Das muss man sich mal vergegenwärtigen.
Der börsennotierte Bau- und Immobilienkonzern
Sacyr (Ibex 35) wollte kürzlich noch feindlich die , börsennotierte französische EiffageGruppe schlucken. Musste aber bereits den 33% Anteil im April 2008 wieder verkaufen.
http://www.eiffage.fr/
Spanischer Grössenwahn hoch 10, der auf den Boden der Tatsachen durch den Verkauf des Tafelsilbers zurück kommen dürfte.
Jetzt folgen wohl die Autobahnen an Citgroup als auch die Repsol-Beteiligung an Lukoil
02.12.2008
Spanien
Spaniens Autobahnen im Angebot
Einer der größten spanischen Baukonzerne, Sacyr Vallehermoso, veräußert seine wertvollste Tochterfirma, um die Schulden zu senken. Ein Fonds der Citigroup zahlt insgesamt 2,8 Mrd. Euro für Sacyrs profitablen Mautautobahnbetreiber Itínere.
MADRID. Einer der größten spanischen Baukonzerne,
Sacyr Vallehermoso, veräußert seine wertvollste Tochterfirma, um die Schulden zu senken.
Ein Fonds der Citigroup zahlt insgesamt 2,8 Mrd. Euro für Sacyrs profitablen Mautautobahnbetreiber Itínere. Das entspricht einem Aufschlag von 17,5 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag. Zudem übernimmt der Fonds Schulden in Höhe von fünf Mrd. Dollar.
Der Deal hinterlässt viele Gewinner und einen Verlierer - Sacyr. "Das Geschäft mit Itíneres Mautstraßen ist der relevanteste Teil der Gruppe in Bezug auf den Unternehmenswert, gefolgt von
dem 20-Prozent-Anteil am spanischen Ölkonzern Repsol", schrieben die Analysten der Citigroup. "Die beiden immobilienbezogenen Bereiche stellen unserer Schätzung nach weitere jeweils 20 Prozent des Wertes dar." Allerdings steckt der spanische Immobilienmarkt in einer tiefen Krise, so dass gerade dieser Bereich weitere Probleme bringen wird.
Sacyr-Chef Luis del Rivero hatte es in den vergangenen Jahren mit dem Expansionskurs übertrieben. Nach der Übernahme des Immobilienkonzerns Vallehermoso hatte Sacyr den Mautbetreiber Itínere geschluckt und 20 Prozent an Repsol für 6,5 Mrd. Euro gekauft. 2007 übernahm Sacyr für knapp 600 Mio. Euro auch noch Europistas.
Auf diese Weise hatte Sacyr einen Schuldenberg von knapp 20 Mrd. Euro angehäuft. :shock:
Im April hatte der Konzern eine Kapitalerhöhung geplant, um die Schulden zu senken. Doch die scheiterte - an mangelndem Interesse der Investoren. Jetzt hat Sacyr nicht nur Itínere, sondern auch seinen Anteil an Repsol zum Verkauf gestellt. Mit den Einkünften aus dem Itínere-Verkauf kann Sacyr die Schulden auf 11,3 Mrd. Euro senken. Für Analyst Emilio Rotondo von Fortis ist der Verkauf "auf jeden Fall eine gute Nachricht", da Sacyr damit die Schulden für den Kauf von Europistas zurückzahlen und die Kaufoptionen der baskischen Sparkassen decken könne. "Allerdings sind damit noch nicht alle Unsicherheiten bezüglich des Verschuldungsgrades vom Tisch", fügt er hinzu.
Citi Infrastructure Investors (CII) - der Fonds, der Sacyrs Anteile an Itínere gekauft hat - ist allerdings nicht an allen 42 Beteiligungen der Maut-Holding interessiert. Im Endeffekt wolle man nur die reifen Aktiva, die den größten Teil des Wertes von Itínere ausmachen, behalten. "Wir verkaufen alle Aktiva in Lateinamerika und alle Vermögenswerte, die keine gebührenpflichtigen Autobahnen sind", teilte CII mit.
Die Transaktion sei konsistent mit der Strategie, in große Infrastrukturplattformen mit einem gewissen Reifegrad in OECD-Ländern zu investieren: "Itínere wird CIIs Plattform im Sektor der mautpflichtigen Autobahnen." CII wird deshalb dem spanischen Infrastrukturgiganten Abertis und der italienischen Atlantia eine Reihe von Aktiva in Spanien, Portugal, Brasilien und Chile überlassen. Insgesamt werde der Fonds nur 15 Prozent des Kaufpreises selbst stemmen, hieß es in einer Mitteilung. Mit dem Verkauf des Filetstücks ist Sacyr aber noch nicht aus dem Schneider. Ana de Pro, Direktorin für Unternehmensentwicklung bei Sacyr, bestätigte, dass die Gruppe weiter über den Verkauf ihrer Repsol-Beteiligung verhandelt. Derzeit sprechen Sacyr und die Gläubiger vor allem mit dem russischen Ölkonzern Lukoil über eine Übernahme des Pakets.
Tatsächlich sind die Akteure bei beiden großen Transaktionen teilweise die gleichen. Die Citigroup ist eine der Gläubigerbanken, die 2006 den Kauf der Repsol-Anteile finanzierte. Diesen Kredit wird jetzt möglicherweise Lukoil übernehmen. Die Sparkasse La Caixa ist Großaktionär sowohl von Abertis, der Teile von Itínere von CII übernehmen wird, als auch von Repsol, und La Caixa verhandelt nach eigenen Angaben auch mit Lukoil, um den möglichen Kauf des Repsol-Pakets mitzufinanzieren. Insider gehen davon aus, dass die beiden Operationen eng verflochten sind und dass der erfolgreiche Abschluss des Itínere-Verkaufs auch den Repsol-Deal beflügeln dürfte.
Sacyr Vallehermoso werde trotzdem "eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Infrastrukturkonzessionen" bleiben, gab sich die Gruppe gestern optimistisch. Der Konzern wird der Citigroup Konzessionen im Anfangsstadium wieder abkaufen.
Anleger sahen die Meldungen gestern zunächst mit Freude: Der Kurs der Sacyr-Aktie legte am Morgen um fast zehn Prozent zu. Allerdings drehte er im Tagesverlauf dann ins Minus. Seit Jahresbeginn hat die Aktie 70 Prozent ihres Werts verloren.
Komplizierter Deal
Citi Infrastructure Investors übernimmt zunächst für je 3,96 Euro knapp 43 Prozent der Anteile an Itínere, nach Abschluss dieser Transaktion will der Fonds weitere 11,6 Prozent kaufen. Acht Prozent Anteile an Itínere gehen an die baskischen Sparkassen BBK und Caja Vital, die damit eine Kaufoption einlösen.
Abertis zahlt an CII 620 Mio. Euro für Autobahnen in Chile, Atlantia übernimmt für 420 Mio. Euro Straßen in Portugal und Brasilien. Sacyr kauft für 480 Mio. Euro Aktivitäten zurück, die nichts mit dem Mautgeschäft zu tun haben.
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