Langfristinvestments in der Bau- und Immobilienbranche

Mieten in den deutschen Metropolen sinken wieder
Das Portal Immobilienscout24.de hat nun eine Trendwende ausgemacht – nicht bei den Kaufpreisen zwar, aber immerhin bei den Mieten. In mehreren deutschen Großstädten sind die Angebotsmieten im Juli gesunken: In Frankfurt waren es 0,2 Prozentpunkte, in Köln ebenfalls 0,2 Punkte, in München 0,5 Punkte und in Hamburg sogar 0,9 Prozentpunkte.
..Eine Ausnahme bildet Berlin: Hier stiegen die Mieten im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Prozentpunkte – die Hauptstadt komme historisch aber auch von einem vergleichsweise niedrigen Mietniveau

..Auch Jochen Möbert, Immobilienexperte bei Deutsche Bank Research, warnt davor, angesichts der jüngsten Daten ein Ende des Preisanstiegs auf breiter Front auszurufen. Er sieht zwar ebenfalls Anzeichen dafür, dass sich die Steigerung verlangsamt. „Aber ein einzelner Monat mit Preisrückgängen ist nach mehreren Jahren kräftigen Immobilienaufschwungs noch keine Trendwende“, sagt er.

Also: Kein Platzen der Immobilienblase in Sicht. Ohnehin ist strittig, ob es jemals eine solche Blase gab.
http://www.focus.de/immobilien/finanzieren/tid-32967/neue-zahlen-zeigen-trendwende-an-ende-des-preisschocks-mieten-in-den-deutschen-metropolen-sinken-wieder-_aid_1073629.html
 
Für die Zweitwohnung werden saftige Abgaben fällig
Selbst für Blockhütten müssen Bürger oft Steuern von bis zu 35 Prozent bezahlen. Gerichte schlagen sich seit Jahren auf Seite der Städte. Erleichterungen gibt es nur für wenige.
DWO-zweitwohnungssteuer-1.jpg

aktuelle Urteile im Artikel z.B.
Wochenendhaus könne gar nicht als Zweitwohnsitz genutzt werden, weil keine Schlafmöglichkeit und kein Bad vorhanden seien. Kein Argument, sagte das Gericht: Stromanschluss, Wasserversorgung, Küchennische sowie Toilette seien ausreichend, um von einer Wohnung sprechen zu können (Az.: 8 K 907/12.GI).
http://www.welt.de/finanzen/verbraucher/article119140898/Fuer-die-Zweitwohnung-werden-saftige-Abgaben-faellig.html
 
Einige grosse US-Residential Construction Companies. und nach Korrektur von bis zu 30% seit Mai diesen Jahres, letzte Woche mit Gegenbewegung

Pult
Lennar
KB Home
Toll Brother
Beazer
Dr.Horton
 
Immobilienmarkt
Wenn der Hausverkauf zum Albtraum wird

Alle reden vom Immobilienboom, doch Einfamilienhäuser in der Provinz verlieren deutlich an Wert. Die "Welt am Sonntag" hat Familien besucht, die alles versuchen, um ihre Bleibe zu verkaufen. Von Harald Czycholl

http://www.welt.de/finanzen/immobilien/article119119391/Wenn-der-Hausverkauf-zum-Albtraum-wird.html

Diese unterschiedliche Verteilung der Nachfrage wiederum hat gravierende Auswirkungen auf die Immobilienpreise: In den gefragten Metropolen steigen sie – dafür fallen sie in der Provinz. "Man muss seinen Blick nur auf das Bundesland Sachsen-Anhalt richten", sagt Demografieexperte Wellisch. "Da ist heute schon zu sehen, was in weiten Teilen der Bundesrepublik in 20 bis 30 Jahren eintreten wird." Aber nicht nur die Dörfer und Provinzstädte im Osten der Republik sind davon betroffen, sondern beispielsweise auch der Ruhrgebietsrand oder abgelegene Regionen in Niedersachsen wie etwa der West-Harz oder die Nordseeküste.
 
IVG noch seriös? IVG

16.August 2013 Werner Rohmert
Kategorie: Artikel des Tages, Der Immobilienbrief

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“Verschaukelt” IVG die Aktionäre?

Das schlägt dem Fass den Boden aus.
Soviel Chuzpe oder Hilflosigkeit hätte ich nicht erwartet. Oder es sind Profis am Werk. Das IVG-Management überlässt Hedgefonds-Anleihezockern die Firma. Deutschlands Immobilienflagschiff IVG wird als Fanal einer „Dekade der Unfähigkeit“ angezündet. Sonnengott Frank Asbeck hat gerade Maßstäbe gesetzt und die 20:1 Aktienverwässerung auf seinem Schloss gefeiert. Am letzten Wochenende kam die IVG mit der offiziellen Idee, die Aktionäre über eine 200:1-Enteignung abstimmen zu lassen. Wahrscheinlich trampeln im Moment Fondsprofis vor Lachen mit den Füßen. Gerade noch in meinem letzten Editorial hatte ich Ihnen aus alter Sanierungserfahrung prophezeit, dass „sowohl Liquiditätsbedarf als auch Wertberichtigungsbedarf sich noch einmal deutlich höher herausstellen würden“. EINE Woche später meldete die IVG noch einmal einen weiteren Abschreibungsbedarf nach HGB in Höhe von insgesamt ca. 350 Mio. Euro.

1993 entzog sich die IVG durch Vollprivatisierung an der Börse staatlicher Kontrolle. Danach steuerte sie in immobilienwirtschaftliche Großmannssucht, dessen Denkmal die Milliardenfackel „Squaire“ am Frankfurter Flughafen mit wohl 500 Mio. Euro Minus (offiziell bestätigt 384 Mio. Euro bei Herstellungskosten von 1,236 Mrd. Euro) wurde. Obwohl Basisentscheidung und Baubeginn zyklisch richtig getimt waren, monierten damals schon potentielle Beteiligungspartnern fehlende Kostensicherheit durch notwendige Maßanfertigung und die Mietansätze mit dramatischer Abweichung vom damaligen Vergleichs-Ist am Flughafen. 2004 hat die nach unseren alten HV-Notizen durch den heutigen IVG-VV Wolfgang Schäfers betreute Zusammenarbeit mit Sal. Oppenheim durch die OIK-Beteiligung nach Ansicht von Anlegerschutz und Großaktionären einen dreistelligen Millionenbetrag gekostet. Das Kapitel überspringt Schäfers übrigens bei der exkulpierenden Vergangenheitsdarstellung gerne. Wir arbeiten Ihnen noch die Vergangenheit noch zur HV-Entscheidungsvorbereitung auf (vgl. auch “Der Platow Brief” von heute).

Jetzt steht unsere grundlegende Seriositätsvermutung auf dem Spiel. Schließlich haben wir uns auch vor den Karren der IVG-Kommunikationstraumwelt spannen lassen. Das Zusammenspiel von statistisch sehr unüblichem Kursverlauf/-absturz, obwohl die Analysten erst Wochen später ihre Beurteilung drehten, der jetzt passenden neuen Wertberichtigung mit notwendigem Handlungszwang durch mehr als 50% EK-Verbrauch, der Vorbereitung der Übernahme durch Anleihekäufe von Hedgefonds, Milliardenabweichungen bei NAV-Informationen und realitätsferne Kommunikation lässt manchen erfahrenen Analysten sehr nachdenklich werden.

Letztes Jahr auf der HV bestätigte Finanzvorstand Hans Volkert Volckens bei der Beantwortung von Aktionärsfragen die explizite Berücksichtigung ALLER Zahlungsverpflichtungen incl. der Wandelanleihen. Wir notierten: „Aktuell erwarten wir keine wesentlichen Schwierigkeiten.“ Alles sei Bestandteil der Finanzplanung. Grobe Fehleinschätzungen passieren, auch wenn es sich nicht um ein Lebenslauf-Highlight handelt. Auch eine Dilettantismus- und Sanierungsdekade kann schon mal Milliarden verdummen. Dummheit ist nicht strafbar. Allerdings wäre eine Aufbereitung der Historie durch einen neutralen Experten oder Verwalter schon interessant. Es wird sicherlich Aktionäre geben, die Haftungsaspekte und Aspekte der aktienrechtlichen Kommunikation engagiert überdenken werden. Je mehr „Der Immobilienbrief“ sich mit der Vergangenheit auseinandersetzt, desto unsicherer wird die grundlegende Seriositätsvermutung. Aber: Noch gehört die Gesellschaft den Aktionären.

Die Frage ist, ob die Großaktionäre wie die noch beteiligte Familie Mann mit Einkaufskurs wohl zwischen 20 und 30 Euro, die mit anderen vor kurzem ausgeschiedenen Großaktionären Hunderte von Millionen versenkt haben, ihr Ausbooten kampflos hinnehmen werden. Ist der Erhalt der letzten 0,5% unter Verzicht auf alle Klärungen wirklich den Gesichtsverlust wert?

Manche Aktionäre werden wohl vor dem Spiegel entscheiden, dass man sicherlich bereit sei, Geld zu verlieren, dass man jedoch nicht bereit sei, sich „verschaukeln“ zu lassen.
 
Milliardendeal in Deutschlands Immobilienbranche dwni gib
Von Christine Benders-Rüger und Eyk Henning

In der deutschen Immobilienbranche steht ein Milliardendeal an, der einen neuen Branchenriesen mit gehöriger Schubkraft besonders in der Hauptstadt Berlin entstehen lassen könnte. Die Deutsche Wohnen plant, den Wettbewerber GSW Immobilien zu übernehmen und damit zu Deutschlands zweitgrößtem Wohnungsverwalter aufzusteigen. Experten trauen dem neuen Immobilienriesen sogar einen Aufstieg in den DAX zu.

Bei ihrem Übernahmeangebot mittels Aktientausch bewertet die Deutsche Wohnen den Berliner Mitbewerber mit 1,75 Milliarden Euro. Die GSW will das Angebot zunächst prüfen und erst dann eine öffentliche Einschätzung abgeben. Sollten die Berliner zustimmen, wäre es der erste Zusammenschluss zweier börsennotierter Immobilienunternehmen in Deutschland - und ein Paukenschlag in dem von vielen Experten erwarteten Konsolidierungsprozess der Branche. Der Deal werde die Konsolidierung in der gesamten Branche vorantreiben, so Deutsche Wohnen-Vorstandschef Michael Zahn in einer Telefonkonferenz am Dienstag. "Es ist ein folgerichtiger Schritt - und wir werden ihn gehen."

Die deutsche Immobilienbranche ist schon seit einiger Zeit in Bewegung. Das deutsche Betongold gilt als äußerst lukrativ und die Immobilienaktien werden nachgefragt. Die Aktien der Unternehmen haben sich im vergangenen Jahr schon massiv verteuert. Doch der Markt gilt als zersplittert. Mit einer gemeinsamen Marktkapitalisierung von rund vier Milliarden Euro avancieren Deutsche Wohnen/GSW zwar zum zweitgrößten Immobilienwert in Deutschland, liegen in Europa aber abgeschlagen auf Platz sieben, weit hinter Mitbewerbern wie der französischen Unibail Rodamco, der britischen Land Securities oder British Lands. Unter den größten fünf europäischen Immobilienwerten kommt keines aus Deutschland, der größten Wirtschaftsmacht des Kontinents.

Doch das Übernahmeangebot der Frankfurter für die GSW zeige, dass sich die Branche hierzulande immer stärker bewege, urteilt Commerzbank-Analyst Thomas Rothäusler. Auch die zwei großen Börsengänge LEG und Deutscher Annington in diesem Jahr untermauerten diese Einschätzung. Strategisch macht die Fusion der beiden Unternehmen für die Experten ohnehin jede Menge Sinn. Denn die Branche ist ein Skalengeschäft. Bei entsprechend guter Größe könne ein Immobilienkonzern sein Geschäft effizienter managen und den Ertrag erhöhen, erklärt Rothäusler. Liegenschaften in unmittelbarer Nähe von einander lassen sich besser verwalten und Instand halten.

Das trifft bei der Deutschen Wohnen und der GSW vor allem auf Berlin zu. Beide haben wesentliche Teile ihres Immobilienbestandes in der Bundeshauptstadt. Während bei der GSW stolze 99 Prozent ihrer Liegenschaften in der Hauptstadt liegen, sind es bei der Deutsche Wohnen immerhin noch 46 Prozent. Die Deutsche Wohnen AG rechnet daher auch mit jährlichen Einsparungen von 25 Millionen Euro, insgesamt will Vorstandschef Zahn mit dem Deal 430 Millionen Euro einsparen.

Zusammen verwalten die beiden Unternehmen rund 150.000 Wohneinheiten mit einem Portfoliowert von geschätzt 8,5 Milliarden Euro. Mehr als 70 Prozent der Liegenschaften befinden sich in Berlin, jenem Immobilienmarkt, den die Analysten der Deutschen Bank als den "Hot Spot" im deutschen Häusermarkt bezeichnen - immerhin kann der Großraum Berlin täglich 115 Zuzügler begrüßen. In den nächsten Jahren rechnet Deutsche Wohnen damit, dass die Mieten in Berlin jährlich um 5,2 Prozent steigen, nach einem kumulierten Anstieg von 27,6 Prozent in den Jahren seit 2007, als der Immobilienboom im lange schlafenden Berlin einsetzte.

Mit dem Deal wird die Fragmentierung des Marktes aber nicht unbedingt über Nacht beendet werden. Marktführer bleibt die Deutsche Annington mit mehr als 180.000 Wohneinheiten im Wert von 10,4 Milliarden Euro. Gagfah kommt auf bundesweit rund 145.000 Mietwohnungen und weiteren 35.000 für Dritte verwalteten Wohnungen. In diese Dimension stößt die Deutsche Wohnen nun auf einen Schlag vor. Ohne die GSW kommt sie bisher auf ein Portfolio von rund 90.600 Einheiten, hinzu kommen jetzt die rund 60.000 Wohnungen der GSW.

Angesichts der Größe des neuen Konzerns dürfte sich der Deal auch auf die Notierungen an der Börse auswirken. Nach Einschätzung von DZ-Bank-Analysten wird mit der Fusion aus der Deutschen Wohnen mit der GSW einer der größten Werte im MDAX entstehen. Das Unternehmen sei sogar ein potenzieller Kandidat für den DAX. In die Karten spielt der Deutschen Wohnen/GSW dabei der hohe Streubesitz, der ein Kriterium bei der Indexaufnahme ist. Er liegt deutlich höher als etwa bei der Deutschen Annington, dem größten Immobilienwert Deutschlands.

Dass es gerade die Deutsche Wohnen ist, die sich bei der Konsolidierung aus der Deckung traut, ist nicht wirklich überraschend. Schon in den letzten Monaten haben die Frankfurter ihren Expansionskurs fortgesetzt und Immobilienbestände gekauft. Die Experten von Close Brothers Seydler Research bescheinigten der Deutschen Wohnen AG bereits zum Jahresanfang aktive Konsolidierungsbemühungen. Analyst Felix Parmantier hatte vor einigen Monaten schon die GSW und TAG Immobilien als Übernahmeziele ausgemacht. Auch Gagfah hatte er auf dem Zettel. "Alle drei würden sehr gut ins Beuteschema der Deutschen Wohnen passen", glaubte er. Die TAG kommt auf ein Immobilienportfolio von derzeit 70.000 Einheiten und gilt wie die GSW mit ihren 60.000 Wohneinheiten als eher kleiner Mitspieler.

An ein Ende des Booms im deutschen Immobilienmarkt glauben Experten nicht. So ist die Nachfrage nach Wohnraum sowohl bei Mietern als auch Investoren bis auf Weiteres größer als das Angebot - zumindest in den Metropolregionen. Als Zugpferd der europäischen Konjunktur zieht Deutschland immer mehr Zuwanderer an. Analysten der Deutschen Bank rechnen vor allem mit einer Zuwanderung aus der kriselnden europäischen Peripherie sowie aus Osteuropa. Die Nachfrage nach Wohnungen nimmt also zu - insbesondere in München, den angesagten Ecken von Berlin sowie in Frankfurt, Hamburg und Köln. Verschärft wird die Situation dadurch, dass in den meisten Metropolregionen in den vergangenen Jahren zu wenig neuer Wohnraum geschaffen wurde. Mieter müssen daher immer tiefer in die Tasche greifen, um sich ihr Traumapartment zu sichern.

Ändern wird sich daran erst mal nicht viel. Der deutsche Markt gilt auch bei ausländischen Investoren als sicherer Hafen. Und zwar einer, der bislang noch gar nicht richtig angesteuert wurde. Eine Umfrage von Ernst & Young Real Estate von vor einigen Monaten unter europäischen Immobilieninvestoren ergab, dass 99 Prozent der Befragten Deutschland im Vergleich zu seinen Nachbarländern als einen attraktiven oder sehr attraktiven Markt einschätzen.

Für die Immobilienaktien mit den MDAX-Werten Deutsche Wohnen Gagfah, GSW und TAG sind das gute Vorzeichen. Sie hatten im vergangenen Jahr schon einen außerordentlich guten Lauf und verzeichneten Kurssprünge von 40 Prozent bis 150 Prozent. In diesem Jahr hat sich die Dynamik allerdings etwas abgeschwächt. Aktien von Deutsche Wohnen treten seit Jahresbeginn 2013 auf der Stelle, bei den anderen Papieren reichen die Kursgewinne noch bis zu 10 Prozent. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass die Finanzinvestoren mittels Börsengang oder Platzierung ihre Beteiligungen zurück fahren und Kasse machen.

"Ich würde die aktuelle Entwicklung nicht als einen breit angelegten Ausstieg aus der Assetklasse Immobilien ansehen", erklärt Manuel Martin, Analyst bei Close Brothers Seydler Research. Vielmehr sieht er einen Wandel bei den Investoren. "Es gibt Anlegergruppen wie Versicherungen und Pensionsfonds, die gehen in Immobilien." Mit ihrem Überraschungscoup hat die Deutsche Wohnen am Dienstag vor allem die Aktionäre von GSW erfreut. Der Aktienkurs von GSW gewinnt 7,9 Prozent, während der Bieter Deutsche Wohnen mit 3,7 Prozent Federn lassen muss.
 
DGAP-Adhoc: IVG Immobilien AG
Scheitern der Restrukturierungsverhandlungen, Antrag auf Schutzschirmverfahren


ivg

IVG Immobilien AG / Schlagwort(e): Unternehmensrestrukturierung/Insolvenz

20.08.2013 16:00

Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch
die DGAP - ein Unternehmen der EQS Group AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

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In den von der IVG Immobilien AG (IVG oder Gesellschaft) mit den Vertretern
der zu 'Ad hoc-Komitees' zusammengeschlossenen, wesentlichen Gläubigern (i)
des Kreditvertrags über EUR 1.350 Mio. vom 25. September 2007/13. April
2012 (SynLoan I), (ii) des Kreditvertrags über EUR 1.047,4 Mio. vom 12. Mai
2009/24. Februar 2012 (SynLoan II), (iii) des bilateralen Kreditvertrags
über EUR 100 Mio. vom 30. November 2007/13. April 2013 (LBBW-Kredit) sowie
(iv) der Wandelanleihe (ISIN: DE000A0LNA87) geführten Verhandlungen über
ein umfassendes Restrukturierungskonzept und die zur Deckung des bei
Umsetzung eines Restrukturierungskonzepts zusätzlichen Liquiditätsbedarfs
erforderliche Brückenfinanzierung konnte trotz der von wesentlichen
Gläubigern vorgelegten und mit Ad hoc-Meldungen vom 10.08.2013 und
12.08.2013 veröffentlichten Eckpunkte eines Restrukturierungskonzepts keine
Einigung gefunden werden, welche die Interessen sämtlicher Stakeholder der
Gesellschaft ausreichend berücksichtigt und eine erfolgreiche Umsetzung des
Restrukturierungskonzepts hinreichend gesichert erscheinen lässt.

Die mit wesentlichen Eigen- und Fremdkapitalgebern geführten Gespräche
haben ergeben, dass bei diesen - mit Ausnahme von wesentlichen Aktionären -
keine Unterstützung für das von Gläubigern des SynLoan I/LBBW-Kredits und
der Wandelanleihe vorgelegte Konzept zu erwarten ist.

Vor diesem Hintergrund ist der Vorstand - nach intensiver Diskussion mit
dem Aufsichtsrat - zu dem Ergebnis gekommen, dass die positive
Fortbestehensprognose für die IVG nicht aufrecht erhalten werden kann.

Der Vorstand wird daher heute beim zuständigen Amtsgericht Bonn den Antrag
auf Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens stellen. Ziel ist die
nachhaltige Sanierung der Gesellschaft in Eigenverwaltung.

Der Antrag betrifft ausschließlich die IVG als Muttergesellschaft des IVG
Konzerns.

Sämtliche Tochtergesellschaften der IVG, insbesondere die IVG Institutional
Funds GmbH, die IVG Asset Management GmbH, die IVG Caverns GmbH, die IVG
Investment GmbH, die IVG Development GmbH, die IVG Private Funds GmbH, die
IVG Private Funds Management GmbH, die IVG Immobilien Management REIT-AG
sowie alle Objektgesellschaften sollen von dem Verfahren unberührt bleiben.
Auch das operative Geschäft soll unverändert weiterlaufen.


20.08.2013 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche
Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
DGAP-Medienarchive unter www.dgap-medientreff.de und www.dgap.de

=--------------------------------------------------------------------------

Sprache: Deutsch
Unternehmen: IVG Immobilien AG
Zanderstr. 5-7
53177 Bonn
Deutschland
Telefon: +49 (0)228 844-400
Fax: +49 (0)228 844-372
E-Mail: ir@ivg.de
Internet: www.ivg.de
ISIN: DE0006205701, DE000A0JQMH5
WKN: 620570, A0JQMH
Börsen: Regulierter Markt in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Prime
Standard), München; Freiverkehr in Hamburg, Hannover,
Stuttgart

Ende der Mitteilung DGAP News-Service

=--------------------------------------------------------------------------


(END) Dow Jones Newswires

August 20, 2013 10:00 ET (14:00 GMT)


[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=1408145#1408145 schrieb:
Azul Real schrieb am 19.08.2013, 20:13 Uhr[/url]"]IVG noch seriös? IVG

16.August 2013 Werner Rohmert
Kategorie: Artikel des Tages, Der Immobilienbrief

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“Verschaukelt” IVG die Aktionäre?

Das schlägt dem Fass den Boden aus.
Soviel Chuzpe oder Hilflosigkeit hätte ich nicht erwartet. Oder es sind Profis am Werk. Das IVG-Management überlässt Hedgefonds-Anleihezockern die Firma. Deutschlands Immobilienflagschiff IVG wird als Fanal einer „Dekade der Unfähigkeit“ angezündet. Sonnengott Frank Asbeck hat gerade Maßstäbe gesetzt und die 20:1 Aktienverwässerung auf seinem Schloss gefeiert. Am letzten Wochenende kam die IVG mit der offiziellen Idee, die Aktionäre über eine 200:1-Enteignung abstimmen zu lassen. Wahrscheinlich trampeln im Moment Fondsprofis vor Lachen mit den Füßen. Gerade noch in meinem letzten Editorial hatte ich Ihnen aus alter Sanierungserfahrung prophezeit, dass „sowohl Liquiditätsbedarf als auch Wertberichtigungsbedarf sich noch einmal deutlich höher herausstellen würden“. EINE Woche später meldete die IVG noch einmal einen weiteren Abschreibungsbedarf nach HGB in Höhe von insgesamt ca. 350 Mio. Euro.

1993 entzog sich die IVG durch Vollprivatisierung an der Börse staatlicher Kontrolle. Danach steuerte sie in immobilienwirtschaftliche Großmannssucht, dessen Denkmal die Milliardenfackel „Squaire“ am Frankfurter Flughafen mit wohl 500 Mio. Euro Minus (offiziell bestätigt 384 Mio. Euro bei Herstellungskosten von 1,236 Mrd. Euro) wurde. Obwohl Basisentscheidung und Baubeginn zyklisch richtig getimt waren, monierten damals schon potentielle Beteiligungspartnern fehlende Kostensicherheit durch notwendige Maßanfertigung und die Mietansätze mit dramatischer Abweichung vom damaligen Vergleichs-Ist am Flughafen. 2004 hat die nach unseren alten HV-Notizen durch den heutigen IVG-VV Wolfgang Schäfers betreute Zusammenarbeit mit Sal. Oppenheim durch die OIK-Beteiligung nach Ansicht von Anlegerschutz und Großaktionären einen dreistelligen Millionenbetrag gekostet. Das Kapitel überspringt Schäfers übrigens bei der exkulpierenden Vergangenheitsdarstellung gerne. Wir arbeiten Ihnen noch die Vergangenheit noch zur HV-Entscheidungsvorbereitung auf (vgl. auch “Der Platow Brief” von heute).

Jetzt steht unsere grundlegende Seriositätsvermutung auf dem Spiel. Schließlich haben wir uns auch vor den Karren der IVG-Kommunikationstraumwelt spannen lassen. Das Zusammenspiel von statistisch sehr unüblichem Kursverlauf/-absturz, obwohl die Analysten erst Wochen später ihre Beurteilung drehten, der jetzt passenden neuen Wertberichtigung mit notwendigem Handlungszwang durch mehr als 50% EK-Verbrauch, der Vorbereitung der Übernahme durch Anleihekäufe von Hedgefonds, Milliardenabweichungen bei NAV-Informationen und realitätsferne Kommunikation lässt manchen erfahrenen Analysten sehr nachdenklich werden.

Letztes Jahr auf der HV bestätigte Finanzvorstand Hans Volkert Volckens bei der Beantwortung von Aktionärsfragen die explizite Berücksichtigung ALLER Zahlungsverpflichtungen incl. der Wandelanleihen. Wir notierten: „Aktuell erwarten wir keine wesentlichen Schwierigkeiten.“ Alles sei Bestandteil der Finanzplanung. Grobe Fehleinschätzungen passieren, auch wenn es sich nicht um ein Lebenslauf-Highlight handelt. Auch eine Dilettantismus- und Sanierungsdekade kann schon mal Milliarden verdummen. Dummheit ist nicht strafbar. Allerdings wäre eine Aufbereitung der Historie durch einen neutralen Experten oder Verwalter schon interessant. Es wird sicherlich Aktionäre geben, die Haftungsaspekte und Aspekte der aktienrechtlichen Kommunikation engagiert überdenken werden. Je mehr „Der Immobilienbrief“ sich mit der Vergangenheit auseinandersetzt, desto unsicherer wird die grundlegende Seriositätsvermutung. Aber: Noch gehört die Gesellschaft den Aktionären.

Die Frage ist, ob die Großaktionäre wie die noch beteiligte Familie Mann mit Einkaufskurs wohl zwischen 20 und 30 Euro, die mit anderen vor kurzem ausgeschiedenen Großaktionären Hunderte von Millionen versenkt haben, ihr Ausbooten kampflos hinnehmen werden. Ist der Erhalt der letzten 0,5% unter Verzicht auf alle Klärungen wirklich den Gesichtsverlust wert?

Manche Aktionäre werden wohl vor dem Spiegel entscheiden, dass man sicherlich bereit sei, Geld zu verlieren, dass man jedoch nicht bereit sei, sich „verschaukeln“ zu lassen.
 
Die am schnellsten wachsende Stadt in den USA
Unzähmbares Houston


Das Wachstum der Grossstadtregion Houston kennt wegen riesiger Landreserven kaum Grenzen. Das Wachstum der Grossstadtregion Houston kennt wegen riesiger Landreserven kaum Grenzen. (Bild: SPL / Keystone)
Keine Stadt in den USA wächst so schnell und ist ethnisch so vielfältig wie Houston im Gliedstaat Texas. Hier wird eine Entwicklung vorweggenommen, die ganz Amerika bevorsteht: Es gibt keine dominierende Bevölkerungsgruppe mehr.
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Das Einzugsgebiet der texanischen Metropole Houston ist so gross wie die halbe Schweiz. 6,2 Mio. Menschen leben hier. Die Region ist der Albtraum von Städteplanern und Umweltschützern. Denn die Siedlungen wuchern ungeplant, verdichtetes Bauen ist ein Fremdwort. Die Stadt wurde um das Auto herum gebaut, da man so die Klimaanlage überall hin mitnehmen kann, wie die Einheimischen scherzhaft sagen. Was für europäische Ohren unattraktiv klingen mag, verkörpert für Einwanderer aus Mittelamerika, aber auch für gut ausgebildete Amerikaner die Chance, ihren «amerikanischen Traum» zu verwirklichen. Keine Stadt in den USA wächst so schnell wie Houston. Und wer mit dem «melting pot» nur New York assoziiert, muss umlernen. Keine Stadt ist ethnisch so vielfältig wie Houston.

Folgen für das Liebesleben

Der Soziologe Stephen Klineberg von der Rice University verfolgt Houstons Entwicklung seit 1982. Der Zufall wollte es, dass Houston in eine gewaltige Krise geriet, just als er erstmals eine Umfrage über die Befindlichkeiten der Bevölkerung durchführte. Der Erdölpreis fiel von 35 $ pro Fass 1980 innert weniger Jahre auf 10 $. Jeder siebte Arbeitsplatz in Houston ging verloren. Seit 1980 nun hat sich die Bevölkerung so stark verändert wie wohl kaum in einer anderen Stadt der Welt. Damals waren noch 63% der Einwohner von Harris County – dem städtischen Kern der Region, der zwei Drittel der Bevölkerung beherbergt – weiss, 20% schwarz, 16% hispanisch. Dreissig Jahre später bilden die Hispanics die grösste Gruppe mit 41%, vor den Weissen mit 33%, den Schwarzen mit 18% und den Asiaten mit 8%. Diese Transformation macht auch vor dem Liebesleben nicht halt: 57% der weissen Bewohner Houstons im Alter von 18 bis 39 hatten schon eine Beziehung mit jemandem aus einer anderen ethnischen Gruppe. Bei den über 70-jährigen Weissen liegt dieser Anteil bei nur 13%. Houston nimmt eine Entwicklung vorweg, die in dreissig Jahren auch die USA prägen wird: Es wird keine dominierende Bevölkerungsgruppe mehr geben.

Wenn Klineberg nur etwas ändern könnte, um die Chancengleichheit zu erhöhen, würde er eine kommunal finanzierte Vorschule für Kinder unter fünf Jahren einführen. Er verweist darauf, dass bei Schulbeginn Kinder aus armen Familien bereits einen Rückstand von zwei Jahren auf Kinder aus besser gestellten Schichten aufweisen. Eine Gruppe, bei der auch die Greater Houston Partnership, der Interessenverband der Wirtschaft, mitmacht, sammelt derzeit 80 000 Unterschriften für eine Initiative, um mehr Vorschulplätze zu schaffen. Um zudem ein Magnet für Hochqualifizierte zu bleiben, müsse die Innenstadt attraktiver werden, argumentiert Klineberg. Hier ist in den letzten Jahren schon einiges passiert. So gelangt man zum schmucken Campus der Rice University von der Innenstadt bequem per neuer Stadtbahn. Und Klineberg schwärmt vom neuen Stadtpark Discovery Green, wo er einen Vortrag vor über tausend Zuhörern gehalten habe. Bei einem Besuch an einem Sonntagnachmittag tummeln sich denn auch viele Familien in dem Park, der zuvor ein grosser Parkplatz war. In unmittelbarer Nähe wurde zudem das Stadion von Houstons Baseballteam, den Astros, gebaut.

Trotzdem bleibt es schwierig, die Innenstadt zu beleben. Die meisten Restaurants haben nur mittags offen. Angesichts der schwülen Sommerhitze verbindet ein zwölf Kilometer langes Tunnelsystem die Bürohochhäuser untereinander. Viele Läden und «food courts» befinden sich somit im Untergrund. Und auch diese Tunnels sind nach Büroschluss zu.
Raumplanung als Fremdwort

Für europäische Vorstellungen von Stadtplanung haben Texaner nur beschränkt Verständnis. Stattdessen spricht der Unternehmer Tory Gattis lieber von «opportunity urbanism», den Houston verkörpere. In dessen Zentrum steht keine grossartige planerische Idee. Vielmehr solle eine Stadt ihren Einwohnern möglichst wenige Hindernisse im Bemühen um sozialen Aufstieg in den Weg stellen, sagt der gebürtige Houstoner. Dazu gehören zum einen niedrige Steuern und wenig Regulierung. So erheben sowohl der Gliedstaat Texas als auch die Stadt Houston – im Gegensatz zum Bund – keine Einkommensteuern. Die City finanziert sich über Liegenschafts- und Verkaufssteuern. Was Houston besonders von anderen Städten unterscheidet, ist indes, dass es keine Zonenplanung gibt. Die Stadt unterteilt ihr Gebiet also nicht nach Wohn- und Gewerbezonen und verlangt nicht, dass Bürohochhäuser nur im Zentrum zu stehen kommen.

Das heisst allerdings nicht, dass man auf seinem Grundstück plötzlich eine Raffinerie hinstellen kann. So ist es üblich, dass in einem Wohnviertel die Eigentümer eine Klausel im Kaufvertrag haben, der ihnen den Bau einer Gewerbeimmobilie oder eines Hochhauses verbietet. Eine solche Einschränkung gilt zum Beispiel für dreissig Jahre. Nach diesen dreissig Jahren entscheiden die Hausbesitzer, ob die Klausel erneuert oder aufgehoben wird. Es handelt sich somit um eine rein privatwirtschaftliche Abmachung. Dies führt zuweilen zu Konflikten, wenn auf einer Parzelle ohne Einschränkungen, die in der Nähe eines Einfamilienhaus-Viertels liegt, ein mehrstöckiger Apartmentkomplex errichtet wird. Auffallend ist denn auch, dass Wohntürme in Houston isoliert voneinander stehen. Dies hat damit zu tun, dass der Bauherr den Bewohnern eine Rundumsicht ermöglichen will, was bei verdichtetem Bauen im Stadtzentrum nicht möglich wäre.

Zwar verdienen die Leute in New York oder Washington mehr als in Houston. Gleichzeitig sind aber die Lebenshaltungskosten in Houston geringer. Ein typisches Haus (Median) kostete Anfang 2013 164 000 $, im Einzugsgebiet der Hauptstadt Washington mit 349 000 $ gut doppelt so viel. Insgesamt sind in Houston die Lebenshaltungskosten um 11% tiefer als im Landesdurchschnitt, während das Preisniveau in New York 55% und in Washington 36% darüber liegt. Das Geld reicht deshalb für den typischen Haushalt in Houston weiter als in vielen Städten an der Ost- und Westküste.

Tory Gattis spricht nicht nur vom «opportunity urbanism», sondern lanciert gerade ein Startup, das dessen Geist atmet. Zusammen mit einem Partner will er ein Netzwerk für «coached schooling» gründen. Ein Coach organisiert dabei eine Gruppe von 30 Kindern im Alter von 10 bis 18 Jahren. Im Zentrum stehen individuelles Arbeiten und E-Learning. Vorgesehen ist, dass die Coaches, die selbständig sind, von Kirchen Räume mieten. So können die Kosten für die Administration und die Gebäude minimiert werden. «Coached schooling» soll für 2500 $ pro Jahr angeboten werden und richtet sich an mittelständische Familien, die mit der öffentlichen Schule unzufrieden sind. Die zentrale Frage, die Gattis ab Herbst «im Feld» testen wird, lautet, ob ein Coach 30 Kinder betreuen kann. Das Startkapital hat er von einem libertären Geschäftsmann aus Kalifornien erhalten.

Die Firmen ziehen aufs Land

Der Ökonom Robert Gilmer, der viele Jahre für den Houston-Ableger der Federal Reserve Bank von Dallas gearbeitet hat, kommt ebenfalls auf die Zonenplanung, oder besser, deren Abwesenheit, zu sprechen. Der Grossraum Houston hat riesige Landreserven. Ein Bauunternehmer kann in Houston auf der grünen Wiese einen neuen Versorgungsbezirk für Wasser und Abwasser gründen. In anderen Städten wird das Wachstum dadurch kontrolliert, dass diese Dienste ans bestehende Netz angeschlossen werden müssen. Im Gegensatz dazu kann in Houston praktisch jede grosse Landparzelle zu einer neuen Vorstadt werden. So entstehen geplante Einfamilienhaussiedlungen mit 50 000 bis 100 000 Einwohnern. Konzerne lassen sich nun zunehmend dort nieder, wo die Arbeitnehmer wohnen. So baut der Erdölkonzern Exxon Mobil gerade einen Campus für 10 000 Mitarbeiter in der 1974 gegründeten Gemeinde Woodlands, 50 km nördlich von Downtown. Die Grossregion Houston ist somit ein Flickenteppich mit vielen Zentren, die miteinander durch Schnellstrassen verbunden sind. In Downtown sind nur etwa 7% aller Jobs angesiedelt. Planer würden wohl von einem «Siedlungsbrei» sprechen. Doch diese «libertäre» Politik hat laut Gilmer entscheidend dazu beigetragen, dass sich in Houston keine Immobilienblase aufbauen konnte. Das Angebot passt sich vielmehr ziemlich elastisch der Nachfrage an.

Seit 2003 wurden im Grossraum Houston netto 425 000 Stellen geschaffen. Dies hat mit der anziehenden Energienachfrage aus den Schwellenländern zu tun, wodurch sich der Preis je Fass Erdöl auf über 100 $ erhöht hat. Solange der Preis pro Fass 70 $ übersteige, gehe es Houston gut, weil sich dann die Erschliessung von Lagerstätten in der Tiefsee oder in Tonsteinen lohne, sagt Gilmer. Und im Gegensatz zu den 1980er Jahren, als Houstons Firmen noch auf die USA fixiert gewesen seien, seien sie nun global tätig, planten und bauten zum Beispiel eine Raffinerie in Nigeria, erläutert Patrick Jankowski von der Greater Houston Partnership, die sich für ein gedeihliches Wirtschaftsklima einsetzt. Die globale Aufstellung hat die Krisenanfälligkeit somit vermindert. Dazu passt, dass Jankowskis Sohn, ein Geologe, in Bolivien für den staatlichen Energiekonzern die Reserven an Erdöl und Erdgas evaluiert.

Effizienz versus Gerechtigkeit

Das lokale Baseballteam heisst jedoch nicht «Oilers», sondern «Astros», und bringt damit eine Aspiration der Stadt zum Ausdruck, die enttäuscht wurde: die bemannte Raumfahrt. «Houston, we have a problem», geäussert während der Apollo-13-Mission 1970, wurde zum geflügelten Ausdruck. Die Zukunft der bemannten Raumfahrt ist jedoch ungewiss. So beschäftigt das Johnson Space Center noch 13 000 Leute. Viele entlassene Ingenieure hätten in der Erdölindustrie Unterschlupf gefunden, sagt Jankowski. So stellt die Erdölförderung in der Tiefsee unter Extrembedingungen an das Material ähnliche Anforderungen wie die Exploration im Weltall, mit Schlüsselrollen für die Robotik.

Die Stadt Houston, mit der Demokratin Annise Parker als Bürgermeisterin, kennt wie der Gliedstaat, in dem sie liegt, nur eine geringe Regulierung. Es ist jedenfalls kein Zufall, dass Texas die Ausbeutung von Schiefergasvorkommen erlaubt, während es in New York ein Moratorium gibt (vgl. Zusatz). Dazu kommt, dass das soziale Sicherungsnetz in Texas sehr weitmaschig ist. Zwar muss niemand Hunger leiden, und wenn jemand schwer erkrankt, kann kein Spital ihn abweisen. Mehr darf man aber nicht erwarten. Gleichzeitig wurden aber in der Region Houston in zehn Jahren mehr Arbeitsplätze geschaffen, als die ganze Stadt Zürich derzeit hat. Laut dem Soziologen Klineberg sagen denn auch 90% der Einwohner, das Leben hier sei besser als in anderen Grossstadtregionen. Dies ist angesichts einer Armutsquote von 24% (2011) und der Tatsache, dass 29% ohne Krankenversicherung sind, ein hoher Anteil.

Letztlich dürfte dies daran liegen, dass Houston Zuwanderern jeglichen Qualifikationsprofils Chancen eröffnet. Ein Einwanderer startet vielleicht in einem schlecht bezahlten Dienstleistungsjob. Doch Houston ist auch ein grosser Industriestandort mit seinen Raffinerien und Chemieanlagen. Es gibt viele Jobs für Akademiker in den Konzernzentralen der Erdölindustrie oder im Texas Medical Center, dem grössten solchen Komplex in den USA, wo alleine 100 000 Menschen arbeiten. Dem Fremden mag die Stadt bei der ersten Begegnung gesichtslos vorkommen. Doch ist dies das Resultat einer stupenden Dynamik: Etwa alle dreissig Jahre scheint sich Houston neu zu erfinden. Houston gaukelt niemandem etwas vor.

Das Motto der Stadt könnte deshalb lauten: Sein, nicht Schein.
 
22.08.2013
Piepenburg ist Sachwalter der IVG ivg
Von Monika Leykam

Das Amts­ge­richt Bonn hat heute dem An­trag der IVG zur Sa­nie­rung in Ei­gen­ver­wal­tung unter Nut­zung des Schutz­schirm­ver­fah­rens statt­ge­ge­ben. Als vor­läu­fi­ger Sach­wal­ter für die IVG Im­mo­bi­li­en AG wurde der Düs­sel­dor­fer Re­struk­tu­rie­rungs­ex­per­te und Rechts­an­walt Horst Pie­pen­burg be­stellt.


http://www.piepenburg-gerling.de/index.php?id=1034
 
Spanien – hoffen auf ein Ende der Rezession

http://www.feingold-research.com/spanien-hoffen-auf-ein-ende-der-rezession/#!prettyPhoto

Spanien
Die spanische Wirtschaft ist zuletzt nur noch ein bisschen geschrumpft. Ministerpräsident Mariano Rajoy hofft daher, dass nach acht Quartalen Rezession allmählich die Trendwende gelingt. Angesichts der stark gestiegenen Staatsverschuldung ist das auch dringend nötig. Anleger sollten vor allem auf Unternehmen setzen, deren Aktien sich zuletzt gut entwickelt haben, vor allem, weil sie einen wichtigen Teil des Geschäfts außerhalb Spaniens verdienen.

Hoffnungsschimmer

Ein paar gute Nachrichten hat Spanien zuletzt geliefert. So war die Wirtschaft im 2. Quartal lediglich um 0,1 Prozent gegenüber dem 1. Quartal geschrumpft. Dazu trugen die steigenden Exporte und das gute Tourismusgeschäft während der Sommersaison bei. Die Arbeitslosenquote war im 2. Quartal auf 26,3 Prozent gegenüber dem Rekord von 27,2 Prozent für das 1. Quartal zurückgegangen. Etliche Experten bezweifeln jedoch, dass die Erholung am Arbeitsmarkt nachhaltig ist. Üblicherweise sinkt die Quote während der Tourismussaison, nur um ab August wieder zu steigen. Umso mehr profitierte der Aktienmarkt daher Ende Juli von der Meldung, wonach der Einkaufsmanagerindex für die Wirtschaft in der Euro-Zone zum ersten Mal seit Januar 2012 über die Marke von 50 Punkten geklettert ist, die ein Wachstum der Wirtschaftsleistung andeutet. Zudem hatte die spanische Telekomfirma Telefonica aufhorchen lassen, als ihre Tochter Telefonica Deutschland die Tochter E-Plus von KPN gekauft hat.

Eine Konjunkturerholung in Spanien ist dringend nötig, damit Ministerpräsident Mariano Rajoy das Haushaltsdefizit, das 2010 bei 10,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegt, verringern kann. Für 2013 peilt er ein Defizit von rund sechs Prozent an. Die Staatsschulden von 84,2 Prozent der Wirtschaftsleistung übersteigen erstmals den Durchschnitt in der EU. Weil das Umfeld in Spanien trotz der genannten Hoffnungsschimmer schwierig bleiben dürfte, sollten Anleger auf Unternehmen wie zum Beispiel Abertis Infraestructuras setzen, die einen bedeutenden Teil der Erlös außerhalb des Heimatmarkts erzielen.

Spanische Unternehmen mit starkem Auslandsengagement

Abertis Infraestructuras betreibt Mautstellen auf Autobahnen, aber auch Parkhäuser und Flughäfen. Es hat im 1. Halbjahr den Umsatz um 27 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro gesteigert, zumal das Geschäft in Brasilien und Chile sehr gut lief. Inzwischen steuert das Ausland 65 Prozent der Konzernerlöse bei. Der bereinigte Gewinn stieg um 6 Prozent. Die Marge lag damit bei beachtlichen 11,9 Prozent. Vorstandschef Francisco Reynés optimiert angesichts von Nettoschulden von 13,8 Mrd. Euro das Portfolio. So hat er zuletzt Flughäfen in Schweden, Nordirland und Konzessionen an dem US-Flughafen Atlanta für insgesamt 284 Mio. Euro verkauft. Im Gegenzug hat er die Beteiligung an dem Satellitenbetreiber Hispasat auf 57 Prozent aufgestockt. Optimisten können mit einem niedrig gehebelten Call-Optionsschein von einer positiven Wertentwicklung profitieren. Das Papier mit der WKN SG3D29 läuft bis zum Dezember 2013 und hat einen Hebel von drei.



Die Baufirma Ferrovial ist ebenfalls ein Unternehmen mit starkem Auslandsgeschäft. Im 1. Halbjahr wurden 67 Prozent ihrer Erlöse im Ausland erzielt, worauf das Unternehmen gleich am Anfang der Pressemeldung stolz hinweist. Der Konzern, der auch Mautstraßen und Flughäfen betreibt, hat zuletzt etliche Aufträge in den USA, England, Polen oder aus Oman an Land gezogen. Der Auftragsbestand erreichte den Rekordwert von 23,7 Mrd. Euro, zwei Drittel davon stammten aus dem Servicegeschäft. Der Börsenwert liegt bei 9,7 Mrd. Euro.

Fomento de Construcciones y Contratas (FCC) ( Muttergesellschaft von Alpine Bau Österreich, welche kürzlich Insolvenz angemeldet haben) :confused: dürfte nicht jedem bekannt sein, aber der M,üll- und Wasserversorger erzielt 38 Prozent seiner Erlöse im Ausland und hat 2012 bei Umsätzen von 7,9 Mrd. Euro einen operativen Gewinn von einer Mrd. Euro erwirtschaftet. Das Unternehmen hat meist langlaufende Verträge und daher gut planbare Einnahmen. Rund ein Viertel des Gewinns kommt aus dem Baugeschäft. Der Auftragsbestand des Konzerns belief sich zuletzt auf das 3,9fache des Jahresumsatzes. Der neue Vorstandschef Juan Bejar will innerhalb von drei Jahren den operativen Gewinn auf 1,2 Mrd. Euro steigern. Das wären 60 Prozent mehr als der 2012er-Wert. Zuletzt hat FCC einen Auftrag von 7,8 Mrd. Dollar aus Saudi Arabien erhalten. Der Konzern wird gemeinsam mit der Bechtel Group und mit Ansoldo STS eine S-Bahn in der Hauptstadt Riad bauen.

Aussichtsreich bleibt auch die allseits bekannte Inditex. Investoren setzen darauf, dass sich das Gewinnwachstum bei dem weltgrößten Modekonzern beschleunigen wird, nachdem es zuletzt auf das niedrigste Niveau seit Anfang 2010 zurückgegangen war. In den ersten Wochen des 2. Geschäftsquartals waren die Umsätze währungsbereinigt um acht Prozent gestiegen und damit deutlich stärker als im Vorquartal. Vorstandschef Pablo Isla sagte zudem, dass sich die Bruttomarge, die im 1. Quartal der Berichtsperiode 2013/14, das im April endete, leicht auf 59,6 Prozent gesunken war, im Rest des Jahres „stabil“ bleiben werde. Die Aktie entwickelte sich im vergangenen Jahr ebenfalls stabil, weshalb Discountzertifikate eine gute Alternative zur Aktie sind. Das Zertifikat mit der WKN HV9EBQ hat einen Cap auf dem aktuellen Niveau bei 100 Euro, Laufzeitende ist im März 2014. Sollte der Cap dann nicht unterschritten sein, erzielen Anleger die Maximalrendite von 12,1 Prozent, der Discount beläuft sich auf 7,4 Prozent.


Im Einzelhandel läuft das Geschäft bei Dia gut. Der Discounter hat trotz des schwachen Umfelds in Spanien, Portugal und Frankreich im 2. Quartal den Umsatz um fünf Prozent gesteigert. Wachstumsmotor war das Geschäft in den Emerging Markets, wenngleich es erst rund 25 Prozent der Konzernumsätze ausmacht. „Die Geschäftsentwicklung in Brasilien, Argentinien und China ist bemerkenswert, lag das um die Eröffnung neuer Läden bereinigte Umsatzplus doch deutlich über dem Branchenschnitt“, sagte Vorstandschef Ricardo Curras. Im 2. Quartal hat das Unternehmen 73 neue Läden eröffnet, wodurch die Gesamtzahl auf 7070 angewachsen ist. „Wir sind gut unterwegs, um das währungsbereinigte, prozentual zweistellige Wachstum beim Gewinn je Aktie zu erreichen, das wir uns für den Zeitraum 2012 bis 15 vorgenommen haben.“

Mit einem Börsenwert von rund 2,5 Mrd. Euro ist Ebro Foods deutlich kleiner als Dia (4 Mrd. Euro). Der größte spanische Lebensmittekonzern gehört zu den weltweit führenden Reis- und Nudelherstellern. Er steigert die Werbeausgaben deutlich, um seine Marken bekannter zu machen. Der Konzern ist in den vergangenen zwölf Monaten in etlichen Ländern neu an den Start gegangen, zuletzt in Indien. Inzwischen kommen 45 Prozent der Erlöse von außerhalb Europas. Zudem hat er einen 25-Prozent-Anteil an der italienischen Firma Riso Scotti erworben.

Die Aktie von Grifols dürfte weiter haussieren. Der Blutplasmahersteller hat seit Anfang 2012 vier größere Beteiligungen an Unternehmen gekauft und sich so beispielweise im Bereich Alzheimer oder Gentests für personalisierte Medizin verstärkt. Fast 80 Prozent der Erlöse kommen von außerhalb der EU. Der Ausbau der Kapazitäten dürfte 2013 und 2014 zwar noch hohe Investitionen verursachen. In den Folgejahren dürften sie jedoch nach und nach erheblich sinken. Das sollte den Cashflow und den Aktienkurs beflügeln.
 
SPITZENBANKER
Abendblatt-Gespräch: Aktien und Immobilien sind gute Wahl

Hamburger Spitzenbanker diskutieren beim Abendblatt über die Zukunft der Filialen, den Markt für Häuser und Wohnungen sowie die richtige Geldanlage.

Auf Einladung des Abendblatts trafen sich Repräsentanten der Hamburger Banken, um über wichtige Themen der Branche und über ihre Kunden zu diskutieren. Den ersten Teil des Gesprächs, in dem es unter anderem um die Euro-Krise ging, konnten Sie am Sonnabend auf der Themenseite lesen.

Hamburger Abendblatt: Immer mehr Kunden wickeln einfache Bankgeschäfte über das Internet ab, gehen nicht mehr für Überweisungen in Filialen. Welche Auswirkungen hat dieses Verhalten auf die Branche in den nächsten Jahren?

Reiner Brüggestrat: Die Art, wie wir in den Filialen arbeiten, hat sich schon gewandelt. Das wird in den nächsten fünf Jahren noch deutlicher werden. Das ist auch nicht erstaunlich: 30 bis 40 Prozent unserer Kunden haben ein Smartphone und wollen darüber Bankgeschäfte abwickeln. Schon heute hat sich in den Filialen der Anteil der Flächen, die für einfache Dienstleistungen wie etwa die Annahme von Überweisungsträgern vorgesehen sind, verringert. Der Charakter der Filialen ändert sich. Ich habe aber keinen Zweifel daran, dass die persönliche Beratung wichtig bleibt. In diesem Zusammenhang nehmen auch die Anforderungen an die Diskretion zu.

Harald Vogelsang: Die Finanzmarktkrise, die uns heute noch beschäftigt, ist eine vorübergehende Erscheinung, aber die Auswirkungen der digitalen Revolution werden uns erhalten bleiben. Wegen der zunehmenden Bedeutung des Onlinebankings werden wir in den Filialen künftig weniger Automaten wie etwa Kontoauszugdrucker brauchen. Wir sehen aber einen Trend, räumlich immer näher an die Kunden heranzurücken. Die Haspa ist mit kleineren Filialen unter anderem schon im Flughafen, im Universitätskrankenhaus Eppendorf und bei Airbus auf Finkenwerder vertreten. Die persönliche Beratung in einem ausführlichen Gespräch bleibt das Wichtigste in unserer Beziehung zum Kunden.

Christian Olearius: Auch wir bieten Onlinebanking an, die Korrespondenz und den Zahlungsverkehr kann man per Internet einreichen. Bei größeren Beträgen dürfen wir aber das damit verbundene Sicherheitsrisiko nicht verkennen. Generell meine ich, dass es in der Branche eine Spaltung geben wird: Die Direktbanken beherrschen das Geschäft mit stark standardisierten, simplen Produkten, bei denen schnelle Vertragsabschlüsse möglich sind. Die anderen Banken werden sich immer mehr auf beratungsintensive Dienstleistungen konzentrieren.

Dürfen wir Ihnen eine Wette anbieten? Wir wetten, dass innerhalb der nächsten sieben Jahre die Zahl der Bankfilialen in Hamburg um mehr als die Hälfte abnimmt.

Brüggestrat: Ich halte dagegen. Wir haben heute 43 Filialen. Auch in sieben Jahren werden es auf jeden Fall noch mehr als 22 sein.

Vogelsang: Ich bin überzeugt davon, dass die Anzahl der Filialen der Haspa in diesem Zeitraum nicht um die Hälfte sinken wird.

Adelheid Sailer-Schuster: Wir sehen, dass sich das Verhalten der Kunden verändert – und das ist sicher auch eine Generationsfrage. Ich habe zwei erwachsene Töchter, die ihre Bankgeschäfte ausschließlich im Internet betreiben. Eine Bankfiliale nutzen sie hauptsächlich, um sich bezüglich eines Immobilienkredits beraten zu lassen.

Womit wir beim nächsten Thema wären: Ist es angesichts der sehr stark gestiegenen Preise noch ratsam, eine Wohnung oder ein Haus in Hamburg zu kaufen?

Vogelsang: Offensichtlich sind sehr viele Menschen der Auffassung, dass dies für sie auch weiter sinnvoll ist: Weit über 50 Prozent unserer Kredite stehen in Zusammenhang mit Immobiliengeschäften, dieser Anteil ist in den letzten Jahren noch gewachsen. Solange es sich um Objekte in ordentlichen Lagen handelt, wird der Kauf einer Immobilie in unserer wachsenden Stadt keine falsche Entscheidung sein. Das gilt erst recht bei selbst genutzten Immobilien. Wir beobachten außerdem, dass Privatkunden ihr Objekt häufig mit einem hohen Eigenkapitalanteil von mehr als 30 Prozent finanzieren. Und für professionelle Projektentwickler ist das Geschäft aktuell so risikoarm wie noch nie zuvor, weil in der Regel bei Baubeginn die Vorvermarktungsquote schon bei 50 Prozent liegt. :eek:

Brüggestrat: Gar nicht selten kommen junge Familien zu uns, die ein Reihenhaus für 650.000 Euro in einer angesagten Gegend erwerben wollen – und die Eltern der Käufer bürgen für einen erheblichen Teil des Preises. Unsere Berater müssen heute aber intensiver auf die finanziellen Risiken aufgrund der derzeit sehr hohen Immobilienpreise hinweisen.

Constantin von Oesterreich: Pauschal lässt sich die Frage nicht beantworten. Die entscheidenden Faktoren sind immer Lage, Preis, Zustand des Objekts und die individuellen Finanzierungsmöglichkeiten. Manche Menschen machen sich Illusionen, wenn es um die Sicherheit von Immobilieninvestitionen geht. Selbst bei Immobilien kann es – auch wenn es derzeit vor allem in Hamburg dafür keine Anzeichen gibt – natürlich zu Preisrückschlägen kommen. Wer eine Immobilie kauft, um darin selbst zu leben, für den spielen Renditeziele im Übrigen meist eine untergeordnete Rolle.

Wie sollte man vor dem Hintergrund der Ungewissheit über die Entwicklung in der Schuldenkrise sein Geld anlegen?

Vogelsang: Gerade in dieser Situation gilt die alte Regel: Nicht alle Eier in einen Korb legen. Eine vernünftige Streuung ist wichtig. Wenn es die finanzielle Situation zulässt, sollten nach Möglichkeit auch Aktien und eine Immobilie dabei sein.

von Oesterreich: Langzeituntersuchungen belegen, dass die Aktie historisch betrachtet die höchste Rendite bringt. Man braucht dafür aber auch einen langen Atem und gute Nerven.

Friedhelm Steinberg: Der "normale" Privatanleger sollte aber eher auf Investmentfonds zurückgreifen. Die richtige Auswahl von Einzeltiteln und das ständige Verfolgen der Unternehmensentwicklung übersteigen doch die Möglichkeiten vieler Aktionäre. Mit Standardwerten wie Siemens oder BASF allerdings kann man langfristig nicht allzu viel falsch machen.

Ist es nicht erstaunlich, dass der Deutsche Aktienindex (DAX) trotz der Risiken aus der Schuldenkrise erst im Frühjahr mit mehr als 8500 Punkten einen neuen historischen Höchststand erreicht hat? Und wie sieht Ihre DAX-Prognose für das Jahresende 2014 aus?

Steinberg: Die Aktienkurse haben sich auch deshalb so gut entwickelt, weil es einen Anlagenotstand gibt: Die Notenbanken versorgen die Märkte reichlich mit Geld, aber mit sicheren, festverzinslichen Anleihen kann man nicht mehr viel Rendite erzielen. Ich denke, dass es an der Aktienbörse mangels attraktiver Anlagealternativen noch weiter aufwärts geht. Die Frage ist nur, wann womöglich negative Nachrichten zur Schuldenkrise oder zu weltpolitischen Ereignissen kommen, die zu einem Kursrückschlag führen. Wenn man sich ansieht, wie gut die meisten DAX-Konzerne dastehen, sollten deren Aktienkurse aber recht gut nach unten abgesichert sein.

Brüggestrat: Ich bin mir da nicht so sicher und schätze die Rückschlagsgefahr als eher hoch ein. Meine Prognose zum Jahresende 2014 lautet daher: 7500 Punkte.

Vogelsang: Es ist wahrscheinlicher, dass der DAX Ende 2014 bei knapp unterhalb von 10.000 Punkten steht, als dass er in Richtung 5000 Punkte fällt. Denn ich gehe davon aus, dass sich der Wohlstand auf der Welt weiter ausbreitet, wovon deutsche Unternehmen profitieren. Ich bin aber immer wieder erstaunt, welche Anlageprodukte man sich in manchen Banken sonst noch ausdenkt, um vermögende Kunden anzulocken: Weinfonds, Oldtimerfonds, Kunstfonds. Ein normaler Aktienfonds dürfte wesentlich sicherer sein. Es lässt sich aber nicht übersehen, dass breite Anlegerkreise an den Kursgewinnen an der Aktienbörse gar nicht teilhaben. Dabei sind Aktien als Beimischung eine gute Wahl. Wer vor drei Jahren hier investiert hat, kann sich heute nur freuen. Ganz allgemein macht sich nach unserer Beobachtung aber die Haltung breit: Ich konsumiere wegen der Unsicherheit lieber, als zu sparen. Das ist eine ungesunde Entwicklung für die Volkswirtschaft: Wenn die Sparquote sinkt, kann auf Dauer auch weniger investiert werden.

Müssen wir in den nächsten Jahren mit steigenden Inflationsraten rechnen? Zuletzt sind die Verbraucherpreise ja nur sehr mäßig um weniger als zwei Prozent gestiegen.

Vogelsang: Ich glaube, dass wir eine inflationäre Entwicklung bekommen werden. Wir sehen in Deutschland in den Tarifverhandlungen immer deutlicher Tendenzen, von der lange geübten Lohnzurückhaltung abzurücken.

Olearius: Wir können in der eigenen Branche beobachten, dass unsere Kosten gestiegen sind und wir diesen Effekt eigentlich an die Kunden weitergeben müssten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass das geschieht, sobald der Wettbewerb es zulässt.

Die Stiftung Warentest hat gerade wieder die hohen Dispozinsen kritisiert. Sie lägen in Deutschland im Schnitt bei 11,3 Prozent, obwohl sich die Banken bei der Europäischen Zentralbank (EZB) Geld zu einem historisch niedrigen Zinssatz von 0,5 Prozent leihen könnten. Wie stehen Sie dazu?

Brüggestrat: Wir haben in dieser Beziehung in Deutschland eine gewisse Vertrauenskultur entwickelt, indem wir den Kunden die Möglichkeit einräumen, ihr Konto um das zwei- bis dreifache eines Monatsgehalts zu überziehen. In den meisten anderen Ländern lassen die Banken das gar nicht zu. Da müsste man eine Kreditkarte nutzen.

Vogelsang: Es ist nicht sachgerecht, den Dispozins einfach dem EZB-Leitzins gegenüberzustellen. Wir müssen einen erheblichen Betrag für mögliche Überziehungen ständig in unserer Liquiditätsplanung vorhalten. Das kostet Geld. Vor allem aber haben wir beim Dispokredit keine Sicherheiten, dafür aber hohe Ausfallraten. Und wenn unsere Kunden längere Zeit das Konto überziehen, sprechen unsere Berater sie an, ob sie nicht lieber einen wesentlich günstigeren Ratenkredit nutzen wollen.

Artikel erschienen am 26.08.2013
 
27.08.2013
Institutionelle Investoren lieben Deutsche Wohnen und GSW
Von Peter Maurer
Die Aktie der Deutschen Wohnen findet sich besonders häufig in den Portfolios der wichtigsten institutionellen Investoren. Bild: Deutsche Wohnen

Nor­we­gen ist der grö­ß­te in­sti­tu­tio­nel­le In­ves­tor in deut­sche Im­mo­bi­li­en-Ak­ti­en­ge­sell­schaf­ten, zu­min­dest wenn nur der Free Float be­trach­tet und lang­fris­ti­ge In­ves­to­ren aus­ge­blen­det wer­den.

Deut­sche In­ves­to­ren spie­len da­ge­gen kaum eine Rolle, le­dig­lich acht sind unter den Top 100 ver­tre­ten, so das Er­geb­nis einer Ana­ly­se von Gerog Kan­ders, Ana­lyst beim Bank­haus Lampe, die er ges­tern auf der 8. DVFA-Im­mo­bi­li­en-Kon­fe­renz prä­sen­tier­te. In­ter­es­sant zudem:

Bei den grö­ß­ten In­ves­to­ren sind Deut­sche Woh­nen und GSW die be­lieb­tes­ten Werte.

Im Rah­men des An­nington-Bör­sen­gangs hat sich die nor­we­gi­sche Zen­tral­bank Bank Nor­ges und somit der nor­we­gi­sche Staat mit 5,5% an der Deut­schen An­nington be­tei­ligt.

Damit ka­ta­pul­tier­te sich Nor­we­gen mit einem Schlag an die Spit­ze der Free-Float-In­ves­to­ren und hält damit nach Kan­ders Be­rech­nun­gen 5,4% am frei ver­füg­li­chen Ka­pi­tal der deut­schen Im­mo-AGs.

Knapp da­hin­ter folgt die bri­ti­sche MFS In­ter­na­tio­nal, da­nach kommt mit ei­ni­gem Ab­stand und einem An­teil von über 3% Ruf­fer (eben­falls Groß­bri­tan­ni­en). Auf Platz vier liegt der hol­län­di­sche Pen­si­ons­fonds APG Asset Ma­nage­ment, auf Rang fünf folgt Black­rock.

Die Fa­vo­ri­ten der Top-Ten-In­ves­to­ren sind die bei­den Fu­si­ons­kan­di­da­ten Deut­sche Woh­nen und GSW, die sich - teil­wei­se über­lap­pend - in acht der Port­fo­li­os fin­den, er­läu­tert Kan­ders. Die Deut­sche An­nington ist bis­her nur bei einem In­ves­tor ver­tre­ten, Gag­fah und Pa­tri­zia nur bei zwei­en und VIB Ver­mö­gen ist erst­mals bei In­ves­tor Num­mer elf prä­sent.

Deut­sche In­ves­to­ren kaum ver­tre­ten

Deut­sche In­ves­to­ren fin­den sich in den Top Ten nur zwei: Auf Rang sechs Floss­bach von Storch dank eines Ein­zel­in­vest­ments in die TAG Im­mo­bi­li­en mit einem An­teil von 1,7% am Free Float. Auf Rang 8 liegt DWS mit 1,5% Free-Float-An­teil. Nen­nens­wert in­ves­tiert sind zudem Union In­vest­ment Pri­vat­fonds (0,8%; Rang 20) und Al­li­anz Glo­bal In­ves­tors Eu­ro­pe (0,7%, Rang 24). Die üb­ri­gen vier deut­schen In­ves­to­ren in den Top 100 haben le­dig­lich einen In­vest­ment­an­teil zwi­schen 0,1% und 0,3%.

Wie schwer sich deut­sche In­ves­to­ren mit Im­mo­bi­li­en­ak­ti­en tun, zeige sich etwa bei der Deka In­vest­ment, sagt Kan­ders. Diese habe le­dig­lich einen An­teil von 0,2% am Free Float (Rang 55), das ent­spre­che nur etwa 25 Mio. Euro. Ins­ge­samt ver­wal­tet die De­ka-Grup­pe nach ei­ge­nen An­ga­ben ein Fonds­ver­mö­gen von 160 Mrd. Euro.

Al­ler­dings dürf­te sich die Stel­lung der deut­schen In­ves­to­ren die letz­ten Tage deut­lich ver­bes­sert haben. So mel­de­ten Ende ver­gan­ge­ner Woche die Ver­sor­gungs­an­stalt des Bun­des und der Län­der (VBL) eine Be­tei­li­gung von 5,42% und ges­tern Uni­ver­sal In­vest­ment aus Frank­furt eine Be­tei­li­gung von 5,12% an der TAG Im­mo­bi­li­en. Beide An­teils­käu­fe sind in der Un­ter­su­chung noch nicht be­rück­sich­tigt.
 
Implenia trotz nassem Frühling auf Höhenflug
Baugewerbe

Nach den ersten sechs Monaten verbucht der Baukonzern ein Gewinn- und Umsatzplus. Das Rekordergebnis des Vorjahres soll 2013 übertroffen werden.

Der Baukonzern Implenia schliesst das erste Halbjahr 2013 mit einem Gewinn von 21,2 Millionen Franken ab. Das sind 27,7 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz stieg um 15,5 Prozent auf 1,41 Milliarden Franken.

Damit knüpfe die Firma an das gute Ergebnis der Vorjahres an. Das Segment Tunnel und Infrastrukturbauten lastete allerdings auf der Bilanz, wie es weiter hiess. Hier seien Grossprojekte in der Schweiz ausgelaufen, Verluste im Nahen Osten angefallen und Investitionen in Zukäufe im grenznahen Europa getätigt worden.

Das nasse Frühlingswetter habe ebenfalls etwas geschadet. Der Bau in der Schweiz habe sich indessen robust entwickelt. Gestützt auf den hohen Auftragsbestand geht Implenia davon aus, im Gesamtjahr das Rekordergebnis des Vorjahres zu übertreffen.

I8T Grösster Baukonzern in der Schweiz.Kurs mehr als verdoppelt seit Anfang 2012

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Moin :coffee:


Haushaltspolitik
Italien beschließt Abschaffung umstrittener Immobiliensteuer


29.08.2013 ·
Berlusconis wichtigstes Wahlversprechen wird Wirklichkeit: die italienische Regierung schafft die Immobiliensteuer ab. Den Staat kostet das etwa vier Milliarden.

Die in Italien umstrittene Immobiliensteuer IMU wird nach Angaben von Vizepremierminister Angelino Alfano abgeschafft. Die Steuerausfälle sollen durch Kürzungen der öffentlichen Ausgaben ausgeglichen werden, schrieb Alfano auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Steuererhöhungen soll es keine geben. Die Aussetzung der Steuer gilt jedoch nur für die erste Immobilie. Die Chancen für die Fortsetzung der zuletzt wackeligen Regierung sind damit gestiegen.

Alfano ist Mitglied der PdL (Volk der Freiheit), der Partei des ehemaligen Regierungschefs Silvio Berlusconi. Die PdL bildet zusammen mit dem sozialdemokratischen PD (Demokratische Partei) und der Zentrumspartei des früheren Premierministers Mario Monti die Regierung. Die Immobiliensteuer war unter Monti mit Unterstützung der beiden anderen Parteien eingeführt worden. Berlusconi hatte jedoch die Abschaffung der IMU zum Hauptversprechen im Wahlkampf gemacht und damit die PdL auch in die Regierung geführt. Mit der Abschaffung dürfte sich die PdL durchgesetzt haben. Die PD wollte zumindest die Besserverdienenden weiter belangen. Die vollständige Abschaffung der IMU dürfte laut Experten dem Staat rund vier Milliarden Euro kosten.

Die Einigung hatte sich bereits abgezeichnet. Die Renditen für italienische Staatsanleihen sind am Mittwoch gegen den Trend in Europa gefallen, da die Einigung für eine Fortsetzung der Regierung spricht. Nach der rechtskräftigen Verurteilung von Berlusconi hatte die PdL immer wieder damit gedroht, die Koalition platzen zu lassen.
 
Implenia-Grossaktionäre machen Kasse
Ausstieg

Nach den Rekordzahlen des Baukonzerns Implenia reduzieren zwei Grossaktionäre ihre Beteiligungen. Sie bleiben dem Bauriesen aber nach wie vor verbunden.
30.08.2013

Einen Tag nach dem Rekordsemesterergebnis von Implenia wollen zwei Grossaktionäre Kasse machen: Die Ammann Gruppe, die der Familie von Bundesrat Johann Schneider-Ammann gehört, und Rudolf Maag planen eine Reduktion ihrer Aktienbeteiligungen.

Zusammengenommen dürfte diese Reduktion rund 10 Prozent des Implenia-Aktienkapitals ausmachen, teilte der grösste Baukonzern der Schweiz am Freitag in einem Communiqué mit. Gemäss Implenia-Angaben hält Rudolf Maag gegenwärtig 10,42 Prozent des Aktienkapitals und die Ammann Group 8,43 Prozent.

Damit sind sie die zweit- und drittgrössten Anteilseigner des Baukonzerns. Grösster Aktionär ist die Parmino Holding von Max Rössler mit 16,34 Prozent des Kapitals.

Beim Abwehrkampf gegen Laxey geholfen

Einen Grund für den Abbau der Beteiligung hätten die Ammann Gruppe und Rudolf Maag nicht angegeben, sagte Implenia-Finanzchef Beat Fellmann auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Beide Investoren seien seit Jahren an Implenia beteiligt und hätten beim Abwehrkampf gegen den britischen Hedgefund Laxey geholfen.

Laxey hatte fast drei Jahre versucht, die Macht im Baukonzern an sich zu reissen. Im November 2009 warfen die Briten das Handtuch und verkauften ihr Aktienpaket von rund 51 Prozent an verschiedene Investoren. Darunter waren auch die Ammann Gruppe und Rudolf Maag.

«Im Namen unserer Unternehmung bedanke ich mich bei der Ammann Gruppe und Rudolf Maag für ihr Vertrauen und ihre Treue», wird Implenia-Chef Anton Affentranger in der Mitteilung zitiert: «Wir freuen uns, dass beide Aktionäre auch weiterhin an Implenia beteiligt bleiben.»

Kursknick als Reaktion

Implenia erachte die Veränderungen im Aktionariat als Chance, den Streubesitz der Titel zu erhöhen. Analysten der Bank Vontobel rechnen gemäss der Nachrichtenagentur AWP mit einer Vergrösserung des Streubesitzes von 65 auf 75 Prozent.

Die Platzierung der Aktien der Ammann Gruppe und Rudolf Maags dürfte über ein beschleunigtes Preisbildungsverfahren erfolgen, sagte Fellmann. Dieses dürfte nächste Woche über die Bühne gehen.

An der Schweizer Börse sorgte die Nachricht für einen Kursknick. Die Implenia-Aktien tauchten am Freitag um 4,6 Prozent. Allerdings hatten sie am Vortag um 6,4 Prozent zugelegt, nachdem der Semestergewinn des Baukonzerns alle Erwartungen weit übertroffen hatte.

(sda/chb/vst)


[url=http://peketec.de/trading/viewtopic.php?p=1411218#1411218 schrieb:
Azul Real schrieb am 29.08.2013, 07:14 Uhr[/url]"]Implenia trotz nassem Frühling auf Höhenflug
Baugewerbe

Nach den ersten sechs Monaten verbucht der Baukonzern ein Gewinn- und Umsatzplus. Das Rekordergebnis des Vorjahres soll 2013 übertroffen werden.

Der Baukonzern Implenia schliesst das erste Halbjahr 2013 mit einem Gewinn von 21,2 Millionen Franken ab. Das sind 27,7 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz stieg um 15,5 Prozent auf 1,41 Milliarden Franken.

Damit knüpfe die Firma an das gute Ergebnis der Vorjahres an. Das Segment Tunnel und Infrastrukturbauten lastete allerdings auf der Bilanz, wie es weiter hiess. Hier seien Grossprojekte in der Schweiz ausgelaufen, Verluste im Nahen Osten angefallen und Investitionen in Zukäufe im grenznahen Europa getätigt worden.

Das nasse Frühlingswetter habe ebenfalls etwas geschadet. Der Bau in der Schweiz habe sich indessen robust entwickelt. Gestützt auf den hohen Auftragsbestand geht Implenia davon aus, im Gesamtjahr das Rekordergebnis des Vorjahres zu übertreffen.

I8T Grösster Baukonzern in der Schweiz.Kurs mehr als verdoppelt seit Anfang 2012

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Implenia baut in Hamburg und Karlsruhe
:shock:
Baubranche

Der Schweizer Konzern präsentiert zwei neue Grossaufträge. Bei einem handelt es sich laut Implenia um das bisher grösste

Der Baukonzern Implenia hat sich in Deutschland zwei Grossaufträge geangelt: In Hamburg, wo die städtischen Behörden das Kanalisationsnetz erneuern und ausbauen, wird Implenia zusammen mit einem deutschen Partner einen 1430 Meter langen Abwassertunnel in 20 Metern Tiefe erstellen.

Der Auftrag hat ein Volumen von 25 Millionen Franken, wie Implenia mitteilte.
Der Baukonzern wird darüber hinaus in Karlsruhe den Park Tower, ein ein rund 42 Millionen Franken schweres Hochbauprojekt mit 200 Wohnungen und Gewerberäumen, verwirklichen. Laut Implenia handelt es sich um das grösste Hochbauprojekt, welches das Unternehmen je in Deutschland umsetzte.

(tno/muv/sda)
 
Strabag schöpft Hoffnung für europäische Baubranchexd4
Freitag, 30. August 2013, 17:02 Uhr

Alpbach (Reuters) - Die österreichische Strabag sieht für die kriselnde europäische Baubranche erste Silberstreifen am Horizont.

Im laufenden Jahr würden sich die Rahmenbedingungen zwar nochmals leicht verschlechtern, was viele der ohnehin angeschlagenen Firmen über einen verstärkten Preiskampf zu spüren bekämen. Am polnischen Markt zeichne sich jedoch ab 2014 erstmals seit langem "eine leichte Verbesserung des Klimas im Bausektor ab", erklärte Strabag-Chef Thomas Birtel am Freitag. Vor der Krise war das osteuropäische Land einer der wichtigsten Märkte für die großen Baukonzerne. Die Anleger honorierten den vorsichtigen Optimismus: Die Strabag-Aktie setzte sich mit einem Plus von 1,3 Prozent an die Spitze des österreichischen Leitindex ATX.

In der Bilanz des österreichischen Konzerns dürfte sich die Erholung bereits im laufenden Jahr niederschlagen. Nach einem geringeren Verlust in der ersten Jahreshälfte geht die Firma bei einer stagnierenden Bauleistung von 14 Milliarden Euro weiterhin von einem Betriebsergebnis (Ebit) von mindestens 260 Millionen Euro aus. Das sind mindestens 50 Millionen Euro mehr als im vergangenen Jahr. Grund für den Optimismus sind mehrere internationale Großaufträge, die Strabag in den vergangenen Monaten an Land gezogen hat. Zudem habe das Unternehmen in Deutschland "einiges zu tun", weil der strenge Winter vielen Straßen zugesetzt habe und diese repariert werden müssen, sagte Birtel.

Der späte Start in die Bausaison durch den langen Winter machte sich im ersten Halbjahr auch in der Bilanz der Firma bemerkbar: Die Bauleistung schrumpfte um sieben Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. "Den witterungsbedingten Rückgang der Leistung aus dem ersten Quartal 2013 konnten wir im zweiten Quartal - auch wegen des Hochwassers in weiten Teilen Europas - noch nicht aufholen", sagte Firmenchef Birtel. Dennoch fiel das Ergebnis der Firma besser aus als im Vorjahreszeitraum, in dem ein negativer Einmaleffekt den Gewinn schmälerte: Der saisonal übliche Betriebsverlust (Ebit) verringerte sich um gut ein Viertel auf 123 Millionen Euro.



Auch anderen Bau- und Baustoffkonzernen wie Wienerberger setzte der lange Winter zu. Dem spanischen Bauriesen ACS machte die Rezession in Spanien zu schaffen.

HOFFNUNG FÜR POLNISCHEN BAUMARKT

Der erhoffte Aufschwung in Polen ist für Strabag höchst willkommen. Von 2014 bis 2020 sollen dort - teilweise mit Geldern der EU - über 700 Kilometer an Schnellstraßen gebaut werden. Damit könnte die Flaute nach dem Boom durch die Fußball-EM 2012 enden: Damals hatte der Staat sein gesamtes Baubudget für das Großereignis verbraucht und in den Jahren darauf so gut wie keine Aufträge vergeben, was viele dort tätige Baukonzerne in Schwierigkeiten brachte. Auch Strabag hatte Hunderte Stellen abgebaut.

Im Vergleich zu anderen österreichischen Konkurrenten schlug sich der Konzern jedoch gut: Die österreichische Nummer zwei Alpine musste Insolvenz anmelden. Das Unternehmen war durch verlustreiche Großprojekte im Ausland in Schwierigkeiten gekommen. Nach monatelangen zähen Verhandlungen hatten die Banken und die spanische Mutter FCC schließlich den Stecker gezogen und weitere Geldspritzen verweigert.
 
Tourismus wird ein Rettungsanker
Ausländische Feriengäste bescheren Spanien Rekordzahlen

Wirtschaft in der Krise Dienstag, 20. August, 06:00

In der Krise wird der Tourismus in Spanien zum Rettungsanker. Das Geschäft boomt, vor allem dank den ausländischen Gästen. Dabei profitiert der Sektor von den politischen Unruhen in anderen Ländern.

Wenigstens ein Wirtschaftszweig bereitet Spanien derzeit Grund zur Freude. Allein im Juni seien erstmals mehr als sechs Millionen ausländische Gäste ins Land gekommen, teilte das Tourismusministerium kürzlich mit. Spanien erzielte damit einen Besucherrekord. Insgesamt empfing das Land bis Ende Juni bereits mehr als 26 Mio. ausländische Touristen, was einem Plus von 4% gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Fast zur Gänze ausgebucht

Zurückzuführen ist dieser Boom allerdings vor allem auf die politischen Unruhen in Ägypten, der Türkei und in Tunesien. Viele Feriengäste weichen daher nach Spanien aus. Der Verband spanischer Tourismusunternehmen geht davon aus, dass dies dem Land 2013 rund 726 000 ausländische Gäste mehr bescheren dürfte. Die Branche rechnet mit zusätzlichen Einnahmen von rund 626 Mio. €. So hegt das Land die Hoffnung, in diesem Jahr den Besucherrekord von 2007 mit 59 Mio. ausländischen Gästen zu brechen. Laut dem spanischen Reiseveranstalter-Verband waren die Reiseunterkünfte bereits im Juli zu 80% ausgebucht.

Die erwarteten Einnahmen sind denn auch in Krisenzeiten dringend notwendig. Der Tourismus, der etwa 10% zum spanischen Bruttoinlandprodukt (BIP) beiträgt, ist inzwischen zur tragenden Säule der spanischen Wirtschaft geworden. Bis vor fünf Jahren machte dem Fremdenverkehr noch eine florierende Bauwirtschaft mit 11% des BIP den Rang streitig. Mit dem Platzen der Immobilienblase ist dieser zweite Schlüsselsektor aber fast vollständig zusammengebrochen. Gleichzeitig ist die Erwerbslosigkeit drastisch gestiegen. Auch im Tourismus gingen in den letzten fünf Jahren 600 000 Arbeitsplätze verloren. Wenn die neuesten Konjunkturdaten allerdings wieder auf eine zaghafte Erholung deuten lassen, liegt das vor allem auch an der Tourismusbranche. Dort werden in der Ferienzeit viele zusätzliche Mitarbeiter gesucht. So ist die Zahl der Erwerbslosen in Spanien zuletzt unter die Sechs-Millionen-Marke gefallen. Der Grossteil der vorwiegend im Tourismus geschaffenen Arbeitsplätze aber sind temporäre Stellen.

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Den grössten Zuwachs ausländischer Besucher verzeichneten per Ende Juni die Regionen Valencia (+9,8%), die Balearen (+9%) und Katalonien (+6,7%). Auch die Kanaren (+3%) und Andalusien (+2,5%) blieben beliebt. Die meisten Touristen kamen im ersten Halbjahr aus Grossbritannien, vor Deutschland und Frankreich. Den spektakulärsten Anstieg (+33%) aber verzeichnete die Zahl der Besucher aus Russland. Zu den beliebtesten russischen Reisedestinationen gehört die nordostspanische Region Katalonien. Dort werden in diesem Jahr über eine Millionen Gäste aus den ehemaligen Ostblockstaaten erwartet. Allein der Flughafen von Barcelona rechnet mit Zuwächsen von 40%. Der etwas nördlicher gelegene Flughafen von Girona wird derzeit zu einem weiteren Eintrittstor für die Besucher aus Russland ausgebaut. Die russischen Touristen sind auch als kauffreudige Kundschaft sehr beliebt. Viele von denen, die zunächst als Feriengäste kommen, legen sich später ein Eigenheim am Mittelmeer an, sehr zur Freude der gebeutelten spanischen Immobilienbranche.
Schwächelnder Heimatmarkt

Während die Zahl der ausländischen Gäste steigt, schrumpft das heimische Reisegeschäft seit Jahren. Angesichts einer Arbeitslosigkeit von 27% fällt der Urlaub in zahlreichen spanischen Familien aus. In 11% aller Haushalte hat inzwischen sogar keines der Familienmitglieder mehr einen Job. Immer häufiger kommen spanische Touristen wegen der Krise nicht mehr in Hotels, sondern bei Freunden oder Verwandten unter. Den grössten Einbruch verzeichnen daher Destinationen, die vorwiegend von der heimischen Kundschaft leben. Am meisten betroffen sind die Städte im Inneren des Landes, der ländliche Tourismus und die Küsten im grünen, regenreichen Norden Spaniens. Diese werden von den sonnenhungrigen ausländischen Gästen eher gemieden.

Düster sah es zuletzt vor allem auch für die Hauptstadt Madrid aus. Dort ging die Zahl der internationalen Besucher im Juni um 12% zurück. Der Madrider Flughafen von Barajas verzeichnete im Juni ebenfalls herbe Gewinneinbussen. Er rangierte nach Angaben der europäischen Behörde Eurocontrol zum zweiten Mal hintereinander als der europäische Airport mit den grössten Verlusten. Der spanische Reisesektor insgesamt bekommt die Krise auf dem Heimatmarkt zu spüren. Das gilt auch für die Fluggesellschaft Iberia, deren Flugtätigkeit im Juli im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um mehr als 28% einbrach. Zahlreiche spanische Reiseveranstalter, darunter die beiden Konzerne Marsans und Orizonia, sind inzwischen eingegangen.

Spanien ist allerdings trotz der heimischen Krise weiterhin eines der beliebtesten internationalen Reiseziele. Bei den Einnahmen aus dem Fremdenverkehr rangiert das Land nach Angaben der UNO-Welttourismusorganisation weltweit sogar an zweiter Stelle, direkt hinter den USA. Um den spanischen Tourismus aber für die Zukunft zu rüsten, sind nach Ansicht zahlreicher Branchenexperten neue Impulse notwendig. Das langjährige Erfolgsmodell namens «Sonne und Strand» sei nur noch begrenzt wachstumsfähig. Es gelte, weitere Angebote zu entwickeln und vor allem auf die neuen Technologien sowie soziale Netzwerke zu setzen, um eine im Internet aktive Klientel zu gewinnen.
Die «Hardware» überzeugt

Die internationale Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) etwa bescheinigt dem Land in einer jüngst veröffentlichten Studie, zumindest in Sachen Infrastruktur in den letzten Jahren viel geleistet zu haben. Spanien verfüge damit gewissermassen über eine gut funktionierende «Hardware». Hervorgehoben werden dabei die zahlreichen Flughäfen, das hervorragend ausgebaute Strassen- und Eisenbahnnetz sowie das umfangreiche Angebot an Hotels und Kongresszentren. Nun aber gelte es, die bereits eingeleitete Innovation weiterzutreiben und eine entsprechende «Software» in Form neuer Produkte und Dienstleistungen anzubieten. PwC sieht neue, internationale Märkte vor allem im Gastronomie-, im Wein- oder Städtetourismus oder auch beim Ausbau von Kongressreisen. Mit dem Ausbau solcher Optionen liesse sich auch das Problem eines vorwiegend saisongebundenen Tourismus bekämpfen. Nach wie vor besuchen fast 40% aller ausländischen Gäste Spanien in den Monaten Juli bis September.
 
Bausünden Erregt euch nicht!

29.08.2013 ·
Bausünden können wichtig sein, behauptet die Kunsthistorikerin Turit Fröbe. Ihr Argument: Was als Sündenfall von Planern und Behörden gilt, gibt einer Stadt ihr Gesicht.

So schön kann Sünde sein

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/immobilien/bausuenden-erregt-euch-nicht-12545784.html

Turit Fröbe sammelt Bausünden. Die Kunsthistorikerin, die Architekturgeschichte und Urbanistik an der Universität der Künste Berlin lehrt, hat eine Leidenschaft für all jene Gebäude, über die sich andere mokieren, wenn nicht gar schrecklich aufregen. Das ist mehr als ein Faible.

Frau Fröbe, Sie beschäftigen sich ständig mit Scheußlichkeiten. Mit Kirchen in Bunkerform, Einkaufszentren im Stil von Püppchen-Stuben, Parkhäusern aus gefaltetem Beton. Macht Ihnen das Spaß?

Ich freue mich tatsächlich, wenn mir beim Gang durch die Straßen eine Bausünde vor die Füße fällt. Für mich kommen gute Bausünden in der Wertigkeit gleich nach der guten Architektur.

Wie bitte? Was soll denn eine gute Bausünde sein?

Das ist ein Gebäude, das den Volkszorn erregt und eine starke Bildqualität hat. Jeder, der es einmal gesehen hat, erkennt es immer wieder. Auf hässliche Architektur können sich die meisten Menschen einfach gut einigen. Eine gute Bausünde ist ein Störfaktor in ihrer Umgebung: Wer hat denn das genehmigt, fragt man sich. Oft gibt der Volksmund solch einem Bau einen Spitznamen, auch das ist ein Indikator. Mir ist es ganz wichtig, zwischen guten und schlechten Bausünden zu unterscheiden.

Und was zeichnet die schlechten aus?

Die sind das eigentliche Übel, sie sind viel schlimmer. Das sind die Investorenbauten, die es in allen Jahrzehnten gab, eine ganz gesichtslose Einheitsarchitektur, die absolut austauschbar ist. Alle Städte sind voll davon.

Bleiben wir bei den guten. Je mehr die Leute sich aufregen, desto besser also, ist das Ihr Ernst?

Ja, unbedingt. Nur leider stehen viele dieser Bauten immer auch auf der Abrissliste. Manche wurden bereits geschleift. Was danach an ihre Stelle trat, sind in der Regel wieder nur schlechte Bausünden, lahm und enttäuschend.

Das heißt, für eine gute Bausünde braucht es dagegen Mut?

Nehmen wir die relativ junge Alexa-Shoppingmall in Berlin, die ist ein selten gutes Beispiel. Die Mall hat eine schreiende Architektur, im Volksmund heißt sie rosaroter Hochbunker. So etwas muss man sich erst einmal trauen. Seit der Eröffnung vor sechs Jahren erhitzt sie die Gemüter. Oder es gibt an der Kölner Domplatte eine Bushaltestelle, die wirkt, als wäre sie für Riesen gebaut. Da reibt man sich doch die Augen. Das sind Beispiele, die über die Grenzen dieser Städte hinaus bekannt sind. So ist es auch mit einer Fußgängerüberführung in Gießen, die als „Elefantenklo“ verschrien ist. Sie ist eine Plattform mit grotesk großen Löchern. Mittlerweile gilt sie in Gießen schon als Wahrzeichen.

Ich weiß nicht, letztlich sind die Bausünden, ob gut oder schlecht, einfach nur Unfälle ...

Sicher, auch das gibt es. Aber in der Regel hat sich jemand etwas dabei gedacht, jede Bausünde ist Ausdruck einer Mode oder einer Ambition. Nur heute trauen sich die Städte meistens kaum mehr etwas. Man ist in den Rathäusern noch traumatisiert von den großen Stadtumbauten der Nachkriegsjahrzehnte. Derzeit sollen die Bauten möglichst gar keine Aussage treffen, alles ähnelt einander. Alle setzen auf das möglichst Unsichtbare.

Wollen Sie allen Ernstes zur Bausünde raten, nach dem Motto: Wenn man sich schon keine Stararchitektur leisten kann, dann wenigstens ein günstigeres, sündiges Spektakel im Stadtbild.

Große Architektur und große Bausünden liegen gar nicht weit auseinander. Die derzeit gefeierten Bauten berühmter Planer laufen genauso Gefahr, in 20 Jahren anders beurteilt zu werden. Die Grenzen sind fließend. Aber das alles Entscheidende ist Folgendes: In einer Stadt muss ein Verständnis für Architektur herrschen. Wo es gute Bauten gibt, da finde ich immer auch gute Bausünden. Ich habe ein Gespür entwickelt, wo es etwas zu holen gibt.

Wie lange brauchen Sie, um das zu merken?

Das merke ich, gleich nachdem ich aus dem Zug gestiegen bin.

Welche Stadt ist ein gutes Beispiel?

Braunschweig. Die Stadt hat eine hohe Entschlossenheit, sie ist bis heute für Experimente offen. Da gibt es unter anderem eine grandiose Karstadt-Filiale aus den siebziger Jahren und das Happy Rizzi Haus, das gar nicht so alt ist. Es ist extrem penetrant.

Was hat Sie eigentlich dazu gebracht, hässliche Häuser zu suchen?

Vor zwölf Jahren hatte ich eine Begegnung mit einem Stromkasten in Bielefeld, das war wohl Kunst am Bau. Eine Stelenskulptur, unfassbar hässlich. Da kam die Idee auf, einen Abreißkalender zu machen, mehr solcher Katastrophen in Deutschland zu sammeln. 365 schräge Bauten für 365 Tage. Daraus wurde eine systematische Suche, eine große Leidenschaft.

In Deutschland sind Sie die einzige Expertin dieser Art. Wie sieht es in Nachbarländern aus?

Missratene Architektur ist dort natürlich auch ein Thema. Aber nur im Deutschen gibt es für das Phänomen ein ureigenes Wort, das haben wir anderen voraus. Überall sonst muss man die Wortschöpfung „Bausünde“ erklären. Allein dieser eigenartige Begriff fordert dazu heraus, zu forschen.

Das alles wegen eines Stromkastens. Wie stark hat sich Ihre Wahrnehmung verändert?

Zuerst ging ich mit eher verächtlichem Blick daran, das kreischend Hässliche herauszustellen. Das gebe ich zu. Nun habe ich bestimmt 120 Städte abgeklappert. Das Archiv umfasst 3500 bis 4000 Fotos. Für mich haben die Bauten ihren Schrecken längst verloren, ich schaue jetzt liebevoll darauf.

Das heißt, Sie gehen mittlerweile ganz gelassen durch die Städte?

Ja. Und ich rate allen anderen, es ebenso zu tun. Erregt euch nicht! Bausünden sind halt da, sie verziehen sich nicht durch Meckern und Mosern. Unsere Energie sollten wir lieber darauf verwenden, genau hinzusehen. Einmal überlegen, was sich jemand dabei gedacht hat. Eine gute Bausünde ist einzig. Sie verrät viel über die jeweilige Stadt. Es ist sinnvoll, sich darauf einzulassen. Eine schönere Stadt beginnt, meine ich, im eigenen Kopf.

Das Interview führte Jörg Niendorf
 
Peter Ramsauer"Wir werden für unsere Bauprojekte beneidet" :kichern:
von Christian Schlesiger

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer sagt: Deutschland kann Großprojekte stemmen. Zudem will er den Neubau von Straßen zurückdrängen und die Autobahnmaut trotz Kritik ausweiten.

http://www.wiwo.de/politik/deutschland/peter-ramsauer-wir-werden-fuer-unsere-bauprojekte-beneidet/8716114.html
Nerven Sie die zahlreichen Einsprüche von Interessenverbänden?

Wir haben es hier mit kraftvollen und mächtigen Institutionen und Klägern zu tun. Das sind vor allem die Naturschutzverbände BUND, Nabu und WWF. Ein prominentes Beispiel: Die drei verzögern massiv die Elbvertiefung. Der Stadt Hamburg droht dadurch ein hoher wirtschaftlicher Schaden.

Wollen Sie das Verbandsklagerecht einschränken?

Das Klagerecht ist zwar ein Recht, aber es darf nicht zur allumfassenden Fundamentalverhinderungsmaschinerie werden. Wir schauen uns die gesetzlichen Details derzeit an. Eine Überprüfung des Verbandsklagerechts halte ich für notwendig, wenn es missbraucht wird. Das würden wir nach der Wahl in Ruhe angehen.
 
Prognose bis 2060. Bekloppter geht es nimmer

Deutscher Immobilienmarkt Stadt, Land, Schluss
05.09.2013 18:25 Uhrvon Heike Jahberg

Eine neue Studie warnt: In Berlin fehlen bis 2030 jede Menge Wohnungen, Brandenburg stirbt aus. :kichern:

Berlin - Wohnungen fehlen, die Mieten steigen, die Kaufpreise auch. Eigentumswohnungen und Häuser werden unerschwinglich. Das ist die Angst der Städter, die in den großen Ballungsräumen Berlin, Hamburg oder München leben. Doch oft nur wenige Kilometer entfernt haben die Menschen ganz andere Probleme: Hier stehen Wohnungen leer, Häuser sind unverkäuflich, Stadtteile verfallen. Glaubt man einer neuen Studie, die das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Donnerstag in Berlin vorgestellt hat, driftet der Wohnungsmarkt in Deutschland auseinander. Während die Nachfrage nach Wohnraum in den großen Metropolen und im Süden Deutschlands weiter zunimmt, werden im Osten in den nächsten 20 Jahren immer mehr Wohnungen leer stehen.

ff. ..............


http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/deutscher-immobilienmarkt-stadt-land-schluss/8748972.html
 
Immobilienboom geht trotz SNB-Warnungen weiter
Blase -Der Schweizer Immobilienmarkt ist zwar kein Pulverfass, doch die Gefahr einer Blasenbildung dürfte wieder stärker zunehmen.

09:10

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Wohnungen mit 125 Quadratmetern für umgerechnet eine Million Euro und mehr sind in Zürich keine Seltenheit. Niedrige Zinsen und die Zuwanderung gut bezahlter Arbeitskräfte in die Schweiz haben einen kräftigen Immobilienboom befeuert: Seit dem Jahr 2000 stiegen in der Schweiz die Preise für eine durchschnittliche Vier-Zimmer-Wohnung um 80 Prozent. Banken, die reichlich fließende Spargelder anlegen müssen, finanzieren den Boom mit Hypotheken - trotz Warnungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) vor zu leichtfertigen Kreditvergaben.

Zehnjährige Hypotheken für nicht einmal drei Prozent bergen die Gefahr in sich, dass sich Menschen auf Kredit Wohnungen oder Häuser kaufen, die sie sich eigentlich nicht leisten können. «Der leichte Zugang zu Krediten wirkt wie eine Einladung, ich würde sogar sagen, wie eine Falle», sagte SNB-Vizepräsident, Jean-Pierre Danthine, kürzlich in einem Interview.

Bei 40 Prozent der neuen Hypotheken werde die Vorsichtsregel außer Acht gelassen, dass ein Haushalt auch bei einem Hypothekensatz von fünf Prozent nicht mehr als ein Drittel seines Einkommens für Zinsen ausgeben sollte.

Notenbank sind die Hände gebunden

Um den Boom zu bremsen, müsste die Notenbank die Zinsen nach oben schrauben. Das kann sie aber nicht, weil das zu neuem Aufwertungsdruck auf den Franken führen würde. «Wären die Zeiten normal, hätte die SNB die Zinsen schon längst erhöht», sagte der St. Galler Bankenprofessor Manuel Ammann.

So bleiben ihr nur Hilfslösungen: Für den 1. Oktober setzte die Regierung auf Antrag der Notenbank einen sogenannten antizyklischen Puffer in Kraft. Banken müssen dann ihre Hypotheken mit zusätzlich einem Prozent hartem Eigenkapital unterlegen. Ob das die Institute bei der Kreditvergabe nennenswert bremsen wird, bleibe abzuwarten, sagte Ammann. Gesetzlich ist ein Puffer bis zu 2,5 Prozent möglich. Ob sich die SNB bei der Regierung für eine weitere Anhebung starkmachen will, lassen die Währungshüter derzeit offen. Mitte September dürfte sich die SNB in ihrer neuen Lageeinschätzung dazu äußern. Die Notenbank könne aber nicht immer nur zur Vorsicht mahnen, sie müsse auch Taten zeigen, sagte Ammann.

Taten zeigen

Immerhin haben sich die Banken vor gut einem Jahr freiwillig verpflichtet, Kredite nur zu vergeben, wenn ein Immobilienkäufer mindestens zehn Prozent eigenes Geld mitbringt, das zudem nicht aus seiner Pensionskasse stammen darf. Die Bremswirkung ist umstritten, die Hypotheken wachsen immer noch stärker als die Wirtschaft. Im zweiten Quartal verteuerten sich Eigentumswohnungen nach Berechnungen des Immobilien-Beratungsunternehmens IAZI um gut sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr, im Auftaktquartal waren es mehr als acht Prozent. «Es ist offensichtlich, dass es nicht endlos so weitergehen kann», so Ammann. In den zwölf Monaten bis Ende Juni stiegen die Hypothekenausleihungen um fast sieben Prozent.

Ein rascher und starker Zinsanstieg, der einen Rückgang der Häuserpreise auslösen könnte, würde vor allem die auf Wohnbaufinanzierung konzentrierten mittleren und kleineren Banken treffen, warnt die SNB in ihrem Stabilitätsbericht. Die Finanzinstitute dürften sich nicht darauf verlassen, dass sie Hypotheken immer mit billigen Spargeldern refinanzieren könnten, für die sie derzeit ein halbes Prozent oder weniger Zins zahlen. Bei steigenden Zinsen könnten die Gelder rasch wieder abfließen, mahnt die SNB.

Bankenverband: Keine generelle Überhitzung

Die Geldhäuser wiegeln indes ab. «Eine generelle Überhitzung im Schweizer Immobilienmarkt ist trotz weniger 'Hotspots' nicht feststellbar», erklärte der Bankenverband in seinem jüngsten Branchenbericht. Gegen eine weitere Erhöhung des antizyklischen Puffers wehren sich die Banken. Hinweise für Immobilien-Spekulationen, üblicherweise die Vorboten einer Krise, gebe es nicht, sagte der Immobilien-Experte Fredy Hasenmaile von Credit Suisse.

Doch Entwarnung geben wollen auch Bank-Experten auch nicht.
Der Immobilienblasenindex, den die UBS seit Mai 2011 berechnet, steht in der Risikozone, auch wenn er zuletzt nur noch leicht stieg. Ohne anhaltende Beruhigung dürfte das Risiko einer Preisblase in den kommenden Quartalen wieder zunehmen, zeigen sich die UBS-Experten überzeugt. Der Schweizer Immobilienmarkt sei zwar kein Pulverfass, aber «ein gefährlicher Tanker, der in die falsche Richtung fährt», gab UBS-Mann Matthias Holzhey zu bedenken.

(reuters/rcv/aho)
 
Dann sehen die Dächer von Kalifornien ja bald aus wie die von Baden-Württemberg und das ganz ohne EEG ..... :kichern:

Solar Panel Is Next Granite Countertop for Homebuilders
By Justin Doom - Sep 10, 2013

Solar panels are the next granite countertops: an amenity for new homes that’s becoming a standard option for buyers in U.S. markets.

At least six of 10 largest U.S. homebuilders led by KB Home are including the photovoltaic devices in new construction, according to supplier SunPower Corp. (SPWR) Two California towns are mandating installations, and demand for the systems that generate electricity at home will jump 56 percent nationwide this year, according to the Solar Energy Industries Association.

“In the next six months, homebuilders in California and the expensive-energy states will be going solar as a standard, and just incorporating it into the cost of the house like any other feature,” Jim Petersen, chief executive officer of the PetersenDean Inc., the largest closely held U.S. roofing and solar contractor, said in an interview.

Lashing panels to roofs during construction is about 20 percent cheaper than after a house is built. Homeowners who can afford the extra $10,000 to $20,000 cost in return for free power threaten the business of traditional utilities such as Edison International of California or Kansas’ Westar Energy Inc.

Power companies are losing business because they can’t cut their rates in line with the tumbling prices of residential solar systems. Those cost about $4.93 a watt in the first quarter, down 16 percent from a year earlier, according to the Washington-based solar association. That was sparked by the 18 percent slump in prices for solar panels and related hardware in the same period.

Mortgage Embed

A 3-kilowatt system, enough to power a typical mid-size home, costs less than $15,000 and can be rolled into a mortgage, said Tom Werner, CEO of San Jose, California-based SunPower.

“You embed it into your home mortgage, you’re cashflow positive month one,” he said.

That’s similar to how some buyers decided to pay $5,000 or $10,000 for a kitchen countertop that would be from natural materials and would outlast a Formica-style top.

“You’re going to see a transition from novelty, to granite countertops, to mainstream option,” Werner said in an interview. “We’re rapidly passing the equivalent of a ‘countertops decision’ to a ‘no-brainer.’ You just do it.”

As more homes generate their own power, typically with the help of state or federal subsidies, they’re buying less electricity from traditional utilities.
Jeopardizing Grid

PG&E Corp., California’s biggest, has said this jeopardizes the power grid because there’s less revenue to maintain the infrastructure. In response, utilities are raising rates, a burden that’s a slightly heavier burden for people without solar power. In California they may eventually pass on as much as $1.3 billion in annual costs to customers who don’t have panels.

The price crunch has also clobbered many manufacturers, pushing some of the biggest in Germany and China to protect themselves from creditors and restructure debt over the past year.

Petersen Dean installed photovoltaic systems on about 7.5 percent of the 100,000 roofs it built last year. CEO Petersen said he expects that figure to double this year.

“We’ve picked up at least a dozen new subdivisions since mid-March, and all of them have incorporated it into the cost of construction,” he said.

KB Home (KBH) has built about 1,800 homes with rooftop solar since 2011, according to Steve Ruffner, president of the company’s Southern California unit. It’s currently developing 22 communities in the most populous state that include panels as a standard feature, he said.

Arizona Offers

“Our buyers told us that’s the way they wanted to go,” Ruffner said in an interview. “Selling solar to the consumer is the value in the process, because they can put that in their mortgage.” The company delivered almost 3,300 homes in total during in the six months through May and expects to surpass that in the second half of its fiscal year.

KB sells solar as an option on homes in Nevada, Texas and Colorado and plans to offer it in Arizona beginning next month.

Megan McGrath, a real estate analyst with Stamford, Connecticut-based MKM Partners LLC, said building new homes with panels is still mainly a California phenomenon.

“It’s not as big of a deal elsewhere,” she said. Builders in other states haven’t seen significant demand for energy-efficient homes, so “it’s not really an important part of your strategy.”

10,000 Homes

About 494 megawatts of panels were installed atop new and existing U.S. homes in 2012, according to the solar trade group. That figure is expected to swell to 770 megawatts this year as prices continue to slide and may reach 2,175 megawatts in 2016.

SunPower has supplied components for more than 10,000 U.S. homes, including 4,000 built last year in California, the biggest solar state. As many as one in five homes built in the state this year will have solar, Werner said.

The panel maker also has provided systems to builders including DR Horton Inc., PulteGroup Inc., Standard Pacific Homes and Richmond American Homes, all of which declined to make executives available to discuss their strategies.

R. Rex Parris, the mayor of Lancaster, California, pushed through legislation in March requiring the equivalent of at least 1 kilowatt of solar power all new homes starting next year. Sebastopol, California, a town about 55 miles (88 kilometers) north of San Francisco, passed a similar measure in May that applies to new residential and commercial buildings.

“Economically, there’s absolutely no reason not to do this,” Parris said. “Solar’s the only way to go.”

To contact the reporter on this story: Justin Doom in New York at jdoom1@bloomberg.net

17,04 USD -0,35% [-0,06] kbh
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Moin :coffee:


03.09.2013
Immobilien
Deutschland im Metropolenfieber

Von Martin Hintze

Sie bieten Jobs, Kultur und Lebensqualität - die Deutschen zieht es in die Städte. In Ballungsräumen gehen die Preise durch die Decke. manager magazin online hat sieben Topstandorte analysiert und zeigt, wo sich der Kauf noch lohnt.

Hamburg - In diesen Tagen kann man Thomas Hölzel durchaus um seinen Job beneiden. Seit 17 Jahren zieht der gelernte Marketing-Fachmann in Berlin Bauprojekte durch. An 1000 Wohneinheiten für insgesamt 430 Millionen Euro hat der Chef des Bauträgers Artprojekt bis heute mitgewirkt. Hölzel legt Wert auf "ausgefallene Konzeption" und "hervorragende Architektur" in "besonderen Lagen", darunter Lofts in Kreuzberg, Townhouses am Prenzlauer Berg oder Luxuswohnungen nahe der Museumsinsel.

Doch noch nie war es für ihn leichter Käufer zu finden. "In der Regel sind unsere Eigentumswohnungen verkauft, noch bevor der erste Bagger rollt", sagt Hölzel. Mit manchen müsse er gar nicht lange über die Finanzierung reden, sie legen das Geld quasi bar auf den Tisch. Die Appartements in Mitte, die er vor drei Jahren zum Preis von 6000 Euro pro Quadratmeter verkaufte, würden ihm heute für 8000 Euro aus den Händen gerissen. Viele der neuen Eigentümer leben laut Hölzel nicht einmal in der Hauptstadt. Sie nutzen das Penthouse eher als "Zweit- oder Drittwohnsitz, also für gelegentliche Ausflüge, um das Kulturangebot zu genießen", sagt der Bauexperte.

Berlin ist zum Mekka der Immobilienkäufer geworden. In keiner anderen Großstadt schießen Quadratmeterpreise und Mieten schneller in die Höhe als an der Spree. Nirgendwo sonst ist die Empörung über Mietwucher und Gentrifizierung größer. Die Bundeshauptstadt ist aber nur ein Beispiel von vielen, und das hat uns bewegt.

manager magazin online nimmt die Entwicklung deshalb zum Anlass, Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ab sofort ein breites Angebot rund um das Thema Immobilien zu bieten, ein eigenes Portal. Recherchieren Sie, wie sich Preise deutschlandweit verändern, wo sich der Kauf lohnt. Aber auch, wo es jetzt noch billig ist - und finden Sie Ihre Traumimmobilie oder Wohnung. Willkommen im neuen Immobilien-Portal von manager magazin online. Der Boom in Berlin spiegelt sich dort auch wieder.

hier geht es weiter mit interaktiven Karten etc.

http://www.manager-magazin.de/immob...enchen-hamburg-frankfurt-und-co-a-919935.html
 
Wenn man jetzt auch weiss, das Sonae Sierra das rosa Monster am Alexanderplatz in Berlin (Alexa) verbrochen hat :kichern:

YSON
http://www.sonae.pt/pt/


Sonae Sierra kauft Quelle-Areal in Nürnberg

Sonae Si­er­ra hat das Areal des in­sol­ven­ten Ver­sand­händ­lers Quel­le im Wes­ten Nürn­bergs ge­kauft. Kern des etwa 6,5 ha gro­ßen Ge­län­des ist das ehe­ma­li­ge Ver­sand­zen­trum mit einer Nutz­flä­che von 250.000 qm.

Der por­tu­gie­si­sche Cen­ter­ent­wick­ler mel­det, einen Kauf­ver­trag mit auf­schie­ben­den Be­din­gun­gen für den Ge­bäu­de­kom­plex an der Für­ther Stra­ße un­ter­schrie­ben zu haben. Der­zeit werde an einem Im­mo­bi­li­en­kon­zept mit ge­misch­ter Nut­zung ge­ar­bei­tet, vor­ge­se­hen sei auch ein Ein­kaufs­zen­trum, heißt es. Für die Im­mo­bi­lie der in­sol­ven­ten Fonds­ge­sell­schaft Val­bon­ne war zu­letzt ein Zwangs­ver­wal­ter zu­stän­dig.

Im­mo­bi­lie gilt als schwer zu ent­wi­ckeln

Das Ver­sand­zen­trum mit einer knapp 20.000 qm gro­ßen Ein­zel­han­dels­flä­che, dem ehe­ma­li­gen Quel­le-Markt, steht weit­ge­hend leer. Zu fin­den sind in dem Kom­plex der­zeit unter an­de­rem ein Mul­ti­Markt, Schuh Mücke und ein Out­let-La­den von Schies­ser.

Die Im­mo­bi­lie gilt unter Ent­wick­lern als schwie­rig: Sie wurde von dem Ar­chi­tek­ten Ernst Neu­fert streng zu­ge­schnit­ten auf die An­for­de­run­gen des Ver­sand­händ­lers ent­wor­fen, Ende der Fünf­zi­ger­jah­re ge­baut und vor we­ni­gen Jah­ren unter Denk­mal­schutz ge­stellt. Ab­riss-For­de­run­gen hatte sich die Stadt Nürn­berg ent­ge­gen­ge­stellt. Damit bleibt die schie­re Größe von 250.000 qm Nutz­flä­che, die es zu hän­deln gilt. Zudem liegt schräg ge­gen­über auf der an­de­ren Seite der Für­ther Stra­ße das frü­he­re AEG-Are­al, 2007 vom Ent­wick­ler MIB ge­kauft, seit­her ent­wi­ckelt und noch immer nicht voll ver­mie­tet.

In der Ent­wick­lung des Kom­ple­xes als Ein­zel­han­dels­im­mo­bi­lie dürf­te Sonae Si­er­ra be­grenzt sein. Zu­letzt be­kräf­tig­ten Po­li­ti­ker, dafür nicht mehr als die bis­he­ri­gen knapp 20.000 qm zu­las­sen zu wol­len. Im Ge­spräch ist zudem eine uni­ver­si­tä­re Nut­zung durch die Uni­ver­si­tät Er­lan­gen-Nürn­berg.
 
Moin :coffee:

No Confidence in China Markets Inflates Housing Bubble

By Bloomberg News - Sep 15, 2013

Matthew Zhou and his wife spent 1.6 million yuan ($261,000) to buy a two-bedroom apartment last month in eastern Shanghai after seeing no potential for long-term returns in China’s financial markets.

“Home prices keep rising, so I’d rather buy a place now than put the money in the stock market,” said Zhou, a 30-year-old information technology engineer at a state-controlled bank in Shanghai, who plans to leave the home empty while the couple live with her parents. Gains in equities “could never outpace the growth of home prices,” he said.

The willingness of people like Zhou to shun other investments in favor of property shows why residential prices have defied a more than three-yearlong government campaign to rein them in and is among the forces crippling efforts by the central government to deal with an expanding housing bubble. New home prices in major cities, including Beijing and Shanghai, rose more than 10 percent in July from a year earlier, compared with a more than 10 percent drop in the benchmark Shanghai Composite Index (SHCOMP) during that period.

“Prices have been rising because China doesn’t have developed financial markets,” Yao Wei, a China economist at Societe Generale SA, said in an interview in Hong Kong. “Now, with the economy slowing, that has worsened as other investments don’t yield good returns compared with property.”

The Shanghai Stock Exchange Property Index, a gauge tracking property shares traded in Shanghai, rose 0.9 percent as of 11:13 a.m., the most among five industry groups on the benchmark Shanghai Composite Index, which fell 0.3 percent.

Tough Job

A stock market that’s been stagnant for almost five years, a bond market in its infancy and bank-deposit rates barely above inflation have fostered a lack of confidence in other investment options, putting Premier Li Keqiang in a tough position as he steers the economy toward a 7.5 percent growth target this year.

The economy expanded less than 8 percent for the past five quarters, the first time that has happened in at least 20 years.

Li, who signaled in July he won’t tolerate a slowdown beyond a 7 percent bottom line, has come up with no new measures to rein in property prices since his predecessor in March, underscoring the role real estate plays in the world’s fastest-growing major economy. Property, construction and related industries account for about 20 percent of gross domestic product, according to Societe Generale.

“The government is not willing to announce property policies before it can find a good solution as property accounts for a very big part of China’s economy,” Ding Shuang, a senior China economist at Citigroup Inc. in Hong Kong, said in an interview. “China has come to a stage where it couldn’t afford to just let home prices rise rapidly, but economic growth and property curbs are trade-offs.”

Prices Rising

The last attempt to quell residential price increases was in March, when former Premier Wen Jiabao in his last days in office before handing the reins to Li, stepped up a campaign begun in April 2010 to cool the real-estate market.

He ordered the central bank to raise down-payment requirements for second mortgages in cities with excessive cost gains and told cities facing “relatively large” pressure from rising housing prices to further tighten home-purchase limits.

Buyers haven’t been deterred. Home prices rose every month since March and in August climbed 8.6 percent from a year earlier, the most since December, SouFun Holdings Ltd. (SFUN), China’s biggest real estate website owner, said after a survey of 100 cities.

While stocks have recently surged on signs China’s economy is rebounding -- the Shanghai Composite Index has jumped 14 percent since a June 24 low, the biggest gainer among Asian benchmarks during the period after Hong Kong’s Hang Seng Index - - longer-term returns have been less impressive. Even after the rally, the Chinese stock gauge has declined 5.2 percent since the beginning of March and is down 32 percent since the end of 2009. Saving rates on bank deposits, meanwhile, are set at 3 percent annually, below this year’s government targeted inflation rate of 3.5 percent.

Preserving Value

Real estate has become an alternative investment to preserve value, according to Henry Zhang, a San Francisco-based money manager at Matthews International Capital Management LLC, which oversees about $24 billion.

“Real estate is part of the financial system, which is relatively very much closed in China,” Zhang, who co-manages the firm’s China and China small companies strategies, said in a phone interview. As the money supply continues to grow, bank deposits lose money over time, he said. Many people meanwhile also don’t want to step into the stock market, which is at the initial stage, he said.

Restoring Confidence

Regulators are seeking to restore confidence in China’s financial market by pledging to crack down on cases of insider trading, securities fraud and accounting flaws. The China Securities Regulatory Commission has stepped up enforcement of regulations since Chairman Xiao Gang took office in March by rebuking or punishing at least three brokerages for inadequate due diligence on initial public offerings. The CSRC is drafting rules to curb misconduct before ending an almost 10-month freeze on IPOs.

President Xi Jinping and his leadership team are preparing for a Communist Party meeting in November to discuss deepening reforms, according to a report on Aug. 27 from the state-run Xinhua News Agency.

A comprehensive list of reforms will be provided at the meeting and the changes will be “critically important for the economic outlook,” Zhang Zhiwei, chief China economist at Nomura Holdings Inc. in Hong Kong, said in a note last month.

‘Lion’s Share’

Real estate has attracted “the lion’s share” of household investment in China, according to Standard Chartered Plc. It has made up more than 60 percent of household assets since 2008, compared with about 20 percent for cash deposits, Dorris Chen and David Yin, Hong Kong-based analysts at the bank, wrote in a report on July 4. That compares with 48 percent in the U.K., 32 percent in Japan and 26 percent in the U.S., the report said.

Standard Chartered estimated the value of China’s urban residential property market was 115 trillion yuan ($18.8 trillion) as of the end of 2012, dwarfing the 23 trillion yuan for the stock market and 26 trillion yuan for the bond market.

Homebuyer Zhou wanted to buy a property in 2008, the only time prices declined since China first allowed private home ownership in 1998. Even with prices tripling since 1998, Zhou remains confident that the couple’s purchase of the 60-square-meter (646-square-foot) Shanghai apartment in the Pudong district, their first property, will pay off.

“Home prices at least will not fall,” he said. The couple may sell and buy a bigger place when their baby son is older.

Douse Market

The government’s efforts to douse an overheated property market have also been frustrated by local governments in smaller cities, where prices have not kept pace with the gains in bigger hubs. Cities, especially smaller ones -- which got at least 21 percent of their revenue from selling land last year, according to UBS AG -- have been less inclined to enforce Beijing’s orders as economic growth slows.

Prices in Beijing and Shanghai both increased 14 percent in July as 69 of 70 cities tracked by the government climbed from a year earlier. The eastern city of Wenzhou was the only one to post a decline, while prices in the southern city of Haikou on Hainan Island rose 1 percent and gained 1.3 percent in the northern city of Tangshan from last year.

Wenzhou is easing restrictions to allow second-home purchases by some local residents, the official Xinhua News Agency reported on Aug. 15, citing a local housing bureau official. Yancheng in the eastern Jiangsu province suspended limits on housing prices as the supply of homes increased, the official People’s Daily newspaper reported on July 23. Home prices in Yancheng were unchanged this year to August, according to SouFun.

Safety Net

Traditionally, because of social welfare and pension systems that aren’t as advanced as in developed countries, the Chinese have felt safer buying real estate, said Liu Yuan, a Shanghai-based researcher at Centaline Property Agency Ltd., the country’s biggest real-estate brokerage.

“That’s why even if there are empty homes or low rental returns in some cities, home prices can still keep going up,” Liu said.

Wang Jianlin, China’s richest man and owner of closely held Dalian Wanda Group, the country’s biggest commercial land developer, is seeing an overheated real estate market.

The property market is “definitely” in a bubble, though it is “controllable, not big,” Wang said in an interview on Sept. 11 ahead of the World Economic Forum in Dalian, in the country’s northeast.

Costliest Cities

Michael Chang, a 33-year-old investment manager in Shanghai, doesn’t buy that argument. He spent 1 million yuan on a 20-square-meter, one-bedroom place in Beijing in August last year and 5 million yuan on a 130-square-meter unit in a Tishman Speyer Properties LP development in Shanghai this year without borrowing any money from banks, to expand his personal real estate portfolio. He wouldn’t say how many properties he owns.

Shanghai ranks sixth in a Savills Plc (SVS) report comparing 10 of the world’s costliest cities to buy an apartment that includes Hong Kong, New York and London. The survey, published in March, didn’t include Beijing.

“Let’s talk about bubbles when home prices in Beijing and Shanghai rank as the world’s top five most expensive cities,” said Chang, who believes home prices in Shanghai will rise 50 percent in the next five years. “You see home prices rally even when the curbs are in place, not to say when the bans are lifted.”

To contact Bloomberg News staff for this story: Bonnie Cao in Shanghai at bcao4@bloomberg.net
 
Die grossen US-Housebuilder alle mit Megaständer zwischen 5% und 8% :eek:
Code:
No. 	Ticker 	Company 	Sector 	Industry 	Country 	Market Cap 	P/E 	Price 	Change 	Volume
1	RYL	Ryland Group Inc.	Industrial Goods	Residential Construction	USA	1.81B	7.38	42.62	8.31%	1,651,318
2	GFA	Gafisa S.A.	Industrial Goods	Residential Construction	Brazil	667.58M	-	3.39	8.31%	1,897,055
3	KBH	KB Home	Industrial Goods	Residential Construction	USA	1.44B	-	18.64	7.93%	6,474,208
4	MTH	Meritage Homes Corporation	Industrial Goods	Residential Construction	USA	1.58B	11.89	46.65	6.87%	673,805
5	DHI	DR Horton Inc.	Industrial Goods	Residential Construction	USA	6.44B	16.35	21.31	6.82%	9,734,423
6	MDC	MDC Holdings Inc.	Industrial Goods	Residential Construction	USA	1.49B	5.11	32.75	6.37%	1,014,281
7	LEN	Lennar Corp.	Industrial Goods	Residential Construction	USA	6.66B	19.04	37.26	6.34%	8,054,703
8	PHM	PulteGroup, Inc.	Industrial Goods	Residential Construction	USA	6.55B	22.37	18.04	6.12%	11,208,803
9	MHO	M/I Homes, Inc.	Industrial Goods	Residential Construction	USA	491.25M	20.24	21.44	5.93%	458,188
10	BZH	Beazer Homes USA Inc.	Industrial Goods	Residential Construction	USA	464.44M	-	19.80	5.60%	1,078,848
11	TOL	Toll Brothers Inc.	Industrial Goods	Residential Construction	USA	5.57B	11.66	34.60	5.20%	4,883,586
12	SPF	Standard Pacific Corp.	Industrial Goods	Residential Construction	USA	1.94B	5.94	8.33	4.66%	5,996,714
13	HOV	Hovnanian Enterprises Inc.	Industrial Goods	Residential Construction	USA	766.79M	-	5.49	4.57%	6,363,822
14	XIN	Xinyuan Real Estate Co., Ltd.	Industrial Goods	Residential Construction	China	216.62M	1.90	6.34	4.28%	626,227
15	HXM	Homex Development Corp.	Industrial Goods	Residential Construction	Mexico	136.11M	-	2.54	4.10%	641,624
16	NVR	NVR Inc.	Industrial Goods	Residential Construction	USA	4.45B	23.17	942.84	3.64%	34,869
 
René Benko
Das Selfmade-Millionärsmärchen endet mit Bewährung

René Benko, Gründer der Signa-Holding, ist neuer Besitzer von Alsterhaus, KaDeWe und Oberpollinger. Sein Aufstieg gleicht beinahe einem Märchen - wäre da nicht die Verurteilung im vergangenen August. Von Bob Geisler
René Benko, 36, brach die Schuleab, um ins Immobiliengeschäft einzusteigen. Heute gehört er zu den 50 reichsten Österreichern


http://www.welt.de/regionales/hamburg/article120154064/Das-Selfmade-Millionaersmaerchen-endet-mit-Bewaehrung.html


Es lief zuletzt nicht besonders gut für René Benko. Gerade einmal vier Wochen ist es her, dass das Oberlandesgericht Wien ein Urteil gegen den schillernden Selfmade-Millionär bestätigte: ein Jahr Haft auf Bewährung wegen "versuchter verbotener Intervention". Im Klartext: Es ging um versuchte Schmiergeldzahlung.

Die Richter sahen es als erwiesen an, dass Benko ein italienisches Steuerverfahren gegen sein Unternehmen Signa Holding mit Hilfe seines Steuerberaters und des ehemaligen kroatischen Premiers Ivo Sanader beeinflussen wollte. 150.000 Euro hätte der Ex-Politiker dafür einstreichen sollen. Doch der Deal flog auf und Benko ist nun verurteilt in einem "Musterfall von Korruption" wie eine Richterin bereits zuvor festgestellt hatte.

Manch ein Unternehmer hätte diese Schmach wohl zum Anlass genommen, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen und künftig kleinere Brötchen zu backen. Nicht aber der gerade einmal 36 Jahre alte Benko.

Zwar wechselte der umstrittene Jungunternehmer Ende August aus der operativen Führung seiner Firma in den Beirat der Signa Holding. Doch zugleich trieb er im Hintergrund den bislang größten Coup seines Lebens voran. Benko ist es, der hinter der mehrheitlichen Übernahme des Hamburger Alsterhauses, des KaDeWe in Berlin und des Oberpollinger in München steht. Zudem hat er sich die Mehrheit an den 28 Sporthäusern des schlingernden Karstadt-Konzerns gesichert.

Schillernder Aufstieg fast wie im Märchen

Den neuen Eigentümer des nobelsten Warenhauses der Stadt hätten sich viele Hamburger wohl anders, seriöser vorgestellt. Mit hanseatischem Understatement hat der schillernde Österreicher, der zu einer Weinverkostung nach Südtiroler Art schon mal Superstars wie Tina Turner einfliegen lässt, nun wirklich nichts am Hut.

Der Aufstieg Benkos zu einem der 50 reichsten Österreicher liest sich fast wie ein Märchen. Der Sohn eines Gemeindebeamten und einer Erzieherin brach mit 17 Jahren die Schule ab, renovierte statt fürs Abitur zu büffeln lieber Häuser. Über eine Vorläuferfirma der heutigen Signa Holding erwarb er selbst zwei Dachböden in Wien und baute diese zu Luxus-Penthäusern aus.

Bekannte stiegen in das Immobiliengeschäft Benkos ein und schließlich der nicht minder schillernde, griechische Reeder George Economou. Laut "Süddeutscher Zeitung" lernten sich der Aufsteiger und der Milliardär bei einem Abendessen der HSH Nordbank kennen, das die Hamburger Landesbank in Athen veranstaltete.

Mit dem Geld des Griechen in der Hinterhand konnte Benko seine weiteren Großprojekte in Wien locker finanzieren. An feinen Adressen wie "Tuchlauben" kaufte er Banken ihre Prunkhäuser ab, baute sie um und ließ darin Luxusläden installieren. Das ganze Areal bezeichnete er unbescheiden als "Goldenes Quartier".

"Er ist sehr geschickt dabei, von anderen zu lernen"

Das Immobiliengeschäft faszinierte den ehrgeizigen Unternehmer und ließ ihn nicht mehr los. "Ich könnte nicht aufhören", sagt er über sich selbst in einem Interview. Mittlerweile verwaltet die Signa-Holding nach eigenen Angaben ein Vermögen von mehr als fünf Milliarden Euro und sieht sich damit selbst als eine der europaweit führenden Gesellschaften der Branche.

Ebenso wie teure Häuser scheint Benko prominente Bekannte und Beiziehungen zu sammeln. Im Beirat seiner Firma befinden sich Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und der frühere österreichische Bundeskanzler Alfred Gusenbauer.

"Er ist sehr geschickt dabei, von anderen zu lernen", beschreibt ihn ein Wegbegleiter. Auch Benko selbst ist sein Umfeld wichtig: "Man muss weder frech sein noch besonders mutig, sondern besonders konsequent in der Umsetzung der Investitionsziele – und dabei, dass man schaut, dass man professionelle Leute an seiner Seite hat."

Der Weg zum Alsterhaus

Der deutschen Öffentlichkeit fiel der Österreicher erstmals vor gut zwei Jahren auf. Da lieferte er sich mit dem Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen einen erbitterten Bieterwettkampf um den Konkurrenten Kaufhof.

Schon damals soll Benko die große Lösung einer Deutschen Warenhaus AG vorgeschwebt haben. Doch dazu kam es letztlich nicht, weil Kaufhof-Eigentümer Metro den Verkaufsprozess am Ende doch wieder stoppte.

Benko ließ sich nicht entmutigen und trieb seinen Einstieg ins deutsche Warenhausgeschäft zunächst über die ihm vertraute Immobilienschiene voran. Ende 2012 kaufte er für 1,1 Milliarden Euro die Immobilien von insgesamt 17 Karstadt-Warenhäusern, allein das Gebäude des KaDeWe soll rund 500 Millionen Euro gekostet haben.

Wie aus Unternehmenskreisen verlautete soll es ihm mittlerweile auch gelungen sein, die Immobilie des Alsterhauses zu erwerben – noch bevor die Einigung über den Verkauf der Mehrheit am operativen Geschäft spruchreif war.

Zukunftpläne noch unklar

Was Benko nun mit seinen neuen Luxuskaufhäusern und den Sportfilialen vorhat, darüber hüllt sich der Selfmademan in Schweigen. Klar ist nur, dass 300 Millionen Euro in Karstadt als Ganzes investiert werden sollen.

Die Gewerkschaft Ver.di pochte darauf, dass in den verkauften Karstadtteilen wieder die übliche Verträge im Einzelhandel gelten, die der Gesamtkonzern im Zuge einer "Tarifpause" zunächst ausgesetzt hatte.

Benko aber könnte aber laut Experten schon wieder an seinem Lieblingsprojekt, einem großen deutschen Warenhauskonzern arbeiten.
 
GENTRIFIZIERUNG
Mieterverein: Hamm könnte neues Schanzenviertel werden
:eek:

Politik und Mieterverein sehen rasanten Wandel der Stadtteile Borgfelde und Hamm mit Sorge - und ziehen Parallelen zu Stadtteilen wie St. Pauli und Ottensen. Das Bezirksamt prüft eine soziale Erhaltensverordnung für beide Stadtteile.

Mitte. Die rasante Verdrängung von alteingesessenen Bewohnern in den Stadtteilen Hamm und Borgfelde alarmiert Politiker und Verbände. Angesichts steigender Mieten und neuen Eigentumswohnungen zieht der Mieterverein zu Hamburg bereits Parallelen zu der Entwicklung in Stadtteilen wie St. Pauli oder dem Schanzenviertel - und warnt vor einer unkontrollierten Gentrifizierung. Bezirksamtsleiter Andy Grote (SPD) lässt eine soziale Erhaltungsverordnung zum Schutz der Bestandsmieter prüfen.

Der Bezirk werde ein Unternehmen mit der Analyse der Wohnsituation in beiden Stadtteilen beauftragen, sagte eine Sprecherin dem Abendblatt. Spätestens im März sollen Ergebnisse vorliegen. Ein sogenanntes Monitoring ist die formale Voraussetzung, um Maßnahmen zum Schutz der Bestandsmieter erlassen zu können. 2008 war im Bezirk Mitte in einem ähnlichen Verfahren bereits eine Erhaltensverordnung für St. Georg erlassen worden.

Nach Ansicht des Mietervereins zu Hamburg hat sich der Verdrängungsprozess längst auf die Nachbarstadtteile ausgeweitet. "Wir beobachten die üblichen Anzeichen für eine voranschreitende Gentrifizierung, etwa eine Vielzahl von Gebäudesanierungen mit anschließender Mieterhöhung", sagt der stellvertretende Vorsitzende, Siegmund Chychla. "Es sind die gleichen Entwicklungen und Prozesse, die bereits vor Jahren etwa im Schanzenviertel oder in St. Georg eingesetzt haben und zum Teil fortdauern."

In beiden Quartieren sorgten zuletzt große Neubauvorhaben für Aufsehen. Am Elisabethgehölz in Hamm-Nord soll die Wohnanlage "Elisa" durch einen Neubau ersetzt werden. Im Zuge der Neuerrichtung plante die verantwortliche Wohnungsbaugenossenschaft, die Durchschnittsmiete für die 122 Wohnungen im Anschluss von 4,50 Euro auf 11,50 Euro zu erhöhen. Nach massiven Protesten verständigte sich der Vermieter mit Mietervertretern auf eine Steigerung von maximal 50 Prozent. In Borgfelde wurden vor allem in der Klaus-Groth-Straße hochpreisige Eigentumswohnungen errichtet.

Die Grünen im Bezirk Mitte hatte angesichts der Entwicklungen bereits Anfang 2012 mit einem Antrag eine Schutzverordnung für beide Stadtteile gefordert. "Die Politik darf nicht dieselben Fehler begehen, die in anderen Stadtteilen zu einer Aufwertung auf dem Rücken der Anwohner geführt hat", sagt der Fraktionsvorsitzende Michael Osterburg. Am Ende des Prüfungsprozesses müsse eine Schutzverordnung stehen, die eine Mischung von je einem Drittel städtisch gefördertem Wohnraum, freien Mietwohnungen und Eigentumsobjekten festschreibt. "Die Politik muss die gesellschaftliche Struktur der Stadtteile im Blick behalten."

Im Zuge der Prüfung könnten auch die Ergebnisse des neuen Mietenspiegels berücksichtigt werden. Das Monitoring für den Stadtteil Wilhelmsburg hatte ergeben, dass dort keine Notwendigkeit für eine Erhaltungsverordnung besteht.

Artikel erschienen am 18.09.2013
 
06.08.13
Grunderwerbsteuer
Länder schröpfen Häuslebauer und Mieter


Bauherren, Hauskäufer und Mieter müssen sich auf steigende Kosten einstellen: Nicht nur die Notarkosten steigen dramatisch, auch mehrere Bundesländer erhöhen ihre Grunderwerbsteuer weiter. Von Norbert Schwaldt

Berlin wird Grunderwerbsteuer zum 1.1.2014 auf 6% anheben
DWO-Grunderwerbsteuer-ag.jpg


Bauherren müssen künftig beim Grundstückskauf noch tiefer in die Tasche greifen. Zum einen sind gerade die Notarkosten gestiegen und zum anderen drehen die Länder an der Steuerschraube. Makler, Notare, Gutachter und Behörden verlangen für ihre Dienste soviel Geld, das etwa 15 bis 20 Prozent der Kauf- und Bausumme schon fällig sind, bevor die Bagger kommen.

Seit Anfang August verlangen die Notare bei der Beurkundung der Grundstückskäufe deutlich höhere Gebühren. Bei einem Hauskauf bei Ablösung einer alten Grundschuld sind jetzt 3135 statt wie bisher 2300 Euro fällig – eine Steigerung um 36 Prozent. Doch als Kostentreiber haben sich die Bundesländer hervorgetan, die die Grunderwerbsteuer als lukrative Einnahmenquelle entdeckt.

Bis September 2006 hatte die Bundesregierung den Grunderwerbsteuersatz einheitlich mit 3,5 Prozent festgelegt. Seitdem dürfen die einzelnen Bundesländer, denen die Steuer zufließt, die Höhe individuell bestimmen. Damals wurde erwartet, dass die Länder im Wettbewerb um Neubürger und Unternehmen die Grunderwerbsteuer senken würden. :lol:

Doch ganz im Gegenteil. Dass dadurch aber gleichzeitig der Wohnungsneubau verteuert und behindert werden, nehmen die Kassenwarte in den Landesregierungen in Kauf.

Seitdem hat keine einziges Bundesland die Steuer auf den Erwerb von Grundstücken und Immobilien gesenkt, vielmehr wird in einem Wettrennen untereinander der Satz erhöht. Seit 1996 hat sich der Steuersatz in manchen Fällen mehr als verdreifacht. Wie in Schleswig-Holstein, wo die Steuer von ursprünglich zwei auf 6,5 Prozent (ab 1. Januar 2014) klettert. Für die Maklertochter der Wüstenrot & Württembergische, wird sie damit "zu einem echten Hindernis für den Wohnungsbau und die Anschaffung von Wohneigentum."

Deutsche Grunderwerbsteuer hoch

Derzeit erheben nach der Auflistung des Eigentümerverbandes Haus & Grund bereits neun Bundesländer fünf Prozent Grunderwerbsteuer, Niedersachsen will demnächst folgen. Im Saarland werden 5,5 Prozent des Kaufpreises verlangt. Das Land Berlin will zu Jahresbeginn 2014 auf sechs Prozent erhöhen. Doch Schleswig-Holstein wird im nächsten Jahr an der Spitze liegen.

Und durch solche Steuererhöhungen werden nicht etwa die Behörden im Bauamt gestärkt, die Baugenehmigungen erteilen, Stadtplanung betreiben oder etwa kommunale Grundstücke für Neubauten auf den Markt bringen. Auch im internationalen Vergleich sind die deutschen Grunderwerbsteuern relativ hoch. In Frankreich werden etwa 3,8 bis 4,5 Prozent verlangt. Hier kassieren allerdings die Gemeinden.

Die steigende Steuerbelastung ist nach Auffassung der Wüstenrot Immobilien GmbH (WI) für viele Immobilienkäufer schwer zu schultern (Link: http://www.welt.de/113700341) . WI-Geschäftsführer Günter Schönfeld: "Die staatliche Eigenheimzulage wird bereits seit 2006 nicht mehr gewährt, die Grunderwerbsteuer hingegen steigt und steigt – damit haben es Käufer und Investoren gleich doppelt schwer."

Getroffen würden vor allem Schwellenhaushalte, für die Wohneigentum wegen der niedrigen Zinsen und der guten Einkommensentwicklung gerade erschwinglicher geworden ist. (Link: http://www.welt.de/116149166) "Das beständige Drehen an der Abgabenschraube schreckt Käufer und damit Investoren ab. Auch im Mietwohnungsbau", betont Schönfeld. Damit würden gerade die Mieten in den besonders gefragten Regionen weiter zulegen, weil die Investoren die anziehenden Nebenkosten letztlich in die Mietpreiskalkulation einfließen lassen.

Einnahmen der Länder haben sich verdoppelt

"Seitdem die Länder 2006 die Befugnis erhielten, den Satz der Grunderwerbsteuer selbst festzulegen, gibt es nur eine Richtung: nach oben", kritisiert Rolf Kornemann, Präsident des Eigentümerverbandes Haus & Grund.

Die Einnahmen der Länder aus dieser Steuer hätten sich in dieser Zeitspanne auf 7,34 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. "Die Länder torpedieren damit ihre eigenen Forderungen nach mehr Wohnungsneubau und einer Stärkung des Wohneigentums", so der Verbandschef.

"Gerade jungen Familien wird damit die Wohneigentumsbildung erschwert (Link: http://www.welt.de/114503280) ." Auch für Mieter werde das Wohnen teurer, weil ein Vermieter die hohen Nebenkosten in die Miete einpreisen müsse – wenn er denn überhaupt noch baue.

Kornemann: "Das sind absurde Vorgänge in den Ländern, die auch finanzpolitisch nicht nachzuvollziehen sind." Denn laut aktueller Steuerschätzung steigen die Steuereinnahmen der Länder bis 2017 um 17 Prozent.

Situation in Berlin angespannt

"Insbesondere vor dem Hintergrund steigender Miet- und Kaufpreise für Wohnungen in Berlin wundert es uns, dass der Berliner Senat die Wohnungsmärkte mit einer Erhöhung der Grunderwerbsteuer weiter belasten will", kommentiert Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilienausschuss (ZIA) die Situation in der Hauptstadt.

Berlin hatte die Grunderwerbsteuer bereits im vergangenen Jahr von 4,5 auf 5 Prozent erhöht. "Eine weitere Erhöhung der Grunderwerbsteuer verteuert den Neubau von Wohnungen in Berlin. Teurere Baukosten ziehen auch höhere Miet- und Kaufpreise nach sich", so Mattner. "Offenbar versucht der Senat, Profit aus der Wohnungsnot zu schlagen. Ganz offensichtlich ist den Ländern die Maximierung ihrer Einnahmen immer noch wichtiger als die Lösung der Wohnungsprobleme." (Link: http://www.welt.de/116624736)

Doch auch ohne eine weitere Erhöhung der Grunderwerbsteuer können sich die Länder auf höhere Steuereinnahmen einstellen. Anfang Juni wurden zwischen Bund und Ländern die Real Estate Transfer Tax Blocker (RETT) abgeschafft, berichtet der ZIA.

RETT-Blocker hätten es großen Unternehmen bisher ermöglicht, bei Umstrukturierungen oder sonstigen Transaktionen die Grunderwerbsteuer zu sparen. Durch die Abschaffung sollen mehrere 100 Millionen Euro mehr Grunderwerbsteueraufkommen in die Landeskassen fließen.
 
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