EW Analyse - DOW Jones - Kommt es noch zu einem Blow Off?
Autor: André Tiedje, Technischer Analyst | 17.10. 02:14 | Copyright BörseGo AG 2000-2009
Die 10.000,00er Marke konnte in der zurückliegenden Handelswoche überschritten werden. In der Summe legt der DOW Jones Index um weitere 130.97 Punktezu.
Dow Jones: 9995,91 Punkte / ISIN: XC0009694206
Zum Wochenausklang wurde es ziemlich eng. Einen Wochenschlusskurs über 10.000,00 Punkte hätte man erwarten können. Unter der Woche wurde diese psychologisch wichtige Marke nach oben geb2ochen. Das 10.000,00er Magnetfeld ist somit deaktiviert. Das soll aber nichts heißen. Es gibt ja weitere Magnetfelder auf der Oberseite. Bisher konnte weder das 10096,00er Kursziel, oder auch das 10116,00er Kursziel erreicht werden. Ein weiteres Ziel liegt sogar bei 10495,00 Punkten. Jetzt stellt man sich berechtigterweise die Frage, werden die Bullen das Aufwärtspotenzial komplett ausschöpfen? Auf der anderen Seite könnte man sich fragen, warum eigentlich nicht?
Ohne es genauer überprüft zu haben, könnte ich mir vorstellen, dass der DOW Jones Index im Jahr 2009 eine Rekordstrecke hingelegt hat. Zum Jahresbeginn der dynamische Kursverfall und direkt im März eine explosionsartige Rallye, die ihres Gleichen sucht. Absolut beeindruckende Kursbewegungen. Aber sind wir mal ehrlich genauso macht es Spaß. Immer dann, wenn eine Partie der Marktteilnehmer ins Hintertreffen gerät macht Börse Spaß. Bei anderen Sportarten ist es eher umgekehrt, da entsteht erst Spannung, wenn ein Gleichgewicht herrscht, wenn regelrechte Wettkämpfe stattfinden.
Von Wettkämpfen kann im aktuellen Kursgeschehen keine Rede sein. Hier dominiert der Bulle, der Bär ist machtlos! Wie lange das wohl noch gut geht? Eines ist aber ganz sicher, die meinungsverändernde Welle kommt voll zum Tragen. Jetzt darf man sich Fragen, woher nehmen die bullischen Marktteilnehmer ihre Motivationen? Ich denke wir Wellentechniker sind nur eine ganz kleine Gruppe, die zum Start der Herbstrallye die Motivation aus den Kursen herausgelesen hat. Welche anderen Motivationen sind für die Bullen der Grund zu kaufen? Ist das etwa schon Gier? Das wäre ein schlechter Berater!
Es lässt sich annehmen, dass die Marktakteure unter allen Bedingungen zu objektivem Denken befähigt sind. Unter diesen Bedingungen lässt sich sagen, dass der Preis, der vom Markt gebildet wird, gerechtfertigt ist. Jede Entscheidung einer Maschine, oder eines Marktteilnehmers liegt in diesem Preis, ja, jede verarbeitete Information. Man muss also gestehen, dass der Nachfrageüberhang aktuell gerechtfertigt ist. Die Bären befinden sich in einem Zustand schockierten Unglaubens, falls es überhaupt noch Bären gibt.
Kennen Sie den Spruch? If the VIX is high it´s time to buy, if the VIX is low, it´s time to go. Die Bullen werden ihn kaum hören wollen. Die Bären haben ihren Glauben nahezu abgelegt. Die Volatilitäts Indizes sind in dieser Handelswoche auf ein neues Jahrestief gefallen. Endlich muss man schon fast sagen. Endlich ist die Furcht vor fallenden Kursen "komplett" aus dem Markt. In dem Markt bestand in den letzten Monaten immer noch eine gewisse "Rest-Angst", eine gewisse Skepsis. Die Volatilität zeigte eine bullische Divergenz gegenüber dem steigenden Markt. In der Regel fällt die Volatilität, wenn der Markt steigt. Da es aktuell wieder so ist, "wie es sich gehört, interpretiere ich es als Resignation der Bären. Die meinungsverändernde Welle nimmt also tatsächlich ihren Lauf. Warum habe ich die Welle meinungsverändernd genannt? Weil ausgeprägte c-Wellen prädestiniert für eine Veränderung der Massenmeinung sind. Ich musste in der vergangenen Handelswoche ebenfalls feststellen, dass diese Welle auch bei mir Spuren hinterlassen hat. Spuren aber entgegen der Masse. In den letzten Wochen und Monaten bin ich sogar noch zum Bullen mutiert, auch wenn zwischenzeitliche Bedenken entstanden. In vielen Stunden, einigen Tagen und wenigen Wochen sehe ich ein Ende der gesamten Bewegung, die sich seit März zeigt.
Aktuell wird der Markt durch einen spiralförmigen Herdentrieb beschleunigt. Übermäßiger Optimismus verleitet zu der Ansicht, dass der richtige Zeitpunkt zum Kaufen gekommen sei. Er führt ebenso zu überstürzten Entscheidungen. Die Tendenz, der Masse zu folgen, führt bei einer großen Zahl von Investoren zu ähnlichen Einschätzungen. Ist die Börse aber wirklich eine Einbahnstrasse, nur weil das Herdenverhalten aktuell sehr ausgeprägt ist?
Belasten wir uns nicht mit weiteren Nebensächlichkeiten und kommen auf den Punkt. Es ist mittlerweile bekannt, dass mit der Elliott Wellen Theorie das massenpsychologische Verhalten der Marktteilnehmer ausgewertet wird. Die daraus entstehenden Wellen finden sich in allen Zeitebenen wieder. Damit sind wir bei der abschließenden Formation, dem Expanding Diagonal Triangle. Ein seltenes Impulselement. Im Gegensatz zu einem Ending Diagonal Triangle divergieren hier die Linien. Vergleichen Sie die Linien im Chart. Die 1-3er Linie divergiert zur 2-4er Linie. Die noch offene Welle 5 ist dabei nach oben hin nicht begrenzt. In der Regel bildet sich sogar ein Thrust. Ein Thrust ist eine Art Blow Off (unkontrollierter Kaufrausch), dieser könnte die Kurse dann sogar temporär über die obere 1-3er Linie befördern.
Schöne Grüße und viel Erfolg an der Börse, Geraten Sie nicht in Schieflage, das führt zwangsläufig zu Fehlentscheidungen.
André Tiedje - Technischer Analyst und Trader bei GodmodeTrader.de
Kursverlauf seit Dezember 2008 (log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)
Autor: André Tiedje, Technischer Analyst | 17.10. 02:14 | Copyright BörseGo AG 2000-2009
Die 10.000,00er Marke konnte in der zurückliegenden Handelswoche überschritten werden. In der Summe legt der DOW Jones Index um weitere 130.97 Punktezu.
Dow Jones: 9995,91 Punkte / ISIN: XC0009694206
Zum Wochenausklang wurde es ziemlich eng. Einen Wochenschlusskurs über 10.000,00 Punkte hätte man erwarten können. Unter der Woche wurde diese psychologisch wichtige Marke nach oben geb2ochen. Das 10.000,00er Magnetfeld ist somit deaktiviert. Das soll aber nichts heißen. Es gibt ja weitere Magnetfelder auf der Oberseite. Bisher konnte weder das 10096,00er Kursziel, oder auch das 10116,00er Kursziel erreicht werden. Ein weiteres Ziel liegt sogar bei 10495,00 Punkten. Jetzt stellt man sich berechtigterweise die Frage, werden die Bullen das Aufwärtspotenzial komplett ausschöpfen? Auf der anderen Seite könnte man sich fragen, warum eigentlich nicht?
Ohne es genauer überprüft zu haben, könnte ich mir vorstellen, dass der DOW Jones Index im Jahr 2009 eine Rekordstrecke hingelegt hat. Zum Jahresbeginn der dynamische Kursverfall und direkt im März eine explosionsartige Rallye, die ihres Gleichen sucht. Absolut beeindruckende Kursbewegungen. Aber sind wir mal ehrlich genauso macht es Spaß. Immer dann, wenn eine Partie der Marktteilnehmer ins Hintertreffen gerät macht Börse Spaß. Bei anderen Sportarten ist es eher umgekehrt, da entsteht erst Spannung, wenn ein Gleichgewicht herrscht, wenn regelrechte Wettkämpfe stattfinden.
Von Wettkämpfen kann im aktuellen Kursgeschehen keine Rede sein. Hier dominiert der Bulle, der Bär ist machtlos! Wie lange das wohl noch gut geht? Eines ist aber ganz sicher, die meinungsverändernde Welle kommt voll zum Tragen. Jetzt darf man sich Fragen, woher nehmen die bullischen Marktteilnehmer ihre Motivationen? Ich denke wir Wellentechniker sind nur eine ganz kleine Gruppe, die zum Start der Herbstrallye die Motivation aus den Kursen herausgelesen hat. Welche anderen Motivationen sind für die Bullen der Grund zu kaufen? Ist das etwa schon Gier? Das wäre ein schlechter Berater!
Es lässt sich annehmen, dass die Marktakteure unter allen Bedingungen zu objektivem Denken befähigt sind. Unter diesen Bedingungen lässt sich sagen, dass der Preis, der vom Markt gebildet wird, gerechtfertigt ist. Jede Entscheidung einer Maschine, oder eines Marktteilnehmers liegt in diesem Preis, ja, jede verarbeitete Information. Man muss also gestehen, dass der Nachfrageüberhang aktuell gerechtfertigt ist. Die Bären befinden sich in einem Zustand schockierten Unglaubens, falls es überhaupt noch Bären gibt.
Kennen Sie den Spruch? If the VIX is high it´s time to buy, if the VIX is low, it´s time to go. Die Bullen werden ihn kaum hören wollen. Die Bären haben ihren Glauben nahezu abgelegt. Die Volatilitäts Indizes sind in dieser Handelswoche auf ein neues Jahrestief gefallen. Endlich muss man schon fast sagen. Endlich ist die Furcht vor fallenden Kursen "komplett" aus dem Markt. In dem Markt bestand in den letzten Monaten immer noch eine gewisse "Rest-Angst", eine gewisse Skepsis. Die Volatilität zeigte eine bullische Divergenz gegenüber dem steigenden Markt. In der Regel fällt die Volatilität, wenn der Markt steigt. Da es aktuell wieder so ist, "wie es sich gehört, interpretiere ich es als Resignation der Bären. Die meinungsverändernde Welle nimmt also tatsächlich ihren Lauf. Warum habe ich die Welle meinungsverändernd genannt? Weil ausgeprägte c-Wellen prädestiniert für eine Veränderung der Massenmeinung sind. Ich musste in der vergangenen Handelswoche ebenfalls feststellen, dass diese Welle auch bei mir Spuren hinterlassen hat. Spuren aber entgegen der Masse. In den letzten Wochen und Monaten bin ich sogar noch zum Bullen mutiert, auch wenn zwischenzeitliche Bedenken entstanden. In vielen Stunden, einigen Tagen und wenigen Wochen sehe ich ein Ende der gesamten Bewegung, die sich seit März zeigt.
Aktuell wird der Markt durch einen spiralförmigen Herdentrieb beschleunigt. Übermäßiger Optimismus verleitet zu der Ansicht, dass der richtige Zeitpunkt zum Kaufen gekommen sei. Er führt ebenso zu überstürzten Entscheidungen. Die Tendenz, der Masse zu folgen, führt bei einer großen Zahl von Investoren zu ähnlichen Einschätzungen. Ist die Börse aber wirklich eine Einbahnstrasse, nur weil das Herdenverhalten aktuell sehr ausgeprägt ist?
Belasten wir uns nicht mit weiteren Nebensächlichkeiten und kommen auf den Punkt. Es ist mittlerweile bekannt, dass mit der Elliott Wellen Theorie das massenpsychologische Verhalten der Marktteilnehmer ausgewertet wird. Die daraus entstehenden Wellen finden sich in allen Zeitebenen wieder. Damit sind wir bei der abschließenden Formation, dem Expanding Diagonal Triangle. Ein seltenes Impulselement. Im Gegensatz zu einem Ending Diagonal Triangle divergieren hier die Linien. Vergleichen Sie die Linien im Chart. Die 1-3er Linie divergiert zur 2-4er Linie. Die noch offene Welle 5 ist dabei nach oben hin nicht begrenzt. In der Regel bildet sich sogar ein Thrust. Ein Thrust ist eine Art Blow Off (unkontrollierter Kaufrausch), dieser könnte die Kurse dann sogar temporär über die obere 1-3er Linie befördern.
Schöne Grüße und viel Erfolg an der Börse, Geraten Sie nicht in Schieflage, das führt zwangsläufig zu Fehlentscheidungen.
André Tiedje - Technischer Analyst und Trader bei GodmodeTrader.de
Kursverlauf seit Dezember 2008 (log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)
