Die drei Phasen einer Aktienhausse
Hannes Huster in Nebenwerte Daily
zum Thema Aktiengrundlagen
vom 16. November 2012
Die erste Phase einer Aktienhausse
Zunächst habe ich mir die verschiedenen Hausse-Bewegungen der diversen Märkte einmal näher angesehen. Es ist klar festzustellen, dass sich jede dieser Aufwärtsbewegungen in drei Teile gliedern lässt: Der Markt startet furios nach oben und diese erste Hausse-Phase dauert in der Regel rund sieben Jahre.
Anschließend kommt zunächst das böse Erwachen. Die Erwartungen der Marktteilnehmer waren in der Anfangsphase zu hoch angesetzt und die Unternehmen der Branche konnten die überzogenen Hoffnungen noch nicht erfüllen. Die investieren Anleger liefen gegen eine ganze Wand aus Sorgen (wall of worry) und werden verunsichert. In dieser Phase, einer hochvolatilen Korrekturphase mit Ausverkäufen und Fehlausbrüchen nach oben, verlieren viele Anleger die Nerven und werden sozusagen aus dem Markt geschüttelt. Der Sektor, der noch in der ersten Phase hervorragend gelaufen ist, tendiert schwächer als andere Märkte und die Stimmung trübt sich stetig ein.
Interessant ist aber, was sich in dieser „wall of worry"-Phase bei den Bewertungen der Unternehmen tut. Diese konnten ihre Hausaufgaben erledigen und die zuvor geschürten Erwartungen des Marktes mit einer Zeitverzögerung erfüllen. Das Problem ist aber, dass die Anleger derart verunsichert sind, dass sie den dann entstehenden Unterbewertungen im Markt kein Vertrauen mehr schenken. Der jeweilige Haussemarkt läuft also in eine massive Unterbewertung hinein, ohne dass Investoren dies bemerken, bzw. so geschockt von den letzten Bewegungen sind, dass sie nicht mehr investieren möchten.
In meiner Präsentation habe ich einige Beispiele für Sie bereitgestellt, die das hier Beschriebene genau darstellen. Zeitlich gesehen dauert eine solche Phase in der Regel rund vier Jahre. Erst dann beginnt die zweite und finale Haussebewegung.
Die zweite Haussephase - Massive Kursgewinne winken
Aus dieser sehr volatilen Korrekturphase starteten die Märkte anschließend relativ unbemerkt in die sogenannte zweite Haussephase. Zunächst werden die deutlichen Unterbewertungen im Markt abgebaut, ohne dass die Masse der Anleger schon wieder eingestiegen oder investiert ist. Es ist ein stetiger Prozess und die KGV´s der Unternehmen bewegen sich langsam auf Normalniveau, ohne jedoch teuer zu sein.
In der Regel wird in dieser ersten Phase das alte Hoch der ersten Haussephase überschritten. Anschließend bekommen mehr Anleger von der Outperformance des Haussemarktes Wind und die Bewegung beschleunigt sich. Die Unternehmen sind aber gut aufgestellt und die Bewertungsniveaus halten mit den steigenden Kursen mit. In der Endphase dieser Bewegung kommt die Masse der Anleger in den Sektor. Jüngstes Beispiel war die High-Tech-Hausse am NASDAQ oder dem NEUEN MARKT. Erst als sich die Indizes schon prächtig entwickelt hatten, sprangen Kleinanleger wie die Lemminge auf den Zug auf und waren letztendlich das Schlusslicht der Nahrungskette. Die Unternehmen erreichen in diesen Phasen unglaubliche Bewertungen (KGV´s von 50-200) und dies hält so lange an, bis die Blase platzt. Die Endphase dauert nochmals rund acht Jahre!
Typischer Chartverlauf einer Aktienhausse
1. Haussephase mit starken Kursanstiegen und deulich steigenden Bewertungsniveaus
2. „Wall of Worry" Phase die üblicherweise in einem stark unterbewerteten Zustand beendet wird
3. Die zweite Haussephase, die zunächst mit einer Anpassung der Bewertungsniveaus startet und anschließend in einer massiven Überbewertung des Marktes endet
Vergleich mit der aktuellen Minenhausse
Wie erwähnt, finden Sie sehr viele Infos zu diesen Ausführungen in meiner Präsentation. Zum Abschluss möchte ich Ihnen aber noch zeigen, wie wir die Erkenntnisse eines „Musterverlaufs" einer Aktienhausse für uns nutzen können. Hierzu ein Blick auf den AMEX-GOLD-BUGS-INDEX seit dem Start der Hausse zur Jahrtausendwende:
AMEX-GOLD-BUGS-INDEX von 2001 bis aktuell, monatlich
Ich habe in dem Chart die genannten Phasen der idealtypischen Haussebewegung eingezeichnet. Der Markt legte los wie die Feuerwehr und der Index stieg um mehr als 1.300% innerhalb der ersten sieben Jahre! Zeitlich gesehen, passt das vorläufige Top optimal in das Bild. Im Jahr 2008 startete dann die „Wall of Worry"-Phase. Ausgelöst durch die Finanzkrise brach der Sektor stark ein und konnte seitdem die alten Höchststände nicht nachhaltig überwinden.
Auffällig waren der Fehlausbruch im vergangenen Jahr und der anschließende Abverkauf bis in den Mai 2012. Eine solche Bewegung war auch bei diversen anderen Haussemärkten zu erkennen.
Seit 2008 befinden wir uns also in der hochvolatilen Seitwärtsbewegung und haben bereits zwei heftige Ausverkäufe miterlebt. Wie oben beschrieben und in der Präsentation ersichtlich, dauert eine solche Phase rund vier Jahre. Demnach müssten die Minenaktien in den nächsten sechs bis zwölf Monaten in die zweite Haussephase starten.
Diese sollte zunächst mit einer gemäßigten und kritisch beäugten Aufwärtsbewegung beginnen, in der das alte Hoch des AMEX-GOLD-BUGS-INDEX überschritten wird. Anschließend kommen wieder deutlich mehr Anleger in den Sektor zurück und beschleunigen diese Bewegung. Dies kann in den nächsten zwei bis vier Jahren der Fall sein. Zum Ende der Bewegung strömt die Masse in den ohnehin kleinen Minensektor und wird die Aktien in Sphären treiben, die sich aktuell kaum jemand vorstellen kann. Den höchsten Punkt wird man kaum zum Ausstieg treffen, doch dann wird es für Sie und mich Zeit, uns aus dem Sektor zu verabschieden und unsere Gewinne zu sichern!!!
Fazit zum Verlauf einer Aktienhausse
Die zeitlichen und die bewertungstechnischen Kriterien stimmen perfekt überein. Auch die in der Präsentation angesprochenen Übernahmen sind in den vergangenen Wochen mehr als deutlich zu sehen und werden sich weiter beschleunigen! Ob wir noch 2012 ausbrechen oder erst 2013, kann ich Ihnen nicht prophezeien. Jedoch rate ich Ihnen, diese Fakten nicht beiseite zu schieben, sondern die aktuellen Chancen in einem massiv unterbewerteten Minensektor zu nutzen!
Mein Vortrag zur Edelmetallmesse 2012 ist jetzt für Sie im Kundenarchiv verfügbar. Das grundlegende Thema der Präsentation ist der Vergleich der aktuellen Goldminen-Hausse mit früheren Haussen im Aktienmarkt. Wenn Sie sich jetzt für einen kostenlosen Probebezug von Husters Goldanalyse entscheiden, können Sie den Vortrag sofort abrufen.
Herzliche Grüße
Hannes Huster
Chefredakteur Husters Goldanalyse
http://www.investor-verlag.de/die-drei-phasen-einer-aktienhausse-20121115/109148462/