jahres um 10% sinken. Dies ziehe auch die Bauinvestitionen nach unten. Zwar stelle die Bundesregierung für dieses Jahr eine Mrd EUR zusätzlich für öffentliche Investitionen bereit, dies sei "jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein".

Das einzige stabilisierende Element seien derzeit die privaten Konsumausgaben, wozu mehrere Faktoren beitrügen. So stiegen die Tariflöhne nochmals recht deutlich, die Renten dürften 2009 um gut 2,5% zunehmen, und Transfers wie das Kindergeld seien erhöht worden.

Vor allem aber dürfte sich die Inflation weiter zurückbilden, insbesondere in Folge der gesunkenen Weltmarktpreise für Rohstoffe und Energie. Die verfügbaren Realeinkommen dürften sich daher bis Mitte 2009 verbessern und den privaten Konsum stützen. Allerdings würde sich eine im Jahresverlauf schlechter werdende Lage am Arbeitsmarkt voraussichtlich zunehmend negativ bemerkbar machen.

"Bisher zeigte sich der Arbeitsmarkt angesichts der bereits seit einiger Zeit rückläufigen Produktion erstaunlich robust", betonte das RWI. Jedoch dürfte die schwache Konjunktur von nun an auf den Arbeitsmarkt durchschlagen, so dass die Beschäftigung sinken und die Arbeitslosigkeit zunehmen werde.

Zwar würden viele Unternehmen wohl versuchen, zunächst Entlassungen zu vermeiden und stattdessen Kurzarbeit anmelden oder Guthaben auf Arbeitszeitkonten nutzen. Gleichwohl dürfte die Zahl der Erwerbstätigen bis Ende 2009 um rund 700.000 sinken und die Zahl der Arbeitslosen um fast 600.000 zunehmen. Im Jahresschnitt erwartet das RWI 2009 einen Anstieg der Zahl der Arbeitslosen auf 3,440 Millionen von 3,265 Millionen im Jahr 2008 und eine Zunahme der Arbeitslosenquote auf 7,9% von 7,5%.

Auch die Lage der öffentlichen Haushalte werde sich infolge der Rezession verschlechtern. Nach einem annähernd ausgeglichenen Staatshaushalt 2008 sah das RWI für 2009 einen Fehlbetrag von 1,1% in Relation zum BIP. Dabei seien Belastungen aus dem Finanzmarkstabilisierungsgesetz noch nicht berücksichtigt, weil sich diese derzeit nicht beziffern ließen, betonte das Institut.

Eine Reform der Einkommensteuer könnte die "Rezession dämpfen", meinten die Essener Ökonomen. "Die bisher beschlossenen Stabilisierungsmaßnahmen dürften keine Wende zum Besseren bewirken", hoben sie hervor. Zwar beziffere die Regierung den Umfang dieser Maßnahmen mit 32 Mrd EUR, allerdings liefen diese Programme zum Teil über mehrere Jahre, und es müssten die restriktiven Wirkungen steigender Beiträge zur Krankenversicherung gegengerechnet werden. Das RWI schätzte den expansiven Impuls der Finanzpolitik im kommenden Jahr auf knapp 10 Mrd EUR.

Allerdings habe es die Politik durchaus in der Hand, den Abschwung im kommenden Jahr zu begrenzen und die deutsche Wirtschaft wieder rascher auf einen aufwärts gerichteten Expansionspfad zu führen.

Würde rasch eine Reform des Einkommensteuertarifs beschlossen, die noch im Jahr 2009 die Steuerbelastung der Bürger um etwa 25 Mrd EUR (1% des BIP) reduziere, "könnte das BIP um 0,7% höher ausfallen als hier prognostiziert", erklärte das RWI. Damit wäre das Ausmaß der Rezession deutlich geringer, insbesondere könnten in der zweiten Jahreshälfte bereits wieder positive Raten erzielt werden.
 
ifo sieht deutsche Wirtschaft in Rezession

München (aktiencheck.de AG) - Das Münchner ifo Institut geht in seiner Konjunkturprognose für 2009 von einem Konjunktureinbruch aus. Die deutsche Wirtschaft ist von der internationalen Konjunkturschwäche besonders betroffen, weil vor allem die Nachfrage nach Investitionsgütern zurückgeht, die im deutschen Exportsortiment dominant sind.
Im Jahresdurchschnitt 2009 wird das reale Bruttoinlandsprodukt dem Ursprungswert nach sowie auch kalenderbereinigt um 2,2 Prozent abnehmen. Aufgrund der Weltrezession werden nach Ansicht der ifo-Experten die Exporte deutlich zurückgehen.

Erst im Jahr 2010 sei mit einem allmählichen Nachlassen der Finanzkrise zu rechnen. Dennoch werde das reale Bruttoinlandsprodukt im Jahresdurchschnitt 2010 immer noch um 0,2 Prozent sinken, kalenderbereinigt um 0,3 Prozent.

Im Jahresdurchschnitt 2008 dürfte das reale Bruttoinlandsprodukt um 1,5 Prozent expandieren, nach 2,5 Prozent im Vorjahr. Allerdings gab es in diesem Jahr eine größere Zahl von Arbeitstagen als 2007, nach Ausschaltung dieser Kalenderschwankung beläuft sich die Zuwachsrate des BIP 2008 nur auf 1,2 Prozent. (11.12.2008/ac/n/m)
Code:
                         2010    2009    2009*   2008   2008* 
 
BIP                      -0,2    -2,2     1,0     1,5    2,4 
 
Private Konsumausgaben    0,0     0,6     0,8    -0,1    0,5 
Konsumausgaben des 
Staates                   1,6     2,0     1,8     2,5    1,6 
Bruttoanlage- 
investitionen            -0,1    -4,9     0,8     4,6    4,1 
- Ausrüstungen           -1,4   -10,0     0,8     5,6    7,4 
- Bauten                  0,8    -1,6     0,8     3,7    1,7 
- Sonstige Anlagen        0,9     2,5     1,7     6,3    2,1 
Inländ. Verwendung        0,4    -0,1     0,6     1,6    1,6 
- Exporte                 0,5    -5,7     4,1     4,0    7,0 
- Importe                 1,9    -1,3     3,6     4,6    5,9 
 
Verbraucherpreise         1,4     0,9     2,4     2,6    3,1 
 
Erwerbstätige (Mio)     39,433  40,018  40,455  40,337 40,347 
Arbeitslose (Mio)        3,971   3,471   3,077   3,266  3,261 
Arbeitslosenquote         9,2     8,0     7,1     7,5    7,5 
 
Finanzierungssaldo des Staates 
- in Mrd EUR            -72,0   -34,1     0,4     1,8   -2,6 
- in % des BIP           -2,9    -1,4     0,0     0,1   -0,1

- Bei den Angaben für die Jahre 2010 2009 und 2008 handelt es sich um
die neuen Prognosen; bei den unter 2009* und 2008* angegebenen Werten
handelt es sich um die letzten Prognosen des Instituts (außerhalb des
Gemeinschaftsgutachtens) vom Juni 2008
- Die Angaben zu Konsumausgaben, Bruttoanlageinvestitionen,
inländischer Verwendung und BIP geben die prozentuale
Veränderung gegenüber dem jeweiligen Vorjahr an, ohne Vorzeichen
ist Veränderung positiv.
- Die Verbraucherpreise stehen für den Preisindex der
Lebenshaltung aller privaten Haushalte.
- Quelle Daten: ifo Institut für Wirtschaftsforschung
- Webseite: http://www.ifo.de
 
Gegen die Rezession
EU gibt 200 Milliarden

Im Kampf gegen die schwerste Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit haben sich die EU-Staats- und Regierungschefs endgültig auf ein Konjunkturpaket von 200 Milliarden Euro verständigt. "Europa hat seine Handlungsfähigkeit bewiesen", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Abschluss des EU-Gipfels in Brüssel. "Es geht uns darum, Arbeitsplätze zu erhalten und die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen."

"Wir haben uns auf ein ehrgeiziges Konjunkturprogramm geeinigt", sagte der britische Premier Gordon Brown. Damit folgen die 27 EU-Staaten dem Vorschlag von Kommissionspräsident José Manuel Barroso. Zur Ankurbelung der Konjunktur sollen rund 1,5 Prozent der EU-Wirtschaftsleistung aufgebracht werden, was etwa 200 Milliarden Euro entspricht. "Die EU ist bereit, gemeinsam gegen den weltweiten Abschwung in ehrgeiziger und abgestimmter Weise zu reagieren", so Brown. Frankreichs Pläne für ermäßigte Mehrwertsteuersätze brachte Deutschland indes zu Fall.

Ehrgeiziges Programm

Das Programm ist in Europa beispiellos. Der luxemburgische Premier Jean-Claude Juncker sagte, es sei eine starke wirtschaftspolitische Antwort auf die Krise nötig. Die Eurozone mit den 15 Ländern der Gemeinschaftswährung steckt seit dem Herbst in einer Rezession.

Mit 170 Milliarden Euro sollen die EU-Staaten den Löwenanteil des Pakets stemmen. Es wird dazu kein neuer EU-Topf eingerichtet. Die nationalen Programme - wie das deutsche - werden in Brüssel angerechnet. Berlin hat bisher ein Paket mit einem Umfang von 32 Milliarden Euro aufgelegt.

"Prinzip Werkzeugkiste"

Es habe in der Gipfel-Runde eine Diskussion "in epischer Breite" über das Konjunkturprogramm gegeben, sagte Juncker. Einzelne Punkte des Programms waren in Mitgliedstaaten auf Widerstand gestoßen, beispielsweise die Idee der Kommission für Senkungen der Mehrwertsteuer zum Anheizen des Konsums. Nur Großbritannien kündigte bisher eine zeitweilige Senkung der Mehrwertsteuer an.

Das EU-Programm beruht auf dem Prinzip einer "Werkzeugkiste". Aus der darf jedes Land die Instrumente nehmen, die es zur Ankurbelung der Wirtschaft für richtig hält. 30 Milliarden Euro sollen aus dem EU-Haushalt und von der Europäischen Investitionsbank in Luxemburg kommen. Die Eurozone registrierte im zweiten und dritten Quartal ein schrumpfendes Bruttoinlandsprodukt (BIP) und steckt deshalb in einer Rezession. Für das kommende Jahr wird in der Kommission im Eurogebiet mit bald 16 Staaten eine schrumpfende Wirtschaft erwartet. Eine neue offizielle Prognose soll Mitte Januar vorgelegt werden.

Deutschland verhindert Mehrwertsteuersenkung

Vor allem auf deutschen Druck hin hat der EU-Gipfel darauf verzichtet, den Mitgliedstaaten eine neue Tür zu nationalen Mehrwertsteuersenkungen zu öffnen. Wie Diplomaten am Rande der Konferenz berichteten, wurde ein entsprechender Satz in der Abschlusserklärung umformuliert. "Wir haben darüber heute keine Beschlüsse gefasst", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Frage über mögliche Nachlässe für einzelne Branchen wie etwa das Hotel- und Gaststättengewerbe sei an die Finanzminister verwiesen worden, die sich im März damit befassen würden. "Wir werden konstruktiv an die Sache herangehen, aber natürlich auch die deutschen Interessen wahren", fügte Merkel hinzu.

Die französische EU-Ratspräsidentschaft hatte vorgeschlagen, dass Mitgliedstaaten bei arbeitsintensiven Dienstleistungen - dazu zählt Paris unter anderem die Gastronomie - dauerhafte ermäßigte Mehrwertsteuersätze anwenden könnten. Die französische Regierung verspricht sich davon die Schaffung tausender neuer Arbeitsplätze. Frankreich war damit aber stets am Widerstand Berlins gescheitert. Im Gipfelentwurf waren die möglichen Ermäßigungen zunächst im Bereich der EU-Maßnahmen gegen die Wirtschaftskrise aufgenommen worden.

Berlin ist in der EU seit langem ein strikter Gegner von ermäßigten Mehrwertsteuersätzen. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück fürchtet Steuermindereinnahmen in Milliardenhöhe. Im September hatten die EU-Finanzminister eine von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy geforderte Senkung der Mehrwertsteuer in Restaurants auf Druck Deutschlands abgelehnt.

Der Mindestsatz für die Mehrwertsteuer ist in der EU 15 Prozent. Falls Mitgliedstaaten diese Schwelle unterschreiten wollen, muss dies in der EU einstimmig gebilligt werden.

Deutsche Industrie begrüßt Programm

Der Hauptgeschäftsführer des deutschen Wirtschaftsverbandes BDI, Werner Schnappauf, sagte in Berlin: "Die deutsche Industrie begrüßt die Einigung der Staats- und Regierungschefs zum EU-Konjunkturpaket." Dieses sei ein wichtiger Beitrag, "um Europa wieder auf den Wachstumspfad zu bringen".
http://www.n-tv.de/1067327.html
 
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