Hamburger Mietpreise steigen weiter
Hamburg Journal - 12.11.2013 19:30 Uhr
Die Hamburger Mieten sind im letzten Jahr um durchschnittlich drei Prozent gestiegen. Die seit Jahren steigende Tendenz wird sich voraussichtlich auch in Zukunft fortsetzen.
Vor allem Altbau-Wohnungen teurer
Mieten steigen um mehr als fünf Prozent
Der Anstieg der Mietpreise in Hamburg hält unvermindert an.
Laut dem am Dienstag vorgestellten Mietenspiegel 2013 erhöhten sich die Netto-Kaltmieten im frei finanzierten Wohnungsbestand im Vergleich zu 2011 um 5,7 Prozent auf 7,56 Euro pro Quadratmeter - und lagen damit deutlich über der allgemeinen Preisentwicklung in Hohe von 3,3 Prozent.
Damit setzte sich ein Trend fort: Bereits in den beiden vorangegangenen Betrachtungszeiträumen stiegen die Mieten in Hamburg schneller als die allgemeinen Preise. Während des Betrachtungszeitraums von 2009 bis 2011 lag die Teuerungsrate der Mieten bei 5,8 Prozent - und damit etwa auf dem gleichen Niveau wie beim aktuellen Mietspiegel.
Besonders deutlich stiegen die Mieten bei großen Altbauwohnungen in guten Wohnlagen. Dort erhöhten sich die Preise im Vergleich zu 2011 um bis zu 21 Prozent. Auch Häuser, die zwischen den Weltkriegen entstanden, verteuerten sich stärker als die durchschnittliche Netto-Kaltmiete. Neubauwohnungen wurden - ähnlich wie vor zwei Jahren - nur moderat teurer. Wohnungen, die zwischen 1994 und 2012 in normaler Wohnlage errichtet wurden, verzeichneten demnach einen Anstieg von durchschnittlich 2,6 Prozent, in guter Wohnlage waren es 3,2 Prozent mehr.
Blankau spricht von "Stagnation" - Grüne und Linke empört
"Von einer Trendwende bei der Entwicklung können wir insoweit sprechen, dass wir keine weiteren Steigerungen haben, sondern eine Stagnation", kommentierte Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau (SPD) die Zahlen. Sie glaubt, dass sich der Anstieg der Mieten künftig verlangsamt, wie NDR 90,3 berichtete. Hamburgs Wohnungsbauprogramm sorge in diesem Jahr für mehr als 8.000 Baugenehmigungen. Zudem setzt Blankau auf erste Ergebnisse der Berliner Koalitionsverhandlungen, an denen sie selber teilnimmt. Neumieten sollen demnach nur noch zehn Prozent über dem Mietenspiegel liegen dürfen.
Grüne und Linke forderten angesichts der Steigerungen ein Einschreiten der Politik. "Noch mal 5,7 Prozent mehr Miete ist in keiner mir bekannten Rechenart eine Stagnation", kritisierte die Linken-Wohnungsexpertin Heike Sudmann. Die steigenden Mieten könnten nicht mit guten Worten und Absichtserklärungen gestoppt werden. Grünen-Wohnungsexperte Olaf Duge sagte: "Wenn die Senatorin jetzt von einer Stagnation der Mietpreissteigerung spricht, ist das eine Ohrfeige für alle, die sich ihre Miete nicht mehr leisten können." Die Wohnungswirtschaft sieht den Mietenspiegel dagegen als Beleg für moderat steigende Mieten und hält gesetzliche Preisbegrenzungen deshalb für überflüssig.
Mietenspiegel alle zwei Jahre
Der Hamburger Mietenspiegel wird seit 1976 alle zwei Jahre veröffentlicht. Er gibt einen Überblick über die ortsübliche Vergleichsmiete für frei finanzierte Wohnungen. Dabei werden Art, Größe, Ausstattung, Beschaffenheit und Lage der Wohnungen verglichen.
Der Mietenspiegel spielt bei der Festsetzung von Mieten im Fall einer Wiedervermietung einer Wohnung eine wichtige Rolle. Er ist Grundlage für die Erhöhung der Netto-Kaltmieten.
Gesetzlich ist vorgeschrieben, dass bei einem Mietenspiegel nur jene Mieten berücksichtigt werden, die in den vergangenen vier Jahren neu vereinbart oder angepasst wurden und keiner Preisbindung unterliegen. In die Berechnung des Mietenspiegels flossen diesmal etwa 542.000 Wohnungen - insgesamt gibt es in Hamburg rund 925.000.
Weitere Informationen
http://www.hamburg.de/mietenspiegel/
http://www.hamburg.de/contentblob/4139658/data/d-wohnlagenverzeichnis-2013.pdf
Hamburg Journal - 12.11.2013 19:30 Uhr
Die Hamburger Mieten sind im letzten Jahr um durchschnittlich drei Prozent gestiegen. Die seit Jahren steigende Tendenz wird sich voraussichtlich auch in Zukunft fortsetzen.
Vor allem Altbau-Wohnungen teurer
Mieten steigen um mehr als fünf Prozent
Der Anstieg der Mietpreise in Hamburg hält unvermindert an.
Laut dem am Dienstag vorgestellten Mietenspiegel 2013 erhöhten sich die Netto-Kaltmieten im frei finanzierten Wohnungsbestand im Vergleich zu 2011 um 5,7 Prozent auf 7,56 Euro pro Quadratmeter - und lagen damit deutlich über der allgemeinen Preisentwicklung in Hohe von 3,3 Prozent.
Damit setzte sich ein Trend fort: Bereits in den beiden vorangegangenen Betrachtungszeiträumen stiegen die Mieten in Hamburg schneller als die allgemeinen Preise. Während des Betrachtungszeitraums von 2009 bis 2011 lag die Teuerungsrate der Mieten bei 5,8 Prozent - und damit etwa auf dem gleichen Niveau wie beim aktuellen Mietspiegel.
Besonders deutlich stiegen die Mieten bei großen Altbauwohnungen in guten Wohnlagen. Dort erhöhten sich die Preise im Vergleich zu 2011 um bis zu 21 Prozent. Auch Häuser, die zwischen den Weltkriegen entstanden, verteuerten sich stärker als die durchschnittliche Netto-Kaltmiete. Neubauwohnungen wurden - ähnlich wie vor zwei Jahren - nur moderat teurer. Wohnungen, die zwischen 1994 und 2012 in normaler Wohnlage errichtet wurden, verzeichneten demnach einen Anstieg von durchschnittlich 2,6 Prozent, in guter Wohnlage waren es 3,2 Prozent mehr.
Blankau spricht von "Stagnation" - Grüne und Linke empört
"Von einer Trendwende bei der Entwicklung können wir insoweit sprechen, dass wir keine weiteren Steigerungen haben, sondern eine Stagnation", kommentierte Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau (SPD) die Zahlen. Sie glaubt, dass sich der Anstieg der Mieten künftig verlangsamt, wie NDR 90,3 berichtete. Hamburgs Wohnungsbauprogramm sorge in diesem Jahr für mehr als 8.000 Baugenehmigungen. Zudem setzt Blankau auf erste Ergebnisse der Berliner Koalitionsverhandlungen, an denen sie selber teilnimmt. Neumieten sollen demnach nur noch zehn Prozent über dem Mietenspiegel liegen dürfen.
Grüne und Linke forderten angesichts der Steigerungen ein Einschreiten der Politik. "Noch mal 5,7 Prozent mehr Miete ist in keiner mir bekannten Rechenart eine Stagnation", kritisierte die Linken-Wohnungsexpertin Heike Sudmann. Die steigenden Mieten könnten nicht mit guten Worten und Absichtserklärungen gestoppt werden. Grünen-Wohnungsexperte Olaf Duge sagte: "Wenn die Senatorin jetzt von einer Stagnation der Mietpreissteigerung spricht, ist das eine Ohrfeige für alle, die sich ihre Miete nicht mehr leisten können." Die Wohnungswirtschaft sieht den Mietenspiegel dagegen als Beleg für moderat steigende Mieten und hält gesetzliche Preisbegrenzungen deshalb für überflüssig.
Mietenspiegel alle zwei Jahre
Der Hamburger Mietenspiegel wird seit 1976 alle zwei Jahre veröffentlicht. Er gibt einen Überblick über die ortsübliche Vergleichsmiete für frei finanzierte Wohnungen. Dabei werden Art, Größe, Ausstattung, Beschaffenheit und Lage der Wohnungen verglichen.
Der Mietenspiegel spielt bei der Festsetzung von Mieten im Fall einer Wiedervermietung einer Wohnung eine wichtige Rolle. Er ist Grundlage für die Erhöhung der Netto-Kaltmieten.
Gesetzlich ist vorgeschrieben, dass bei einem Mietenspiegel nur jene Mieten berücksichtigt werden, die in den vergangenen vier Jahren neu vereinbart oder angepasst wurden und keiner Preisbindung unterliegen. In die Berechnung des Mietenspiegels flossen diesmal etwa 542.000 Wohnungen - insgesamt gibt es in Hamburg rund 925.000.
Weitere Informationen
http://www.hamburg.de/mietenspiegel/
http://www.hamburg.de/contentblob/4139658/data/d-wohnlagenverzeichnis-2013.pdf