WOCHENAUSBLICK: Unsicherheit nach Trump-Wahl und Ampel-Ende bleibt erhalten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach ereignisreichen Tagen wird dem Dax in der neuen Woche ein Durchschnaufen wohl verwehrt bleiben. Die Unsicherheit mit Blick auf das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl und das Ende der Ampel-Koalition in Deutschland dürfte anhalten, da viele Fragen über die künftige Wirtschaftspolitik der Vereinigten Staaten und die politische Entwicklung hierzulande offen bleiben. Nachdem Donald Trump die US-Wahlen unerwartet deutlich gewonnen hatte, nahmen die sogenannten "Trump-Trades" an den Finanzmärkten Fahrt auf. So kam es bei US-Aktien, Anleihenrenditen, Kryptowährungen und beim US-Dollar zu deutlichen Anstiegen. Dagegen bewegte sich der deutsche Aktienmarkt bei stärkeren Schwankungen seitwärts. Denn die mit Trump drohenden höheren US-Importzölle dürften die Gewinnaussichten exportorientierter Branchen eintrüben.
Positiv aufgenommen hingegen wurde hierzulande das Ende der Ampel-Regierung in Berlin. Dahinter "steckte die Hoffnung, dass eine neue Regierung endlich die deutsche Wirtschaftsmisere auflöst", bemerkte Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater. Allerdings wird es bis zur Bildung einer neuen, handlungsfähigen Regierung aus heutiger Sicht wohl noch Monate dauern. "Bis dahin bleibt das Land politisch gelähmt in einem schwierigen Umfeld, auch angesichts der Belastungen, die aus den USA kommen könnten", sagte Helaba-Devisenstratege Christian Apelt fest. Angesichts der politischen Ereignisse ging der jüngste Reigen an Zentralbank-Entscheidungen ein wenig unter. Die US-Notenbank Fed senkte ihren Leitzins wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte und dürfte ihren Lockerungskurs vorerst beibehalten. Auch die Bank of England reduzierte die Zinsen in dieser Höhe. Die Notenbank in Schweden senkte den Leitzins gar um 0,50 Prozentpunkte.
Spannend werden dürfte, ob sich die US-Aktienrally in der neuen Woche fortsetzt. "Da die Republikaner wahrscheinlich die Mehrheit sowohl im US-Senat als auch im US-Repräsentantenhaus haben werden, dürfte Donald Trump gute Chancen haben, seine Pläne, die US-Unternehmenssteuern von 21 Prozent auf 15 Prozent zu senken, umzusetzen", glaubt Commerzbank-Finanzanalyst Andre Sadowsky. Dies wäre weiterer Rückenwind für den Gewinntrend der US-Unternehmen. Aus Konjunktursicht geht es in der neuen Woche etwas ruhiger zu. Der Fokus dürfte sich unter anderem auf den deutschen ZEW-Index am Dienstag richten. In den USA stehen vor allem die Inflationszahlen am Mittwoch und Donnerstag sowie die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion am Freitag auf der Tagesordnung.
Ebenfalls am Freitag kommen aus China Daten zur Industrieproduktion und zu den im Mittelpunkt stehenden Einzelhandelsumsätzen. "China hat weltweit eine der niedrigsten Konsumquoten und ist daher stark abhängig von der Auslandsnachfrage", betonte Edgar Walk, Chefvolkswirt bei Metzler Asset Management. Er geht davon aus, dass die staatlichen chinesischen Stimulus-Maßnahmen bisher noch nicht ausgereicht haben, den Konsum nennenswert zu beleben. "Vor diesem Hintergrund bestehen hohe Erwartungen, dass die chinesische Regierung noch einmal deutlich nachlegt. Zumal nach dem Wahlausgang in den USA eine Verschärfung des Handelskriegs zwischen USA und China droht und die chinesische Wirtschaft davon hart getroffen werden könnte. Dies spricht eher für einen größeren Stimulus", erwartet Walk.
Neben Politik, Geldpolitik und Konjunktur dürften auch die Unternehmenszahlen das Marktgeschehen in der neuen Woche beeinflussen. Unter anderem stehen am Montag die Quartalsberichte der Dax- und MDax -Werte Continental, Hannover Rück, Stabilus und Hypoport auf der Agenda. Am Dienstag folgen unter anderem Bayer, Brenntag, Infineon, Jenoptik, United Internet und Jungheinrich. Für Mittwoch sind vorgesehen: TAG Immobilien, Allianz, RWE, Siemens Energy, Ströer, RTL und Porsche SE . Und am Donnerstag berichten unter anderem Aroundtown, Bilfinger, Deutsche Telekom, Eon, Merck KGaA, K+S, Siemens und Talanx über ihre Geschäftsentwicklung./edh/jsl/he
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach ereignisreichen Tagen wird dem Dax in der neuen Woche ein Durchschnaufen wohl verwehrt bleiben. Die Unsicherheit mit Blick auf das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl und das Ende der Ampel-Koalition in Deutschland dürfte anhalten, da viele Fragen über die künftige Wirtschaftspolitik der Vereinigten Staaten und die politische Entwicklung hierzulande offen bleiben. Nachdem Donald Trump die US-Wahlen unerwartet deutlich gewonnen hatte, nahmen die sogenannten "Trump-Trades" an den Finanzmärkten Fahrt auf. So kam es bei US-Aktien, Anleihenrenditen, Kryptowährungen und beim US-Dollar zu deutlichen Anstiegen. Dagegen bewegte sich der deutsche Aktienmarkt bei stärkeren Schwankungen seitwärts. Denn die mit Trump drohenden höheren US-Importzölle dürften die Gewinnaussichten exportorientierter Branchen eintrüben.
Positiv aufgenommen hingegen wurde hierzulande das Ende der Ampel-Regierung in Berlin. Dahinter "steckte die Hoffnung, dass eine neue Regierung endlich die deutsche Wirtschaftsmisere auflöst", bemerkte Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater. Allerdings wird es bis zur Bildung einer neuen, handlungsfähigen Regierung aus heutiger Sicht wohl noch Monate dauern. "Bis dahin bleibt das Land politisch gelähmt in einem schwierigen Umfeld, auch angesichts der Belastungen, die aus den USA kommen könnten", sagte Helaba-Devisenstratege Christian Apelt fest. Angesichts der politischen Ereignisse ging der jüngste Reigen an Zentralbank-Entscheidungen ein wenig unter. Die US-Notenbank Fed senkte ihren Leitzins wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte und dürfte ihren Lockerungskurs vorerst beibehalten. Auch die Bank of England reduzierte die Zinsen in dieser Höhe. Die Notenbank in Schweden senkte den Leitzins gar um 0,50 Prozentpunkte.
Spannend werden dürfte, ob sich die US-Aktienrally in der neuen Woche fortsetzt. "Da die Republikaner wahrscheinlich die Mehrheit sowohl im US-Senat als auch im US-Repräsentantenhaus haben werden, dürfte Donald Trump gute Chancen haben, seine Pläne, die US-Unternehmenssteuern von 21 Prozent auf 15 Prozent zu senken, umzusetzen", glaubt Commerzbank-Finanzanalyst Andre Sadowsky. Dies wäre weiterer Rückenwind für den Gewinntrend der US-Unternehmen. Aus Konjunktursicht geht es in der neuen Woche etwas ruhiger zu. Der Fokus dürfte sich unter anderem auf den deutschen ZEW-Index am Dienstag richten. In den USA stehen vor allem die Inflationszahlen am Mittwoch und Donnerstag sowie die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion am Freitag auf der Tagesordnung.
Ebenfalls am Freitag kommen aus China Daten zur Industrieproduktion und zu den im Mittelpunkt stehenden Einzelhandelsumsätzen. "China hat weltweit eine der niedrigsten Konsumquoten und ist daher stark abhängig von der Auslandsnachfrage", betonte Edgar Walk, Chefvolkswirt bei Metzler Asset Management. Er geht davon aus, dass die staatlichen chinesischen Stimulus-Maßnahmen bisher noch nicht ausgereicht haben, den Konsum nennenswert zu beleben. "Vor diesem Hintergrund bestehen hohe Erwartungen, dass die chinesische Regierung noch einmal deutlich nachlegt. Zumal nach dem Wahlausgang in den USA eine Verschärfung des Handelskriegs zwischen USA und China droht und die chinesische Wirtschaft davon hart getroffen werden könnte. Dies spricht eher für einen größeren Stimulus", erwartet Walk.
Neben Politik, Geldpolitik und Konjunktur dürften auch die Unternehmenszahlen das Marktgeschehen in der neuen Woche beeinflussen. Unter anderem stehen am Montag die Quartalsberichte der Dax- und MDax -Werte Continental, Hannover Rück, Stabilus und Hypoport auf der Agenda. Am Dienstag folgen unter anderem Bayer, Brenntag, Infineon, Jenoptik, United Internet und Jungheinrich. Für Mittwoch sind vorgesehen: TAG Immobilien, Allianz, RWE, Siemens Energy, Ströer, RTL und Porsche SE . Und am Donnerstag berichten unter anderem Aroundtown, Bilfinger, Deutsche Telekom, Eon, Merck KGaA, K+S, Siemens und Talanx über ihre Geschäftsentwicklung./edh/jsl/he