Rohstoffthread (Archiv)

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Soros erwartet Einbruch des Goldpreises: Starinvestor Jim Rogers erwartet einen Preisverfall beim Gold
Das wäre dann der richtige Zeitpunkt zum Kauf. Denn die "Inflation hat die USA im Griff", die Statistiken seien eine "einzige große Lüge".

Investorenlegende Jim Rogers erwartet einen Einbruch des Goldpreises - den er allerdings zum Einstieg nutzen würde. "Schließlich hat der Goldpreis mit einer Ausnahme in den vergangenen zwölf Jahren immer nur zugelegt - das ist ein außergewöhnliches Phänomen", sagte der ehemalige Partner des renommierten Investors George Soros der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Ein größerer Kursrückgang sei möglich, weil die Regierung des größten Käuferlandes Indien den Gold-Import beschränken wolle. "Und wenn der Preis"
[...]http://www.wiwo.de/finanzen/boerse/rohstoffe-soros-erwartet-einbruch-des-goldpreises-/7940958.html
 
Preis für Edelmetall: Vorsicht vor den Goldbullen

Von Christian Kirchner


Wenn es um Gold geht, verlieren Investoren jede Gelassenheit. Sie kritisieren die Edelmetall-Pessimisten, stricken an Verschwörungstheorien. Aber haben sie auch recht? Eine Warnung an übertriebene Erwartungen.

Der 11. August 2011 war der Tag, an dem man hätte ahnen können, dass es mit dem Goldpreis bald abwärts geht. In London tobten Krawalle, die Aktienmärkte taumelten, die Euro-Krise eskalierte. Einzig der Goldpreis stieg und stieg. Wie seit zehn Jahren schon.

An jenem Augusttag kam Gold auf der Titelseite von Deutschlands größter Tageszeitung "Bild" an. Und zwar auf der kompletten, von oben bis unten: Goldbarren, von denen das Blatt 100 verloste, denn Gold sei "krisensicher" und "besser als Bargeld".

Da war er - der Titelseitenindikator. Dieses Marktphänomen besagt, dass ein Trend sich seinem Ende nähert, wenn er auf den Titelseiten von Massenmedien bejubelt wird. Er funktionierte Ende der siebziger Jahre, als Anleger schon einmal Gold und Silber stürmten. Er funktionierte im Jahr 2000, als die Aktieneuphorie keine Grenzen kannte.

Und er sollte auch 2011 wieder funktionieren: Gerade einmal elf Tage nach der vergoldeten Titelseite erreichte der Goldpreis im September 2011 sein bisheriges Rekordhoch. Seitdem fiel der Preis um knapp ein Fünftel auf zuletzt 1575 Dollar je Feinunze.

Wie geht es nun weiter? Um diese Frage zu beantworten, muss man zunächst das Grundrauschen ausblenden, das bei Gold eher ein Grunddröhnen ist. Denn die Methode vieler Optimisten besteht ja darin, Gold mythisch zu überhöhen, ständige Knappheit zu suggerieren und sich an Krisen aller Art zu laben. Zu gerne beschimpfen Goldbullen auch goldkritische Analysten und verbreiten tollkühne Thesen - wie zum Beispiel diese: Notenbanken, Geschäftsbanken und Mainstream-Medien seien Teil einer Goldverschwörung, in der der Goldpreis bewusst gedrückt werde, damit keine Verunsicherung entstehe.

Nun haben die Optimisten die Kursentwicklung der vergangenen Jahre auf ihrer Seite - wie auch die Intuition vieler Anleger, dass die Gelddruck-Orgien der Notenbanken nicht folgenlos bleiben werden. Doch dreht man dieses Grunddröhnen herunter, verstummt so manches Argument - und zwar sowohl von Goldoptimisten als auch Goldpessimisten, die der Goldpreisrallye verärgert hinterher sehen. Ein kurzer, nüchterner Faktencheck:

"Gold ist ein guter Inflationsschutz": Stimmt.

"Ufert die Inflation aus, locken bei Gold hohe Gewinne": Falsch. Gold erhält bei einer sehr hohen Inflation und bei Währungsschnitten das Vermögen - mehr aber auch nicht. In Zeiten hoher Inflation betrug die reale (also inflationsbereinigte) Verzinsung von Gold in den vergangenen 120 Jahren sogar etwas weniger als null Prozent pro Jahr - und zwar über alle großen Währungsräume hinweg. Die höchsten realen Erträge erzielte Gold hingegen in Phasen einer schlimmen Deflation, also bei stark sinkenden Preisen.

"Gold bringt keine Zinsen": Stimmt.

"Gold ist kein Rohstoff, sondern eine Vertrauenswährung": Falsch. Gold ist ein Rohstoff wie jeder andere, dessen Preisbildung den Regeln von Angebot und Nachfrage folgt. Das Argument mit dem Währungsersatz kommt dennoch gut an bei Optimisten, weil die industrielle Nachfrage nach Gold seit Jahren stark sinkt. An Stelle der Industrie sind Notenbanken und Privatanleger getreten, die die sinkende Nachfrage derzeit mehr als wettmachen.
"Alles je geförderte Gold der Welt passt in einen Würfel von nur 20 Meter Kantenlänge": Ein verblüffendes Bild, das stimmt - und nahe legt, dass sich bei einer echten Spekulationswelle viele Menschen um sehr wenig Gold schlagen können. Was indes Optimisten gerne verschweigen: Jedes Jahr kommen weitere knapp 3000 Tonnen Gold aus der Erde. Höhere Preise machen zudem auch immer mehr Lagerstätten attraktiv.

Was heißt all dies nun für die kurzfristige Entwicklung? Der jüngste Fall des Goldpreises seit Herbst ist jedenfalls leicht zu erklären: Über weite Strecken der vergangenen Jahre lag die Verzinsung von als sicher geltenden Staatsanleihen unterhalb der Teuerungsrate. In diesem Fall ist Gold, wie die "Bild" 2011 schrieb, tatsächlich besser als Bargeld - und auch besser als Staatsanleihen, denn Gold verspricht ja zumindest einen realen Erhalt der Kaufkraft.

Nun aber bröckelt der Goldpreis ab - und zugleich geht die Teuerung zurück: Zuletzt blieb sie in den USA wie Deutschland klar unter zwei Prozent bei zugleich sogar leicht steigenden Anleihenrenditen. Von der Höhe der Realzinsen für solche sicheren Anleihen dürfte die kurzfristig Goldpreisentwicklung abhängen - steigen sie, fällt Gold und umgekehrt.

Und langfristig? Brauchen Goldoptimisten gute Nerven. Denn auf sehr lange Sicht betrachtet beträgt der reale Ertrag von Gold rund ein Prozent pro Jahr - unter sehr starken zwischenzeitlichen Schwankungen. Mal galoppiert der Goldpreis dieser Marke davon, mal bleibt er jahrzehntelang hinter ihr zurück. Derzeit ist er davongaloppiert und hat einen deutlichen Anstieg der Inflation bereits eingepreist.

So beträgt der inflationsbereinigte Ertrag mit einer Goldanlage über die letzten 40 Jahre rund 3,5 Prozent pro Jahr, über die letzten 30 Jahre rund 1,5 Prozent pro Jahr, über die letzten 20 Jahre rund 6,0 Prozent und über die letzten zehn Jahre sogar 14 Prozent pro Jahr.

Das spricht nicht gegen eine Beimischung von Gold im Depot. Es spricht aber für gedämpfte Erwartungen - und etwas mehr Sachlichkeit im Grunddröhnen der Goldbullen.
 
15.03.2013 14:14 Uhr | Christian Kämmerer
Platin stabilisiert sich über dem SMA200

Erwartungsgemäß sank Platin rückblickend zur Analyse vom 22. Februar weiter zurück und dennoch nicht so stark wie ursprünglich erwartet. Mit Blick auf den untersten Chart auf Tagesbasis wird deutlich, dass sich das Industrie- und Edelmetall bereits über dem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt (SMA - aktuell bei 1.563,06 USD) stabilisieren konnte und seither die Rückkehr über die runde Marke von1.600,00 USD versucht. Viel fehlt tatsächlich nicht mehr, um ein kurzfristiges Kaufsignal auszulösen. Auf was genau es dabei ankommt, erfahren Sie im Anschluss an den Langfristchart zu Platin.

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Quelle Charts: Tradesignal Web Edition


Fazit:

Aufgrund des bisherigen Verhaltens eröffnet sich bei Platin durchaus die Chance in Bälde einen Anstieg bis 1.660,00 USD sowie darüber bis zur hinlänglich bekannten Widerstandszone um 1.725,00 USD zu vollziehen. Preise über 1.612,50 USD könnten dabei stimulierend für die Käufer wirken und in Folge dessen für zusätzlichen Auftrieb bis zu den gerade genannten Marken sorgen. Hierfür sollte Platin jedoch den sich darstellenden Aufwärtstrend sowie den knapp darunter verlaufenden SMA200 nicht unterschreiten.

Geschieht dies nämlich, so würde sich die aktuell erfreuliche Perspektive für das Metall rasch in eine Enttäuschung verwandeln. Die Konsequenz daraus dürften weiter fallende Preise bis 1.522,00 USD und darunter bis zur Marke von 1.500,00 USD glatt sein. Kippt die Stimmung überdies weiter ins Negative, so sollte sich bei einem Rückgang unter die Marke von 1.500,00 USD weiteres Abwärtspotenzial bis hin zur 1.400,00 USD eröffnen.

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Quelle Charts: Tradesignal Web Edition


Long Szenario:

Die Aussichten auf bald anziehende Preise stehen derzeit unter einem guten Licht. Oberhalb von 1.612,50 USD könnte daher eine erste Aufwärtswelle bis 1.660,00 USD folgen, um Platin im Anschluss daran in einer zweiten Welle bis zum Widerstand um 1.725,00 USD hinaufzuführen.


Short Szenario:

Unterhalb von 1.563,08 USD (SMA200) dürfte Platin rasch wieder Fahrt gen Süden aufnehmen. Die bislang ausgebliebenden Rücksetzer bis 1.522,00 bzw. 1.500,00 USD wären dann sicher rasch erreicht. Gerade bei 1.500,00 USD kommt es dann darauf an. Ein Bruch dieses Niveaus würde mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Verluste bis 1.400,00 USD generieren.
 
15.03.2013 10:52 Uhr | Heiko Aschoff
Relative Stärke Ranking: Rohstoffe & Indizes per 15.03.

"The trend is your friend" lautet ein elementares Prinzip in der Technischen Analyse. Dahinter steht die Überlegung, dass die Wahrscheinlichkeit einer Fortsetzung des alten Trends höher ist als dessen Umkehrung. Mit der Relativen Stärke lassen sich starke Trends identifizieren. Aber nicht nur Trendfolger haben ihre wahre Freude daran, sondern auch Antizykliker: Jeder Trend läuft einmal heiß und eine Gegenbewegung oder gar Trendbruch droht. Die Relative Stärke gibt wertvolle Hinweise auf interessante Handelsmöglichkeiten.

http://goldseiten.de/artikel/165313--Relative-Staerke-Ranking~-Rohstoffe-und-Indizes-per-15.03..html
 
ROHÖL UND ERDGAS
Rohöl: Miserabler Wochenstart


Im Zuge der markanten Euroschwäche ging es auch mit dem Ölpreis deutlich bergab. Erfahrungsgemäß besteht zwischen Euro und Öl eine positive Korrelation.

von Jörg Bernhard

Zum einen, weil Öl in Dollar notiert und sich somit für Investoren aus dem Nicht-Dollarraum im Falle einer Dollarstärke verteuert. Zum anderen, weil man befürchtet, dass sich in Europa angesichts der Probleme mit Zypern die rezessive Tendenz verstärken könnte. Der am Nachmittag veröffentlichte in den USA veröffentlichte NAHB-Hausmarktindex (März) fiel mit 44 Zählern etwas schlechter als erwartet aus. Aus charttechnischer Sicht wächst nun vor allem bei der Nordseemarke Brent die Spannung, da im Bereich von 108 Dollar eine wichtige Unterstützungszone verläuft.
Am Montagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit schwächeren Notierungen. Bis gegen 14.50 Uhr (MEZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt (April) um 1,12 auf 92,33 Dollar, während sein Pendant auf Brent (Mai) um 1,30 auf 108,52 Dollar zurückfiel.

US-Erdgas: Marke von vier Dollar im Visier

Zwei Faktoren treiben Erdgas derzeit in deutlich höhere Kursregionen. Neben dem ungewöhnlich kalten Winterwetter in den USA sorgen auch Future-Käufe großer Spekulanten für Auftrieb. Im Zuge dieser Entwicklung stieg die Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) der Hedgefonds- und Geldmanager auf den höchsten Stand seit drei Jahren. Sobald die Wetterberichte keine Kaufargumente mehr liefern, droht eine technische Korrektur. Dass die Luft mittlerweile dünner wird, signalisiert auch der Timingindikator Relative-Stärke-Index. Dieser notiert mit über 76 Prozent eindeutig in der überkauften Zone – die Wahrscheinlichkeit für einen Rückschlag ist somit nicht von der Hand zu weisen.
Am Montagnachmittag präsentierte sich der Gaspreis mit anziehenden Notierungen. Bis gegen 14.50 Uhr (MEZ) verteuerte sich der nächstfällige Future auf Henry-Hub-Erdgas um 0,075 auf 3,947 Dollar pro mmBtu.
 
GOLD UND ROHÖL

Gold: Comeback dank Zypern

Die Rettung Zyperns schlägt weiterhin hohe Wellen. Heute soll das zypriotische Parlament über den „Vorschlag“ der EU abstimmen. Zeitweise kostete Gold mehr als 1.600 Dollar.

von Jörg Bernhard

Guthaben bis zu 100.000 Euro sollen über eine Zwangsabgabe in Höhe von 6,75 Prozent belastet werden, bei mehr als 100.000 Euro werden 9,9 Prozent fällig. Die Maßnahme zeigt, welche „Folterwerkzeuge“ die Regierungen noch in der Hinterhand haben, um an Geld zu kommen. Es droht ein Run auf die Banken und das Räumen der Konten. Bleibt zu hoffen, dass sich die Gemüter wieder beruhigen und nicht auf die anderen Problemländer übergreifen. Vor diesem Hintergrund hat das gelbe Edelmetall wieder etwas an Glanz gewonnen. Dass Regierungen in der Vergangenheit aber auch Goldbesitzern das Leben schwer machen können, zeigt ein „Schreckgespenst“ namens Goldverbot. Inder, Deutsche, Franzosen sowie US-Amerikanern haben darunter vor Jahrzehnten massiv gelitten.
Am Montagvormittag präsentierte sich der Goldpreis mit anziehenden Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MEZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (April) um 4,80 auf 1.597,40 Dollar pro Feinunze.

WTI-Rohöl: Spekulanten auf dem Rückzug


Der vor dem Wochenende veröffentlichte COT-Report der CFTC wies bei Futures auf die US-Sorte WTI einen rückläufigen Optimismus der Großspekulanten aus. Dieser hat mittlerweile die vierte Woche in Folge nachgelassen. So reduzierte sich deren Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) in der Woche zum 12. März von 235.740 auf 228.195 Kontrakte (-3,2 Prozent). Dies stellte das niedrigste Niveau seit Mitte Januar dar. Beim Vergleich zwischen der US-Sorte WTI und der Nordseemarke Brent fällt auf, dass sich der Spread zwischen beiden Ölsorten etwas eingeengt hat. Während Brent seit Anfang März stagnierte legte WTI um fast drei Dollar zu. Die schwache wirtschaftliche Entwicklung Europas dürfte dabei eine wichtige Rolle gespielt haben. Zum Wochenstart lastet die Unsicherheit bezüglich Zypern auf dem Ölpreis.
Am Montagvormittag präsentierte sich der Ölpreis mit fallenden Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MEZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt (April) um 1,15 auf 92,30 Dollar, während sein Pendant auf Brent (Mai) um 1,29 auf 108,53 Dollar zurückfiel.
 
Goldpreis steigt über 1.600 Dollar - Zypern-Zwangsabgabe schürt Unsicherheit

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die erhöhte Risikoscheu an den Finanzmärkten infolge der angepeilten Zwangsabgabe auf zyprische Bankeinlagen hat am Montag auch den Goldpreis erfasst. Zu Wochenbeginn stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31 Gramm) erstmals seit Ende Februar über die Marke von 1.600 Dollar. In der Spitze kostete das gelbe Edelmetall, das auch als Schutz vor krisenhaften Entwicklungen gilt, auf gut 1.608 Dollar. Das waren rund 16 Dollar mehr als am Freitag. Als Grund nannten Händler den Beschluss der Euro-Finanzminister vom Wochenende, zyprische Bankkunden an der Stützung des heimischen Bankensektors zu beteiligen./bgf/hbr
 
18.03.2013 11:09 Uhr | Redaktion
World Gold Council veröffentlicht Übersicht der offiziellen Goldbestände weltweit

Das World Gold Council hat vergangene Woche aktuelle Zahlen zu den offiziellen Goldbeständen weltweit veröffentlicht.

Auf Platz 1 befinden sich mit 8.133,5 Tonnen des Edelmetalls auch weiterhin die USA, der Anteil an den Währungsreserven liegt aktuell bei 75,6%. Mit deutlichem Abstand folgt Deutschland mit 3.391,3 Tonnen Gold, der Anteil an den Währungsreserven liegt bei 72,7%.

Die Goldreserven Koreas erhöhten sich laut der Zentralbank des Landes im Februar um 20,0 Tonnen.

Im Januar erhöhten sich die Goldreserven der Türkei den Angaben des WGC zufolge um 10,3 Tonnen. Russland kaufte 12,2 Tonnen und Weißrussland erwarb 0,5 Tonnen. Aserbaidschan stockte seine Reserven um 1,0 Tonne auf, Kasachstan kaufte zudem 1,5 Tonnen und Tadschikistan 0,1 Tonne. Die Goldreserven Mexikos gingen im Januar dagegen um 0,1 Tonne zurück.

Die folgende Übersicht zeigt den aktuellsten Stand der weltweiten Goldreserven (Plätze 1 - 100):

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18.03.2013 07:05 Uhr | Adam Hamilton
Gold-Futures als Kontraindikator (Teil 2)

Der technische Einbruch des Goldpreises, der sich im Kapitulations-Sell-Off vor kurzem bemerkbar machte, hat eine enorm bärische Stimmung verbreitet. Händler sind davon überzeugt, dass diese trostlose Performance erst der Anfang war und uns das Schlimmste erst noch bevorsteht. Weit und breit ist der Pessimismus zu spüren, sogar unter Futures-Händlern. Ihre Handelstendenzen gelten jedoch eigentlich als starker Kontraindikator. Ihre bärische Stimmung erreicht kurz vor dem Beginn großer Rallys ihren Höhepunkt.

Futures-Spekulanten werden im Allgemeinen für die feinsinnigsten Händler gehalten. Angesichts ihres hohen Leverage-Effekts, ihrer Einschusssätze, begrenzter Laufzeiten und ihrer Rolle als Nullsummenspiel stellen Futures ein weitaus höheres Risiko und größere Herausforderung als Aktien dar. Daher ist der Durchschnitts-Futures-Händler viel besser informiert und kapitalkräftiger als der durchschnittliche Aktienhändler. Unerbittliche Termingeschäfte trennen schnell die Spreu vom Weizen.

Nichtsdestotrotz sind die Gewinner unter den Futures-Händlern menschliche Wesen. Sie kämpfen mit denselben gefährlichen Emotionen wie Aktienhändler, Gier und Angst. Insgesamt werden Futures-Händler nach einem zu großen und zu schnellen Preisanstieg zu euphorisch und gierig. Daher gehen sie long, wenn sich der Preis einem Hoch nähert. Im Anschluss an einen zu großen und zu rasanten Preisrückgang verlieren sie ihren Mut jedoch. Daher gehen sie short, wenn sich der Preis einem Tief nähert.

Letzteres war vor kurzem aufgrund der Goldpreiskapitulation der Fall. Infolge einer unglücklichen Kettenreaktion aus Nachrichtenmeldungen und Marktstimmung, die wir in unserem neuesten monatlich erscheinenden Newsletter genauer unter die Lupe nehmen, wuchs die bärische Stimmung der Futures-Händler ins Unermessliche. Daher setzten sie auf einen Goldpreisrückgang, was im Futures-Handel bedeutet, dass man auf der Short-Seite des Kontraktes steht. Die Anzahl dieser Shorts erreichte extrem hohe Werte.

Der Futures-Handel in den USA wird von der Commodity Futures Trading Commission der US-Regierung reguliert. Auch wenn die CFTC wie alle Regulierungsbehörden ein wahrer Fluch sein kann, hat sie auch einen positiven Aspekt, denn sie veröffentlicht wöchentlich den Commitments of Traders Report. Dieser wird jede Woche am späten Freitagnachmittag publiziert und gibt Aufschluss darüber, welche Positionen die verschiedenen Händlerkategorien bis zum vorherigen Dienstag gehalten haben.

Termingeschäfte sind ein Nullsummenspiel, auf jeder Long-Seite und auf jeder Short-Seite eines Kontraktes befindet sich jeweils ein Händler. Jeder Dollar Gewinn bedeutet daher einen direkten Dollar Verlust für die gegenüberliegende Seite. Demzufolge gibt es für jeden Rohstoff einschließlich Gold immer gleich viele Longs und Shorts. Es gibt keine Short-Position ohne Long-Position.

Während die Gesamtzahl an Gold-Shorts und –Longs immer übereinstimmt, unterscheidet die CFTC drei Kategorien von Futures-Händlern, die kommerziellen Händler (Hedger, die physische Rohstoffe direkt für geschäftliche Zwecke nutzen), nicht kommerzielle Händler (Großspekulanten) und nicht berichtspflichtige Händler (Kleinspekulanten). Die von jeder Kategorie gehaltenen Positionen können massiv variieren.

Im Gold-Futures-Handel nehmen die kommerziellen Hedger meist die Short-Seite der Kontrakte ein. Diese Hedger sind größtenteils Bergbauunternehmen, die ihren künftigen Verkaufspreis festschreiben wollen. Sowohl Klein- als auch Großspekulanten entscheiden sich für die jeweilige Long-Seite dieser Kontrakte. Wenn die gesamten Longs und Shorts für jede Kategorie zusammengerechnet werden, ergibt sich eine Netto-Long- oder eine Netto-Short-Position. Somit kann die generelle Marktstimmung eingeschätzt werden.

Je größer die Netto-Long-Position der Spekulanten ist, desto bullischer sind sie bezüglich Gold gestimmt. Sie würden dieses riskante Spiel nicht wagen, wenn sie nicht davon überzeugt wären, dass ein Goldpreisanstieg wahrscheinlich ist. Dies ist meist der Fall, wenn sich der Preis einem wichtigen Topping im Anschluss an einen großen Aufschwung nähert. Desto kleiner die Netto-Long-Position der Spekulanten ist, desto bärischer sind sie bezüglich Gold. Sie würden nicht auf einen Goldpreisanstieg spekulieren, nachdem das Metall eine lange, trostlose Korrektur erlebt hat.

Im ersten Chart sind die gesamten Positionen jeder Händlerkategorie in Gold-Futures abgebildet. Die Netto-Short-Positionen der kommerziellen Hedger sind in Gelb hervorgehoben. Ohne sie würde es keinen Handel mit Gold-Futures geben. Die Netto-Long-Positionen der Groß- und Kleinspekulanten sind in Orange und Rot dargestellt. Wenn Sie neben all diesen Positionen den Goldpreisverlauf betrachten, erkennen Sie deutlich, dass sie als starker Kontraindikator dienen.

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Auch wenn die kommerziellen Händler während eines langfristigen Bullenmarktes immer die Netto-Short-Positionen und die Spekulanten immer die Netto-Long-Positionen darstellen, ist die Anzahl dieser Positionen äußerst aussagekräftig. Wenn Spekulanten außergewöhnlich bullisch oder bärisch bezüglich Gold sind, steigen und fallen ihre Netto-Long-Positionen dementsprechend. Trotz ihres wohl verdienten Rufes als feinsinnige Händler treffen Futures-Händler fast immer die falsche Entscheidung, wenn sich der Goldpreis einem Extremwert nähert.

http://goldseiten.de/artikel/165167--Gold-Futures-als-Kontraindikator-Teil-2.html?seite=2
 
18.03.2013 12:41 Uhr | Sonia Hellwig
Edelmetalle Kompakt


Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Entgegen unserer Einschätzung hat Gold letzte Woche die bisherige Handelsspanne dieses Monats (1.560$/oz - 1.585$/oz) verlassen und sich wieder der wichtigen Marke von 1.600,00 $/oz angenähert. Zwar konnte das Metall nun eine zweite Woche in Folge einen Gewinn verzeichnen, den Widerstand jedoch nicht überwinden.

Auslöser für den Ausbruch aus der Range waren Stimmen seitens EZB, die in Erinnerung riefen, dass die Eurokrise noch nicht vorbei sei. Auch Aussagen von Jens Weidmann, dem Präsident der Deutschen Bundesbank, bestärkten dieses Gefühl, was den Preis des Edelmetalls am Dienstag um 1% steigen ließ. Die Ende der Woche herrschende Volatilität war von teils widersprüchlichen Daten getrieben, die auf Unsicherheit hinsichtlich der künftigen Geldpolitik - vor allem in den USA - schließen ließ. Insgesamt wird auch in diesem Jahr erwartet, dass die Zentralbanken wieder auf der Netto-Käufer Seite des gelben Metalls stehen werden. Überraschend war daher die Aussage des stellvertretenden Gouverneurs der chinesischen Zentralbank letzte Woche, die Bestände nicht über 2% der gesamten Währungsreserven steigen zu lassen. Laut World Gold Council liegt der jetzige Anteil bereits bei 1,8%. Bislang ist China nach Indien der weltweit zweitgrößte Käufer von Gold.

Für Aufregung im Goldmarkt sorgte in den letzten Tagen die von der amerikanischen Börsenaufsicht eingeleitete Untersuchung möglicher Preismanipulation beim Goldfixing. Auslöser für die bisher informellen Ermittlungen war der Libor-Zinsskandal. Die LBMA weist entsprechende Verdächtigungen jedoch zurück: Das Fixing sei völlig transparent und mit dem Libor nicht zu vergleichen.

Das am Wochenende verabschiedete, aber auch umstrittene, Rettungspaket für Zypern hat die Sorge um den Euro erneut in den Fokus gerückt. In Reaktion sprang der Preis über die Marke von 1.600,00 $/oz. Ob es der benötigte Impuls für erneut steigende Preise sein wird, bleibt abzuwarten. In der Vergangenheit verstärkten jedenfalls derartige Rettungsaktionen die Unsicherheit und kurbelten somit die Nachfrage nach Goldbarren an.


Silber

Silber schloss trotz eines Preissprungs Mitte der Woche fast unverändert auf dem Niveau, mit dem es in die Woche gestartet war: 28,90 $/oz. Das Metall folgte am Mittwoch dem großen Bruder Gold und stieg bis auf einen Preis von 29,35 $/oz - dem höchsten Stand seit Anfang des Monats. Nachhaltig hielt sich das Metall jedoch nicht über dem Preis von 29,00 $/oz, so dass dies weiterhin als Widerstand gilt. Konträr zu Gold verhält sich die Nachfrage seitens Investoren: Während Gold weiterhin unter Abflüssen aus den ETFs zu leiden hat, scheint Silber davon profitiert zu haben - wenn auch nicht in gleichem Maße. Die Silberbestände erreichten letzte Woche einen Rekordwert von über 17.000 Tonnen!

Folgende Events und Daten könnten diese Woche Impulse setzen: US Housing Starts (19. März), FOMC Meeting (20. März), IFO Geschäftsklimaindex Deutschland für März (22. März).


Platin

Platin testete letzte Woche mehrfach den psychologischen Widerstand bei 1.600,00 $/oz. Das Metall konnte sich jedoch nicht nachhaltig über diesem Niveau etablieren und bewegte sich somit in einer ähnlichen Handelspanne wie Gold. Im Verlauf der Woche gab das Metall um 0,5% nach. Zunächst folgte Platin in den letzten Tagen dem amerikanischen Aktienmarkt, dessen weiterer Aufschwung dem Metall dazu verhalf, Verluste Mitte der Woche wieder wettzumachen. Im Vergleich zur Vorwoche konnten wir jedoch nur eine verhaltene Nachfrage verzeichnen. Wir erwarten diese Woche erneut eine Seitwärtsbewegung mit charttechnischer Unterstützung bei 1.560,00 $/oz, während es auf dem Weg nach oben weiterhin gilt, den Preis von 1.600,00 $/oz nachhaltig zu überwinden., um sich auf einen höheren Preislevel zu etablieren. Heute Morgen stehen wir nach einem kurzen Peak bei aktuell 1.575,00 $/oz.


Palladium

Palladium erreichte in den letzten Tagen seinen höchsten Stand seit 1½ Jahren (784,50 $/oz) und handelt aktuell jedoch wieder etwas tiefer bei 757,50 $/oz. Auch hier wirkte die positive Entwicklung an den US amerikanischen Aktienmärkten unterstützend. Zudem hat laut Thomson Reuters zuletzt die Nachfrage seitens Investoren zugenommen: Verschiedene an den Börsen gehandelte Produkte, die mit Palladium gedeckt sind, verzeichneten im Februar diesen Jahres den stärksten Zufluss seit 12 Monaten. Es wurden ca. 127.000 Unzen hinzugefügt, während der sonst übliche Monatsdurchschnitt bei etwa 40.000 Unzen liegt. Ermutigend sind zudem die Verkaufszahlen der Automobilbranche in China: Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Absatz in den ersten beiden Monaten diesen Jahres um 19,5% - der beste Wert seit 2010.

Trotz wiederholter Rückschläge hat sich das "Stehaufmännchen" Palladium zuletzt immer wieder erholt und könnte nun mittelfristig die wichtige Marke von 800,00 $/oz anpeilen. Charttechnisch findet das Metall schon Unterstützung bei 750,00 $/oz.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Die Nachrichtenlage rund um die kleinen Metalle ist unverändert überschaubar. Rhodium hat noch einmal leicht zugelegt und handelt jetzt bei 1.240,00 $/oz - 1.290,00 $/oz. Im Ruthenium sieht es momentan so aus, als würde sich der Preis stabilisieren und dass der große Verkaufsdruck zur Zeit erst einmal raus ist (70,00 $/oz - 90,00 $/oz). Aufgrund der weiterhin relativ schwachen Nachfrage aus der Elektronikindustrie gibt es aber momentan auch keinen Anlass für einen starken Preisanstieg. Iridium verharrt auf aktuellem Niveau in einem engen Markt ohne Anzeichen für die eine oder andere Richtung und handelt in einer Spanne von 980,00 $/oz - 1.020,00 $/oz.
 
GOLD UND ROHÖL

Gold: Marke von 1.600 Dollar überwunden


Dass im Zuge der Eurokrise erstmals ein „Haircut“ nicht auf Anleihen, sondern bei Einlagen zum Tragen kam, ließ den Goldpreis über 1.600 Dollar ansteigen.

von Jörg Bernhard

Heute und morgen bleiben die cypriotischen Banken wegen Bank-Feiertagen geschlossen. Konteninhaber haben freilich nichts zu feiern, schließlich müssen sie sich per Gesetz höchstwahrscheinlich an der Rettung ihrer maroden Bankenlandschaft beteiligen. Ob die Abstimmung die „teilweise Enteignung“ der Sparer beschließen wird, bleibt abzuwarten. Offensichtlich sollen die Modalitäten noch einmal geändert werden. Doch am Ende soll unter dem Strich ein Beitrag in Höhe von 5,8 Milliarden Euro herauskommen. Man darf gespannt sein, ob dies gelingt. Dass in einem solchen Klima der Unsicherheit der „sichere Hafen Gold“ wieder verstärkt angesteuert wird, ist ein mehr als nachvollziehbarer Reflex.
Am Dienstagvormittag präsentierte sich der Goldpreis mit stabilen Notierungen. Bis gegen 7.45 Uhr (MEZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (April) um 0,20 auf 1.604,40 Dollar pro Feinunze.

Spekulanten werden bei Brent skeptischer

Am gestrigen Montag meldete die InterContinental Exchange, dass spekulative Marktakteure ihre Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) die fünfte Woche in Folge zurückgefahren haben. Mittlerweile ist man auf dem niedrigsten Niveau seit drei Monaten angelangt. Aus charttechnischer Sicht kann vorläufig Entwarnung gegeben werden, schließlich drehte der Brent-Future genau an der Unterstützungslinie wieder nach oben. Ein Bruch der Marke von 108 Dollar wäre allerdings höchstproblematisch. In diesem Fall würde sich Abwärtspotenzial bis in den Bereich von 104 Dollar eröffnen. Hier drehte der Öl-Future im letzten Quartal 2012 mehrfach wieder nach oben.
Am Dienstagvormittag präsentierte sich der Ölpreis mit relativ stabilen Notierungen. Bis gegen 7.45 Uhr (MEZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt (April) um 0,03 auf 93,71 Dollar, während sein Pendant auf Brent (Mai) um 0,34 auf 109,17 Dollar zurückfiel.
 
ROHÖL UND GOLD
Rohöl: Nachlassende Abwärtsdynamik


Rohöl: Miserabler Wochenstart
Nachdem zum gestrigen Wochenstart sowohl Brent als auch WTI in einer Tradingrange von über zwei Dollar gehandelt worden war, haben sich die Gemüter mittlerweile wieder spürbar beruhigt. Vor allem WTI bewegt sich in relativ engen Bahnen.

von Jörg Bernhard

Der am Vormittag gemeldete ZEW-Konjunkturbericht fiel zudem besser als erwartet aus. Eine positive Überraschung gab es bei der Einschätzung der aktuellen Lage sowie bei den Erwartungen. Doch die relative Ruhephase könnte schneller als erwünscht enden. Grund: Heute beginnt die zweitägige Sitzung der US-Notenbank Fed. Am Mittwochabend könnten die Märkte dann wieder in Bewegung geraten, schließlich steht neben den üblichen Statements auch noch eine Pressekonferenz mit Ben Bernanke an. Man darf daher gespannt sein, ob eher Dur- oder Molltöne überwiegen. Zu viel Zuversicht könnte die Investoren zu Verkäufen animieren.
Am Dienstagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit nachgebenden Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MEZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt (April) um 0,04 auf 93,70 Dollar, während sein Pendant auf Brent (Mai) um 0,63 auf 108,88 Dollar zurückfiel.

Gold: Abflüsse bei ETFs halten an

Von einer panischen Flucht in Gold kann derzeit wahrlich nicht gesprochen. Der weltgrößte Gold-ETF SPDR Gold Shares liefert hierfür den besten Beweis. So reduzierte sich dessen gehaltene Goldmenge von 1.233,00 auf 1.219,45 Tonnen, was den stärksten Mengenrückgang innerhalb fast eines Monats darstellt. Der Dollar scheint bei verunsicherten Investoren attraktiver zu sein. Der Dollarindex, der die US-Währung mit sechs anderen wichtigen Währungen vergleicht, kletterte seit Anfang Februar von 79 auf 83 Punkte.
Am Dienstagnachmittag präsentierte sich der Goldpreis mit stabilen Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MEZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (April) um 1,80 auf 1.602,80 Dollar pro Feinunze.
 
BAUMWOLLE GEFRAGT
Agrarrohstoffe: China räumt Baumwolllager


Die Baumwollpreise steigen zwar, doch die Rally könnte bald vorbei sein. Die Gründe. Wie Anleger dennoch profitieren können.

von Astrid Zehbe, Euro am Sonntag

Während die Beobachter noch uneins über die Angebotslage auf dem Baumwollmarkt sind, stellen sich Anleger offenbar auf eine geringere Verfügbarkeit des Rohstoffs ein. Und das treibt die Preise. Vergangene Woche kostete Baumwolle zeitweise 0,90 Dollar je Pfund (lb) und damit so viel wie seit April 2012 nicht mehr. In den vergangenen drei Monaten sind die Notierungen um fast 20 Prozent gestiegen. Wegen der weltweit gut gefüllten Lagerhäuser sind Rohstoff­experten der Commerzbank skeptisch, dass es zu einem langfristigen Anstieg der Preise kommen wird.

Kurzfristig bleibt die Lage aber angespannt: China will seinen Textilproduzenten ab April zusätzliche Importquoten von 800.000 Tonnen zur Verfügung stellen. Dies ist auch notwendig, weil der Staat fast die kompletten Lagerbestände aufgekauft hat. Diese umfassten zehn Millionen Tonnen, was etwa 60 Prozent der weltweiten Lagerbestände entspricht. Das globale Produktionsvolumen beträgt 26 Millionen Tonnen.
 
19.03.2013 08:00 Uhr | GoldMoney
Armes Zypern

Reiner Diebstahl. So bezeichnen viele die Vorgänge in Zypern, wo die Bankkonten von Sparern eingefroren sind und eine Zwangsabgabe von 9,9% auf Einlagen über €100.000 und 6,7% für Einlagen unter dieser Grenze droht. Auch Zinsen werden mit 20-25% besteuert und das Land wird von IWF und EU dazu gezwungen, seine Unternehmenssteuer von 10% anzuheben. Mit diesen Maßnahmen soll ein Beitrag von €5,8 Mrd. zu der €10 Mrd. schweren Rettung des Krisenlandes geleistet werden.

Wieder einmal werden Banken und Regierungen auf Kosten des kleinen Mannes gerettet. Wer den gescheiterten zypriotischen Banken Geld geliehen hat, bekommt sein ganzes Kapital und Zinsen zurück, während normale Bankkunden mit einer Zwangsabgabe belegt werden.

Die Banken der Insel sind geschlossen, während die Abstimmung des Parlaments über die Maßnahmen auf morgen verschoben wurde. Kein guter Trost für die Zyprioten, aber verglichen mit dem ursprünglich von Deutschland und dem IWF geforderten Schnitt von 40% ist Zypern noch glimpflich davon gekommen.

Wie damals bei MF Global wird deutlich, dass normale Sparer und Investoren große Angst vor verzweifelten Bankern und Politikern haben sollten - mit Blick auf die Dreistigkeit im Fall Zypern vielleicht sogar noch stärker. Fühlt sich wirklich noch jemand sicher, Geld in griechischen, spanischen, oder italienischen Banken zu halten? Laut der New York Times hat der Präsident der zuständigen Ministergruppe der Eurozone, Jeroen Dijsselbloem, am Sonntag ähnliche Steuern auf Bankeinlagen in anderen Ländern außer Zypern nicht ausgeschlossen. Wenngleich er (logischerweise!) sagte, dass solche Maßnahmen "momentan nicht auf dem Tisch liegen“. Da haben wir ja Glück gehabt.

Es kann nicht oft genug gesagt warden: Die Finanzkrise ist noch lange nicht vorbei. Sparer haben eine große Zielscheibe auf dem Rücken und werden von allen Seiten attackiert - sei es durch die Bemühungen der Regierungen, die Vermögen durch Inflation zu enteignen (wie in den USA, Großbritannien und Japan), oder durch direkte Konfiszierungen wie in Zypern. Die letztere der Varianten ist dabei noch etwas aufrichtiger, wenngleich solche Aktionen zu größeren Protesten führen werden.

Das alles zeigt, wie wichtig es ist, Vermögen außerhalb des Bankensystems zu halten. Seien Sie kein Schaaf, das darauf wartet von Banken und Regierungen geschoren zu werden. Handeln Sie, bevor es zu spät ist.
 
19.03.2013 07:05 Uhr | Dr. Dietmar Siebholz
Dummköpfe aller Art ...

Darf ich Ihnen die größten Dummköpfe dieser letzten zwei Wochen vorstellen? Der erste bin ich selber. :lol: Seit mehr als vier Wochen sitzte ich an der Faktensammlung für drei Kommentare, die über www.goldseiten.de veröffentlicht werden sollten, nämlich

1. Meine Beschreibung über die weltweit, aber insbesondere in der EU aus dem Ruder laufenden Grundlagen

2. die sich für die private Anlagepolitik daraus ergebenden Erkenntnisse, insbesondere im Bezug auf die Edelmetalle und

3. die zu erwartenden Reaktionen der EU-Granden.


Der Eigentümer der Goldseiten.de ist mein Zeuge, dass ich an diesen Kommentaren arbeite; was ich nicht getan habe, ist, meine eigenen Umschichtungen im Sinne dieser Kommentare vorzunehmen, aber es war ja auch so wenig Zeit und so viel Arbeit. Nun haben wir den Salat (nach dem "Zypern-Haircut“). Ich hätte nicht den Grundlagenbericht, der inzwischen als "die elf apokalyptischen Reiter“ veröffentlicht wurde, sondern erst einmal in Ihrem Interesse die beiden anderen Berichte fertig stellen und dann meine eigenen Umschichtungen vornehmen sollen. Die Beschreibung, warum dies alles so unausweichlich ist, hätte ich gut und gern hinterher senden können. Daher bin ich zweifellos der Dummkopf Nummer 1.

Nummer 2 und dicht hinter mir sind die Granden der EU-Politik. Nun wissen alle EU-Bürger, erst einmal in den schwachbrüstigen Staaten der EU, was uns allen droht und wie die EU-Granden, die wir nicht einmal gewählt haben, ihre Probleme und die ihrer Freunde (der Banken) lösen werden.

Wenn die Bürger der EU nicht abgestumpft sind oder einfach zu vertrauensselig, dann fürchte ich erhebliche Bankbelastungen in den nächsten Wochen, denn jetzt wo feststeht, dass zwar die Sparguthaben der Bürger bis zu 100.000 € gegen den Bankrott der Banken abgesichert sind (da kann ich nur lachen, wer kann denn solche riesigen Beträge ohne Background absichern), steht gleichzeitig fest, dass die Konten nicht gegen die direkte Konfiskation aller Bürger ohne jedwede Ausnahme durch die EU-Granden gesichert sind.

Schlicht und einfach gefolgert: Wer sein Geld in bar zu Hause liegen hat, konnte sich diesen Verlust ersparen, zumindest die so für die Bürokratie einfache Beschlagnahme per "staatliches Lastschriftverfahren“. Jetzt wissen wir, warum die Politik den geistigen Spagat unternommen hat und laufend unternimmt, das gesetzliche Zahlungsmittel "Bargeld“ nicht mehr als Erfüllung von Verpflichtungen über einen geringen Maximalbetrag hinaus zuzulassen.

Auf die durch LIBOR und Kapitalmarktmanipulation lächerlich niedrigen Zinsen, die ja bei Beachtung des Risikos der Bankkontensicherheit wesentlich höher sein müssten, kann man sicherlich verzichten. Die Bargeldguthaben unter der Matratze haben ja jetzt wohl zwischen 6,5% und 9,9% Zinsen auf einmal verdient. Das gegenüber den Staatsempfehlungen konträre Verhalten brachte somit eine gute Rendite und das noch legal steuerfrei, wenn man den Empfehlungen der EU-Granden nicht gefolgt ist, meine ich.

Ich sage nur, "Dummköpfe“. Nun wissen wir alle, wohin der Hase läuft, auch in den anderen EU-Ländern. Mit ein wenig Phantasie können wir uns nun ausmalen, wie es weiter geht:

1. Die Banken werden in den nächsten Tagen einen erheblichen Papiergeldbedarf erwarten können.

2. Dann wird die große Transferwelle einsetzen und die wird die Banken in den Schwach-EU-Ländern ernst treffen.

3. Die Schweiz wird sich gegen die aus dem EU-Raum zufließenden Mittel wehren müssen.

4. Man muss dagegen halten und den freien Kapitaltransfer erst einmal in diesen Ländern enger reglementieren.

5. Der Edelmetallabsatz wird drastisch steigen.

6. Die Belastung der Edelmetallgeschäfte und die Aufhebung der Steuerfreiheit für Gewinne aus Edelmetallgeschäften nach einer Haltedauer von einem Jahr werden bald folgen.

7. Anlagen außerhalb der EU werden noch viel interessanter, denn inzwischen geht es um Substanzerhalt, nicht mehr um Währungen, Erträge oder Wachstum.

8. Zum Schluss wird das Bonmot des Mark Twain mehr Beachtung finden, das übersetzt in etwa so lautet "ich habe mehr Bedenken wegen der Rückkehr meiner Kapitalanlagen als wegen des Ertrages meiner Anlagen …“


Und das alles haben die EU-Granden in Kauf genommen, um einen Betrag von ca. 5,8 Mrd € bei den Zyprioten abzuholen. Ich sage nur: "Dummköpfe“. Über die Kollateralschäden, die den "vorschnellen Ertrag“ um das Zigfache übersteigen werden, haben sich diese Strategen wohl keine Gedanken gemacht oder sind wir schon so weit, dass diese Aktionen inzwischen "systemrelevant“ oder "systemerhaltend“ sein müssen?

Zum Schluss stellt sich mir die Frage, wer denn von dem Haircut ausgenommen wurde. Diese Frage ist noch nicht beantwortet und ich bezweifele, ob sie je beantwortet werden wird. Wie werden denn große industrielle Institutionen behandelt, die zum Beispiel für ihre Tochterunternehmen in Zypern große Bankguthaben führen müssten und vor allem, wie werden Banken behandelt, die Bankguthaben bei anderen Instituten halten? Haben die auch den Haircut hinnehmen müssen. Sollten sie ja eigentlich, wenn das Haircut-System nur einen Bruchteil von Gerechtigkeit ausweisen sollte.

Lassen Sie mich auf die oben geäußerte Frage zurückkommen, ob solche Entscheidungen inzwischen schon fast "systemrelevant“ sind, dann kann ich meine Einschätzung als "Dummkopf“ etwas zurücknehmen, denn ich sagte ja am Ende meines Kommentars deutlich: "Sie haben die Chance, bei Prüfung der nicht zu verleugnenden oben dargestellten Fakten, eigenständige Entscheidungen zu fällen. Sie haben im Sinne Ihrer Familie sogar die Pflicht, dies zu tun. Handeln Sie bald, das Karussell dreht sich immer schneller.“ In der Tat, das Karussell ist schon ordentlich in Schwung gekommen. In diesem Sinne: Bleiben Sie wachsam…
 
19.03.2013 16:16 Uhr | Markus Blaschzok
CoT stark - Gold auf dem Weg zum Zwischenziel

Die Enteignung der Bürger in Zypern durch den Staat hat das Potenzial, um einen Wechsel im Sentiment an den Märkten herbeizuführen. Die äußerst positive Stimmung am Aktienmarkt und die Negative am Rohstoffmarkt könnte nun kippen und der erwartete Trendwechsel langsam einsetzen. Die ersten vorausschauenden Investoren reagierten bereits, denn mit Beginn des Handels in dieser Woche gab es einen deutlichen Sprung bei Gold und einen Abschlag am Aktienmarkt. Die sorglose Euphorie der Trendfolger aufgrund nominaler Höchststände am Aktienmarkt, schwindender Sorge vor Inflation sowie einer vermeintlich starken Konjunktur, dürfte nun dahin sein. Wenn es bei der Sitzung des FED Offenmarktausschuss in der nächsten Woche wieder keine konkreten Informationen zu der Möglichkeit eines Exits gibt, dürfte der Markt langsam akzeptieren, dass es keine Alternative zur Inflation gibt, was den Sentiment- und Trendwechsel beim Gold zusätzlich unterstützen könnte.

Die Behauptung, eine Enteignung wäre das kleinere Übel im Vergleich zu einem Bankrott Zyperns, ist sachlich falsch, zumindest aus der Sicht der hiesigen Bevölkerung. Es kann keine Rettung vor der realwirtschaftlichen Kontraktion geben. Die Fehlallokationen sind durch planwirtschaftliche Eingriffe entstanden und müssen auf natürlichem Wege bereinigt werden. Durch den staatlichen Diebstahl an der Bevölkerung über Steuern und direkte Enteignung zugunsten des Bankenkartells wird der Ausbruch der Krise nur verzögert.

Am Ende des Tages steht die realwirtschaftliche Krise, mit dem Unterschied, dass die Verursacher geschützt, gestärkt und rekapitalisiert wurden, während die Bevölkerung im Vergleich zu einem sofortigen Bankrott viel schlechter gestellt sein wird. Selbst der Vorstandsvorsitzende der Saxo Bank nannte das Vorgehen der EU "ausgewachsenen Sozialismus“ und stellte die Frage, ob die Europäische Union noch zu den zivilisierten Demokratien gehöre. Und in der Tat untergräbt dieses Vorgehen den Kapitalismus völlig. Wie soll man noch Geschäftstransaktionen tätigen, wenn man nicht weiß, ob das eigene Geld oder das der Kunden morgen noch vollständig auf dem Konto sein wird? Das Prinzip der Einlagensicherung wurde damit ad absurdum geführt.

Mit dem Hinweis, dass Zypern ein Sonderfall sei, erneuerte Merkels Regierungssprecher umgehend die Einlagengarantie des Staates und wies darauf hin, dass Unruhe bei den Sparern in den Euroländern ungerechtfertig wäre. In einem ungedeckten Geldsystem kann es keine allgemeine Einlagengarantie durch den Staat geben, denn dies bedeute im Extremfall die Überschreibung des Großteils des Volksvermögens auf das Bankenkartell, nur um nominale Werte zu sichern. Die Einlagen sind hier ebenso unsicher wie in Zypern und der Staat wird auf das Vermögen der Bevölkerung unter Androhung von Gewalt zugreifen, um es auf das Bankenkartell zu übertragen, wenn es an der Zeit ist. Sollte nach dem Diebstahl in Zypern eine Kapitalflucht in den PIFGS-Ländern einsetzen, wird die EZB sofort frisches Zentralbankgeld drucken und es über Target2, ELA, EFSF, direkte Tender oder den erneuten Ankauf von Staatsanleihen verteilen. Die kommenden neuen quantitativen Maßnahmen Draghis werden den Euro schwächen und unterstützend auf den Goldpreis wirken, was die Shortspekulanten im Gold in arge Bedrängnis bringen dürfte.

Wir alle lernten als Kinder bereits, dass man nicht stehlen oder morden soll. Wir lernten jedoch nicht, dass man nicht stehlen darf, es sei denn, man arbeitet für die Steuerbehörde des Staates. Wir lernten nicht, dass man nicht Gewalt androhen darf, außer, man arbeitet für die Exekutive des Staates und nicht, dass man nicht morden darf, es sei denn, der Staat gibt eine Uniform und ein Gewehr und befiehlt zu töten. Gewalt oder die Androhung von Gewalt kann nicht die Basis für zwischenmenschliches Zusammenleben sein, sondern nur der freiwillige Austausch miteinander ist moralisch richtig. Die Regierungen in den Ländern uns insbesondere in Brüssel haben sich vom Volk entfernt und bestehlen jene, für die sie eigentlich arbeiten. Man hält sich nicht mehr an Regeln und ändert diese nach Belieben, weshalb es nur ein Frage der Zeit bleibt, bis die Bevölkerung ihre Pflicht erkennt, die Regeln ebenso missachtet und diesem Diebstahl ein Ende setzt.


CoT-Report

Sieht man sich die Positionierung der Produzenten im Gold nach den "Dissaggregated“-Daten der CFTC an, so wird das mittelfristig bullische Bild noch deutlicher. Seit 2008 hatten die Produzenten nicht mehr eine derart niedrige Shortposition gehalten. (Grüne Ellipse am rechten Ende des Charts) Auch das Managed Money hat das Tief der damaligen deflationären Angstphase erreicht.

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Diese Extrempositionen verdeutlichen die äußerst negative Stimmung bei den Edelmetallen. Diese Angst ist jedoch fundamental unbegründet, da es dieses Mal jede Menge Bails Outs und QEnfinity gibt, die einen möglichen deflationären Flächenbrand mit Liquidität bereits im Keim ertränken werden.

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Während die Produzenten ihre Shortposition verringerten und das Managed Money verstärkt short ging, waren die großen Spieler and der COMEX in der letzten Woche wieder auf der Shortseite unterwegs. Die großen 8 waren mit 23 Tagen der Weltproduktion short, während es in der Vorwoche nur 22 waren und die größten 4 Händler mit 11 anstatt 10 Tagen noch in der Vorwoche. Die Veränderungen sind minimal, doch scheint es, dass man bei 1.600 USD versucht den Deckel drauf zu halten, was jedoch nicht mehr so gelingen will. Nach dem zyprischen Bankraub dürften wir in den am Freitag erscheinenden Daten einen erheblichen Anstieg bei den Positionen der großen 4 Händler sehen.

Im Silber gab es zumindest bis zum Stichtag vor einer Woche keinen Aufbau der Nettoshortposition seitens JP Morgan und Co. Die dauerhafte Shortposition der großen 8 blieb unverändert bei 64 Tagen und die der großen 8 ging um einen Tag zurück auf 60 Tage der Weltproduktion. Die Daten von Freitag werden interessant, da der Preis von Silber seit fünf Handelstagen einfach nicht mehr über die 29 USD hinaus klettern kann, was wir aufgrund der Stärke von Gold nicht auf spekulative Shortpositionen zurückführen.

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Silber schwach in der letzten Handelswoche

Während Gold sich dem Zielbereich zwischen 1.625 USD und 1.635 USD schrittweise annähert, kommt Silber seit einer Woche nicht mehr hinterher. Der Preis keilt sich unter der Marke von 29 USD ein. Wir hatten einen kurzfristigen Anstieg auf 30 USD erwartet, was von dem aktuellen Niveau aus nur einen Katzensprung weit entfernt liegt. Bei 30 USD erwarten wir dann noch einmal spekulativen Druck auf den Preis. Kann Silber im Zuge eines stärkeren Goldpreises nicht die Marke von 29 USD überwinden und mit ansteigen, so droht bei dem nächsten Rücksetzer von Gold ein Test der Unterstützung bei 28,20 USD bis 28 USD. Mittelfristig stehen die Ampeln jedoch auf Grün und sehen aktuell eine Bodenbildung, in der die Bären mit der Zeit immer weiter aufgerieben werden.

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19.03.2013 09:02 Uhr | Jörg Scherer
Gold: Die Demarkationslinie schlechthin

Seit dem 3. Quartal 2011 verharrt der Goldpreis innerhalb der seinerzeit gesetzten Handelsspanne. Die auf diese Weise entstandenen "inside quarters" waren der wesentliche Beweggrund dafür, die letzten Quartalstiefs bei 1.527/22 USD in unserem Jahresausblick als ultimative Absicherung auf der Unterseite für 2013 zu definieren. Als hätte es noch eines weiteren Beweises für die Bedeutung der angeführten Zone bedurft, der Point & Figure-Chart des Edelmetalls liefert ihn! Dieser etwas in Vergessenheit geratenen Chartdarstellungsform zufolge, entstünde ein erstes Verkaufssignal, wenn der Goldpreis unter die Marke von 1.569 USD rutscht.

Noch wesentlich massiver ist allerdings der horizontale Auffangbereich zwischen 1.538 USD und 1.523 USD. Da ein Bruch der zuletzt angeführten Bastion zusätzlich die Schiebezone seit September 2011 auflösen würde, entstünde ein sehr negatives Preissignal. Um dem P & F-Chart dagegen wieder einen "bullishen" Grundton zu verleihen, gilt es zumindest die 45-Grad-Abwärtstrendlinie seit dem letzten zyklischen Hoch (akt. bei 1.683 USD) zu den Akten zu legen. Für den endgültigen Befreiungsschlag würde dagegen ein Spurt über die letzten Hochs bei knapp 1.800 USD sorgen.

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GEGENBEWEGUNG
Ölpreise stabilisieren sich nach starken Vortagsverlusten


Die Ölpreise haben sich am Mittwoch etwas von ihren deutlichen Verlusten am Vortag erholt.

Händler sprachen von einer Gegenbewegung. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Mai-Lieferung 107,97 US-Dollar. Das waren 52 Cent mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im April stieg ebenfalls leicht um 22 Cent auf 92,38 Dollar.

Am Dienstag waren die Ölpreise zusammen mit dem Euro erheblich unter Druck geraten, nachdem sich abzeichnete, dass das zyprische Parlament die geplante Abgabe auf Bankeinlagen ablehnen würde. Die Zwangsabgabe ist Voraussetzung für Finanzhilfen seitens der Euro-Partner Zyperns, ohne die das Land auf die Pleite zusteuert.
 
ROHÖL UND PALLADIUM

Rohöl: Lagerdaten überraschend rückläufig


Der am Nachmittag veröffentlichte Wochenbericht der US-Energiebehörde wies einen überraschenden Rückgang in Höhe von 1,31 Millionen Barrel aus.

von Jörg Bernhard

Im Vorfeld der Bekanntgaben der Fed präsentierte sich der Ölpreis erholt. Ab 19.00 Uhr könnte es an den Finanzmärkten wieder hektisch werden. Vor allem von der für 19.30 Uhr anberaumten Pressekonferenz mit Ben Bernanke erhoffen sich die Marktakteure neue Hinweise bezüglich der künftigen Geldpolitik. Weil die jüngsten US-Konjunkturdaten relativ robust ausgefallen waren, sorgt man sich nun, dass die US-Notenbanker den Fuß vom geldpolitischen Gaspedal nehmen könnten.
Am Mittwochnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit erholten Notierungen. Bis gegen 15.45 Uhr (MEZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt (April) um 0,43 auf 92,59 Dollar, während sein Pendant auf Brent (Mai) um 0,70 auf 108,15 Dollar anzog.

Palladium: Von Kurssturz erholt

Der Palladiumpreis hat sich von seinem höchsten Tagesverlust seit fast fünf Monaten wieder erholt. Am gestrigen Dienstag verbuchte der am aktivsten gehandelte Palladium-Future ein Minus in Höhe von 3,9 Prozent. Investoren hatten in den Wochen zuvor verstärkt Gefallen an dem Edelmetall gefunden. Der renommierte Fondsmanager Mark Mobius gab sogar zu, zehn Prozent seines privaten Geldes in Palladium investiert zu haben. An der charttechnischen Widerstandszone von 780 Dollar scheiterte das Edelmetall in diesem Jahr aber zum wiederholten Male. Nun kommt es darauf an, dass die Unterstützungszone nicht nach unten durchbrochen wird. Diese verläuft im Bereich von 720 Dollar.
Am Mittwochnachmittag präsentierte sich der Palladiumpreis mit steigenden Notierungen. Bis gegen 15.45 Uhr (MEZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Palladium (Juni) um 11,85 auf 747,05 Dollar pro Feinunze.
 
Börse Frankfurt/Rohstoffe: Gold ja, aber nur ein bisschen

20. März 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Erstmals seit vielen Wochen stehen Gold und Gold-ETCs wieder auf den Einkaufslisten der Anleger. "Die Nachrichten aus Zypern wecken Zweifel der Investoren, wie stabil die wirtschaftliche Entwicklung in Europa ist", erklärt Bernhard Wenger von ETF Securities. Insbesondere langfristig orientierte Investoren richteten sich offenbar wieder auf ein stärker von Unsicherheiten geprägtes Marktumfeld ein.

Nicht alle Gold-ETCs beliebt

Wenger

Nach dem heftigen Preiseinbruch im Februar hatte sich Gold bereits seit Anfang März wieder verteuert, zu Wochenbeginn kletterte der Preis dann über die Marke von 1.600 US-Dollar je Feinunze, am heutigen Mittwoch sind es 1.610 US-Dollar. Auch bei ETCs wurde wieder zugegriffen, jedenfalls bei einigen: "Der Gold Bullion Securities (WKN A0LP78) verzeichnete in der vergangenen Woche die ersten Zuflüsse seit sechs Wochen, die Zuflüsse in den ETFS Gold (WKN A0KRJZ) waren so hoch wie zuletzt im August 2012", bemerkt Wenger. Weiter abgestoßen worden sei hingegen der ETFS Physical Gold (WKN A0N62G). Florian Perini von Flow Traders meldet durchweg Käufe in allen Gold-Produkten, auch in Xetra-Gold (WKN A0S9GB) und im Physical Gold von Source (WKN A1MECS).

Keine Flucht in die Fluchtwährung

Der Goldpreis steigt zwar, bleibt allerdings deutlich unterhalb des Niveaus vom Jahresanfang - und erst recht weit unterhalb der Hochs aus 2011 und 2012 bei 1.921 beziehungsweise knapp 1.800 US-Dollar. Die DekaBank glaubt auch nicht, dass diese Niveaus so schnell wieder erreicht werden. "Angesichts der verbesserten Konjunkturperspektiven und dem Festhalten an der ultralockeren Geldpolitik wächst der Risikoappetit der Anleger, was den Goldpreis belastet", kommentiert Bastian Hepperle. Seiner Ansicht liegt der Höhepunkt der krisenbedingten Flucht in Gold hinter uns. "Wir rechnen für 2013 und 2014 mit einem jahresdurchschnittlichen Goldpreis von 1.600 US-Dollar."

Auf den Umsatzlisten der vergangenen zwei Wochen stehen, wie üblich, Gold-Verbriefungen ganz oben, konkret Xetra-Gold (WKN A0S9GB),der db Physical Gold Euro Hedged (WKN A1EK0G), der db Physical Gold in Euro (WKN A1E0HR), der ETFS Physical Gold und der Gold Bullion Securities, doch auch im ETFS Physical Silver (WKN A0N62F) und im db Brent Crude Oil Booster Euro Hedged (WKN A1AQGX) blieb das Handelsaufkommen hoch.

Silber stabil, Palladium im Preishoch

Perini

Der Silberpreis hat sich nach einem starken Einbruch im Februar stabilisiert. Was die weitere Entwicklung angeht, sind Anleger offenbar unentschieden, Perini zufolge werden beide Seiten gespielt. Palladium kletterte sogar auf den höchsten Stand seit anderthalb Jahren, wie Sonia Hellwig von der Heraeus Metallhandelsgesellschaft bemerkt. "Hier wirkte die positive Entwicklung an den US-amerikanischen Aktienmärkten unterstützend." Auch habe die Nachfrage seitens der Investoren zugenommen: "Ermutigend sind zudem die Verkaufszahlen der Automobilbranche in China: Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Absatz in den ersten beiden Monaten diesen Jahres um 19,5 Prozent - der beste Wert seit 2010."

ETC-Investoren entschieden sich aber offenbar dafür, Gewinne mitzunehmen, sie stiegen ETFS Securities zufolge aus dem ETFS Physical Palladium (WKN A0N62E) aus. Dafür landete der ETFS Platinum (WKN A0N62D) in den Portfolios. Bei Platin würden Angebotsengpässe erwartet - wegen Problemen bei der Elektrizitätsversorgung in den südafrikanischen Minen sowie anhaltenden Unruhen unter den Arbeitern.

Kursrutsch bei Kupfer

Derweil beschleunigte sich die Talfahrt der Kupfernotierungen: Während Anfang Februar die Tonne noch zu 8.325 US-Dollar gehandelt wurde, sind es jetzt weniger als 7.600 US-Dollar. Auch ETC-Anleger (WKN A0KRJU, A1K3AZ) trennen sich von ihren Beständen. "Das liegt daran, dass die Vorräte bei Kupfer in den vergangenen drei Monaten um rund 90 Prozent gestiegen sind und sich die Nachfrage aus Europa gleichzeitig abgeschwächt hat", erläutert Wenger. Einige Investoren nutzen die niedrigen Preise aber auch für Eindeckungen: Perini berichtet von Zu- und Abflüssen. Auch in breit streuenden Industriemetall-ETCs wie dem ETFS Industrial Metals DJ-UBSCI (WKN A0KRKG) sei der Handel ausglichen.

Öl wieder teurer?

Ebenfalls günstiger zu haben ist derzeit Öl, aktuell kostet ein Barrel der Sorte Brent 108 US-Dollar, Anfang Februar waren es noch 119 US-Dollar. "Brent ist derzeit so billig wie zuletzt vor drei Monaten, auch weil die drei Energieagenturen die Aussichten für die Ölnachfrage überraschend pessimistisch beurteilt haben", erklärt Barbara Lambrecht von der Commerzbank.

Nach Einschätzung der DekaBank werden freundlichere und den Ölpreis eigentlich stützende Meldungen weitgehend ignoriert. "Wir werten die jüngste Marktentwicklung deshalb als übertrieben negativ", konstatiert Hepperle. Sobald sich die Anzeichen einer Belebung der Weltwirtschaft wieder mehren würden, sei mit einer Erholung zu rechnen. Für Brent prognostiziert die Bank bis zu 115 US-Dollar, für WTI Kurse um 94 Dollar. Auch ETC-Anleger sehen die Preise als Einstiegsgelegenheit und greifen zu (WKN A0KRKJ).
 
20.03.2013 09:24 Uhr | Redaktion
Goldreserven der Zentralbanken des Eurosystems erneut gestiegen

Informationen der Europäischen Zentralbank zufolge ist die Position Gold und Goldforderungen der Zentralbanken in der Eurozone in der am 15. März 2013 geendeten Woche wie schon in den beiden Vorwochen um 1 Mio. Euro angestiegen und belief sich auf 438,692 Mrd. Euro. Der Anstieg spiegelt laut Pressemitteilung den Erwerb von Goldmünzen durch eine Zentralbank des Eurosystems wider.

Die Nettoposition des Eurosystems in Fremdwährung verringerte sich um 0,5 Mrd. Euro und betrug 217,8 Mrd. Euro.

Nähere Informationen finden Sie auf der Website der EZB.
 
20.03.2013 07:56 Uhr | Thomas May
Aktuelle Markteinschätzung zu Silber

Seit dem Ausverkauf im Februar befindet sich Silber in einer engen Seitwärtsspanne zwischen dem Widerstand bei 29,20 $ und der wichtigen Unterstützungszone um 28,45 $. Diese Konsolidierungsphase nimmt immer stärker die Züge eines ergebnisoffenen, symmetrischen Dreiecks an.


Charttechnischer Ausblick:

Ein weiterer Verkaufsimpuls unter die Stützungszone bei 28,26 - 28,45 $ würde zunächst zu Verlusten bis 27,92 $ führen, die sich darunter in einen Abverkauf bis 27,48 $ ausweiten würden. Kann diese Marke nicht zu einer Bodenbildung genutzt werden, käme es zu einer Verkaufswelle bis 26,40 $ und 26,10 $.

Bricht Silber dagegen aus dem Dreieck nach oben aus, sind oberhalb von 29,20 $ und 29,46 $ deutliche Zuwächse bis 30,71 $ wahrscheinlich. Ein Anstieg über diese Hürde hätte zugleich ein Kaufsignal mit einem ersten Ziel bei 32,00 $ zur Folge.

Kursverlauf vom 25.02.2013 bis 20.03.2013 (log. Kerzenchartdarstellung/ 1 Kerze = 1 Stunde)

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20.03.2013 07:00 Uhr | DAF
Angst vor Enteignung: Großer Bank-Run in ganz Europa?

Open in new windowAuch wenn Kleinsparer in Zypern mit einem Guthaben von unter 20.000 Euro jetzt offenbar von der Zwangsabgabe befreit werden, sind Sparer und Kleinanleger in Resteuropa sehr verunsichert. Wirtschaftsexperten sehen nach wie vor die Gefahr, dass Bürger der Peripheriestaaten ihre Konten leerräumen. Die Eurogruppe und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble weisen alle Schuld von sich.

Die Geldautomaten in Zypern bleiben vorerst bis einschließlich Mittwoch geschlossen. Die Menschen in Zypern sind entrüstet! Sie kommen nicht an ihr Geld und zusätzlich wird ein Teil ihres Vermögens für die Bankenrettung gepfändet. Allerdings sollen jetzt offenbar Sparguthaben unter 20.000 Euro laut dpa von der Sondersteuer befreit werden. Bislang hieß es, Beträge bis 100.000 Euro würden pauschal mit einer Sondersteuer von 6,75 Prozent belegt, über 100.000 Euro werde eine Abgabe von 9,9 Prozent fällig.

Die EU-Finanzminister versuchen, die Verantwortung für diese Maßnahme von sich zu weisen. "Das ist eine Entscheidung Zyperns", sagte z.B. Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble am Dienstag im Deutschlandfunk. "Die Verantwortung dafür liegt nicht bei der Bundesregierung, sie liegt nicht bei den anderen europäischen Mitgliedstaaten."

Am Sonntag Abend hatte Zyperns Präsident Nikos Anastisiadis in einer Fernsehansprache zu seinem Volk noch gemeint, er werde sich "dafür einsetzen, dass die Euro-Gruppe ihre Entscheidung verändert, um die Auswirkungen auf die Kleinsparer zu begrenzen."

Prof. Dr. Wolfgang Gerke zeigt sich im Interview mit dem DAF über die Vorgehensweise der EU-Finzanzminister entrüstet: "Man muss nicht unbedingt die Banken retten! Und dazu zieht man jetzt die kleinen Leute mit heran. Das ist das, was mich ärgert", so Gerke. Interview verpasst? Hier können Sie sich das Video noch mal ansehen: "Es brennt schon die ganze Zeit in der Bude!"

Zum DAF-Video:http://www.daf.fm/video/angst-vor-enteignung-sparer-in-europa-sind-verunsichert-50161087.html
 
20.03.2013 07:04 Uhr | Clif Droke
Hat Bernanke die Zyklen vernichtet?

Wurden die Zyklen durch Zentralbankinterventionen übermannt? Nachdem der Aktienmarkt seit November kontinuierlich Stärke zeigt, stellen sich Investoren häufig diese Frage.

Einige der kurz- und mittelfristigen Zyklen, die in der Vergangenheit zuverlässig Stärke-und Schwächeperioden an den Aktienmärkten anzeigten, wurden sicherlich zum Schweigen gebracht - oder in manchen Fällen auch komplett von der ultra-lockeren Geldpolitik der Fed der letzten Jahre aufgehoben. Müssen wir aus diesem Grund davon ausgehen, dass auch die längerfristigen Jahreszyklen durch die Fed aufgehoben werden?

Eine der ersten Sachen, die ich bei meiner Beschäftigung mit den Finanzmärkten lernte, war: “Liquidität ist alles“. Liquidität ist in der Tat der mit Abstand wichtigste Faktor bei der Bestimmung des Gesundheitszustands eines Marktes; sie kann alle anderen Betrachtungen - ob nun fundamental, technisch oder zyklisch - übertrumpfen.

Man denke nur daran, dass die aktuelle Hausse nicht stoppen will, obgleich sie mit Blick auf zahlreiche Indikatoren schon längst hätte vorbei sein müssen. So waren die Unternehmensergebnisse im vierten Quartal 2012 beispielsweise niedriger als im Vorjahreszeitraum. Am Aktienmarkt wurde diese Tatsache ignoriert und die Rally ging auch im ersten Quartal 2013 weiter. Anhänger der Fundamentalanalyse versuchten rationale Gründe dafür zu finden, aber die meiner Meinung nach beste Erklärung kam von David Kotok von Cumberland Advisors. Er schreibt: “Wir halten an unserer Meinung fest: In einer Zeit, in der die kurzfristigen Zinsen bei fast null Prozent liegen, werden die klassische und typischen Methoden an den Rand gedrängt; auch die Aktien-Risikoprämien, für die die kurzfristigen Zinssätzen bestimmend sind, sind daher nahezu unbegrenzt.” Kotok äußerte zwar auch Bedenken, dass die Fed ihre Politik letztendlich einstellen werde, er bleibe aber aktuell komplett investiert - eine sinnvolle Reaktion auf die unbegrenzte Unterstützung der Zentralbank.

Ein anderer respektierter Analyst, Bert Dohmen von Dohmen Capital Research, macht auf die technischen Fehler aufmerksam, die sich in den letzten Monaten am Aktienmarkt gezeigt hatten. Trotz dieser Fehler steigt der Aktienmarkt weiter. “Die massive Geldschöpfung durch die Fed lässt Treibstoff für diese Rally entstehen”, so Dohmen. “Solange hier kein Ende absehbar ist, müsste der Markt bis zu Bernankes Abtritt steigen; allerdings mit periodisch auftretenden Marktkorrekturen. Wir alle wissen, dass das kein gutes Ende nehmen kann. Aber der Tag der Abrechnung könnte immer noch weit in der Zukunft liegen. Die Pessimisten haben der Tatsache unhaltbarer Schuldenstände weltweit zu viel Gewicht gegeben und der Macht der unendlichen Geldschöpfung durch die Zentralbanken nicht genug Bedeutung zugemessen.“

Im Umfeld der jüngsten Schwäche der Eurozone und Chinas wurden ausländische Investitionsflüsse zudem verstärkt in US-Aktien geleitet. Dieser Aspekt der Stärke der US-Aktienmärkte wurde meist übersehen; andere Nationen spüren die Folgen schwächerer wirtschaftlicher Entwicklungen und suchen aufgrund der einheimischen Probleme nach einem “Sicheren Hafen“. Zurzeit lassen sich die USA tatsächlich auch als das stärkste Finanzzentrum darstellen.

Zur weiteren Beantwortung der Frage, ob die Maßnahmen der Zentralbank die Zyklen niederkämpfen können, wollen wir uns einige Entsprechungen aus der Vergangenheit anschauen. Das vielleicht größte Beispiel für das “Scheitern" eines Jahreszyklus finden wir im Jahr 1954. Gemäß Zyklenzählung des 60-Jahre-Kress-Zyklus hätte das Jahr 1954 für Aktien zum großen Verlustjahr werden müssen. Trotzdem boomte 1954 der Aktienmarkt, er stieg auf ein 25-Jahre-Hoch und stellte schließlich auch das Allzeithoch von 1929 ein. Der 60-Jahre-Zyklus ist in der Tat der entscheidende unter den langfristigen Zyklen, er bildet die Grundlage Kress‘ 120-Jahre-Megazyklus. 1954 war auch das Jahr, in dem der aktuelle 120-Jahre-Zyklus seinen Höhepunkt erreichte (er begann Mitte der 1890er Jahre). Nicht nur der 120-Jahre-Zyklus sorgte 1954 für Gegengewicht, wie Kress selbst hinzufügte, hätten die Depressionsjahre auch schon einen größeren Teil der exzessiven Verschuldung aufgelöst, die zur Großen Depression beigetragen hatte.

Entscheidende Wirkung hatte auch das starke Geldmengenwachstum ab den 1940er Jahren. Zuvor war die Fed noch jung und unerfahren gewesen, sie verfügte kaum über die politischen Instrumente, um mit dem großen Crash von 1929 fertigzuwerden. Sie berücksichtigte die Tatsache nicht, dass sie mit der Verknappung des Geldangebots im Jahr vor dem 1929er-Crash den Einbruch und die folgende Depression in Wirklichkeit beförderte. Nach den harten Depressionsjahren lernte die Fed allerdings eine Reihe wertvoller Lektionen und erkannte, dass sich mit “billigem Geld“ eine Konjunktur im Land herbei inflationieren ließ.

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