Rohstoffthread (Archiv)

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
ROHSTOFF-TRADER-KOLUMNE
FED – Neue Nahrung für die Rohstoff-Bären!


Am späten Mittwochabend mitteleuropäischer Zeit meldete sich einmal mehr die amerikanische Notenbank zu Wort.

Und wie zuletzt so oft ging es thematisch in erster Linie darum, ob und wann die FED die geldpolitischen Zügel wieder anzieht. Obwohl Ben Bernanke seine diesbezüglichen Worte - wie gewohnt - mit Bedacht und großer Vorsicht wählte, wertete der Greenback erkennbar auf und übte entsprechenden Druck sowohl auf die Rohstoff- als auch die Aktien-Märkte aus.

Kein schnelles Ende von QE3!

Dabei stellte der FED-Chef zumindest kein schnelles Ende des Anleihe-Kauf-Programms QE3 in Aussicht. Auslaufen soll die Maßnahme erst, wenn sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt weiter entspannt. Zwar ist die Arbeitslosen-Quote zuletzt auf 7,6 Prozent zurückgegangen. Die monatlichen Geld-Spritzen von 85 Milliarden US-Dollar will die Notenbank aber fortführen, bis die Erwerbslosen-Quote auf 6,5 Prozent gesunken ist - und das kann dauern, zumal die jüngsten volkswirtschaftlichen Daten auf eine Abschwächung der Wachstums-Dynamik hindeuten.

Schrittweise Abkehr!

Für Irritation unter den Anlegern sorgte allerdings die Ankündigung das QE3-Programm möglicherweise sogar bereits ab September schrittweise zurückzufahren. Gleichzeitig wurde auch auf die Möglichkeit moderater Zins-Erhöhungen hingewiesen. Dieser Schritt würde die Attraktivität von Dollar-Anleihen erhöhen und wahrscheinlich zu einer weiteren Aufwertung der US-Valuta führen. Für die Rohstoff-Märkte wäre ein solches Szenario regelrechtes Gift, so dass eine neuer Bullen-Markt alles andere als wahrscheinlich sein dürfte.
 
GOLD UND ROHÖL

Gold: Schon wieder abgestürzt


Derzeit scheint der Goldpreis keinen Halt zu finden. Am Donnerstag sackte er im Tief auf den niedrigsten Stand seit 34 Monaten ab.

von Jörg Bernhard

Nach den guten US-Konjunkturdaten vom Mittwoch, geriet der Goldpreis in Asien unter massiven Verkaufsdruck. Obwohl sich die Lage in China zu beruhigen scheint, hielt sich das Kaufinteresse der Chinesen in Grenzen. Schnäppchenjäger waren Mangelware, viele verunsicherte Anleger nehmen derzeit eine abwartende Haltung ein. Bei den Besitzern von Gold-ETFs herrscht hingegen weiterhin eine stark ausgeprägte Abgabebereitschaft. Dies bekam der SPDR Gold Shares, der weltgrößte Gold-ETF, besonders zu spüren. Dessen gehaltene Goldmenge reduzierte sich am Dienstag nämlich von 985,73 auf 969,50 Tonnen. So wenig Gold brachte das physisch besicherte Finanzprodukt letztmals im Februar 2009 auf die Waage. Über nachlassendes Interesse wird auch in Indien berichtet, wo die Regierung weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Goldeinfuhren beschlossen hat. Und auch bei Notenbanken aus Schwellenländern ist die Lust auf Gold spürbar zurückgegangen. Der IWF attestierte dieser Käufergruppe für Mai lediglich eine Nachfrage im Volumen von 10 Tonnen.
Am Mittwochnachmittag präsentierte sich der Goldpreis mit stark fallenden Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (August) um 35,20 auf 1.239,90 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Enttäuschende BIP-Zahlen verpuffen

Die endgültigen Zahlen für das Bruttoinlandsprodukt (Q1 2013) wurden von 2,4 auf 1,8 Prozent reduziert. Der Ölpreis reagierte darauf kaum – möglicherweise, weil dadurch die Wahrscheinlichkeit für ein baldiges Ende der Unterstützung durch die Fed nun wieder niedriger eingestuft wird. Neue Impulse könnte der Ölpreis am Nachmittag erhalten, wenn die EIA ihren wöchentlichen Rohölbericht (16.30 Uhr) veröffentlicht.
Am Mittwochnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit nachgebenden Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 0,47 auf 94,85 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,10 auf 101,16 Dollar zurückfiel.
 
25.06.2013 16:00 Uhr | DAF
Rohstoffe: "Schlimme Krise wie 1990"

Alles kehrt an die Börsen wieder. Davon ist Dr. Markus Elsässer überzeugt. Und so vergleicht er die aktuelle Krise der Rohstoffe mit früher - und mit überraschenden Erkenntnissen.

"Es ist nicht einfach ein Konjunkturphänomen", sagt der Manager des ME-Fonds Pergamon von Aqualutum, "sondern zum großen Teil hat sich die Branche dies selbst eingebrockt." Es gebe einfach zu viele Firmen, die überhaupt keine Aussicht haben, wirklich nachhaltig Geld zu verdienen. Angelockt durch die hohen Preise, sei die Branche aufgebläht. "Jetzt hat ein dramatischer Bereinigungprozess begonnen, den viele kleinere Minenfirmen nicht überleben werden", warnt der Fondsmanager. Besonders ausgeprägt sei dieser Prozess im Bereich der Goldminen, wo der Goldpreis inzwischen unterhalb der Grenzkosten vieler Unternehmen liegt.

Wie agiert er in seinem ME-Fonds, der auf Minenwerte spezialisiert ist und der in einem Jahr fast 40 Prozent verloren hat? "Wir schauen mutig nach Aktien von Firmen, die diese Krise überstehen werden, "meint Elsässer, "und sind größere Minen, die immer noch hervorragend verdienen."

Zum DAF-Video:http://www.daf.fm/video/rohstoffe-schlimme-krise-wie-1990-50163003.html
 
26.06.2013 07:01 Uhr | Redaktion
Goldreserven der Zentralbanken des Eurosystems um 1 Mio. Euro gesunken

Informationen der Europäischen Zentralbank zufolge ist die Position Gold und Goldanforderungen der Zentralbanken in der Eurozone in der am 21. Juni 2013 geendeten Woche um 1 Mio. Euro zurückgegangen und belief sich auf 435,315 Mrd. Euro. Der Rückgang spiegelt laut Pressemitteilung den Austausch von Goldmünzen gegen Goldbarren durch eine Zentralbank des Eurosystems wider.

Die Nettoposition des Eurosystems in Fremdwährung verringerte sich um 0,1 Mrd. Euro und betrug 220,2 Mrd. Euro.

Nähere Informationen finden Sie auf der Webseite der EZB.


© Redaktion GoldSeiten.de
 
26.06.2013 08:00 Uhr | DAF
Euro-Kritiker Prof. Krämer: "Kalte Enteignung hat begonnen"

2012 hat der Wirtschaftsstatistiker Professor Walter Krämer von der TU Dortmund einen Ökonomenaufruf organisiert, der sich gegen die Rettungspolitik aussprach.

Jetzt legt er nach mit dem Buch: "Kalte Enteignung - wie die Euro-Rettung uns um Wohlstand und Renten bringt". Er sieht die Krise mitnichten gelöst, "auch wenn es inzwischen die Einsicht gibt, das Gelddrucken so nicht weitergehen kann." Doch die Haftungssummen würden noch weiter zunehmen. "Falls der Steuerbürger dafür zahlen muss, wird er indirekt enteignet, " sagt Krämer, "und hinzukommt noch die kalte Enteignung durch niedrige Zinsen, die nicht mehr die die Inflationsrate decken."

Krämer ist überzeugt, dass das Potential für Inflation riesig ist: "Die erste Voraussetzung dafür ist mit der extremen Ausweitung der Geldmenge bereits gegeben." Der Professor glaubt nicht, dass der Euro verschwendet: "Aber die Währungsunion wird in einigen Jahren nicht mehr in der gleich Zusammensetzen geben, da gehe ich jede Wette ein." Den Anlegern empfiehlt er Gold und Aktien als Vermögensschutz.

Zum DAF-Video:http://www.daf.fm/video/euro-kritiker-prof-kraemer-kalte-enteignung-hat-begonnen-50163004.html
 
25.06.2013 07:03 Uhr | Steve Saville
Die viel gefürchtete “QE-Bremse"

Es folgt ein Auszug aus einem Kommentar, der ursprünglich am 16. Juni 2013 auf www.speculative-investor.com veröffentlicht wurde.

Wie es scheint, wird das Lexikon der Finanzwelt mit jedem Jahr um ein neues Schlagwort bereichert. Beispiele aus den vergangenen Jahren sind: "irrationale Überschwänglichkeit ", "asiatischer Tigerstaat", "Produktivitätswunder", "Greenspan-Put", "Goldlöckchen-Wirtschaft", "Rohstoff-Superzyklus", "Sparschwemme", "Fiskalklippen", "BRIC", "PIIGS" und "QE". Der neue Modebegriff ist jetzt “tapering”, das geplante “Herunterfahren“ oder “Abbremsen“ der QE-Mengen durch die Federal Reserve.

Der Tag wird zweifellos kommen, an dem die Fed "QE“ nicht nur “herunterfahren“ wird, sondern letztendlich komplett aussetzen und den Rückwärtsgang einlegen wird. Die Alternative wäre die Zerstörung der Währung und der Wirtschaft durch Hyperinflation. Man sollte die letztendlich (und unvermeidlich) anstehende Verschärfung der lockeren Geldpolitik aber keinesfalls als gefassten Plan begreifen. Wir haben es hier nicht mit Super-Marktstrategen zu tun.

Wir haben es mit stümpernden Marktstrategen zu tun, die immer und immer wieder reflexartig auf Ereignisse an den Finanzmärkten oder in der Wirtschaft reagieren, welche sie nicht kommen sahen. Es passiert etwas und die Fed reagiert. Die Reaktion verzerrt die Preisgefüge und hat unbeabsichtigte Konsequenzen, die dann erneut eine Fed-Reaktion auf den Plan rufen, und so weiter und so fort. Mit anderen Worten: Die Fed kann gut und gerne über eine “Ausstiegsstrategie“ reden, im Grunde hat sie aber nicht den leisesten Schimmer, was sie in Zukunft tun wird. Ihr Handeln wird von Ereignissen bestimmt, die sie nicht vorhersagen kann.

Übrigens sollte man sich auch darüber im Klaren sein, dass es langfristig keinen Unterschied machen würde, falls die oberste Führungsriege der Fed ausschließlich aus Superstrategen bestehen würde. Mit ihren Versuchen, die wirtschaftliche Situation durch die Manipulation von Zinssätzen und Geldangebot zu verbessern, würde die Fed auch dann noch für Unordnung und Turbulenzen sorgen. Man sollte sich ebenfalls darüber im Klaren sein, dass die Fed nicht dazu da ist, die wirtschaftliche Situation zu verbessern; die Fed existiert, um alle Hindernisse zu beseitigen, die das Wachstum des staatlichen Sektors und des Bankensektors hemmen.

Kommen wir jetzt zur Beziehung zwischen Goldmarkt und “QE-Bremse“. Das Gerede über „QE-Bremsmanöver“ der Fed hat deutliche, kurzfristige Fluktuationen der Goldkurse bewirkt (was sicherlich auch weiterhin der Fall bleiben wird). Doch unabhängig davon, was die Fed in nächster Zeit auch unternehmen wird, der Goldpreis wird aller Wahrscheinlichkeit nach von seinem diesjährigen Tief zu einem großen Aufwärtstrend aufbrechen.

Der Grund: Der Schaden ist mit allen vorhergehenden QE-Maßnahmen schon geschehen (die Basis des nächsten großen Goldaufwärtstrends ist schon gelegt). Bislang haben wir nur die positiven Effekte gesehen, die fast immer in den Anfangsphasen monetärer Expansion zu beobachten sind. Diese positiven Anfangseffekte sind auch der Grund, warum monetäre Inflation bei den Massen nach wie vor beliebt ist, trotz ihrer langfristig lähmenden Effekte. Leider kann man nie vorher wissen, wie lange die positive Anfangsphase dauern wird. Wir wissen allerdings (und zwar ohne jeden Zweifel), dass die negativen Konsequenzen letztendlich an die Oberfläche dringen werden. Gold profitiert viel eher von diesen negativen Konsequenzen der monetären Inflation als von der monetären Inflation an sich.

Und eine der bekanntesten negativen Konsequenzen monetärer Inflation ist die "Preisinflation" (eine Verringerung der Kaufkraft von Geld). “Preisinflation" ist aber nicht die wichtigste negative Konsequenz. Von viel größerer Bedeutung ist die Verzerrung von PREISGEFÜGEN (das Verhältnis der verschiedenen Kurse untereinander) durch monetäre Inflation.

Diese Verzerrung führt nämlich zu Fehlinvestitionen und zu einer Wirtschaft mit sinkendem realem Fortschritt und größeren langfristigen Wachstumsschwankungen. Egal, wann sich die problematische "Preisinflation" in Reaktion auf die aggressive Geldpolitik der Fed durchsetzen wird, die US-Wirtschaft wurde durch die Preisverzerrungen (in Reaktion auf die vergangenen QE-Maßnahmen) ohnehin schon ernsthaft geschwächt; und einige dieser Schwächen werden wahrscheinlich noch im Verlauf dieses Jahres offensichtlich werden.

Aus unserer Sicht zeigen sich einige dieser Schwächen schon jetzt. Die Flut aus neuem Geld hat nicht zu Investitionen in neue Produktionseinrichtungen oder in die Ausweitung unternehmerischer Aktivität geführt, sondern beispielsweise dazu, dass viele börsennotierte Unternehmen hohe Preise für ihre eigenen Aktien zahlen. Das hat zum Anstieg der Aktienkurse beigetragen, obgleich die Unternehmensgewinne nur marginal wuchsen, die Einkommen nicht stiegen und die Arbeitslosigkeit beständig hoch blieb (richtig ermittelt, liegt sie bei ca. 15%).

Wie es scheint, müssen diese Schwächungen erst offensichtlicher werden, bevor sie auch vom durchschnittlichen Investor gesehen, erkannt und akzeptiert werden. Wenn diese Erkenntnis durchdringt, wird der nächste große Aufwärtstrend beim Gold am Laufen sein, auch wenn die Fed zu dieser Zeit zufällig gerade “bremsen" sollte.
 
26.06.2013 11:21 Uhr | Eugen Weinberg
Talfahrt bei Gold setzt sich fort

Energie

Die Ölpreise geben am Morgen ihre Gewinne von gestern teilweise wieder ab. Brent fällt wieder unter 101 USD je Barrel, WTI auf gut 94 USD je Barrel. Zwar haben sich durch die gestrigen US-Konjunturdaten die Nachfrageperspektiven aufgehellt. So stiegen die Auftragseingänge für langlebige Güter, die Neubauverkäufe und das Verbrauchervertrauen stärker als erwartet. Allerdings erhöhen sich damit auch die Chancen, dass die US-Notenbank Fed vorzeitig "QE3" beendet. Dieser negative Begleitaspekt führte dazu, dass die Ölpreise seit gestern Nachmittag wieder nachgeben. Zudem hat der Pipelinebetreiber Enbridge eine seit dem Wochenende geschlossene Ölpipeline in Kanada teilweise wieder in Betrieb genommen.

Eine weitere Normalisierung ist in den kommenden Tagen vorgesehen. Die bisherigen Lieferausfälle werden in den heutigen US-Lagerdaten noch nicht sichtbar sein, da diese erst nach dem Stichtag der Erhebung auftraten. Erwartet wird ein Lagerabbau bei Rohöl um 1,8 Mio. Barrel. Allerdings fiel der Rückgang der Rohölvorräte in der vergangenen Woche laut gestrigem API-Bericht mit lediglich 28 Tsd. Barrel deutlich niedriger aus. Der US-Erdgaspreis ist auf ein 3-Monatstief von 3,65 USD je mmBtu gefallen. Preisbelastend ist die Aussicht auf kühlere Temperaturen im Osten der USA, wodurch die Nachfrage zum Betrieb der Klimaanlagen sinkt.


Edelmetalle

Der Goldpreis fällt heute Morgen deutlich um 3,5% auf 1.232 USD je Feinunze. In Euro gerechnet gibt das gelbe Edelmetall ebenfalls um 3,5% auf 943 EUR je Feinunze nach. In beiden Fällen stellt dies den tiefsten Stand seit August 2010 dar. In den USA wurden gestern Nachmittag verschiedene Konjunkturdaten veröffentlicht, die allesamt über den Erwartungen lagen. Dies verstärkt Erwartungen, dass die US-Notenbank Fed ihr Anleihekaufprogramm frühzeitig reduziert. Im Zuge dessen kam es zu einer Aufwertung des US-Dollars und auch die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen ist wieder merklich gestiegen. Der Goldpreis kam allerdings erst heute Morgen im asiatischen Handel stark unter Druck. Das Unterschreiten des Tiefs von letzter Woche dürfte zu technisch bedingten Anschlussverkäufen geführt haben.

Der Preisrutsch seit Mitte letzter Woche hat dazu geführt, dass die ETF-Verkäufe wieder zugenommen haben. Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten gestern mit 23,3 Tonnen den stärksten Tagesabfluss seit Mitte April. Seit Jahresbeginn sind mittlerweile knapp 565 Tonnen aus den Gold-ETFs abgeflossen. Dies sind 30 Tonnen mehr als die Zentralbanken gemäß WGC-Daten im letzten Jahr insgesamt gekauft hatten.

Die jüngsten Daten des IWF zu den Goldkäufen der Zentralbanken lassen darauf schließen, dass die Rekordkäufe aus dem Vorjahr womöglich nicht erreicht werden. Exklusive der Türkei haben die Zentralbanken der Schwellenländer im Mai nur rund 10 Tonnen Gold erworben. Unterdessen werden in Indien die Maßnahmen zur Eindämmung der Goldnachfrage ausgeweitet. Nun dürfen auch regionale Banken in ländlichen Gegenden keine Kredite mehr gewähren, die mit Goldschmuck und -münzen besichert sind. Die ländliche Bevölkerung steht für ungefähr 60% der gesamten indischen Goldnachfrage.

gs51cab9d7b7cdd.png


Industriemetalle

Die gestrige Erholungsbewegung währte offenbar nur kurz und die Metallpreise stehen heute Morgen bereits wieder unter Druck. Nach wie vor bestimmen Sorgen über die Auswirkung der Liquiditätsknappheit in China auf die dortige Realwirtschaft das Bild. Diese überlagern anscheinend auch gute Konjunkturdaten, wie sie zum Beispiel gestern aus den USA berichtet wurden. Die chinesische Zentralbank hatte gestern offiziell bestätigt, dass sie einigen Banken Liquidität zur Verfügung gestellt hat, um die Geldmarktzinsen zu stabilisieren. Sofern notwendig wird sie eigenen Angaben zufolge weitere Maßnahmen ergreifen, um die Stabilität in den Geldmärkten zu gewährleisten. Solange die Stimmung unter den Marktteilnehmern so negativ ist, dürften die Metallpreise allerdings weiter belastet sein.

Zeitungsberichten zufolge plant die chinesische Regierung die baldige Veröffentlichung eines Plans zur Eindämmung der Überkapazitäten im inländischen Aluminiummarkt. Angaben des Verbands der chinesischen Nichteisen-Industrie zufolge wird China im Jahr 2015 mehr als 40 Mio. Tonnen Produktionskapazitäten für Aluminium haben. Im aktuellen 5-Jahresplan seien jedoch nur 24 Mio. Tonnen vorgesehen. Schon im letzten Jahr wies China gemäß Verbandsangaben Produktionskapazitäten von über 27 Mio. Tonnen auf. Ein Großteil der Aluminiumhersteller habe im letzten Jahr Verluste erwirtschaftet, so der Verband weiter.


Agrarrohstoffe

Der Preis für Rohzucker, der in der vergangenen Woche erneut unter 17 US-Cents je Pfund abgesackt war, wird inzwischen wieder knapp über dieser Marke gehandelt. Dies ist der Befürchtung geschuldet, heftige Regenfälle in Brasilien könnten dort die Erntearbeiten erschweren und die Zuckererträge schmälern. Die Aussicht auf eine sehr hohe brasilianische Zuckerrohrernte und einen weiteren - wenn auch im Vergleich zur Vorsaison geringeren - globalen Überschuss in 2013/14 hatte die Preise seit Jahresbeginn um 15% nachgeben lassen. Kurzfristig orientierte Marktteilnehmer setzen bereits seit Februar mehrheitlich auf fallende Preise und hielten letzte Woche an der Terminbörse in New York rekordhohe Netto-Short-Positionen von über 70 Tsd. Kontrakten.

Inzwischen könnte sich diese Zahl aber reduziert haben. Noch kräftiger konnte über die letzten fünf Handelstage der Preis von Weißzucker in London zulegen. Mit knapp 520 USD je Tonne notiert Weißzucker im August-Kontrakt so hoch wie zuletzt vor drei Monaten. Dabei war es aber auch gerade dieser nächstfällige Kontrakt, bei dem der Preisanstieg besonders stark ausfiel. Dies signalisiert eine aktuell knappe Verfügbarkeit. Tatsächlich wird befürchtet, dass nicht ausreichend Ware zur Verfügung steht, um bei Fälligkeit gegen diesen Kontrakt geliefert zu werden. Da im Herbst die neue Ernte der nördlichen Halbkugel zur Verfügung stehen wird, notiert Weißzucker in London im Oktober-Kontrakt bereits deutlich niedriger.

http://goldseiten.de/artikel/174870--Talfahrt-bei-Gold-setzt-sich-fort.html?seite=2
 
KITCO NEWS INTERVIEW: CIBC Bearish On Gold But Sees Potential For Relief Rally

(Kitco News) - CIBC economists are expecting gold prices to remain under pressure as negative factors continue to dominate the marketplace.

Although the numbers aren’t official, in an interview with Kitco News, Peter Buchanan, senior economist at CIBC World Markets, said they are expecting prices to hit $1,200 an ounce in the medium term and a break below that area could lead to a test $1,000. Previously the bank had expected prices to close out the year at $1,400.

“We are bearish on gold and have been for some time,” he said. “We see further downside risk to gold in the next few years.”

Weaker inflation expectations despite aggressive easing from central banks, a strong U.S. dollar and a more positive outlook on the global economy are just some of the elements that will continue to hurt gold prices in the long term, said Buchanan.

The biggest factor that Buchanan said will impact prices is that the Federal Reserve will start to exit their $85 billion bond-purchasing program known as quantitative easing; however, he added that Thursday’s selloff was a over-reaction to the Fed’s comments last week. Buchanan said the firm expects the Fed to start “tapering” by the end of 2013.
Related Stories At Kitco News:

Deutsche Bank Lowers Gold Price Forecast; Sees Crude Oil Prices Firming
HSBC Trims 2013 Gold, Silver Forecasts

“We were a bit surprised with the reaction,” he said. “The market is putting too much emphasis on when the Fed will taper. A month or two is not a dramatic difference.

“I think we are seeing a turn in Fed policy that has the chance to put pressure on assets like gold,” he added.

Because prices are down sharply, Buchanan said they are expecting to see a bit of a relief rally in the near term. Buchanan also couldn’t rule out increased volatility as there are a number of positive factors that could help support prices.

Demand for physical gold from consumers and central banks will continue to play a key role in supporting prices, he said. However, central banks, especially China, are expected to add to their stockpiles more cautiously as they don’t want the market to get away from them, he added.

“There is still a lot of hidden demand out there that will help support prices,” he said.

Another issue CIBC is playing close attention to is rising economic tension in Europe, which could help gold prices modestly as investors search for safe-haven investments. However, Buchanan added that gold as a hedge against risk hasn’t helped support prices as much as people expected.

“There is potential for prices to find support but net-net the negatives outweigh the positives,” Buchanan said.
 
Why the Fed can’t possibly end QE and gold’s not dead

By: Peter Cooper, Arabian Money


-- Posted Tuesday, 25 June 2013 | | Disqus

It’s the economy stupid! The US economic recovery is so weak and the global economic backdrop could hardly be worse. The current flirtation with higher interest rates will end in tears very soon.

Who bought the $2 trillion in AAA bonds issued around the world over the past year? Why the central banks bought them all to keep interest rates down. If they stop doing that the bond markets will crash and mayhem will rip through global financial markets.

Solid economic data?!

Besides Ben Bernanke himself said any winding down in bond buying will depend on solid economic data. For all the talk of a US housing recovery, house starts are still 60 per cent down on pre-crisis levels. That’s a depression not a recession in housing.

The jobs recovery is a fake too. Just look at the 47 million US citizens on food stamps, twice the pre-crisis total. That’s a depression, not a recession for 16 per cent of the US population, not the 7.8 per cent officially classified as unemployed.

A depressed US economy just cannot handle the deflationary shock of an end to QE. And don’t rely on the emerging markets led by China to bail the global economy out this time. China has its own massive debt crisis to worry about, probably the largest in history.

ArabianMoney is presently in Italy where a leading bank now says the country is just six months away from asking the EU for a bailout. Spain, Greece and Portugal are also falling deeper into recession.

At least the Bank of England now has a born again money printer at the helm now in new Governor Mark Carney from Canada. He’s accepted a mission impossible and we can only warn him that the UK Government will deny all knowledge of his mission when he fails. A foreign scapegoat, what could be better to shift the blame?

Gold is money

Against this backdrop the money printing by central banks can only accelerate and those abandoning gold now will live to regret it. Goldman Sachs knows that and is doubtless buying for its own book while telling everybody else the gold price is going to hell.

Its specious argument about the US recovery gaining speed will soon be exposed for the fraud it is, and if you care to look at the true state of the US economy the depression has hardly shifted except in asset price inflation for stocks and to a limited extent in housing.

Gold’s not dead because money printing is far from over and the US economic recovery is a dodo. That’s why investors we respect like Marc Faber and Jim Rogers are buying gold now!
 
Can Central Bank and Physical Demand Turn Around the Weak Gold Sentiment?


After plunging 6.89 percent last week, the gold futures have dropped 1.31 percent in the past two days to finish at $1,275.10 on Tuesday. The prices fell to as low as $1,242.60 during Wednesday Asian morning. The Dollar Index continued to strengthen, rising 0.32 percent this week to 82.581 after surging 2 percent last week. The S&P 500 index and the Euro Stoxx 50 index retreated 0.28 percent and 0.24 percent respectively in the past two days. Both indices traded up over 1 percent on Tuesday.

Stronger U.S. Data and Calmer Tone from China
The world equity and bond markets have turned upside down after the Fed’s tapering talk last week. The MSCI Developed Market Index has dropped 4.75 percent while the U.S. 10-year Treasuries have plunged 3.50 percent since 18 June. Gold was harder hit at 6.72 percent. In China, tight central bank’s policy to control credit growth has led to the recent liquidity crunch among the Chinese banks, with the seven-day repo rate spiking to a two-year high of 11.2 percent on 20 June. On Tuesday, the Central Bank of China stated that it will stabilize the market rates and ease the tight liquidity. In the U.S., the May consumer confidence index surged to 81.4 compared to an expected 74.3. The April S&P/Case-Shiller housing index rose 12.1 percent year-over-year while the May existing home sales reached an annualized ate of 5.18 million, a three-and-a-half year high. A better-than-expected U.S. growth and easier liquidity conditions in China led to the rebounding of global equities prices on Tuesday and Wednesday.

Subdue Physical Demand Response So Far
The Indian and Chinese consumers have not rushed to buy gold this time. The Indian government has restricted banks to lend gold-backed loans in order to curb gold imports. The end of the wedding season in India has also weakened demand. The cash crunch among the Chinese banks, the slowing economy as well as the market volatility have dampened the gold demand in Hong Kong and China, causing people to wait-and-see. Premiums in gold bars in Hong Kong are around $2.50 an ounce compared to $6 in May. According to the CFTC, the hedge funds have cut their net positions by 2 percent across 18 commodities, and have reduced their net long positions in gold by 29 percent as of 18 June. Barclays commented that the recent price plunge below $1,300 will likely lead to more selling by investors who accumulated below this level. The Chinese demand in the near-term and other central bank’s actions will be the key to the turnaround of the already very weak sentiment in gold prices.
 
P.M. Kitco Roundup: Gold Careens to Nearly 3-Year Low as Weak-Handed Longs Throw in the Towel, and on Fresh Short Selling in Futures

Wednesday June 26, 2013 2:43 PM

(Kitco News) - Gold and silver prices plummeted to nearly three-year lows Wednesday as both markets saw weak-handed long liquidation and technical short-selling in the futures markets. As the second quarter winds down, Comex gold and silver futures prices are set to see their poorest quarterly price performances ever recorded, on a percentage basis. August gold was last down $46.60 at $1,228.30 an ounce. Spot gold was last quoted down $48.30 at $1,229.75. July Comex silver last traded down $0.976 at $18.55 an ounce.

Several factors are working against the precious metals markets and the raw commodity sector, in general. A strong batch of U.S. economic data on Tuesday further bolstered notions the Fed will begin to wean the U.S. economy from its easy-money policies, which for several years have been a bullish underlying factor for the raw commodity sector, including the precious metals. Last week’s hawkish Federal Reserve FOMC meeting is still reverberating in the market place.

European Central Bank President Mario Draghi said Wednesday the ECB will keep its monetary policy accommodative for the foreseeable future. Draghi’s statement echoed other major central bank officials who earlier this week made more dovish remarks. There is some speculation in the market place that Fed Chairman Ben Bernanke believes the market place misinterpreted the results of last week’s FOMC meeting as too hawkish.

A cash crunch in China recently has also worked to reduce demand for physical gold in that nation. Also, major gold consumer India is also seeing slack demand for physical gold after the Indian government slapped additional duties on the import of gold in order to reduce its trade deficit. Other raw commodity markets are also seeing selling pressure because of worries about China’s economy, which is the second-largest in the world.

The U.S. dollar index was higher Wednesday and hit a three-week high. The greenback bulls have technical momentum on their side, and that is another negative for the precious metals and the raw commodity sector.

The market place mostly ignored a surprisingly weak final revision to U.S. first quarter gross domestic product, which came in at 1.8% growth on an annual basis. Traders reckoned that was old news and instead are more keenly focused on the U.S. economic readings that more recently have shown a general strengthening.

The London P.M. gold fixing is $1,236.25 versus the previous P.M. fixing of $1,279.00.

Technically, August gold futures closed nearer the session low Wednesday and saw a downside “breakout” from a bearish pennant pattern on the daily bar chart, which I pointed out to you on Tuesday. The gold bears have the strong overall near-term technical advantage. There are no early, purely technical clues to suggest that a market bottom is close at hand. Gold prices are in an eight-month-old downtrend on the daily bar chart. The gold bulls’ next upside near-term price breakout objective is to produce a close above solid technical resistance at $1,300.00. Bears' next near-term downside breakout price objective is closing prices below solid technical support at $1,200.00. First resistance is seen at $1,250.00 and then at Wednesday’s high of $1,277.50. First support is seen at Wednesday’s low of $1,223.20 and then at $1,200.00. Wyckoff’s Market Rating: 1.0

July silver futures prices closed nearer the session low Wednesday. Silver bears have the strong overall near-term technical advantage. There are no early technical clues that a market bottom is close at hand. Prices are in an eight-month-old downtrend on the daily bar chart. Bulls’ next upside price breakout objective is closing prices above major psychological resistance at $20.00 an ounce. The next downside price breakout objective for the bears is closing prices below solid technical support at $17.50. First resistance is seen at $19.00 and then at Wednesday’s high of $19.58. Next support is seen at Wednesday’s low of $18.63 and then at $18.50. Wyckoff's Market Rating: 1.0.

July N.Y. copper closed down 260 points at 304.65 cents Wednesday. Prices closed near mid-range. Copper bears have the solid near-term technical advantage. Copper bulls' next upside breakout objective is pushing and closing prices above solid technical resistance at 320.00 cents. The next downside price breakout objective for the bears is closing prices below solid technical support at 290.00 cents. First resistance is seen at this week’s high of 309.50 cents and then at 313.80 cents. First support is seen at Wednesday’s low of 301.70 cents and then at 300.00 cents and then at the contract low of 298.35 cents. Wyckoff's Market Rating: 1.0.
 
Der Glaube ans Gold - Erste Group sieht langfristig 2.230 Dollar
Es gibt sie noch die Goldbullen. Nachdem in den vergangenen Tagen namhafte Analysehäuser wie Goldman Sachs, HSBC, Morgan Stanley und andere ihre Goldpreisprognosen gesenkt haben, und der Goldpreis seit Wochen nur den Weg nach unten kennt, wartet die österreichische Erste Group Bank mit einer Gegenposition auf. "In Gold we trust" lautet die Schlagzeile der jüngsten Goldstudie des Hauses von Goldexperte Ronald-Peter Stöferle. Kernaussagen darin: Der Bullenmarkt ist noch nicht beendet, die expansive Politik der Zentralbanken dürfte den Goldpreis in den kommenden Wochen bis auf 1.480 Dollar steigen lassen.

Das klingt angesichts des Preisabsturzes im laufenden Jahr von im Hoch fast 1.700 Dollar auf zuletzt unter 1.230 Dollar zunächst noch nicht sonderlich mutig. Interessanter wird es da schon bei den längerfristigen Perspektiven. Und hier werden 2.230 Dollar als Ziel ausgegeben. Zum Vergleich: Das bisherige Rekordhoch des gelben Edelmetalls liegt bei 1.921 Dollar und stammt aus dem Jahr 2011.

Zwar sei der Goldpreis in letzter Zeit aus technischen Gründen abgestürzt und das Edelmetall stecke in einem Stimmungstief, Handelspositionen signalisierten aber, dass auf die bevorstehende Talsohle eine Rally folgen werde. Gold solle daher im Portfolio bleiben, lautet der Rat der Experten. Besonders im aktuellen Umfeld, wonach laut Konsensmeinung der Bullenmarkt für Gold vorbei sei, erscheine das Edelmetall besonders attraktiv.

Die fundamentalen Argumente für Gold seien sogar überzeugender denn je zuvor. Hans Engel, Analyst bei der Erste Group: "Wenn es jemals die Notwendigkeit für eine monetäre Absicherung durch Veranlagung in Gold gegeben hat, dann jetzt." Noch nie zuvor seien geldpolitische Experimente einer derart enormen Größenordnung weltweit durchgeführt worden. Es sei zu erwarten, dass die Zentralbanken ihre expansive Politik fortsetzen werden, was definitiv zu einem Anstieg des Goldpreises führen werde.

Anders als 1979/1980 werde der aktuelle Bullenmarkt bei Gold nicht infolge eines plötzlichen starken Anstiegs der Zinsen enden, da die Staats-, Haushalts- und Unternehmensbilanzen durch eine enorme Verschuldung belastet seien, glauben die Analysten. Im derzeitigen Umfeld würde dies nämlich zu einer deflationären Depression führen.

Als Reaktion auf die aktuellen Probleme im Finanzsektor, aber auch in der Realwirtschaft dürften die US-Notenbank (Fed), die Bank of Japan, die Bank of England und die EZB ihre Leitzinsen auch weiterhin niedrig halten.

In diesem zentralen Punkt weichen die Österreicher von der derzeitigen Konsensmeinung diametral ab. Das Hauptargument der in der Mehrzahl befindlichen Goldbären lautet nämlich, dass das Ende der expansiven US-Geldpolitik vorgezeichnet ist und dies den Goldpreis von mehreren Seiten belasten wird. Zum einen über die geringer werdende, nach Anlage suchende Liquidität, zum anderen über die damit verbundenen sinkenden Inflationssorgen, was Gold als Inflationsschutz weniger attraktiv mache. Zudem dürfte das Zinsniveau steigen, wohingegen Gold eine zinslose Anlage sei.

Die Erste Group hält dem entgegen: "Seit 2008 wurden weltweit mehr als 500 Zinssenkungen durchgeführt. Noch nie zuvor hat es weltweit ein derart niedriges Zinsniveau gegeben. In vielen Ländern stehen die Zinsen auf historischen Tiefstständen. Angesichts der mittlerweile erreichten Verschuldung werden die realen Zinsen mit Sicherheit negativ beziehungsweise niedrig bleiben. Es bestand schon immer eine starke Korrelation zwischen negativen Realzinsen und dem Goldpreis, was bedeutet, dass das gegenwärtige Umfeld die perfekten Voraussetzungen für eine Goldpreisrally bildet".

"Insgesamt gehen wir davon aus, dass in den kommenden Quartalen die positiven Fundamentalargumente für Gold mehr Beachtung finden werden und sind zuversichtlich, dass sich der Goldpreis wieder erholt, wenn auch nur langsam."

Gold sei der einzige liquide Anlagewert, bei dem weder eine Verbindlichkeit noch ein Gläubigerstatus existiere. Es sei das einzige von Regierungen unabhängige internationale Zahlungsmittel und habe bisher sämtliche Kriege und Staatspleiten überlebt. Ende 2012 habe der Wert aller Vermögenswerte weltweit 223 Billionen Dollar betragen, der Anteil des investierbaren Goldes liege derzeit bei 1,1 Billionen Dollar. Das entspreche nur 0,5 Prozent. "Wir glauben, dass dieser Anteil in Zukunft beträchtlich steigen wird", so das so das Resümee der Studie.
 
Goldpreis setzt Sinkflug mit Sturz unter 1.200 Dollar fort


LONDON/NEW YORK (dpa-AFX) - Der Goldpreis setzt seinen Sinkflug ungebremst fort. Am Donnerstag fiel der Preis für eine Feinunze (31 Gramm) erstmals seit August 2010 unter die Marke von 1.200 US-Dollar. Im Tief kostete Gold knapp 1.198 Dollar und damit so wenig wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Allein seit Jahresbeginn hat Gold etwa dreißig Prozent an Wert verloren.

Für den Sinkflug gibt es mehrere Gründe: Zum einen kehren immer mehr professionelle Anleger dem Edelmetall den Rücken zu. Daneben sorgt die Aussicht auf eine geringere Geldschwemme aus den USA für massiven Druck. Seit die US-Notenbank Fed vor gut einer Woche eine weniger expansive Geldpolitik in Aussicht gestellt hatte, hat der amerikanische Dollar spürbar zugelegt. Das verteuert Gold für Anleger außerhalb des Dollarraums und belastet die Nachfrage. Hinzu kommt, dass weniger Zentralbankgeld das Risiko einer künftig hohen Geldentwertung mindert. Gold gilt traditionell als Inflationsschutz./bgf/he
 
GOLD UND ERDGAS

Gold: Erneut ins Minus gedreht

Der Kampf zwischen Bullen und Bären geht beim gelben Edelmetall auch auf dem reduzierten Kursniveau weiter. Aktuell haben letztere das Nachsehen.

von Jörg Bernhard

Es sieht fast schon wie ein Käuferstreik aus. Während im April asiatische Anleger große Mengen Gold aufnahmen, war von dieser Stütze in der zweiten Junihälfte nichts zu spüren. In China gab es im Bankensektor in den vergangenen Tagen zwar erhebliche Verwerfungen, eine Flucht in den „sicheren Hafen Gold“ blieb dennoch aus. Und indische Goldfans fallen als potenzielle Goldretter ebenfalls aus, nachdem die indische Regierung potenziellen Goldkäufer in dieser Woche zusätzliche Daumenschrauben angelegt hat. Mittlerweile dürfen auch regionale Banken bei der Vergabe von Krediten Gold als Sicherheiten nicht akzeptieren. Die Maßnahmen verfehlen nicht ihre Wirkung. Laut indischem Finanzminister haben sich die Importe bereits mehr als gedrittelt.
Am Donnerstagnachmittag präsentierte sich der Goldpreis mit leicht erholten Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (August) um 3,40 auf 1.233,20 Dollar pro Feinunze.

US-Erdgas: 200-Tage-Linie gefährdet

Während der diesjährige Winter einen massiven Anstieg der nachgefragten Erdgasmenge und sinkende Lagermengen auslöste, scheint der Sommer diesbezüglich eher zu enttäuschen. Weil heißes Sommerwetter derzeit kein Thema zu werden scheint, laufen die Klimaanlagen eher auf Sparflamme – was sich in einer mauen Gasnachfrage bei Elektrizitätswerken niederschlägt. Am Nachmittag könnte es am Gasmarkt wieder einmal hektisch werden, da um 16.30 Uhr die US-Energiebehörde EIA ihren Wochenbericht zum Erdgasmarkt veröffentlichen wird.
Aus charttechnischer Sicht beschäftigt die Marktakteure derzeit vor allem ein Thema: der drohende Rutsch unter die 200-Tage-Linie. Des Weiteren befindet sich der Gaspreis aktuell an der unteren Begrenzung des mittelfristigen Aufwärtstrendkanals. Für ein hohes Maß an Spannung dürfte damit auf jeden Fall gesorgt sein.
Am Donnerstagnachmittag präsentierte sich der Gaspreis mit stabilen Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige Future auf Henry-Hub-Erdgas um 0,006 auf 3,731 Dollar pro mmBtu.
 
27.06.2013 06:00 Uhr | DAF
Gold und Silber: "Ein deflationäres Szenario"

Die Edelmetalle sind nach den Bernanke-Aussagen in der letzten Woche unter Druck gekommen. Der Goldpreis ist unter die Marke von 1.300 US-Dollar gefallen. "Ganz kurzfristig sind wahrscheinlich Erholungen erst mal drin", so Hans-Jürgen Hack, PP-Brokerage. Mittel- bis langfristig dürfte der Druck allerdings anhalten.

Im langfristigen Gold-Chart sieht Hans-Jürgen Haack noch Downside-Potenzial: "Der Aufwärtstrend liegt ungefähr bei 1.120/1.130 Dollar aktuell", so Haack. "Unterstützungen liegen einerseits bei 1.220 Dollar. Das ist so das Mindestziel, was wir bis zum Herbst erwarten können. Aber es sind auch durchaus Rückgänge Richtung 1.040/1.030 Dollar möglich."

Beim kleinen Bruder Silber bahnt sich eine Entscheidung an. Der Chart testet im Moment eine wichtige langfristige Unterstützung: "Wir können erkennen, dass in den Jahren 2008, 2009 und 2010 dieser Bereich von 19-20 US-Dollar im Silberpreis ein massiver Widerstand war, der dann erst Ende 2010 nachhaltig gebrochen worden ist. Und jetzt kehrt der Silberpreis auf diese Unterstützung zurück", so Momentuminvestor Ralf Goerke (www.momentumstrategie.de). Mehr zur charttechnischen Lage von Gold und Silber erfahren Sie im Video.

Zum DAF-Video: http://www.daf.fm/video/gold-und-silber-ein-deflationaeres-szenario-50163006.html
 
27.06.2013 13:31 Uhr | Ronald Peter Stöferle
Goldreport 2013 - In Gold we trust

Auch wenn der Konsens mittlerweile vom Ende der Goldhausse ausgeht, so sind wir der festen Meinung, dass das fundamentale Argument für Gold überzeugender denn je ist. Es gibt keinen "backtest" für die derzeitige Episode des Finanzwesens. Noch nie haben auf globaler Basis dermaßen gewaltige "monetäre Experimente" stattgefunden. Wenn es jemals Bedarf an monetärer Versicherung gegeben hat, so ist es heute.

Der Markt hat Goldhaltern in den vergangenen Monaten demonstriert, dass er ein Schmerzmaximierer ist. Im Zuge des Preiskollapses der letzten Monate wurde massiver technischer Schaden angerichtet. Wir sind deshalb der festen Überzeugung, dass die Reparatur des Chartbildes einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Als nächstes 12-Monats-Ziel sehen wir die Marke von USD 1.480.

Wir denken, dass die seit September 2011 laufende Korrekturphase starke Ähnlichkeiten zur "Mid-Cycle-Korrektur" zwischen 1974 und 1976 aufweist. Diese Phase ähnelt der aktuellen Phase besonders aufgrund der ausgeprägten Disinflation, steigender Realzinsen und eines extrem hohen Pessimismus hinsichtlich Gold.

Seit 2008 erfolgten rund um den Globus mehr als 500 Zinssenkungen. Noch nie zuvor gab es auf globaler Basis ein dermaßen niedriges Zinsgefüge. Unkonventionelle geldpolitische Maßnahmen stehen weiterhin an der Tagesordnung der wichtigsten Notenbanken. Der Ausstieg bzw. die Rückführung dieser Maßnahmen könnte sich als diffiziler erweisen, als derzeit erwartet.

Aufgrund der mittlerweile erreichten Schuldenniveaus wird das Zinsniveau weiterhin niedrig bleiben. In zahlreichen Ländern befinden sich Anleiherenditen nahe den Allzeittiefs. Niedrige Zinsen bzw. negative Realzinsen bilden ein positives Fundament für zukünftige Goldpreisanstiege.

Wir sind der Meinung, dass Goldaktien derzeit eine antizyklische Spekulation mit starker Hebelwirkung auf den Goldpreis sind. Wir halten das neue Bekenntnis zu Kostenwahrheit, größerer Finanzdisziplin und Shareholder Value für eine wesentliche - wenn auch späte - Einsicht des
Sektors.

Wir haben in diesem Goldreport erstmals eine quantitative Goldbewertung vorgenommen. Das Modell rechtfertigt, selbst bei der Modellierung kleiner Eintrittswahrscheinlichkeiten von Extremszenarien, eine deutliche Risikoprämie gegenüber den aktuellen Preisniveaus. Mit unseren Annahmen ergibt sich ein langfristiges Preisziel von USD 2.230.

Aufgrund der eindeutig positiven CoT-Daten sowie einiger technischer Indikatoren rechnen wir mit einer baldigen Bodenbildung. Was die Stimmungslage betrifft, so sehen wir bei Gold alles andere als Euphorie-Levels. Skepsis, Angst und Panik signalisieren niemals das Ende einer langfristigen Hausse. Deshalb erachten wir unser bereits vor einigen Jahren formuliertes Langfrist-Ziel von USD 2.300 je Unze weiterhin als realistisch.


Autor der Studie: Ronald-Peter Stöferle (vormals Erste Group Bank AG, Wien)
Incrementum Liechtenstein AG, Landstraße 1, 9490 Vaduz/Liechtenstein

Download:
- "Spezialreport Gold: In Gold we trust", (2,86 MB, 56 Seiten) http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs51cc238a92bd9.pdf
- "Spezialreport Gold: In Gold we trust", 2,84 MB, 54 Seiten), englischsprachige Ausgabe
http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs51cc64e97433a.pdf


© Redaktion GoldSeiten.de
 
Gold Analyse Immer noch bodenlos

Ein Test der Hochs von 2008 ist nicht ausgeschlossen!

2013-06-27-Gold-Weekly.png


Tagesanalyse: Nach der extrem schwachen letzten Handelswoche hatte man bei Gold wohl mehrheitlich zumindest auf eine kurzfristige Stabilisierung gehofft. Aber der Mittwoch war geeignet, derartige Hoffnungen eindrucksvoll zerplatzen zu lassen. Erneut drückten kräftige Verkäufe den Goldpreis, der in der vergangenen Woche die Unterstützungszone aus den Anfang 2011 markierten Tiefs bei 1.310 US-Dollar und den vormaligen Jahrestiefs bei 1.321 US-Dollar durchschlagen hatte, tiefer in eine recht diffuse charttechnische Auffangzone zwischen 1.155 und 1.265 US-Dollar. Letztere Linie wurde am Mittwoch durchbrochen, die dazwischen liegende Unterstützung bei 1.227 US-Dollar nunmehr erreicht. Der Vorteil für die bearishen Investoren und damit zugleich das Problem bullisher Anleger ist, dass diese Zone sich aus Chartmarken zusammensetzt, die alles andere als markante Wendepunkte im Kursverlauf darstellen. Und die auch auf Wochenbasis überverkauften markttechnischen Indikatoren wie RSI oder Stochastik alleine können und werden eine Bodenbildung oder gar eine Trendwende nach oben nicht auslösen. Denn solange die Dynamik einer Trendbewegung bestehen bleibt, können solche Indikatoren selbst auf Wochenbasis über lange Zeit nahe oder sogar in der überverkauften Zone verbleiben. Aus dieser Warte heraus ist keineswegs mehr auszuschließen, dass der Goldpreis tatsächlich in die langfristig deutlich bedeutsamere, wichtige Auffangzone zwischen 988 und 1.033 US-Dollar, die im Chart blau hervorgehoben ist, zurücksetzt. Während für Long-Positionen damit weiterhin keinerlei Basis besteht, sollte man für die laufenden Short-Positionen als mittelfristig orientierter Marktteilnehmer jetzt eine erneute Anpassung auf ein mit 1.330 US-Dollar knapp oberhalb der Chartzone 1.310/1.321 US-Dollar gelegenes Niveau vornehmen. Für ganz aggressive, kurzfristige Positionen würde es sich anbieten, den Stoppkurs mit 1.280 US-Dollar auf Schlusskursbasis knapp unter die an diesem Mittwoch nach unten durchbrochene Unterstützungslinie von 1.265 US-Dollar zu platzieren.

Widerstände: 1.265 / 1.310 / 1.322 / 1.525 / 1.586 / 1.790 / 1.800 / 1.921

Unterstützungen: 1.227 / 1.155 / 1.033 / 988
 
GOLDPREIS

COT-Report: Großspekulanten meiden weiterhin Gold


Der am Freitag veröffentlichte COT-Report brachte bei Gold wenig Neues zu Tage: Großspekulanten werden immer skeptischer.

von Jörg Bernhard

Mit der Anzahl offener Kontrakte, dem sogenannten Open Interest, ging es zwar signifikant bergauf, der Optimismus unter den spekulativen Marktakteuren bröckelte aber weiter. Vom 18. bis 25. Juni stieg die Zahl offener Gold-Futures von 377.106 auf 390.647 Kontrakte (+3,6 Prozent). Bei der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Spekulanten war allerdings ein markantes Minus registriert worden. Sie fiel nämlich von 44.115 auf 35.208 Kontrakte (-20,2 Prozent) zurück und markierte damit das niedrigste Niveau seit fast elf Jahren. Bei den Großspekulanten (Non-Commercials) war der nachlassende Optimismus besonders ausgeprägt. Deren Netto-Long-Position reduzierte sich von 43.692 auf 34.152 Kontrakte (-21,8 Prozent). Kleinspekulanten (Non-Reportables) wurden marginal optimistischer. Ihre Netto-Long-Position erhöhte sich von 423 auf 1.056 Kontrakte.

Gold: Charttechnisch angeschlagen

Mit minus 25,4 Prozent war von der London Bullion Market Association bei Gold der höchste Quartalsverlust seit 1920 festgestellt worden. Auf Wochensicht verbuchte der am aktivsten gehandelte Gold-Future einen Kursverlust von 4,4 Prozent. Vor dem Wochenende führten physische Käufe und Short-Eindeckungen allerdings zur Rückeroberung der Marke von 1.200 Dollar. Aus charttechnischer Sicht bleibt das gelbe Edelmetall dennoch angeknockt. Doch ein starker Verkaufsdruck kam nicht nur von den Terminmärkten, im ETF-Sektor waren ebenfalls erhebliche Abflüsse zu vermelden. So reduzierte sich zum Beispiel beim SPDR Gold Shares, dem weltgrößten physisch besicherten Gold-ETF, die gehaltene Goldmenge um mehr als 20 Tonnen, was einem Gegenwert von immerhin 600 Millionen Euro entspricht. In der kommenden Woche dürfte die Akteure an den Goldmärkten vor allem eine Frage beschäftigen: Geht der Ausverkauf weiter?
 
28.06.2013 06:00 Uhr | DAF
Goldpreis: "Analysten sehen jetzt positive Tendenzen"

Open in new windowAls sicherer Hafen bei unklaren Marktsituationen wird für viele Anleger das Edelmetall Gold hergenommen. Trotz eines schwierigen Marktumfelds befindet sich der Goldpreis aber momentan in einer Abwärtsspirale. Welche Entwicklung hier für die nächste Zeit zu erwarten ist und welche Zertifikate gefragt sind, das beantwortet uns Anouch Wilhelms von der Commerzbank.

Der Experte sieht eine positive Entwicklung auf den Goldpreis zukommen, auch wenn es kurzfristig immer wieder zu Rücksetzern kommen kann: "Die Analysten sehen eher positive Tendenzen". Vor allem der niedrige Preis könnte demnächst dafür sorgen, dass einige Anleger wieder zugreifen werden. Der Preisrückgang der letzten Wochen ist für Wilhelms nicht überraschend: "Wenn ein großer Trend vorbei scheint, dann reduzieren viele ihre Positionen".

Die Anleger setzen aber derzeit nicht mehr so deutlich in Neuinvestments, sondern auf einen weiter fallenden Goldpreis. Welches Zertifikat derzeit am meisten gefragt ist, und welche Chancen und Risiken es mit sich bringt, das erfahren Sie in dieser Ausgabe von "Zertifikate Aktuell".

Zum DAF-Video http://www.daf.fm/video/goldpreis-analysten-sehen-jetzt-positive-tendenzen-50163049.html
 
28.06.2013 09:39 Uhr | Redaktion
Gold- und Devisenreserven Russlands gesunken

Wie die russische Zentralbank gestern bekannt gab, sind die Gold- und Devisenreserven des Landes in der am 21. Juni 2013 geendeten Woche um 5,3 Mrd. USD gesunken. Damit beliefen sich die internationalen Reserven Russlands am vergangenen Freitag auf 514,1 Mrd. USD. In der vorangegangenen Woche waren sie hingegen um 3,6 Mrd. USD auf 519,4 Mrd. USD gestiegen.

Nähere Informationen finden Sie auf der Webseite der russischen Zentralbank: www.cbr.ru.
 
28.06.2013 10:16 Uhr | Marcel Torney
Goldaktien - Der Untergang auf Raten (birgt Chancen)

Zwar befinden sich die meisten Goldaktien noch mehr oder weniger deutlich oberhalb ihrer Kurstäler von Ende 2008, gefühlt jedoch ist die aktuelle Abwärtsphase der damaligen an Intensität um Lichtjahre voraus. Im Zuge der Erstellung unseres Themenreport GoldaktienJournal (kann von interessierten Lesern ab heute unter RohstoffJournal.de angefordert werden) haben wir uns zunächst auf die Verfassung der Großen der Branche konzentriert, denn hier sehen wir in naher Zukunft die besten Chancen auf eine Erholung.

Ohne Zweifel; die Probleme, mit denen die Marktführer gegenwärtig konfrontiert werden, sind vielschichtig. Und sie sind auch zum Teil hausgemacht! Alle leiden unter dem immensen Druck der aktuell vom fallenden Goldpreis ausgeht. Hinzu kommen steigende Produktionskosten. Die Margen schmelzen also von beiden Seiten ...

Druck erwirkt aber Veränderungen. So mancher Goldkonzern sieht sich bereits jetzt veranlasst, seine Unternehmensstrategie zu ändern. Hieß es bis vor einiger Zeit noch - "Wachstum um jeden Preis", verschiebt sich mittlerweile der Fokus in Richtung "Profitabilität". Leere Kassen und hohe Verbindlichkeiten wirken da noch zusätzlich als Katalysator, um das Umdenken zu forcieren. Gerade die Kostenseite wurde ja von vielen Konzernlenkern in Zeiten rasant steigender Goldpreise vernachlässigt, denn die Margen blieben trotz steigender Kosten weitestgehend stabil bzw. konnten sogar ausgeweitet werden. Ob nun die Gewinnspanne bei 600 oder 700 US-Dollar lag, war vergleichsweise egal. Mittlerweile stellt sich für die ersten bereits die Frage, ob sie zu Goldpreisen von 1.200 US-Dollar überhaupt noch kostendeckend arbeiten können.

Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die jetzt umgesetzt werden können. Lohnkosten senken, Explorationskosten herunterfahren, (teure) Projekte auf Eis legen, kostenintensive Minen stilllegen oder veräußern etc. - all das bringt auf der Kostenseite schnellen Erfolg, geht aber auch zu Lasten der zukünftigen Unternehmensentwicklung. Die Unternehmen müssen abwägen. Maßgeblichen Einfluss auf die Entscheidungen werden die Einschätzungen zur möglichen Dauer der Goldpreisschwäche sowie zur eigenen finanziellen Lage haben. Zwei Beispiele sind hier Barrick Gold und Goldcorp.

Barrick Gold beginnt bereits zu reagieren. Zum einen stehen drei australische Minen zum Verkauf und zum anderen werden die Stellen in der Konzernzentrale um 30 Prozent reduziert. Um das Ganze zu relativieren. Hierbei geht es um etwa 100 Stellen, die abgebaut werden. Es ist jedoch ein Fingerzeig. Barrick Gold ist sicherlich das Paradebeispiel des zuvor angesprochenen Umdenkens. Das Motto "Wachstum um jeden Preis" weicht mehr und mehr dem Profitabilitätsgedanken. Die Kanadier sind natürlich auch Getriebene. Hohe Verbindlichkeiten lasten bereits jetzt auf dem Konzern.

Und im Zuge der Entwicklung des Pascua-Lama-Projektes kommen ja noch einige Milliarden an Kosten auf den Konzern zu. Auf der anderen Seite steht Goldcorp. Goldcorp sieht sich aufgrund der Situation keineswegs veranlasst, an der Unternehmensstrategie bereits jetzt etwas zu ändern. Allerdings weist der Konzern auch ein ansehnliches Cashpolster und im Vergleich zu Barrick Gold deutlich weniger Verbindlichkeiten auf. Wie dem auch sei. Es gibt unterschiedliche Vorgehensweisen, aber nicht jede wird erfolgreich sein. Die Auslese beginnt ...

Für den noch immer nicht verschreckten Goldaktieninvestor eröffnen sich gegenwärtig interessante Gelegenheiten, von immensen Turnaround-Bewegungen zu profitieren. Allerdings sollte man diesen etwas mehr Zeit zugestehen ...


© Marcel Torney
www.rohstoffjournal.de
 
29.06.2013 07:30 Uhr | Redaktion
Keith Barron: Fällt der Goldpreis weiter, werden die Goldvorräte knapp

In den letzten Tagen und Wochen mussten wir schmerzlich erfahren, wie der Goldpreis, der über mehr als ein Jahrzehnt hinweg einen Rekord nach dem anderen brach, binnen kürzester Zeit erheblich zurückging. Da war der plötzliche Goldpreiseinbruch Mitte April auf beispiellos hohem Niveau. Da war der vermeintliche Boden bei 1.300 USD, der den Goldpreis jedoch nicht auffangen konnte. Und nun rutschte er sogar unter die 1.200 USD-Marke und erreichte den niedrigsten Stand der vergangenen drei Jahre.

Am härtesten von diesen immensen Preisrückgängen betroffen dürften wohl die Goldproduzenten sein. Im Interview mit King World News äußerte sich kürzlich Keith Barron zu der Frage, welche Auswirkungen der derzeitige Goldpreis auf die Minenunternehmen und damit auch die Goldvorräte hat.

Je weiter der Preis falle, desto prekärer werde die Lage, so Barron. Mit derzeit etwa 1.200 USD je Unze liege der Goldpreis unter den Cashkosten, die von einem Bergbauunternehmen für die Produktion derselben Menge aufgebracht werden müssen, sodass die Unternehmen mit der Produktion des gelben Metalls keine Gewinne mehr erzielen und sich so dazu veranlasst sehen, ihre Goldminen vorerst stillzulegen. Barrick etwa habe angekündigt, viele seiner Mitarbeiter aufgrund des zurückgegangenen Goldpreises entlassen zu müssen, und sei gewiss kein Einzelfall: So haben Minenbetreiber wie Golden Minerals oder Atna Resources vergangene Woche bekannt gegeben, sie würden ihre Minen aus demselben Grund vorübergehend schließen.

Genau diese heikle Situation, in der sich die Goldproduzenten momentan befinden, sei es, die sich äußerst negativ auf das Goldangebot auswirken werde. Vermutlich, so Barron, reiche jedoch bereits ein gleichbleibend niedriger Goldpreis, um die Versorgung nicht länger gewährleisten zu können. Diese Folgen seien seiner Ansicht nach von den Regierungen nicht bedacht worden, als sie sich dazu entschieden, den Goldpreis auf nie dagewesene Art und Weise zu manipulieren.

Dabei könne es keineswegs in deren Interesse sein, dass das Goldangebot schrumpft. Schließlich würden sie bereits jetzt so manchen Engpass beseitigen müssen, indem sie selbst Gold und ETFs auf dem Markt verkaufen, um die immense Nachfrage stillen zu können. Sollte also tatsächlich der Fall eintreten, dass durch die Bergbauunternehmen nicht mehr genügend Gold produziert würde, so wären die Tresore seiner Ansicht nach binnen kürzester Zeit wie leergefegt.

Derzeit befänden wir uns in einer äußerst schwierigen Phase, so Barron. Sowohl in den USA als auch in Europa würden Probleme nicht gelöst, sondern einfach ignoriert. Die Welt sei daher noch lange nicht aus dem Gröbsten heraus - die eigentliche Krise stehe Europa und den USA noch bevor. Und diese werde wiederum für steigende Edelmetallpreise sorgen. Wer also die Chance ergreift und jetzt zu derart niedrigen Preisen in Gold investiert, der werde früher oder später dafür belohnt werden, während die Finanzwelt sich in die nächste Katastrophe manövriert.
 
29.06.2013 09:59 Uhr | Klaus Singer
Goldpreis reißt Loch in die SNB-Bilanz

Die Scheizerische Nationalbank wird im zweiten Quartal einen Verlust von deutlich mehr als 13 Mrd. Franken vermelden müssen. Das ist Rekord in ihrer mehr als hundertjährigen Geschichte. Besonders belastend wirkt sich der Absturz des Goldpreises aus, seit Ende März ist er in Franken gerechnet um mehr als 23% gefallen.

Hinzu kommt ein Buchverlust bei den Aktienanlagen der SNB, der bei ein bis zwei Milliarden Franken liegen dürfte. Auch die Anleihenbestände, der größte Posten in der Bilanz sind zuletzt deutlich unter Druck gekommen, nachdem die Fed angedeutet hat, die QE-Aktivitäten mittelfristig zurück zu fahren. Der bisherige Rekordverlust stammt aus dem vierten Quartal 2010. Die Bilanz der SNB lief damals durch den erstarkten Frankens stark ins Minus, auf 12 Mrd. Franken.

Zum Ende des laufenden Quartals hat die Abwärtsdynamik beim Goldpreis nochmals zugenommen. Hierfür werden einerseite Zwangsliquidationen, u.a. in Asien, verantwortlich gemacht, andererseits spielt Window-Dressing zum Quartalsende eine Rolle. Welche Fonds-Gesellschaft will schon einen solchen "Loser" im Portfolio vorweisen müssen.

Aber auch die Erwartungen, dass die Fed ihre QE-Maßnahmen mittelfristig zurückschrauben wird, ließ die Goldnotierungen purzeln. Der wichtige Support bei rund 1320 wurde gebrochen, der Goldpreis fiel aus einem Abwärtskanal nach unten heraus.

gs51ce959d2ba99.png



Auffallend war, dass Ende Mai die Shortkontrakte an der Comex auf ein Rekordhoch anstiegen. Vor allem JPMorgan lehnte sich da sehr weit aus dem Fenster, wie zu hören ist. Per Ende Mai wurden fast 80.000 Kontrakte geshortet, was etwa 240 Tonnen an physischem Gold entsprach. Für JPMorgan dürfte sich das Abenteuer lohnen, der Gewinn aus dieser Aktion dürfte im deutlich zweistelligen Milliardenbereich liegen.

gs51ce95a930901.png



Eine solche große Short-Positionierung könnte nun durchaus den Grundstein für eine bemerkenswerte Gegenreaktion legen, dann nämlich, wenn diese eingedeckt werden muss. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der Silberpreis, der sich zuletzt durch nachhaltige relative Schwäche im Vergleich zum Goldpreis ausgezeichnet hatte, heute deutlich steigt, während der Goldpreis flach verläuft.

http://goldseiten.de/artikel/175246--Goldpreis-reisst-Loch-in-die-SNB-Bilanz--.html?seite=2
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben Unten