MARKT USA/Konflikt Israel-Iran dämpft Stimmung an Wall Street
Die jüngsten israelischen Luftschläge gegen Ziele im Iran dürften am Freitag auch die US-Börsen belasten. Die Futures auf die großen Aktienindizes deuten einen schwächeren Handelsauftakt an. Mit den Ölpreisen geht es in Reaktion auf die jüngste Eskalation des Konflikts zwischen Israel und dem Iran steil nach oben, was nach Angaben aus dem Handel indessen Inflationssorgen aufkommen lässt. Auch "sichere Häfen" wie Gold oder die klassischen Fluchtwährungen Dollar, Schweizer Franken und Yen verzeichnen Zulauf. "Der geopolitische Schock kam zusätzlich zu einer ohnehin angespannten Marktlage, die schon gezeichnet war durch die erratische Handelspolitik von Präsident Trump und die gescheiterten Atomgespräche zwischen den USA und dem Iran", kommentiert IG. Die Stimmung am Markt könnte indessen rasch wieder umschlagen, meint dagegen Pepperstone. Die Finanzmärkte preisten geopolitische Ängste in der Regel schnell ein, diskontierten sie aber ebenso schnell wieder, was die Risikoprämie bald wieder schmelzen lasse, heißt es.
Am Aktienmarkt sind Rüstungswerte gesucht. Vorbörslich gewinnen Northrop Grumman 4,2 Prozent und Lockheed Martin 4,1 Prozent. Im Windschatten der steigenden Ölpreise ziehen Branchenaktien an. Chevron legen um 2,6 Prozent zu und Exxon Mobil um 3,1 Prozent. Schlumberger verbessern sich um 4,7 und Halliburton um 4,3 Prozent. Auf der Boeing-Aktie (-1,1%) lastet erneut der Absturz einer Boeing der Air India am Donnerstag. Adobe-Aktien können sich der negativen Stimmung nicht entziehen, obwohl das Unternehmen überraschend gute Zahlen vorgelegt und den Ausblick erhöht hat. Die Aktie sinkt um 1,7 Prozent. Advanced Micro Devices (-1,5%) profitieren nicht von dem neuen Chip, mit dem das Unternehmen Nvidia (-1,9%) Konkurrenz machen will.
Am Devisenmarkt macht der Dollar einen Teil seiner jüngsten Verluste wett. Der Dollarindex steigt um 0,5 Prozent. Der Greenback sei in seiner Eigenschaft als "sicherer Hafen" in Krisenzeiten gesucht, erklären Marktteilnehmer. Der Handelsstreit und die hohe US-Staatsverschuldung, die den Dollar zuletzt belastet hatten, träten aktuell in den Hintergrund. Am Anleihemarkt scheint das Thema Staatsverschuldung jedoch noch immer eine prominente Rolle zu spielen, denn US-Treasurys sind weniger gefragt. Die Zehnjahresrendite zeigt sich kaum verändert. Vor dem Wochenende dürften in der aktuellen "Risk-off-Stimmung deutsche Bundesanleihen besser unterstützt sein als US-Treasurys, meinen die Analysten der Danske Bank.