15.02.2013
Europäischer Wohnungsbau: Erst 2014 wieder Wachstum
Von Katja Bühren
2012 und 2013 schwächelt der Wohnungsbau in Europa noch. Für die beiden folgenden Jahre sind die Bauexperten aus dem europäischen Forschungsnetzwerk Euroconstruct dann wieder zuversichtlicher und erwarten ein zunehmendes Wohnungsbauvolumen. Zu den positiven Ausnahmen unter den 19 Euroconstruct-Ländern gehört dabei nach wie vor Deutschland. Hierzulande legt das Wohnungsbauvolumen bis 2015 kontinuierlich zu.
Schrumpfte der Umfang der europäischen Wohnungsbauleistungen 2012 gegenüber dem Vorjahr um 3,5% auf 585 Mrd. Euro (immer in Preisen von 2011), erwarten die Euroconstruct-Experten in diesem Jahr ein weiteres Minus von knapp 1% auf 580 Mrd. Euro. Erst in den beiden folgenden Jahren werden sie wieder zulegen: 2014 auf 593,5 Mrd. Euro (+2,3%) und 2015 auf 610 Mrd. Euro (+2,8%). Damit wird das Wohnungsbauvolumen allerdings auch 2015 noch deutlich unter dem bisherigen Höchstwert von 2007 liegen: Damals erreichte es 760 Mrd. Euro.
Norwegen entwickelt sich am besten
Vor allem in Norwegen entwickelt sich der Wohnungsbausektor zwischen 2012 und 2015 dynamisch. Dort nehmen die Bauleistungen laut Euroconstruct-Prognose durchschnittlich um knapp 5% pro Jahr zu.
Auch in Deutschland wachsen sie überdurchschnittlich - um etwa 2,5% p.a.: Für 2012 rechnen die Experten mit 150 Mrd. Euro, in diesem Jahr mit 155 Mrd. Euro. 2015 sollen es 161,5 Mrd. Euro sein.
Am schlechtesten entwickelt sich die Bauleistung dagegen in den Krisenländern Spanien (-10,4%) und Portugal (-7%).
Ab 2013 soll sich dort allerdings die Situation stabilisieren.
Auch mit Blick auf die Neubauinvestitionen zeigt sich ein ähnliches Bild: In den 19 Euroconstruct-Ländern schrumpfte das Volumen 2012 um knapp 6% auf 229,5 Mrd. Euro. In diesem Jahr rechnen die Euroconstruct-Experten mit einem weiteren Rückgang um gut 1% auf 227 Mrd. Euro. Erst 2014 (237 Mrd. Euro, + 4,2%) und 2015 (248 Mrd. Euro, +4,7%) werden sie wieder zulegen. Der Anteil des Neubauvolumens in Europa liegt derzeit bei knapp 40%.
Neubauinvestitionen in Deutschland legen überdurchschnittlich zu
In Deutschland ist das Plus bei den Neubauinvestitionen bis 2015 dagegen ungebrochen: Wuchsen sie laut ifo-Prognose 2012 um 7,5% auf 39 Mrd. Euro, sind es in diesem Jahr weitere 9,5% (43 Mrd. Euro). 2014 (45,5 Mrd. Euro, +6,5%) und 2015 (47,5 Mrd. Euro, +4%) fällt das Plus etwas schwächer aus.
Allerdings sei hier zu beachten, dass der große Abschwung in Deutschland früher stattfand, so ifo-Bauexperte Ludwig Dorffmeister. So hatte der Anteil der Neubauinvestitionen 2009 mit 22% einen Tiefststand erreicht. Bis 2015 soll er auf 30% steigen.
Laut Prognose werden in den Mitgliedsländern in diesem Jahr insgesamt 1,35 Mio. neue Wohnungen fertiggestellt, 2015 sollen es 1,4 Mio. sein. In Deutschland rechnen die Experten 2013 mit 205.000 neu gebauten Wohnungen, 2015 mit 235.000.
Zwischen 2011 und 2015 soll die Zahl der fertiggestellten Wohnungen um insgesamt knapp 46% zulegen, während sie im gleichen Zeitraum in Spanien (-70%) und Portugal (-73,5%) einbricht.
Schweiz: 6 neue Wohnungen pro 1.000 Einwohner
Positiv entwickelt hat sich hierzulande auch die Zahl der neu gebauten Wohnungen pro 1.000 Einwohner: In diesem Jahr rechnen die Experten mit 2,5.
Das ist knapp unter dem europäischen Durchschnitt von 2,9 Wohnungen. 2009 lag die Fertigstellungsquote hierzulande noch bei 1,7 Einheiten. An der Spitze stehen in diesem Jahr Norwegen (30.000 Einheiten) und die Schweiz (48.000 Einheiten) mit knapp 6 neu gebauten Wohnungen pro 1.000 Einwohner.
Die niedrigsten Fertigstellungszahlen haben Spanien (50.000 Einheiten), Ungarn (10.000 Einheiten) und Irland (4.000 Einheiten) mit jeweils einer Neubauwohnung.
Europäischer Wohnungsbau: Erst 2014 wieder Wachstum
Von Katja Bühren
2012 und 2013 schwächelt der Wohnungsbau in Europa noch. Für die beiden folgenden Jahre sind die Bauexperten aus dem europäischen Forschungsnetzwerk Euroconstruct dann wieder zuversichtlicher und erwarten ein zunehmendes Wohnungsbauvolumen. Zu den positiven Ausnahmen unter den 19 Euroconstruct-Ländern gehört dabei nach wie vor Deutschland. Hierzulande legt das Wohnungsbauvolumen bis 2015 kontinuierlich zu.
Schrumpfte der Umfang der europäischen Wohnungsbauleistungen 2012 gegenüber dem Vorjahr um 3,5% auf 585 Mrd. Euro (immer in Preisen von 2011), erwarten die Euroconstruct-Experten in diesem Jahr ein weiteres Minus von knapp 1% auf 580 Mrd. Euro. Erst in den beiden folgenden Jahren werden sie wieder zulegen: 2014 auf 593,5 Mrd. Euro (+2,3%) und 2015 auf 610 Mrd. Euro (+2,8%). Damit wird das Wohnungsbauvolumen allerdings auch 2015 noch deutlich unter dem bisherigen Höchstwert von 2007 liegen: Damals erreichte es 760 Mrd. Euro.
Norwegen entwickelt sich am besten
Vor allem in Norwegen entwickelt sich der Wohnungsbausektor zwischen 2012 und 2015 dynamisch. Dort nehmen die Bauleistungen laut Euroconstruct-Prognose durchschnittlich um knapp 5% pro Jahr zu.
Auch in Deutschland wachsen sie überdurchschnittlich - um etwa 2,5% p.a.: Für 2012 rechnen die Experten mit 150 Mrd. Euro, in diesem Jahr mit 155 Mrd. Euro. 2015 sollen es 161,5 Mrd. Euro sein.
Am schlechtesten entwickelt sich die Bauleistung dagegen in den Krisenländern Spanien (-10,4%) und Portugal (-7%).
Ab 2013 soll sich dort allerdings die Situation stabilisieren.
Auch mit Blick auf die Neubauinvestitionen zeigt sich ein ähnliches Bild: In den 19 Euroconstruct-Ländern schrumpfte das Volumen 2012 um knapp 6% auf 229,5 Mrd. Euro. In diesem Jahr rechnen die Euroconstruct-Experten mit einem weiteren Rückgang um gut 1% auf 227 Mrd. Euro. Erst 2014 (237 Mrd. Euro, + 4,2%) und 2015 (248 Mrd. Euro, +4,7%) werden sie wieder zulegen. Der Anteil des Neubauvolumens in Europa liegt derzeit bei knapp 40%.
Neubauinvestitionen in Deutschland legen überdurchschnittlich zu
In Deutschland ist das Plus bei den Neubauinvestitionen bis 2015 dagegen ungebrochen: Wuchsen sie laut ifo-Prognose 2012 um 7,5% auf 39 Mrd. Euro, sind es in diesem Jahr weitere 9,5% (43 Mrd. Euro). 2014 (45,5 Mrd. Euro, +6,5%) und 2015 (47,5 Mrd. Euro, +4%) fällt das Plus etwas schwächer aus.
Allerdings sei hier zu beachten, dass der große Abschwung in Deutschland früher stattfand, so ifo-Bauexperte Ludwig Dorffmeister. So hatte der Anteil der Neubauinvestitionen 2009 mit 22% einen Tiefststand erreicht. Bis 2015 soll er auf 30% steigen.
Laut Prognose werden in den Mitgliedsländern in diesem Jahr insgesamt 1,35 Mio. neue Wohnungen fertiggestellt, 2015 sollen es 1,4 Mio. sein. In Deutschland rechnen die Experten 2013 mit 205.000 neu gebauten Wohnungen, 2015 mit 235.000.
Zwischen 2011 und 2015 soll die Zahl der fertiggestellten Wohnungen um insgesamt knapp 46% zulegen, während sie im gleichen Zeitraum in Spanien (-70%) und Portugal (-73,5%) einbricht.
Schweiz: 6 neue Wohnungen pro 1.000 Einwohner
Positiv entwickelt hat sich hierzulande auch die Zahl der neu gebauten Wohnungen pro 1.000 Einwohner: In diesem Jahr rechnen die Experten mit 2,5.
Das ist knapp unter dem europäischen Durchschnitt von 2,9 Wohnungen. 2009 lag die Fertigstellungsquote hierzulande noch bei 1,7 Einheiten. An der Spitze stehen in diesem Jahr Norwegen (30.000 Einheiten) und die Schweiz (48.000 Einheiten) mit knapp 6 neu gebauten Wohnungen pro 1.000 Einwohner.
Die niedrigsten Fertigstellungszahlen haben Spanien (50.000 Einheiten), Ungarn (10.000 Einheiten) und Irland (4.000 Einheiten) mit jeweils einer Neubauwohnung.