Rohstoffthread (Archiv)

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GOLD UND ROHÖL

Gold: Weiter unter 1.300 Dollar


Vor dem Wochenende bewegte sich der Goldpreis in engen Bahnen seitwärts. Für die Psyche wäre es sicherlich gut, die Marke von 1.300 Dollar zu überwinden.

von Jörg Bernhard

Ohne die verbale Unterstützung durch Ben Bernanke wäre die aktuelle Handelswoche wahrscheinlich anders verlaufen. Bislang summiert sich der Wochengewinn des am aktivsten gehandelten Gold-Future auf 1212,7 Prozent. Und die Stimmung bleibt gut – zumindest unter den 31 von Bloomberg befragten Analysten. Eine Mehrheit von 61 Prozent rechnet in der kommenden Woche mit steigenden Notierungen, während 29 Prozent einen Rückschlag für wahrscheinlicher halten. Für viele Goldminen würde sich bei einem Goldpreis von 1.200 Dollar die Förderung nicht mehr lohnen. Man darf daher gespannt sein, ob die „Bären“ es schaffen, diese Marke zu unterschreiten. Derzeit bewegt sich vor allem die Nachfrage im ETF-Sektor und in Indien nach unten, bei der Goldförderung ist bislang noch keine Abwärtstendenz zu erkennen.
Am Freitagnachmittag präsentierte sich der Goldpreis mit nachgebenden Notierungen. Bis gegen 15.00 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (August) um 6,80 auf 1.273,10 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Gespannte Ruhe vor dem Wochenende

Derzeit profitiert der Ölpreis vor allem von geopolitischen Unsicherheiten (Syrien, Ägypten) und der relativen Stärke der US-Wirtschaft. Die chinesische Wirtschaft bereitet den Akteuren an den Energiemärkten hingegen eher Kopfzerbrechen. Montagfrüh stehen wichtige Indikatoren zur Entwicklung des BIP, der Industrieproduktion und der Einzelhandelsumsätze zur Bekanntgabe an. Beim Wirtschaftswachstum wird für das zweite Quartal ein Plus von 7,5 Prozent p.a. erwartet, nachdem im Vorquartal noch ein Zuwachs in Höhe von 7,7 Prozent erzielt worden. Eine diesbezügliche Negativüberraschung könnte beim Ölpreis erheblichen Verkaufsdruck auslösen. Die Bereitschaft, vor dem Wochenende größere Marktpositionen einzugehen, dürfte daher relativ gering sein.
Am Freitagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit erholten Notierungen. Bis gegen 15.00 Uhr (MESZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 0,63 auf 105,54 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,42 auf 108,15 Dollar anzog.
 
GOLDPREIS

COT-Report: Skepsis der Goldspekulanten wächst


Der am Freitag veröffentlichte COT-Report wies bei Gold die fünfte Woche in Folge einen nachlassenden Optimismus großer wie kleiner Spekulanten aus.

von Jörg Bernhard

Mit der Anzahl offener Kontrakte, dem sogenannten Open Interest, ging es hingegen zum vierten Mal in Folge nach oben. Er kletterte in der Woche zum 9. Juli von 410.399 auf 431.574 Kontrakte (+5,2 Prozent). Die kumulierte Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Spekulanten konnte davon allerdings nicht profitieren und ermäßigte sich im Berichtszeitraum von 22.776 auf 19.041 Kontrakte (-14,5 Prozent). Der nachlassende Optimismus war vor allem bei den Großspekulanten (Non-Commercials) auszumachen. Deren Netto-Long-Position fiel von 20.751 auf 16.557 Kontrakte (-20,2 Prozent) zurück, während bei den Kleinspekulanten (Non-Reportables) eine Erholung von 2.025 auf 2.484 Kontrakte registriert worden war.

Gold: Verschnaufpause dank Bernanke

In der abgelaufenen Handelswoche schaltete das gelbe Edelmetall in den "Erholungsmodus" um. Von der Fed kamen nämlich Statements, dass die US-Wirtschaft noch länger auf geldpolitische Unterstützung angewiesen sei. Außerdem belegte das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung, dass einige Notenbank-Gouverneure erst den Fuß vom Gaspedal nehmen möchten, wenn dem US-Arbeitsmarkt eine dauerhafte Erholung attestiert wird. Dies alles zeigt, dass die Geldexperten offensichtlich nicht so recht wissen, was zu tun ist. Viele Marktbeobachter bezeichnen die Aktivitäten von Fed, EZB und Bank of Japan ohnehin als großes Experiment mit ungewissem Ausgang. Aus charttechnischer Sicht kann man dem Goldpreis derzeit zwar noch keinen Trendwechsel nach oben attestieren, mit Blick auf die immense Papiergeldflut scheint das Edelmetall durchaus eine härtere und widerstandsfähigere Alternativwährung zu sein
 
2.07.2013 08:00 Uhr | Redaktion
Goldproduktion Südafrikas im Mai um 14,6% gesunken

Die gesamte Minenproduktion Südafrikas ist im Mai des Jahres 2013 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,7% zurückgegangen. Dies geht aus den von Statistics South Africa veröffentlichten vorläufigen Zahlen hervor.

Die Produktion von Gold verringerte sich im Mai 2013 im Vergleich zum Mai 2012 um 14,6%. Die Diamantenproduktion ist mit 19,7% gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich zurückgegangen und auch die Kupferproduktion ist um 4,2% gesunken.

Statistics South Africa zufolge stieg der Ausstoß von Platingruppenmetallen im Mai um 1,1%, die Nickelproduktion um 6,5%. Ebenfalls erhöht haben sich die Eisenerzproduktion um 4%, die Chromerzproduktion um 22,1% und die Manganerzproduktion um ganze 31,9%.
 
13.07.2013 07:00 Uhr | Redaktion
Goldproduktion in den USA im März 2013

Das Institut US Geological Survey (USGS) hat die Goldproduktionszahlen der US-Amerikanischen Minen für März 2013 bekannt gegeben. Die Gesamtproduktion belief sich demnach auf 18.500 kg Gold, was im Vergleich zum Vormonat eine Steigerung um 8% und zum März 2012 einen Rückgang um 2% darstellt. Durchschnittlich wurden in den Minen im März pro Tag 596 kg Gold gefördert, verglichen mit 611 kg im Februar 2013, 610 kg im März 2012 und 639 kg im Gesamtjahr 2012.

Die Goldproduktion des ersten Quartals dieses Jahres beläuft sich auf insgesamt 54.000 kg. Gegenüber dem ersten Quartal 2012 wurde demnach ein Rückgang um 5% verzeichnet, gegenüber dem vierten Quartal letzten Jahres ist die Produktion um 12% gesunken.

Hier eine Übersicht der US-Goldproduktion in den Jahren 2012 + 2013 (in kg):

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Der Goldpreis von Engelhard Industries lag im März im Durchschnitt bei 1.596,22 USD je Unze. Gegenüber Februar ist der Preis demnach um 35,71 USD gesunken, gegenüber März 2012 sogar um 81,05 USD je Unze.
 
12.07.2013 10:37 Uhr | Marcel Torney
Gold und Goldaktien - Verpassen Sie nicht diese Chance!

Die letzten Handelstage haben uns noch einmal in der Einschätzung bestärkt, dass bei Gold und Goldaktien das Schlimmste nun wohl endgültig überstanden ist und es demnach bald vorbei sein könnte mit der Schnäppchenjagd; zumindest zu diesen attraktiven Kursen.

In den vergangenen Handelstagen sorgten zwei Termine für Aufsehen. Gleich zu Wochenbeginn wurden die chinesischen Verbraucherpreise für Juni veröffentlicht. Deren Anstieg lag mit +2,7 Prozent deutlich über den Erwartungen des Marktes. Sollte sich hier ein neuer Trend kreieren, würde das die eh schon robuste physische Gold-Nachfrage chinesischer Verbraucher sicherlich weiter beflügeln. Die positive Reaktion des Goldpreises auf die Juni-Daten bestätigt das.

Und wieder einmal sorgte die US-Notenbank unter der Woche für Gesprächsstoff. Die Aussagen Bernankes, dass die US-Wirtschaft weiterhin auf geldpolitische Stützung angewiesen ist, ließ den US-Dollar bröckeln und den Goldpreis im Gegenzug anziehen. Rolle rückwärts bei der FED? Denn die vorherigen Aussagen, die ja noch im Juni ein mittelschweres Beben an den Edelmetallmärkten auslösten, ließen doch ein baldiges Ende dieser Stützungsmaßnahmen erahnen ... Wir hatten bereits damals darauf verwiesen, dass es zu einer Überreaktion des Marktes auf die damaligen FED-Juni-Statements gekommen ist (sh. Artikel vom 22.06. "Gold und Silber - Ist nach der FED vor der Rally?").

Die FED wird selbstverständlich ihre Aktivitäten erst dann reduzieren bzw. einstellen, wenn sie die US-Wirtschaft über den Berg sieht. Das hatte sie auch schon im Juni so kommuniziert, nur der Markt stürzte sich auf die für den Goldpreis vermeintliche Negativ-Schlagzeile. Zwei wichtige Gründe könnten die FED länger als von vielen gedacht davon abhalten, die Zügel anzuziehen. Zum einen ist die Situation auf dem US-Arbeitsmarkt noch immer alles andere als stabil und zum anderen kann es sich die FED schlichtweg nicht leisten, einen starken US-Dollar in der aktuellen Situation zu riskieren, während andere Währungsräume Abwertungsrunden um Abwertungsrunden fahren, um die eigene Wirtschaft zu stimulieren.


Prognose Goldpreis für das zweite Halbjahr 2013

Wir erwarten für die nächsten Tage / Wochen zunächst die Fortsetzung der Bodenbildung im Bereich 1.200 / 1.300 US-Dollar und schließlich die Ausbildung eines tragfähigen Bodens. Das Überschreiten der 1.300er Marke sollte Gold weiteres Potential in Richtung 1.400 / 1.420 US-Dollar eröffnen. Das Szenario wird hinfällig, sollte Gold signifikant unter 1.200 US-Dollar fallen.


Goldaktien - Ehemalige Highflyer (noch) mit Startschwierigkeiten

Die von Panik getriebenen Verkaufswellen haben die Aktienkurse zuletzt auf zum Teil historisch niedrige Niveaus gedrückt. Es gibt also enormes Nachholpotential. Einige Aktien notieren sicherlich gerechtfertigt auf den derart tiefen Kursniveaus. Verfehlungen in der Konzernstrategie, überbordende Produktionskosten und hohe Verbindlichkeiten sind oftmals die Hauptprobleme. Nun kommt es darauf, dass man sich aus diesem Schlamassel wieder befreien, die Weichen neu stellen kann und verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnt.

So gilt es also für Investoren nach Aktien / Unternehmen zu suchen, die tatsächlich zu Unrecht da unten notieren und natürlich auch nach jenen, die die Zeichen der Zeit erkannt haben und ihre Fehler korrigieren; also den klassischen Turnaround-Kandidaten. Im Zuge der Erstellung unserer Themenreportreihen GoldaktienJournal und SilberaktienJournal (können und RohstoffJournal.de angefordert werden), fokussieren wir uns auf beide Spektren und stellen unseren Lesern einige interessante Kandidaten vor, denen wir überdurchschnittliche Chancen zubilligen.
 
13.07.2013 07:30 Uhr | Heiko Aschoff
Turbo-Goldminenaktien

Viel fehlt nicht mehr. Dann schreiben wir Geschichte bei den Edelmetallen. Doch der Reihe nach.

Was ist passiert?

Land unter bei den Edelmetallen und ganz besonders bei den Goldminenaktien. Da erzähle ich Ihnen nichts Neues. Während einige Anleger fassungslos auf ihre geschrumpften Schätze blicken, lauern andere auf günstige Einstiegskurse. Was einfach klingt, erweist sich in der Praxis als tückisch. Kaufkurse wurden ständig ausgerufen - nahe den Höchstständen vor nicht allzu langer Zeit.

Börse ist Psychologie

Eine Definition für eine Baisse lautet zwanzig Prozent unter dem Höchststand. Aha. Zumindest das ist klar. Ein schwacher Trost für überfahrene Anleger. Vergessen wir einmal die vielen fundamentalen Argumente für und wider den gelben Sektor. Werfen wir einen Blick auf die Verhaltensweise der Anleger in den letzten Jahrzehnten.

Der letzte Absturz mit Happy End

Die siebziger Jahre als Fahrplan? Das würde Goldanlegern schmecken. Zumindest das "Happy End". In den Siebzigern stürzte Gold dramatisch ab. Von knapp 200 USD je Feinunze halbierte sich der Preis (rotes Rechteck). Nachdem fast alle aus dem gelben Sektor geflüchtet waren, hob die Rakete ab. Wie wir heute wissen, sollte das der letzte Höhenflug für die folgenden zwanzig Jahre bleiben.

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Abbildung 1: Der Kurssturz im roten Kasten scheint harmlos zu sein, war es aber nicht. Im Nachhinein sieht es immer leicht aus.


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Abbildung 2: Das gleiche Bild wie oben nur mit einer linearen Darstellung. Lassen Sie sich nicht täuschen: In der zunächst "flachen" Bewegung floss viel Herzblut.

Noch extremer: Goldminenaktien

Gold und deren Minenaktien sind wie durch ein unsichtbares Gummiband miteinander verwoben. Wirtschaftlich sind beide aneinander gekettet, aber psychologisch geht das Eigenleben manchmal sehr weit. Zu weit, irgendwann. Mit Ratio-Charts lassen sich solche Extrema hervorragend identifizieren. Schauen Sie selbst:

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Abbildung 3: Gold im Verhältnis zum Amex Gold Bugs Index. Goldminenaktien sind viel stärker gefallen als Gold. Viel fehlt nicht mehr zum historischen Extrem nahe der Jahrtausendwende.

Fazit: Trader oder Investor?

Rebound-Trader kommen auf ihre Kosten. Als Investor bin ich zurückhaltender. Ich greife ungern in ein fallendes Messer. Lieber warte ich geduldig ab, ob sich nach Extremwerten eine mittelfristige Aufwärtstrendstruktur etablieren kann, begleitet von fundamentalen Lichtblicken. Zwar verpasse ich dann den günstigsten Einstieg, aber dafür steckt kein Messer in der Hand.


© Heiko Aschoff
www.investment-ideen.de
 
13.07.2013 08:00 Uhr | Claus Vogt
Steigende Zinsen werden die Derivatemärkte auf ihre Belastbarkeit testen
Klumpenrisiko am Derivatemarkt

Ende 2012 belief sich der Nominalwert aller von US-Banken gehaltener Derivatekontrakte auf 223 Billionen Dollar. Unter Einbeziehung der Bank-Holding-Gesellschaften sind es sogar 287,6 Billionen Dollar. Dieser Betrag entspricht dem 18-fachen des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) und dem 15,7-fachen der US-Aktienmarktkapitalisierung.

Die fünf größten US-Banken JPMorgan Chase, Bank of America, Citigroup, Morgan Stanley und Goldman Sachs vereinigen 95,6% dieser Summe auf sich, also Derivate im Nennwert von 274,9 Billionen Dollar.


Summe der Nominalwerte der von US-Banken gehaltenen Derivate in Billionen $, 1991 bis 2012

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Das von den Derivatemärkten ausgehende Risiko ist heute nicht geringer als in 2008.
Quelle: Office of the Comptroller of the Currency


Ein derart riesiger Markt wird also von diesen fünf Großspekulanten dominiert. Hier drängt sich der Gedanke an ein gewisses Klumpenrisiko auf. Zufall? Oder sehen wir hier eine Nebenwirkung früherer Bankenrettungen? Wer von der Politik als zu wichtig eingestuft wird, um Pleite gehen zu dürfen, kann natürlich ganz andere Risiken eingehen als ein x-beliebiger Marktteilnehmer. Und wer könnte es ihm verdenken, wenn er es tatsächlich täte?


Das Gesamtrisiko kann nicht reduziert werden

Nun geben Nominalwerte zwar keinen direkten Einblick auf die mit diesen Positionen tatsächlich eingegangenen Risiken. Aber die gigantische Größenordnung, mit der wir es hier zu tun haben, legt doch die Vermutung nahe, dass selbst ein kleinerer "Unfall" große Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben kann.

http://goldseiten.de/artikel/176455...te-auf-ihre-Belastbarkeit-testen.html?seite=2
 
14.07.2013 07:43 Uhr | Manfred Gburek
Von der Kunst, Chancen zu nutzen und Risiken zu meiden

Haben Sie eigentlich eine ungefähre Vorstellung von dem Risiko, das Sie eingehen, wenn Sie Ihr Geld zum Beispiel a) minimal verzinst auf dem Konto stehen lassen, b) es nach der Empfehlung Ihres Anlageberaters in einen Fonds packen oder c) selbst die Initiative ergreifen und es in Aktien oder Edelmetalle investieren? Trösten Sie sich, falls es Ihnen an jeglicher Idee zur Höhe des Risikos mangelt; dann gehören Sie nämlich zu mindestens neun Zehnteln der Anleger, also zur weit überwiegenden Mehrheit. Wohlgemerkt, es geht nicht um das Ausmaß des Risikos in Höhe von so und so viel Prozent vom Einsatz, sondern lediglich um eine ungefähre Vorstellung. Wie die folgenden Überlegungen zeigen, lässt sich das mit den neun Zehnteln und darüber schlüssig belegen.

Fall a) ist noch recht einfach: Gehen wir davon aus, dass Sie ein privates und nicht ein gewerbliches Konto haben und dass Ihre Bank nicht pleite geht, dann beschränkt sich Ihr Risiko auf die finanzielle Repression. Das bedeutet: Durch die Geldentwertung, die Ihre Zinsen auffrisst und darüber hinaus an der Substanz des Kontos knabbert, verfügen Sie im Lauf der Monate und Jahre über immer weniger Kaufkraft. Über wie viel weniger, steht allerdings erst einmal in den Sternen.

Fall b) ist schon ungleich komplizierter. Denn zum einen gehen Sie das Risiko ein, dass Ihr Anlageberater entweder nur ein Verkäufer ist, der im Auftrag seines Chefs gerade den Fonds X oder Y puschen soll, oder dass er mit seiner Fondsempfehlung - egal, auf wessen Initiative hin - schief liegt. Zum anderen kommen laufende Fondskosten auf Sie zu, deren Höhe sich nicht von vornherein ermitteln lässt, und obendrein verlassen Sie sich auf die Anlagekünste eines Ihnen fremden Fondsmanagers.

Fall c) ist der Gipfel an Komplexität. Beispiel Aktien: Die Auswahl ist riesig und allein von daher eine Herausforderung. Der Chance, mit ihnen sehr viel Geld verdienen zu können, steht das Risiko gegenüber, das ganze Geld oder zumindest große Teile davon zu verlieren. Formeln zur Berechnung des Risikos fehlen, dazu gleich mehr. Beispiel Edelmetalle: Angenommen, Sie entscheiden sich für eine Mischung aus Goldbarren und -münzen, ergänzt um Silbermünzen. Wie groß ist die Chance auf nominale Wertsteigerung und damit auf den Erhalt der Kaufkraft bis zum Jahr 2020 im Vergleich zum Risiko, dass die Preise der Münzen zwischenzeitlich nominal so lange wild schwanken, bis Sie die Nerven verlieren und die guten Stücke zur Unzeit verkaufen? Wie groß ist zudem das Risiko, dass sie aus dem heimischen Safe geklaut werden oder dass der Staat sie eines Tages konfisziert? Niemand kann die Antwort in Zahlen fassen, nur so viel steht fest: Die Preise von Gold und Silber werden bis 2020 in Anbetracht der internationalen Geldflut per Saldo steigen.

Zum Thema Chancen bekommen wir täglich Unmengen an Ratschlägen serviert. Mehr als nur ein Hauch von Monte Carlo und Las Vegas weht längst auch durch die Börsensäle - oder treffender formuliert: durch die Laptops und sonstigen elektronischen Geräte mit Anbindung an Direktbanken, die Kundenaufträge im Schnellverfahren an Xetra, Tradegate, NYSE oder Nasdaq weiterleiten. Die Ratschläge zielen auf möglichst viel Trading, was treffend übersetzt bedeutet: Hin und her macht Taschen leer. Oder auch: Die Bank gewinnt immer.

Zum Thema Risiko gibt es mittlerweile eine Unzahl von mehr oder weniger wissenschaftlichen Beiträgen und Bänden an Büchern. Doch wie steht es um das spezielle Risiko von Geldanlagen? Da fällt die Auswahl schon geringer aus. Erst recht bei Aktien: Es gibt Alpha, das Maß für die Volatilität, also die Stärke der Kursschwankungen, und Beta, das Maß für die Korrelation von Änderungen einzelner Aktienkurse mit denen der Börse insgesamt. Erkenntniswert? Für Theoretiker offenbar so hoch, dass die Zahl der Doktorarbeiten zu diesem Thema immer noch wächst, dagegen für Praktiker gleich null.

Chancen und Risiken in Anbetracht der beschriebenen Umstände zahlenmäßig - prozentual, als Formel oder sonst wie - abzuwägen, gleicht ebenso dem Glücksspiel, wie in Monte Carlo und Las Vegas auf Schwarz oder Rot zu setzen. Das hindert jedoch nicht Heerscharen von Tippgebern, im Jargon der Finanzbranche vornehm Sell Side-Analysten genannt, nahezu im Stundentakt mit Kurszielen zu jonglieren. Damit beleben sie das Trading und rechtfertigen so ihren Job, der darauf abzielt, für ihre Bank möglichst hohe Provisionen einzutreiben. Dass Kursziele grundsätzlich und für alle Anlagekategorien blanker Unsinn sind, muss an dieser Stelle nochmals betont werden.

Gibt es am Ende nicht einmal Indizien für Chancen und Risiken der Geldanlage? Doch, die gibt es, und zwar jenseits der Zahlenspiele mit Alpha, Beta und dem übrigen pseudowissenschaftlichen Murks. Besonders eindrucksvoll zeigt sich das am langjährigen Anlageerfolg des Großinvestors Warren Buffett, seines Partners Charlie Munger und ihrer weltweiten Gefolgschaft. Ihr Erfolg gründet in der Ermittlung des Unterschieds zwischen Wert und Preis. Liegt der Preis einer Aktie weit unter deren Wert, greifen sie zu.

Wer es mit der Geldanlage ebenso halten will wie sie, muss sehr viel Zeit in die Ermittlung des Werts investieren. Das geht nicht mal eben nebenbei, sondern nur mithilfe der Analyse von Unternehmens- und Branchendaten, volkswirtschaftlichen, sozialen, technologischen, demografischen, ökologischen und sonstigen wichtigen Entwicklungen. Als beeindruckendes deutsches Beispiel für die Anwendung der Buffett- und Munger-Methode sei hier das börsennotierte Unternehmen Shareholder Value genannt.

Was die genannten Entwicklungen betrifft, liegen Chancen und Risiken nahe beieinander. Zum Beispiel hat die Globalisierung China, die USA und Deutschland als Sieger hervorgebracht, speziell die deutschen Autobauer VW und BMW. Die Globalisierung war und ist weiterhin einer von mehreren Megatrends - aber nur so lange, wie es nicht zum weltweiten Protektionismus kommt.

Zwei weitere interessante Megatrends bestehen in der Verstädterung - seit einigen Jahren gehören deutsche Wohnungsgesellschaften zu den Favoriten der Börsianer - und darin, dass die Bevölkerung nahezu weltweit immer älter wird - weshalb es etwa der Pharmaindustrie, den Herstellern von Aufzügen, Rolltreppen und -stühlen noch viele Jahre besonders gut gehen dürfte. Nicht zu vergessen den Megatrend der wachsenden Weltbevölkerung, der neben Lebensmittelkonzernen wie Nestlé und Unilever auch den Düngemittelhersteller K+S und den Saatgutspezialisten KWS begünstigt.

Die entscheidende Botschaft an dieser Stelle ist: Wer als Aktionär auf potenzielle Gewinner von Megatrends setzt, kann Anlagefehler ausbügeln, selbst wenn das Timing beim Kauf noch so schlecht gewesen sein mag. Dass diese Botschaft analog auch für Gold, Silber und Edelmetallaktien gut geführter Minengesellschaften gilt, versteht sich in einer Welt voller Geld und Schulden von selbst.


© Manfred Gburek
www.gburek.eu
 
12.07.2013 07:20 Uhr | Adam Hamilton
Bedrohen die langfristigen Zinssätze Gold?

Während Gold in den letzten paar Monaten eingebrochen ist, ist die Rendite der bestimmenden zehnjährigen US-Staatsanleihen in die Höhe geschnellt. Viele Analysten an der Wall Street behaupten, diese steigenden langfristigen Renditen wären sehr bärisch für Gold und haben dessen jüngste Schwäche verschärft. Da das Metall nichts abwirft, machen höhere Anleiherenditen das Investieren in Gold weniger attraktiv. Diese These klingt sicher logisch, aber sind steigende langfristige Renditen wirklich eine Bedrohung für Gold?

Wie jede Markttheorie wird diese am besten durch die Untersuchung auf mögliche Präzedenzfälle in der Geschichte auf die Probe gestellt. Sollten steigende oder höhere Anleiherenditen den Goldpreis in der Vergangenheit nach unten gedrückt haben, sind die Warnungen der Gold-“Bären“ über deren Auswirkungen wahrscheinlich berechtigt. Und angesichts des erstaunlichen Anstiegs der Rendite bei zehnjährigen Staatsanleihen in den letzten paar Monaten, sollten Goldinvestoren wirklich beachten, wie Gold von diesen Renditen historisch gesehen beeinflusst wurde.

Zwischen Anfang Mai und Ende Juni sind die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen um 56%, von 1,66% auf 2,59%, in die Höhe geschossen! Das ist der größte Anstieg dieser Benchmark-Rendite in so kurzer Zeit seit mindestens einem halben Jahrhundert, wenn nicht überhaupt. Nichts auch nur annähernd Ähnliches wurde jemals gemäß den eigenen Daten der Federal Reserve, die bis auf Anfang 1962 zurückgehen, erlebt. Wir sind auf unbekanntem Gebiet, was solche Sprünge bei langfristigen Zinsen angeht.

Und die Fed selbst ist der einzige Grund, warum die Renditen bei zehnjährigen Staatsanleihen steigen. Deren letzte Kampagne zur Monetarisierung der Staatsschulden ist weit bekannt als Quantitative Easing 3 (dt.: Quantitative Lockerung). Der Anteil in Höhe von 45 Mrd. $ pro Monat, mit dem Staatsanleihen gekauft werden, wurde auf dem Treffen der Federal Open Market Committee (dt.: Offenmarktausschuss) eingeführt. Seitdem ist die Fed bei Weitem der größte Käufer von US-Staatsanleihen. Niemand sonst kommt dieser Position auch nur annähernd nahe.

Die Fed schafft Fiatdollar aus dem Nichts, um diese Anleihen zu kaufen. Das ist pure Inflation. Diese ganze künstliche Nachfrage hat den Preis von US-Staatsanleihen natürlich beflügelt und selbstverständlich bewegen sich die Renditen entgegengesetzt zu den Anleihepreisen. Als dann die Angst aufkam, dass die massiven QE3-Käufe der Fed anfangen würden nachzulassen, begannen Anleihe-Investoren in weiser Voraussicht, ihre US-Staatsanleihen loszuschlagen, bevor die Fed durch ihren Ausstieg einen Kursverfall auslöst.

Der weit verbreitete Glaube, dass steigende oder höhere Renditen von Staatsanleihen bei Gold zu einer Baisse führen würden, geht bis in die frühen 1980er zurück. Nach einer durch allgemeine Manie getriebenen parabolischen Explosion Ende 1979 erreichte der letzte Goldbullenmarkt im Januar 1980 seinen Höhepunkt. An dem Tag lag die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen bei 11%! Und sie stiegen noch höher, um im September 1981 undenkbare 15,8% zu erreichen. Der Goldpreis brach einfach ein.

Aber damit ist nicht die ganze Geschichte erzählt, denn eine Korrelation impliziert nicht unbedingt eine Ursache. Nach einem Anstieg um 182,6% in nur 5 Monaten, der zu dem parabolischen Höhepunkt führte, war Gold fällig für einen brutalen Bärenmarkt, egal was mit den langfristigen Zinsen passierte. Zwischen August 1976 und Januar 1980, als Gold um 731,7% in die Höhe schoss, kletterten die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen gnadenlos um 42,2% von 7,7% auf 11%. Gold explodierte trotzdem höher.

Trotz des verbreiteten Irrglaubens, stehen langfristige Zinsen nicht immer in einem direkten Zusammenhang mit Gold. Und auch das ergibt Sinn. Gold hat noch nie einen Zins erbracht und doch ist es seit Jahrtausenden eine beliebte Investition geblieben. Anleger, die Gold kaufen, wollen aus diesem Teil ihres Portfolios gar keine Zinsrendite ziehen. Sie wollen einen bewährten Schutz vor monetärer Inflation, eine finanzielle Versicherung gegen unvorhergesehene Ereignisse am Markt und vor allem Kapitalgewinne.

Die Gold-bringt-keine-Zinsen-deswegen-kann-ihm-kein-Wert-zugeordnet-werden-Theorie wird unter Gold-“Bären“ ewig beliebt sein, ist aber ein fadenscheiniges, vom Wesentlichen ablenkendes Argument. Während Anleihe-Investoren tatsächlich Anleihen wegen der Zinsen kaufen, war dies bei den meisten Aktien-Investoren noch nie der Fall. Obwohl unter der Elite der Blue Chips es Unternehmen mit hohen Dividenden gibt, sind diese eine winzige Ausnahme von der Regel. Die große Mehrheit der Aktien erbringt nie eine bedeutende Dividende.

Investoren kaufen freudig Technologiewerte, obwohl sehr wenige davon Dividenden zahlen. Und diejenigen, die doch Dividenden abwerfen, haben fast immer winzige Dividendenrenditen im Verhältnis zu ihrem Aktienpreis. Kapitalgewinne sind der Hauptgrund, warum Investoren außerhalb, bei professionellen Anlegern sogar auch innerhalb der Anleihewelt investieren. Zinsen sind schön und gut, aber sicherlich nicht notwendig, um die Investitionsnachfrage anzuheizen. Anleger wollen einfach Dinge kaufen, deren Wert steigt.

Das ist der Grund, warum Gold im Umfeld steigender Zinsen oft angezogen ist. Wie alles andere auch, steigt und fällt der Goldpreis je nach Angebot und Nachfrage. Und Anleger wollen Gold, wenn sie glauben, dass dessen Preis steigen wird, da sind langfristige Zinssätze irrelevant. Die große Mehrheit der Goldinvestoren sind keine geflohenen Anleihe-Investoren auf der Suche nach Einkommen, die sich widerwillig mit zinslosem Gold abfinden. Solche Typen bleiben bei Anleihen und Aktien mit hohen Dividenden.

Und die anderen Investoren auf der ganzen Welt, die den Goldpreis zwischen April 2001 und August 2011 um 638,2% nach oben katapultierten, haben dieses Metall nicht aus dem Grund gekauft, weil ihnen niedrige Anleihezinsen keine andere Wahl gelassen hätten. Das erste Diagramm zeigt den Zinssatz der zehnjährigen Benchmark-US-Staatsanleihen sowie den Goldpreis über den Zeitraum der letzten zwölf Jahre seines säkularen Bullenmarktes. Über fast den gesamten Zeitraum seines guten Laufs florierte Gold im Umfeld langfristiger Renditen, die viel höher als die heutigen waren.

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http://goldseiten.de/artikel/176397--Bedrohen-die-langfristigen-Zinssaetze-Gold.html?seite=2
 
13.07.2013 07:17 Uhr | Prof. Dr. Thorsten Polleit
Der künstliche Aufschwung ist die Krise

Abschwung

Im Euroraum versinken immer mehr Volkswirtschaften in Rezession und Depression. Der künstliche Aufschwung, den die Euro-Einführung anfänglich brachte, ist vielerorts einem Abschwungsalbtraum gewichen. Die Menschen in den betroffenen Ländern erleiden Arbeitslosigkeit, Einkommensverluste oder gar persönlichen Ruin. Nicht nur sie, sondern auch die Menschen in anderen Euroraum-Ländern, die sich vor einem ähnlichen Schicksal fürchten, rufen nach geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen, um das Unheil abzuwenden. So verständlich eine solche Reaktion aus Sicht der Betroffenen auch ist, sie ist aus ökonomischer Sicht höchst problematisch.

Denn der viel beklagte Abschwung bringt nichts anderes als die wirtschaftliche Gesundung der zuvor im Aufschwung angehäuften Fehlentwicklungen. In der Öffentlichkeit herrscht jedoch eine andere Sichtweise vor. Ein Konjunkturaufschwung wird begrüßt. Er bringt Einkommens- und Beschäftigungszuwächse, er ist wie eine wohltätige Flut, die alle Boote, ob klein, ob groß, gleichermaßen anhebt. Ein Abschwung wird hingegen als "Krise" verdammt: Er ist mit Produktions- und Arbeitsplatzverlusten verbunden, unterscheidet unbarmherzig zwischen erfolgreichem und nicht erfolgreichem Wirtschaften. Anders gesprochen: Aufschwung ist gut, Abschwung ist schlecht.

Kreditgeld

In der heutigen Papiergeldwelt ist jedoch der Aufschwung das, was ökonomisch als Krise zu bezeichnen ist, und der von vielen beklagte Abschwung ist es, der Fehlentwicklungen abbaut, die der Aufschwung verursacht; der Abschwung führt die volkswirtschaftliche Produktionsleistung wieder zurück zum Gleichgewicht. Das Ausweiten der Geldmenge durch Kreditvergabe löst nämlich einen illusionären Scheinaufschwung aus. Die Zinsen werden unter das Niveau gedrückt, das sich im freien Markt einstellen würde. Die Ersparnisse nehmen ab. Gleichzeitig steigt der Konsum, und zusätzlich erhöht die Investitionstätigkeit die Nachfrage nach knappen Ressourcen. Das delikate Koordinationsverhältnis von Sparen - Konsumieren - Investieren, das über den freien Marktzins bestimmt wird, gerät aus der Balance.

Die neuen Investitionen können sich nicht rechnen. Die tatsächlich verfügbaren Ersparnisse reichen dafür nicht aus, zumindest nicht zu herrschenden Preisen, oder die Unternehmer merken, dass sich ihre Produkte nicht zu den erhofften Preisen absetzen lassen. Die Erwartungen der Investoren werden enttäuscht. Produktion und Beschäftigung, die im künstlichen Aufschwung ausgeweitet wurde, werden nun wieder zurückgeführt. Der Aufschwung geht in einen Abschwung über.

Vor allem sind die Folgen eines künstlichen Aufschwungs für Staaten und Banken problematisch. Die Finanzen des Staates verbessern sich. Ausgaben lassen sich durch Kredite problemlos finanzieren. Banken weiten im Aufschwung ihre Gewinne aus, indem sie neue Kredite vergeben und zusätzliche Finanzprodukte verkaufen. Die Vorteile für Staat und Banken, die der Aufschwung bringt, verwandeln sich jedoch, wenn der Abschwung einsetzt, in schwere Nachteile. Staaten fällt es immer schwerer, ihren Schuldendienst zu leisten. Banken merken, dass Kreditkunden in Zahlungsschwierigkeiten geraten, und dass es zunehmend schwieriger wird, die Ansprüche der eigenen Gläubiger zu bedienen.


"Boom-and-Bust"

Kommt es zum Abschwung, werden Rufe nach "Krisenbekämpfung" laut. Der Staat soll durch Fiskal- und Geldpolitik eingreifen, den Abschwung auf-halten und in einen neuen Aufschwung ummünzen. Die Politiken, die den "Scheinaufschwung" in Gang gesetzt haben, sollen weitergeführt werden. Durch noch niedrigere Zinsen und noch mehr Kredit und Geld will man gewissermaßen dem "Tag der Abrechnung" entkommen. Doch auch das fortgesetzte Zinssenken und Geldmengenausweiten wird letztlich nicht verhindern können, dass es irgendwann zum Abschwung kommt.

Eine Geldpolitik, die mit Zinssenkungen und Kreditausweitungen auf diese Anpassungen reagiert, stört den notwendigen Bereinigungsprozess. Genauer: Sie verschleppt nicht nur die Gesundung - und das ist auch ein wesentlicher Grund, warum die Krise im Euroraum kein Ende nehmen will -, sondern sie sorgt auch für immer größere Fehlentwicklungen, indem immer mehr knappe Ressourcen in Produktionswege gelenkt werden, die sich nicht rechnen. Solange eine Volkswirtschaft Geld verwendet, das durch Kreditvergabe "aus dem Nichts" geschaffen wird, ist sie im unheilvollen "Boom-and-Bust"-Zyklus gefangen. Und je länger der künstliche Aufschwung in Gang gehalten wird, desto schwerer wird letztlich die Bereinigungskrise ausfallen.

So paradox es auch klingen mag: Die Euroraum-Länder, die in der Rezession sind, sind auf dem Weg der wirtschaftlichen Gesundung. Die steigende Beschäftigungslosigkeit bricht Verkrustungen auf den Arbeitsmärkten auf, die Arbeitskosten sinken und machen Arbeit wieder wettbewerbsfähig. Unrentable Investitionen werden gestoppt, liquidiert und dann produktiven Verwendungen zugeleitet. Schlechte Regierungen und Politiker werden aus dem Amt gedrängt. Kreditnehmer, die sich übernommen haben, stellen den Schuldendienst ein. Investoren, die schlechte Kreditentscheidungen getroffen haben, erleiden Verluste. Auf diese Weise wird die private und öffentliche Überschuldung abgebaut.

So entsteht Wohlstand

Was aber, so ist zu fragen, macht einen "echten" Aufschwung aus? Die Antwort lautet: Die Marktakteure sparen aus dem laufenden Einkommen mehr und investieren ihre Ersparnis in produktive Verwendungen. Der Gegenwartskonsum wird eingeschränkt, um die künftigen Einkommen zu erhöhen. Dadurch sinkt aber nicht etwa die gesamte Nachfrage in der Volkswirtschaft. Lediglich die Zusammensetzung der Nachfrage ändert sich: Die Nachfrage nach Konsumgütern geht zu Gunsten der Nachfrage nach Investitionsgütern zurück. Sind die Investitionen erfolgreich, steigt der produktive Kapitalstock der Volkswirtschaft, und die Folge sind steigende Reallöhne und Einkommen.

Mit Geld, das per Kredit "aus dem Nichts" geschaffen wird, lässt sich keine Wohlstandsmehrung erzielen. Im Gegenteil. Der künstliche Aufschwung führt nicht nur zu einer Verarmung - die Güterversorgung fällt schlechter aus, als sie ohne den "Boom" ausgefallen wäre -, er sorgt vor allem auch für eine nicht marktkonforme Verteilung von Einkommen und Vermögen, bei der einige wenige auf Kosten vieler profitieren. Die Akzeptanz dieser Erkenntnisse ist ein notwendiger erster Schritt, um dem "Boom-and-Bust"-Zyklus zu entkommen, der, wenn er fortgeführt wird, letztlich in einen Zusammenbruch des Finanz- und Wirtschaftssystems mündet.
 
12.07.2013 11:13 Uhr | Eugen Weinberg
Preiserholung gerät ins Stocken

Energie

Brent handelt am Morgen bei 107,5 USD je Barrel, nachdem gestern zeitweise knapp 109 USD je Barrel erreicht wurden, was dem höchsten Stand seit drei Monaten entsprach. Noch stärker geriet WTI unter Druck, welches vom 16-Monatshoch drei US-Dollar auf 104,5 USD je Barrel nachgab. Insbesondere der kräftige Preisanstieg in den vergangenen Tagen bei WTI war überzogen, so dass eine Korrektur gerechtfertigt ist. Auch wenn die Rohöllagerbestände in Cushing auf das niedrigste Niveau seit sieben Monaten gefallen sind, liegen sie noch immer deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Von einer Angebotsknappheit kann bei WTI daher keine Rede sein, zumal die US-Ölproduktion in der vergangenen Woche auf ein 21½-Jahreshoch gestiegen ist. Der Öltransport über die Schiene ist bei der derzeitigen Preisdifferenz von 5 USD zwischen Light Louisiana Sweet (LLS) und WTI nicht mehr rentabel. Hinreichend Pipelinekapazitäten zur US-Golfküste stehen erst im vierten Quartal zur Verfügung.

Der jüngste Preisanstieg bei WTI war daher in erster Linie auf Finanzanleger zurückzuführen. Diese werden von der Aussicht auf sogenannte Rollgewinne angelockt, seit die WTI-Terminkurve in Backwardation ist. Die CFTC-Daten zur Marktpositionierung heute Abend dürften einen weiteren Anstieg der spekulativen Netto-Long-Positionen bei WTI zeigen. Wenig Anlass für weiter steigende Ölpreise liefern dagegen die neuen Schätzungen der Internationalen Energieagentur, welche auch im kommenden Jahr einen reichlich versorgten Ölmarkt erwartet. Zwar soll die globale Ölnachfrage um 1,2 Mio. Barrel pro Tag steigen, nach 930 Tsd. Barrel pro Tag in 2013. Der erwartete Nachfrageanstieg wird aber durch ein steigendes Nicht-OPEC-Angebot mehr als ausgeglichen, so dass der Bedarf an OPEC-Öl 2014 auf 29,4 Mio. Barrel pro Tag sinken soll.


Edelmetalle

Der Goldpreis ist gestern daran gescheitert, die Marke von 1.300 USD je Feinunze zu überwinden. Aktuell notiert Gold bei knapp 1.280 USD je Feinunze aber noch immer deutlich höher als zu Wochenbeginn und ca. 100 USD über dem vor zwei Wochen verzeichneten 3-Jahrestief. Die Erwartung, dass die Fed erst Ende des Jahres das Volumen der Anleihekäufe zurückzuführen beginnt, wirkt sich weiterhin preisunterstützend aus. So ist die Rendite für 10-jährige US-Staatsanleihen vom Hoch vor einer Woche um 20 Basispunkte gefallen. Problematisch für Gold ist dagegen der Umstand, dass die wichtigsten US-Aktienindizes gestern auf Rekordständen geschlossen haben, was erneute Umschichtungen von den Gold-ETFs in Aktien zur Folge haben könnte.

Die ETF-Abflüsse hatten in den vergangenen zwei Handelstagen spürbar nachgelassen, könnten aber bei einem fortgesetzten Höhenflug an den Aktienmärkten wieder zunehmen. Ohne eine Beruhigung bei den ETF-Abflüssen ist eine länger anhaltende Erholung des Goldpreises kaum vorstellbar, da auch die physische Nachfrage derzeit gedämpft ist. Heute Abend gibt die CFTC neue Daten zur Marktpositionierung bekannt. Diese werden zeigen, inwiefern der Goldpeisanstieg in der ersten Juli-Woche auf spekulative Finanzanleger zurückzuführen war. Diese hatten ihre Netto-Long-Positionen bei Gold zuvor auf ein 6-Jahrestief reduziert.


Industriemetalle

Den Metallpreisen ging im Verlauf des gestrigen Handels die Luft aus. Nachdem sich Kupfer binnen zwei Tagen um 4% verteuert hatte, fiel der Preis am Nachmittag wieder knapp unter die Marke von 7.000 USD je Tonne. Ein Belastungstest steht Anfang nächster Woche an, wenn mit dem Bruttoinlandsprodukt, den Investitionen und der Industrieproduktion wichtige Konjunkturindikatoren für China veröffentlicht werden. Unsere Analysten rechnen für das zweite Quartal mit einem enttäuschenden Wachstum, was kurzfristig die Preise belasten könnte.

Der kongolesiche Bergbauminister hat angekündigt, ein ursprünglich für Mitte des Jahres geplantes Exportverbot für Kupferkonzentrate erst ab dem nächsten Jahr zu verhängen. Die Republik Kongo, die mittlerweile der achtgrößte Kupferminenproduzent der Welt ist, will mit dem Exportverbot die Kupferprdouktion und damit die Wertschöpfung im eigenen Land fördern. Damit verfolgt das Land eine ähnliche Politik wie Indonesien in Bezug auf Zinn. Hier gelten ab Juli - wenn auch zuletzt wieder etwas aufgeweichte - verschärfte Exportvorschriften. Im Vorhinein sind deshalb die Zinnausfuhren nochmals massiv gestiegen. Laut einer Umfrage des Ministeriums lagen die Verladungen im Juni 15,2% höher als Vorjahr und waren damit die vierthöchsten seit Beginn der Aufzeichnung im Jahr 2007. Das reichliche Angebot des zweitgrößten Zinnproduzenten hat den Preis zuletzt belastet.


Agrarrohstoffe

Laut US-Landwirtschaftsministerium (USDA) ist der globale Weizenmarkt mit deutlich niedrigeren Anfangsbeständen in die Saison 2013/14 gestartet als bisher gedacht. Ein kleines Minus bei den US-Beständen war nach den letzten Lagerdaten bereits erwartet worden. Bedeutender ist allerdings, dass die Nachfrage nach Weizen zur Verfütterung in China im vergangenen Erntejahr um 4,5 Mio. Tonnen höher angesetzt wurde und auch 2013/14 zu deutlich höheren chinesischen Weizenimporten von 8,5 Mio. Tonnen führen soll. Auf der Angebotsseite wurde dagegen auf Kürzungen verzichtet, obwohl Meldungen aus China und Russland dies möglich erscheinen ließen. Der globale Weizenmarkt soll 2013/14 ein Defizit von 2 Mio. Tonnen aufweisen und die globalen Lagerendbestände auf ein 5-Jahrestief von 172 Mio. Tonnen fallen.

Vor zwei Monaten waren vom USDA noch ein Überschuss von 6 Mio. Tonnen und ein Anstieg der Lagerbestände prognostiziert worden. Die Prognosen dürften den Preisanstieg der letzten Tage untermauern. Bei Mais wird der globale Überschuss für 2013/14 unverändert auf 16 Mio. Tonnen geschätzt. Kleinere Abstriche auf Angebots- und Nachfrageseite gleichen sich aus. Für die USA bleibt es bei einer rekordhoch erwarteten Produktion, auch wenn diese nun marginal unterhalb der Schwelle von 14 Mrd. Scheffel angesetzt wird. Die EU-Produktion wird mit 65,6 Mio. Tonnen um 2 Mio. Tonnen höher als bisher erwartet. Damit bewegt sich das USDA nun im Rahmen der meisten Prognosen, bleibt aber unter der EU-Kommission. Bei Sojabohnen wurden nur kleinere Änderungen vorgenommen.

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http://goldseiten.de/artikel/176418--Preiserholung-geraet-ins-Stocken.html?seite=2
 
12.07.2013 09:30 Uhr | Heiko Aschoff
Relative Stärke Ranking: Rohstoffe & Indizes per 12.7.

"The trend is your friend" lautet ein elementares Prinzip in der Technischen Analyse. Dahinter steht die Überlegung, dass die Wahrscheinlichkeit einer Fortsetzung des alten Trends höher ist als dessen Umkehrung. Mit der Relativen Stärke lassen sich starke Trends identifizieren. Aber nicht nur Trendfolger haben ihre wahre Freude daran, sondern auch Antizykliker: Jeder Trend läuft einmal heiß und eine Gegenbewegung oder gar Trendbruch droht. Die Relative Stärke gibt wertvolle Hinweise auf interessante Handelsmöglichkeiten.

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Datenquelle: Market Maker Software


In den Übersichten sind alle Werte nach der Relativen Stärke (RS) sortiert. Die Entfernung vom Hoch (Hoch 135/5) sowie der Abstand zum langfristigen Gleitenden Durchschnitt (Abstand GD 200) geben Hinweise darauf, ob noch Luft nach oben besteht oder eine Verschnaufpause droht. Eine Grundregel im Trading lautet, möglichst nicht gegen den Primärtrend zu handeln. Ein rotes Rechteck in der Spalte "PT-" weist auf einen primären Abwärtstrend hin. Steht in der Spalte "GD 20" ein grünes Rechteck, liegt der Kurs über seinem 20 Tage Gleitenden Durchschnitt. Ein Indiz für einen kurzfristigen Aufwärtstrend. Nimmt die Relative Stärke zu oder ab? Die Spalte "RS -20" zeigt die Relative Stärke vor rund einem Monat ("RS-60" vor einem Quartal).

Die Kursveränderung seit Jahresanfang können Sie der Spalte "seit 1.1.08" :lol: entnehmen. Interessant ist bei einer relativen Betrachtungsweise, ob der Rohstoff bzw. Index besser oder schlechter abgeschnitten hat als die Gesamtheit der meisten Rohstoffe. Die Spalte "CRB 275" setzt den Titel ins Verhältnis zum Rohstoffindex CRB: Ein positiver Wert gibt in Prozent an, um den der betrachtete Titel nach 275 Handelstagen besser war als der Rohstoffindex. Die Sharpe Ratio ist eine beliebte Kennzahl aus der Portfoliotheorie. Sie misst, welche Überrendite ein Anleger bezogen auf eine Risikoeinheit im Betrachtungszeitraum erzielen konnte. Mit der Sharpe Ratio kann im Nachhinein ein Vergleich zwischen verschiedenen Anlagealternativen vorgenommen werden. Je höher die Kennzahl, desto besser.

Weiterführende Erläuterungen finden Sie in den Rohstoff Spiegel Ausgaben 8/2007 (S. 19-20) & 9/2007 (S. 15-18).
 
12.07.2013 13:35 Uhr | Robert Schröder
Goldminenaktien (HUI) - 27% Potenzial, wenn …

Goldminenaktien folgen dem Goldpreis und steigen gestern um 7,87%. Damit wurde sogar das schon sehr hohe Tagesplus vom 28. Juni mit 7,83% nochmals leicht getoppt. Aber reicht das für einen Boden, geschweige denn für eine Trendwende?

Beim HUI im Tages-Chart geht es jetzt wirklich um Alles oder Nichts. Drei markante Widerstandslinien im Bereich 230/235 bilden zusammen einen Dreifach-Widerstand, der es den Bullen wohl noch äußerst schwer machen wird.

Es müssen jetzt also unbedingt Anschlusskäufe über den genannten Bereich her, sonst besteht die Gefahr, dass die Bewegung seit Ende Juni erneut nur ein Strohfeuer ist. Da hilft dann auch keine zweimaliger Tagesgewinn von 7,8%.

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Ich bin allerdings optimistisch, dass wir das Tief beim HUI (206,66) gesehen haben. Bodenbildungsprozesse und Trendwenden kommen nicht über Nacht, sondern brauchen einige Zeit zum "reifen". Gerade nach solchen Crashphasen will natürlich niemand der Dumme sein und mit einem voreiligen Kauf ins berühmte fallende Messer greifen.

Es gilt jetzt also: Kann der HUI den Dreifach-Widerstand überwinden, wird damit meiner Einschätzung nach ein Kaufsignal in Richtung der Frühjahrshochs 385/395 - dort verläuft eine wichtige Widerstandszone - ausgelöst. Prozentual könnte der HUI also die in der Überschrift genannten 27% zulegen. Ein vorheriger Rückfall unter 210 wäre natürlich äußerst schädlich für das vorgestellte Szenario.
 
12.07.2013 10:45 Uhr | Christian Kämmerer
Gold - Rücksetzer kaufenswert?

Einleitung:

Der jüngste Ausbruch über 1.265,00 USD führte den Goldpreis bis knapp zur Marke von 1.300,00 USD hinauf. Bei 1.298,90 USD endete bislang der Ausflug und doch besteht nach wie vor zumindest etwas Aufwärtsphantasie. Weshalb Rücksetzer daher kaufenswert sein könnten, erfahren Sie in der nachfolgenden Tendenz.


Tendenz:

Heute ist statistisch gesehen zwar ein schwacher Handelstag mit Blick auf die letzten 52 Handelswochen. Gold selbst könnte daher nochmals in Richtung von 1.265,00 USD zurückfallen und eine nachträgliche Einstiegschance liefern, um anschließend doch noch die Abwärtstrendlinie seit April im Bereich um 1.330,00 USD ins Visier zu nehmen. Im Ausdehnungsfall wäre ein Abwärtsspike bis zur kurzfristigen Aufwärtstrendlinie um 1.243,50 USD zulässig, jedoch nicht zwingend notwendig.

Fällt das Edelmetall jedoch unter 1.240,00 USD zurück, so wäre der Ausbruchs- und Erholungsversuch als gescheitert anzusehen. Abgaben bis zum letzten Verlaufstief bei 1.179,83 USD in der Folge mindestens zu erwarten. Die Marke von 1.100 USD dementsprechend wieder mehr als nur eine Phantasie der Bären.


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Daily Chart - Created Using MT4-JFD-Brokers
 
The True All-In Cost To Mine Gold - Complete 2013 First Quarter Figures
Jul 11 2013, 08:05 | includes: ABX, GG, GLD, PHYS, SGOL

Over the last month we have been analyzing and posting the gold industry's true costs to mine each ounce of gold. We have analyzed all the major publicly traded primary gold producers, which includes close to 6 million ounces of mined production for Q1FY13. This represents 25% of total estimated world production for the first quarter, which is a very large portion of the total worldwide production of gold. We believe our numbers represent a large enough portion of mined production to extrapolate as a general figure across the industry.

Why These Costs Are Important

For gold ETF investors (GLD, SGOL, CEF, and PHYS) this metric is very important because it allows an inside understanding of the true costs associated with producing each new ounce of gold. This is arguably the most important metric in analyzing any commodity because it shows the price where production of that commodity becomes uneconomic. If it costs more to mine a commodity than the market is willing to pay for it, eventually producers will stop producing the commodity and close up shop. These are the type of environments that savvy commodity investors dream of because it allows them to purchase assets that cost more to produce than to buy, which is an environment that cannot last for very long because eventually supply will be lowered, cause scarcity, and then the price will increase.

Calculating the True Mining Cost of Gold - Our Methodology

In our previous analysis of 2012 true all-in gold costs for gold miners, we gave a thorough overview of the current way mining companies report their costs of production and why it is inaccurate and significantly underestimates total costs. Then we presented a more accurate methodology for investors to use to calculate the true costs of mining gold or gold. Please refer to that article for the details explaining this methodology, which is an important concept for all precious metals investors to understand.

Explanation of Our Metrics

Cost Per Gold-Equivalent Ounce - is the costs incurred for every payable gold-equivalent ounce. It is Revenues minus Net Income, which will give an investor total costs. We use payable gold and not produced gold, because payable gold is the gold that the miner actually keeps and is more reflective of their production. Miners also use payable gold and not produced gold when calculating their cash costs, so this is pretty standard.

We then add Derivative Gains (or minus Derivative Losses), which will give investors total costs without the effects of derivatives. Finally, we add Foreign Exchange Gains (or minus Foreign Exchange Losses) to remove the effects of foreign exchange on the company's costs.

Cost Per Gold-Equivalent Ounce Excluding Write-downs - is the above-mentioned "Cost per gold-equivalent ounce" minus Property/Investment Write-downs and Asset Sales. This provides investors with a metric that removes exceptional gains or losses due to write-downs and asset sales.

Cost Per Gold-Equivalent Ounce Excluding Write-downs and Adding Smelting and Refining Costs - is the above-mentioned "Cost per gold-equivalent ounce excluding write-downs" adding in smelting, refining and all other necessary pre-revenue costs. This is a new metric that we are now introducing to our true all-in cost series because it will more accurately measure all-in costs and allow comparisons between miners.

Most investors are unaware that many miners will remove smelting, refining, and other costs before reporting their total revenues figures and these pre-revenue costs are not reported in the income statement. The result of this is that it skews all-in costs higher for miners that refine themselves or include the costs in their income statement, while inaccurately showing lower costs for miners that remove it before reporting revenues.

A simple test can be done on any miner to see if there are any pre-revenue costs that are not reported in the income statement. Simply take payable production and multiply it by average realized sales price and this should come relatively close to the total revenues figure. If it gives you a number much higher than reported revenues then there are pre-revenue costs that are not being reported.

This line should alleviate these issues and allow comparisons on a fair basis.

What are the Industry's Gold Costs?

We have compiled all the numbers for gold companies we analyzed for 2011, 2012, and Q1FY13 in the table below. The companies included (with links to their associated detailed calculation pages) are: Barrick Gold (ABX), Goldcorp (GG), Yamana Gold (AUY), Newmont Mining (NEM), Agnico-Eagle (AEM), Eldorado Gold (EGO), Goldfields (GFI), Allied Nevada Gold (ANV), Randgold (GOLD), Alamos Gold (AGI), Kinross Gold (KGC), Silvercrest Mines (SVLC), and Iamgold (IAG).

Important Note: For our gold equivalent calculations, we have adjusted the numbers to reflect the Q1FY13 average LBMA price for all the metals. This results in a gold-to-silver ratio of 1:54, copper ratio of 482:1 (pounds to gold ounces), lead ratio of 1568:1 (pounds to gold ounces), and a zinc ratio of 1832:1 (pounds to gold ounces).

This will also lead to minor differences in our previously published true all-in gold costs for the industry since in our 2012 analysis we used Q4FY12 LBMA average prices, while for this quarter we used Q1FY13 LBMA average prices.


(Click to enlarge)

Note about write-downs: A positive write-down value signifies a loss, while a negative write-down signifies a profit. Additionally, the gold production numbers for FY2011 and FY2012 include around 1 million ounces attributable to Goldfields that has been spun-off into Sibanye Gold. After their business split, these ounces will no longer be included in 2013 so production gold comparisons need to take this into account.

Observations for Gold Investors

True Cost Figures - Investors can see that true all-in costs continued to rise on a year-over-year basis, averaging $1308 for Q1FY13 versus $1298 for Q1FY12. Though we are starting to see costs level off on a sequential basis as costs dropped from $1401 in Q4FY13, and are only slightly up by 1% from the FY2012 average of $1296. This is showing us that the industry is beginning to get costs under control.

Production of gold was down on a year-over-year basis from 5.97 million ounces in Q1FY12 to 5.85 million ounces in Q1FY13, which is a decline of about 120,000 ounces or about 2%. On a sequential basis the decline was much greater as gold production dropped from 6.48 million ounces, or about 10%.

In terms of annual output, companies are on pace to produce only 23.4 million ounces in FY2013 - which would be a significant drop from FY2012 and FY2011 (even when including he GFI spinoff). Though we would caution it is a little too early to extrapolate these numbers because first quarter production tends to be a bit lower than other quarters. But the drop in production should not be surprising because it looks like part of the formula to cutting costs is to avoid processing low-grade ore - which should improve costs on a per ounce basis, but may reduce production significantly.

Based on Q1FY13 results, miners will have to still cut costs to remain profitable at current gold levels. In general, management in the mining industry has switched from a production-based approach to a cost-based approach - no longer are we going to see producers focusing on mining as many ounces as possible. We expect more of the same in Q2FY13 and investors should be tracking costs as miners begin to report second quarter results. Additionally, we will be following closely gold production to see if it continues to fall.

Conclusion and Investor Takeaways

Using this information offers investors a number of valuable takeaways. For investors in the gold ETF's (GLD, SGOL, PHYS, and CEF), the true cost of gold production is a very important metric to understand because it significantly affects gold supply.

There is a misconception about gold market economics and many erroneously believe that newly mined gold supply is irrelevant to the gold price. Unfortunately, this causes investors to completely ignore the fundamentals of global gold mine supply and leaves a large hole in their understanding of the gold market. We go into detail about this in another article but mine supply does make up a great deal of the for-sale physical supply. That means if gold producers cut back on production then there will be less for sale, which would add support to the gold price.

Though in terms of production costs gold miners are doing much better than silver miners, many still produce gold with all-in costs above current gold spot prices. That means we believe cost cuts will continue for the rest of the year and investors should make sure the gold companies they own are producing gold at reasonable costs and have sufficient liquidity. We will shortly be issuing a list of gold companies and their true all-in costs for Q1FY13, so investors interested should follow our future articles

The high costs to produce physical gold and the drops in gold production are very bullish for investors. The reports analyzed in this article were also issued before the April gold drop, so we believe that many miners will be aggressively cutting costs and production so we may see production costs drop - but we believe this will also drop production totals.

Long-term gold investors should be accumulating gold aggressively at these prices and further price drops may not be a bad thing for long-term investors. It is a bit counterintuitive, but the further the price drops, the more it will suffocate miners and cause future gold supply to plummet. We are already seeing gold supply dropping during a quarter where gold averaged over $1600 per ounce, how much more supply will be removed from the market as current prices are closer to $1300 per ounce? If investors can take a long-term view of gold, there is a huge opportunity here for patient investors to take advantage of the current gold price and buy gold that is produced at a loss by many miners.

We know it's difficult for investors to think long-term nowadays, but it is a necessity for wise investors. We think there will be a time when sentiment changes and traders and gold shorts realize that gold at $1300 is not sustainable and will make physical gold hard to acquire. This may cause quite a rush as investors (many retail and hedge funds jumping in on a gold downtrend) realize that the charts are not everything, and their lack of understanding of both the industry and the importance of mine supply to the physical market cause major losses. Hold tight gold investors because the physical market is very tight and the fundamentals are quite bullish.
Source: http://seekingalpha.com/article/154...complete-2013-first-quarter-figures?source=cc
 
FOCUS: Indian Monsoon Could Boost Farmer Income, May Spur Gold Buys

By Debbie Carlson of Kitco News
Friday July 12, 2013 8:48 AM

(Kitco News) - India’s monsoon is so far progressing well for farmers and if the rains continue as expected, this could boost rural Indians’ income and may spur gold purchases later this year.

Analysts said farmers there are likely to still buy gold despite the Indian government’s and central bank’s attempts to curb the country’s appetite for the yellow metal, which has caused India’s current account deficit to balloon. However, the gold that Indians buy may be from the secondary supply market and that will likely not affect the global gold price, one analyst suggested.

Monsoon rains can bring excess rains and flooding to parts of the area, but these rains are vital to India’s agriculture. “There is nothing more important than this,” said Drew Lerner, senior meteorologist at World Weather Inc.
The World Bank said that in 2012, agriculture was 17% of India’s gross domestic product, making it a major part of the country’s economy.

Lerner said this year’s monsoon “is going extremely well.” In June, the first month of the monsoon season, India received its best national rainfall for that month since 2001, he added.

The monsoon started on time in southern India on June 1 and proceeded quickly to northern regions, as much as two weeks ahead of schedule, Lerner said. That allowed planting to start early. There has been some excessive flooding in some areas such as in the states of Madhya Pradesh and Uttar Pradesh, which may mean farmers have to replant, he said.

“In this case, as in most years, as long as we don’t get torrents of rain, getting started earlier is always better. It reduces the risk of (the monsoon) running dry in the last part of the season. One of the biggest (causes that) hurts production is that the monsoon quits early. By getting started early that gives them a bit of an insurance policy that they can see the crop through to its completion with or without the September rainfall,” Lerner said.

The general consensus is that the crops that are planted are further along than normal, he said, including soybeans, ground nuts, sugar cane, cotton, rice and sorghum. The monsoon generally runs from June through September and the forecast is that this year will have normal to above normal rainfall. “Everything is progressing as expected. We’re not expecting any sudden changes. It should continue to be a favorable year,” he said.

Farmers’ gold purchases may increase if monsoon is good

Gold analysts are also keeping an eye on the progress of the monsoon to gauge farmers’ income. Many have said they will watch gold demand during the September-October timeframe to see if purchases increase.

Rohit Savant, senior commodity analyst with CPM Group, said typically good monsoons mean gold demand from farmers would increase since they would want to convert some of that crop income into gold.

Indian farmers who want to buy gold have to contend with a few more issues this year than just a good harvest. The Indian rupee is weak and the Indian government, in concert with the Reserve Bank of India, is trying to tamp down gold purchases as the country struggles to deal with a yawning current account deficit. They slapped taxes on gold imports and took other actions to stymie business.

So far the move has worked. News reports said gold imports fell to 31.5 metric tons in June, down from a record 162 tons in May. If this continues, then India may move into second place as the world’s top gold consumer.

A good monsoon would help the Indian economy, Savant said, as agriculture is such a large part of the GDP. But just because the economy improves doesn’t mean that India’s government will roll back its punitive measures on gold purchases.

“They view gold as useless to the Indian economy. Gold will not benefit the economy in any way. It’s not seen as productive asset because it pays no interest and doesn’t help the economy per se,” Savant said.

For rural dwellers, investing in gold is easier than alternative methods. “It’s really difficult for a farmer to buy shares or make other forms of investment. So they buy gold. Plus the (Indian) stock market is not doing well and the rupee is getting crushed because of the deficit,” Savant said.

Taxes and currency weakness might cap gold purchases, but it won’t stop demand, analysts said. The cultural importance of gold to India is one of the reasons why the country has historically been the world’s leading buyer of the metal.

Yet those hindrances may make farmers think twice on how they go about buying gold, Savant said.

Farmers “might buy it on the secondary supply market and that doesn’t help the global price of gold increase. They might buy old gold and melt the pieces. Demand may be satisfied that way,” he said.
 
Gold Survey: Survey Participants Split Over Gold Direction Next Week

Friday July 12, 2013 12:04 PM

(Kitco News) - There is no outright majority of opinion on the outlook for gold price direction for next week, with participants in the Kitco News gold survey split, although there are a few more participants who forecast higher prices than those who see weaker prices or are neutral.

In the Kitco News Gold Survey, out of 36 participants, 25 responded this week. Of those 25 participants, 12 see prices up, while seven see prices down and six see prices moving sideways or are neutral. Market participants include bullion dealers, investment banks, futures traders, money managers and technical-chart analysts.

Last week survey participants were split in half equally, a rare occurrence. As of noon EDT Friday, prices on the week were up about $66 on the week. Since May 13, 2011 when the survey started, participants have been right 44% of the time, as of June 28. Until Nov. 23, survey participants had more than a 50% accuracy rate, suggesting that since then there has been a change in the trend for gold.

Participants who see higher prices said they expect the current bounce in gold to continue. Some suggested short covering, where traders who previously sold positions buy them back to exit the trade. It’s well known that speculative traders hold hefty short positions in the Comex gold futures market and some participants said if the bounce in gold prices continues, these speculators will likely be forced out of the market.

Darin Newsom, senior analyst at DTN, said technical chart factors suggest some strength for gold.

“Weekly stochastics for the August contract have seen a bullish crossover below the oversold level of 20%, indicating a turn in the secondary (intermediate-term) trend,” he said.

Those who see weaker prices said gold struggles when it comes close to the $1,300 area.

Kevin Grady, owner of Phoenix Futures and Options, said he’s looking for prices to go lower ultimately. “We could trade to $1,300, but I think we’re going to start to see these mines starting to hedge. There are a lot of uncomfortable conversations going on now. If we get to $1,321, which was the support when we had the first big break, I think we’ll start to see some hedging coming in. So far we haven’t,” he said.

The participants who see prices going sideways or are neutral said after this week’s strong rally, it’s possible that gold could tread water in a range.

“Put me down for ‘unchanged’ which really means -- in the absence of some powerful news -- anything between $1,250 and $1,300,” said Jeff Nichols, managing director, American Precious Metals Advisors, and adviser to Rosland Capital.

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KAUM BEWEGUNG
Ölpreise verlieren nach China-Daten nur leicht


Der Ölmarkt hat sich am Montag wenig beeindruckt von neuen Wachstumszahlen aus China gezeigt.

Obwohl die chinesische Wirtschaft im zweiten Quartal weiter an Schwung verloren hat, fielen die Ölpreise nur leicht zurück. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 108,15 US-Dollar. Das waren 66 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI fiel um 76 Cent auf 105,19 Dollar.

Die Konjunktur der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hat sich im zweiten Quartal erwartungsgemäß abgekühlt. Das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,5 Prozent. Es ist das zweite Quartal in Folge mit rückläufigen Wachstumsraten. Zusammen mit den USA ist China das Land mit dem größten Ölverbrauch der Welt.

Nach Einschätzung der Commerzbank reagierten Anleger an den Rohstoffmärkten sogar mit Erleichterung auf die schwächeren China-Daten. Im frühen Handel hatten die Ölpreise noch zeitweise zulegen können. Die Märkte hatten mit schwächeren Konjunkturdaten aus China gerechnet. Der Grund waren Aussagen des chinesischen Finanzministers Ende der vergangenen Woche. Der hatte gesagt, dass ein Wirtschaftswachstum von 6,5 Prozent kein "großes Problem" für die Nummer zwei der weltweit führenden Volkswirtschaft darstellen würde.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat sich zuletzt faktisch nicht verändert. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag im Durchschnitt 104,82 US-Dollar. Das war ein Cent mehr als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/jsl
 
GOLD UND ROHÖL

Gold: 1.300 Dollar im Visier


Am Nachmittag zog der Goldpreis im Zuge schwacher US-Konjunkturdaten wieder in höhere Kursregionen.

von Jörg Bernhard

Im Bereich von 1.300 Dollar haben sich mittlerweile leichte charttechnische Widerstände aufgebaut. In den vergangenen vier Wochen prallte der Goldpreis bereits zweimal an dieser Marke ab. Anfang des Monats generierte der Timingindikator Relative-Stärke-Index mit dem Überwinden der Marke von 30 Prozent zwar ein charttechnisches Kaufsignal, richtig optimistisch dürften Chartisten aber erst werden, wenn ein Ausbruch aus dem kurzfristigen Abwärtstrendkanal gelingt. Hierfür müsste Gold allerdings markant über 1.300 Dollar ansteigen. Unter fundamentalen Aspekten sorgt die wachsende Zuversicht der Großspekulanten für Hoffnung, dass der Ausverkauf nun zu Ende gehen könnte. Eine Entwarnung auf breiter Front kann allerdings noch nicht gegeben werden.
Am Montagnachmittag präsentierte sich der Goldpreis mit nachgebenden Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (August) um 5,80 auf 1.283,40 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: US-Einzelhandel enttäuscht

Die mit Spannung erwarteten Junizahlen zum US-Einzelhandel fielen schlechter als erwartet aus. Statt eines prognostizierten Anstiegs in Höhe von 0,8 Prozent ging es auf Monatssicht um lediglich 0,4 Prozent bergauf. Beim Empire State Manufacturing Index gab es hingegen eine positive Überraschung. Mit plus 9,46 Zählern fiel der Konjunkturindikator deutlich besser als erwartet aus. Der Ölpreis reagierte darauf allerdings kaum. Die relativ schwachen Konjunkturdaten aus China wogen schwerer und bremsten den fossilen Energieträger aus.
Am Montagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit schwächeren Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 1,13 auf 104,82 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,69 auf 108,12 Dollar zurückfiel.
 
Where are the Stops? - Tuesday, July 16: Gold and Silver

Tuesday July 16, 2013 08:29
Below are today’s likely price locations of buy and sell stop orders for the active Comex gold and silver futures markets. The asterisks (**) denote the most critical stop order placement level of the day (or likely where the heaviest concentration of stop orders are placed on this day).

See below a detailed explanation of stop orders and why knowing, beforehand, where they are likely located can be beneficial to a trader.

August Gold Buy Stops Sell Stops
$1,297.20 $1,275.60
**$1,300.00 **$1,262.10
$1.323.00 $1,250.00
$1,338.00 $1,242.00

September Silver Buy Stops Sell Stops
**$20.25 $19.66
$20.50 **$19.43
$20.75 $19.00
$21.00 $18.665
 
RBS-KOLUMNE
Nur ein kurzer Zwischensprint?


Nach der jüngsten Erholung könnte es bald wieder bergab gehen.

Spürbare Erholung. Nach den kräftigen Verlusten der vergangenen Monate konnte der Goldpreis im Wochenverlauf zumindest wieder ein wenig zulegen. Zwar spricht auf mittlere Sicht derzeit nicht allzu viel für einen anhaltenden steigenden Kurs. In den kommenden Tagen aber könnte das Edelmetall durchaus noch ein wenig an Wert zulegen. Beflügelt werden könnte der Kurs vor allem von einer Aussage des Fed-Chefs Ben Bernanke. Auf einer Veranstaltung am Mittwoch sagte er, dass die US-Wirtschaf aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit und der niedrigen Inflation weiter auf günstiges Geld angewiesen sei.

Gold bald wieder unter Druck?

Auf der anderen Seite werde die US-Notenbank aber wohl an ihrem Plan festhalten und im Laufe des Jahres ihre Anleihekäufe in Höhe von derzeit monatlich 85 Milliarden Dollar langsam zurückzufahren. Auch der aktuell recht robuste Dollar könnte Gold künftig wieder belasten.

Gold: Erholung ist derzeit wohl eher nicht in Sicht

Seit 2012 ist Gold kaum wiederzuerkennen! Das Edelmetall, das noch Jahre zuvor stetig stieg, zeigt seither Schwächen. Folglich brach Gold 2012 auch aus dem langfristigen Aufwärtstrend nach unten aus und scheiterte im Spätsommer 2012 an einer Rückkehr in den Trendkanal. Der anschließende Ausverkauf führte Gold unter die 38- und 200-Tage-Linie.
 
KAUM BEWEGUNG
Ölpreise verlieren nach China-Daten nur leicht


Der Ölmarkt hat sich am Montag wenig beeindruckt von neuen Wachstumszahlen aus China gezeigt.

Obwohl die chinesische Wirtschaft im zweiten Quartal weiter an Schwung verloren hat, fielen die Ölpreise nur leicht zurück. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 108,15 US-Dollar. Das waren 66 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI fiel um 76 Cent auf 105,19 Dollar.

Die Konjunktur der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hat sich im zweiten Quartal erwartungsgemäß abgekühlt. Das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,5 Prozent. Es ist das zweite Quartal in Folge mit rückläufigen Wachstumsraten. Zusammen mit den USA ist China das Land mit dem größten Ölverbrauch der Welt.

Nach Einschätzung der Commerzbank reagierten Anleger an den Rohstoffmärkten sogar mit Erleichterung auf die schwächeren China-Daten. Im frühen Handel hatten die Ölpreise noch zeitweise zulegen können. Die Märkte hatten mit schwächeren Konjunkturdaten aus China gerechnet. Der Grund waren Aussagen des chinesischen Finanzministers Ende der vergangenen Woche. Der hatte gesagt, dass ein Wirtschaftswachstum von 6,5 Prozent kein "großes Problem" für die Nummer zwei der weltweit führenden Volkswirtschaft darstellen würde.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat sich zuletzt faktisch nicht verändert. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag im Durchschnitt 104,82 US-Dollar. Das war ein Cent mehr als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/jsl
 
GOLD UND ROHÖL

Gold: Inflationsdaten aus Europa und den USA


Trotz explodierender Geldmengen verbreiten die Inflationsraten derzeit wahrlich keinen Schrecken. Heute stehen aktuelle Daten aus Europa und den USA zur Bekanntgabe an.

von Jörg Bernhard

Am Vormittag erfahren die Marktakteure, wie sich die Konsumentenpreise in Großbritannien und in der Eurozone entwickelt haben. Am Nachmittag wird dann die Juni-Inflation für die USA veröffentlicht. Laut einer Bloomberg-Umfrage unter Analysten soll es gegenüber dem Vormonat einen Anstieg um 0,4 Prozent gegeben haben. Damit würde sie wieder etwas an Fahrt gewinnen, schließlich lag die Mai-Rate bei lediglich 0,1 Prozent. Um einiges bedeutsamer dürfte an den Goldmärkten der Umstand gewertet werden, dass die Eurokrise immer wieder hochkochen kann. In Portugal, Griechenland und Spanien kann man angesichts miserabler Konjunkturdaten nach wie vor keine Entwarnung geben. Für neue Impulse könnte demnächst wieder einmal Fed-Chef Ben Bernanke sorgen, schließlich muss er am Mittwoch und Donnerstag vor dem US-Repräsentantenhaus und dem US-Senat Rechenschaft ablegen. In den vergangenen Wochen reagierten die Goldmärkte immer wieder mit massiven Kursbewegungen auf die Statements von Bernanke.
Am Dienstagvormittag präsentierte sich der Goldpreis mit stabilen Notierungen. Bis gegen 7.45 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (August) um 2,90 auf 1.280,60 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Auf erhöhtem Niveau stabil

Am Vormittag dürften die Marktakteure vor allem den Konjunkturausblick des ZEW für die deutsche Wirtschaft im Auge behalten. Am Nachmittag sorgen dann die Juni-Zahlen zur US-Industrieproduktion für ein hohes Maß an Aufmerksamkeit. Laut einer Bloomberg-Umfrage unter Analysten soll sich dieser Konjunkturindikator auf Monatssicht von 0,0 Prozent (Mai) auf plus 0,2 Prozent verbessert haben. Bei der Kapazitätsauslastung könnte sich ein marginaler Zuwachs von 77,6 auf 77,7 Prozent eingestellt haben.
Am Dienstagvormittag präsentierte sich der Ölpreis mit gehaltenen Notierungen. Bis gegen 7.45 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 0,19 auf 106,13 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,36 auf 108,73 Dollar zurückfiel.
 
ROHÖL UND PALLADIUM

Rohöl: Nach Konjunkturdaten schwächer


Der Ölpreis hält sich relativ wacker und verteidigt weiterhin sein erhöhtes Kursniveau.

von Jörg Bernhard

Am Nachmittag interessierten sich die Akteure an den Energiemärkten für zwei Termine besonders stark: die Zahlen zur Industrieproduktion (Juni) und zum Hausmarktindex (Juli). Bei der Industrieproduktion lag die gemeldete Wachstumsrate mit 0,3 Prozent über den Erwartungen. Bei den Häuserpreisen gab es eine positive Überraschung. Statt einer Stagnation bei 52 Zählern kletterte der Index auf 57 Punkte. Unterstützung erfährt der Ölpreis derzeit durch eine starke US-Nachfrage und dem dadurch bedingten Angebotsüberschuss. Am Mittwochnachmittag soll es laut einer Bloomberg-Umfrage einen Rückgang der Lagermengen um 1,88 Millionen Barrel gegeben haben. Dies würde dann den niedrigsten Stand seit fünf Monaten nach sich ziehen. Eine erste Indikation über die Tendenz wird am Abend das American Petroleum Institute mit seinem Wochenbericht abliefern.
Am Dienstagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit nachgebenden Notierungen. Bis gegen 17.00 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 0,37 auf 105,95 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,29 auf 108,80 Dollar zurückfiel.

Palladium: Klassenbester unter den Edelmetallen

Unter sämtlichen Edelmetallen kann lediglich Palladium für das laufende Jahr einen Kursgewinn ausweisen. Während Gold (-24,0 Prozent), Silber (-36,0 Prozent) und Platin (-12,7 Prozent) bis dato mitunter heftig gelitten haben, erzielte Palladium eine Wertsteigerung um fast fünf Prozent. Ben Bernankes Hinweise, dass die Liquiditätsflut möglicherweise noch im Herbst zurückgefahren werden könnte, änderten an der Zuversicht der Marktakteure kaum etwas. Zu gut läuft derzeit die Autokonjunktur (vor allem in den USA). Und auch das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage spricht derzeit eher für steigende Palladiumpreise.
Am Dienstagnachmittag präsentierte sich der Palladiumpreis mit höheren Notierungen. Bis gegen 17.00 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Palladium (September) um 4,70 auf 736,85 Dollar pro Feinunze.
 
15.07.2013 15:41 Uhr | Presse
ETF Securities Research: Goldminenaktien bieten attraktive Einstiegschance

Simona Gambarini, Rohstoffanalystin bei ETF Securities:

Marktpreis reflektiert bereits die Abwertungen: Attraktive Einstiegschance für Investoren

"Die Aktien von Goldminenunternehmen sind seit Jahresbeginn um mehr als 50 Prozent gesunken. Obwohl Goldminenunternehmen in der Vergangenheit in der Regel mit einer Prämie gegenüber dem Durchschnitt der Bergbauindustrie gehandelt wurde, notieren sie mittlerweile deutlich unter dem Durchschnitt vieler anderer Branchen, einschließlich der Grundstoffindustrie. Auch wenn die Abschreibungen bei den Goldminenunternehmen noch weitergehen, sind wir überzeugt, dass ihr Marktpreis bereits den Großteil der Wertkorrekturen reflektiert. Der niedrige Preis der Goldminenaktien könnte daher eine attraktive Einstiegschance für Investoren sein."


Aktien von Goldminenbetreibern sind aktuell deutlich unterbewertet

"Goldminenaktien werden nach unseren Berechnungen derzeit im Schnitt acht Prozent unter dem Buchwert der Unternehmen, also dem theoretischen Wert all ihrer Vermögenswerte abzüglich der Verbindlichkeiten, gehandelt. Die Preiskorrektur der Goldminenaktien war daher aus unserer Sicht übertrieben, was Potenzial für einen langfristigen Aufwärtstrend bietet."


Marktumfeld bietet Möglichkeiten für eine langfristige Steigerung des Börsenkurses

"Laut Thomson Reuters GFMS ist etwa die Hälfte der weltweiten Goldproduktion zum aktuellen Goldpreis unrentabel. Zwar kann es dauern, bis die Fördermengen angepasst werden. Einige Minenbetreiber haben jedoch bereits ihre Ausgaben für Arbeitskräfte und Exploration reduziert. Die Förderung wird daher mittelfristig abnehmen. Die Folge: Die derzeitige Situation wird nicht langfristig bestehen. Vielmehr muss der Goldpreis wieder ansteigen, um höhere Förderkosten, sinkende Erzgehalte und die Erneuerung von Reserven zu kompensieren."

"Einer der einfachsten Wege der Unternehmen, ihren Wert zu steigern, besteht darin, die Margen zu erhöhen, indem sie auf Investitionen verzichten und Explorationskosten senken. Eine Konsolidierung in der Industrie könnte darüber hinaus Skalenvorteile bringen und damit die Effizienz steigern. So würde sich die Gewinnsituation der Unternehmen verbessern und ihr Aktienkurs unterstützt werden."
 
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