EDELMETALLE
Goldpreis: Zurück zum Barren
Erstmals seit Juni kostet Gold wieder über 1400 Dollar. Schwache Daten vom Immobilienmarkt in den USA, ein knapperes Angebot und die Krise in Syrien stützen den Preis.
von Astrid Zehbe, Euro am Sonntag
Die Enttäuschung bei Anlegern war nach der vergangenen US-Notenbanksitzung vor zwei Wochen groß: Das Sitzungsprotokoll enthielt nicht mal den kleinsten Hinweis darauf, wie es mit der künftigen Geldpolitik der größten Volkswirtschaft der Welt weitergehen wird.
Mehr Auskunft könnten da die aktuellen Daten vom Häusermarkt geben: Zwar steht der Immobilienmarkt insgesamt relativ robust da, die um mehr als zehn Prozent gesunkenen Verkaufszahlen neu gebauter Wohnhäuser im Juli geben jedoch Anlass zur Sorge. Spekulationen, die amerikanische Notenbank Fed könnte darum ihre milliardenschweren Anleihekäufe später auslaufen lassen als geplant, haben den Goldpreis vergangene Woche auf über 1.400 Dollar je Unze getrieben. So viel kostete das Edelmetall zuletzt Anfang Juni.
Auftrieb könnte den Notierungen auch das drohende Finanzdebakel geben: Im Oktober erreichen die Staatsschulden der USA die Obergrenze von 17 Billionen Dollar. Wird die Schuldengrenze nicht rechtzeitig angehoben, droht Amerika mal wieder die Zahlungsunfähigkeit.Doch auch geopolitische Risiken sind derzeit ein Treiber für den Goldpreis. Vor allem die Unruhen in Ägypten und der Konflikt in Syrien, bei dem die Vereinigten Staaten und andere Länder eine militärische Offensive erwägen, sorgen für eine verstärkte Flucht in sichere Häfen.
Billiggold senkt Angebot
Hinzu kommt eine Angebotslücke, die die Notierungen treiben könnte: Während die Nachfrage nach Barren, Münzen und Schmuck von Privatanlegern und Notenbanken steigt, droht das Angebot dem Bedarf bald hinterherzuhinken. Durch die niedrigen Preise der vergangenen Monate könnten zudem einige Goldminenunternehmen aus dem Markt gedrängt werden. „Der Goldkurs notiert aktuell nur rund 200 Dollar über den geschätzten durchschnittlichen Produktionskosten“, sagt Simona Gambarini, Rohstoffanalystin bei ETF Securities. 40 Prozent der Minenbetreiber arbeiteten deshalb unprofitabel. Werden sie geschlossen, sinkt das Angebot, und die Preise ziehen weiter an.
Goldpreis: Zurück zum Barren
Erstmals seit Juni kostet Gold wieder über 1400 Dollar. Schwache Daten vom Immobilienmarkt in den USA, ein knapperes Angebot und die Krise in Syrien stützen den Preis.
von Astrid Zehbe, Euro am Sonntag
Die Enttäuschung bei Anlegern war nach der vergangenen US-Notenbanksitzung vor zwei Wochen groß: Das Sitzungsprotokoll enthielt nicht mal den kleinsten Hinweis darauf, wie es mit der künftigen Geldpolitik der größten Volkswirtschaft der Welt weitergehen wird.
Mehr Auskunft könnten da die aktuellen Daten vom Häusermarkt geben: Zwar steht der Immobilienmarkt insgesamt relativ robust da, die um mehr als zehn Prozent gesunkenen Verkaufszahlen neu gebauter Wohnhäuser im Juli geben jedoch Anlass zur Sorge. Spekulationen, die amerikanische Notenbank Fed könnte darum ihre milliardenschweren Anleihekäufe später auslaufen lassen als geplant, haben den Goldpreis vergangene Woche auf über 1.400 Dollar je Unze getrieben. So viel kostete das Edelmetall zuletzt Anfang Juni.
Auftrieb könnte den Notierungen auch das drohende Finanzdebakel geben: Im Oktober erreichen die Staatsschulden der USA die Obergrenze von 17 Billionen Dollar. Wird die Schuldengrenze nicht rechtzeitig angehoben, droht Amerika mal wieder die Zahlungsunfähigkeit.Doch auch geopolitische Risiken sind derzeit ein Treiber für den Goldpreis. Vor allem die Unruhen in Ägypten und der Konflikt in Syrien, bei dem die Vereinigten Staaten und andere Länder eine militärische Offensive erwägen, sorgen für eine verstärkte Flucht in sichere Häfen.
Billiggold senkt Angebot
Hinzu kommt eine Angebotslücke, die die Notierungen treiben könnte: Während die Nachfrage nach Barren, Münzen und Schmuck von Privatanlegern und Notenbanken steigt, droht das Angebot dem Bedarf bald hinterherzuhinken. Durch die niedrigen Preise der vergangenen Monate könnten zudem einige Goldminenunternehmen aus dem Markt gedrängt werden. „Der Goldkurs notiert aktuell nur rund 200 Dollar über den geschätzten durchschnittlichen Produktionskosten“, sagt Simona Gambarini, Rohstoffanalystin bei ETF Securities. 40 Prozent der Minenbetreiber arbeiteten deshalb unprofitabel. Werden sie geschlossen, sinkt das Angebot, und die Preise ziehen weiter an.