20. Dezember 2013, 11:29 Uhr
Bundesbank-Vorstand Dombret
"Wohnimmobilien um bis zu 20 Prozent überbewertet"
Von Ulric Papendick
URL: http://www.manager-magazin.de/finanzen/boerse/bundesbank-vorstand-dombret-warnt-vor-risiken-durch-niedrigzinsen-a-940114.html
Bundesbank-Vorstand Dombret
"Wohnimmobilien um bis zu 20 Prozent überbewertet"
Von Ulric Papendick
An den Finanzmärkten ist die Party wieder eröffnet, die Banken zocken, als hätte es die jüngste Krise nie gegeben. Auch auf dem Immobilienmarkt gibt es Blasen. Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret erklärt, wo die Risiken am größten sind.
mm: Herr Dombret, Sie warnen vor steigenden Risiken an den Finanzmärkten aufgrund der niedrigen Zinsen. Haben sich die Notenbanken das nicht selbst zuzuschreiben?
Dombret: Die niedrigen Leitzinsen haben maßgeblich dazu beigetragen, die angespannte Lage an den Finanzmärkten zu beruhigen, insoweit haben sie ihre Berechtigung. Doch leider bringen sie auch erhebliche unerwünschte Nebenwirkungen mit sich. Viele Investoren scheinen auf ihrer Suche nach Rendite inzwischen bereit, hohe Risiken einzugehen. Das beobachten wir mit Sorge.
mm: Führt die Jagd nach höherer Rendite schon wieder zu spekulativen Blasen?
Dombret: Zumindest sind die Preise auf manchen Märkten bereits auf einem hohen Niveau angelangt, etwa bei Unternehmensanleihen oder bei Wohnimmobilien in Großstädten. Die Preise von Wohnimmobilien in deutschen Großstädten sind nach unserer Einschätzung um bis zu 20 Prozent überbewertet. Bei den Firmenanleihen ist auffällig, dass auch Unternehmen mit geringerer Bonität zunehmend Zugang zu den Kreditmärkten haben. Die Risikoaufschläge für diese Firmen sind mittlerweile deutlich unter den langfristigen Durchschnitt gefallen, obwohl das makroökonomische Umfeld nach wie vor unsicher ist.
URL: http://www.manager-magazin.de/finanzen/boerse/bundesbank-vorstand-dombret-warnt-vor-risiken-durch-niedrigzinsen-a-940114.html