Hypoport Hauspreis-Index: Oktober 2011
Die Immobilienpreise steigen im Oktober weiter, und bis
auf den Indexwert für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser
erreichen alle HPX-Indizes im Oktober neue
Höchstwerte. Der Gesamtindex steigt um 1,3% stark und
erreicht einen Wert von 104,48 Punkten. Die Preise für
Eigentumswohnungen steigen um 1,38% auf 104,16
Punkte. Mit 111,26 Punkten erreichen neue Ein- und Zweifamilienhäuser
das höchste Preisniveau aller Indizes,
gleichzeitig ist ihr Zuwachs mit 0,33% der schwächste. Der
Wert für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser liegt im
Oktober bei 98,01 Punkten. Die Steigerungen in sämtlichen
HPX-Werten sprechen dafür, dass Immobilien insbesondere
als Wertanlage in der Währungskrise attraktiv
bleiben. Angesichts dieser Entwicklung ist eine Preisstagnation
für Wohnimmobilien, wie sie die jüngste Prognose
des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung
(RWI) erwartet, nicht in Sicht.
Die
RWI-Prognose deckt sich mit Immobilienpreisindizes,
die sich auf Angebotspreise beziehen. Der HPX bildet
dagegen die Entwicklung der tatsächlich gezahlten
Immobilienpreise ab.
Bewertung und Prognose:
Laut dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung
(RWI) werden in den nächsten Monaten die
Preise für Bestandsimmobilien bundesweit zu einem großen
Teil stagnieren, und nur bei Neubauten ist mit einem
weiteren Preisanstieg zu rechnen. Immobilienpreisindizes,
die sich auf Angebotspreise beziehen, decken sich mit
dieser Erwartung. Angesichts der Entwicklung der tatsächlich
gezahlten Immobilienpreise, die der HPX abbildet, ist
eine Stagnation oder gar ein Absinken der Preise jedoch
nicht in Sicht.
Vieles spricht dafür, dass die Staatsschuldenkrise
in Europa und ihre Auswirkungen auf die Stabilität des
Euros eine breitere öffentliche Sensibilisierung für den
Werterhalt von Erspartem erzeugt haben. So titelte der
Focus im Oktober „Immobilien als Krisen-Schutz“, und die
Wirtschaftswoche fragte in ihrer ersten Novemberausgabe:
„Wie viel Euro braucht Deutschland?“ Augenscheinlich
wird in einer breiten Öffentlichkeit diskutiert, dass besonders
Immobilien eine hervorgehobene Rolle für den Inflationsschutz
spielen können. Bereits im Sommer warnte
jedoch Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher der Dr.
Klein & Co. AG, vor einem überstürzten Immobilienkauf.
Er wies auf die Bedeutung qualifizierter Beratung hin, damit
der Traum von den eigenen vier Wänden nachhaltig
realisiert werden kann.
Wie weit die Immobiliennachfrage und die Preise
im Winter weitersteigen, hängt stark damit zusammen, wie
lange die Unsicherheit im Euroraum anhält. Als mögliche
Konsequenz aus der gestiegenen Immobiliennachfrage
versuchen Städte bereits, Mietpreissteigerungen entgegenzuwirken.
So hat Berlins künftige Regierung angekündigt,
30 000 Wohnungen neu bauen zu wollen, um besonders
im innerstädtischen Bereich ein Anziehen der Mieten
zu verhindern. Der Immobilienmarkt wächst also und bleibt
gerade in der aktuellen Staatsschuldenkrise außergewöhnlich
attraktiv: sowohl als Geldanlage zum Werterhalt
als auch für Häuslebauer, die jetzt eine Finanzierung zu selten günstigen Zinsen realisieren
können. (MG)
http://www.hypoport.de/hpx-hedonic.html
Die HPX-Indizes im Überblick: