Rohstoffthread (Archiv)

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17.10.2013 10:50 | Redaktion
Stephen Leeb: Der Anfang vom Ende des US-Finanzsystems - Wenn China die Zügel ergreift

Das derzeit herrschende Chaos in Washington betrachtet der renommierte Money Manager Stephen Leeb mit Sorge und Frustration. Für ihn seien die aktuellen Umstände, wie er kürzlich im Interview mit King World News erklärt, der Anfang vom Ende für die USA und zugleich ein großes Geschenk an China.

Zwar könne der Dollar mit Anhebung der Schuldengrenze zunächst etwas länger am Leben erhalten werden, dies ändere jedoch nichts daran, dass sich die USA damit Schritt für Schritt in Richtung Abgrund bewege. Der einzige Grund, aus welchem die Geschäfte der USA derzeit wie gewohnt fortgesetzt werden könnten, sei, dass der Dollar nach wie vor die beste und damit führende Währung der Welt sei.

Zugleich wäre da jedoch noch Gold, fährt der Experte fort. Er selbst hätte bislang nicht an eine Manipulation geglaubt. Nun, da den Finanzinstitutionen die Manipulation von Billionen Dollar schweren Devisenmärkten vorgeworfen wird, bleibe ihm jedoch nichts anderes übrig, als davon auszugehen, dass der physische Goldmarkt erheblich beeinflusst wird.

Verglichen zu den massiven Devisenmärkten wäre Gold im Moment nur ein Tropen auf dem heißen Stein. Dies könnte sich nach Ansicht Leebs jedoch schon bald ändern. Gold werde zur führenden Währung avancieren und nicht mehr manipulierbar sein, da Amerika die Fäden nicht länger in der Hand hält.

Diese Macht werde an China übergeben. Mit jedem einzelnen Dollar, um den der Goldpreis sinkt, werde dem Reich der Mitte mehr Kontrolle verliehen, da ihm so der Erwerb des gelben Metalls erleichtert wird. Wäre China dazu bereit, so könnte es womöglich schon heute die Kontrolle über das Finanzsystem der USA gewinnen, der Renminbi würde den Dollar ablösen und Rohstoffe und andere Güter würden in Gold gehandelt.

Die Realität sei jedoch, dass die Chinesen allem Anschein nach noch nicht bereit sind, da sie womöglich noch nicht genügend Gold angehäuft haben. Letztlich jedoch würde es ihnen durch die Intervention der USA auf dem Goldmarkt leichter gemacht, diesen Umstand schon bald zu ändern.

Für Leeb besteht keinerlei Zweifel daran, dass der Dollar seinen Status als Weltleitwährung verlieren wird und dies sogar in absehbarer Zeit geschieht. Was dann folge, sei eine goldgedeckte Währung.
 
17.10.2013 13:00 | Redaktion
Noch mehr Gold für China - Goldproduktion des Landes steigt um 8,18%

Die Goldproduktion Chinas ist von Januar bis August dieses Jahres verglichen zum Vorjahreszeitrum um 8,18% gestiegen, wie es in einem gestrigen Artikel von Mineweb heißt, der sich auf Daten der China Gold Association beruft.

Demnach wurden während dieser acht Monate insgesamt 270,167 Tonnen des gelben Metalls produziert, davon 37,978 Tonnen im August und 39,367 Tonnen im Juli. Mit einer Goldproduktion, die sich seit 1949 etwa verhundertfacht habe, sei China nach wie vor weltgrößter Goldproduzent.

Mit einem Goldverbrauch von 832,18 Tonnen im Gesamtjahr 2012, Tendenz steigend, ist das Reich der Mitte zugleich auf dem besten Wege, Indien den Rang als größter Goldkonsument der Welt abzulaufen.
 
17.10.2013 14:00 | Redaktion
Prognosen sehen Vierjahrestief für Gold

Die Website des Nachrichtenunternehmens Bloomberg veröffentlichte heute einen Artikel, demzufolge die besten Prognostiker ein weiteres Absinken von Gold in den gesamten nächsten vier Quartalen erwarten würden und als Ergebnis ein Vierjahrestief. Grund sei der rückläufige Anreiz aus den USA, der auf einem Nachfragerückgang von Edelmetallen als Sicherheit beruhen würde, ausgelöst durch ein schnelleres Wirtschaftswachstum.

Laut dem Mittelwert der Schätzungen würde das Metall bis zum dritten Quartal des nächsten Jahres auf 1.175 $ je Unze fallen. Damit würde der Goldpreis um 8,3% niedriger notieren als jetzt. Die Preise wären zuletzt 2010 auf solch einem Niveau gewesen. Die Prognosen würden belegen, dass einige Investoren den Glauben an Gold als eine Wertanlage verloren hätten, was zu dem ersten Jahresverlust der Preise sei 13 Jahren geführt habe. Über 63 Mrd. $ habe der Wert von goldgedeckten Fonds dieses Jahr verloren, was die Verluste für den milliardenschweren Hedgefond-Manager John Paulson weiter verschlimmert habe. Minenunternehmen hätten Abschreibungen in Höhe von mindestens 26 Mrd. $ verzeichnet.

Tom Kendall, Analyst bei der Credit Suisse Group AG in London sieht einen Rückgang des Verlangens nach Gold als Absicherung gegen die Auswirkungen der Währungspolitik. Er könne verstehen, dass bei der guten Entwicklung anderer Anlageklassen, insbesondere Aktien, man nur schwer seine Investitionen aus diesen abziehen und stattdessen in Gold stecken würde, dessen Preis weiter fällt.


Bärenmarkt

Das Edelmetall fiel im Verlauf des Jahres zwischenzeitlich unter die 1.300-$-Marke und notiert aktuell 32% unter dem Rekordwert von 1.921,15 $, der im September 2011 erreicht wurde. Sogar während des Shutdowns in den USA ist der Preis des gelben Metalls zurückgegangen. Als die Regierenden letzte Woche über eine Verschiebung der Deadline für die Schuldengrenze der USA diskutiert haben, so heißt es im Artikel weiter, verzeichnete das Edelmetall noch immer den größten Verlust in einem Monat. Gestern stimmte der Kongress für ein Ende der Pattsituation, wodurch Gold ganze 0,2% verloren habe.

Obwohl die Fed im September von einer Kürzung des Stimulus absah, würden laut dem Bericht des Treffens die meisten Entscheidungsträger Kürzungen der Fed in diesem Jahr erwarten. Die von Bloomberg gesammelten 90 Ökonomenschätzungen würden im Schnitt einen Anstieg des Wirtschaftswachstum der USA für 2014 auf 2,6% prognostizieren, gegenüber 1,6% in diesem Jahr.


Goldman Sachs

Die Studie von Bloomberg zeige, dass Gold dieses Quartal im Schnitt bei 1.250 $ liegen werde, in den ersten drei Monaten 2014 auf 1.225 $ und anschließend auf 1.195 $ fallen werde. Jeffrey Currie, Vorsitzender für Rohstoffanalysen bei Goldman Sachs, habe die diesjährige Flucht bei Gold korrekt vorhergesehen und Anfang Oktober erklärt, dass das kommende Jahr im Hinblick auf Gold eine sichere Verkaufsgelegenheit sei. Als Grund nannte er die Erholung der US-Wirtschaft, die auf die gestrige Einigung der Gesetzgeber folgen werde. Goldman würde mit Preisen von 1.050 $ für Ende 2014 rechen.


Währungsfonds

Im Artikel heißt es allerdings weiter, dass immer noch das Risiko bestünde, dass die globale Erholung schwächer ausfallen könnte, als erwartet. So verringerte der Internationale Währungsfonds etwa seine Wachstumsprognose für 2014 von 3,8% auf 3,6%. Gemäß den von Bloomberg zusammengetragenen Schätzungen werde Chinas Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr auf 7,4% sinken und das der 17 Staaten umfassende Eurozone 1% erreichen, nachdem es bereits seit Anfang 2012 rückläufig gewesen sei.

http://goldseiten.de/artikel/185590--Prognosen-sehen-Vierjahrestief-fuer-Gold.html?seite=2
 
16.10.2013 07:01 | Adam Hamilton
Günstige Goldaktien (Teil 5)

Goldaktien erfahren weiterhin allgemeine Geringschätzung, da sie unter dem extremen Pessimismus leiden. Das hat ihre Aktienpreise deutlich gedrückt, auf extrem unterbewertete Kursstände, die wirklich von Grund auf absurd sind. Der gesamte Sektor wird derzeit gehandelt, als wäre der Goldpreis bei weniger als einem Drittel seines aktuellen Wertes! Diese massive Abkopplung eröffnet riesige Möglichkeiten für beherzte Querdenker, die den Mut gefunden haben, niedrig zu kaufen, wenn nur wenige andere dies tun würden.

Für buchstäblich tausende von Jahren galt Gold auf dem gesamten Planeten als unverzichtbare Anlage. Es war wie Tolkiens Einer Ring des Geldes und beherrschte alle nationalen Währungen, die jemals erschaffen worden waren. Es war wesentlich für die Vermögenssicherung und für ein vielfältiges Portfolio, ganz zu schweigen vom Schutz gegen Inflation und den Kapitalgewinnen. Das natürliche Verlangen der Menschen nach Gold hat die Weltgeschichte bedeutend beeinflusst, es gibt einfach nichts vergleichbares.

Da Gold überall und zu jeder Zeit teuer und wertvoll ist, werden auch die Unternehmen, die es mühevoll dem Schoß der Erde entreißen, hoch bewertet. Durch ihre harten Anstrengungen gewinnen sie einen außergewöhnlichen, seltenen und begrenzten Rohstoff von großem Wert, deswegen überschlagen sich Investoren normalerweise, um Anteile dieser Unternehmen zu besitzen. Das extreme Ausmaß ihrer Unbeliebtheit bei Investoren derzeit ist weit abseits der Norm, es handelt sich sogar um eine so noch nie gesehene Anomalie.

Dieser unglaublich irrationale Hyperpessimismus hat die Goldaktien auf Kursniveaus gezwungen, die so weit unter der fundamentalen Realität liegen, dass man es nicht glauben will. Für jeden Aktienmarkt gilt, dass die einzelnen Aktienpreise im Grunde eine direkte Funktion der Gewinne sind, die das jeweils dahinterstehende Unternehmen generiert. Goldaktien machen da keinen Unterschied. Wie jeder andere Sektor auch, werden sie sich schließlich bei einem angemessenen Vielfachen ihrer zugrundeliegenden Gewinne einpendeln.

Und in der Goldabbaubranche ist der Preis des Goldes ganz offensichtlich der bei weitem wichtigste Faktor für die Wirtschaftlichkeit. Der Bau neuer Minen ist unvorstellbar kapitalintensiv, deshalb werden die Kosten für die Goldgewinnung von jeder Lagerstätte größtenteils festgelegt, wenn die Mine geplant und gebaut wird. Folglich spiegelt sich jeder Anstieg des Goldpreises direkt in höheren Gewinnen wider, die wesentlich schneller wachsen als der Goldpreis zulegt, auf Grund der Hebelwirkung, die die festen Abbaukosten entfalten.

Wie ich letzte Woche in einem Essay über das törichte Vogelstrauß-Verhalten von Goldaktieninvestoren erklärt habe, die ihren Kopf ausgeschaltet haben, um sich dem pessimistischen Gruppendenken zu beugen, werden Goldaktien zu völlig absurden Preisen gehandelt. Der führende HUI-Index für Goldaktien war das erste Mal vor ganzen zehn Jahren auf einem Stand wie heute, damals lagen Gold und Silber bei fast nur 385 $ bzw. 5,25 $. Da die Edelmetalle jetzt wesentlich höher stehen, ergibt solch ein Stand heutzutage überhaupt keinen Sinn.

Die einfachste Möglichkeit, um diese massive, zugrundeliegende Abkopplung zu verstehen, ist ein Blick auf die Goldaktien relativ zum Preis des Goldes, von dem die Gewinne und somit der endgültige Aktienpreis abhängen. Das Verhältnis von HUI zu Gold ist die bevorzugte Methode dafür, ein Thema, dem ich mich schon seit vielen Jahren widme. Auf einzigartige Weise erfasst dieses Verhältnis die grundlegende Absurdität der heutigen Goldaktienpreise und die daraus resultierenden, unvorstellbaren Gelegenheiten.

Diese erste Grafik zeigt das HUI-Gold-Verhältnis (HGR) in blau über dem HUI allein in rot. Unter den vielen Grafiken, die wir bei Zeal erstellt haben, gehört diese zu meinen Favoriten. Erfolgreiches Investieren erfordert es, zuerst niedrig zu kaufen um später hoch verkaufen zu können und die aktuellen Goldaktienkurse bieten eine der besten Gelegenheiten, niedrig zu kaufen, die ich jemals gesehen habe. Kein Sektor ist jemals billiger, als zu dem Zeitpunkt, wenn fast alle davon ausgehen, dass er für immer weiter fallen wird!

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Erst diese Woche fiel das HUI/Gold-Verhältnis auf 0,166. Mit anderen Worten, der führende Index für Goldaktien handelte bei nur 16,6% des Goldpreises. So tief ist das Verhältnis in 12,8 Jahren nicht gefallen, das ist sogar weit unter dem Extrem der Aktienpanik 2008 von 0,207. Gehen wir 12,8 Jahre zurück, befinden wir uns im Januar 2001, als der Goldpreis bei 265 $ vor sich hin vegetierte und der säkulare Goldbullenmarkt in den nächsten Monaten nicht einmal beginnen würde!

Die Auswirkungen dieser Tatsache für Investoren sind atemberaubend. Die Goldaktien sind heute so unbeliebt wie am Ende eines jahrzehntelangen, brutalen säkularen Bärenmarkts. Die Goldaktien sind heute so unbeliebt wie zu dem Zeitpunkt, als der HUI seinen herausragenden bullischen Ansturm von 1664% zwischen November 2000 und September 2011 gerade erst begann. Goldaktien waren fast während des gesamten, äußerst lohnenden säkularen Bullenmarkts buchstäblich nie zuvor billiger!

Heute können kluge, Kontra-Investoren Goldaktien zum selben Preis, relativ zu Gold, kaufen, der das letzte Mal in den allerersten Monaten eines außergewöhnlichen, 10,8-jährigen Bullenverlaufs zu sehen war, als sie das in sie investierte Kapital nahezu um das 18-fache vermehrten. Wer würde eine solche Gelegenheit nicht wahrnehmen? Es scheint, als habe die extreme Stimmungsanomalie, die die Goldaktien derzeit bedrängt, den gesamten säkularen Bullenmarkt der Goldaktien für nichtig erklärt und die Aktienkurse komplett zurückgesetzt.

Diese enorme Anomalie in der Preisbildung ist das Ergebnis der pessimistischsten Einstellung, die man sich überhaupt vorstellen kann. Investoren haben Goldaktien völlig aufgegeben und sich selbst überzeugt, dass sich Goldaktien nie wieder erholen. Das hat zu einem Teufelskreis geführt. Entmutigte Investoren verschleudern ihre Goldaktien, wodurch der Preis fällt. Das steigert den allgemeinen Pessimismus noch mehr, weshalb noch mehr Investoren aufgeben und überstürzt den Rückzug antreten.

Ich verstehe zweifellos den brutalen psychologischen Druck, den der diesjährige Extremverkauf auf Investoren von Goldaktien ausgeübt hat. Diese Woche muss der HUI einen Jahresverlust von bislang 50,6% verzeichnen auf Grund des 22%igen Verlustes von physischem Gold. Und es ist nicht so, als wären Goldaktien besonders teuer gewesen, bevor 2013 die so noch nie gesehene GLD-Massenabzüge einsetzten und die erzwungenen Liquidationen von Gold-Futures, ausgelöst durch die Entkopplung des Aktienmarktes durch die Fed - sie waren schon damals billig.

http://goldseiten.de/artikel/185335--Guenstige-Goldaktien-Teil-5.html?seite=2
 
17.10.2013 07:03
Prüfung der 2011er Prognosen: China, Deutschland, USA (Teil 1/2)

Seit Beginn der globalen Finanzkrise in den Jahren 2007-2008 vertrete ich die Auffassung, dass die Krise in erster Linie ein Folge der globalen Handelsungleichgewichte war, die durch strukturelle Besonderheiten erzeugt wurden und zu schweren Ungleichgewichten in der Spartätigkeit Chinas, der USA und des europäischen Raumes geführt hatten. Mein Modell beschreibe ich in meinem jüngsten Buch The Great Rebalancing: Trade, Conflict, and the Perilous Road Ahead for the World Economy [1] (Princeton University Press).

Die aktuelle Krise weist in dieser Hinsicht viele Merkmale auf, die auch fast allen anderen globalen Krisen der letzten 200 Jahre eigen waren; sie wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach auch auf ganz ähnlichen Wegen auflösen - und zwar durch eine Abfolge von Ausfällen oder Neustrukturierungen von Staatsschulden, die sich aber nicht nur auf eine Reihe europäischer Staaten beschränken werden. Alle “Globalisierungszyklen“ der letzten 200 Jahre haben mit ausgedehnten Staatsschuldenausfällen geendet, mit Ausnahme jenes Zyklus, der im ersten Weltkrieg endete. In diesem Fall sorgte der Krieg für horrend steigende Rohstoffpreise und starke Einschränkungen im Export europäischer Industriegüter, zwei Faktoren, die den damaligen Schwellenländern von größter Hilfe waren. Das ist möglicherweise auch der Grund, warum allein jener "Globalisierungszyklus" nicht in einem massiven Staatsschuldenausfall endete.

[Mehr zum Thema hören Sie hier: Martin Armstrong: The US Is the Beneficiary of Foreign Crises - Follow the Capital Flows]

Noch eine Randinformation, für die, die es interessiert: Meiner Einschätzung dürfte die erste “moderne“ globale Schuldenkrise Mitte der 1820er Jahre in Großbritannien begonnen haben. Bis 1825 hatte sie Südeuropa und Lateinamerika erfasst (die erste in einer langen Reihe lateinamerikanischer Staatsschuldenkrisen). In den 1830ern griff sie auch auf die USA über, wo einige US-Bundesstaaten bankrottgingen, zu denen ganz überraschend auch Pennsylvania zählte, das zu dieser Zeit einer der reichsten US-Staaten war und auch zu den reichsten Wirtschaftsräumen der Welt zählt.

Andere vertreten die Auffassung, die erste wahrhaftig globale Schuldenkrise wäre im Mai 1873 von Wien ausgegangen und hätte anschließend auf den Rest der Welt übergegriffen, wo sie durch die US-Eisenbahnkrise von 1873 bis heute bekannt wurde. Die Krise der 1930er, die große Teile Europas, Lateinamerikas und eine Anzahl anderer Staaten betraf, war ohne jeden Zweifel eine globale Krise, die in vielen Hinsichten der heutigen Krise am nächsten kommt. Ich würde zudem noch die Krisen der 1890er und der 1980er in meine Liste der globalen Schuldenkrisen aufnehmen. Ohne den Eindruck erwecken zu wollen, ich würde in diesem Artikel mit meinen Büchern hausieren gehen, möchte ich nur darauf verweisen, dass ich in einem meiner früheren Bücher all diese Finanzierungswellen und die darauf folgenden Krisen beschrieben habe. (The Volatility Machine: Emerging Economies and the Threat of Financial Collapse, Oxford University Press, 2001.)

In den ersten drei oder vier Kapitel dieses Buches gehe ich auf die geschichtlichen Hintergründe jeder dieser Perioden ein. Ich versuche zudem aufzuzeigen, dass es nicht nur, oder nicht hauptsächlich, die fundamentalen Veränderungen in den Empfängerwirtschaften waren, die das Wirtschaftswachstum vorangetrieben hatten (oder aber der politische Prozess ökonomischer Reformierung), sondern dass auch exogene Veränderungen in der globalen Liquidität den zeitlichen Rahmen dieses Prozesses bestimmten. Wie ich in meinem Buch schreibe, legt das unter anderem eines nah: Bei der Prognose der Wirtschaftsleistung einzelner Staaten (einschließlich der Richtung und Geschwindigkeit ökonomischer Reformen) ist ein Verständnis für die externen Liquiditätsbedingungen wahrscheinlich mindestens von genauso großer Bedeutung wie die Bewertung der binnenstaatlichen Wirtschaftspolitik (etwas, das uns das vieldiskutierte “Tapering“ der Fed wieder in Erinnerung bringen könnte).

Falls mein Denkmodell der globalen Ungleichgewichte die Quelle der Krise korrekt beschreibt, so ergibt sich aus diesem Modell natürlich auch eine ganze Reihe von “Vorhersagen“. Das Modell hatte ich in zahlreichen Newslettern erörtert und vor zwei Jahren - 2011 - auch in Form von 12 “Vorhersagen“ zusammengefasst. Diese Vorhersagen waren folgende:

Die BRICs und andere Schwellenländer haben sich nicht ausschlagebend von der entwickelten Welt abkoppeln können; sobald der aktuelle liquiditätsgetriebene Investment-Boom abebbt, werden die Schwellenländer dies schwer zu spüren bekommen.

Innerhalb der nächsten zwei Jahre wird der Konsum der chinesischen Haushalte anteilig am BIP weiter sinken.

Die Höhe der chinesischen Verschuldung wird dieses und nächstes Jahr schnell weiter wachsen.

Das chinesische Wirtschaftswachstum wird sich in den Jahren 2013-14 deutlich abkühlen und sich noch deutlich vor dem Ende des Jahrzehnts bei durchschnittlich 3% einpegeln.

Sollte sich die chinesische Zentralbank im Umfeld rückläufiger Inflation dagegen wehren, die Zinsen zu senken, könnte die Wirtschaftsaktivität Chinas sogar schon 2012 zu sinken beginnen.

Rückläufiges BIP-Wachstum wird die Investitionstätigkeit überproportional beeinflussen und so auch die Nachfrage nach Non-Food-Erzeugnissen.

Deutlich sinkendes Wachstum in China wird im Inland nicht zu sozialen Unruhen führen, falls China gegensteuert und umstrukturiert.

Innerhalb von drei Jahren wird Peking im Rahmen von Umstrukturierungsmaßnahmen ernsthaft großangelegte Privatisierungen in Betracht ziehen.

Die europäische Politiklandschaft wird sich zunehmend verschlechtern, die großen politischen Parteien werden sich entweder immer stärker radikalisieren oder marginalisiert werden.

Spanien und verschiedene andere Länder, vielleicht sogar Italien (wahrscheinlich aber nicht Frankreich) werden zum Austritt aus dem Euro und zu einer Umschuldung (mit deutlichen Schuldenerlässen) gezwungen.

Deutschland wird sich hartnäckig weigern, den Löwenanteil der Lasten des europäischen Anpassungsprozesses zu tragen; die darauf folgende Vergeltung der Defizitländer wird dazu führen, dass das deutsche Wirtschaftswachstum für viele Jahre auf null oder in den negativen Bereich sinkt.

In den USA wird die Befürwortung von Handelsprotektionismus unaufhaltsam steigen; die Arbeitslosigkeit wird auf viele Jahre hinweg hoch bleiben.


Es soll noch eine letzte "Vorhersage" hinzugefügt werden, welche nicht in dieser Liste stand, aber hier her gehört, nämlich dass die USA die erste große Wirtschaft sein werden, die aus der Krise von 2007-08 hervorgeht und China möglicherweise die letzte, obgleich sich Europa von China dahingehend nicht so leicht unterkriegen lassen könnte.

http://goldseiten.de/artikel/185544...-China-Deutschland-USA-Teil-1~2-.html?seite=2
 
17.10.2013 11:30 | Eugen Weinberg
Einigung in den USA lässt Märkte weitgehend kalt

Energie

Die Ölpreise haben gestern mit leichten Anstiegen auf die sich abzeichnende Einigung im US-Haushaltsstreit reagiert, diese Gewinne nach der Bekanntgabe der Einigung in der Nacht aber wieder abgegeben ("buy the rumor, sell the fact"). Der Brentölpreis handelt daher nahezu unverändert bei 110,5 USD je Barrel, WTI bei 102 USD je Barrel.

Als preisbelastend erwies sich auch der gestern nach Handelsschluss veröffentlichte Lagerbericht des American Petroleum Institute. Dieser zeigte einen unerwartet kräftigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um 5,9 Mio. Barrel, was die Erwartungen des Marktes um mehr als das Doppelte übertraf. Ebenfalls bemerkenswert war der Umstand, dass die Rohölvorräte in Cushing um 291 Tsd. Barrel gestiegen sind. Dies war der erste Lageraufbau in Cushing nach 14 Wochen ununterbrochenem Lagerabbau.

Die US-Benzinvorräte gingen um 2,2 Mio. Barrel zurück, die US-Destillatebestände fielen um 1,3 Mio. Barrel. Sowohl der Anstieg der Rohölvorräte als auch der Rückgang der Bestände an Ölprodukten ist mit einer niedrigeren Rohölverarbeitung zu erklären. Die API-Lagerdaten sind in dieser Woche die einzigen Daten zum US-Ölmarkt. Das US-Energieministerium hatte am vergangenen Freitag seine Tätigkeit aufgrund der bis gestern andauernden Schließung von US-Regierungsbehörden einstellen müssen. Für eine Veröffentlichung der eigentlich für heute Nachmittag geplanten offiziellen Lagerdaten kommt die gestern erzielte Einigung in Washington und die damit einhergehende Wiederöffnung der Behörden zu spät.


Edelmetalle

In letzter Minute haben sich Republikaner und Demokraten in den USA auf einen Übergangshaushalt verständigt und die Schuldenobergrenze erhöht. Damit wurde die drohende Zahlungsunfähigkeit der USA zumindest vorerst abgewendet. Denn der ausgehandelte Kompromiss ist keine Dauerlösung. Durch die Erhöhung der Schuldenobergrenze sind die USA bis zum 7. Februar finanziert. Der Übergangshaushalt ist bis zum 15. Januar gültig. Sollte es bis dahin keine langfristige Lösung geben, drohen abermals Behördenschließungen.

Ein solcher Kompromiss in letzter Minute war von den Märkten erwartet worden. Zudem verschiebt sich dadurch auch die Reduktion der Fed-Anleihekäufe weiter nach hinten. Ein neuerlicher Abverkauf bei den Edelmetallen blieb deshalb aus. Nach anfänglicher Zurückhaltung haben Gold und Silber sogar mit deutlichen Preisaufschlägen reagiert - Gold steigt über die Marke von 1.300 USD je Feinunze, Silber handelt bei knapp 22 USD je Feinunze.

Trotz der anhaltenden Verunsicherung der Marktteilnehmer gehen wir kurzfristig nicht von einer deutlichen Erholung der Gold- und Silberpreise aus. Einer solchen stehen anhaltende ETF-Abflüsse entgegen. Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten allein gestern wieder Abflüsse von 5,3 Tonnen. Bei den Silber-ETFs kam es in dieser Woche bislang sogar zu einem Abbau der Bestände von 174 Tonnen. Dies entspricht dem höchsten 3-Tages-Abfluss seit Ende Juni. Zu diesem Zeitpunkt standen die Edelmetalle stark unter Druck, da am Markt intensiv über eine Rückführung der Anleihekäufe der US-Notenbank Fed debattiert wurde.

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Industriemetalle

Während der vorläufige Kompromiss im US-Haushaltsstreit an den Aktienmärkten gefeiert wird, fällt die Reaktion an den Industriemetallmärkten sehr verhalten aus. Die Metallpreise hatten zwar gestern ihre zwischenzeitlichen Verluste wieder komplett aufgeholt, stehen heute Morgen aber bereits wieder unter Druck. Da aufgrund der Behördenschließungen in den USA zuletzt kaum Daten veröffentlicht wurden, kommt den China-Daten noch größere Bedeutung zu. Morgen früh werden im Reich der Mitte Zahlen zum BIP, zur Industrieproduktion und zu Investitionen in Sachanlagen veröffentlicht. Diese könnten den Metallpreisen Unterstützung geben.

Laut Angaben des staatlichen Research-Instituts Antaike dürften die chinesischen Kupferschmelzereien im vierten Quartal überdurchschnittlich viel Kupfer herstellen. Antaike geht von monatlich rund 560 Tsd. Tonnen aus und führt dies auf die hohen Schmelz- und Verarbeitungsgebühren (sog. TC/RCs) zurück. Am Kassa-Markt in China belaufen sich die Gebühren aktuell auf rund 110 USD je Tonne bzw. 11 US-Cents je Pfund. Die hohe Verfügbarkeit von Kupferkonzentrat gibt den Schmelzereien eine gute Ausgangsposition in den laufenden Verhandlungen über die jährlichen Gebühren für das nächste Jahr.

Industriekreisen zufolge sind die Minenunternehmen aber nur bereit, den Schmelzereien 85-95 USD je Tonne bzw. 8,5-9,5 US-Cents je Pfund zum Schmelzen und Verarbeiten des Konzentrats zu bezahlen. Die diesjährigen Gebühren betragen 70 USD je Tonne bzw. 7 US-Cents je Pfund.


Agrarrohstoffe

Die Agrarmärkte werden möglicherweise noch einige Wochen länger auf neue USDA-Ernteschätzungen warten müssen. Das US-Landwirtschaftsministerium wird nämlich den seit 11. Oktober anhängigen WASDE-Bericht für Oktober unter Umständen gar nicht veröffentlichen und erst am 8. November mit dem turnusmäßigen November-Bericht aktuelle Ernteschätzungen bekanntgeben. Eine Entscheidung darüber will das USDA bis Ende der Woche treffen. Die Umfrageergebnisse von Ende September, welche noch vor der Schließung der US-Bundesbehörden am 1. Oktober eingeholt wurden und in den Oktober-Bericht einfließen sollten, sind mittlerweile veraltet. Von daher müssten neue Umfragen durchgeführt werden, welche für den November-Bericht ohnehin in Kürze begonnen werden.

Kanada wird in diesem Erntejahr laut Schätzung der kanadischen Regierungsbehörde Agriculture and Agri-Food Canada 33 Mio. Tonnen Weizen ernten und damit gut 2 Mio. Tonnen mehr als bei der letzten Schätzung im vergangenen Monat erwartet wurde. Grund für die Aufwärtsrevision sind höhere Erträge wegen extrem guter Wachstumsbedingungen. Die außerordentlich gute Weizenernte in Kanada dürfte helfen, die Verluste in anderen Ländern wie in China, der Schwarzmeerregion und Brasilien auszugleichen. Kurzfristig könnte das höhere Angebot aus Kanada aufgrund eines drohenden Streiks bei der kanadischen Eisenbahn aber nicht zur Verfügung stehen.

http://goldseiten.de/artikel/185585--Einigung-in-den-USA-laesst-Maerkte-weitgehend-kalt.html?seite=2
 
GOLD UND ROHÖL
Gold: Marke von 1.300 Dollar zurückerobert

Obwohl in den USA die Zahlungsunfähigkeit des Landes vermieden wurde, setzte der Goldpreis zu einer regelrechten Rally an.

von Jörg Bernhard

Dabei überwand der am aktivsten gehandelte Gold-Future noch am Vormittag die Marke von 1.300 Dollar und markierte ein Tageshoch bei 1.322,90 Dollar. Der schwache Dollar half dem gelben Edelmetall nach der jüngsten Konditionsschwäche wieder auf die Beine. An den Goldmärkten geht man nach dem Gezerre um US-Haushalt und Schuldengrenze davon aus, dass die Fed ihre ultralockere Geldpolitik länger als bislang erwartet fortführen könnte, was die Attraktivität von Gold erhöht. Zum einen, weil die Geldflut Inflationsgefahren in sich birgt und zum anderen, weil die Opportunitätskosten (entgangene Zinsen) weiterhin vernachlässigbar bleiben. Bei Anleihen guter Bonität stellt sich zudem die Frage, ob die relativ niedrigen Zinsen das vorhandene Risiko angemessen bezahlen. Während früher bei solchen Investments häufig vom risikolosen Zins gesprochen wurde, gibt es hier und heute wohl eher ein „zinsloses Risiko“.
Am Donnerstagnachmittag präsentierte sich der Goldpreis mit steigenden Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Dezember) um 34,30 auf 1.316,60 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Keine Jubellaune

An den Ölmärkten blieb der Jubel über den gestrigen Durchbruch der US-Politik aus. Es dominieren weiterhin rote Vorzeichen. Der gestrige Wochenbericht des American Petroleum Institute wies ein höher als erwartetes Lagerplus in Höhe von 5,94 Millionen Barrel aus. Der für den Nachmittag geplante EIA-Wochenbericht entfällt wegen des Zwangsurlaubs von US-Staatsbediensteten aus. Die konstruktiven Atomgespräche mit dem Iran wirkten sich auf den Ölpreis ebenfalls belastend aus. Sollten die Sanktionen gegen das Land gelockert werden, droht ein weiterer Anstieg des Überangebots. Kein Grund zum Jubeln lieferten zudem die um 14.30 Uhr gemeldeten Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe. Diese fielen nämlich mit 358.000 deutlich höher als erwartet aus.
Am Donnerstagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit schwächeren Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt (November) um 0,59 auf 101,70 Dollar, während sein Pendant auf Brent (Dezember) um 0,52 auf 110,07 Dollar zurückfiel.
 
Where Are The Stops? Friday, October 18: Gold And Silver

Friday October 18, 2013 08:51

Below are today's likely price locations of buy and sell stop orders for the active Comex gold and silver futures markets. The asterisks (**) denote the most critical stop order placement level of the day (or likely where the heaviest concentration of stop orders are placed on this day).

See below a detailed explanation of stop orders and why knowing, beforehand, where they are likely located can be beneficial to a trader.

December Gold Buy Stops Sell Stops
$1,328.90 $1,310.00
**$1,330.80 **$1,300.00
$1,337.80 $1,291.50
$1,350.00 $1,276.90
December Silver Buy Stops Sell Stops
$22.20 $21.74
**$22.525 **$21.50
$23.00 $21.10
$23.445 $21.00
 
Sugar Surges to Highest in a Year as Fire Hits Brazil Warehouses
By Isis Almeida - Oct 18, 2013 5:03 PM GMT+0200

Sugar jumped to the highest in almost a year in New York after warehouses that store the sweetener in the Brazilian port of Santos were struck by fire.

A blaze started at the facilities in the country’s biggest port at about 6:15 a.m. local time today, according to Codesp, the port managing company. Fire affected depots 20, 21 and 6, all owned by Copersucar SA, a spokesman for Codesp said by phone from Santos today. One of the depots has storage capacity of more than 100,000 metric tons, said the spokesman, who asked not to be identified citing company policy.

“We are going into the tail end of the Brazilian crush and production there has already been affected by rains,” Kona Haque, an analyst at Macquarie Group Ltd. in London, said by phone today. “This is another problem they didn’t need and we could lose up to 300,000 tons. Speculators had already started to buy and the bullish news will fuel that short-term bullishness further,” she said, referring to the fire.

Raw sugar for delivery in March rose 1.4 percent to 19.27 cents a pound in New York by 10:47 a.m. It gained as much as 6.1 percent earlier today, the most for a most-active contract since September 2011, to touch 20.16 cents, the highest price since Oct. 22. Refined, or white, sugar for delivery in December rallied as much as 4.6 percent in London.

Ten ships were scheduled to load sugar at Copersucar’s terminal at Santos from yesterday through Nov. 3, Isis Markarian, a market assistant at Santos-based SA Commodities and Unimar Agenciamentos Maritimos, said by phone today. The ships were due to load 38,000 tons of white sugar and at least 340,000 tons of raw sweetener, Nicolle de Castro, a business analyst, said.
Brazilian Output

The fire destroyed 3 warehouses and was still burning at a fourth, Moises Agostinho, a firefighter at Sao Paulo state fire department, said in a telephone interview. Each depot had an area of 9,000 square meters (96,875 square feet), and two people sustained minor injuries.

Rains earlier this year in Brazil’s center south, the main growing region in the world’s biggest producer, already reduced output, according to Sao Paulo-based industry group Unica. Production there will total 34.2 million tons in the 2013-14 season, down from a previous forecast of 35.5 million tons.

The global sugar surpluses for this year and the next are narrowing as rising population means accelerating demand in developing nations from China to Indonesia.

Sugar production will outstrip demand by 2 million tons in the 2013-14 season, London-based Czarnikow Group Ltd., which has clients in 83 countries, estimated Sept. 5. That’s down from a previous forecast of 3.9 million tons.
Potential Disruption

“We could potentially live with 300,000 tons less because of the global surplus, but the main issue is how long these warehouses and surrounding parts of the loading terminals will be out of action and how it will disrupt port operations,” Haque said.

Copersucar was the seller of 83 percent of raw sugar delivered on ICE to settle the October futures contract, according to two people earlier this month with direct knowledge of the transaction.

The Brazilian trading company and producers’ cooperative delivered sugar for 24,279 contracts, said the people, who asked not to be identified because the sale was private. That’s equal to about 1.2 million tons.

The total delivery was a record 29,344 contracts, exchange data showed. Each contract represents 112,000 pounds.

Copersucar wasn’t able to say how much sugar was in the warehouses.
 
GOLD UND ROHÖL

Gold: Komfortabel über 1.300 Dollar


Vor dem Wochenende hält sich der Goldpreis wacker über der Marke von 1.300 Dollar. Nach der politischen Einigung im Streit um den US-Staatshaushalt war dies eine klar positive Überraschung.

von Jörg Bernhard

Analysten von HSBC wiesen darauf hin, dass die physische Nachfrage aus Asien weiterhin zunehmen dürfte. So stehen Länder wie Indien, China, Indonesien und Vietnam mittlerweile für 60 Prozent der globalen Nachfrage bei Goldmünzen und -barren. 2004 lag diese Quote bei lediglich 35 Prozent. Allein in China kletterte die Goldnachfrage seit 2008 um fast 350 Prozent. Dies läge vor allem an den überdurchschnittlich hohen Inflationsraten. Während in Europa und in den USA die Inflation derzeit unter zwei Prozent verharrt, fällt sie zum Beispiel mit 7,8 Prozent in Indien um ein Vielfaches höher aus.
Am Freitagvormittag präsentierte sich der Goldpreis mit etwas schwächeren Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Dezember) um 4,90 auf 1.318,10 Dollar pro Feinunze.

WTI kratzte an 100-Dollar-Marke

Während Aktien bei Investoren derzeit relativ hoch im Kurs stehen, wächst vor allem bei der US-Sorte WTI der Verkaufsdruck. Am gestrigen Donnerstag kratzte der nächstfällige Kontrakt zeitweise sogar an der magischen Marke von 100 Dollar. Sie gilt unter den Marktakteuren als psychologisch wichtige Schwelle und viele OPEC-Mitgliedsstaaten betrachten einen Ölpreis auf diesem Niveau als angemessen. Daran konnte auch der besser als erwartet ausgefallene Philly-Fed-Index nichts ändern. Die am Freitagmorgen veröffentlichten Konjunkturdaten aus China sorgten für eine Fortsetzung der stabilen Tendenz. Beim BIP, bei der Industrieproduktion und bei den chinesischen Einzelhandelsumsätzen blieb eine negative Überraschung aus.
Am Freitagvormittag präsentierte sich der Ölpreis mit stabilen Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MESZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt (November) um 0,25 auf 100,92 Dollar, während sein Pendant auf Brent (Dezember) um 0,24 auf 109,35 Dollar anzog.
 
GOLD UND ROHÖL

Goldpreis: Markantes Wochenplus in Aussicht


Das gelbe Edelmetall schickt sich an, nach längerer Durststrecke wieder einmal einen Wochengewinn zu erzielen.

von Jörg Bernhard

ETF-Investoren werden jedoch nicht müde, ihre Bestände an Gold-ETFs zu reduzieren. SPDR Gold Shares, der weltgrößte dieser Art, verzeichnete am gestrigen Donnerstag einen Rückgang von 885,53 auf 882,23 Tonnen. Dies stellt das niedrigste Niveau seit Februar 2009 dar. Nichtsdestotrotz sieht es bislang nach einem „ordentlichen“ Wochengewinn für das gelbe Edelmetall aus. Bislang beläuft sich das Plus beim am aktivsten gehandelten Gold-Future auf vier Prozent. Zu verdanken ist dies dem schwachen Dollar und der Aussicht, dass die Fed die Geldschleusen länger als bislang erwartet geöffnet halten könnte. Die befürchtete Verkaufswelle blieb aus. Da sich der Goldpreis bereits im Vorfeld der Beinahe-Pleite der USA schwächer entwickelte, hält sich das Rückschlagpotenzial daher in Grenzen.
Am Freitagnachmittag präsentierte sich der Goldpreis mit steigenden Notierungen. Bis gegen 15.00 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Dezember) um 4,60 auf 1.318,40 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Erholungstendenzen überwiegen

Wegen des Zwangsurlaubs vieler US-Staatsdiener entfallen die für 16.00 Uhr geplanten Frühindikatoren. Laut einer Bloomberg-Umfrage unter Analysten war gegenüber dem Vormonat ein Rückgang von plus 0,7 auf plus 0,6 Prozent erwartet worden. Die Reden von vier Fed-Notenbankern dürften hingegen stattfinden. David Tarullo, William Dudley, Charles Evans und Jeremy Stein könnten vor dem Wochenende den Finanzmärkten möglicherweise noch einen Impuls liefern.
Am Freitagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit erholten Notierungen. Bis gegen 15.00 Uhr (MESZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt (November) um 0,87 auf 101,54 Dollar, während sein Pendant auf Brent (Dezember) um 1,01 auf 110,12 Dollar anzog.
 
RBS-KOLUMNE
Gewinne mit Goldminen-Index?


Weshalb sich ein Blick auf den NYSE Arca Gold Bugs lohnen könnte.

Der schmelzende Goldpreis macht den Minenunternehmen schwer zu schaffen. Problematisch ist aber nicht nur, dass der Goldkurs in den vergangenen Monaten kräftig Federn gelassen hat. Auch steigende Energiekosten belasten die Gewinne der Produzenten. Zudem wird es immer aufwendiger, das begehrte Edelmetall an die Oberfläche zu bekommen, sprich: die Unternehmen müssen immer tiefer graben. Folge: Zwischen 2000 und 2012 sind die Gesamtkosten je geförderter Unze Gold im Schnitt um knapp 16 Prozent pro Jahr auf aktuell über 1.500 US Dollar gestiegen. Bei einem derzeitigen Goldpreis von rund 1.300 US Dollar machen die Produzenten also ein Minusgeschäft.

Attraktive Renditechance

Capped Bonus Zertifikate auf den NYSE Arca Gold Bugs könnten dennoch lohnen. Schließlich haben die Zertifikate (rechts in der Tabelle) noch ein wenig Luft zur Barriere, attraktive Bonusrenditen inklusive.

Goldminen-Index: An Glanz verloren

Der NYSE Arca Gold Bugs Index, der die wichtigsten Goldproduzenten umfasst, hat schwere Zeiten hinter sich: Zwischen Herbst 2012 und Sommer 2013 kannte der Index nur den Weg gen Süden. Erholungstendenzen beim Goldpreis sorgten im August allerdings dafür, dass der Index den bisherigen Abwärtstrend hinter sich lassen konnte.

Kurssprünge eher unwahrscheinlich

Zuletzt dümpelte der Goldminen-Index wieder mit leicht fallender Tendenz seitwärts. Im aktuellen Bereich um 220 Zähler befindet sich eine charttechnische Unterstützungszone. Unterhalb dieses Bereichs ist mit fallenden Notierungen zu rechnen. Nach oben scheint das Potenzial aktuell eher begrenzt
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ZINKPREIS HAT POTENZIAL

Zink: Chinas Stahlproduktion stützt


Bei dem Basismetall Zink steigt die Nachfrage schneller als das Angebot. Der Preis dürfte anziehen. Mit einem Zertifikat lässt sich drauf wetten.

von Thomas Strohm, Euro am Sonntag

Rund zehn Prozent haben die Notierungen für Zink seit Anfang des Jahres nachgegeben. Nach einem Kurseinbruch im ersten Quartal tendiert der Preis seit April allerdings seitwärts — und einiges spricht dafür, dass es bald wieder aufwärts gehen könnte.

Die Nachfrage ist im laufenden Jahr bereits gestiegen, getrieben hauptsächlich von der Stahlindus­trie in China. Rund die Hälfte des weltweiten Zinkbedarfs entsteht bei der Stahlveredelung, die Volksrepublik wiederum ist der weltgrößte Stahlproduzent, dessen Ausstoß zuletzt wieder stärker zulegte.

Seit 2007 wurde in jedem Jahr mehr Zink produziert als verbraucht. Das überschüssige Angebot ist jedoch seit 2011 stetig gesunken. Weil Prognosen zufolge die Nachfrage nun schneller steigen wird als das Angebot, dürfte der Angebotsüberhang weiter schrumpfen.

„Angesichts der voraussichtlichen Stilllegung großer Minen könnten sich auf der Konzentratseite mittelfristig Engpässe ergeben“, meinen die Analysten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW): „Daher sind auch die Perspektiven für die Zinknotierungen mittelfristig tendenziell eher nach oben gerichtet.“
 
18.10.2013 07:00 | DAF
Hellmeyer: "Welt sollte sich über Ent-Amerikanisierung Gedanken machen"

Rettung in letzter Minute. Republikaner und Demokraten haben sich in den USA auf einen Kompromissvorschlag geeinigt. Damit ist die drohende Staatspleite vorerst abgewendet. Durch den Kompromiss kann die Regierung weiter bis zum 7. Februar neue Schulden aufnehmen. Wie dies nun einzuschätzen ist, das besprechen wir mit Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank.

Bei Hellmeyer mischt sich neben der Freude auch noch Skepsis dazu: "Es wurde nur ein Minimal-Kompromiss geschlossen". Er rät dem Land, ähnlich wie die Eurozone zu handeln und in eine nachhaltige fiskalische Strukturpolitik einzutreten. Doch sieht er ein gewaltiges Problem: "Es gibt einen Bruch in der Gesellschaft". Daher hält er den Vorschlag aus China nicht für ganz abwegig: "Die Welt sollte sich Gedanken machen, ob der Vorschlag der Chinesen, eine Ent-Amerikanisierung des Weltfinanz- und Weltwirtschaftssystems nicht zwingend erforderlich ist, um die Nachhaltigkeit und Kalkulierbarkeit im System aufrecht zu erhalten".

Doch nicht nur die US-Krise stand am Mittwoch im Vordergrund. Auch das Beige Book der US-Notenbank FED wurde veröffentlicht. Die Aussagen können aber nicht exakt gedeutet werden: "Aufgrund des shutdowns gab es nicht alle Daten. Aber insgesamt war es ein Ausdruck einer unterproportionalen Ökonomie, die keine Grundlage hergibt, dass die FED sich zügig Richtung Tapering bewegt", so Hellmeyer. Auch die laufende Quartalsbilanz stehe aus seiner Sicht zu sehr unter dem Zeichen der Politik, dass hier positive Überraschungen zu erwarten wären: "Q3 hake ich vor diesem Hintergrund ab".

Zum DAF-Video: http://www.daf.fm/video/hellmeyer-w...merikanisierung-gedanken-machen-50165240.html
 
18.10.2013 10:00 | Redaktion
UBS senkt Prognosen für Aluminium, Nickel, Platin und Palladium

Analysten des Schweizer Vermögensverwalters UBS Global haben ihre Aluminium- und Nickelprognosen für die Jahre 2013 bis 2016 um 10-20% nach unten korrigiert, berichtete heute die Website Mineweb. Demnach sei die Preisvorhersage angesichts weiterhin wachsender Bestände für Aluminium von derzeit 0,88 $ je Pfund auf 0,84 $ herabgestuft worden, für Nickel von 7 $ je Pfund auf 6,70 $. Auch die Voraussage 2013-2014 für Uran sei um weitere 8 bis 10% gesenkt worden, von 43 $ je Pfund auf 39 $ je Pfund für dieses Jahr und von 53 $ je Pfund auf 48 $ je Pfund für das nächste. Als Grund werde die nur langsame Erholung des Sektors in Japan genannt.

Die Goldpreisvorhersage von UBS läge unverändert bei 1.437 $ je Unze in diesem Jahr, während für Silber inzwischen mit 24,30 $ je Unze anstelle der bisherigen 24 $ gerechnet werde. Die Prognose für Platin sei jedoch für 2013 bis 2014 um 1-9% nach unten revidiert worden, von 1.519 $ je Unze auf 1.508 $ je Unze in diesem Jahr und von 1.750 $ je Unze auf 1.600 $ je Unze im nächsten. Auch im Hinblick auf die Palladiumpreise zeigen sich die Analysten aktuell pessimistischer als zuvor und rechnen mit 735 $ je Unze im Jahr 2013 (anstelle der vorherigen 752 $ je Unze) und 825 $ je Unze im Jahr 2014 (anstelle der vorherigen 850 $ je Unze). Dennoch seien beide Edelmetalle weiterhin eine bevorzugte Anlage des Schweizer Unternehmens, sowohl lang- als auch mittelfristig. Die Ursache hierfür läge in den anhaltenden Angebotsproblemen in Südafrika bei gleichzeitig stabilem, positiven Nachfrageanstieg aus China und den USA.

Auch für Uran seien trotz der Negativkorrektur die Grundlagen weiterhin vielversprechend. Ein Analyst des Unternehmens verweise dabei auf die rückläufigen Entwicklungs- und Produktionsraten von Bergbauprojekten, während die weltweite Kapazität für Atomstrom wachse. Kurzfristig werde der Trend vom Zeitpunkt der Erholung in Japan abhängen, darüber hinaus würde jedoch Chinas enormes Wachstum den Verlauf bestimmen.

Die Analyse der UBS würde weiterhin davon ausgehen, dass Zink- und Bleipreise angesichts schwieriger werdender Grundbedingungen steigen könnten. Für 2013 würde das Unternehmen seine Prognose der Zinkpreise trotzdem um 3% nach unten revidieren, für Blei allerdings um 1% nach oben. Kupfer würde weiterhin einer der am wenigsten bevorzugten Rohstoffe der Großbank sein, obwohl die Analysten zumindest eine Stabilisierung der Grundmechanismen festgestellt hätten. Daher würde die Vorhersage von 3,29 $ je Pfund beibehalten werden. Gleichzeitig würde die Einstellung der UBS zu Eisenerz weiterhin bearisch bleiben, auf Grund der anhalten Ausweitung und Diversifikation des Angebots sowie Chinas mäßigem Nachfragezuwachs.

Eisenerz, Kupfer und Aluminium seien die am wenigsten geschätzten Aktien der Analysten, würden aber dennoch einen Großteil der Gewinne und Marktkapitalisierungen im Bergbau ausmachen. Entscheidend sei eine Diversifikation der Unternehmen, denn auch bei reinen Platinproduzenten würden die Analysten Schwierigkeiten aufgrund der Lage in Südafrika sehen.
 
18.10.2013 13:00 | Redaktion
EZB-Chef Draghi: Keine gute Idee, Gold zu verkaufen :juchu:

Während einer Pressekonferenz wurde der Vorsitzende der europäischen Zentralbank, Mario Draghi, zu seiner Einstellung gegenüber Gold als Währungsreserve befragt, berichtete Zerohedge gestern und veröffentlichte den entsprechenden Videomitschnitt. Während Draghis amerikanischer Kollege, Ben Bernanke, sich nur ungern über dieses "barbarische Relikt" äußern würde - schließlich verstehe nach Ansicht des Fed-Vorsitzenden ohnehin niemand den Goldpreis wirklich - habe Draghi die Frage von Tekoa Da Silva erstaunlich offen und ehrlich beantwortet.

Der EZB-Chef stellte klar, dass er es niemals für eine gute Idee befunden habe, Gold zu verkaufen, da das gelbe Metall für Zentralbanken eine sichere Reserve darstelle und Länder ohne US-Dollar vor Schwankungen dieser Währung schützen könnte. Dies hätten inzwischen auch all diejenigen Zentralbanken erkannt, die noch vor einigen Jahren mit dem Verkauf ihrer Goldreserven begonnen hatten, diese inzwischen jedoch eingestellt haben. Außerdem habe die vollständige Goldliquidation einiger Zentralbanken vor zehn Jahren keine besonders guten finanziellen Erfolge verzeichnet.
 
18.10.2013 14:04 | DAF
Johann A. Saiger: "Ausbruch einer Hyperinflation - Gold-Ziel 5.000"

Der Goldpreis hat sich am Donnerstag um drei Prozent verteuert. Die Marke von 1.300 Dollar wurde zurückerobert. Edelmetall-Guru Johann A. Saiger, Midas Investment Report, hält an seinem Kursziel von 5.000 Dollar fest: "Sollte ich mich aber demnächst genötigt sehen, eine diesbezügliche Korrektur vorzunehmen, dann wohl eher noch in Richtung 10.000 als unter 5.000", so Saiger. Seine Favoriten bei den Goldminen verrät er im Interview.

Bei den Aktienmärkten sieht Saiger nach der vorläufigen Einigung im US-Haushaltsstreit kurzfristig Chancen für eine Jahresendrally. Dennoch gibt es einen faden Beigeschmack: "Wenn man bedenkt, dass dies eigentlich doch nur ein fauler Kompromiss war und Mitte Januar das gleiche Affentheater erneut aufgeführt werden könnte, dann müsste das die Märkte bald schon wieder beunruhigen", so Saiger.

Für den Marktkenner ist die Geldpolitik der US-Notenbank ein gefährliches Spiel mit dem Feuer: "Der bekannte US-Ökonom John Williams erwartet für 2014 den Ausbruch einer Hyperinflation. Nur mit dem totalen Öffnen der Geldschleusen wird eine drohende Pleitewelle, also eine echte Deflation, mit allen tragischen Konsequenzen noch abzuwenden sein. Ich sehe dies ähnlich", so Saiger. "Und in diesem Szenario sind Gold-und Silber die großen Gewinner." Mehr dazu im Interview.

Zum DAF-Video: http://www.daf.fm/video/johann-a-saiger-ausbruch-einer-hyperinflation---gold-ziel-5000-50165284.html
 
19.10.2013 07:00 | Redaktion
Goldproduktion in den USA im Juni 2013

Das Institut US Geological Survey (USGS) hat die Goldproduktionszahlen der US-Amerikanischen Minen für Juni 2013 bekannt gegeben. Die Goldproduktion belief sich demnach auf 19.400 kg, was im Vergleich zum Vormonat eine Steigerung um 3% und zum Juni 2012 einen Rückgang um 5% darstellt. Durchschnittlich wurden aus den Minen im Juni pro Tag 647 kg Gold gefördert, verglichen zu 608 im Mai 2013 und 641 im Juni 2012.

Hier eine Übersicht der US-Goldproduktion in den Jahren 2012 + 2013 (in kg):

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Der Goldpreis von Engelhard Industries lag im Juni im Durchschnitt bei 1.345,30 USD je Unze. Gegenüber Mai ist der Preis demnach um 73,41 USD gesunken, gegenüber Juni 2012 sogar um 256,83 USD je Unze.
 
19.10.2013 09:00 | Prof. Dr. Thorsten Polleit
Manipulierte Zinsen

Dass die Kapitalmarktzinsen international auf Tiefständen verharren, kommt nicht von ungefähr: Die Zentralbanken manipulieren die Zinssätze künstlich herunter. Das geschieht zum einen dadurch, dass sie die kurzfristigen Leitzinsen auf nahe null Prozent abgesenkt haben. Durch die "Zinsarbitrage" werden auch die längerfristigen Zinssätze mit nach unten gezogen. Zum anderen kaufen die Zentralbanken mittlerweile auch Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten. Die zusätzliche Nachfrage nach diesen Papieren hebt deren Kurse an und senkt die Renditen herab.

Durch die Politik der tiefen Zinsen sollen, so die allgemeine Interpretation, Wachstum und Beschäftigung angeschoben werden. Das eigentliche Ziel dieser Politik ist jedoch, die Refinanzierungskosten strauchelnder Staaten und Banken zu verbilligen und deren Zahlungsunfähigkeit abzuwenden. Die Maßnahmen werden der Öffentlichkeit als "Rettungspolitiken" verkauft und finden weitgehend Zustimmung - allein schon deswegen, weil Staats- und Bankpleiten, die ansonsten drohen, nicht gewollt sind. Allerdings scheint es, dass dabei die schädlichen Nebenwirkungen der Zinsmanipulation weitgehend übersehen werden. Um diese Schäden zu erkennen, muss man sich zunächst die volkswirtschaftliche Bedeutung des Zinses vor Augen führen.


Zur Natur des Zinses

Heutzutage wird der Zins meist als politisches "Steuerungsinstrument" gesehen, das je nach wirtschaftspolitischem Bedarfsfall beliebig zu verändern ist. Ein niedriger Zins wird dabei als förderlich für die Wirtschaft gesehen, ein hoher Zins als hinderlich. Folglich solle die Zentralbank den Zins so tief wie möglich setzen, um Produktion und Beschäftigung zu fördern. Das sei vor allem in einer Rezession nötig, denn nur so kann die Wirtschaft aus dem Tal geführt werden.

Ökonomisch betrachtet ist der Zins jedoch keine lästige Kostenhürde, die ein Hindernis auf dem Weg zur Prosperität ist. Diese Sichtweise ist falsch; sie atmet die Ideologie der weit verbreiteten "Zinsfeindschaft". Der Zins ist vielmehr Ausdruck einer ökonomischen Gesetzmäßigkeit: dass nämlich die Befriedigung gegenwärtiger Bedürfnisse höher (wert)geschätzt wird als die künftiger Bedürfnisse. Der Zins ist Ausdruck der sogenannten "Zeitpräferenz" der Menschen; er ist eine nicht wegzudenkende Kategorie des menschlichen Handelns.

Je niedriger die Zeitpräferenz der Marktakteure ist, desto mehr wird aus laufendem Einkommen gespart und kann produktiven Zwecken zugänglich gemacht werden. Am freien Markt bildet sich dabei der Zins aus dem Zusammenspiel des Sparmittelangebots (also dem Teil der laufenden Einkommen, der nicht konsumiert wird) mit der Nachfrage nach Sparmitteln für Investitionszwecke. Je höher zum Beispiel die Ersparnis bei gegebener Investitionsnachfrage ausfällt, desto niedriger ist der Zins.

Der Zins ist ein unverzichtbarer Kompass. Er macht eine zukunftsgewandte kapitalintensive Produktionsweise - der Ökonom Eugen von Böhm-Bawerk (1850 - 1914) sprach in diesem Zusammenhang von "Umwegproduktion" - überhaupt erst möglich. Mit quasi unsichtbarer Hand leitet der Zins den Aufbau des Kapitalstocks, und letzterer ist es, der die Produktivität und damit Realeinkommen und Wohlstand im Zeitablauf ansteigen lässt.

Aufgrund der unüberwindbaren Knappheit, der sich der handelnde Mensch ausgesetzt sieht, können nun einmal nicht alle wünschenswerten Investitionen durchgeführt werden. Der Zins stellt sicher, dass die drängendsten Investitionsprojekte realisiert werden, und dass gleichzeitig nur solche Projekte angegangen werden, für deren Realisierung auch genügend Ressourcen verfügbar sind.


Manipulierte Zinsen

Vor diesem Hintergrund sollte deutlich werden, dass ein Heruntermanipulieren des Marktzinses durch die Zentralbanken volkswirtschaftliche Schäden verursachen muss. Denn wenn Zentralbanken im Zusammenspiel mit Geschäftsbanken neues Geld durch Kreditvergabe in Umlauf bringen, also durch Kredite, denen keine echte Ersparnis gegenübersteht, drückt das künstliche Kreditangebot den Marktzins unter sein natürliches Niveau, und der "Zinskompass" versagt.

Im Folgenden sollen kurz vier Fehlentwicklungen benannt werden, die durch künstlich gesenkte Zinsen in Gang gesetzt werden. Erstens: Ein künstlich niedrig gedrückter Zins senkt den Anreiz zum Sparen. Ressourcen werden vermehrt in den Konsum gelenkt, der Auf- und Ausbau des volkswirtschaftlichen Kapitalstocks unterbleibt. Die Volkswirtschaft betreibt Kapitalverzehr, durch den die künftige Einkommenssituation leidet. Wenn der Realzins negativ wird, entwertet er zudem auch die Ersparnisse.

Zweitens: Das Heruntermanipulieren der Zinsen ermutigt zu Investitionen und Arbeitsplätzen, die nur aufgrund des künstlich gesenkten Zinses rentabel erscheinen - und die nur dann rentabel bleiben, wenn der Zins künstlich tief bleibt oder weiter abgesenkt wird. Um den durch die künstliche Zinsabsenkung angestoßen Aufschwung ("Boom") in Gang zu halten und zu verhindern, dass er kollabiert (also in einen "Bust" umschwenkt), muss die Zentralbank immer mehr Kredit und Geld in Umlauf bringen zu immer tieferen Zinsen. Ein Aussteigen aus einer solchen Politik des Niedrigzinses wird umso kostenträchtiger (in Form von Produktions- und Arbeitsplatzverlusten), je länger die Niedrigzinspolitik angedauert hat.

Drittens: Künstlich gesenkte Zinsen provozieren "moralische Wagnisse" (englisch: "Moral Hazard"), denn die Zentralbank stellt mit ihrer Bereitschaft, die Zinsen immer weiter abzusenken, den Marktakteuren quasi eine Versicherung in Aussicht. Investoren gehen zusehends Risiken ein, die sie ohne eine solche Versicherung nicht eingehen würden. Die Folge ist kurzfristorientiertes Investieren, die Spekulations-Blasen nähren, und die nicht nur das Finanzmarktgeschehen verzerren, sondern auch zu Fehlinvestitionen im Unternehmenssektor führen.

Und Viertens: Die Politik des künstlich tiefen Zinses läuft auf ein Subventionieren von unrentablen Strukturen hinaus. Künstlich gesenkte Zinsen halten zum Beispiel misswirtschaftende Regierungen im Amt und unrentable Banken künstlich über Wasser. Dadurch wird verhindert, dass knappe Ressourcen in die Hände von "besseren Wirten" gelangen, und auch auf diese Weise werden die Wachstumsperspektiven der Volkswirtschaften geschädigt.


Ende mit Schrecken

Eine Politik des künstlichen Zinssenkens kann zwar strauchelnden Schuldnern Erleichterung verschaffen. Aber es ist kein gesunder Wachstumsprozess, der daraus folgt, vielmehr kommt es zu einem "Scheinaufschwung". Die Tiefzinspolitik verhindert nicht nur, dass aufgelaufene wirtschaftliche und politische Fehlentwicklungen korrigiert werden, sie verstärkt sie vielmehr. Das Vermeiden der Krise in der Gegenwart wird erkauft durch eine künftige noch größere Krise. Früher oder später wird es dann allerdings zum Schwur kommen müssen.

Entweder die Zinsen werden "normalisiert", und die Volkwirtschaft gerät in eine mitunter schwere "Bereinigungsrezession". Oder aber die Niedrigzinspolitik wird unbeirrt fortgesetzt. Das aber wird die produktive Basis der Volkswirtschaft zusehends aushöhlen und ihre Schuldentragfähigkeit schmälern. Bei abnehmender Sparneigung finden sich immer weniger Investoren, die bereit sind, fällige Schulden zu refinanzieren und neue Kredite zu vergeben. Früher oder später wird die Zentralbank dazu verwendet, in die Bresche zu springen, also die Finanzierungslücken mit der elektronischen Notenpresse zu stopfen. Die Folgen einer solchen Geldpolitik zeigt die Währungsgeschichte zuhauf: Geldentwertung oder gar völlige Geldwertzerstörung.

Sparer und Investoren wären nicht gut beraten zu glauben, dass es aus dem jahrzehntelangen Kreditgeldvermehren einen schmerzfreien Ausweg gäbe.

Die Zinsmanipulationen der Zentralbanken - deren Ende nicht abzusehen ist, und die für negative Realzinsen sorgen werden - legen die Saat für schwere Verwerfungen in der Realwirtschaft und den Finanzmärkten. Für Anleger erscheint es daher ratsam, in ihre Anlageüberlegungen einzubeziehen, dass die Zukunft Zahlungsausfälle, Schuldenschnitte, Inflation und Konfiskationen - wahrscheinlich aber eine Kombination von all dem - bringen wird.

Schon der amerikanische Ökonom Irving Fisher (1867 - 1947) betonte, dass das Papiergeld - und nichts anderes stellen die weltweit wichtigen Währungen heute dar - sich zumeist als Fluch erwiesen habe für die Volkswirtschaften, die es verwendeten. Das künstliche Herabdrücken des Zinses, die international koordinierte Zinsmanipulation, wie sie die Zentralbanken weltweit praktizieren, spielen Irving Fischers Prophezeiungen in die Hände.
 
19.10.2013 09:00 | Redaktion
Physisches Gold wieder begehrter

Als Antwort auf die deutlich gefallenen Goldpreise von letzter Woche nimmt Marktbeobachtern zufolge die Nachfrage nach physischem Gold langsam wieder Fahrt auf. Laut Kitco News stützen sich die Experten dabei auf eine Erholung der Münzverkäufe der U.S. Mint und einer negativen Entwicklung der Gold Forward Rates. Die Website der amerikanischen Prägeanstalt würde die höchsten Verkaufszahlen der American Eagle bzw. American Buffalo Münze zu einer Unze seit Juli aufzeigen.

Weiterhin hätten einige Marktbeobachter festgestellt, dass sich die Gold Forward Rates diese Woche erneut im negativen Bereich befunden hätten. Die Kurse spiegeln die Bereitschaft wider, Gold im Austausch für US-Dollar zu verleihen. Nach Meinung von Kevin Grady, Eigentümer von Phoenix Futures and Options, belege dies die rasch steigende Nachfrage infolge des kürzlichen Preiseinbruchs auf 1.260 bis 1.270 $.

Peter Thomas, Senior-Vizepräsident von Zaner Precious Metals, bemerke darüber hinaus, dass die wachsende Nachfrage gerade erst begonnen habe und sie zwar bei Gold schon eine Überraschung wäre, mehr aber noch bei Silber. Das Edelmetall hätte eine positive erste Jahreshälfte erlebt, anschließend wären die Käufe jedoch zurückgegangen. Infolge der niedrigen Preise habe man jedoch wieder eine wachsende Nachfrage verzeichnen können.

Das gestiegene Verlangen könne auch auf das Verhalten des US-amerikanischen Kongresses zurückgeführt werden: Die Übergangslösung würde vielen Käufern noch deutlicher zeigen, dass jede Art von finanzieller Zurückhaltung fehle - Eine Situation, die Realgüter so begehrenswert mache.

Dennoch würden Marktbeobachter die Frage aufwerfen, ob dieser Trend anhalte. Das Jahresende wäre typischerweise positiv für Gold mit einer Vielzahl von Festtagen, zu denen mitunter auch Gold verschenkt werde. Einige Experten hätten ihre Zweifel, dass die Nachfrage stabil bleibt, insbesondere wenn der Goldpreis wieder steigen würde. Grady bemerke, dass die Käufer dieses Jahr den physischen Markt immer dann verlassen hätten, wenn sich die Preise nach oben entwickelten. Bliebe die Frage, wer dann Gold kaufen würde.
 
20.10.2013 08:00 | Claus Vogt
Hurra, wir machen noch mehr Schulden!

Wer die Berichterstattung über das Polittheater um den US-Staatshaushalt verfolgt hat, muss den Eindruck gewonnen haben, das Wohl der Welt hänge davon ab, dass die US-Regierung den gewaltigen US-Staatsschuldenberg auch weiterhin erhöhen darf. Dabei zeichnet die Finanzgeschichte ein ganz anderes Bild. Sie zeigt, dass alle großen Inflationen sowie der Niedergang ganzer Nationen mit einer ausufernden Staatsverschuldung Hand in Hand gingen.


Historische Lektionen werden ignoriert

Diese historischen Lektionen halten die zeitgenössischen Börsianer aber nicht davon ab, den S&P 500 Index und den DAX auf neue Allzeithochs zu treiben. Was soll’s, werden diese sich wohl sagen, solange alle fest daran glauben, dass etwas gut ist, dann muss es auch gut sein, oder? In unserer schönen neuen Welt entsteht Wohlstand eben durch Konsum auf Pump und durch den hemmungslosen Einsatz der Gelddruckmaschine. Und warum nicht? Einmal muss immer das erste Mal sein. Und das ist eben hier und heute.

Mir fällt es nach wie vor sehr schwer, zu dieser neuen makroökonomischen Glaubensrichtung zu konvertieren. Denn das angeblich Neue an ihr ist ja uralt. Bernanke, Draghi und Co. sind ja wahrlich nicht die Ersten, die Staatsfinanzierung mit der Notenpresse berteiben. Auf diese "geniale" Idee kamen schon ganz andere, sogar die ansonsten wenig gewitzten Nationalsozialisten. Die Bernankes dieser Welt sind auch nicht die Ersten, bei denen diese Vorgehensweise zunächst erfolgreich zu verlaufen schien. Aber sie wären die Ersten, bei denen dieser Weg nicht ins Verderben führt.


Wirtschaftswachstum halbiert - Börsianer jubeln

Aber vielleicht galt der Jubel deutscher Börsianer ja gar nicht der frohen Staatsschuldenbotschaft aus Amerika, sondern Neuigkeiten aus der Heimat. Hier sahen sich die "führenden Forschungsinstitute" anlässlich der Erstellung ihres von der Bundesregierung in Auftrag gegebenen und wohl auch bezahlten Herbstgutachtens dazu gezwungen, ihre Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr auf 0,4% zu halbieren.

Im Großen und Ganzen bleiben die Ökonomen aber - wie immer - optimistisch. Für das kommende Jahr reduzieren sie ihre Wachstumsprognose nur marginal, von 1,9% auf 1,8%. Aber ein Jahr ist bekanntlich lang und Revisionen gang und gäbe. Im Moment glauben sie jedenfalls - oder schreiben es zumindest -, dass die deutsche Wirtschaft im Jahr 2013 vor dem Beginn eines Aufschwungs stehe.

Nach dem Aufschwung ist natürlich immer auch vor dem Aufschwung. Und Bundesregierungen schätzen es nicht, wenn fast leere Gläser als fast leer bezeichnet werden. Warum also nicht von demnächst schon wieder randvollen Gläsern schreiben? Wer zahlt bestimmt. Und wer weiß, wie meine Analysen ausfallen würden, wenn ich sie einer Regierung in Rechnung stellen dürfte?


Gold erwacht zu neuem Leben

Während siegestrunkene Börsianer die Abschaffung der Marktwirtschaft bejubeln, befindet sich der Edelmetallsektor nach zwei Jahren fallender Kurse in einer schweren Depression. Dabei lehrt die Geschichte, dass Goldbesitzer zwar nicht unbedingt jubeln sollten, wenn der Staat den Weg in den Staatsbankrott beschritten hat, aber doch etwas weniger Grund zur Sorge haben müssten als Festgeldkönige, Anleiheinvestoren und - ja - auch Aktionäre. Davon ist im Moment aber nichts zu spüren. Auch in diesem Bereich erscheint die Welt wie auf den Kopf gestellt.

Immerhin gab es jetzt in Reaktion auf Obamas Sieg im Streit um noch mehr Staatsschulden ein erstes Lebenszeichen des gebeutelten Edelmetallsektors. Wie Sie auf den folgenden beiden Goldcharts sehen, kam es am 17. Oktober dieses Jahres zu einem kleinen Kurssprung von immerhin 2,5%.

Aus charttechnischer Sicht erfolgte diese Bewegung in einem sehr entscheidenden Moment, denn die Kurse befanden sich in unmittelbarer Nähe einer relativ wichtigen Unterstützungszone. Außerdem hat der Kursverlauf der vergangenen Wochen die Gestalt eines fallenden Keils angenommen. Fallende Keile sind prinzipiell bullishe Formationen. In der Mehrzahl der Fälle erfolgt der Ausbruch aus einem fallenden Keil also nach oben. Und genau das ist jetzt passiert. Wie Sie auf dem Chart nachvollziehen können, ist der Goldpreis in einer dynamischen Bewegung über die obere Begrenzungslinie der Keilformation ausgebrochen. Diese Konstellation signalisiert eine Trendwende. Ab sofort dürfen Sie also wieder mit steigenden Goldpreisen rechnen.


Goldpreis pro Unze in Dollar, Momentum-Oszillator, 2012 bis 2013

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Der am 17. Oktober erfolgte Ausbruch aus einer Keilformation signalisiert das Ende der Korrektur.
Quelle: www. decisionpoint.com


Goldpreis pro Unze in Euro, Momentum-Oszillator, 2012 bis 2013

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Auch im Euro hat der Goldpreis seine jüngste Abwärtstrendlinie überschritten.
Quelle: www. decisionpoint.com
 
18.10.2013 07:04
Prüfung der 2011er Prognosen: China, Deutschland, USA (Teil 2/2)


6. Rückläufiges BIP-Wachstums wird die Investitionstätigkeit überproportional beeinflussen und auch die Nachfrage nach Non-Food-Erzeugnissen.

Ich hatte die Auffassung vertreten, dass der Preis für Industrierohstoffe in den nächsten fünf Jahren aufgrund der überproportionalen Auswirkungen eines BIP-Rückgangs auf die chinesische Nachfrage nach Industrierohstoffen um 50% sinken werde. Bislang scheint das auch zu passieren, vielleicht sogar schneller, als ich vorhergesagt hatte. Einem vor drei Wochen im Wall Street Journal erschienenen Artikel zufolge “sind die Kupferpreise seit Erreichen des 2011er-Hochs um 30% gesunken, Eisenerz um 32%”; der Economist zeigt in einer seiner letzten Ausgaben ein interessantes Diagramm zum Eisenerz, das ich allerdings hier nicht abbilden kann.

Dem Diagramm zufolge stand der Eisenerzpreis zum Zeitpunkt meiner Prognose bei 190 $ und ist seither bis auf ca. 120 $ gefallen. Einen einzigen zusätzlichen Kommentar möchte ich noch zum Preisverfall bei den Industrierohstoffen machen - meiner Meinung nach wird der Preisverfall, von den Höchstständen aus betrachtet, deutlich stärker sein als nur 50%. Es würde mich überhaupt nicht überraschen, wenn der Eisenerzpreis beispielsweise in den nächsten drei Jahren deutlich unter 50 $ fällt.

7. Deutlich sinkendes Wachstum in China wird im Inland nicht zu sozialen Unruhen führen, falls China gegensteuert und umstrukturiert.

In einem jüngst für die Financial Times verfassten Artikel vertrat ich die Auffassung, dass das BIP-Wachstum für den gewöhnlichen chinesischen Haushalt weniger wichtig wäre als das Wachstum der Haushaltseinkommen. Im Artikel schrieb ich:

“Allein logisches Denken zeigt uns, dass es für China nahezu unmöglich ist, das BIP-Wachstum im derzeitigen Tempo aufrechtzuerhalten, während gleichzeitig eine Umgewichtung angestrebt wird, mit der man von der gefährlichen, übermäßigen Abhängigkeit vom Export und schuldenbasierten Investments wegkommen will. Überlegen Sie, was eine solche Neugewichtung für China bedeutet. Der Konsum der chinesischen Haushalte liegt nur bei verblüffend niedrigen 35% des BIPs, nur knapp über der Hälfte des globalen Durchschnitts.

Eine Gleichgewichtung, die den Konsum innerhalb der nächsten 10 Jahre auf sagen wir 50% anhebt (immer noch die niedrigste Konsumquote unter aller großen Weltwirtschaften) würde voraussetzen, dass der Konsum stärker wächst als das BIP - und zwar mit fast 4 Prozentpunkten jährlich. Bei einem durchschnittlichen BIP-Wachstum von 6% - 7% müsste der Konsum ein Jahrzehnt lang im Durchschnitt mit fast 10% - 11% wachsen, damit sich für China eine wirksame Gleichgewichtung ergeben kann.

Konsumwachstumsraten von 10% - 11% für die kommenden 10 Jahre wären allein die arithmetische Konsequenz einer Gleichgewichtung, die von einem chinesischen Wirtschaftswachstum von 6% - 7% ausgeht. Mich überrascht es nur, dass jene Analysten, die annehmen, dass China tatsächlich weiter Wachstumsraten von 7% erzielen wird und darüber hinaus auch die wirtschaftlichen Ungleichgewichte ausgleicht, fast nie erklären, wie sich über ein Jahrzehnt hinweg ein solches Konsumwachstum erzielen lässt. Auch in den besten Zeiten - als China und der Rest der Welt noch viel zügiger wuchsen - konnte China keine derart hohen Konsumwachstumsraten erreichen. Auf mich macht es den Eindruck, dass es China nahezu unmöglich sein wird, derart hohes Konsumwachstum unter deutlich schwächeren Rahmenbedingungen in China und weltweit zu bewerkstelligen - falls es keinen massiven Ressourcentransfer vom Staats- zum Haushaltssektor gibt.
[Unbedingt lesenswert: Puru Saxena: Fed Blowing Massive Bubble in Hong Kong Real Estate; $ 2400 Square Foot Listings!]

Die Konsumquote in China ist niedrig, und das liegt, wie ich schon so oft geschrieben habe, hauptsächlich an wirtschaftspolitischen Entscheidungen, mit denen Ressourcen systematisch vom Haushaltsektor auf die Subventionierung rapiden Wachstums übertragen werden. Der Anteil der Haushaltseinkommen am BIP wurde auf diese Weise gedrückt, er liegt aktuell bei ca. 50% und ist einer der niedrigsten, die in der Welt jemals zu verzeichnen waren. Es gibt keine andere, nachhaltige Möglichkeit zur Steigerung des Konsums der Haushalte als die Steigerung der Haushaltseinkommen.

Das legt dem Schluss nah, dass man für ein Konsumwachstum von 10% - 11% ein ähnlich hohes Wachstum der Haushaltseinkommen benötigt. China könnte das im Prinzip dadurch erreichen, dass den Arbeitern höhere Löhne gezahlt werden, die Währung deutlich aufgewertet und der Einlagenzins, den die Banken zahlen, kräftig erhöht wird. Da niedrige Löhne, eine unterbewertete Währung und billiges Kapital allerdings die Herzstücke des chinesischen Wachstumsmodells sind, würde eine zum Ausgleich der wirtschaftlichen Ungleichgewichte ausreichende Erhöhung der Löhne, der Währung und des Einlagezinses aber für finanzielle Verwerfungen sorgen und das Wirtschaftswachstum zu schnell einbrechen lassen. Nur ein anhaltender, und letztlich selbstzerstörerischer, Verschuldungsschub kann dafür sorgen, dass die Haushaltseinkommen schnell genug wachsen, um gleichzeitig auch hohen BIP-Wachstumsraten sowie einer Gleichgewichtung der Wirtschaft Rechnung zu tragen.

Aus diesem Grund müssen die BIP-Wachstumsraten weiter sinken. Da das chinesische BIP aber über viele Jahre hinweg mit mehr als 10% gewachsen ist, dürfte ein schwerer Rückgang der BIP-Wachstumsraten unter 6% - 7% in einen deutlichen Konflikt mit den steigenden Erwartungen der chinesischen Durchschnittsbürger geraten. Würde sinkendes Wachstum nicht zu sozialen Unruhen und möglicherweise sogar zu politischem Chaos führen? Nicht zwangsläufig. In meinen in der Financial Times veröffentlichten Artikel komme ich zu folgendem Fazit:

“Für einen erfolgreichen und friedlichen Ausgleich hin zu einem gesünderen und nachhaltigeren Modell ist für China vor allem die Wachstumsrate des durchschnittlichen Haushaltseinkommens von Bedeutung, wie auch schon einige bekannte chinesische Ökonomen angemerkt haben. Wie überall auf der Welt kümmern sich auch die durchschnittlichen Chinesen nicht um ihren Pro-Kopf-Anteil am BIP. Für sie zählen die eigenen Einkommen.

In den letzten Jahrzehnten stieg das real verfügbare Einkommen jährlich mit über 7% im Durchschnitt. Um soziale Stabilität zu gewährleisten, müsste es weiter in dieser Größenordnung oder nahezu gleichbleibend steigen. Ein Wachstum der Haushaltseinkommen und des Haushaltskonsums im Bereich von 6% - 7% würde auch bedeuten, dass für eine ausschlaggebende Gleichgewichtung in China das BIP nur mit 3% - 4% steigen “darf“. Diese deutlich niedrigere Wachstumsrate geht, unten anderem, mit einem Nullwachstum bei den Investitionen einher.

http://goldseiten.de/artikel/185682...-China-Deutschland-USA-Teil-2~2-.html?seite=2
 
19.10.2013 07:07 | Clif Droke
Jim Rogers Ansichten zum Gold

Wenn der Oktober bislang irgendwelche Überraschungen gebracht hat, dann nur den Marktpessimisten. Der Crash, den einige Analysten vorhergesagt hatten, ist bislang ausgeblieben, auch wenn tatsächlich Volatilität zu verzeichnen war.

Der Grund dafür war ein Anstieg der Leerverkäufe bis zum Monatsbeginn. Den Shortsales-Daten der Consensus Inc. zufolge war die positive Stimmung in den letzten Monaten gesunken und hatte kürzlich erst ein Jahrestief erreicht. Anscheinend hatte die optimistische Stimmung der Investoren und Berater nachgelassen und im Vorfeld der Debatte um die Verschuldungsobergrenze einem weniger-als-positiven Ausblick auf die Märkte Platz gemacht.

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Da Zeit der Sorgen in Washington erst einmal vorbei ist, werden die Investoren wieder ihre Arbeit aufnehmen und die Anlagelandschaft nach Investitionsgelegenheiten absuchen. Die Stimmung wird sich mit zweifellos verbessern, da dem Markt (zumindest vorläufig) die Angst genommen wurde. Investoren können aus all dem die Lehre ziehen, dass es sich nur selten auszahlt, im Handel zu stark auf nur eine Seite zu setzen, wenn alle anderen genau dasselbe machen.

Barron’s veröffentlichte ein interessantes Interview mit dem Trader Jim Rogers. Er wurde gefragt, ob die von der Fed in den letzten Jahren geschöpfte Rekordliquidität den Aktienmarkt nicht noch weiter in die Höhe treiben müsste. Er antwortete darauf mit der Feststellung, dass das Fed-Geld normalerweise an die Finanzmärkte strömt, dass die Grenzen der Fortschritte hier aber immer enger gezogen würden. Er wies darauf hin, dass die Anzahl der großen Aktien mit Zuwächsen gesunken sei; dieser Trend würde jenem ähneln, den es im Vorfeld des 2000er-Markttops gegeben hatte.

Erleuchtend fand ich aber seine abschließende Bemerkung bei der Beantwortung der Frage: "Ich weiß nicht, wie lange das so weitergehen wird, es kann aber nicht auf ewig so weitergehen. Shorten kann man den Markt aktuell aber auch nicht."

Das fasst perfekt meine Stimmungslage hinsichtlich des aktuellen Marktes zusammen - d.h. dass sich der Markt in den letzten Monaten - zusammen mit vielen internen Divergenzen - zusammengezogen hat. Das erinnert uns an die große Abweichung der Advance-Decline-Linie und an die New Highs-New Lows, die ab Ende 1998 oder Anfang 1999 zu beobachten waren. Und dennoch glaube ich nicht, dass dieser Markt jetzt schon "shortbar" ist. Noch immer ist zu viel Rest-Momentum im Spiel, wie die letzten Handelstage deutlich demonstriert haben.

Barron’s befragte Rogers ebenfalls zu seiner Einschätzung des Goldmarktes. Rogers wies darauf hin, dass er immer noch Gold besitze, aber derzeit kein Käufer sei. Er meinte, dass jede Anlageklasse, die 12 Jahre in Folge steigt, etwas Anormales sei, und dass ein 50%iger Rückzieher ausgehend von Höchststand Gold in die Nähe von 960 $ bringen würde. Wie er hinzufügte, könne eine Korrektur um 50% etwas "recht Normales" sein.

"Ich kenne nichts, das 12 Jahre ohne Verluste gestiegen wäre", so Rogers, "ich gehe aber auch davon aus, dass die Korrektur vom Normalen abweichen wird." Er erwarte, dass es in den "nächsten ein, zwei Jahren" beim Gold eine weitere Kaufgelegenheit geben werde; seine langfristigen Einschätzungen sagten ihm, dass Gold am Ende "deutlich über 2.000 $" steigen werde.“
http://goldseiten.de/artikel/185749--Jim-Rogers-Ansichten-zum-Gold-.html?seite=2
 
20.10.2013 07:39 | Manfred Gburek
Eine Blase, die zum Himmel stinkt

Die vermeintliche Rettung der USA vor der Staatspleite hat mir in den vergangenen Tagen keine Ruhe gelassen. Also habe ich noch einmal wichtige Daten unter die Lupe genommen und bin dabei zu erstaunlichen Ergebnissen gekommen. Zum Beispiel sitzen die Amerikaner auf einem Schuldenberg von insgesamt gut 16,7 Billionen Dollar. Das entspricht einer Verdoppelung in den vergangenen sieben Jahren.

Donnerwetter, werden Sie sich jetzt fragen, wie haben die das nur geschafft? Zu einem erheblichen Teil mit Staatsanleihen. Deren wichtigste Besitzer, sprich Gläubiger der USA, waren einmal die Japaner, zu denen sich im Zuge der Globalisierung die Chinesen gesellten. Dagegen sind es heute die Amerikaner selbst. Sie besitzen über ihre Notenbank Fed nahezu 2 Billionen Dollar an US-Staatsanleihen, und Monat für Monat kommen im Zuge ihrer ultralockeren Geldpolitik, Quantitative Easing oder kurz QE genannt, 85 Milliarden Dollar hinzu. Davon fließt ein großer Teil weiterhin in diese Anleihen, ein anderer in amerikanische Aktien.

Der erfolgreiche Vermögensverwalter Jens Ehrhardt hat neulich vorgerechnet, dass die Gewinne der US-Unternehmen in diesem Jahr nur um durchschnittlich 5 Prozent, die Aktienkurse dagegen um 18 Prozent gestiegen sind. Zu dieser Blasenbildung hat die Fed kräftig beigetragen, Ende offen. Japan handhabt es ähnlich, von China kann man es zumindest vermuten. Und die Europäische Zentralbank unternimmt über die Käufe von Anleihen hoch verschuldeter Euroländer alles, damit die Unternehmen dort, deren Aktien inbegriffen, nicht in ein tiefes Loch fallen.

Welche Ausmaße die Blase noch annehmen kann, bleibt derweil offen. Bei Aktien gab es jedenfalls immer wieder mal Blasenbildungen. In den USA beispielsweise zu Beginn der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts, als die zu den "Nifty fifty" (sinngemäß etwa: modische 50) gehörenden Aktien irrsinnig hoch bewertet wurden, darunter Xerox und Polaroid, von denen junge Börsianer nicht einmal mehr die Namen kennen. Dafür hat das Jungvolk um die Jahrtausendwende den Irrsinn am Neuen Markt und an der Nasdaq mitgemacht.

Beide Male war die Zeit günstig für Goldkäufe. Und heute? Lassen wir auch hier erst die Zahlen sprechen, allerdings mit größter Vorsicht, denn sie vermitteln nur einen Teil der Wahrheit. Nehmen wir uns dazu die Oktober-Statistik des World Gold Council mit den offiziellen Goldreserven vor. Darin stehen die USA, seit Jahren unangefochten, an erster Stelle, aktuell mit 8133,5 Tonnen. Diese entsprechen beim Goldpreis von 1300 Dollar je Unze (31,1 Gramm), um den die Notierungen sich in den vergangenen Tagen bewegt haben, einem Wert von zirka 340 Milliarden Dollar. Verrückte Welt: Dieser Wert bedeutet, dass die US-Notenbank Fed über ihr QE-Programm in nur vier Monaten jeweils 85 Milliarden Dollar in die Märkte zu pumpen braucht, und schon erreicht sie einen Betrag, der den ganzen Goldschatz der USA repräsentiert.

Wie erwähnt, können Statistiken nur einen Teil der Wahrheit vermitteln. Doch wenn sie dies derart eklatant tun, stinkt offenkundig etwas zum Himmel. Und selbst wenn man all die Tonnen an Gold, über die der Internationale Währungsfonds, Deutschland, Italien, Frankreich und andere Länder verfügen, die sich mehr oder weniger der Freundschaft der Amerikaner (und umgekehrt) erfreuen, kommt bestenfalls ein Betrag zusammen, der gerade mal acht Monate à 85 Milliarden Dollar aufwiegt.

Was stinkt zum Himmel? Ganz einfach: die Wertrelationen. Doch damit ist es so eine Sache: Als die Kurs-Gewinn-Verhältnisse der Nifty fifty-Aktien erst auf das 20-, dann auf 30- und 40-Fache stiegen, fand sich immer wieder eine illustre Analystenschar, die genug Gründe erfand, um diese Kennziffern zu rechtfertigen. Als es am Neuen Markt in Deutschland immer mehr zu dreistelligen Kurs-Gewinn-Verhältnissen kam, ersann ein Fondsmanager namens Kurt Ochner einfach das Kurs-Umsatz-Verhältnis, und wieder fanden viele Analysten nichts Anrüchiges daran.

Heute stecken Anleger wie damals in einem Dilemma: Aus den irreführenden Wertrelationen lässt sich nicht ableiten, dass sie zwangsläufig von heute auf morgen korrigiert werden. Man kann allerdings mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die Korrektur irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft kommen wird. Die Initialzündung dazu ist allein schon durch die geringsten Andeutungen aus Fed-Kreisen möglich, QE einzudämmen, außerdem durch den weiteren Dollar-Verfall gegenüber dem Euro, durch einen weltweiten Abwertungswettlauf, wie Japan ihn ja bereits zu initiieren versucht hat, durch die Verschärfung des Streits zwischen Republikanern und Demokraten um die Schuldengrenze der USA, aber auch durch einen massiven Goldpreisanstieg, den zu verhindern der verschworenen Gemeinschaft der Amerika-AG eines Tages nicht mehr gelingen könnte. Darüber hinaus sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.

Man braucht kein Pessimist zu sein, um daraus zu schließen, dass Aktien- und Anleihenkurse in Erwartung solcher Gefahren ein gewisses Abwärtspotenzial bergen. Aber auch kein Optimist, um weiteres Aufwärtspotenzial zu erkennen, das sich durch die QE-Fortsetzung ergeben kann. So viel steht indes fest: Mit einem ordentlichen Batzen Gold, verwahrt an einer Stelle, die nur Sie und Ihre nächsten Angehörigen kennen, sind Sie auf der sicheren Seite. Wer es etwas volatiler, aber mit größerem Kurspotenzial haben möchte, bevorzugt Edelmetallaktien, wie ich sie hier zuletzt genannt habe.

Wie bringt man die Geduld auf, die erforderlich ist, um auf ein Ereignis zu warten, dessen Eintritt zwar so gut wie sicher erwartet werden kann, aber nicht der Zeitpunkt des Eintritts? 1. Mühevoll durch eiserne Disziplin. 2. Strapaziös intensives Beobachten der Märkte. 3. Ignorant durch Beschäftigung mit Themen weit jenseits der Geldanlage. 4. Anregend durch eine längere Reise irgendwohin auf der Welt. 5. Variabel durch eine Kombination von 1. bis 4. mit mehreren Möglichkeiten.

Ich persönlich neige eher zu 1. und 2., weil ich mich ohnehin ständig mit Geldthemen in allen erdenklichen Konstellationen beschäftige. Das schließt allerdings 4. nicht aus, vorausgesetzt, ich kann einen W-Lan-Anschluss auftreiben. Falls Sie sich für Geldthemen täglich weniger als zwei Stunden Zeit nehmen können, rate ich Ihnen von 1. und 2. ab. Stattdessen sollten Sie für 4. oder 5. votieren. Viel Glück!
 
18.10.2013 11:57 | Eugen Weinberg
Starker Preisanstieg bei Gold nach US-Ratingabstufung

Energie

Die Ölpreise sind gestern unter Druck geraten. Brentöl verbilligte sich um knapp 2 USD auf 108,7 USD je Barrel. Der WTI-Preis fiel sogar auf das tiefste Niveau seit 3½ Monaten und konnte sich gerade so oberhalb der Marke von 100 USD je Barrel behaupten. Am Morgen handeln die Ölpreise weiterhin in der Nähe ihrer gestern verzeichneten Tiefstände. Das Umfeld für die Ölpreise bleibt negativ. Zwar ist die chinesische Wirtschaft im dritten Quartal wieder etwas stärker gewachsen, dafür verzeichnete aber die implizite Ölnachfrage im Reich der Mitte im September den ersten Rückgang seit 17 Monaten. Diese lag Reuters zufolge bei 9,61 Mio. Barrel pro Tag und damit 1,8% niedriger als im Vorjahresmonat.

Hauptverantwortlich hierfür war ein Rückgang der Rohölverarbeitung durch die Raffinerien um 1,2% auf 9,4 Mio. Barrel pro Tag aufgrund von Wartungsarbeiten. Die im vergangenen Monat auf ein Rekordhoch gestiegenen Rohölimporte deuten an, dass die Ölnachfrage Chinas im September stärker war als die Zahlen suggerieren. Diese dürften zu Teilen in den Lageraufbau gegangen sein, was in diesem Monat für niedrigere Importe spricht. Aktuelle Daten von Oil Movements legen dies ebenfalls nahe. Denn die Öllieferungen der OPEC sollen in den vier Wochen zum 2. November um 690 Tsd. Barrel pro Tag gegenüber der vorherigen 4-Wochen-Periode fallen, was dem stärksten Rückgang seit sechs Monaten entspricht. Die US-Energiebehörde will die gestern nicht veröffentlichten US-Lagerdaten für die vergangene Woche am kommenden Montag nachreichen.


Edelmetalle

Das Gute an der Effizienzmarkthypothese des diesjährigen Nobelpreisträgers Eugene Fama ist, dass man alle Bewegungen am Markt im Nachhinein mit unterschiedlichen Erwartungen erklären kann. Steigen die Aktienkurse nach der Einigung im US-Kongress, haben die Aktienmärkte wohl nicht mit einer frühen Einigung gerechnet. Bleiben dagegen die Goldpreise unverändert, wurde hier offensichtlich der Kompromiss bereits letzte Woche "eingepreist", als die Gerüchte über eine mögliche Einigung den Goldmarkt in Panik versetzt haben und den Preis von über 1.300 USD auf rund 1.260 USD je Unze fallen ließen.

Und so kann man dann auch den starken Preisanstieg - der Goldpreis stieg gestern binnen weniger Minuten um rund 40 USD auf 1.320 USD je Unze an - erklären, denn in der Tat war die gestrige Abstufung des US-Kreditratings durch die chinesische Kreidtagentur Dagong überraschend. Dagong, die ihren Namen aus dem chinesischen Idiom "dagong wusi" bzw. "gerecht und unvoreingenommen" ableitet, hat mit ihrer Entscheidung ein Kursfeuerwerk bei Edelmetallen ausgelöst, die sich vom restlichen Rohstoffsektor abkoppeln und allesamt um 2-3% zulegen konnten. A

llerdings führen wir den gestrigen Preisanstieg aufgrund seiner Dynamik und des Ausmaßes weniger auf die traditionellen Anleger zurück - die Gold-ETFs haben gestern erneut massive Abflüsse von 4,6 Tonnen Gold gemeldet -, sondern vielmehr auf die verstärkte Rückführung der Leerverkäufe. Die negative Dynamik bei Gold-ETFs, die im Oktober bereits 33 Tonnen Gold „verloren“, hält an und wirkt weiterhin belastend. Wir gehen davon aus, dass dieser Trend erst dreht, wenn sich der Goldpreis stabilisiert.


Industriemetalle

Die chinesischen BIP-Zahlen für das 3. Quartal sind mit 7,8% Wachstum ggü. dem Vorjahr wie erwartet gut ausgefallen. Auch wenn diesmal vor allem der Dienstleistungssektor für den Anstieg verantwortlich war, gehen wir davon aus, dass sich die robuste chinesische Nachfrage sowie die Pause im US-Fiskalstreit in höheren Industriemetallpreisen widerspiegeln sollte. Dafür spricht auch der jüngste Anstieg der chinesischen Aktienmärkte, die in der Vergangenheit stark mit den Metallpreisen korrelierten.

Ein weitaus wichtigerer Grund für die Preisschwäche bei Metallen waren jedoch die hohen Produktionsausweitungen, die sich aber auch zu verlangsamen scheinen. So will der weltgrößte Aluminiumproduzent Rusal die Produktion in mehreren Stätten stilllegen. Damit dürfte sich die Rusal-Aluminiumproduktion in diesem Jahr um 325 Tsd. Tonnen und im nächsten Jahr sogar um fast 650 Tsd. Tonnen Aluminium bzw. 15% im Vergleich zum Jahr 2012 verringern.

Der chinesische Staatsrat hat gleichzeitig präzisiert, dass bis Ende 2015 eine Vielzahl kleinere Schmelzen geschlossen wird und die anderen ineffizienten Aluminiumbetriebe höhere Stromkosten zu zahlen haben werden. Dies reduziert aus unserer Sicht die Gefahr der hohen Produktionskapazitäten in China für den Weltmarkt. Im September hat China sogar soviel Aluminium importiert wie seit August 2012 nicht mehr, wobei die SHFE-Bestände nahe dem niedrigsten Stand seit Ende 2011 liegen. Auch stieg die Anzahl gekündigter Lagerscheine bei Aluminium an der LME erstmals seit September über 2 Mio. Tonnen. Diese Faktoren sollten die Aluminiumpreise weiter unterstützen.


Agrarrohstoffe

Die Kakaoverarbeitung in Nordamerika verzeichnete im dritten Quartal laut dem Nationalen Verband der Süßwarenhersteller einen Anstieg um 8,25% gegenüber dem Vorjahr auf 132 Tsd. Tonnen. Damit wurden in den USA, Kanada und Mexiko im vergangenen Quartal soviel Kakaobohnen verarbeitet wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2009. Ebenfalls gestern hatte die Kakaovereinigung Asiens einen Anstieg der Kakaovermahlung um 12% gegenüber dem Vorjahr auf 161,1 Tsd. Tonnen bekanntgegeben.

Bereits in der vergangenen Woche meldete die Europäische Kakaovereinigung einen Zuwachs der Kakaoverarbeitung um knapp 5% gegenüber dem Vorjahr auf 331,5 Tsd. Tonnen. Damit verzeichnete die Kakaoverarbeitung im vergangenen Quartal in allen wichtigen Nachfrageregionen Anstiege. Die Internationale Kakaoorganisation unterstellte in ihrer aktuellen Schätzung einen Anstieg der globalen Kakaoverarbeitung im zu Ende gegangenen Erntejahr 2012/13 um 1,1% gegenüber dem Vorjahr.

Diese Schätzung könnte sich nach den jüngsten Verarbeitungszahlen als zu niedrig erweisen, was in einem höheren Angebotsdefizit resultieren dürfte. Für das seit Oktober laufende Erntejahr 2013/14 ist mit einem noch höheren Defizit zu rechnen, da die Produktion aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen in der Hauptanbauregion Westafrika niedriger ausfallen dürfte. Die Kakaopreise, welche diese Woche mit 1.790 GBP je Tonne bzw. 2.770 USD je Tonne 2-Jahreshochs erreichten, bleiben daher gut unterstützt.

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http://goldseiten.de/artikel/185710...bei-Gold-nach-US-Ratingabstufung.html?seite=2
 
Survey Participants Split On Gold's Outlook For Next Week

Friday October 18, 2013 12:10 PM

(Kitco News) - Participants in the Kitco News Gold Survey are split over their view on gold’s direction next week, given the sharp rally on Thursday and some nervousness ahead of the expected release on Tuesday of delayed U.S. employment data.

In the Kitco News Gold Survey, out of 34 participants, 25 responded this week. Of these, 10 see prices up, while seven see prices down and eight see prices sideways or unchanged. Market participants include bullion dealers, investment banks, futures traders and technical-chart analysts.

Last week, a majority of survey participants were bearish. As of noon EDT Friday, December gold on the Comex division of the New York Mercantile Exchange was up about $47 for the week.

Those who see higher prices next week said they believe gold will benefit from investors who are rethinking their views of the U.S. government and the dollar after another last-minute deal by Congress to fix a stalemate. Late Wednesday, U.S. Democrats and Republicans agreed to a temporary lift of the debt ceiling and to reopen the government.

“A weak dollar, no tapering (of quantitative easing by the Federal Reserve) and lack of confidence in the U.S. after the three-week drawn-out budget and debt ceiling arguments produced nothing of substance other than the parties agree to fight again in January,” said Ira Epstein, director of the Ira Epstein division of The Linn Group.

Those who see weaker prices said nothing with gold’s price outlook has changed now that the congressional stare-down is over, while others said the Thursday rally has made gold seem a bit pricey.

Sterling Smith, futures specialist at Citibank Institutional Client Group, said he is bearish.”The excitement from the government deal is passing and gold should be returning to its path of least resistance, which is downward,” he said.

A number of survey participants said they were either neutral on the market, wanting to wait until after the nonfarm payrolls report to get back into gold, or they said that gold will continue in a sideways range.

Spencer Patton, founder and chief investment officer of Steel Vine Investments, said gold is likely to spend part of next week consolidating “its large gains from this week” and he said that could mean the market could set itself up for a rise.

Darin Newsom, senior analyst, Telvent DTN, said he’s sticking with sideways, saying next week’s direction is a “tough call.” Gold and the U.S. dollar index could consolidate next week, “waiting for next technical signals,” he added.

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