Moin
Immobilien Zeitung vom 23.04.2009
Öffentliche Wohnraumförderung
Hauskäufer bekommen saftige Länderprämien
Auch ohne Eigenheimzulage können Haus- oder Wohnungskäufer weiterhin satte öffentliche Finanzierungshilfen einstreichen.
Vor allem für Familien versprechen die Förderprogramme der Bundesländer zum Teil erhebliche Erleichterungen. Darüber hinaus locken viele Städte und Gemeinden mit zusätzlichen kommunalen Fördertöpfen. Nicht nur Bauherren, sondern auch Bestandskäufer werden in der Regel belohnt. Allerdings scheinen davon nur die wenigsten Bundesbürger zu wissen.
Über 200 regionale Förderprogramme für den Bau bzw. Kauf selbstgenutzter Wohnungen gibt es in Deutschland. Jedoch fühlt sich nicht mal jeder Fünfte ausreichend über regionale Baufördermittel informiert.
Das fand das Vermittlernetzwerk Baugeld Spezialisten anhand einer kürzlich durchgeführten Online-Blitzumfrage heraus. "Aktuell wird in Deutschland nur über die Abwrackprämie gesprochen. Die dafür gezahlten 2.500 Euro sind aber gerade mal ein Bruchteil dessen, was jeder Häuslebauer vom Staat bekommt, wenn er seinen Immobilientraum verwirklicht", sagt Marcus Rex, Geschäftsführer von Baugeld Spezialisten.
Tatsächlich lohnt sich der Blick auf die Internetseite der jeweiligen landeseigenen Förderbank.
Mit Ausnahme von Bremen, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern bieten alle Länder zumindest einen subventionierten Finanzierungsbaustein an: zinsvergünstigte KfW-Darlehen, eigene zinsverbilligte Darlehen oder rückzahlungsfreie Zuschüsse.
In manchen Bundesländern wie dem Freistaat Bayern lassen sich gar mehrere Förderprogramme (zinsverbilligtes Darlehen und Zuschüsse) miteinander kombinieren. Daneben bürgen einige Förderinstitute für nachrangige Baukredite oder vergeben „normale“ Ergänzungsfinanzierungen, die zwar keine Vergünstigungen beinhalten, aber die Gesamtfinanzierung auf sichere Beine stellen.
Äußerst verlockend sind die Kreditangebote einiger Länder. Während Hamburg und Sachsen-Anhalt in den ersten fünf Jahren unter 1% Fremdkapitalzinsen verlangen, bekommen Häuslebauer in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen für fünf bzw. zehn Jahre sogar einen zinslosen Baukredit. :shock:
Noch attraktiver sind die Zuschüsse, die je nach Familienstand, Vorhaben und Region verteilt werden.
Dabei gilt: Ohne Kind gibt es nichts oder deutlich weniger. Allein Brandenburg zahlt auch kinderlosen Antragstellern eine Grundprämie von 12.000 Euro aus, die sich bei einem Bestandserwerb mitsamt Modernisierung verdoppelt – jedoch nicht flächendeckend, sondern nur in ausgewiesenen Innenstadtlagen. Pro Kind kommen weitere 5.000 Euro hinzu.
Um an die lukrativen Fördertöpfe ranzukommen, müssen Antragsteller bundesweit zwei Grundvoraussetzungen mitbringen: zum einen gewisse Einkommensgrenzen einhalten und zum anderen einen Teil der Gesamtkosten in Eigenleistung erbringen. Dieser Eigenanteil, der meist zu einem Mindestsatz in Form von Eigenkapital zu erbringen ist, schwankt zwischen 7,5% (Schleswig-Holstein) und 25% (Bayern). Genauso unterschiedlich sind die Anforderungen an die Haushaltseinkommen. Bei einer vierköpfigen Familie z.B. darf das Brutto-Jahreseinkommen in den meisten Ländern 52.000 Euro nicht übersteigen.
Wie soll man dann damit noch ein Haus bauen/kaufen
Im Stadtstaat Hamburg hingegen kommen auch Paare mit zwei Kindern mit rund 82.000 Euro Jahresverdienst noch für eine Förderung infrage.
Städte setzen noch einen drauf
Einen generellen Anspruch auf die Förderprogramme hat jedoch niemand – darauf weisen sämtliche Länderrichtlinien ausdrücklich hin. Das bedeutet: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Gleiches gilt für die Angebote von Städten und Gemeinden. Dort finden sich insbesondere in kleineren Kommunen richtige Lockangebote. Die niedersächsische Stadt Sittensen z.B. zahlt 5.000 Euro pro Kind unter 18 Jahren, max. 20.000 Euro.
Im nordrhein-westfälischen Iserlohn wird in gleicher Höhe gefördert, aber unabhängig vom Alter des Nachwuchses. Richtig absahnen können Bauherren bzw. Hauskäufer im bayerischen Örtchen Röttingen, 35 km südlich von Würzburg. Bis zu 40.000 Euro zahlt die 2.000 Einwohner zählende Gemeinde. Aber auch in Metropolregionen gibt es umfangreiche kommunale Fördertöpfe. So zahlt die Stadt Mannheim einen Baukostenzuschuss von mindestens 15.000 Euro. Pro Kind gibt’s nochmals 1.500 Euro obendrauf. (nik)
Immobilien Zeitung vom 23.04.2009
Öffentliche Wohnraumförderung
Hauskäufer bekommen saftige Länderprämien
Auch ohne Eigenheimzulage können Haus- oder Wohnungskäufer weiterhin satte öffentliche Finanzierungshilfen einstreichen.
Vor allem für Familien versprechen die Förderprogramme der Bundesländer zum Teil erhebliche Erleichterungen. Darüber hinaus locken viele Städte und Gemeinden mit zusätzlichen kommunalen Fördertöpfen. Nicht nur Bauherren, sondern auch Bestandskäufer werden in der Regel belohnt. Allerdings scheinen davon nur die wenigsten Bundesbürger zu wissen.
Über 200 regionale Förderprogramme für den Bau bzw. Kauf selbstgenutzter Wohnungen gibt es in Deutschland. Jedoch fühlt sich nicht mal jeder Fünfte ausreichend über regionale Baufördermittel informiert.
Das fand das Vermittlernetzwerk Baugeld Spezialisten anhand einer kürzlich durchgeführten Online-Blitzumfrage heraus. "Aktuell wird in Deutschland nur über die Abwrackprämie gesprochen. Die dafür gezahlten 2.500 Euro sind aber gerade mal ein Bruchteil dessen, was jeder Häuslebauer vom Staat bekommt, wenn er seinen Immobilientraum verwirklicht", sagt Marcus Rex, Geschäftsführer von Baugeld Spezialisten.
Tatsächlich lohnt sich der Blick auf die Internetseite der jeweiligen landeseigenen Förderbank.
Mit Ausnahme von Bremen, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern bieten alle Länder zumindest einen subventionierten Finanzierungsbaustein an: zinsvergünstigte KfW-Darlehen, eigene zinsverbilligte Darlehen oder rückzahlungsfreie Zuschüsse.
In manchen Bundesländern wie dem Freistaat Bayern lassen sich gar mehrere Förderprogramme (zinsverbilligtes Darlehen und Zuschüsse) miteinander kombinieren. Daneben bürgen einige Förderinstitute für nachrangige Baukredite oder vergeben „normale“ Ergänzungsfinanzierungen, die zwar keine Vergünstigungen beinhalten, aber die Gesamtfinanzierung auf sichere Beine stellen.
Äußerst verlockend sind die Kreditangebote einiger Länder. Während Hamburg und Sachsen-Anhalt in den ersten fünf Jahren unter 1% Fremdkapitalzinsen verlangen, bekommen Häuslebauer in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen für fünf bzw. zehn Jahre sogar einen zinslosen Baukredit. :shock:
Noch attraktiver sind die Zuschüsse, die je nach Familienstand, Vorhaben und Region verteilt werden.
Dabei gilt: Ohne Kind gibt es nichts oder deutlich weniger. Allein Brandenburg zahlt auch kinderlosen Antragstellern eine Grundprämie von 12.000 Euro aus, die sich bei einem Bestandserwerb mitsamt Modernisierung verdoppelt – jedoch nicht flächendeckend, sondern nur in ausgewiesenen Innenstadtlagen. Pro Kind kommen weitere 5.000 Euro hinzu.
Um an die lukrativen Fördertöpfe ranzukommen, müssen Antragsteller bundesweit zwei Grundvoraussetzungen mitbringen: zum einen gewisse Einkommensgrenzen einhalten und zum anderen einen Teil der Gesamtkosten in Eigenleistung erbringen. Dieser Eigenanteil, der meist zu einem Mindestsatz in Form von Eigenkapital zu erbringen ist, schwankt zwischen 7,5% (Schleswig-Holstein) und 25% (Bayern). Genauso unterschiedlich sind die Anforderungen an die Haushaltseinkommen. Bei einer vierköpfigen Familie z.B. darf das Brutto-Jahreseinkommen in den meisten Ländern 52.000 Euro nicht übersteigen.
Wie soll man dann damit noch ein Haus bauen/kaufen
Im Stadtstaat Hamburg hingegen kommen auch Paare mit zwei Kindern mit rund 82.000 Euro Jahresverdienst noch für eine Förderung infrage.
Städte setzen noch einen drauf
Einen generellen Anspruch auf die Förderprogramme hat jedoch niemand – darauf weisen sämtliche Länderrichtlinien ausdrücklich hin. Das bedeutet: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Gleiches gilt für die Angebote von Städten und Gemeinden. Dort finden sich insbesondere in kleineren Kommunen richtige Lockangebote. Die niedersächsische Stadt Sittensen z.B. zahlt 5.000 Euro pro Kind unter 18 Jahren, max. 20.000 Euro.
Im nordrhein-westfälischen Iserlohn wird in gleicher Höhe gefördert, aber unabhängig vom Alter des Nachwuchses. Richtig absahnen können Bauherren bzw. Hauskäufer im bayerischen Örtchen Röttingen, 35 km südlich von Würzburg. Bis zu 40.000 Euro zahlt die 2.000 Einwohner zählende Gemeinde. Aber auch in Metropolregionen gibt es umfangreiche kommunale Fördertöpfe. So zahlt die Stadt Mannheim einen Baukostenzuschuss von mindestens 15.000 Euro. Pro Kind gibt’s nochmals 1.500 Euro obendrauf. (nik)