Rohstoffthread (Archiv)

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GOLD UND ROHÖL

Gold: Kampf um 1.300-Dollar-Marke


Weder die Nominierung von Janet Yellen zur künftigen Fed-Präsidentin noch die latent drohende Zahlungsunfähigkeit der USA haben dem Goldpreis geholfen. Derzeit kämpft er mit der Marke von 1.300 Dollar.

von Jörg Bernhard

Yellen gilt als Befürworterin einer ultralockeren Geldpolitik, so dass die üppige Geldflut auch künftig nicht zum Erliegen kommen dürfte. Bearishe Kommentare von Morgan Stanley drückten aber auf die Stimmung. Der durchschnittliche Goldpreis soll im nächsten Jahr bei 1.313 Dollar liegen, während man für 2013 noch einen Erwartungswert von 1.420 Dollar prognostiziert hatte. Diese Schwächetendenz soll bis 2018 anhalten. Eine Short-Wette auf das gelbe Edelmetall wird sogar als „todsichere Sache“ bezeichnet. Damit stimmt die US-Investmentbank in den Chor der anderen „Bären“ mit ein. Ähnlich pessimistische Kommentare kommen von Goldman Sachs und Credit Suisse. Einen Strich durch die Rechnung könnten allerdings die US-Politiker machen, falls sie mit ihren Machtspielchen einen Finanz-GAU auslösen sollten. Seit zehn Tagen befinden sich mehrere hunderttausend Staatsbedienstete im Zwangsurlaub und in einer Woche wird aller Voraussicht nach die aktuelle Schuldengrenze von 16,7 Billionen Dollar erreicht. Vor diesem Hintergrund spricht auch einiges für den Vermögensschutz und Sachwert Gold.
Am Donnerstagvormittag präsentierte sich der Goldpreis mit stabilen Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Dezember) um 0,10 auf 1.307,30 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Charttechnisch spannend

Der am Mittwochnachmittag von der US-Energiebehörde gemeldete Lageranstieg fiel mit 6,8 Millionen Barrel stärker als erwartet aus und brachte den Ölpreis zeitweise unter Druck. Aus charttechnischer Sicht steigt nun vor allem bei der Nordseemarke Brent die Spannung. Mit rund 102 Dollar bewegt sich der Brent-Future in einer massiven Unterstützungszone. Wird sie verletzt, eröffnet sich erhebliches Abwärtspotenzial.
Am Donnerstagvormittag präsentierte sich der Ölpreis mit erholten Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 0,43 auf 102,04 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,64 auf 109,70 Dollar zurückfiel.
 
ROHÖL UND PLATIN

Rohöl: Libyen im Fokus der Märkte


Die Entführung des libyschen Ministerpräsidenten Zaidane und dessen zwischenzeitliche Freilassung haben die Energiemärkte wieder zusehends verunsichert.

von Jörg Bernhard

Die Vorkommnisse zeigen, dass in den arabischen Ölfördernationen Risikoprämien relativ schnell zu- wie auch abnehmen können. Mittlerweile fällt die Prämie von Brent-Rohöl gegenüber der US-Sorte WTI mit rund acht Dollar relativ hoch aus. In den USA herrscht dank der im eigenen Land geförderten Schieferölmengen indes alles andere als ein begrenztes Angebot. Der gestrige von der EIA gemeldete Lageranstieg um 6,8 Millionen Barrel ist hierfür der beste Beweis. Da sich die Perspektiven der US-Wirtschaft aufgrund des Zwangsurlaubs großer Teile der US-Verwaltung und angesichts der theoretisch denkbaren Zahlungsunfähigkeit der USA massiv eingetrübt haben, wird sich an dem üppigen Ölangebot wohl kaum etwas ändern. Die am Nachmittag gemeldeten wöchentlichen Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen mit 374.000 deutlich schlechter als erwartet aus. Der Ölpreis zeigte sich davon kaum beeindruckt.
Am Donnerstagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit stabilen Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 0,04 auf 101,65 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,83 auf 109,89 Dollar anzog.

Platinpreis: Intakter Abwärtstrend

In der zweiten Augusthälfte drehte der Platinpreis nach unten und befindet sich seither in einem intakten Abwärtstrendkanal. Derzeit hält sich das Edelmetall knapp oberhalb einer leichten Unterstützungszone, die im Bereich von 1.370 Dollar verläuft. Wird sie verletzt, droht eine Korrektur in Richtung 1.300 Dollar. Ein Ausbruch aus dem Trendkanal nach oben und ein damit verbundenes Kaufsignal wäre hingegen bei einem markanten Überschreiten der 1.400-Dollar-Marke der Fall.
Am Donnerstagnachmittag präsentierte sich der Platinpreis mit etwas höheren Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Platin (Januar) um 6,70 auf 1.389,70 Dollar pro Feinunze.
 
10.10.2013 08:00 | Redaktion
Goldreserven der Zentralbanken des Eurosystems um 23,9 Mrd. Euro gestiegen

Informationen der Europäischen Zentralbank zufolge ist die Position Gold und Goldforderungen der Zentralbanken des Eurosystems während der am 4. Oktober geendeten Woche um 23,9 Mrd. Euro gestiegen und belief sich entsprechend auf 343,919 Mrd. Euro. Der Anstieg spiegelt laut Pressemeldung eine vierteljährliche Neubewertung und die Veräußerung von Gold durch eine Zentralbank des Eurosystems wider.

Die Nettoposition des Eurosystems in Fremdwährung verringerte sich gegenüber der Vorwoche um 5,0 Mrd. Euro auf 207,1 Mrd. Euro.

Nähere Informationen finden Sie auf der Webseite der EZB.
 
10.10.2013 13:30 | Redaktion
Goldproduktion Südafrikas im August um 1,4% gestiegen

Die gesamte Minenproduktion Südafrikas ist im August dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,1% gestiegen. Dies geht aus den von Statistics South Africa veröffentlichten vorläufigen Zahlen hervor.

Die Produktion von Gold verbuchte im August 2013 verglichen zum August 2012 ein Plus von 1,4%. Mit einem Zuwachs von 95,2% hat sich die Kupferproduktion nahezu verdoppelt und auch die Diamantenproduktion stieg deutlich um 27,2%, die Chromerzproduktion um 19,9% und die Nickelproduktion um 17,1%. Ebenfalls gestiegen sind der Ausstoß von Platingruppenmetallen (+7,8%) sowie die Manganerzproduktion (+6,4%).

Rückläufig war dagegen die Produktion von Eisenerz, bei welcher gegenüber dem Vorjahresmonat ein Minus von 12,3% verzeichnet wurde.
 
10.10.2013 07:01 | The Gold Report
Clive Maund - Der Bergbausektor ähnelt einem Somme-Schlachtfeld

Der technische Trader Clive Maund, die treibende Kraft hinter CliveMaund.com, redet in diesem Gold Report-Interview darüber, dass das anhaltende “nackte Shorten" von Edelmetallaktien immens schädlich für den Sektor gewesen ist und ein mit Toten übersähtes Schlachtfeld hinterlassen hat, wie am ersten Tag der Schlacht an der Somme. Das Positive dabei: Er glaubt, dass ihm seine Charts ein Kopf-Schulter-Tief zeigen, welches exzellente Einstiegspunkte ankündigt. Das sind die guten Nachrichten für jene Unternehmen, die Maund in diesem Interview erwähnt und von denen er glaubt, dass sie stark genug sind, diesen Angriff zu überleben.


The Gold Report: Mr. Maund, erklären Sie uns bitte, inwieweit Marktquantifizierungstechniken dem Anleger bei der Vorhersage von Ein- und Ausstiegspunkten für Edelmetallaktien helfen können.

Clive Maund: Das Ziel jener “Quantifizierungstechniken“ ist es, Unterbewertungen und überverkaufte Zustände aufzuspüren. Je größter die Unterbewertung ist und je stärker die überverkauften Zustände sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Aktie nach dem Kauf auch steigen wird. Solide Fundamentalanalyse wird sich auf das erstere konzentrieren; sie muss aber auch im Wissen darum praktiziert werden, dass viele Unternehmen ihren wahren finanziellen Zustand verschleiern, oder dahingehend ganz einfach lügen. Mit den traditionellen und bewährten technischen (Chart-)Analysetechniken wird das letztere aufgespürt.


The Gold Report: Was halten Sie von physischen Gold- und Silberbeständen in Form von Barren? Wie bewerten Sie den Kauf oder Verkauf des echten Metalls im Vergleich zum Kauf und Verkauf von Edelmetallaktien?

Clive Maund: Nichts geht über den Besitz physischer Gold- und Silberbarren. Neben dem psychologischen Nutzen, den der Besitz von physischem Gold und Silber bringt - er erzeugt das Gefühl von Wohlbefinden und Sicherheit, das sich, da bin ich mir ziemlich sicher, auch in besserer Gesundheit niederschlägt - hat man schließlich auch Zugang zu echtem Geld. In gewisser Weise ist der Papierwert dieses echten Geldes irrelevant; denn am Ende ist das Papier intrinsisch wertlos, nicht aber das physische Gold und Silber.

Erfahrene Gold- und Silberbarren-Investoren wissen, dass sie getrost den Fiat-Sturm um sie herum ignorieren können; allein der kleine Mann sitzt nervös auf der Stuhlkante und beobachtet die Gold- und Silberkurse in den Fiat-Währungen. In dieser Hinsicht sind Gold und Silber grundsolide. Ziel von Investitionen in oder Trading mit Edelmetallaktien ist es, die potentiellen Gewinne von Gold oder Silber, die in Fiat-Währung bemessen werden, zu hebeln. Und das ist viel riskanter, da jeder einzelne Wert in die Wertlosigkeit abstürzen kann, was bei Gold oder Silber nie passieren kann. Wenn man Edelmetallaktien nicht mit dem Ziel kauft, die potentiellen Gewinne beim Gold und Silber hebeln zu wollen, dann wäre man viel besser beraten, gleich die Metalle zu kaufen.


The Gold Report: Befinden wir uns aktuell an einem optimalen Einstiegspunkt für den Kauf vom Edelmetallaktien? Wenn ja, warum? Wie ließe sich der Kauf von Edelmetallaktien jetzt rechtfertigen, nachdem die Gold- und Silberkurse in diesem Jahr schon so harte Verluste hinnehmen mussten?

Clive Maund: Ich glaube, dass wir einen solchen Einstiegspunkt haben. Gold und Silber wurden in den letzten Jahren kaltgestellt, da “heißes“ Spekulativkapital in Märkte floss, die durch die ungebremste Expansion von Fiat-Währungen in die Höhe getrieben wurden - hier vor allem die Aktien- und Immobilienmärkte. Der Währungsentwertungswettlauf wird mit halsbrecherischer Geschwindigkeit fortgesetzt. Die Federal Reserve, die eigentlich mit gutem Beispiel hätte vorangehen sollen, ist jetzt führend in ihrer zum Scheitern verurteilten und unverantwortlichen Politik der quantitativen Lockerungen (QE), also der betrügerischen Verwässerung der Währung.

Man sollte in diesem Zusammenhang vor allem begreifen, dass zum aktuellen Zeitpunkt schon längst keine Umkehr mehr möglich ist. Vor allem in den USA hat die Fed keine andere Wahl mehr, als QE fortzusetzen oder sogar noch auszuweiten. Das Gerede um das ”Tapering” ist nur ein Ablenkungsmanöver, mit dem man den eigenen Leuten Trading-Gelegenheiten eröffnet, da die Massen jeder Äußerung der Fed Glauben schenken. Tatsache ist, dass die Fed niemals wirklich versucht hat, QE zurückzufahren; die Wirtschaft und die Aktienmärkte würden sofort schwerste Entzugserscheinungen bekommen, und das weiß die Fed auch. Sobald der Markt wirklich begreift, dass die Ausweitung des Geldangebots nicht aufhört, sondern nur noch zunehmen wird, können Gold und Silber nur noch steigen.

Jeder Versuch, die Gold- und Silberkurse durch mächtige plutokratische Körperschaften zu manipulieren, ist zum Scheitern verurteilt, da die Papiermärkte immer irrelevanter werden und von steigenden physischen Käufen an den Rand gedrängt werden. Ich glaube, dass die manipulativen Kräfte am Ende von den physischen Käufen gebändigt werden; die Diskrepanz zwischen Papier- und Metallpreisen wird durch Arbitrage beseitigt oder zumindest eingeschränkt. Mit anderen Worten: Wenn der physische Preis weiter steigt, dann wird auch der Papierkurs nach oben gedrückt, möglichweise mit großen Gezeter und Geschrei, weil sich die Manipulatoren querstellen. Sie können das Unausweichliche aber nicht aufhalten.

Ein weiterer Punkt dazu: In dem Ausmaß, in dem die Manipulatoren die Gold- und Silberkurse in letzter Zeit erfolgreich drücken konnten, in diesem Ausmaß sind sie jetzt auch als Schnäppchen zu betrachten - und in diesem Ausmaß ist auch ihr Erholungspotential zu betrachten, da die Geldmengenausweitung fortschreitet und die gegenseitigen Währungsentwertungen unvermindert fortgesetzt werden.


The Gold Report: Welche Rolle spielt die öffentliche Meinung für die Auf- und Abwärtsbewegungen der Edelmetallaktienkurse?

Clive Maund: Die öffentliche Meinung ist von entscheidender Bedeutung, weil die Öffentlichkeit, in der Masse betrachtet, immer falsch liegt. Was zählt, ist das Ausmaß der öffentlichen Zuversicht, oder wie jetzt gerade, des Pessimismus, und sein Trend. In den letzten Monaten war die Öffentlichkeit extrem negativ gegenüber Gold und Silber eingestellt, und das ist ein Hinweis auf eine wichtige Talsohle. Jetzt beginnt die negative Stimmung der Öffentlichkeit zu sinken, sie ist aber auf keinen Fall schon positiv. Wir haben noch deutlich mehr Aufwärtspotential, bevor die Öffentlichkeit so optimistisch ist, dass man sich Sorgen um ein Top mit Umkehr nach unten machen müsste.


The Gold Report: Welche Effekte haben ungedeckte Edelmetall-Leerverkäufe großer Finanzinstitutionen?

Clive Maund: Das anhaltende “nackte Shorten" von Edelmetallaktien ist immens schädlich für den Sektor gewesen und hat ein mit Toten übersätes Schlachtfeld hinterlassen, wie am ersten Tag der Schlacht an der Somme. Natürlich ist dieser Verkauf ungedeckter Short-Positionen Betrug, bestimmte Firmen können einen Aktie in einem schwachen Marktumfeld bombardieren, bis sie - wie durch eine sich selbst erfüllende Prophezeiung - kollabiert; dann geht man wieder rein und stellt seine Leerverkäufe billig glatt. Die Aufsichtsbehörden schauen dabei weg und man muss sich fragen, warum das so ist.

Das Positive an all dem ist natürlich Folgendes: Wenn sich der Staub am Ende des Abwärtstrends im Sektor gelegt hat, rappeln sich die überlebenden Unternehmen selbst wieder auf, sie schütteln den Staub ab und können sich in einer Welt umschauen, in der viel Wettbewerb eliminiert wurde - bevor sie mitkriegen, dass genau hinter ihnen ein großes bulliges Raubtier steht, das nur darauf wartet, Unternehmen wegen ihrer Projekte zu schlucken - was dann natürlich auch gut für die Aktionäre ist.

http://goldseiten.de/artikel/184892...aehnelt-einem-Somme-Schlachtfeld.html?seite=2
 
10.10.2013 11:52 | Eugen Weinberg
Starker Anstieg der US-Rohöllagerbestände

Energie

Der Brentölpreis kann am Morgen auf 110 USD je Barrel steigen und damit seine gestern verzeichneten Verluste wieder wettmachen. Preistreibend ist die Meldung, dass der libysche Ministerpräsident durch Rebellen entführt wurde. Dadurch wird die unverändert instabile Lage in dem nordafrikanischen OPEC-Land deutlich, welche sich in einer niedrigeren Ölproduktion niederschlagen dürfte. Derzeit fehlen dem Markt täglich nach wie vor ca. 800 Tsd. Barrel an hochwertigem Rohöl aus Libyen. Dies unterstützt insbesondere den Brentölpreis, da libysches Öl hauptsächlich nach Europa geliefert wird und Brentöl eine vergleichbare Qualität aufweist wie libysches Öl.

Die Preisdifferenz zwischen Brent und WTI hat sich inzwischen auf knapp 8 USD je Barrel ausgeweitet, wofür auch die gestern vom US-Energieministerium veröffentlichten Lagerdaten verantwortlich zeichnen. Diese zeigten einen unerwartet kräftigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um 6,8 Mio. Barrel und setzen damit den WTI-Preis unter Druck. Innerhalb der letzten drei Wochen sind die US-Rohölvorräte um 14,9 Mio. Barrel gestiegen, was dem stärksten 3-Wochenanstieg seit April 2012 entspricht.

Wir haben in einem Mitte der Woche veröffentlichten "Rohstoffe kompakt" darauf hingewiesen, dass der kräftige Lagerabbau in den Sommermonaten durch eine ungewöhnlich hohe Rohölverarbeitung der Raffinerien begünstigt wurde. Wir haben außerdem argumentiert, dass mit einer Normalisierung der Rohölverarbeitung die US-Lagerbestände wieder steigen sollten. Dies scheint inzwischen der Fall zu sein. Wurden Mitte September von den US-Raffinerien noch 16,1 Mio. Barrel Rohöl pro Tag verarbeitet, so waren es zuletzt nur noch 14,9 Mio. Barrel pro Tag. Zudem erfolgte der Großteil des Lageraufbaus an der US-Golfküste, wo sich die Hälfte der US-Raffineriekapazitäten befinden.


Edelmetalle

Der Goldpreis fiel erstmals seit einer Woche vorübergehend wieder unter die Marke von 1.300 USD je Feinunze. Dies war teilweise dem festeren US-Dollar geschuldet. Im späten Handelsverlauf kamen zudem Marktgerüchte auf, dass eine Einigung im US-Haushaltsstreit erzielt werden könnte. Gold handelt daher heute Morgen weitgehend unverändert nur knapp über 1.300 USD. Die Veröffentlichung des Protokolls der letzten Fed-Sitzung vom 17. und 18. September hatte keine Auswirkung, basiert die Einschätzung der FOMC-Mitglieder doch auf mittlerweile veralteten Informationen.

Daten des World Gold Councils zufolge haben die im Goldabkommen zusammengeschlossenen europäischen Zentralbanken im jüngst abgelaufenen Vertragsjahr so wenig Gold wie nie zuvor seit Einführung der Abkommen im Jahr 1999 verkauft. Das einzige Land, das Gold verkauft hat, war Deutschland. Die Bundesbank hat demnach 5,1 Tonnen veräußert - allerdings ausschließlich zu Zwecken der Münzprägung.

Nach derzeitigen Plänen des Bundesfinanzministeriums und der Prägeanstalten sollen in den nächsten zwölf Monaten 220 Tsd. Münzen à ½ Unze und 200 Tsd. Münzen à 1/8 Unze geprägt werden. Dies entspricht 4,34 Tonnen Gold. Damit könnte im laufenden und gleichzeitig letzten Jahr des aktuellen Zentralbankgoldabkommens noch weniger Gold verkauft werden. Dies dürfte die Diskussion anheizen, ob ein neues Abkommen überhaupt noch notwendig ist.

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Industriemetalle

Das International Stainless Steel Forum hat gestern Daten zur globalen Edelstahlproduktion im ersten Halbjahr 2013 veröffentlicht und dabei gleich mit mehreren Rekorden aufgewartet. So ist die Edelstahlproduktion in den ersten sechs Monaten 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 4,6% auf ein Allzeithoch von 18,6 Mio. Tonnen gestiegen. Dies war fast ausschließlich auf China zurückzuführen, wo 15% mehr Edelstahl hergestellt wurde. Die gesamte asiatische Region stand für rund 70% der weltweiten Produktion. Die für das zweite Quartal berichtete Produktionsrate von 9,2 Mio. Tonnen war ebenfalls die höchste, die es jemals in einem zweiten Quartal gab.

Allerdings wurde zwischen April und Juni im Vergleich zum Vorquartal weniger Edelstahl produziert. Dennoch bleiben die Produzenten auf einem guten Weg, im Gesamtjahr eine neue Rekordmenge Edelstahl herzustellen. Denn die Nachfrage dürfte sich laut MEPS, ein auf die Analyse der Stahlmärkte spezialisiertes Research-Institut, kontinuierlich verbessern. Ausgehend von einer gesamtwirtschaftlichen Erholung erwartet MEPS ein Anziehen der Aktivitäten im späteren Quartalsverlauf. Dies könnte sich auch in höheren Preisen für Edelstahl bemerkbar machen.

Inwiefern die Nickelpreise davon unterstützt werden, bleibt allerdings fraglich. Zwar ist die Edelstahlindustrie der Hauptabnehmer von Nickel, allerdings ist der Nickelmarkt durch die Inbetriebnahme neuer Projekte und der sehr hohen Nickelroheisenproduktion in China auf absehbare Zeit sehr gut versorgt.


Agrarrohstoffe

Die Kakaonachfrage befindet sich weiter auf Erholungskurs. Laut Europäischer Kakaovereinigung wurden in Europa im dritten Quartal 331,5 Tsd. Tonnen Kakao verarbeitet. Das waren 4,7% mehr als im Vorjahr und lag im Rahmen der Erwartungen. Seit Jahresbeginn beläuft sich die Menge der in Europa verarbeiteten Kakabohnen auf 981 Tsd. Tonnen, was einem Anstieg um 2% gegenüber der Vorjahresperiode entspricht.

Nach dem Rückgang der Verarbeitung um 10% im Vorjahr dürfte daher für das Gesamtjahr wieder ein Plus zu Buche stehen. Begünstigt wird die Kakaovermahlung durch eine Ausweitung der Verarbeitungsmargen, da sich Kakaobutter und Kakaopulver zuletzt stärker verteuert haben als Kakoabohnen. Die Verarbeitungszahlen für Nordamerika werden in einer Woche veröffentlicht. Dort wird mindestens mit einem ähnlich starken Anstieg der Vermahlungszahlen gerechnet. Die Kakaopreise bleiben vor diesem Hintergrund gut unterstützt.

Die EU wird in diesem Jahr laut der Vereinigung der europäischen Getreidehändler Coceral eine Maisernte von 65,3 Mio. Tonnen erzielen. Dies wären 9 Mio. Tonnen mehr als im Vorjahr. Der Anstieg ist auf eine höhere Ernte in Osteuropa zurückzuführen, während die Ernte in Westeuropa stagnieren soll. In Deutschland wird sogar eine geringere Ernte erwartet. Aufgrund dessen dürfte Westeuropa weiterhin auf Importe angewiesen sein.

http://goldseiten.de/artikel/184931--Starker-Anstieg-der-US-Rohoellagerbestaende.html?seite=2
 
10.10.2013 09:16 | Martin Siegel
Fed-Chef Bernanke versteht Gold nicht (Teil 1)

Der Goldpreis verliert im gestrigen New Yorker Handel leicht von 1.310 auf 1.307 $/oz. Heute Morgen gibt der Goldpreis im Handel in Shanghai und Hongkong weiter nach und notiert aktuell mit 1.302 $/oz um etwa 15 $/oz unter dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien fallen weltweit zurück.


Von der Weltfinanzkrise zum Crack-up-Boom (Katastrophenhausse)

Handelsblatt Online: „Zentralbanken sind schlechte Goldhändler“ (Teil 1)

Auffällig ist zunächst, dass falsche Zahlen veröffentlicht werden, die trotz mehrfacher Leserhinweise nicht korrigiert werden. So werden im Artikel Goldkäufe der Zentralbanken für 2012 mit 535 Millionen Tonnen und für 2013 mit bis zu 350 Millionen Tonnen angeben. Dabei liegen die Schätzungen bei 535 Tonnen und bei 350 Tonnen.

Aus dem Artikel: Im Juli hat Ben Bernanke vor dem Bankenausschuss des US-Senats erklärt, dass „niemand den Goldpreis wirklich versteht und ich auf nicht vorgeben will, ihn wirklich zu verstehen“.

Kommentar 1: Alan Greenspan, der Vorgänger Bernankes hat Gold in seinem Artikel „Gold und wirtschaftliche Freiheit“ klar und deutlich erklärt: „Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Enteignung durch Inflation zu schützen. Es gibt dann kein sicheres Wertaufbewahrungsmittel mehr. Die Finanzpolitik des Wohlfahrtsstaates macht es erforderlich, dass es für Vermögensbesitzer keine Möglichkeit gibt, sich zu schützen. Das ist das schäbige Geheimnis, dass hinter der Verteufelung des Goldes durch die Vertreter des Wohlfahrtsstaates steht. Staatsverschuldung ist einfach ein Mechanismus für die „versteckte“ Enteignung von Vermögen. Gold verhindert diesen heimtückischen Prozess. Es beschützt Eigentumsrechte. Wenn man das einmal verstanden hat, ist es nicht mehr schwer zu verstehen, warum die Befürworter des Wohlfahrtstaates gegen den Goldstandard sind“ (Alan Greenspan 1966).

Kommentar 2: Die Deutsche Bundesbank erklärt: „Der Gesetzgeber hat der Bundesbank die deutschen Währungsreserven anvertraut. Diese bestehen aus Gold, Devisen und Sonderziehungsrechten. Die Gegenleistung ist Geldwertstabilität“ (17.02.2012). Wenn der Chef der Fed, Ben Bernanke, den Goldpreis nicht versteht, Gold aber den weitaus größten Anteil an den Währungsreserven hat, die ihm anvertraut worden sind, um als Gegenleistung Geldwertstabilität zu erhalten, dann sind massive Zweifel an der Aufgabenerfüllung der Fed (und anderer Zentralbanken) angebracht.


Die Edelmetallmärkte

Auf Eurobasis gibt der Goldpreis bei einem stabileren Dollar leicht nach (aktueller Preis 31.156 Euro/kg, Vortag 31.236 Euro/kg). Am 18.07.11 hatte der Goldpreis die vorläufige Zielmarke von 1.600 $/oz überschritten und wurde damit erstmals seit über 20 Jahren wieder fair bewertet. Durch Preissteigerungen und die Ausweitung der Kreditmenge hat sich der faire Wert für den Goldpreis mittlerweile auf 1.800 $/oz erhöht. Mit der anhaltend volatilen Entwicklung an den Finanzmärkten ist nach heutiger Kaufkraft ein Preisband zwischen 1.700 und 1.900 $/oz gerechtfertigt. Unter 1.700 $/oz bleibt der Goldpreis unterbewertet, über 1.900 $/oz (nach heutiger Kaufkraft) beginnt eine relative Überbewertung. Bei einem Goldpreis von über 1.800 $/oz können viele Goldproduzenten profitabel wachsen und die Goldproduktion insgesamt längerfristig erhöhen. Bei einem Goldpreis von unter 1.700 $/oz wird die Goldproduktion mittelfristig sinken. Wegen der fehlenden Anlagealternativen empfiehlt es sich, auch zum Beginn einer zu erwartenden Übertreibungsphase voll in Gold, Silber und den Edelmetallaktien investiert zu bleiben. Mit der negativen Berichterstattung in den letzten Monaten wurden die schwachen Hände aus dem Goldmarkt vertrieben, so dass nach dem Ausverkauf bis Ende Juni wieder mit einer stabileren und ruhigeren Preisentwicklung gerechnet werden kann. In der kommenden Inflationsphase (Crack-up-Boom, Beschreibung in der Zeitschrift „Smart-Investor“, Ausgabe April 2009 (http://www.smartinvestor.de/pdf/Smart-Investor-4-2009-S-44-49.pdf) wird der Zielkurs des Goldpreises deutlich angehoben werden müssen.


Silber gibt leicht nach (aktueller Preis 21,99 $/oz, Vortag 22,27 $/oz). Platin verliert (aktueller Preis 1.381 $/oz, Vortag 1.395 $/oz). Palladium entwickelt sich relativ stabil (aktueller Preis 704 $/oz, Vortag 708 $/oz). Die Basismetalle entwickeln sich uneinheitlich. Kupfer fällt 1,9 % zurück.


Der New Yorker Xau-Goldminenindex erholt sich nach einer schwächeren Eröffnung und schließt mit einem Verlust von 0,2 % oder 0,1 Punkten bei 88,8 Punkten. Bei den Standardwerten erholt sich Yamana um 2,1 %. Bei den kleineren Werten brechen Carpathian um 33,3 % und Pretium um 30,5 % ein. Carpathian meldet die Verschiebung des Beginns der Goldproduktion im RDM Projekt auf das Dezemberquartal und massive Finanzierungsprobleme. Besonders bitter ist eine Kapitalerhöhung über 19,4 Mio $, die im September bei 0,14 $ abgeschlossen wurde bei einem aktuellen Aktienkurs von 0,09 $. Bei Pretium hat die Firma Strathcona die Überprüfung der Bohrergebnisse der Firma Snowden ohne Begründung abgebrochen, was eine extreme Unsicherheit über die hochgradige Ressourcen des Brucejack und Snowfield Projekts zur Folge hat. Bei den Silberwerten geben United 10,0 %, Sabina 7,8 % und Aurcana 6,0 % ab.


Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel stabil. DRD können 4,2 % und Anglogold 2,6 % zulegen.


Die australischen Goldminenaktien entwickeln sich heute Morgen schwächer. Bei den Produzenten fallen St Barbara 9,1 %, Teranga 8,6 % und Regis 7,3 %. Millennium erholt sich um 5,6 %. Bei den Explorationswerten fallen Mutiny 13,9 % und Drake 11,1 %. Die Metallwerte zeigen sich wenig verändert.
 
P.M. Kitco Roundup: Gold Ends Down On Follow-Through Technical Selling, Better Risk Appetite In MarketPlace

Thursday October 10, 2013 2:14 PM

(Kitco News) - Gold prices ended the U.S. day session moderately lower Thursday, pressured in part by a pick-up in trader and investor risk appetite. Some follow-through technical selling pressure was also featured after Wednesday’s losses. A rebound in the U.S. dollar index Wednesday and Thursday is also a bearish “outside market” factor for the precious metals. December Comex gold was last down $10.20 at $1,296.70 an ounce. Spot gold was last quoted down $10.30 at $1297.25. December Comex silver last traded down $0.026 at $21.87 an ounce.

There was a general “risk-on” attitude in the marketplace Thursday as there is some movement from House Republicans on extending the U.S. debt ceiling limit. President Obama was meeting with House GOP leaders Thursday afternoon. The overall U.S. budget/ debt ceiling debacle is far from being completely solved, however.

U.S. economic data released Thursday included the weekly jobless claims report, which showed a rise in claims. However, the data was skewed by recent reports not including all 50 U.S. states.

The G-20 finance ministers and central bankers meeting gets under way Thursday in Washington. World finance and central bank officials are saying the U.S. debt/budget fiasco will begin to hurt world economies if U.S. lawmakers to reach agreement on the matter soon.

The London P.M. gold fix is $1,298.50 versus the previous P.M. fixing of $1,304.00.

Technically, December gold futures prices closed nearer the session low on follow-through technical pressure from Wednesday’s losses. The gold market bears have the overall near-term technical advantage. A six-week-old downtrend is in place on the daily bar chart. The gold bulls’ next upside near-term price breakout objective is to produce a close above solid technical resistance at last week’s high of $1,353.80. Bears' next near-term downside breakout price objective is closing prices below solid technical support at the August low of $1,271.80. First resistance is seen at Thursday’s high of $1,312.00 and then at Wednesday’s high of $1,323.30. First support is seen at Thursday’s low of $1,293.40 and then at the September low of $1,291.50. Wyckoff’s Market Rating: 3.5

December silver futures prices closed nearer the session low Thursday. Silver bears have the overall near-term technical advantage. Silver bulls’ next upside price breakout objective is closing prices above solid technical resistance at $23.00 an ounce. The next downside price breakout objective for the bears is closing prices below solid technical support at last week’s low of $20.63. First resistance is seen at Thursday’s high of $22.25 and then at this week’s high of $22.525. Next support is seen at this week’s low of $21.65 and then at $21.44. Wyckoff's Market Rating: 4.0.

December N.Y. copper closed up 155 points at 324.65 cents Thursday. Prices closed nearer the session high on short covering. Prices hit a fresh three-week low early on.

Copper bears have the slight near-term technical advantage. Copper bulls' next upside breakout objective is pushing and closing prices above solid technical resistance at this week’s high of 332.15 cents. The next downside price breakout objective for the bears is closing prices below solid technical support at the September low of 319.05 cents. First resistance is seen at 327.50 cents and then at 330.00 cents. First support is seen at Thursday’s low of 321.50 cents and then at 320.00 cents. Wyckoff's Market Rating: 4.5.
 
Analysts List Chart Levels Where Gold Could Gain Momentum

By Allen Sykora of Kitco News
Thursday October 10, 2013 12:30 PM

(Kitco News) - The end-of-September high and 20-day moving average are being cited as key technical levels to watch above current gold prices, while the Oct. 2 low and a couple of Fibonacci points are being cited as important support points.

Gold this week has meandered within the range of the past three weeks as traders monitor the political impasse in Washington D.C. That has led to a partial shutdown of the U.S. government due to the lack of a continuing resolution on the budget, with another big fight expected over the debt-ceiling limit.

Analysts at optionsXpress, in a research note, said the metal is consolidating in an increasingly tight range.

“The pattern can be viewed as non-directional, meaning it does not hint at a possible direction until a breakout occurs,” the firm said. “The formation has tightened significantly and could be on the verge of determining a market direction at some point in the not-too-distant future. The oscillators also give neutral readings, providing traders no hints as to the possible near-term direction of the gold market.”

Against this backdrop, Kitco News spoke with several traders and analysts for their views on key chart points to watch for a potential break in either direction.

Resistance Seen at Sept. 30 High, Moving Averages

December gold has been in a range of $1,276.90 to $1.353.80 an ounce since Sept. 23. Typically, areas where the market stops on the upside and downside for any meaningful length of time are seen as support and resistance levels, thus the Sept. 30 high of $1,353.80 is seen as a key upside chart point and place where buy stops can be expected, analysts said.

Ahead of this, however, there is also minor resistance at this week’s high, which is $1,330.80, said Frank Lesh, broker and futures analyst with FuturePath Trading. He later pointed out that a trendline starting from the Sept. 3 high passes not far away, currently around $1,327 an ounce.

“After that, big-time resistance is at that high (around) $1,353,” Lesh said.

Charles Nedoss, senior market strategist with Kingsview Financial, pointed out that gold has been stalling right around the 20-day moving average lately, making this a key resistance area.

December gold hit a daily high above the 20-day average each day from Monday through Wednesday, but has not been able to close above it. The metal came close on Tuesday, when the average was at $1,324.70, gold rose to $1,330.80 but settled at $1,324.60.

As Nedoss spoke, the 20-day average for December gold was at $1,320.40 an ounce. As of 11:32 a.m. EDT, the contract was at $1,300.60 with a high for the day of $1,312.

“Technically, we need to close above $1,320.40 to start rekindling any bullish forces. That’s where the 20-day is,” Nedoss said.

December gold closed above the 10-day moving average Monday and Tuesday but below again on Wednesday. This average now passes through $1,315.70.

Collectively, the 10- and 20-day averages are offering resistance, Nedoss said. “We really haven’t been decisively above those since the last big rally up to $1,434 (hit on Aug. 28).”

Support Seen At Oct. 2 Low, Fibonacci Levels

The Oct. 2 low of $1,276.90 meant the market stopped not far from the low of $1,271.80 from early August. These two levels are close enough to be considered a double-bottom, Lesh said.

“If we break the $1,276 low, we’ll certainly see $1,271,” Lesh said. “I don’t know if $1,271 would hold any more. We could make a quick trip down to $1,238, the next level of support underneath us, and then down towards $1,200.”

Darin Newsom, senior analyst with DTN, said gold lately has held in the general vicinity of the 50% and 61.8% Fibonnaci retracements of the run-up from the May low of $1,182.60 to the late-August high of $1,434. These Fibonnaci levels lie at $1,308.30 and $1,278.60.

“The last two lows ($1,276.90 and $1,271.80) we’ve seen have been around that range,” he said. “Both times, it rallied back above this test of the lower end. Now, we’re working our way back down there. We’ll see if it holds again.”

Newsom said gold is technically in a retracement sell-off within a long-term secondary uptrend.

“That’s why it’s so important to hold these support levels,” he said. “We had a bearish signal on a weekly chart last week indicating this market should continue to go down. Now we’ll see how serious that can be taken and if we do actually break below last week’s low.”
 
The Most Important Chart For Silver

Thursday October 10, 2013 11:08 AM

(Kitco News) - Legendary commodity trader and market analyst W.D. Gann said his most important charts for market analysis and trading were the weekly charts.

Reason: They give an important bigger-picture view of where market prices have been and where they may be going--but not so big (as the monthly charts) to not give some near-term trading signals. Indeed, history shows that market prices tend to gravitate toward historical highs and lows when significant, trending price moves are under way.

Another famous and successful trader/analyst in the early to mid-1900s was Richard D. Wyckoff. His basic trading methodology was to chart price, volume and their relationships over time. He almost certainly employed longer-term charts in his work--including the weekly chart. He would search for "turning points" in markets. Wyckoff believed market price action consists of waves of buying (or selling) that last just as long as they can attract buyers (or sellers). When that following is exhausted, the wave stops and a counter-wave begins. His theory is not unlike the Elliott Wave theory.

See on the weekly continuation chart for nearby COMEX silver futures that a 2.5-year-old downtrend line is in place. This suggests the silver market bears remain in firm overall technical command and that the path of least resistance for silver prices will remain sideways to lower, on a weekly degree basis, until the downtrend line is penetrated on the upside and negated.

See the important technical support and resistance lines on the weekly silver chart. A push in nearby silver futures prices above the strong chart resistance level at $25.12 level would provide the bulls with upside technical strength, including starting to push prices above and then possibly negating the downtrend line seen on the weekly chart. A drop in silver prices below firm technical support at the 2013 low of $18.185 would give the silver market bears fresh downside technical momentum to suggest a challenge of major support at the $15.00-an-ounce level, or below.

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GOLD UND ROHÖL

Gold: Verkaufsdruck nimmt wieder zu


Aufkommende Hoffnung, dass Republikaner und Demokraten einem Kompromiss im Streit um den Staatshaushalt und das Anheben der Schuldengrenze näher kommen könnten, haben den Goldpreis belastet.

von Jörg Bernhard

Während zuvor die Sorgen um eine drohende Zahlungsunfähigkeit der USA das gelbe Edelmetall nicht sonderlich verteuert hatte, nehmen die Marktakteure die jüngste Entwicklung zum Anlass, sich von Gold abzuwenden. Die gestrige Kursrally um über zwei Prozent am Aktienmarkt hat die Risikoaversion – und damit auch das Interesse an Gold – deutlich zurückgehen lassen. Negative Daten vom US-Arbeitsmarkt, wo die wöchentlichen Neuanträge von 308.000 auf 374.000 katapultiert wurden, verhinderten Schlimmeres. Je schlechter sich der Arbeitsmarkt entwickelt, desto unwahrscheinlicher wird ein Zurückfahren der Anleihekäufe durch die Fed lautet die Devise. Analysten sind derzeit dennoch überwiegend pessimistisch bezüglich des Goldpreises gestimmt. Laut einer Bloomberg-Umfrage unter 27 Analysten rechnen 56 Prozent der Befragten für die kommende Woche mit fallenden Goldpreisen, während 30 Prozent „bullish“ gestimmt sind.
Am Freitagvormittag präsentierte sich der Goldpreis mit stabilen Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Dezember) um 4,50 auf 1.292,40 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Datenflut fällt aus

Wegen des Zwangsurlaubs zahlreicher US-Staatsdiener gibt es heute weder Zahlen vom US-Einzelhandel noch zu den Produzentenpreisen. Und auch auf die Lagerbestände muss verzichtet werden. Lediglich der von der Uni Michigan ermittelte Index zum Konsumentenvertrauen könnte für Impulse sorgen. Laut einer Bloomberg-Umfrage unter Analysten soll sich dieser von 77,5 auf 75,0 Zähler ermäßigt haben.
Am Freitagvormittag präsentierte sich der Ölpreis mit erholten Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 0,34 auf 102,67 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,26 auf 111,54 Dollar zurückfiel.
 
Ölpreise fallen nach IEA-Prognose - US-Haushaltsstreit weiter im Fokus

NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Freitag nach einer Förderprognose der Internationalen Energieagentur (IEA) für das kommende Jahr gesunken. Nach wie vor werde aber auch die weitere Entwicklung im US-Haushaltsstreit am Ölmarkt genau verfolgt, heißt es von Händlern. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 111,44 US-Dollar. Das waren 36 Cent weniger als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI sank deutlich um 1,33 Dollar auf 101,68 Dollar.

Nach Einschätzung der IEA werden die Förderstaaten außerhalb der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec), darunter vor allem die USA, ihre tägliche Produktion im kommenden Jahr um 1,7 Millionen Barrel auf 56,4 Millionen Barrel erhöhen. Dies wäre der stärkste Zuwachs seit den 1970er Jahren. "Die Ölpreise fallen, nachdem die IEA ihre neue Prognose veröffentlicht hatte", sagte Rohstoffexperte Hannes Loacker von der Raiffeisen Bank International in Wien. Sollten die Prognosen der Agentur zutreffen, dürfte der Preis für Nordsee-Öl weiter unter Verkaufsdruck geraten und im kommenden Jahr unter die Marke von 100 Dollar fallen.

Allerdings bleibt auch die weitere Entwicklung im US-Haushaltsstreit ein wichtiges Thema am Ölmarkt. Am Donnerstagabend hatten die Ölpreise noch deutlich zugelegt, nachdem eine Annäherung im Streit um die US-Schuldengrenze bekannt geworden war. Demnach wollen die Republikaner einer vorübergehenden Erhöhung der staatlichen Schuldenobergrenze zustimmen, soweit sich die Regierung auf anderen Politikfeldern diskussionsbereit zeigt. Im Gespräch ist demnach eine sechswöchige Erhöhung der Schuldengrenze. Damit würde die Mitte Oktober drohende Zahlungsunfähigkeit der USA zumindest hinausgezögert.

Der Preis für Opec-Rohöl legte hingegen zuletzt zu. Nach Berechnungen des Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) am Donnerstag im Durchschnitt 107,69 US-Dollar. Das waren 75 Cent mehr als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/jsl
 
ROHÖL UND GOLD

Rohöl: Geschwächt ins Wochenende


Der Ölpreis musste vor dem Wochenende einen Dämpfer hinnehmen. Der ungelöste Konflikt zwischen Demokraten und Republikanern drückt auf die Laune der Marktakteure.

von Jörg Bernhard

Die Differenz zwischen der Nordseemarke Brent und der US-Sorte WTI belief sich am gestrigen Donnerstag auf mehr als neun Dollar und stellte damit den größten Spread seit Anfang Juni dar. Sorgen um die weitere Entwicklung der US-Konjunktur, gepaart mit einem steigenden Angebot an Öl belasten WTI. Auf der anderen Seite des Atlantiks fällt das Überangebot nicht ganz so heftig aus. Geopolitische Risiken werden hier immer wieder zum Aufbau von Prämien führen, wie die Entführung des libyschen Premier-Ministers in dieser Woche gezeigt hat.
Am Freitagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit schwachen Notierungen. Bis gegen 15.05 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 2,05 auf 100,96 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,97 auf 110,83 Dollar anzog.

Goldpreis: Markanter Kursrückgang

Während in den USA wichtige Konjunkturdaten aufgrund der „lahmgelegten US-Verwaltung“ entfallen, standen am Vormittag revidierte Inflationsdaten aus Deutschland und Italien zur Bekanntgabe an. Mit 0,9 Prozent p.a. in Italien und 1,4 Prozent p.a. in Deutschland stellt die Teuerung weiterhin kein Problem dar. Die EZB sieht Raten von bis zu zwei Prozent als tolerierbar an. Montagfrüh veröffentlicht China aktuelle Daten von der Inflationsfront. Dort wird ein Anstieg von 2,6 auf 2,9 Prozent erwartet. Dies dürfte den dortigen Goldhunger auf relativ hohem Niveau unterstützen. In diesem Jahr wird das Reich der Mitte höchstwahrscheinlich zum weltgrößten Gold-Nachfrager aufsteigen, weil der Goldappetit der Inder von Regierungsseite derzeit deutlich gezügelt wird.
Am Freitagnachmittag präsentierte sich der Goldpreis mit fallenden Notierungen. Bis gegen 15.05 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Januar) um 27,10 auf 1.269,80 Dollar pro Feinunze.
 
STEIGENDE NACHFRAGE
China löst USA als größten Öl-Importeur ab


Die USA sind von China als größter Öl-Importeur der Welt abgelöst worden.

Chinas stetig ansteigende Nachfrage nach Öl habe dazu geführt, dass es das größte Öl-Einfuhrland geworden ist und damit die USA im September 2013 übertroffen hat, heißt es in Medienberichten unter Berufung auf die US-Regierungsbehörde für Energieinformation (EIA).

Im vergangenen Monat habe China täglich 6,3 Millionen Barrel Öl mehr verbraucht als es produziert habe, so der Bericht. Die USA hätten diese Lücke hingegen lediglich mit 6,1 Millionen importierten Barrel Öl schließen müssen. Die EIA geht davon aus, dass sich dieser Trend angesichts der boomenden Wirtschaft in China auch 2014 fortsetzt./pas/DP/she
 
10.10.2013 13:30 | Redaktion
Goldproduktion Südafrikas im August um 1,4% gestiegen

Die gesamte Minenproduktion Südafrikas ist im August dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,1% gestiegen. Dies geht aus den von Statistics South Africa veröffentlichten vorläufigen Zahlen hervor.

Die Produktion von Gold verbuchte im August 2013 verglichen zum August 2012 ein Plus von 1,4%. Mit einem Zuwachs von 95,2% hat sich die Kupferproduktion nahezu verdoppelt und auch die Diamantenproduktion stieg deutlich um 27,2%, die Chromerzproduktion um 19,9% und die Nickelproduktion um 17,1%. Ebenfalls gestiegen sind der Ausstoß von Platingruppenmetallen (+7,8%) sowie die Manganerzproduktion (+6,4%).

Rückläufig war dagegen die Produktion von Eisenerz, bei welcher gegenüber dem Vorjahresmonat ein Minus von 12,3% verzeichnet wurde.
 
11.10.2013 06:00 | Redaktion
Gold- und Devisenreserven Russlands um 2,2 Mrd. USD gesunken

Wie die russische Zentralbank gestern bekannt gab, sind die Gold- und Devisenreserven des Landes in der am 4. Oktober geendeten Woche um 2,2 Mrd. USD gesunken. Entsprechend beliefen sich die internationalen Reserven Russlands am vergangenen Freitag auf 512,7 Mrd. USD. In der vorangegangenen Woche waren sie bereits um 1,0 Mrd. USD auf 514,9 Mrd. USD gesunken.

Nähere Informationen finden Sie auf der Webseite der russischen Zentralbank: www.cbr.ru.
 
11.10.2013 07:00 | Klaus Singer
Gold ohne Phantasie

Gold scheitert gestern Abend erneut an dem wichtigen Pegel bei rund 1320 im Umfeld der Veröffentlichung des Protokolls der FOMC-Sitzung vom 18. September. Es hatte als Motiv für die Zurückstellung der QE-Drosselung das abzusehende politische Patt hinsichtlich Budget und Schuldendeckel angegeben. Das war zwar schon vorher so kommuniziert worden, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Wir analysieren im folgenden, wie die Entwicklung des Goldpreises in Bezug auf sein engeres Umfeld einzuordnen ist. Wir hatten hier schon festgestellt, dass der Goldpreis-Entwicklung die Inflationsphantasie etwas abhanden kommt. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass die (offizielle) Inflationsrate sich gegenwärtig, gelinde gesagt, müde entwickelt.

Für die Entwicklung des Goldpreises werden als fundamentale Einflussfaktoren hauptsächlich angegeben: Schutz gegen Inflation, Schutz gegen Währungs-Entwertung, sowie allgemeiner Katastrophenschutz, insbesondere vor Finanzkrisen.

Hinsichtlich des Aspekts des Katatrophenschutzes wäre eigentlich zu erwarten gewesen, dass der Goldpreis im Zuge der amerikanischen Politposse um Not-Budget und Schuldendeckel mehr Stärke zeigt - es sei, die Finanzmärkte würden dieses Theater nicht als wirkliche Belastung sehen, sondern von vorneherein darauf setzen, dass die politischen Parteien eine ihnen genehme Lösung finden. Mit einem Aufschwung des VIX, dem Angstmesser der Aktienmärkte, über 20, sowie einem starken Anstieg der Zinsen für kurzfristige Staatsanleihen (Laufzeit 4 Wochen, drei Monate) scheidet diese Erklärung aber wohl aus.

Der Goldpreis steht wie jedes anderes Asset in einem Geflecht von Preisen anderer Assets. Nachfolgend soll die Beziehung zu den realen, 10-jährigen Treasury-Zinsen (“DFII10″), den nominalen 10-jährigen Zinsen (“TNX”) und den sich daraus ergebenden Inflationserwartungen (“Infl.-Exp.”) untersucht werden. Zusätzlich komplettieren wir das Bild durch eine Reihe von Intermarketbeziehungen zu anderen Assets.

Wir untersuchen die Situation zu zwei Zeitpunkten. Neben der aktuellen Betrachtung schauen wir auf März 2012, die Hälfte der Phase zwischen dem Allzeit-Hoch des Goldpreises im September 2011 und der Abwärtsbeschleunigung ab Herbst 2012.

Das Ergebnis: Aktuell reagiert der Goldpreis auf DFII10 und TNX nur noch deutlich unterproportional, bzw. zuletzt sogar divergent, in März 2012 zeigte der Goldpreis noch relative Stärke bei durchgehender Divergenz. Die Phase finanzieller Repression mit negativen Realzinsen zwischen Ende 2011 und Mai 2013 stützte den Goldpreis wohl auch nur bis September 2012, dem Zeitpunkt als die EZB ihr OMT-Programm aktivierte und die Fed weitere QE-Maßnahmen ankündigte. Die nominalen Zinsen (TNX) beeinflussen den Goldpreis über ihre Wirkung als Opportunitätskosten, ein hohes Niveau dürfte den Goldpreis tendenziell belasten.

Die aus der Differenz zwischen nominalen und realen Zinsen gebildeten Inflationserwartungen zeigen aktuell wie im März 2012 nur einen geringen Zusammenhang mit dem Verlauf des Goldpreises, tendenziell reagiert er unterproportional hierzu. Das deckt sich mit der Diskussion des Zusammenhangs Gold vs Inflationsraten.

Herausgreifen möchte ich noch den recht engen Zusammenhang zwischen Öl Brent (OBT) und Gold. Der Preis von Gold lief per März 2012 noch stärker als der von Öl Brent, aktuell entwickelt er sich schwächer. Hier dürfte auch eine Verbindung zum Inflationsaspekt bestehen.

Die Ergebnisse sind in folgender Tabelle zusammengefasst.

Zur Methode: Wir setzen hierzu durchgängig ein auf Korrelationen basierendes Verfahren ein (Zeitfenster von September 2008 bis heute), das es erlaubt kurz- und mittelfristig zu beurteilen, ob der Goldpreis in Bezug auf die Vergleichswerte besser oder schlechter läuft. Zudem wird festgestellt, ob überhaupt ein signifikanter statistischer Zusammenhang der betrachteten Zeitreihen besteht. Im oberen Chartfenster zeigt die braune Kurve eine relative Stärke des Goldpreises an, wenn sie über dem roten Band verläuft, darunter wird relative Schwäche angezeigt. Steigt das Band an, weist das auf längerfristige Stärke des Goldpreises hin, sinkt das Band, deutet das Schwäche an. Je breiter das Band, je größer sind die Unterschiede in der Entwicklung der beiden, jeweils betrachteten Zeitreihen.

Erwähnte Charts, weiterführende Verweise und Quellenangaben können hier eingesehen werden: www.timepatternanalysis.de
 
11.10.2013 08:00 | Redaktion
Stephen Leeb: Es erwarten uns goldene Zeiten, auch und vor allem für Silber :lol:
Vor dem Hintergrund anhaltender Schwankungen am Gold- und Silbermarkt erklärte der renommierte Money Manager Stephen Leeb kürzlich in einem Interview mit King World News, dass trotz der Schwäche ein Mega-Anstieg von Silber auf 110 $ bevorstünde.

Derzeit würden alle gespannt auf die Regierung der USA schauen und ob die Verantwortlichen den Kopf noch aus der Schlinge ziehen können. Für den Finanzexperten hat es auf den ersten Blick den Anschein, als müsste der Goldpreis durch die Decke gehen. Immerhin schlittert das mächtigste Land der Welt auf den Rand eines Abgrundes zu, der sich als vollkommen katastrophaler, wirtschaftlicher Absturz herausstellen könnte.

Die Märkte würden behaupten, dass dieser Rand vermutlich nicht überschritten werde, denn obwohl die Aktien unter Druck stünden, würde dadurch nicht unbedingt alles aus dem Gleichgewicht geraten. Angesichts solcher Aussagen müsste der Goldpreis laut Leeb wesentlich höher sein als er es aktuell tatsächlich ist.

Derzeit wäre die Nachfrage gering, weil Indien mit aller Macht dazu gezwungen worden sei, weniger stark am Markt aufzutreten. China hingegen würde auch weiterhin extrem aggressiv kaufen. Es sei erkennbar, dass die Chinesen versuchen würden, so schnell wie möglich so viel Gold wie möglich zu erwerben. Nach Einschätzung des Wirtschaftsexperten herrscht im Land des Lächelns Gewissheit darüber, was bei einem Staatsbankrott der USA passieren würde und keine Zweifel daran, dass die Lage der USA aussichtslos ist. Und würde es diesmal nicht soweit kommen, dann vielleicht das nächste Mal, oder das Mal danach. Für China sei es daher unerheblich, was in den kommenden fünf Tagen mit dem Goldpreis geschieht. Viel wichtiger sei der langfristige Preis.

Deswegen hätte es für das Land oberste Priorität, große Summen von Gold in möglichst kurzer Zeit zu erwerben. Aber dennoch werde die Führungsriege bei ihrem nächsten Treffen kein Wort darüber verlieren, prophezeit Leeb. Die Volksrepublik wolle zwar nichts lieber als Gold, aber der Markt solle dies nicht wissen.

Die Lage in den USA und am Goldmarkt habe die Goldnachfrage der Chinesen beflügelt, aber gleichzeitig auch ihre Bereitschaft, den Goldpreis gedrückt zu lassen, so der Experte. Es kümmere die Chinesen nicht, was in den nächsten fünf Tagen mit dem Goldpreis passiert, viel wichtiger wäre für sie die Entwicklung der nächsten Jahre. Es würde ihn nicht überraschen, wenn China ein paar Verkäufe auf dem Papier durchführt, nur um den Markt ein bisschen zu schwächen. Das würde dem Land die Möglichkeit geben, große Mengen Gold zu Niedrigpreisen erwerben zu können.

Dass die Chinesen mit ihrer Strategie durchkommen, liege auch daran, dass natürliche Käufer, Einzelpersonen wie der milliardenschwere Hedge-Fonds-Manager John Paulson, sich aus dem Markt raushalten würden. Menschen wie Paulson hätten ihren Anteil und würden nicht einschreiten, um den Preis zu unterstützen. Der Vermögensverwalter könne verstehen, dass dies für Langzeit-Inhaber von Gold frustrierend sei, aber sie müssten nur ein wenig Geduld haben, bis diese Scharade vorbei ist. Jeder einzelne Dollar, um den der Preis jetzt sinkt, werde bedeutungslos, sobald die Wende eintritt und der Preis nach oben schießt. Leeb wäre nicht überrascht, sollte Gold in einigen Jahren zehnmal so hoch gehandelt werden wie aktuell. Es wäre alles nur Gerede, was derzeit auf dem Goldmarkt herrscht, die Abläufe seien manipuliert. Am Ende könne man mit einer deutlichen Korrektur nach oben rechnen.

Angesichts dieser Umstände können der Goldpreis gar nicht viel tiefer sinken, so Leeb. Zwar würde ein Ausloten des Tiefpunktes durchaus möglich sein, aber die Rede wäre hier von um die 5%, maximal - in Anbetracht der großen Vorgänge im Hintergrund eine kleine Zahl. Damit habe sich die Risiko-/Gewinnrate von Gold quasi überhaupt nicht verändert, sondern sei im Gegenteil sogar äußerst positiv und werde wahrscheinlich noch besser.

Auch für Silber erwartet der Finanzexperte einen deutlichen Anstieg. Die Photovoltaikbranche würde enorm wachsen und somit könne auch die Silbernachfrage dieses Sektors nur noch nach oben gehen. Infolgedessen erwartet er einen Anstieg des Silberpreises auf über 100 $ und angesichts dieser explosiven Situation eine stärkere Performance für Silber als für Gold in den nächsten ein oder zwei Jahren. Leeb könne sich sogar einen Preis von 110 $ in gerade einmal 24 Monaten vorstellen.

Der Großteil der Medien werde dies ausschließlich auf die Nachfrage für Solarzellen schieben - sie würden niemals zugeben, dass auch der Zerfall des Finanzsystems dafür verantwortlich sei.
 
11.10.2013 11:00 | Redaktion
David Franklin: Indien wird 2013 den Silbermarkt dominieren

In einem Bericht vom Dienstag erklärt David Franklin von Sprott Asset Management, dass sich die Edelmetalle in den letzten Tagen wieder zurück gekämpft hätten, da Investoren den Ernst der Lage in Washington verstanden hätten. Die Aktienmarktteilnehmer, die sich so sicher gewesen wären, dass am Freitagnachmittag ein Kompromiss gefunden werden würde, wären am Montag enttäuscht gewesen, dass dies nicht der Fall war. In Folge des Shutdowns sei der S&P 500 Index gesunken, was sich anscheinend leicht positiv auf Edelmetalle ausgewirkt habe. Seit Beginn des Shutdowns habe Gold fast 3% zugelegt und Silber fast 6%, dank Investoren, die nun über die Folgen eines US-amerikanischen Staatsbankrotts nachdenken würden.

Auf Grund des Absturzes von Silber um bisher 26% in diesem Jahr, selbst unter Berücksichtigung des jüngsten Anstiegs, wäre es verständlich, anzunehmen, dass sich auf dem Silbermarkt eine negative Grundstimmung entwickelt habe. Tatsächlich hätte sich diese Stimmung geändert, zugunsten des Silberpreises. Zum Unmut der Investoren habe sich dies noch nicht im Preis niedergeschlagen.

Die jüngsten Importzahlen der indischen Regierung würden Berichte bestätigen, wonach das Land bedeutende Mengen des weißen Metalls importiert. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2012 habe Indien von April bis Juni dieses Jahres 311% mehr Silber importiert und wenn sich der derzeitige Trend fortsetzen würde, könne die Importsumme dieses Jahr auf mehr als 6.030 Tonnen Silber und damit die größte Menge der letzten fünf Jahre ansteigen. Indien sei ein enormer neuer Importeur des Edelmetalls geworden und bediene sich auf der ganzen Welt. Berücksichtige man, dass die globale Silberproduktion 2012 bei 24.478 Tonnen lag, so sei Indien auf einem guten Weg, dieses Jahr 25% des abgebauten Silbers zu importieren. Und diese Zahl könnte sogar noch steigen, angesichts der Vorhersagen für die Regenzeit.

Laut dem Leiter für regionale Wirtschaft bei der Credit Suisse könne Indien eine Rekordernte erwarten. Typischerweise würde auf ein Dürrejahr (wie 2012) ein Ertragsanstieg von 11% folgen. Dies sei nicht nur durch überdurchschnittliche Regenfälle bedingt, sondern auch durch zusätzliche Unterstützung der Regierung in Form von Dünger u.ä. Eine Ertragssteigerung um 8% könnte dieses Jahr zu einem Wachstum des BIP um 1,1% führen. Das würde aber nicht den kompletten Einfluss widerspiegeln. Da sich in der Landwirtschaft etwa 50% der Arbeitsplätze des Landes finden würden, könne man von höheren Löhnen und Gewinnen ausgehen, die sich wiederum positiv auf die Ausgaben der Konsumenten und Investoren auswirken würden. Ein steiler Anstieg des Nahrungsmittelangebots würde außerdem eine Reduzierung der Inflation bewirken, die reale Kaufkraft stärken und die Zentralbank beeinflussen. Bedenke man dann die Vorliebe der Inder, ihre Ersparnisse in Gold und Silber anzulegen, könne man von einer positiven Regenzeit ausgehen, die die Nachfrage nach Edelmetallen beflügeln würde, besonders nach Silber.

Bei der Betrachtung der Grafiken für den Silberpreis würde man Franklin zufolge niemals annehmen, dass eine solch fundamentale Veränderung der Nachfrage stattgefunden hat. Was wäre noch nötig, damit der Markt aufwacht und die Chancen für Silber realisiert? Offensichtlich habe es bereits auf den Shutdown und die Möglichkeit eines Staatsbankrotts reagiert. Allerdings würde dies über den großen zugrunde liegenden Bedarf an Silber als Wertanlage seitens der Inder hinwegtäuschen, die den Silbermarkt dieses Jahr dominieren würden, indem sie ein Viertel des Minenangebots der Welt konsumieren. Nach Meinung des Experten werde der Preis diese Realität bald widerspiegeln.
 
11.10.2013 11:30 | Redaktion
Goldverkäufe der europäischen Zentralbanken erreichen niedrigsten Wert seit Goldabkommen im Jahr 1999

Am 26. September endete das vierte Jahr nach der Unterzeichnung der jüngsten und dritten Version des Central Bank Gold Agreement am 27. September 2009. Das internationale Abkommen zwischen den Zentralbanken verschiedener Nationen zielt auf die Stabilisierung der Goldreserven ab.

Die europäischen Zentralbanken verkauften einem Bericht von Bloomberg zufolge in den vergangenen zwölf Monaten nur 5,1 Tonnen des gelben Metalls, wovon 5 Tonnen aus Deutschland stammten. Damit wurden die niedrigsten jährlichen Goldverkäufe verzeichnet seit Entstehung des Abkommens im Jahr 1999. Seit Beginn des Central Bank Gold Agreement III 2009 hätten sich die Verkäufe auf 200,5 Tonnen summiert.

Zentralbanken, die insgesamt 18% sämtlichen je abgebauten Goldes besitzen, würden dem Artikel zufolge, der sich auf Angaben des World Gold Council beruft, in diesem Jahr geschätzte 350 Tonnen im Wert von rund 15 Milliarden $ erwerben. Im vergangenen Jahr hatten die Goldkäufe mit 535 Tonnen den höchsten Stand seit 1964 erreicht.
 
12.10.2013 07:13 | DAF
Sandra Navidi: "Noch dringlicher ist die Zeitbombe des Schuldenlimits"

In Washington kommen aktuell wieder Finanzminster, Notenbankchefs und hochrangige Banker zusammen. Nicht nur die Jahrestagung des IWFs steht an, sonder auch ein Treffen der Weltbank und der G20-Staaten. Auf der Agenda steht aber ausnahmsweise nicht die Krise in der Eurozone. Worüber derzeit in Washington diskutiert wird, weiß Sandra Navidi von Beyond Global.

Normalerweise sind die Europäer die Schwarzen Schafe auf Finanzgipfeln. Diesmal üben Draghi, Lagarde und Co aber heftige Kritik an den USA. Es geht aber nicht allein um den US-Haushaltsstreit. "Wir sehen hier im Wesentlichen drei Themen: Es geht einmal um die Schließung der Bundeseinrichtungen, (?). Noch dringlicher ist die Zeitbombe des Schuldenlimits, (?) und was auch immer wieder hochkommt, ist der Ausstieg aus der billigen Geldpolitik.", fasst Navidi die wichtigsten Themen der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank zusammen.

Der Shutdown in den U.S.A sei ein "Problem, das von Tag zu Tag schlimmer wird". Ein Zahlungsausfall nach Erreichen des Schuldenlimits hätte ebenfalls "dramatische Folgen", wenn Demokraten und Republikaner nicht bald zu einer Einigung finden. Navidi gibt auch zu bedenken, dass es noch keine klaren Rahmenbedingungen für den Ausstieg aus den Anleihekäufen gibt.

Besonders die Schwellenländer nehmen die Situation in den USA zum Anlass, um Kritik zu üben. "Sie möchten mehr Mitspracherecht haben. Sie werden immer größer. Sie sind wirtschaftlich immer potenter. Sie möchten nicht mehr am Katzentisch sitzen, sondern einfach mehr Einfluss haben", erklärt Navidi. Die USA blockieren derzeit die Reform des IWF, die starken Wirtschaftsnationen wie Brasilien oder Indien mehr Einfluss zugestehen würde.

Was am Wochenende noch auf der Agenda der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank steht, erfahren Sie im Interview.

Mehr zur Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank erfahren Sie am Montag um 11:00 in der Börse Live in einem weiteren Interview mit Sandra Navidi.

Zum DAF-Video: http://www.daf.fm/video/sandra-navi...ie-zeitbombe-des-schuldenlimits-50165142.html
 
12.10.2013 08:00 | Thorsten Proettel
Schwacher europäischer Fahrzeugabsatz lastet auf Platinnotierungen

Rückblick

Ebenso wie Gold und Silber kam auch Platin im ersten Halbjahr 2013 stark unter Druck. Der Preis für eine Feinunze des grauen Edelmetalls sank Ende Juni bis auf 1.290 USD, womit die bislang geltende breite Handelsspanne zwischen etwa 1.400 USD und 1.730 USD unterschritten wurde. Die folgende Erholung währte nur bis August. Anfang Oktober rutschten die Platinnotierungen erneut unter die Marke von 1.400 USD.

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Südafrika ist wichtigste Platinquelle

2012 entfielen 73% des primären Platinangebots in Höhe von rund 175 Tonnen auf die Förderung in südafrikanischen Platinminen und gut 14% auf die Gewinnung als Nebenprodukt der russischen Nickelförderung. Die restlichen 13% gehen im Wesentlichen auf Bergwerke in Südafrikas Nachbarland Simbabwe sowie in den USA und in Kanada zurück. Angesichts dieser starken Konzentration auf Südafrika können sich tatsächliche oder befürchtete Unterbrechungen des Platinnachschubes aus dem Land deutlich auf die Notierungen auswirken.

Spektakuläre Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit waren ein großer Streik der Minenarbeiter im Sommer 2012 und die Stromrationierungen für die Minenindustrie zum Jahresanfang 2008. Das sekundäre Angebot aus dem Recycling von Platin betrug vergangenes Jahr nach Angaben des britischen Katalysatorenspezialisten Johnson Matthey 63 Tonnen.


Minenförderung 2013 bislang in der Summe stabil

Im 1. Halbjahr 2013 stieg die Platingewinnung der drei großen im südlichen Afrika tätigen Minenunternehmen Anglo Platinum, Impala Platinum und Lonmin in der Summe um 1,7% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das leichte Plus kommt aber lediglich aufgrund eines streikbedingt niedrigen Vergleichswertes bei Impala aus dem Jahr 2012 zustande. Anglo Platinum als Nummer 1 verzeichnete im 1. Halbjahr 2013 dagegen einen Rückgang um 0,5% und Lonmin als Nummer 3 sogar um 20%.

Im 4. Quartal 2013 dürfte die Platinförderung - ungeplante Ereignisse unberücksichtigt - stabil bleiben. Einer grundsätzlich rückläufigen Förderung aufgrund von Minenschließungen steht wieder ein streikbedingt schwacher Vergleichszeitraum aus dem Vorjahr gegenüber.

Norilsk Nickel aus Russland meldete für das erste Halbjahr 2013 einen Rückgang der Förderung um 6,1% auf 10 Tonnen. In der Summe bewegt sich die Förderung weltweit damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Das Recycling dürfte aufgrund der verhaltenen Preisentwicklung kaum angestiegen sein.

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http://goldseiten.de/artikel/185160...atz-lastet-auf-Platinnotierungen.html?seite=2
 
13.10.2013 08:00 | Claus Vogt
Auf Chance-Risiko-Verhältnisse kommt es an

Wer es mit einem 30-Tonner über eine Brücke schafft, die nur für 7,5 Tonnen ausgelegt ist, der hat Glück gehabt. Er ist weder ein Genie, noch hat er das Richtige getan - es sei denn, dass ihn diesseits der Brücke ein schlimmeres Schicksal erwartet hätte als bei ihrem Zusammenbruch. Denn der Einsturz der Brücke war ja nicht garantiert, sondern unter den gegebenen Voraussetzungen lediglich wahrscheinlich.

Mit diesem Bild wird mein den Finanzmärkten angemessenes Denken in Chance-Risiko-Verhältnissen sehr gut zum Ausdruck gebracht. Den meisten Menschen ist dieses Denken allerdings fremd. Solange die Kurse steigen, glauben sie, dass die Bullen das Richtige getan haben.

Aber so einfach ist die Sache eben gerade nicht: Wenn einem Kursanstieg ein unverhältnismäßig hohes Risiko gegenüberstand, dann hatten die Bullen einfach nur Glück, dass in diesem konkreten Fall nicht das Wahrscheinliche eingetreten ist. Und wenn sie dauerhaft unattraktive Chance-Risiko-Verhältnisse ignorieren, dann müssen sie den Gesetzen der Statistik folgend entweder - wie Indiana Jones in seinen Abenteuern - das Glück gepachtet haben, oder sie werden früher oder später heftig unter die Räder kommen.


Das Finanzgedächtnis der meisten Menschen ist kurz

Diese Erfahrung durften viele unbedarfte Anleger an den Aktienmärkten von 2000 bis 2002 und dann noch einmal von 2007 bis 2009 machen. Inzwischen ist die Erinnerung daran längst wieder verblasst, denn das Finanzgedächtnis der meisten Menschen reicht erstaunlicherweise selten über zwei bis drei Jahre hinaus. Und nichts scheint verlockender zu sein als die Sirenengesänge der Bullen in der Endphase eines zyklischen Aufwärtstrends - mit Ausnahme der Sirenengesänge der Bullen in der Endphase eines langfristigen Aufwärtstrends.

Aber kann man Chance-Risiko-Verhältnisse an den Aktienmärkten überhaupt messen? Die vor allen bei Universitäts-Professoren weit verbreiteten Anhänger der Random-Walk-Hypothese verneinen diese Frage. Sie vertreten die Meinung, dass Aktienkurse einer statistischen Zufallsverteilung folgen und deshalb nicht prognostizierbar sind.

Große Teile der Finanzindustrie haben diese These mit offenen Armen aufgenommen. Sie nutzen sie als Argument, um ihren Kunden immer den Kauf von Aktien zu empfehlen. So schwer es mir fällt, das einzugestehen, aber diese weit verbreitete Vorgehensweise begründet tatsächlich ein tragfähiges Geschäftsmodell: es funktioniert! Denn die meisten Anleger sind nicht dazu bereit, einen Fondsmanager oder Vermögensverwalter zu bezahlen, wenn dieser die ihm anvertrauten Gelder nicht umgehend investiert, sondern - auf Chance-Risiko-Verhältnisse achtend - zum Abwarten rät.


Tanzen, solange die Musik spielt

Viel kundenfreundlicher in diesem zugegebenermaßen etwas kuriosen Sinne - und obendrein auch sehr viel einfacher - ist es stattdessen, immer bullish zu bleiben, immer Aktien zu kaufen, immer voll investiert zu sein und nicht auf Chance-Risiko-Verhältnisse zu achten. Charles Prince, der ehemalige Vorstandsvorsitzende der damals größten Bank der Welt, der Citibank, hat es kurz vor Ausbruch der Finanzkrise im Sommer 2007 auf den Punkt gebracht, indem er sagte: "Wenn die Musik aufhört zu spielen - im Sinne von Liquidität -, dann werden die Dinge kompliziert. Aber solange die Musik spielt, musst du aufstehen und tanzen. Wir tanzen noch."

Wie dieser Tanz endete und wie kompliziert es tatsächlich wurde, das wissen Sie wahrscheinlich noch. Die Citibank-Aktie notierte damals bei 51,60 Dollar. Bis Ende Februar 2009 war sie auf 1,40 Dollar gefallen, und die Bank wurde schließlich auf Kosten des Steuerzahlers vor dem Bankrott gerettet. Mit anderen Worten: Der zwischenzeitlich geschasste wilde Tänzer Prince hatte die größte Bank der Welt ruiniert.

Wie alle anderen Dauerbullen der Welt tröstete er sich, seine Aktionäre und seine Kunden mit der lächerlichen Behauptung, niemand habe auch nur im Entferntesten ahnen können, wie schlimm es kommen werde. Dabei gab es durchaus Analysten, die nachweislich frühzeitig und sehr konkret auf die damals vorhandenen Risiken hingewiesen hatten. Gegen die süßen Sirenengesänge der Berufsoptimisten konnten sie sich aber nicht behaupten. Und nachdem das Kind dann in den Brunnen gefallen war, wollte das Heer der Bullen natürlich auch nicht an die Existenz dieser weitsichtigen Mahner erinnert werden.


Citibank-Aktie, 2007 bis 2009

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Der Aktienkurs der damals größten Bank der Welt fiel um 98%. Sie wurde dann auf Kosten des Steuerzahlers vor dem wohlverdienten Untergang gerettet.
Quelle: www. decisionpoint.com

http://goldseiten.de/artikel/185175--Auf-Chance-Risiko-Verhaeltnisse-kommt-es-an.html?seite=2
 
10.10.2013 07:01 | The Gold Report
Clive Maund - Der Bergbausektor ähnelt einem Somme-Schlachtfeld

Der technische Trader Clive Maund, die treibende Kraft hinter CliveMaund.com, redet in diesem Gold Report-Interview darüber, dass das anhaltende “nackte Shorten" von Edelmetallaktien immens schädlich für den Sektor gewesen ist und ein mit Toten übersähtes Schlachtfeld hinterlassen hat, wie am ersten Tag der Schlacht an der Somme. Das Positive dabei: Er glaubt, dass ihm seine Charts ein Kopf-Schulter-Tief zeigen, welches exzellente Einstiegspunkte ankündigt. Das sind die guten Nachrichten für jene Unternehmen, die Maund in diesem Interview erwähnt und von denen er glaubt, dass sie stark genug sind, diesen Angriff zu überleben.


The Gold Report: Mr. Maund, erklären Sie uns bitte, inwieweit Marktquantifizierungstechniken dem Anleger bei der Vorhersage von Ein- und Ausstiegspunkten für Edelmetallaktien helfen können.

Clive Maund: Das Ziel jener “Quantifizierungstechniken“ ist es, Unterbewertungen und überverkaufte Zustände aufzuspüren. Je größter die Unterbewertung ist und je stärker die überverkauften Zustände sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Aktie nach dem Kauf auch steigen wird. Solide Fundamentalanalyse wird sich auf das erstere konzentrieren; sie muss aber auch im Wissen darum praktiziert werden, dass viele Unternehmen ihren wahren finanziellen Zustand verschleiern, oder dahingehend ganz einfach lügen. Mit den traditionellen und bewährten technischen (Chart-)Analysetechniken wird das letztere aufgespürt.


The Gold Report: Was halten Sie von physischen Gold- und Silberbeständen in Form von Barren? Wie bewerten Sie den Kauf oder Verkauf des echten Metalls im Vergleich zum Kauf und Verkauf von Edelmetallaktien?

Clive Maund: Nichts geht über den Besitz physischer Gold- und Silberbarren. Neben dem psychologischen Nutzen, den der Besitz von physischem Gold und Silber bringt - er erzeugt das Gefühl von Wohlbefinden und Sicherheit, das sich, da bin ich mir ziemlich sicher, auch in besserer Gesundheit niederschlägt - hat man schließlich auch Zugang zu echtem Geld. In gewisser Weise ist der Papierwert dieses echten Geldes irrelevant; denn am Ende ist das Papier intrinsisch wertlos, nicht aber das physische Gold und Silber.

Erfahrene Gold- und Silberbarren-Investoren wissen, dass sie getrost den Fiat-Sturm um sie herum ignorieren können; allein der kleine Mann sitzt nervös auf der Stuhlkante und beobachtet die Gold- und Silberkurse in den Fiat-Währungen. In dieser Hinsicht sind Gold und Silber grundsolide. Ziel von Investitionen in oder Trading mit Edelmetallaktien ist es, die potentiellen Gewinne von Gold oder Silber, die in Fiat-Währung bemessen werden, zu hebeln. Und das ist viel riskanter, da jeder einzelne Wert in die Wertlosigkeit abstürzen kann, was bei Gold oder Silber nie passieren kann. Wenn man Edelmetallaktien nicht mit dem Ziel kauft, die potentiellen Gewinne beim Gold und Silber hebeln zu wollen, dann wäre man viel besser beraten, gleich die Metalle zu kaufen.


The Gold Report: Befinden wir uns aktuell an einem optimalen Einstiegspunkt für den Kauf vom Edelmetallaktien? Wenn ja, warum? Wie ließe sich der Kauf von Edelmetallaktien jetzt rechtfertigen, nachdem die Gold- und Silberkurse in diesem Jahr schon so harte Verluste hinnehmen mussten?

Clive Maund: Ich glaube, dass wir einen solchen Einstiegspunkt haben. Gold und Silber wurden in den letzten Jahren kaltgestellt, da “heißes“ Spekulativkapital in Märkte floss, die durch die ungebremste Expansion von Fiat-Währungen in die Höhe getrieben wurden - hier vor allem die Aktien- und Immobilienmärkte. Der Währungsentwertungswettlauf wird mit halsbrecherischer Geschwindigkeit fortgesetzt. Die Federal Reserve, die eigentlich mit gutem Beispiel hätte vorangehen sollen, ist jetzt führend in ihrer zum Scheitern verurteilten und unverantwortlichen Politik der quantitativen Lockerungen (QE), also der betrügerischen Verwässerung der Währung.

Man sollte in diesem Zusammenhang vor allem begreifen, dass zum aktuellen Zeitpunkt schon längst keine Umkehr mehr möglich ist. Vor allem in den USA hat die Fed keine andere Wahl mehr, als QE fortzusetzen oder sogar noch auszuweiten. Das Gerede um das ”Tapering” ist nur ein Ablenkungsmanöver, mit dem man den eigenen Leuten Trading-Gelegenheiten eröffnet, da die Massen jeder Äußerung der Fed Glauben schenken. Tatsache ist, dass die Fed niemals wirklich versucht hat, QE zurückzufahren; die Wirtschaft und die Aktienmärkte würden sofort schwerste Entzugserscheinungen bekommen, und das weiß die Fed auch. Sobald der Markt wirklich begreift, dass die Ausweitung des Geldangebots nicht aufhört, sondern nur noch zunehmen wird, können Gold und Silber nur noch steigen.

Jeder Versuch, die Gold- und Silberkurse durch mächtige plutokratische Körperschaften zu manipulieren, ist zum Scheitern verurteilt, da die Papiermärkte immer irrelevanter werden und von steigenden physischen Käufen an den Rand gedrängt werden. Ich glaube, dass die manipulativen Kräfte am Ende von den physischen Käufen gebändigt werden; die Diskrepanz zwischen Papier- und Metallpreisen wird durch Arbitrage beseitigt oder zumindest eingeschränkt. Mit anderen Worten: Wenn der physische Preis weiter steigt, dann wird auch der Papierkurs nach oben gedrückt, möglichweise mit großen Gezeter und Geschrei, weil sich die Manipulatoren querstellen. Sie können das Unausweichliche aber nicht aufhalten.

Ein weiterer Punkt dazu: In dem Ausmaß, in dem die Manipulatoren die Gold- und Silberkurse in letzter Zeit erfolgreich drücken konnten, in diesem Ausmaß sind sie jetzt auch als Schnäppchen zu betrachten - und in diesem Ausmaß ist auch ihr Erholungspotential zu betrachten, da die Geldmengenausweitung fortschreitet und die gegenseitigen Währungsentwertungen unvermindert fortgesetzt werden.


The Gold Report: Welche Rolle spielt die öffentliche Meinung für die Auf- und Abwärtsbewegungen der Edelmetallaktienkurse?

Clive Maund: Die öffentliche Meinung ist von entscheidender Bedeutung, weil die Öffentlichkeit, in der Masse betrachtet, immer falsch liegt. Was zählt, ist das Ausmaß der öffentlichen Zuversicht, oder wie jetzt gerade, des Pessimismus, und sein Trend. In den letzten Monaten war die Öffentlichkeit extrem negativ gegenüber Gold und Silber eingestellt, und das ist ein Hinweis auf eine wichtige Talsohle. Jetzt beginnt die negative Stimmung der Öffentlichkeit zu sinken, sie ist aber auf keinen Fall schon positiv. Wir haben noch deutlich mehr Aufwärtspotential, bevor die Öffentlichkeit so optimistisch ist, dass man sich Sorgen um ein Top mit Umkehr nach unten machen müsste.


The Gold Report: Welche Effekte haben ungedeckte Edelmetall-Leerverkäufe großer Finanzinstitutionen?

Clive Maund: Das anhaltende “nackte Shorten" von Edelmetallaktien ist immens schädlich für den Sektor gewesen und hat ein mit Toten übersätes Schlachtfeld hinterlassen, wie am ersten Tag der Schlacht an der Somme. Natürlich ist dieser Verkauf ungedeckter Short-Positionen Betrug, bestimmte Firmen können einen Aktie in einem schwachen Marktumfeld bombardieren, bis sie - wie durch eine sich selbst erfüllende Prophezeiung - kollabiert; dann geht man wieder rein und stellt seine Leerverkäufe billig glatt. Die Aufsichtsbehörden schauen dabei weg und man muss sich fragen, warum das so ist.

Das Positive an all dem ist natürlich Folgendes: Wenn sich der Staub am Ende des Abwärtstrends im Sektor gelegt hat, rappeln sich die überlebenden Unternehmen selbst wieder auf, sie schütteln den Staub ab und können sich in einer Welt umschauen, in der viel Wettbewerb eliminiert wurde - bevor sie mitkriegen, dass genau hinter ihnen ein großes bulliges Raubtier steht, das nur darauf wartet, Unternehmen wegen ihrer Projekte zu schlucken - was dann natürlich auch gut für die Aktionäre ist.

http://goldseiten.de/artikel/184892...aehnelt-einem-Somme-Schlachtfeld.html?seite=2
 
11.10.2013 07:02 | Steve Saville
Ein weiterer Sargnagel für das Deflations-Argument

Es folgt ein Auszug aus einem Kommentar, der ursprünglich am 29.September 2013 auf www.speculative-investor.com veröffentlicht wurde.

In ihrer gesamten Geschichte war es der Federal Reserve rechtlich nicht möglich gewesen, Bankenreserven zu verzinsen, bis zum Oktober 2008. Dann kam das Emergency Economic Stabilization Act [Notgesetz zur Wirtschaftsstabilisierung]; es verlieh der Fed die Macht, Zinsen auf die Reserven der Banken zu zahlen, und die Fed hat diese Macht seither genutzt. Wir werden im Folgenden erklären, warum diese Veränderungen vorgenommen wurden und warum sie die Wahrscheinlichkeit, dass es in den USA in Zukunft zu Deflation kommen wird, stark sinken lässt.

Bevor wir die Gründe für die Entscheidung der Fed darlegen wollen, mit der sie sich selbst das Recht zur Reservenverzinsung zugestand (und zwar indem sie einem Gesetz, das eilig durch das Parlament gedrückt wurde, eine Klausel hinzufügte), sollten wir noch ein paar allgemeine Bemerkungen bezüglich der Bankenreserven machen. Die folgenden Fakten lassen Erklärungen ausscheiden, die von einigen “Experten" für diesen neuen Machtzuwachs der Fed angeführt wurden.

Fakt 1: Wenn die Fed Wertpapiere in Höhe von X $ monetisiert, fügt sie den Sichteinlagen innerhalb der Wirtschaft X $ hinzu und auch X $ zu den Reserven, die die Banken bei der Fed halten (also Einlagen bei der Federal Reserve). Jene Sichteinlagen sind Verbindlichkeiten der Geschäftsbanken und jene Reserven sind Aktiva der Geschäftsbanken. Praktisch “decken” die Reserven die Sichteinlagen.

Fakt 2: Obgleich die bei der Fed gehaltenen Reserven Aktiva der Geschäftsbanken sind, so ist ihre Verwendung durch die Geschäftsbanken streng begrenzt. Die Banken können zum Beispiel ihre Reserven nicht in die Wirtschaft verleihen oder ihre Reserven ausgeben; allerdings kann eine Bank einer anderen Bank Reserven leihen, die Reserven werden zwischen den Banken transferiert, wenn Schecks eingelöst werden (wenn ein Scheck, der von einem Kunden der Bank A ausgestellt wurde, bei Bank B vorgelegt wird, dann wird ein Transfer von Geld und ein Transfer von Reserven von Bank A zu Bank B stattfinden).

Fakt 3: Abgesehen von einem kleinen jährlichen Abfluss von Reserven aus dem Bankensystem – verursacht durch die stetig steigende Nachfrage der Öffentlichkeit nach physischen Banknoten und Münzen - werden alle Reserven, die bei der Fed gehalten werden, auch solange bei der Fed bleiben, bis sie von der Fed entfernt werden. Man kann also durchaus sagen, dass die Fed absolute Kontrolle über das Reservevolumen im Bankensystem hat.

Fakt 4: Die Gesamtmenge der Bankenreserven lässt sich in “Pflichteinlagen“ und “Überschussreserven“ unterteilen. Die als “Pflicht” definierten Reserven entsprechen jener Reservemenge, die benötigt wird, um die gesetzlichen Mindestreservebestimmungen zu erfüllen; doch alle Reserven haben allein nur die Funktion, als Deckung für das Geld zu dienen, das in den Geschäftsbanken eingelegt wurde.

Fakt 5: Kreditausweitung der Geschäftsbanken führt nicht dazu (und kann nicht dazu führen), dass Reserven aus der Fed abfließen. Wenn Banken Kredite vergeben und ihre Einlagen anwachsen lassen, dann ist es möglich, dass einige Reserven aus der Kategorie “Überschuss“ in die Kategorie “Pflicht“ wechseln, ein Anstieg der Kreditvergabeaktivität kann aber nicht dazu führen, dass sich die Gesamtreserven des Bankensystems ändern.

Ein hypothetisches Beispiel kann die Fakten 4 und 5 hoffentlich verdeutlichen: Gehen wir davon aus, dass a) die Gesamtmenge des auf Bankkonten deponierten Geldes 10 Bill. $ beträgt; dass b) für 2 Bill. $ jener 10 Bill. $ Mindestreserveanforderungen gelten; dass c) die gesetzliche Reservedeckung bei 10% liegt (d.h. dass das Bankensystem in unserem Beispiel gesetzlich verpflichtet ist, mindestens 200 Mrd. $ als Reserve zu halten) und dass d) das Bankensystem insgesamt 1 Billion $ Reserven hält.

Die Banken hätten somit “Pflichtreserven” von 200 Mrd. $ und “Überschussreserven“ von 800 Mrd. $. Jetzt gehen wir davon aus, dass die Banken via Kreditvergabe 5 Bill. $ neues Geld entstehen lassen, wovon 2 Bill. $ auf Konten landen, die Mindestreserveregelungen unterliegen - während die Fed keine Ausstockungen oder Löschungen von Bankenreserven vornimmt und auch die öffentliche Nachfrage nach physischer Währung unverändert bleibt. Das Ergebnis ist folgendes: Die Gesamtmenge der Bankenreserven liegt immer noch bei 1 Bill. $; die als “Pflicht" definierten Reserven liegen jetzt allerdings bei 400 Mrd. $ und die Menge der als “Überschuss“ definierten Reserven liegt jetzt bei 600 Mrd. $.

Fakt 6: Die Fed zahlt aktuell den gleichen Zinssatz (0,25%) auf alle Reserven, die bei der Fed deponiert wurden, ganz gleich, ob sie als “Pflicht“- oder “Überschussreserven“ definiert werden. Das bedeutet Folgendes: Wenn ein Teil der Reserven einer Bank durch die Ausweitung des Einlagengrundstocks von der Kategorie “Pflicht“ in die Kategorie “Überschuss“ wechselt, ergibt sich für diese Bank keine Veränderung der Zinserträge, die sie auf ihre Reserven erhält. Allgemeiner ausgedrückt: Die Gesamtzinsmenge, die die Fed auf die Reserven der Banken zahlt, wird nicht durch die Menge neuer Kredite und neuen Geldes beeinflusst, die der Bankensektor schöpft.

Eine Folge der oben genannten Faktensammlung ist, dass die Zinszahlungen für die Bankenreserven in keinster Weise ein Abschreckungsmittel gegen Bankenkreditvergabe sind. Das heißt, dass die Fed nicht mit der Verzinsung der Bankenreserven begann, um die Menge des durch Geschäftsbanken aus dem “Nichts“ herbeigeliehenen Neugeldes zu beschränken.

http://goldseiten.de/artikel/185057...gel-fuer-das-Deflations-Argument.html?seite=2
 
12.10.2013 07:30 | Hannes Zipfel
Technischer Bankrott der USA? Die Märkte zwischen 'Government Shutdown' und 'Dicker Bertha' der EZB

'Nicht immer, aber immer öfter' - so könnte man das regelmäßige Spektakel des US-Haushaltsstreites zwischen den regierenden Demokraten und den oppositionellen Republikanern resignierend kommentieren, in dem seit Januar 2011 John Boehner, der Sprecher des republikanisch dominierten Repräsentantenhauses, als Gegenfigur zum demokratischen Präsidenten Barack Obama, dessen Partei im Senat die Mehrheit besitzt, auf der politischen Bühne dazu auftritt. Nicht minder regelmäßig - seit 1917 bereits mehr als 70 Mal; seit 2011 bereits 13 Mal - wurde in Folge des explodierenden Staatsdefizits die Schuldenobergrenze angehoben.

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Voraussichtlich am 17. Oktober wird die Schuldenobergrenze ('Debt Ceiling') von 16,7 Billionen USD (ca. 12,5 Mrd. Euro) erreicht werden und spätestens dann die massive Überschuldung des US-Staatshaushaltes weltweit sichtbar, ebenso die Gefahr eines Zahlungsausfalls. Beide politische Parteien im US-Kongress sind derzeit von einer Kompromissfähigkeit weit entfernt und den Streit, der mit dem Ende des Haushaltsjahres zum 30. September an Brisanz gewonnen hat, droht zu eskalieren - ähnlich wie zuletzt in den 1990er Jahren unter Bill Clinton.

Die politischen Gegner Obamas, deren Zustimmung der US-Präsident zur Verabschiedung eines neues Staatshaushaltes, vulgo: einer neuerlichen Anhebung der Schuldenobergrenze zwingend bedarf, werden vom wenig kompromissbereiten rechten Parteiflügel der Tea Party-Bewegung dominiert. Diese stockkonservative Gruppe instrumentalisiert, allen Kollateralschäden zum Trotz, das sensible Thema Staatsfinanzen, um daraus für sich politisches Kapital zu schlagen und Obama konservative Positionen abzutrotzen, allen voran die Rücknahme der unter ihm verabschiedeten staatlichen Gesundheitsreform.

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http://goldseiten.de/artikel/185149...nd039Dicker-Berthaund039-der-EZB.html?seite=2
 
11.10.2013 11:04 | Eugen Weinberg
Möglicher Kompromiss im US-Schuldenstreit gibt Auftrieb

Energie

Hoffnungen auf eine Anhebung der US-Schuldengrenze haben die Ölpreise gestern deutlich steigen lassen. Der Brentölpreis verzeichnete sogar den stärksten Tagesanstieg seit Ende August und erreichte bei 112 USD je Barrel ein 4-Wochenhoch. Der WTI-Preis konnte ebenfalls zulegen, allerdings nicht ganz so stark wie der Brentpreis. Die Preisdifferenz zwischen Brent und WTI weitete sich im Zuge dessen auf knapp 9 USD je Barrel aus. So groß war der Preisabstand zuletzt vor vier Monaten. Mit der kurzzeitigen Entführung des libyschen Ministerpräsidenten gestern sind die Angebotsrisiken wieder stärker in den Fokus der Marktteilnehmer gerückt.

Dies zeigt auch die Marktreaktion auf eine gestrige Kurzmitteilung der israelischen Armee auf dem Nachrichtendienst Twitter. Diese erinnerte an die Bombardierung syrischer Flughäfen durch die israelische Luftwaffe im Yom-Kippur-Krieg vor 40 Jahren, wurde von einigen Marktteilnehmern aber irrtümlich auf die Gegenwart gemünzt und trug somit zum Ölpreisanstieg bei. Ohne die Angebotsrisiken lässt sich das derzeitige Ölpreisniveau kaum rechtfertigen.

Die OPEC hat ihre Prognosen für den Anstieg der globalen Ölnachfrage und für das Nicht-OPEC-Angebot unverändert belassen. Sowohl 2013 als auch 2014 soll das Ölangebot außerhalb der OPEC stärker steigen als die globale Ölnachfrage. Der Bedarf an OPEC-Öl sinkt daraufhin von 29,9 Mio. Barrel pro Tag in diesem Jahr auf 29,6 Mio. Barrel pro Tag im nächsten Jahr. Angesichts einer OPEC-Produktion von etwas mehr als 30 Mio. Barrel pro Tag bleibt der Ölmarkt somit reichlich versorgt. Die Internationale Energieagentur veröffentlicht ihre aktuellen Prognosen heute.

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Edelmetalle

Meldungen, wonach sich ein Kompromiss im US-Haushaltsstreit in den USA abzeichnet, haben den Goldpreis gestern bis auf 1.280 USD je Feinunze fallen lassen. Heute Morgen handelt er weiter unter der psychologisch wichtigen Marke von 1.300 USD. Die Republikaner sind demnach offenbar bereit, die Schuldenobergrenze ohne Bedingungen für sechs Wochen anzuheben, wodurch eine baldige Zahlungsunfähigkeit der USA verhindert werden würde. Die Haushaltskrise ist damit allerdings noch nicht gelöst und die neue Schuldenobergrenze würde wohl in der zweiten Novemberhälfte wieder erreicht werden.

Im Zuge dieser andauernden Unsicherheit wird es laut Einschätzung unserer Volkswirte immer unwahrscheinlicher, dass die US-Notenbank noch in diesem Jahr mit der Reduzierung ihrer Anleihekäufe beginnt. Sollte sich die Lage in den USA wieder zuspitzen, könnte die Fed sogar weitere expansive geldpolitische Maßnahmen ergreifen. Dies sollte dem Goldpreis Unterstützung geben. Kurzfristig überwiegt aber offenbar noch das Verkaufsinteresse, was sich unter anderem in Abflüssen von 1,8 Tonnen aus dem SPDR Gold Trust widerspiegelt.

In Südafrika hat sich gestern der weltgrößte Platinproduzent Anglo American Platinum mit der radikalen Gewerkschaft AMCU auf einen Kompromiss bei den geplanten Stellenstreichungen geeinigt und so den Streik beendet. Eigenen Angaben zufolge hat das Unternehmen aufgrund der Arbeitsniederlegungen 44 Tsd. Unzen Platin "verloren".


Industriemetalle

Meldungen über einen möglichen Kompromiss im US-Haushaltsstreit führen seit gestern zu mehr Risikoappetit bei den Marktteilnehmern, was sich auch in sehr festen Aktienmärkten widerspiegelt. Dies gibt den Metallpreisen Auftrieb und fast alle Industriemetalle legen zu. Eine negative Ausnahme stellt Zinn dar, das bei rund 23.400 USD je Tonne nahezu unverändert handelt. Zinn stieg allerdings in den Wochen zuvor schon stark an und verzeichnete Anfang des Monats bei 24.000 USD je Tonne den höchsten Stand seit 6½ Monaten. Dies war dem Einbruch der indonesischen Zinnexporte im September auf nur noch 786 Tonnen geschuldet, was den niedrigsten Ausfuhren seit Dezember 2008 entspricht.

Seit Anfang September muss in Indonesien Zinn über die Indonesia Commodity and Derivatives Exchange (ICDX) in Jakarta gehandelt werden, bevor es exportiert werden darf. Angaben des Börsenbetreibers zufolge sind dort bislang aber nur 24 Mitglieder für den Zinnhandel registriert. Im September wurden demnach nur 820 Tonnen Zinn über die ICDX abgewickelt. In den ersten zehn Oktobertagen waren es 695 Tonnen, womit eine klare Verbesserung erkennbar ist. Auch wenn das Handelsvolumen in den kommenden Wochen weiter zunimmt, dürfte es aber noch einige Monate dauern, bis die Exporte wieder ihre vorherigen Niveaus erreichen. Im Durchschnitt hatte Indonesien in diesem Jahr zwischen Januar und August 8.500 Tonnen Zinnen pro Monat ausgeführt. Der Zinnpreis dürfte daher vorerst noch gut unterstützt sein.


Agrarrohstoffe

Das International Cotton Advisory Committee ICAC hat seine Schätzung für die globalen Baumwolllagerbestände am Ende des laufenden Erntejahres 2013/14 auf 20,3 Mio. Tonnen angehoben, was einer Aufwärtsrevision um gut 1 Mio. Tonnen gegenüber der bisherigen Schätzung entspricht. Grund hierfür sind höhere Anfangsbestände und ein größer als bislang erwarteter Angebotsüberschuss. Dieser soll sich nun auf 2 Mio. Tonnen belaufen.

Bislang ging das ICAC von 1,8 Mio. Tonnen aus. Der weltweite Verbrauch soll 23,5 Mio. Tonnen betragen und damit 210 Tsd. Tonnen niedriger ausfallen als bislang erwartet. Die Schätzung für die globale Produktion wurde dagegen nur um 10 Tsd. auf 25,5 Mio. Tonnen gesenkt. Ein stärkerer Rückgang wird durch die Erwartung besserer Ernten in der südlichen Hemisphäre verhindert, wo gerade die Aussaat anläuft. Die Anbaufläche soll dort auf einem ähnlichen Niveau liegen wie im vergangenen Jahr. Allerdings rechnet das ICAC mit besseren Erträgen in Südamerika.

Der internationale Baumwollhandel soll in dieser Saison um 1 Mio. auf 8,5 Mio. Tonnen fallen. Das ICAC macht dafür niedrigere chinesische Importe verantwortlich. Dennoch sollen die Baumwollvorräte in China in diesem Erntejahr um knapp 2 Mio. auf 11,4 Mio. Tonnen steigen. China ist damit für den Großteil des vom ICAC erwarteten Anstiegs der globalen Baumwollbestände verantwortlich. China dürfte dann knapp 60% der weltweiten Lagerbestände halten.

http://goldseiten.de/artikel/185089...-US-Schuldenstreit-gibt-Auftrieb.html?seite=2
 
11.10.2013 09:07 | Martin Siegel
Fed-Chef Bernanke versteht Gold nicht (Teil 2)

Der Goldpreis verliert im gestrigen New Yorker Handel von 1.303 auf 1.286 $/oz. Heute Morgen erholt sich der Goldpreis im Handel in Shanghai und Hongkong vorsichtig und notiert aktuell mit 1.291 $/oz um etwa 11 $/oz unter dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien stabilisieren sich weltweit gegen den zurückfallenden Goldpreis.


Von der Weltfinanzkrise zum Crack-up-Boom (Katastrophenhausse)

Handelsblatt Online: "Zentralbanken sind schlechte Goldhändler" (Teil 2)

Das Handelsblatt schreibt: "Die Bilanz ist verheerend: Auf 545 Milliarden Dollar summiert sich der Wertverlust der Goldreserven nach Berechnungen des Börseninformationsdienstes Bloomberg seit 2011.

Kommentar: Die Wertverluste von 545 Mrd $ werden groß herausgestellt, während die Wertgewinne zwischen 1999 und 2011 in Höhe von 1.671 Mrd Dollar unterschlagen werden. Außerdem degradiert das Handelsblatt die Zentralbanken zu Zockerbuden. Ihre Aufgabe ist aber nicht, an den Finanzmärkten Gewinne zu erwirtschaften, sondern die Geldwertstabilität zu gewährleisten: "Der Gesetzgeber hat der Bundesbank die deutschen Währungsreserven anvertraut. Diese bestehen aus Gold, Devisen und Sonderziehungsrechten. Die Gegenleistung ist Geldwertstabilität" (Handelsblatt vom 17.02.2012).

"Unter Berücksichtigung der Inflation ist Gold fast nur die Hälfte dessen wert, was es 1980 mit 850 Dollar je Unze wert war: Auf Basis der Berechnungen der Fed von Minneapolis kommt Gold inflationsbereinigt auf 464 Dollar je Unze. "Bernanke hat mit seiner eigenen Art dargelegt, dass Gold zu viel Bedeutung zugemessen wird, da ist zu viel Hype", sagte Nouriel Roubini, Ökonomieprofessor an der New York University. "Gold ist keine Währung" (Handelsblatt).

Kommentar: 1. Alle Dinge werden inflationsbereinigt teurer, die Fed kommt jedoch zu der abenteuerlichen Behauptung, dass Gold inflationsbereinigt nach ihrer "Berechnung" wertloser geworden ist. 2. Bernanke wird von Roubini angeführt. Im selben Artikel bestätigt das Handelsblatt, dass Bernanke den Goldmarkt nicht versteht: "Im Juli hat Ben Bernanke vor dem Bankenausschuss des US-Senats erklärt, dass "niemand den Goldpreis wirklich versteht und ich auf nicht vorgeben will, ihn wirklich zu verstehen". 3. Der Experte des Handelsblatts Roubini ist unglaubwürdig, da er mit seinen Prognosen in der Vergangenheit bezüglich des Goldes dokumentiert hat, dass er den Goldmarkt ebenfalls nicht versteht. So hatte Roubini noch 2009 einen Goldpreisanstieg über 1.500 $/oz für Unsinn erklärt. 4. Gold ist nicht nur eine Währung, Gold ist die beste Währung. Während Gold die Wertaufbewahrungsfunktion über 5.000 Jahre bewiesen hat, gibt es diese wichtige Währungsfunktion bei ungedeckten Papiergeldkreditwährungen praktisch nicht.


Die Edelmetallmärkte

Auf Eurobasis gibt der Goldpreis bei einem unveränderten Dollar nach (aktueller Preis 30.661 Euro/kg, Vortag 31.156 Euro/kg). Am 18.07.11 hatte der Goldpreis die vorläufige Zielmarke von 1.600 $/oz überschritten und wurde damit erstmals seit über 20 Jahren wieder fair bewertet. Durch Preissteigerungen und die Ausweitung der Kreditmenge hat sich der faire Wert für den Goldpreis mittlerweile auf 1.800 $/oz erhöht. Mit der anhaltend volatilen Entwicklung an den Finanzmärkten ist nach heutiger Kaufkraft ein Preisband zwischen 1.700 und 1.900 $/oz gerechtfertigt. Unter 1.700 $/oz bleibt der Goldpreis unterbewertet, über 1.900 $/oz (nach heutiger Kaufkraft) beginnt eine relative Überbewertung. Bei einem Goldpreis von über 1.800 $/oz können viele Goldproduzenten profitabel wachsen und die Goldproduktion insgesamt längerfristig erhöhen.

Bei einem Goldpreis von unter 1.700 $/oz wird die Goldproduktion mittelfristig sinken. Wegen der fehlenden Anlagealternativen empfiehlt es sich, auch zum Beginn einer zu erwartenden Übertreibungsphase voll in Gold, Silber und den Edelmetallaktien investiert zu bleiben. Mit der negativen Berichterstattung in den letzten Monaten wurden die schwachen Hände aus dem Goldmarkt vertrieben, so dass nach dem Ausverkauf bis Ende Juni wieder mit einer stabileren und ruhigeren Preisentwicklung gerechnet werden kann. In der kommenden Inflationsphase (Crack-up-Boom, Beschreibung in der Zeitschrift "Smart-Investor", Ausgabe April 2009 (www.smartinvestor.de) wird der Zielkurs des Goldpreises deutlich angehoben werden müssen.

Silber gibt nach (aktueller Preis 21,61 $/oz, Vortag 21,99 $/oz). Platin stabilisiert sich (aktueller Preis 1.386 $/oz, Vortag 1.381 $/oz). Palladium entwickelt sich stabil (aktueller Preis 708 $/oz, Vortag 704 $/oz). Die Basismetalle können um etwa 1% zulegen und setzten die Bodenbildung fort.

Der New Yorker Xau-Goldminenindex verliert nach einem freundlichen Handelsverlauf 0,3% oder 0,3 auf 88,5 Punkte. Bei den Standardwerten fällt Yamana 3,2% zurück. Barrick kann um 1,0% zulegen. Bei den kleineren Werten fallen Entree 12,5%, Carpathian 11,1% (Vortag -33,3%) und Gabriel 4,8%. Banro erholen sich 8,3%, Pretium 4,7% und Exeter 4,3%. Bei den Silberwerten verliert United 11,1%. Wildcat können sich 7,0% und Sabina 6,0% verbessern.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel nachgebend. DRD fallen 3,4% und Harmony 2,8%.

Die australischen Goldminenaktien entwickeln sich heute Morgen uneinheitlich. Hill End gibt 16,7% nach. Tanami können 6,5% und Tribune 6,2% zulegen. Bei den Explorationswerten gibt Indochine 8,8% ab. Bassari können 16,7% und Alkane 14,3% zulegen. Bei den Metallwerten gibt Discovery 6,5% nach. Independence Group verbessert sich um 5,7%.
 
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